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Ein Betroffener würde sicher nicht darauf antworten: »Oh ja. Danke. Da bin ich aber beruhigt. Jetzt habe ich Trost gefunden.« Nur wenn ein gutes Jenseitsmedium durch eindeutige authentische Beweise die Existenz des Verstorbenen bezeugen kann, nur dann sind die Botschaften auch etwas wert, nur dann darf zumindest ein wenig Heilung und Trost erfolgen. Ich bin davon überzeugt, dass ein seriöser Jenseitskontakt in der Trauer nach dem englischen Spiritismus die einzige Möglichkeit ist, Trost zu erfahren. Aber es würde beim Trost allein nicht bleiben. Was würde eine Evidenz für die Geistige Welt mit ihren unsterblichen Seelen für unsere Welt, das Miteinander und den Frieden bewirken können? Es würde bedeuten, dass die Wertigkeit all unseres Handelns und auch des Nicht-Handelns über den Tod hinaus von Bedeutung wäre.

Es ist aus meiner Sicht sehr wahrscheinlich, dass unser menschlicher Intellekt und unser Bewusstsein für gewisse höhere Realitäten gar nicht befähigt sind. Es wäre arrogant zu behaupten, wir Menschen seien in der Lage, alles entdecken und erklären zu können, und es sei nur eine Frage der Mühe und Zeit, bis man die Rätsel der Welt gelöst habe. Mit dem folgenden einfachen Beispiel möchte ich zeigen, dass es auch für uns Menschen ein zu akzeptierendes Unwissen geben muss. Stellen wir uns den intelligentesten Hund der Welt vor. Selbst mit der größten Mühe, selbst mit der größten Geduld wäre man niemals in der Lage, diesem Hund die spezielle Relativitätstheorie von Albert Einstein verständlich zu machen. (Nun gut, es wird bestimmt auch genügend Menschen geben, die da so ihre Probleme damit hätten; aber darum geht es hier nicht.) Obwohl der Hund allein schon aufgrund seines eingeschränkten Intellekts nicht in der Lage ist, die Theorie zu verstehen, so ist das, was diese brillante Theorie beschreibt, offensichtlich trotzdem wahr und existent (zumindest, solange wir uns nicht in die Quantenwelt begeben, dazu in Kapitel 6: Quantenmechanik und Spiritualität (➛Seite 290) mehr). Da wir Menschen genau wie der Hund ein Lebewesen des Planeten Erde sind, stelle ich mir die Frage, warum es sich denn bei uns plötzlich anders verhalten sollte? Mit Sicherheit wird es Realitäten geben, die wir mit unserem menschlichen Intellekt nicht begreifen können. Es gibt keinen Grund zu glauben, wir seien das Ende der intellektuellen Fahnenstange, das wäre höchst arrogant und ein Zeugnis von fehlender Demut. Elisabeth Kübler-Ross beschreibt es ganz ähnlich:

» Von uns Wissenschaftlern wird Demut verlangt. Wir müssen demütig akzeptieren, dass es viele Millionen Dinge gibt, die wir noch nicht verstehen können. Das heißt aber nicht, dass diese Dinge, nur weil wir sie nicht verstehen, etwa nicht existieren und Realitäten sein dürfen.« 29

Natürlich sind diese Dinge nicht zwangsläufig ein Beweis für Gott oder geistige Ebenen, aber sie zeigen, dass wir uns in eine viel größere Welt einzufügen haben, als in die, die wir zu kennen glauben. Und diese Dinge dann zum Schutz des materiellen Weltbildes als unseriös, Blödsinn oder theokratische Unterwanderung abzutun und nicht selten mit äußerst fadenscheinigen Begründungen um jeden Preis in ein materialistisches Korsett zu zwängen, entspricht nicht meinem Verständnis ganzheitlicher Wissenschaft. Johann Wolfgang von Goethe bringt es meiner Ansicht nach auf den Punkt:

»Das schönste Glück des denkenden Menschen ist, das Erforschliche erforscht zu haben und das Unerforschliche zu verehren.« 30

Um der wahren Wirklichkeit unserer Existenz näher zu kommen, sollten wir so wie es Armin Risi in seinem Buch Der radikale Mittelweg31 auch fordert, diese Gegensätze von Kreationismus und Materialismus überwinden und uns unter anderem auf das menschliche Urwissen um eine multidimensionale Koexistenz in einer grobstofflich-physischen und einer feinstofflich-metaphysischen Ebene zurückbesinnen.32 Es ist erstaunlich und gleichermaßen überzeugend, dass quer über den Globus verteilt in den spirituellen Traditionen der alten Hochkulturen so viele Parallelen um die Grob- und Feinstofflichkeit existieren.

