Читать книгу: «Hunting Prey», страница 4

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«Herrje, das ist verrückt. Wie viel Kameras haben Sie denn da draußen?»

Der alte Mann grinste: «Genug!»

«Insgesamt zehntausend Kameras fest installiert», sagte der IT-Spezialist: «Und es sind zehn Drohnen unterwegs, die unser Freiwild aufnehmen.»

«Das war die große Herausforderung. Kameras mit entsprechenden Sensoren. Alle unsere Frauen haben ein Halsband mit einem Ortungsgerät.»

«Und es sind fünf Frauen insgesamt dort draußen? Ich meine ... Freiwild?», grinste Florian.

«Maria aus Chile und Zuri aus dem Senegal haben Sie ja gesehen. Dann noch Katja aus Deutschland, Shiva aus Indien und Buri, die Mutter von Zuri!»

«Die Mutter?», fragte Florian überrascht.

Mayer nickte: «Ja, die Mutter. Sie weiß allerdings nicht, dass ihre Tochter ebenfalls auf der Insel ist!»

«Wir planen weiteres Freiwild auf die Insel zu schicken. Männer können ihre Frauen auf die Insel schicken, Väter ihre Töchter ... wir planen möglicherweise auch Männer auf die Insel zu schicken. Wir haben durchaus auch Kundinnen, die gerne männliches Freiwild hätten», erklärte Pope mit einem stolzen Unterton.

«So wie Natascha. Die russische Ehefrau von diesem Dimitri!», meinte Florian.

Der Milliardär nickte: «Dimitri war einer der Kunden unserer ersten Frauenjagd. Er hat einiges in unser neues Projekt investiert. Und ja, seine Frau hätte gerne auch männliche Opfer ...»

«Und Sie wollen das umsetzen?», fragte Florian. So richtig vorstellen konnte er sich Letzteres nicht.

«Wer zahlt schafft an! Wenn es Geld reinbringt!», grinste Pope: «Und warum nicht. Es ist eine völlig neue Idee, die wir bei unserer Jagd im letzten Jahr gar nicht bedacht haben.»

«Da hatten sie auch noch kein Hotel, oder?»

«Nun: ja und nein!», meinte Richard Pope: «Der Hotelbau war zwar schon begonnen worden, da hatte unsere Frauenjagd auf der anderen Insel gar nicht angefangen ... aber die Idee unsere Jagd hier her zu verlegen kam erst später!»

«Also gut. Warum erzählen Sie mir das alles? Sie haben doch irgendetwas vor mit mir? Ich meine, dass was sie ihren Kunden hier an Geld abknüpfen, das kann ich mir persönlich nicht leisten. Also muss es einen anderen Grund haben warum ich hier bin.»

Pope nickte: «Nun, Sie sind von mir eingeladen worden, weil ich sie gerne als Jäger hätte. Das ist der Grund warum ich sie hierher eingeladen habe!»

Florian grinste: «Ich als Jäger?»

«Überlegen Sie es sich!», meinte Pope und schaute auf die Uhr: «Heute können Sie von hier auszuschauen. In ungefähr einer halben Stunde beginnt die erste Jagd! Wir haben einen unserer Gäste als Jäger losgeschickt. Und Sie werden sicherlich sehr schnell merken warum wir einen professionellen Jäger wollen ...»

«Einen professionellen Jäger?», fragte Florian: «Ich bin kein ...»

«Ich kenne ihre Vergangenheit!», grinste Pope: «Sie können sich nicht hinter ihrer erotischen Autorenmaske verstecken! Sie waren Soldat. Ein ziemlich guter sogar. Ich möchte, dass sie auf die Jagd gehen. Eventuell die eine oder andere Jagd anführen, wenn unsere Gäste auf Jagd gehen wollen. Sie werden schnell merken warum. Schauen Sie sich das an und stellen Sie dann ihre Fragen, in Ordnung?»

Florian schaute auf den Bildschirm. Dann nickte er: «In Ordnung!»

Glades Of Prey

In der Mitte von Pope Island war zwei Lichtungen, die miteinander verbunden waren. Die eine führte grob von Nord nach Süd und die andere von West nach Ost. Pope hatte diesem waldlosen Gebiet den ironischen Namen «Glades Of Prey» gegeben, die «Lichtungen der Beutetiere».

Johnson steuerte das Motorboot durch den Boomerang Sund, eine Meeresstraße zwischen der Hauptinsel Pope Island und den beiden kleineren Inseln Small Island und Boomerang Island. Den Namen hatte die Meeresenge durch die namensähnliche Insel, die ein wenig die Form eines Bumerangs hatte.

