Читать книгу: «Jenseits von Materie», страница 2

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»Oh ja, das kann ich sehr gut«, antwortete ich ihr erwartungsvoll und erklärte, dass das Mädchen eine mir eigentlich unbekannte Klassenkameradin meiner Tochter war. Nina meinte, dass sich das Mädchen sehr über diesen Kontakt freue. Mein Herz begann zu strahlen, und mir wurde in diesem einmaligen Moment unmissverständlich klar, dass ich wohl genau dafür gekommen war. Joma bewies sich, so gut sie konnte, ich wusste ja nicht viel von ihr. Sie erzählte von ihren langen blonden Haaren und vom Reiten. Nina sah sie auf einem Pferd. Damit konnte ich etwas anfangen, ich wusste, dass sie eine leidenschaftliche Reiterin war. Dann sagte Nina, dass Joma ihr eine Eins und noch eine Eins zeigen würde, das sagte mir jedoch nichts. Sie machte unmissverständlich klar, dass es keine Elf war, sondern definitiv zwei einzelne Einsen. Doch zwei einzelne Einsen ergaben für mich überhaupt keinen Sinn. Ich vermutete zunächst ein Datum und ging alle Haus- und Telefonnummern durch, die eine Rolle hätten spielen können. Aber ich konnte die Zahlen nicht zuordnen. In dem Moment konnten also weder das Medium noch ich etwas mit dieser Information anfangen. Nina meinte, dass sich solche Dinge meist im Nachhinein auflösen würden. Einige Wochen später habe ich dann in einem Gespräch mit Jomas Mutter das Rätsel um die beiden Einsen tatsächlich auflösen können. Ich kann gar nicht beschreiben, wie wundervoll es sich anfühlt, wenn sich solche Dinge plötzlich stimmig zusammenfügen. Die Mutter erzählte mir, dass Joma kurz vor ihrem Unfall zwei Mal den ersten Platz bei einem Reitturnier belegt hatte. Jetzt ergab alles einen Sinn. Nina hatte mir erzählt, dass sie Joma reiten gesehen habe, und direkt danach kamen die beiden Einsen. Ich konnte es also gar nicht wissen, und es sollte sich erst in meinem Gespräch mit der Mutter auflösen.

Das Unglaubliche daran ist, dass weder das Medium noch ich ursprünglich mit dieser Information etwas anfangen konnten, trotzdem stellte sich später alles als absolut stimmig, richtig und damit authentisch heraus. Woher hätte diese Information also kommen können, wenn nicht von Joma selbst? Gerade diese erst nachträglich verifizierbaren Botschaften haben meiner Ansicht nach eine besonders große emotionale Wirkung, weil sie noch einmal verdeutlichen, dass diese Information nicht von einem selbst gekommen sein kann, sondern dem Medium von außen zugetragen wurde. Eine weitverbreitete Kritik an der Arbeit eines Mediums ist der Vorwurf, dass sie mit Psychotricks arbeiten und nur über Cold- oder Hotreading Informationen aus dem Klienten abgreifen würden. Unter Coldreading versteht man Techniken, mit denen man sich unbemerkt im Gespräch mit einer fremden Person Informationen über diese aneignet, um den Eindruck zu erwecken, man habe sie auf übersinnlichem Wege erhalten. Dazu werden auch Bewertungen von Aussehen, Schmuck, Kleidung, Alter, Geschlecht etc. aber auch nonverbale Kommunikation eingesetzt. Hotreading bedeutet, dass man schon im Vorfeld eines Sittings Informationen über die betreffende Person bzw. Seele besitzt, indem man z. B. über soziale Netzwerke Recherchen betrieben hat. Ich finde, dass das Beispiel mit den beiden Einsen deutlich zeigt, dass der Vorwurf des Cold- und des Hotreadings nicht länger aufrechtzuerhalten ist. In Kapitel 7: Gibt es eine Evidenz für eine Geistige Welt? (➛Seite 319) werde ich von ganz ähnlichen Beweisen im Rahmen unserer EREAMS*-Studie zu postmortalen Jenseitskontakten berichten. Das Medium teilte mit, dass sich Joma so unglaublich darüber freue, dass ich sie hatte wahrnehmen können, weil sie sonst kaum jemand erreichen konnte. Sie war so glücklich, dass sie durch mich einen Weg gefunden hatte, mit ihren Eltern zu kommunizieren. Aber dies sei nicht der einzige Grund für unseren Kontakt und unsere Verbundenheit. Joma meinte, dass ich nicht traurig sein solle, ich sei schließlich der einzige Mensch auf der Welt, der sie nicht verloren, sondern gefunden habe. Da ich sie in diesem Leben nicht kennenlernen durfte, ergab diese Aussage durchaus Sinn, was für mich sehr tröstlich war. Denn ich war sehr traurig darüber, dass ich sie nicht richtig kennenlernen durfte. Ich hätte mir ein kurzes Gespräch oder zumindest einen kleinen bewussten Augenblick mit ihr gewünscht, damit ich wenigstens eine kleine Erinnerung besäße. Aber es ist, wie es ist, und diese Situation hat für mich auch etwas Einzigartiges. Denn jeder, der Joma kannte, hat sie gewissermaßen verloren, und es würde niemals wieder wie vor dem Unfall sein. Bei mir ist das anders. Alles, was ich nun von ihr und über sie mitbekomme, ist für mich völlig neu, herzergreifend und viel mehr, als ich je von ihr hatte. Ich habe vielmehr das Gefühl, sie nun kennenlernen zu dürfen und nicht, dass ich sie verloren habe. Trotz der großen Trauer bin ich dafür sehr dankbar.