2.3 Freiheit in der Forschung

Wir müssen uns die Frage stellen, wie eine ganzheitliche Wissenschaft aussehen muss, um uns der wirklichen Wirklichkeit fernab von irgendwelchen Weltbildern oder religiösen Ansichten anzunähern. Das wichtigste Fundament einer solchen Wissenschaft ist für mich die Freiheit. Jeder Wissenschaftler sollte die Freiheit haben, jede Frage stellen zu dürfen, jede Theorie zu entwickeln, jede Hypothese aufzustellen, zu verifizieren oder zu falsifizieren, sich ohne Angst vor Konsequenzen mit seinen Erkenntnissen der Öffentlichkeit zu stellen. Doch was hier so selbstverständlich klingt, entspricht leider nicht der gängigen Praxis in unserer Welt. Die Freiheit der Forschung wird von einem materialistischen Dogmatismus in Ketten gehalten. Wissenschaft und Forschung sollten immer alle begründbaren Möglichkeiten zunächst einmal zulassen dürfen. Durch Falsifikation können dann die Unwahrheiten entdeckt und als mögliche Erklärungen verworfen werden. Wenn aber das unter den Naturwissenschaftlern vorherrschende materialistische Weltbild von vornherein die Menge der möglichen Lösungen ideologisch eingrenzt, dann stellt sich die Frage, welche Art von Realität die Wissenschaftler denn entdecken wollen. Gerade bei diesem Thema, Wissenschaftlern die Freiheit zu geben, ganzheitlich zu forschen, also für gewisse Phänomene auch geistige, übersinnliche Realitäten und subjektives Erleben zuzulassen und mit guten Argumenten auch Ideologien und Weltbilder ins Wanken zu bringen, entsteht durch unsere aktuelle Hochschul- und Forschungslandschaft ein starker Gegenwind. Ich selbst habe als Wissenschaftler beim Fraunhofer-Institut in verschiedenen Forschungs- und Entwicklungsprojekten intensiv mitgewirkt und möchte hier ein Bild davon vermitteln, wie die Forschung heutzutage größtenteils funktioniert. Bevor man überhaupt beginnen kann zu forschen, muss als Erstes die Finanzierung gesichert sein. Also werden Forschungsanträge in größter Akribie geschrieben und schließlich beim BMBF oder einer ähnlichen Institution eingereicht, in der Hoffnung, aus dem Geldtopf einen Teil abzubekommen. Wird der Antrag schließlich bewilligt, stehen in der Regel Gelder für drei Jahre Projektlaufzeit zur Verfügung. Die meisten Wissenschaftler erhalten befristete Jahresverträge, und der Erfolg eines Forschungsantrags ist somit von existenzieller Bedeutung, sichert er doch zumindest kurzfristig den Lebensunterhalt. Wer einmal selbst einen solchen Forschungsantrag gelesen oder – wie ich –sogar geschrieben hat, wird vom Aufwand und Umfang regelrecht erschlagen. Bis ins kleinste Detail werden Ressourcen, Abläufe, Strategien, Methoden und Verwertung geplant und erläutert. Wer in einem solchen Forschungsantrag hineinschriebe, dass geistige oder übersinnliche Realitäten eine Rolle spielen könnten, bekäme den Antrag von seinem Vorgesetzten oder Institutsleiter um die Ohren gehauen, denn damit würde man sich selbst sofort aus dem Rennen um die zu verteilenden Gelder schießen. Solche Realitäten werden insbesondere in unserer Hochschul- und Bildungslandschaft schon aus ideologischen Gründen als derart abwegig angesehen, dass man geradezu als verrückt abgestempelt wird. Die Dogmatiker sitzen nicht nur in den Kirchen, sondern auch in den Universitäten und Forschungseinrichtungen. Ben Stein ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Moderator, Autor und langjähriger Journalist beim Wall Street Journal und bei der New York Times. Mit seinem eindrücklichen Dokumentationsfilm Expelled über die aktuelle Forschungslandschaft zeigt er, wie erstklassige Wissenschaftler von ihren Universitäten und Arbeitgebern der Lächerlichkeit preisgegeben und aus ideologischen und politischen Gründen gefeuert wurden, nur weil sie über den Tellerrand der materialistischen Naturwissenschaft hinausblickten.33 Im Mittelalter landete man mit Erkenntnissen, die das vorherrschende Weltbild veränderten, auf dem Scheiterhaufen. Heute verliert man seine Reputation, seine Karriere und seinen Job. Wer diese Fälle und auch die Diskussionen in den sozialen Netzwerken ein wenig verfolgt, wird entdecken, dass dieses Thema höchst emotional belegt ist. Das scheint mir auch der Grund dafür zu sein, dass anscheinend niemand aus dem Lager der glaubenstreuen Materialisten auch nur den Hauch eines Anreizes empfindet, sich mit den neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen dieser Forscher auseinanderzusetzen, denn es würde ja womöglich das eigene Weltbild ins Wanken bringen, und das wird unter keinen Umständen zugelassen.