«Sind Sie bereit auf die Jagd zu gehen?», fragte Johnson laut.

Der leicht übergewichtige Italiener nickte. Schweiß tropfte ihm von der Stirn und sein Shirt klebte ihm auf der Haut.

«Hören Sie mir zu, Sergio!», meinte Johnson: «Wir haben jetzt 15.00 Uhr. In ungefähr drei Stunden geht hier die Sonne unter und dann wird es hier allmählich dunkel. Und ich bin mir nicht ganz sicher ob sie dann noch eine Chance auf Beute haben!»

«Ich krieg das schon hin!», sagte Sergio.

«Ich lasse sie hier an der Mündung des Flusses aussteigen! Ich empfehle Ihnen die Lichtung ...», meinte Johnson und stockte dann. Er zeigte auf die Insel: «Sehen Sie dort drüben?»

«Was?», fragte Sergio.

«Dort ist eine der Frauen. Sehen Sie die?» Johnson zeigte vom Meer aus Richtung Lichtung, auf der sich der Cold Lake befand: «Und dort ist noch eine!»

«Ich sehe nichts!», meinte Sergio.

Johnson gab ihm das Fernglas und der etwas übergewichtige Italiener schaute durch.

«Sehen sie was?», fragte der Sicherheitsberater und Vertraute von Pope.

«In welche Richtung muss ich schauen?»

«Herrje, verdammt!», schimpfte Johnson ungeduldig: «Sehen Sie die Hütte?»

«Ja ...!»

«Weiter ostwärts, hundert Meter!»

«Ostwärts?»

«LINKS!», erwiderte Johnson genervt.

«Ah, jetzt sehe ich sie. Sie schauen zu uns, oder?»

Johnson seufzte: «Ja. Sie haben uns bemerkt.»

«Was sind das für welche?», fragte Sergio.

Johnson nahm dem Italiener das Fernglas weg und blickte erneut durch: «Das ist Katja aus Deutschland und Bia aus dem Senegal! Ich fahre jetzt an Land und lasse sie raus, in Ordnung?»

«Okay!», meinte Sergio.

«Sie sollten sich aber eine andere Beute suchen!», meinte Johnson: «Die beiden haben uns in jedem Fall schon gesehen!»

«Ich mach das schon!», erwiderte der Italiener, aber so richtig überzeugt klang es nicht.

Hotel Resort

Florian saß auf einer der Stühle und schaute amüsiert auf den leicht übergewichtigen Italiener, der etwas behäbig aus dem Motorboot stieg und dann Richtung Landesinnere ging: «Ist das ihr Jäger?»

Pope seufzte: «Zumindest heute. Er hat eine Menge dafür gezahlt der Erste zu sein. Ich habe schließlich zugestimmt!»

«Eule, hier Delfin. Das wird definitiv nichts mit unserem Jaguar. Over!», kam die Stimme von Johnson durch das Funkgerät.

«Jaguar ist der Jäger!», flüsterte der IT-Experte in Richtung Florian.

Dieser nickte: «Ich habe es schon verstanden! Und der Delfin ist das Motorboot beziehungsweise Johnson!»

«Hier Eule!», antwortete Pope: «Dass ist mir klar, Delfin. Deshalb wollen wir ja morgen einen anderen Jaguar losschicken! Over!»

«Frage: Soll ich ihn irgendwie unterstützen? Over ...»

«Nein!», befahl Pope: Bleiben Sie beim Boot. Over and out!»

«Verstehen Sie jetzt, warum wir Sie als Jäger losschicken wollen?», fragte Mayer.

«Ich denke schon, ja!», meinte Florian: «Und ich soll dann auch Gäste mitnehmen? So wie diesen ...» Er zeigte auf den Bildschirm.

«Sergio!», meinte Pope: «So heißt der dicke Geschäftsmann aus Rom. Ab und zu sicherlich. Mir ist jedoch wichtig, dass die Show läuft. Morgen gehen Sie erst einmal alleine auf die Jagd ...»

«Wenn ich zustimme!», sagte Florian.

Pope schaute ihn von seinem Rollstuhl aus an: «Oh, ich denke, dass werden Sie!»

Tief in jedem Mann steckt es: das Kind. Florian war kritisch gegenüber der ganzen Sache. Aber dass was er sah faszinierte ihn. Zog ihn in seinen Bann. Eine Jagd auf Frauen ... was für eine kranke, abartige Idee. Aber auch irgendwie verdammt verlockend.