Dann erhielt ich durch das Medium eine Botschaft, die mir regelrecht den Atem nahm. Sie blickte wie durch mich hindurch und sagte: »Ein Vater? Es ist unglaublich, aber es überrascht mich nicht. Die geistige Welt bestätigt, dass du ein Vater bist.« Joma teilte durch das Medium mit, dass ich in einem früheren Leben einmal ihr Vater gewesen sei, und auch ich hätte sie in jenem Leben verloren und ihren Tod erleben müssen. Ich war total überrascht und überwältigt. Diese Nachricht berührte mein Herz auf wundervolle Weise. In diesem Moment habe ich nicht darüber nachgedacht oder die Information hinterfragt, ich habe nur gefühlt. Einerseits war ich irgendwie total erleichtert und glücklich darüber, denn endlich ergaben meine Gefühle einen Sinn. Andererseits wagte ich kaum, es zu glauben. Aber mein Verstand befand sich in diesem Moment im Stand-by-Modus, sodass die kritische Auseinandersetzung damit erst noch ein wenig warten musste. So viele unglaubliche Informationen prasselten auf mich ein, und ich war einfach nur sehr gerührt. Dass ich in einem früheren Leben dasselbe Schicksal erleiden musste wie Jomas Eltern, ließ mich eine noch größere Verbundenheit empfinden. In diesem Moment gab es für mich keinerlei Zweifel, ich stellte wie selbstverständlich nichts von dem, was das Medium mir sagte, infrage. Der Zweifler und kritische Naturwissenschaftler in mir kamen erst später wieder zum Vorschein. Die Zeit bei der Sitzung verging wie im Flug, und als wir schon 20 Minuten überzogen hatten, sagte das Medium, dass Sie Joma nun wegschicken müsse, denn bald kämen neue Klienten. Als sich die Sitzung somit dem Ende zuneigte, erhielt ich noch eine abschließende Botschaft. Joma ließ mich wissen, dass ich doch eine Rückführung machen sollte, wenn ich mehr erfahren wollte. Für die kritischen Leser, die jetzt vielleicht vermuten, dass mir das Medium doch nur eine Rückführung verkaufen wollte und dass sich hinter der Aussage nur ein Geschäftsmodell verberge, sei gesagt, dass Nina gar keine Rückführungen anbietet und auch nicht mit anderen Medien kooperiert, die solche Angebote machen.