Statt sich mit einer argumentativen Sachlichkeit einer öffentlichen wissenschaftlichen Diskussion zu stellen, stößt man auf eine völlig inakzeptable, auf Vorurteilen und Unwissenheit basierende, hasserfüllte Bösartigkeit. Es wird nahezu jedem Wissenschaftler, der nicht artig mit dem materialistischen Weltbild konform geht, von vornherein der Versuch einer theokratischen Unterwanderung der Gesellschaft, Kreationismus und religiöser Fanatismus vorgeworfen. Um sämtlichen sich mir gegenüber anbahnenden Anschuldigungen zuvorzukommen, möchte ich mich an dieser Stelle von jeglicher Religion oder Glaubensgemeinschaft strikt distanzieren. Ich stamme aus einer säkularen Familie und bin aus der Kirche ausgetreten. Selbst an Heiligabend gehe ich mit meiner Familie in den Wald und nicht in die Kirche. Ich lasse mich weder durch eine Religion noch durch Weltbilder in meiner Sicht beschränken. Ich denke, wir würden alle gut daran tun, wenn wir den Hass überwinden und uns darauf einigen würden, dass wir einfach dem Weg der besten Argumente, Beweise und größten Wahrscheinlichkeiten folgen, unabhängig davon, zu welchem Weltbild er uns führt. Leider laufen viele Wissenschaftler den Weg genau falsch herum, ohne es zu bemerken.

Ich halte es für sehr wichtig, einige mutige, fast schon rebellische Wissenschaftler, die im Namen der wahren Werte der Wissenschaft ihre Karriere riskierten, hier kurz vorzustellen, um auch der Authentizität gerecht zu werden.

Dr. Günther Bechly

– Doktor der Paläontologie

– Universitätsstudium der Biologie, Zoologie, Parasitologie und Paläontologie

– Über 150 wissenschaftliche Publikationen

– Er hat über 160 neue Tierarten beschrieben

– Zehn Tiergruppen sind von anderen Wissenschaftlern nach ihm benannt worden

– Von seinem langjährigen Arbeitgeber, dem Naturkundemuseum Stuttgart, wurde ihm eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses nahegelegt, weil er die Freiheit der Forschung lebte. »Mir wurde ganz eindeutig gesagt, dass ich ein Störfaktor bin, ein Risikopotenzial habe und die Glaubwürdigkeit des Hauses untergrabe.«34

Dr. Richard von Sternberg

– Doktor der Biologie

– Doktor für Systemwissenschaften (theoretische Biologie)

– Über 30 Veröffentlichungen in von Experten begutachteten wissenschaftlichen Büchern und Publikationen

– Gefeuert vom Smithsonian National Museum of Natural History in Washington D.C., weil er dem Thema Intelligent Design Glaubwürdigkeit schenkte. Sein Abteilungsleiter bezeichnete ihn als »intellektuellen Terroristen«.35

Prof. Dr. Brian Josephson

– Professor für Physik an der Universität von Cambridge

– Erhielt 1973 den Nobelpreis für Physik für die Entdeckung des Josephson-Effekts (Tunneleffekt der Quantenphysik)

– Beschäftigte sich später mit der Geist-Materie-Wechselwirkung und unterstützte die Forschung für Parapsychologie. Seine ehemaligen Kollegen distanzierten sich von ihm mit den Worten: »Josephson spinnt doch.« Fachzeitschriften wie Nature haben seine Beiträge schließlich nicht mehr veröffentlicht.36