Glades of Prey

Sergio war durchaus vorbereitet worden auf die «Menschenjagd». Er hatte drei Wochen lang Zuhause in Italien Schießen gelernt und Johnson hatte versucht ihm im Schnellkurs einige Taktiken beizubringen.

Doch als es nun soweit war, schien er hoffnungslos überfordert. Er hielt das Betäubungsgewehr in seinen Händen, als wäre es aus purem Eisen und entsprechend schwer. Seine Hände schwitzten und seine wurstigen Finger krampften sich um Schaft und Gewehrkolben. Schon jetzt ging seine Atmung stoßweise. Die Hitze machte ihm zu schaffen. Anders als auf dem Felsen auf dem das Hotel stand, rührte sich hier vom Meer her kein einziges Lüftchen.

Johnson hatte ihm als Tipp gegeben sich nicht um die beiden Frauen zu kümmern, die ihn bereits gesehen hatten. Insgesamt waren es immerhin sechs Frauen, die als Beute zur Verfügung standen. Doch der italienische Geschäftsmann wusste auch, dass die Insel relativ groß war. Johnson hatte ihm erklärt, dass er gut zwei Stunden brauchen würde um vom westlichsten Teil zum östlichsten Teil der Insel zu gelangen. Deshalb ging er auf den Ratschlag gar nicht ein, sondern machte sich tatsächlich auf die Verfolgung der beiden Frauen.

Und wie das Leben manchmal so spielt: Das Glück schien ihm hold zu sein. Die Frauen waren flussabwärts gerannt statt landeinwärts Richtung See. Ein entscheidender Fehler. Auf die andere Seite konnten sie nur, wenn sie schwammen. Und am Strand gab es nur eine Richtung, zum Boot. Dort aber stand Johnson. Vermutlich hatten sie nicht erwartet, dass einer der beiden Männer zurückblieb. Jetzt sahen sie es. Auch wenn er nicht der Jäger war, so würden die Frauen sicherlich nicht in seine Richtung rennen.

Sergio ging mit schnellen Schritten in die Richtung, in der die Frauen gegangen waren. Er hatte sich das anders vorgestellt. Dass er irgendwo im Gras lag und wartete bis die Beute vorbeikam. Und im Grunde war es auch anders geplant gewesen. Aber er musste nun das Beste draus machen.

Der übergewichtige Mann grinste, als er die beiden nackten Frauen am Fluss, der das Süßwasser aus den Bergen erst durch den Cold Lake und schließlich in das Meer beförderte, stehen sah. Sie hatten ihren Fehler bemerkt und schienen hektisch nach einer Lösung zu suchen. Sergio kniete sich hin wie er es gelernt hatte. Etwa 50 Meter waren die beiden Frauen entfernt. Viel zu weit für ihn als Anfänger, aber das störte ihn nicht. Der erste Schuss fiel. Und ging daneben.

Schnell lud der Italiener nach ...

Panik erfüllte die beiden Frauen. Die Hellhäutige von ihnen sprang in die Fluten und schwamm durch den etwa drei Meter breiten Wasserlauf zum anderen Ufer. Die andere wusste in ihrer Verzweiflung nicht wohin, entschied dann wieder landeinwärts zu rennen. Direkt zwischen Johnson und dem Italiener hindurch. Immerhin hundert Meter lagen dazwischen.

Johnson beobachtete erst amüsiert die Szene. Der übergewichtige Trampel kam ihm vor wie ein Nilpferd, dass ... nein! Johnson korrigierte seine eigenen Gedanken. Ein Nilpferd war verdammt schnell und vor allem ziemlich gefährlich. Auf Platz 6 im Tierreich was die Todesopfer anbelangte. Der Vergleich zu diesem Italiener wurde dem tierischen Flussbewohner einfach nicht gerecht.

Dann sah er, wie Sergio plötzlich stürzte. Er fiel einfach um wie ein nasser Sack. Und die Afrikanerin Bia rannte direkt zwischen ihm beim Boot und dem Italiener Richtung Landesinnere. Er legte reflexartig mit seinem Gewehr an ...

Ein Schuss fiel. Die Afrikanerin blieb erschrocken stehen. Ein letzter Adrenalinschub durchfuhr ihren Körper. Bia ging noch drei Schritte weiter, dann stürzte sie getroffen zu Boden. Das Betäubungsmittel wirkte schnell.

Johnson rannte los. Allerdings nicht in Richtung Bia, sondern zu dem Italiener.

Sergio atmete schwer, als Johnson bei ihm ankam. Der Berater von Pope schaute den Italiener kritisch an: «Alles in Ordnung?»

«Ich ... ich krieg keine Luft mehr!», schnaubte der Mann.