Auch nach all diesen Ereignissen bin ich tatsächlich immer noch Naturwissenschaftler durch und durch. Und so schnell lasse ich mich nicht von übersinnlichen Phänomenen überzeugen. Wie konnte mein Verstand mit all diesen Informationen und Ereignissen nun ein schlüssiges und erklärbares Bild konstruieren? Einerseits fühlte ich ganz tief in mir drin, dass alles stimmte und stimmig war, aber andererseits brauchte mein Verstand klare Beweise, damit ich es wirklich glauben und akzeptieren konnte. Nur weil eine Frau diese zugegebenermaßen glaubwürdig klingenden Botschaften übermittelte, hieß das doch noch lange nicht, dass ich das alles für bare Münze nehmen musste. Ich war hin- und hergerissen. Sollte ich nun eine Rückführung machen lassen oder war das alles nur Quatsch? Diese Entscheidung wurde mir mehr oder weniger abgenommen; denn nur zwei Tage nach dem Termin bei dem Medium wurde ich im Internet auf eine interessante Veranstaltung aufmerksam: »Viertägiges Seminar zum Thema Reinkarnation in Essen – Nur noch zwei freie Plätze verfügbar.«

Das Seminar fand in meiner Heimatstadt Essen statt, nur 15 Minuten von meinem Wohnort entfernt. Durchgeführt wurde es von einem in ganz Europa bekannten und höchst renommierten Medium namens Bettina-Suvi Rode (im Folgenden Bettina), das unter anderem von James van Praagh und Gordon Smith, zwei der größten Medien der Welt, spirituell ausgebildet worden war. An dieser Stelle möchte ich explizit erwähnen, dass Bettina und Nina sich nicht kennen und erst recht nicht zusammenarbeiten. Ich kann das deshalb mit absoluter Gewissheit behaupten, weil ich Bettina inzwischen seit mehreren Jahren kenne, sie regelmäßig treffe und mit ihr spreche. Wir sind gemeinsam die Initiatoren der EREAMS-Studie. Bettina ist meine spirituelle Lehrerin, und ich habe bei ihr eine mediale Ausbildung gemacht. Auch mit Nina bin ich immer mal wieder im Austausch, und ich garantiere dafür, dass es keine Absprachen zwischen diesen beiden Medien gibt, sie kennen sich zwar namentlich, haben sich aber noch nie getroffen oder gesprochen. Ich lege großen Wert auf diese Klarstellung, weil es für die weiteren Geschehnisse unheimlich wichtig ist. Für mich war jedenfalls klar, dass mir dieses Reinkarnationsseminar nicht zufällig angezeigt wurde. Ich konnte gar nicht anders, ich musste dieses Seminar sofort buchen und mir einen der beiden letzten verbliebenen Plätze sichern.