Ich finde es sehr beängstigend, dass die Wissenschaft offensichtlich nicht mehr Wissenschaft sein darf. Das sind aus meiner Sicht ganz besorgniserregende Zustände. Die Freiheit der Wissenschaft ist in existenzieller Gefahr, und unsere Gesellschaft nimmt das traurigerweise einfach so hin. Der amerikanische Physiker Julius Robert Oppenheimer hat den Freiheitsgedanken der Wissenschaft sehr treffend formuliert:

»Der Wissenschaftler muss die Freiheit besitzen, jede Frage zu stellen, jede Behauptung anzuzweifeln, nach jedem möglichen Beweis zu suchen und alle Fehler zu korrigieren.« 37

2.4 Paradigmenwechsel

Von einem Großteil der Öffentlichkeit komplett unbemerkt kam es im Sommer 2018 zu einem unglaublichen Aufschrei und Wendepunkt in der wissenschaftlichen Welt. Es gibt also tatsächlich hoffnungsvolles Licht am Ende des Tunnels der wissenschaftlichen Freiheit. Im Juli 2018 gab es in der Fachwelt eine viele Jahre lang unvorstellbare große Revolution. Erstmals wurde eine positive von Experten begutachtete Studie zu Psi-Fähigkeiten im American Psychologist, einem der renommiertesten Psychologie-Fachjournale weltweit, veröffentlicht. Dieses offizielle Fachjournal der American Psychological Association ist höchst angesehen, und darin publizierte Artikel genießen eine breit gefächerte Akzeptanz. Die Studie zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass es

»eine Evidenz für eine zunehmende Unterstützung für die Realität von Psi gibt, die sich nicht ohne Weiteres durch die (mangelnde) Qualität der Studien, Betrug, selektive Berichterstattung, experimentelle oder analytische Inkompetenz oder andere häufige Kritikpunkte erklären lässt. Die Evidenz für Psi ist vergleichbar mit der für etablierte Ereignisse in der Psychologie und anderen Disziplinen, obwohl es kein einvernehmliches Verständnis für sie gibt. Es werden weitergehende Forschungen auf diesem Gebiet empfohlen.« 38

Im Schatten dieser Studie darf ich den Physiker, Informatiker und Kognitionswissenschaftler Douglas R. Hofstadter zitieren, der sich in einem Artikel in der New York Times über den Psi-Wissenschaftler und promovierten Sozialpsychologen Daryl J. Bem öffentlich zu einem von Bem publizierten Artikel zu einer parapsychologischen Studie auf sehr despektierliche Art geäußert hatte:

»Wenn auch nur eine seiner Behauptungen wahr wäre, dann würde das die gesamte gegenwärtige Wissenschaft zu Boden stürzen, und wir müssten all unser Wissen über die Natur und das Universum überdenken. Und deshalb ist es eine ernste Angelegenheit, einen solchen Artikel zu veröffentlichen, denn er enthüllt, dass die Autoren nicht einmal annähernd verstanden haben, welche Bedeutung und Folgen das haben kann. (…) Der tiefe Glaube in die Wissenschaft impliziert, dass dieser Artikel notwendigerweise, mit Sicherheit und ohne jeden Zweifel, falsch sein muss und dass die Mängel darin vielmehr gefunden und zur Schau gestellt werden müssen, als dass man so etwas voreilig veröffentlicht. «39