«Setzen Sie sich hin, verdammt!», befahl Johnson und holte dann das Funkgerät aus der Tasche. Er ging ein paar Meter weg und funkte: «Hier Delfin, wir haben ein Problem. Over!»

«Hier Eule!», antwortete die Stimme von Pope. Natürlich hatte er die Szene auf dem Bildschirm verfolgt: «Was ist denn? Over!»

«Hier Delfin. Keine Ahnung. Aber der Italiener kackt mir gerade ab. Vielleicht sollten Sie den Arzt schicken! Over!»

«Warum haben Sie überhaupt geschossen, verdammt?», rief Pope in das Mikrofon.

«Keine Ahnung, war so ein Reflex. Aber deshalb ist er nicht umgekippt.»

Pope schien außer Sich: «Das ist mir schon klar... Bleiben Sie dort. Kümmern Sie sich um den Mann. Geben Sie ihm was zu trinken. Ich melde mich. Over und out!»

Hotel Resort

«Was ist passiert?», fragte Florian. Obwohl er mitgehört hatte und es auf dem Bildschirm sehen konnte.

«Der idiotische Italiener hat Kreislaufprobleme oder Schlimmeres. Und bei all dem ganzen Mist hat Johnson auch noch auf Bia geschossen. Warum auch immer. Aber Sie haben es doch gesehen. Verdammt!»

Florian starrte auf den Bildschirm. Er musste ein Schmunzeln unterdrücken. Die Szene kam ihm so unreal vor. So als würde ein Walross zwei Rehe jagen wollen ... das Bild kam ihm einfach in den Sinn. Nichts ahnend, dass Johnson vergleichbare Gedanken hatte.

«Unsere Zuschauer sind enttäuscht!», meinte Mayer.

Pope legte das Funkgerät zur Seite: «Was sagen sie denn?»

Mayer schüttelte den Kopf: «Nun, die sind definitiv nicht so glücklich. Wir haben keinen guten Start. Leider. Unsere Zuschauer finden es einfach nicht gut, dass wir nachgeholfen haben. Dass Johnson nachgeholfen hat! Sie wollen eine authentische Jagd ...»

«Verdammt!», rief Pope: «Eigentlich hätte es mir klar sein sollen. Wir hätten das dicke kränkliche Michelin-Männchen erst gar nicht losschicken dürfen ...»

«Das wäre ja gar nicht so das Problem!», erwiderte Mayer: «Aber warum hat Johnson geschossen?»

«Das würde ich auch gerne wissen!», murmelte der Milliardär und rollte mit seinem Rollstuhl einen Meter nach hinten: «Wir müssen uns etwas überlegen!»

«Vielleicht lassen wir die Frau einfach wieder laufen?», sagte Mayer.

«Lageänderung!», meinte Pope kopfschüttelnd und schaute Florian an: «Ich brauche schneller eine Entscheidung!»

«Wie meinen Sie das?»

«Ich möchte sie heute schon vorstellen. Als neuen Jäger.»

«Ist das ihr ernst?», fragte Florian.

Pope nickte: «Mein voller Ernst! Sind Sie dabei oder nicht?»

«Herrje, ich dachte ich hätte noch eine Nacht um mir das zu überlegen!», murmelte Florian.

«Nein, das haben Sie nicht. Sind sie dabei? Sie werden es finanziell nicht bereuen!»

Florian zweifelte: «Ich weiß es nicht, wirklich. Es ist auch irgendwie eine moralische ...»

«Eine moralische Frage? Sicher ist es das!», meinte Pope: «Sind Sie nun dabei oder nicht? Über den Jagdbonus verhandeln wir noch. Aber ich brauche jetzt eine Entscheidung!»

«Also gut. Ich bin dabei. Zumindest vorerst!», sagte Florian.

«Dann gehen Sie jetzt sofort zum Hubschrauber!», meinte Pope zu ihm und dann zu Mayer: «Sagen Sie dem Arzt, dass er in fünf Minuten ebenfalls beim Landeplatz sein soll. Und sagen Sie unseren Zuschauern, dass der richtige Jäger unterwegs ist ... vielleicht ist das eine kleine Lehrstunde für unsere Zuschauer und nicht jeder kommt auf die Idee bei der Jagd mit wirken zu wollen.»

«Vielleicht hätten wir die Möglichkeit, dass unsere Gäste hier auf Jagd gehen können, gar nicht erst in Erwägung ziehen sollen ...», meinte Mayer, bekam aber sofort einen vernichtenden Blick als Antwort.