Drei Wochen später saß ich im Stuhlkreis bei diesem Seminar und hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde. Insgeheim hoffte ich natürlich, weitere Antworten, vielleicht sogar Botschaften zu bekommen, aber ich hatte keine allzu großen Erwartungen, denn neben mir gab es noch etwa 20 weitere Teilnehmer, und jeder brachte seine eigene schicksalhafte Geschichte mit. Aber die Geistige Welt hatte es an diesem Tag wieder einmal gut mit mir gemeint, und ich erhielt genau das, was ich am meisten benötigte. Wie der Zufall es wollte, befand sich mein Sitzplatz direkt neben dem Medium. Bettina ist eine unglaublich liebevolle Frau, mit einer warmherzigen, vertrauensvollen und mütterlichen Präsenz. Ich fühlte mich von Anfang an bei ihr gut aufgehoben. Wir begannen mit einer kurzen Vorstellungsrunde, wobei ich als Letzter an der Reihe war. Ich nannte meinen Vornamen und erzählte ganz kurz davon, dass ich den Unfalltod einer Klassenkameradin meiner Tochter miterlebt und dass mich das so sehr berührt hatte. Während ich darüber sprach, unterbrach mich Bettina und sagte: »Ja, und das Mädchen ist hier, und sie sagt, dass du einmal ihr Papa warst und dass auch du sie schon einmal verloren hättest. Aber du solltest es in diesem Leben nicht noch einmal erleben.« In dem Moment fiel mir sprichwörtlich die Kinnlade herunter. Innerhalb von nur drei Wochen erzählten mir zwei völlig fremde Frauen, die ich in meinem Leben noch nie zuvor gesehen hatte und die sich auch untereinander definitiv nicht kannten, exakt dieselbe außergewöhnliche Geschichte über mein früheres Leben . Bettina fuhr fort und erzählte mir den Unfallhergang in allen Details, wobei sie im Vorfeld absolut nichts über mich oder den Unfall wusste. Selbst wenn sie meinen vollständigen Namen oder meine E-Mail-Adresse gewusst hätte, hätte sie bei einer mutmaßlichen Recherche nichts über einen Zusammenhang zwischen mir und dem Unfall oder den Unfalldetails finden können. Es hätte im Grunde genommen alles passiert sein können, aber sie gab solche Einzelheiten wieder, als wäre sie selbst dabei gewesen. Die Informationen waren so präzise, dass sie unmöglich mit Glück, Zufall oder Recherchen hätten erklärt werden können. Da ich selbst nicht alle Einzelheiten des Unfalls kannte, habe ich mir das alles später im Gespräch mit den Eltern Jomas bestätigen lassen. Nicht alle Kleinigkeiten stimmten zu 100 Prozent, aber etwa 90 Prozent der von Bettina genannten Details waren richtig und stimmig. Sie sagte, dass Joma den Unfall selbst nicht bewusst erlebt habe, sie empfand weder Angst noch Schmerzen. Joma erzählte davon, weil sie mich bat, ihren Eltern diese Nachricht zu überbringen. Ich kann mich an meine erste Reaktion auf diese Bitte noch sehr gut erinnern. Ich dachte mir, ich kann doch nicht einfach zu ihren Eltern gehen, an der Tür klopfen und sagen: »Hey Leute, ich habe hier eine Botschaft von eurer verstorbenen Tochter.« Die halten mich doch für verrückt! Ich musste ja erst einmal selbst damit zurechtkommen, es annehmen, es verstehen und glauben. Auch für mich war das doch alles neu und aufregend. Und der skeptische Naturwissenschaftler in mir war auch noch nicht verstummt. In meiner ersten Reaktion antwortete ich dem Medium und Joma: »Tut mir leid, das kann ich nicht tun. Eigentlich geht mich das doch gar nichts an. Ich glaube, das ginge einfach zu weit.«

Kaum hatte ich diesen Satz ausgesprochen, merkte ich, dass sich meine Entscheidung irgendwie nicht richtig anfühlte. Gedanken über Gedanken gingen mir durch den Kopf. Ich konnte den restlichen Tag und die komplette schlaflose Nacht an nichts anderes mehr denken. Wie gern hätte ich dem Mädchen geholfen, dem ich mich so unglaublich verbunden fühlte. Aber ich hatte Angst, dass ich die Eltern vielleicht noch mehr verletzen könnte, als sie es ohnehin schon waren. Schließlich tat ich das, was ich anscheinend am besten kann. Ich hörte auf mein Herz, schloss die Augen und ließ mich einfach in die Arme der Geistigen Welt fallen, der ich nun immer mehr vertraute. Ich sprach zu Joma und zu allen anderen Verantwortlichen in der Geistigen Welt, dass ich ihnen vertrauen würde und dass sie mich bitte nicht im Stich lassen dürften. Wenn ich schon das einmalige Glück hatte, dass die Geistige Welt eine solche Bitte an mich herantrug, dann konnte ich es doch nicht einfach ablehnen. Sollte das alles wirklich wahr sein, und so vieles sprach dafür, dann war ich doch so etwas wie Jomas letzte Hoffnung, Kontakt zu ihren Eltern zu bekommen. Schließlich hatte ich es ihr versprochen, und es war mir eine Herzensangelegenheit, es wirklich auch zu tun. Aus einem tiefen Gefühl der Verbundenheit habe ich vertraut und all meinen Mut zusammengenommen. Normalerweise sollte man niemals ungefragt jemandem eine Botschaft aus der Geistigen Welt überbringen. Aber in diesem Fall schien es mir dennoch das Richtige zu sein. Nervosität, Angst und Ehrfurcht waren meine Begleiter, aber mein Entschluss stand fest: Ich durfte das kleine Mädchen doch nicht enttäuschen, und selbst wenn ich mich der Lächerlichkeit preisgeben würde, mein Herz war stärker als die Angst vor einer Blöße. Schließlich habe ich Jomas Botschaft, wie ich es ihr versprochen habe, überbracht.