Niemand hindert ihn daran, die angeblichen Mängel von Bems Studie zu suchen und Gegenargumente zu veröffentlichen. Stattdessen schreibt er aber lieber einen Artikel für die New York Times, der gänzlich ohne inhaltliche Auseinandersetzung mit der Studie daherkommt. Er spricht vom tiefen Glauben in die Wissenschaft, doch deutet seine rigorose Wortwahl ohne jegliche Argumentation vielmehr auf einen materialistischen Dogmatiker hin, als auf jemanden, der sich die Mühe macht, solche Studien wirklich zu lesen und zu begutachten. Ob sich Hofstadter und die New York Times nach der Veröffentlichung der oben zitierten durch Experten begutachteten Cardeña-Studie zu Psi-Phänomenen im American Psychologist noch einmal so weit aus dem Fenster lehnen würden? Hofstadter prangert die in seinen Augen falschen und voreiligen Veröffentlichungen an, dass er sich damit nun ein Eigentor geschossen hat, ist wohl eine Ironie des Schicksals. So hat die Cardeña-Studie nach Hofstadters eigenen Worten die gesamte gegenwärtige Wissenschaft zu Boden gestürzt. Eigentlich hätte die Studie mit dieser Erkenntnis auf der Titelseite einer jeden Tageszeitung und in allen Nachrichten der Welt erscheinen müssen, aber das Gegenteil ist der Fall. Ich habe das Gefühl, die Ergebnisse der Studie werden bewusst klein gehalten, damit sie sich bloß nicht verbreiten. Aus meiner Sicht ist eine Veröffentlichung von Psi-Studien in wissenschaftlichen Journals daher nicht erstrebenswert, denn das führt in eine Sackgasse. Ein Großteil der materialistischen Wissenschaftler weigert sich auch weiterhin aus Prinzip, sich mit solchen Erkenntnissen ernsthaft auseinanderzusetzen. Auch wenn es ganz offensichtlich nichts bewirkt, selbst wenn man von Experten die Echtheit von Psi-Phänomenen bestätigt bekommt, so hoffe ich, dass diese Studie nur der Anfang von vielen weiteren ist, die Psi-Phänomene mit etablierten Methoden zu untersuchen. Ich befürchte jedoch, dass die althergebrachten Weltbilder in den Köpfen der Materialisten dermaßen fest verankert sind, dass sich zunächst nicht viel ändern wird. Aber es ist der Beginn von etwas Neuem. Unsere Welt ist unverkennbar im Wandel. Ich habe die Hoffnung, dass eine neue Generation von aufgeschlossenen Wissenschaftlern mit einem anderen Bewusstsein, einer ausgeprägten Fairness und einer vorurteilsfreien Offenheit gegenüber diesen Themen heranwächst. Dazu ist es allerdings erforderlich, dass wir schon bei unseren Kindern in den Schulen damit beginnen müssen, die Grundlagen für eine ganzheitliche und offene Form von Wissenschaft zu vermitteln. Solange jedoch eingefleischte Materialisten dogmatisch an den althergebrachten Lehrinhalten festhalten, wird die Vermittlung einer ganzheitlichen Sicht auf unsere Welt extrem erschwert. Unlängst hatte ich einen kleinen Disput mit dem Ministerium für Bildung und Schule des Landes Nordrhein-Westfalen über Inhalte zum Thema Makroevolution und zur mutmaßlich alternativlosen Darstellung von der Entstehung der Arten über den Darwinismus. In Kapitel 4.1.: Materialistische/naturalistische Entstehung (➛Seite 107) werde ich genauer auf diesen ernüchternden Versuch eines wissenschaftlichen Dialogs eingehen.

2.4.1 Unsere Gesellschaft ist der Wissenschaft einen Schritt voraus

Unsere Gesellschaft ist in Bezug auf Psi-Phänomene und Spiritualität schon ein ganzes Stück weiter als die klassische Wissenschaft. Sie befindet sich mitten im Paradigmenwechsel. Immer mehr Menschen wird bewusst, dass es da mehr geben muss, und ich habe das Gefühl, die Zeiten, in denen man dabei schief angeschaut und als Irrer verurteilt wurde, neigen sich langsam dem Ende zu. Das Thema Spiritualität wird salonfähig, was sich unter anderem auch am Zulauf und Erfolg zeigt, den viele spirituelle Lehrer und Jenseitsmedien in den letzten Jahren erfahren haben. Dieser Trend ist bestimmt kein Zufall, sondern Ausdruck einer sich wandelnden Gesellschaft. Nicht ohne Grund hat Pascal Voggenhuber, Schweizer Jenseitsmedium und Bestsellerautor, bis 2021 bereits 14 Bücher veröffentlicht, die alle in der Schweizer Top-Ten-Bestsellerliste Sachbuch platziert waren. Mehrere seiner Bücher handeln von der Kommunikation mit der Geistigen Welt. So erschien z. B. im September 2018 sein Buch Nachricht aus dem Jenseits 2.040. Seine Bücher wurden in sieben Sprachen übersetzt. Mit seinen Vorträgen und Seminaren füllt er schon seit Jahren große Hallen in vielen Teilen Europas. Mit atemberaubenden Jenseitskontakten in Live-Demos und mehreren TV-Auftritten erreicht er mit seiner lockeren und frischen Art zunehmend auch ein junges Publikum. In einem Interview berichtete er einmal, dass man als Klient zuletzt im Jahre 2012 sieben Jahre auf einen Beratungstermin bei ihm hätte warten müssen. Kein Mensch würde sieben Jahre auf einen Jenseitskontakt warten, wenn er nicht von den Fähigkeiten und der beweislastigen Methodik und Glaubwürdigkeit des Mediums überzeugt wäre. Diese lange Wartezeit war auch ein Hauptgrund für Voggenhuber, keine weiteren persönlichen Beratungstermine mehr für Jenseitskontakte anzubieten, da er einem Trauernden diese lange Wartezeit nicht zumuten wollte. Seitdem versucht er, auf anderen Wegen in großen Veranstaltungen und Seminaren zu helfen. Er schafft es, Menschen in sehr großem Umfang für dieses Thema zu sensibilisieren, und das kann nur funktionieren, wenn man überzeugende Argumente hat.