«Wollen Sie nicht lieber den Arzt losschicken anstatt Volksreden zu halten? Das wäre mir persönlich ganz Recht!»

«Geht in Ordnung!», meinte Mayer und wählte dann eine Nummer.

Glades of Prey

Die Firma Agusta Westland gibt es eigentlich nicht mehr. Bereits 2004 ging die Firma in den Besitz des italienischen Technologieunternehmens Finmeccancia über. Erst Anfang 2016 gingen schließlich fast alle italienischen Rüstungs-, Luft- und Raumfahrttechniken in der sogenannten One Company von Finmeccancia auf und rein auf dem Papier ist damit der Name «Agusta Westland» vollständig verschwunden. Für die Helikopter jedoch bleibt der Name erst einmal bestehen. So auch für die schwere Maschine, die Pope für die Insel gekauft hatte.

Die schwere Agusta Westland, mit der Florian überhaupt auf die Insel gekommen war, flog über den Bergkamm und dann hinunter in die Glades of Prey.

«Hoffentlich macht unsere italienische Maschine nicht genauso schlapp wie der Italiener dort unten!», grinste Florian den Arzt an: «Die Firma hat sich ja bereits in Luft aufgelöst ...»

Der schaute ihn leicht verwundert an, drückte dann an seinem Kopfhörer den Sprechfunk: «Wie meinen Sie das?»

«Ach, vergessen Sie es!», murmelte Florian und schaute dann aus dem Fenster. Zum ersten Mal überflog er die Insel. Sie war größer als er erwartet hatte. Im Osten konnte er einen weiteren größeren Berg sehen. Davor ein See.

Obwohl die Stelle, an der Johnson mit dem Italiener wartete, fast zwei Kilometer Luftlinie vom Hotel aus entfernt war, so brauchte der Helikopter nur knapp eineinhalb Minuten um schließlich dort zu sein. Insgesamt waren gut fünfzehn Minuten vergangen als der Helikopter zum Sinkflug ansetzte und schließlich landete.

«Willkommen Florian!», meinte Johnson grinsend: «Das ging dann doch schneller als erwartet!»

«Ehrlich gesagt weiß ich noch gar nicht was Pope wirklich von mir erwartet!», gab Florian zu. Jetzt wo er hier im inneren der Insel war, kamen Zweifel auf. Sein Blick fiel in die Richtung, in der die Afrikanerin lag.

«Helfen Sie mir erst einmal den Fettsack zum Heli zu tragen!», sagte Johnson und packte Sergio an den Schultern: «Herrje, er wiegt fast eine Tonne!»

«Tut er nicht!», meinte Florian. Obwohl er durchaus verstanden hatte, dass das nicht wörtlich gemeint war.

«Ich kann sie im Übrigen hören. Ich bin bei Bewusstsein!», stöhnte der Italiener laut.

«Ich denke, Sie wissen, dass mir das durchaus bewusst ist!», erwiderte Johnson und zog den Mann hoch: «Dann stehen Sie auf und versuchen wenigstens die paar Meter zu Fuß zu gehen!»

Der Italiener bemühte sich und schließlich gelang es ihm.

Als der Helikopter abhob, blieben Johnson und Florian zurück. Sie schauten beide einen Moment lang der Agusta hinterher.

«Ich zweifle ein wenig, ob sie der Richtige für den Job sind!», sagte Johnson: «Wir hatten bei der letzten Frauenjagd auch so einen Denker vor dem Herrn.»

«Wie ist das denn gemeint?», fragte Florian.

«Sie haben einen IQ von 140, wenn man den Informationen von Mr. Pope glauben schenken darf ...»

Florian stutzte: «Woher hat er die Informationen?»

«Sie waren beim Staat angestellt, oder?», grinste Johnson: «Für Pope ist es ein Leichtes irgendwelche Tests aus ihrer Vergangenheit heraus zu kramen!»

«Okay. Ja, man hat so einen Test mal durchgeführt ...»

«Dann nutzen Sie ihre Intelligenz!», meinte Johnson, hob sein Gewehr hoch und ging dann Richtung Bia, die noch immer einige Meter weiter weg im Gras lag.

«Ein hoher Intelligenzquotient geht nicht sofort mit der Fähigkeit logische Schlüsse zu ziehen einher!», meinte Florian: «Es gehört eine gewisse Mischung aus sozialer Kompetenz oder sozialer Intelligenz, Erfahrung und ...»