Nach all diesen Ereignissen gibt es für mich keinerlei Zweifel mehr daran, dass Joma als Seele tatsächlich noch da ist und dass all meine Erlebnisse und Gefühle echt sind. Sie bekommt immer noch alles mit und kann mit uns kommunizieren. Für mich ist das ein glasklarer Beweis dafür, dass unser Bewusstsein nicht im Gehirn entstehen kann, sondern dass es losgelöst von allem Materiellen und unabhängig davon existieren muss. Wie ließe sich das alles sonst erklären? Es gibt zweifellos ein Band der Verbundenheit zwischen Seelen einer Seelenfamilie. Nicht in jedem irdischen Leben wird dieses Band sichtbar, dennoch ist es immer vorhanden. Jeder, der jemals in Liebe verbunden war, wird weder durch den Tod noch durch ein Leben, in dem man sich nicht kennenlernen durfte, getrennt. Die Trennung ist eine rein irdische Erfahrung, die die Seele nicht kennt. Ich bin vollkommen überzeugt davon, dass die Botschaften der beiden Medien absolut authentisch waren. Ich würde mich selbst belügen, wenn ich diese eindeutigen Beweise einfach ignorieren würde.

Eine sehr überzeugende Tatsache ist außerdem, dass diese unendliche, nicht in Worte zu fassende Liebe, die mich in Wellen durchströmt, und auch das Gefühl der Verbundenheit aktiv auf mich zugekommen sind. Ich habe mich selbst nicht auf die Suche danach begeben. Ich habe weder darum gebeten noch wusste ich, dass es diese Art von Gefühlen überhaupt gibt. Wenn jemand einen geliebten Menschen verliert, z. B. wenn der Lebenspartner oder das Kind gestorben ist, dann sieht die Sache komplett anders aus. Für diese leidenden Menschen scheint es absolut normal und aus Mitgefühl auch plötzlich gesellschaftlich akzeptiert zu sein, dass sie auf der Suche nach Liebe und Trost im Glauben Zuflucht suchen, um Halt in der Vorstellung zu finden, dass die Seelen noch immer bei ihnen sind. Aus Mitleid bekommen sie von ihren Mitmenschen meist einen trügerischen Zuspruch, doch sagen sie hinter vorgehaltener Hand: »Ist doch klar, dass sie sich jetzt ihren Trost in der Spiritualität suchen. Was bleibt ihnen denn anderes übrig?« Doch gab es für mich ganz andere Voraussetzungen. Ich war selbst gar nicht betroffen vom Tod. Ich hatte weder einen Anlass noch Bedarf, in solche Gefühle zu gehen. Es gab keinen Grund für mich, mich auf die Suche danach zu begeben. Trotzdem hat mich diese Liebe aus einer anderen Welt gefunden, und sie wurde von außen an mich herangetragen. Ich begann also meine spirituelle Reise, ohne sie bewusst gebucht zu haben. Und genau das macht sie für mich so wertvoll, weil ich weiß, dass all dies nicht nur deshalb in meiner Gefühlswelt war, weil ich mich danach sehnte, sondern weil es ohne meinen Wunsch und ohne eigenes Zutun wie ein Wirbelsturm in mein Leben kam. Auf Instagram habe ich vor Kurzem einen Beitrag gelesen, der das sehr passend beschreibt: »Schicksal ist, wenn du etwas findest, was du nie gesucht hast, und dann feststellst, dass du nie etwas anderes wolltest.« (Autor unbekannt)

1.3 Gedanken zur Reinkarnation

Im Folgenden werde ich keine komplette Abhandlung über die Reinkarnation darlegen, aber ich halte es für sinnvoll, ein paar wichtige Erkenntnisse dazu mit dir zu teilen. Wenn du dich intensiver mit dem Thema Reinkarnation auseinandersetzen willst, kann ich dir die Bücher Wer war ich im Vorleben3 von Ursula Demarmels und Die zahlreichen Leben der Seele4 von Brian L. Weiss sowie den Film Wiedergeburt – Deine Seele ist unsterblich!5 von Thomas Schmelzer, der den Audience Choice Award beim Cosmic Cine Filmfestival 2018 gewonnen hat, empfehlen.