Ein weiteres Indiz dafür, dass sich unsere Gesellschaft für solche spirituellen Themen immer mehr öffnet, ist der große Erfolg des Buches Blick in die Ewigkeit41 des US-amerikanischen Neurochirurgen und Gehirnspezialisten Dr. Eben Alexander. Als klassisch ausgebildeter Arzt hielt er ein Überleben der Seele nach dem physischen Tod lange Zeit für ausgeschlossen. Als er eines Tages an einer Hirnhautentzündung erkrankte, hatten seine behandelnden Ärzte keine großen Hoffnungen mehr. Sein Gehirn verlor nach und nach immer mehr seine Funktion. Dabei erlebte er eine eindrucksvolle Nahtoderfahrung, von der er in seinem Buch berichtet. Dieses Buch erschien am 23. Oktober 2012 und landete als Neueinsteiger am 11. November 2012 sofort auf Platz eins der New York Times Bestsellerliste für Paperback Nonfiction. Nach meinen Recherchen wurde das Werk bis Ende Juni 2015 mit wenigen Unterbrechungen insgesamt 114 Wochen lang in den Top 20 gelistet, davon 46 Wochen lang auf Platz eins. Das Buch eines Verrückten mit einer erfundenen Geschichte hätte sich niemals so lange erfolgreich in der Bestsellerliste halten können. Wir können dankbar sein, dass sich mutige Menschen wie Eben Alexander trauen, mit diesen Erfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Solche Erlebnisse und Erfahrungen verändern einen Menschen auf unglaubliche Weise.

Werfen wir nun einen Blick auf den vom Schweizer Onlineverlag PSI ONLINE organisierten Online Kongress Spirit Summit 2019, bei dem 66 renommierte spirituelle Lehrer Online-Vorträge und Seminare für den deutschsprachigen Raum angeboten haben. Der Erfolg dieser Veranstaltung war enorm, wie die folgenden Zahlen des Veranstalters belegen. Die Spirit Summit 2019 hatte 51 779 Teilnehmer und 652 337 Videoaufrufe mit in Summe 190 000 Stunden geschauten Videos. Das sind umgerechnet 21,7 Jahre. 98,12 Prozent aller Teilnehmer haben danach angegeben, hilfreiche Inhalte für ihr Leben erhalten zu haben. PSI ONLINE organisierte im darauffolgenden Jahr im März 2020 einen weiteren Online Kongress mit dem Titel Flow Summit 2020 mit bereits 175 000 Teilnehmern und 3 Millionen Videoklicks. Das entspricht 850 000 Stunden Videokonsum, umgerechnet etwa 100 Jahre. Auch die Entwicklung des Thanatos TV-YouTube-Kanals* mit aktuell über 68 000 Abonnenten zeigt einen klaren Trend zu mehr Interesse und Offenheit für diese Themen. Wo im Jahre 2018 noch 1,3 Millionen Videos aufgerufen wurden, waren es 2019 bereits 5,6 Millionen Klicks. Innerhalb nur eines Jahres hat sich die Anzahl der Stunden für geschaute Videos auf diesem Kanal von 260 000 auf 1,4 Millionen Stunden im Jahre 2019 erhöht, das sind umgerechnet fast 160 Jahre.