«Sehen Sie ... da kommt schon wieder der Klugscheißer raus!», sagte Johnson und blieb vor Bia stehen: «Der durchschnittliche Mensch hat einen IQ von 100. Wir gehen mal davon aus, dass die Frauen hier alle durchschnittlich sind. Nun, dann ist unser Freiwild vom Denkvermögen näher an einem Schimpansen als an Ihnen, das ist der wesentliche Punkt!»

«Das ist doch nicht vergleichbar!», meinte Florian: «Ein Schimpanse ...»

«Und wieder geht der Klugscheißermodus an!», grinste Johnson: «Lassen Sie ihre Triebe heraus. Nutzen sie ihr Stammhirn. Ihren Jagdtrieb, ihren Geschlechtstrieb. Und paaren Sie das mit ihrem Verstand, dann kommen Sie hier weiter!»

Florian schaute auf die nackte Bia. Wie alt sie wohl sein mochte? Bei afrikanischen Frauen schwer zu sagen für einen europäischen Mann. Zwischen 30 und 40? Immerhin hatte sie eine Tochter. Rein rechnerisch also war sie ungefähr ...

... verdammt ...

Johnson hatte Recht.

Er machte sich zu viele Gedanken.

Bia wachte auf. Sie bewegte sich. Die Augen hatte sie jedoch noch geschlossen.

«Sie wacht auf. Wir nehmen Sie mit!», meinte Johnson.

«Wohin?», fragte Florian ein wenig irritiert.

«Zum Hotel. Und dort bringen Sie ihre Beute dann in unser unterirdisches Verlies. Sehen sie es als Aufwärmprogramm!»

«Okay, aber ...»

«Aber was?», fragte Johnson: «Machen Sie gerade eine Low Carb Diät? Fehlt ihrem Gehirn Glukose? Herrje, für einen IQ von 140 sind ihre Gedankengänge verdammt langsam!»

«Vielleicht WEIL ich mir Gedanken mache!», sagte Florian ein wenig beleidigt: «Das geht einfach alles ziemlich schnell!»

«Die Alternative ist Code 234!», sagte Johnson grinsend.

«Das wäre?», fragte Florian.

«Wir knüpfen sie an einem Baum auf und überlassen Sie den Geiern ...»

Florian schaute ihn entsetzt an: «Was?»

«Ich verarsch sie nur. Keine Angst. Code 234 gibt es tatsächlich. Aber der besagt "Sturmwarnung" und damit Flugverbot für unsere Agusta.»

«Bei Ihnen weiß ich nicht so richtig ...»

«Als sie in Deutschland in den Flieger eingestiegen sind, da haben sie doch auch nicht lange überlegt ...»

«Ich dachte ich soll eine Biografie schreiben. Als Erotikautor über einen Pornokönig!»

Johnson schmunzelte: «Ein Pornokönig!»

«Herrje, ja!», sagte Florian und schaute auf Bia, die in der Zwischenzeit die Augen offen hatte und versuchte aufzustehen.

«Tun Sie mir einen Gefallen!», meinte Johnson: «Die Kameras zeigen nun Sie. Und Pope präsentiert Sie als den neuen Jäger. Der morgen auf die Jagd geht. Zeigen Sie ein wenig Rückgrat. Bringen sie die schokobraune Schönheit zum Boot und dann fahren wir zurück ...

Golden Beach

Mariá beobachtete den Helikopter, der über die Insel flog.

Was machte er hier?

War er vielleicht gar nicht von diesen Leuten?

Vielleicht jemand der ihnen helfen konnte?

Vermutlich eher nicht. Sie musste sich damit abfinden: sie waren hier gefangen.

Zumindest war sie nicht alleine. Sie schaute Zuri an, die im Sand saß und in kleinen Schlucken aus ihrer Wasserflasche trank.

Woher kam sie?

Aus welchem Land?

Es gab so viele Fragen und die meisten würden wohl unbeantwortet bleiben. Es war schade, dass sie sich nicht unterhalten konnten. Dann könnten sie auch gemeinsam Entscheidungen treffen. Zum Beispiel zur Frage wo sie schlafen sollten. Mariá hielt es für eine schlechte Idee in der Hütte zu bleiben.

Die junge Chilenin stand auf und ging dann zur Türe des hölzernen Verschlages.

«Laan ngay deff?», fragte Zuri: «Was machst du?»

«Ich komme gleich wieder!», antwortete Mariá und verschwand dann im Eingang.

Mariá packte Decken zusammen und brachte sie nach draußen. Sie wollte vor der Hütte schlafen. Dann würde sie zumindest sehen, wenn jemand kam.

South Bay

Eine halbe Stunde später ...