Die Botschaft Jomas, dass ich in einem früheren Leben einmal ihr Vater war, ließ mich nicht mehr los. Daher habe ich mich intensiv mit dem Thema Wiedergeburt auseinandergesetzt. Nachdem ich mein spirituelles Erwachen erlebte, hegte ich auch keinerlei Zweifel mehr daran, dass wir tatsächlich Leben um Leben immer wieder inkarnieren. Es gibt viele Berichte und Nachforschungen zu diesem Thema, die höchst eindrucksvolle Vorkommnisse beschreiben und die letztendlich nur durch die Möglichkeit einer Reinkarnation zu erklären sind. Einer der bekanntesten und am besten dokumentierten Fälle ist die unglaubliche Geschichte von James Leininger, die in vielen TV-Beiträgen und in dem Buch seiner Eltern aus dem Jahre 2009 mit dem Titel Soul Survivor – Ein Junge erinnert sich an ein Leben vor seiner Geburt6 veröffentlicht wurde. Die Geschichte handelt von einem kleinen Jungen in den USA, der im Alter von zwei Jahren immer wiederkehrende Albträume über einen Flugzeugabsturz hatte. Als seine Eltern ihn dazu befragten, konnte er unglaubliche Details erzählen. Er sagte beispielsweise, dass er sich selbst als Pilot eines amerikanischen Kampfflugzeugs sieht und dass er von japanischen Flugzeugen angegriffen und abgeschossen wurde. Er konnte technische Details und Typenbezeichnungen der Flugzeuge und seinen Flugzeugträger (»Natoma Bay«) nennen. Er fertigte unzählige höchst präzise technische Zeichnungen an, von denen ein Kind seines Alters unmöglich hätte wissen können. Er erinnerte sich an seinen Namen und die Namen seiner Kampfpilotkameraden. Die Eltern hielten das alles zunächst für eine Spinnerei. Sie selbst waren gläubige Katholiken, und das Thema Reinkarnation hatte in ihrer Welt keinen Platz. Um ihrem Sohn zu zeigen, dass er sich irrte und alles nur ein schlechter Traum war, begannen sie mit Nachforschungen. In der Hoffnung zu erfahren, dass alle von James genannten Namen und Details Produkte seiner Fantasie waren, besuchten sie ein Flugzeugmuseum mit Kampfflugzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg. James konnte zu ihrer großen Verwunderung alle technischen Details präzise beschreiben und erklären. Schließlich besuchten sie ein Kriegsveteranentreffen des Natoma Bay-Flugzeugträgers. James war damals vier Jahre alt. Er erkannte viele seiner früheren, noch lebenden Kameraden wieder und sprach sie mit ihren Namen an. Er erzählte von gemeinsamen Erlebnissen, die allesamt von den Veteranen bestätigt wurden. Auch sein eigener Abschuss und Tod konnte verifiziert werden. Die Eltern fanden also Antworten, jedoch nicht die, die sie sich gewünscht hatten. Aber alles sprach dafür, dass die Seele ihres Sohnes tatsächlich dieser Kampfpilot aus dem Zweiten Weltkrieg war. Es war die einzig logische Konsequenz und Erklärung. Ermutigt durch die Veteranen entschlossen sich die Eltern, ihre Nachforschungen und Erkenntnisse zu veröffentlichen.7 Schließlich haben die Leiningers ihren Frieden mit der Reinkarnation gemacht, die in ihrem katholischen Glauben fortan einen vollständig akzeptierten Platz gefunden hat. Der wohl bekannteste Reinkarnationstherapeut der Welt ist der Psychiater Dr. Brian L. Weiss. Über mehrere Jahrzehnte führte er unzählige Patienten in frühere, aber auch zum Teil in zukünftige Leben. In seinem Buch Seelenwege erzählt er von einem außergewöhnlichen Phänomen, das bei einigen seiner Patienten auftrat:

»Manche beherrschten in ihren vergangenen Leben Sprachen, die sie in diesem Leben weder studiert noch gelernt hatten, dennoch konnten sie sie während der Sitzung sprechen – ein Phänomen namens Xenoglossie und ein erstaunlicher Beweis dafür, dass ihre Berichte der Wahrheit entsprachen.« 8

Ich stellte mir die Frage, wie denn die Seele eigentlich aufgebaut sein muss, und ob die Seele eines Verstorbenen eventuell schon wieder in ein neues Leben inkarniert sein könnte, wenn ich ihn kontaktieren möchte. Dies ist eine von vielen Hinterbliebenen geäußerte Befürchtung, insbesondere von verwaisten Eltern, dass die Seele ihres Kindes womöglich über die Jahre wieder neu inkarnieren könnte, und wenn sie einmal selbst sterben, dass sie die Seele ihres Kindes nicht mehr antreffen würden. Ich habe von verschiedenen spirituellen Lehrern immer die gleiche Antwort darauf bekommen, die für mich sehr stimmig ist. Die Seele eines Menschen ist viel größer als das, was sein Individuum ausmacht. Im Grunde besitzen wir alle ein höheres Selbst, eine Art Hauptseele in der Geistigen Welt, die all unsere Aspekte aus früheren und zukünftigen Leben enthält. Diese Hauptseele verbleibt immer in der Geistigen Welt, und wenn wir inkarnieren, dann werden lediglich Anteile aus dieser Hauptseele extrahiert, kombiniert und zu einer neuen individuellen Menschenseele geformt. Diese Konstellation von Seelenanteilen ist ein Unikat, die es in dieser Form nur einmal geben wird. Diese Menschenseele einer Ich-Person steht allerdings permanent mit ihrer Hauptseele wie mit einer Funkverbindung in Kontakt. Wenn man nun als dieser einmalige Mensch sein Leben gelebt hat, kehren nach dem Tod alle Seelenanteile mit den neuen Erfahrungen in die Hauptseele zurück. Wenn ich also als Oliver eines Tages sterbe, werden meine Seelenaspekte, die mich ausmachten, wieder mit meiner Hauptseele verschmelzen. Dort bin ich auf ewig als Oliver gespeichert und werde in dieser Konstellation auch niemals mehr neu inkarnieren. Ich wäre deshalb auch immer in einem möglichen Jenseitskontakt für meine Hinterbliebenen verfügbar und kann aus meiner Hauptseele als das Individuum Oliver hervortreten. Daher braucht niemand Angst davor zu haben, dass die Seele eines geliebten Menschen schon wieder neu inkarniert ist und nicht mehr angetroffen werden kann. In einer neuen Inkarnation würden wieder neue Anteile meiner Hauptseele miteinander kombiniert und ein neues Individuum geformt. Diese neue individuelle Seele würde dann auch die Erfahrungen und Erinnerungen von mir (Oliver) in sich tragen.

Wenn also Joma davon spricht, dass ich einmal ihr Vater gewesen bin, dann waren das nicht die identischen individuellen Seelenanteile, die Joma ausmachten, sondern es waren andere Anteile ihrer Hauptseele. Und das Gleiche gilt auch für mich. Ich war in diesem früheren Leben nicht die Seele Oliver, sondern eine andere individuelle Seele aus Anteilen meiner Hauptseele. Ich habe nun als Oliver durch die permanente Verlinkung zu meiner Hauptseele eine ständige Verbindung zu allen Seelenanteilen und somit auch zu meinem früheren Leben als Vater des Mädchens, dessen Seele nun auch in Joma verfügbar ist. Wie kann man sich das nun als Mensch begreiflich machen, wo wir uns doch alle auf Erden so sehr als Individuen wahrnehmen? Ich stelle es mir so vor, dass uns bei der Rückkehr in unsere Hauptseele bewusst wird, dass wir als Mensch eigentlich nur in eine Rolle geschlüpft sind. Wir werden uns als ganze Hauptseele wahrnehmen, können aber jederzeit wieder in die jeweiligen Rollen unserer Leben schlüpfen.

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9783039330560
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