Der Wandel in der Gesellschaft ist unverkennbar, und ich finde es höchst interessant, dass sowohl die Voraussagen aus den vedischen* Schriften als auch die des Maya-Kalenders über den Anbruch eines neuen Zeitalters stimmig in das aktuelle Bild der Veränderungen passen. In der vedischen Kosmologie unterscheidet man vier Zeitalter, die sogenannten Yuga-Zyklen. Aktuell befinden wir uns im vierten Zyklus, der wie alle Yuga-Zyklen wiederum in Unterzyklen unterteilt ist. Es gibt jedoch keine gleichmäßige Unterteilung, die Zyklen und Unterzyklen sind unterschiedlich lang und stehen mit kosmologischen Ereignissen im Einklang. Die beiden Physiker Paul J. Steinhardt von der Universität Princeton und Neil G. Turok von der Universität Cambridge bestätigen in ihrem Buch Endless Universe – Beyond the Big Bang, dass die kosmologischen Zeitangaben in den vedischen Schriften erstaunliche Ähnlichkeiten zu den Erkenntnissen der zeitgenössischen Astronomie aufweisen.42 Wir reden hier also nicht von irgendeiner Spinnerei eines primitiven Urvolks, sondern stoßen ganz im Gegenteil in den vedischen* Schriften auf ein geballtes Mysterienwissen der ersten menschlichen Hochkultur zur Kosmologie, aber auch zur Spiritualität und zu vielen anderen Bereichen (siehe auch Kapitel 4.3.: Involution und vedisches Mysterienwissen ➛Seite 256).

Wir befinden uns aktuell in der Endphase des Kali-Yuga-Unterzyklus, den man auch als den Unterzyklus des dunklen Zeitalters oder des Streits bezeichnet. Der Sanskrit-Begriff Kali geht dabei auf den hinduistischen Dämon Kali zurück und kann mit Zank oder Streit übersetzt werden. »Die indische Zählung des Kali-Yugas und der Start des großen Zyklus in der Maya-Zeitrechnung (13-mal 144 000 Tage = 5200 Jahre à 360 Tage) begannen praktisch zur gleichen Zeit, nämlich um 3100 v. Chr.«43 Das Datum der Wintersonnenwende am 21. Dezember 2012 war insbesondere durch die vielen Reportagen und Artikel, aber vor allem auch durch den Hollywood-Film 2012 in den Medien sehr präsent. Grund ist die Fehlinterpretation des Maya-Kalenders. Man glaubte, dieses Datum besiegle das Ende der Welt, doch genau das Gegenteil ist der Fall. Mit diesem Datum beginnt ein neuer Zyklus und somit die Chance auf einen Neuanfang. Zwei sich völlig fremde alte Hochkulturen geben also unabhängig voneinander nahezu die gleiche Dauer von etwa 5000 Jahren für dieses dunkle Zeitalter an, das – wie wir heute auf die letzten 5000 Jahre zurückblickend bestätigen können – von Spaltung und Trennung von der geistigen Quelle, Ausbeutung, Macht, Leid, Krieg und einem immerwährenden Materialismus bestimmt wurde. Doch nun befinden wir uns an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter. Wie es in den vedischen Schriften heißt, wird die Zeit, wie wir sie kannten, zu Ende gehen, und nach einer relativ kurzen Übergangsphase beginnt ein neues Zeitalter mit satya-yugaähnlichen Verhältnissen. Das Satya Yuga ist der erste und vollkommene Zyklus der vier Yuga-Unterzyklen, er wird auch als das goldene Zeitalter beschrieben. Im Satya Yuga lebten die Menschen ethisch verantwortlich und sehr spirituell. Sie besaßen eine andere Verdichtung und Schwingungsfrequenz, sodass sie sich den geistigen Ebenen annähern konnten. Der Begriff Schwingungsfrequenz ist hierbei jedoch nicht im physikalischen Sinne zu interpretieren. Es ist vielmehr der Versuch, dieses Phänomen der sich annähernden Bewusstseinsebenen passend zu umschreiben. Satya kann mit Wahrheit oder Rechtschaffenheit übersetzt werden. Es heißt, die Schwingungsfrequenz der Erde wird immer weiter erhöht. So ist es immer mehr Menschen möglich, einen Zugang zu dieser spirituellen Welt zu erlangen. Man mag den vedischen Prophezeiungen Glauben schenken oder auch nicht. Doch sollte man sich die Frage stellen, woher die Menschen in dieser Frühzeit der menschlichen Kultur ihr Wissen haben? Sie wussten über die Kosmologie und die Heilung Bescheid, die wir zum Teil erst in unserer modernen naturwissenschaftlichen Forschung in der Neuzeit wiederentdeckten. Wie kann es sein, dass verschiedene sich fremde Hochkulturen ähnliche Aussagen über Zeitalter treffen können? Wir sollten dieses alte Wissen schätzen und ihm Beachtung schenken. Es ist definitiv mehr als nur erfundene Mythologie, und es sind keine Hirngespinste.