Florian hatte an das Halsband von Bia einen Strick befestigt und führte sie nun aus dem Boot heraus auf den Steg in der Bucht South Bay. Einige Hotelgäste standen dort, ein paar applaudierten sogar.

Florian ging mit seiner Sklavin am Steg entlang.

Die russische Frau von Dimitri, dem Millionär oder Milliardär aus Moskau, kam ihm entgegen. Sie trug ein weißes, kurzes seidenes Kleid. Ihr Gang wirkte leicht beschwingt und sie lächelte süffisant.

«Herzlichen Glückwunsch, Florian!», grinste sie: «Sie sind also der neue Jäger!»

«Noch habe ich nichts erbeutet!», antwortete dieser ehrlich.

«Oh, das werden Sie noch!», lächelte die Russin und schaute ihn verführerisch an: «Und vielleicht wollen Sie mich ja auch irgendwann erlegen. Ich wusste, dass sie der einzig wahre Mann hier sind!»

Florian schluckte. Er fühlte sich nicht so. Im Gegenteil. Zum aktuellen Zeitpunkt war noch sehr viel Unsicherheit in ihm. Dennoch, irgendwie gefiel ihm diese Rolle, ... er brauchte jedoch noch Zeit um hineinzuwachsen.

«Ich werde am Bildschirm genau verfolgen wie sie die Afrikanerin vögeln!», flüsterte sie und kam ihm dabei sehr nahe: «Schon alleine der Gedanke würde mein Höschen feucht machen, ... wenn ich eines an hätte ...»

Mit einem Schlag rief sich Florian den Voyeurismus dieses Spiels wieder in Erinnerung. Stimmte ja ... jeder würde ihm zuschauen.

Natascha ging einen Schritt zurück als ihr Mann ebenfalls auf den Hamburger zu ging und ihm die Hand reichte: «Ich dachte schon, die meinen das mit dem Italiener ernst! Ich bin froh, dass sie der Jäger sind!»

Florian war in der Zwischenzeit völlig klar, dass es gar kein zurück mehr gab. Er würde morgen auf die Jagd gehen ... nachdem er vor laufender Kamera heute die Afrikanerin vögeln würde.

Er wusste, dass er Bia nicht erlegt hatte. Sie war eine Art Willkommensgeschenk, resultierend aus einer verkorksten Jagd. Dennoch besaß er sie nun.

Für einen Moment lang dachte er an ihre Tochter. Die ebenfalls dort draußen war. Eigentlich ein «geiler» Gedanke ...

«Kommen Sie mit!», meinte Johnson.

Seine Gefangene im Schlepptau folgte ihm Florian.

«Es wird Ihnen ganz bestimmt gefallen!», grinste Johnson. Er ging jedoch nicht zum Weg, der Richtung Hotel führte, sondern weiter rechts auf den Felsen zu.

Erst jetzt sah Florian, dass dort eine kleine Höhle war. Er folgte Johnson hinein und blieb dann, nach etwa zwei Metern neben ihm stehen. Eine Tür versperrte den Weg.

«Wohin geht es da?», fragte der Hamburger überrascht.

«Kennen Sie den Fledermaustypen von Gotham City? Das war sein Feriendomizil!», scherzte Johnson und wurde dann ernst: «Das ist unser kleines unterirdisches Verlies.» Dann öffnete er die schwere Türe.

Florian folgte mit seiner Sklavin ...

Gut zwanzig Meter ging es tief in den Berg hinein. Glühbirnen spendeten im Abstand von jeweils gut fünf Metern recht spärliches Licht.

«Wenn Sie Fragen zu diesem unterirdischen Teil haben, dann stellen Sie diese jemandem Anderen!», meinte Johnson: «Das war alles schon da als das Hotel gebaut wurde. Aber es gibt jetzt eine Verbindung nach oben. Sie gelangen also von hier direkt ins Hotel Resort Pleasure Beach.»

Bia war nervös. Das merkte man ihr an. Sie wusste nicht was mit ihr geschah. die 35jährige Witwe des Stammeshäuptlings aus Senegal, zitterte sogar ein wenig. Vermutlich jedoch vor allem deshalb, weil es hier unten deutlich kühler war. Der lange Gang zog sich wie ein unheimlicher Stollen tief in den Felsen hinein.

Johnson blieb vor einer Türe stehen. Er zeigt den weiteren Gang entlang: «Hier geht es übrigens zum Rest der Insel. Der Gang führt fast 300 Meter durch den Felsen. Aber wir sind am Ziel!»

Er öffnete eine Türe auf der linken Seite und ging hinein: «Willkommen in Ihrem Reich!»

Sie traten ein ...

Hotel Resort

«Ein gelungener Schachzug!», grinste Mayer.

Pope schaute auf den Bildschirm: «Wie sind die Reaktionen?»

«Nun. Sehr optimistisch. Florian kommt sympathisch rüber und man traut ihm einiges zu. Sie haben ja selbst gesehen wie er unten in der Bucht empfangen worden ist!»

«Ja, das ist gut!», sagte Pope: «Sehr gut. Jetzt hoffen wir nur, dass ihm unsere Kammer dort unten gefällt und er weiß was er damit anzufangen hat!»

«Oh, das wird ihm gefallen. Ganz bestimmt!», grinste Mayer. Man hatte den unterirdischen Räumlichkeiten den Namen «Chamber of the Lord» gegeben, die «Kammer des Herrn».

«Die Leute lieben keine aalglatten Jäger.», meinte Pope: «Sonst hätten wir gleich Johnson losschicken können. Der hätte sich alles genommen was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Das wissen Sie, oder?»

Pope nickte: «Oh ja. Solche Jäger hätten wir genug gefunden. Vor allem welche mit wenig IQ. Wobei Johnson definitiv nicht wirklich dumm ist. Aber Florian ist wirklich authentisch. Das ist es was die Zuschauer wollen. Keinen unnahbaren, vollkommenen Jäger, sondern einen mit Zweifel. So komisch das klingt!»

«In der Zwischenzeit haben wir 39 Zuschauer online!», meinte Mayer: «Und im Hotel noch 21 Gäste. Damit gibt es derzeit 60 Personen, die unsere Jagd verfolgen können!»

«Eine deutliche Steigerung zu unserem ersten Projekt!», meinte Pope zufrieden: «Aber mehr sollten es nicht werden ...»

Chamber of the Lord

Florian schaute sich um. Sie befanden sich in einem erstaunlich großen, ausgebauten Raum, der teilweise noch sehr an eine Höhle erinnerte, jedoch überall deutlich bearbeitet worden war. Es war angenehm warm. Vermutlich wurden diese unterirdischen Räume beheizt.

«Hier geht es hoch zum Hotel!», sagte Johnson und zeigte auf eine recht moderne Türe: «Es ist ein Aufzug. Den werde ich nun hochfahren. Sie sind also auf sich alleine gestellt. Aber denken Sie daran, dass sie beobachtet werden. Überall sind Kameras. Und die Leute wollen was sehen!»

Florian schaute sich um und erblickte die erste Kamera.

«Dort drüben sind die Zellen!», sagte Johnson und zeigte nach links: «Sperren Sie ihr Opfer erst einmal ein und schauen Sie sich um! Machen Sie sich vertraut mit unserem Kerker! Und keine Angst. Jede Zelle hat hinten eine Nasszelle. Sie wird ihnen also nicht alles vollscheißen, wenn sie mal muss» Er lachte und es war ihm anzusehen, dass er sich wirklich als lustig empfand.

Florian fehlten die Worte. Während Johnson mit dem Fahrstuhl nach oben fuhr, sperrte er Bia in eine der Zellen. Insgesamt gab es vier Stück davon. Zellen wie man sie sich im aus der Zeit des Mittelalters vorstellte. Mit schweren eisernen Gittern und einer schweren Türe.

Er schaute sich weiter um.

Florian schaute sich im Vorraum um. Hinter ihm war die Türe zu dem langen Tunnel, der durch den Berg führte. Rechts von ihm waren die vier Zellen, in der sich nun in einer davon Bia befand. Links von ihm war eine Tür, die mit «Pleasure Room» beschriftet war. Vor ihm war der Aufzug und eine weitere Türe auf der «Media» stand.

Florian ging in den Raum neben dem Aufzug. Es war ein recht kleiner Raum mit einem großen Monitor und einem Computer. Auf dem Bildschirm war das aktuelle Livebild der Übertragung zu sehen: Bia in ihrer Zelle.

Florian grinste und wählte schließlich mit der Maus alternativ eine andere Kamera. Für einen Moment lang beobachtete er die Inderin Shiva und schließlich die Texanerin Evelyn. Dann klickte er wieder auf den Hauptsender und das Livebild von seiner aktuellen Sklavin.

Er ging wieder hinaus, schloss die Türe und öffnete dann den letzten Raum, der mit «Pleasure Room» gekennzeichnet war. Überrascht schaute er sich um. In der Mitte war eine Art Gestell aus Leder, an dessen Seiten unterschiedliche Ketten und Fesseln befestigt waren. Es sah aus wie ein Altar um ... Sklaven darauf zu befestigen.

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