Das Timing ist schon interessant und mehr als passend; denn kurz nachdem ich den letzten Abschnitt zu Ende geschrieben hatte, überschlugen sich die Ereignisse auf unserer Welt. Ich schreibe diese Zeilen im April 2020, und das Corona-Virus breitet sich unaufhaltsam aus. Es legt große Teile unseres Lebens lahm, und Tausende Menschen fallen dem Virus jeden Tag zum Opfer. Momentan sind Norditalien und New York besonders stark betroffen, ein Ende ist bislang nicht in Sicht. Auch im Rest Europas steht alles still. Es gibt Kontaktverbote, Ausgangssperren, und das Einkaufen geht nur noch mit Sicherheitsabstand und Mundschutz. Noch sind die Supermarktregale gut gefüllt, nur Konservendosen, Nudeln, Mehl und Toilettenpapier sind ständig ausverkauft. Schon jetzt ist absehbar, dass die Welt nach der Pandemie eine andere sein wird. Dieses kleine Virus bringt uns allen plötzlich bei, was wirklich von Bedeutung ist. Alltägliche Dinge bekommen plötzlich einen großen Wert: Hygieneartikel, Lebensmittel, Medizin, der Besuch beim Frisör und die Nähe zu unseren Liebsten sind keine Selbstverständlichkeiten mehr. Das Virus macht uns plötzlich alle gleich. Es unterscheidet nicht zwischen reich und arm oder ob wir aus dem Westen oder Osten kommen. Die Arbeit von Kassiererinnen, Müllmännern, Erntehelfern, LKW-Fahrern und von vielen bislang gesellschaftlich kaum beachteten Berufen steht plötzlich in einem völlig anderen Licht da. Wir erkennen gerade, wie wichtig jeder Einzelne von uns ist, ganz egal, wo unser Platz sein mag. Ich bin fest davon überzeugt, dass das Corona-Virus Teil des Wandels ist. Die Frage ist nur, ob es auch ein Wandel zu einer bewussteren und besseren Welt für alle Lebewesen der Erde wird. Das hoffe ich, und wenn wir den Voraussagen der vedischen Schriften und der Mayas Glauben schenken, so dürfen wir unsere Sorgen und unsere Angst vor Mangel und Verlust beiseiteschieben und in uns ein Gefühl von Hoffnung und Vertrauen keimen lassen. Die Sterbeforscherin Dr. Elisabeth Kübler-Ross hat in ihrem Buch Über den Tod und das Leben danach einen bemerkenswerten Abschnitt geschrieben, der, so scheint es, die aktuelle Situation der Corona-Krise voraussagte:

»Doch meine eigentliche Aufgabe besteht darin – und hier benötige ich Ihre Mithilfe –, den Menschen zu sagen, dass es keinen Tod gibt. Es ist sehr wichtig, dass die Menschheit dies weiß, denn wir stehen am Beginn einer sehr schwierigen Zeit, nicht nur für Amerika, sondern für den ganzen Planeten Erde. Schuld daran ist unsere eigene Zerstörungssucht, schuld daran sind die Atomwaffen, schuld daran tragen unsere Habsucht und unser Materialismus, schuld daran ist unser Verhalten hinsichtlich der Umweltverschmutzung, schuld daran sind wir, weil wir so unendlich viele Gaben der Natur zerstört haben, und Schuld tragen wir insofern, als wir jegliche echte Vergeistigung verloren haben. Ich übertreibe ein bisschen, aber bestimmt nicht zu sehr. Das einzige Mittel, das eine Veränderung für ein neues Zeitalter herbeizuführen vermag, besteht darin, dass die Erde zu beben beginnt, auf dass wir aufgerüttelt werden.« 44

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526 стр. 44 иллюстрации
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9783039330560
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