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Tiergeister und Totems

Alle Kreaturen auf der Erde tragen eine Medizin in sich und bieten uns Menschen jederzeit spirituelle Hilfe, Rat und Liebe an, aber nur selten bemerken wir es. Ich trage oft eine Eulenkralle um den Hals, vor allem wenn ich Zeremonien durchführe oder in der Öffentlichkeit rede. Das ist für mich nicht einfach ein Schmuckstück oder ein Glücksbringer – es ist eine starke Medizin von einem sehr lieben Freund, der mein Leben verändert hat.

Eulen haben in meinem Leben immer eine große Rolle gespielt, vor allem Uhus. Gegenüber von dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin, lebte während meiner ganzen Kindheit eine Uhu-Familie. Meine Urgroßmutter machte mich als Erste mit ihnen bekannt, als wir in der Nähe der riesigen Pinien wilden Spargel ernteten. Hand in Hand standen wir vor der Pinie und schauten hinauf zu dem herrlichsten Uhu, den ich je gesehen hatte. Seine Augen schienen meine Seele zu durchdringen. Wir starrten einander nur an, ohne ein Wort, ohne uns auch nur einen Zentimeter zu bewegen – ein höchst fasziniertes Schauen. Er war in dieser Pinie als Uhu-Küken groß geworden, und jetzt hatte er ein Weibchen gefunden und sein eigenes Nest. Jedes Jahr kam er mit seinem Weibchen hierher und zog kleine, niedliche Uhu-Küken groß. Sooft ich in die Wildnis hinauszog und zum Himmel hinaufschaute, war er unfehlbar da und zog über mich hinweg. An meinem geheimen Ort saß er in den Bäumen in meiner Nähe. Er brachte mir sogar Nahrung, kleine Nagetiere und einmal sogar ein Stück Fisch. Ich tat mein Bestes, um so zu tun, als würde ich essen, was er mir brachte, kaute übertrieben, brummte genießerisch und gab ihm dann noch etwas ab. Ich wollte die liebevolle Geste meines Freundes nicht zurückweisen, aber ich brachte es bei aller Dankbarkeit auch nicht über mich, die Mäuse wirklich zu verspeisen.

Die Eule ist eines meiner Schutztiere – und ich werde immer dankbar sein für die Fürsorge und Zuneigung, die sie mich spüren ließen. Als diese eine, mein besonderer Freund, die Erde verließ, gab er mir zuvor noch ein Geschenk, das mir sehr, sehr kostbar ist.

Ich war etwa vierzehn, und ich schlenderte gerade gemächlich über den Hof meines Großvaters, als ich ein Rauschen hinter mir herannahen hörte. Als ich mich umdrehte, flog mir der Uhu voll gegen die Brust. Während ich um mein Gleichgewicht rang, griff ich aus reinem Reflex nach ihm, um ihn von mir wegzuziehen, doch er hatte eine seiner Krallen in meine Brust gegraben. Also nahm ich den Uhu in die Arme, ich spürte seinen schwachen Herzschlag, und während seine Kralle immer noch in meiner Brust stak, hauchte er seine letzten Atemzüge aus. Bis heute habe ich davon eine Narbe auf der Höhe meines Herzens, und seitdem trage ich seine Kralle um den Hals. Mein Freund hatte seine letzten Augenblicke mit mir verbracht und eine Spur in meinem Fleisch und in meinem Wesen hinterlassen. Diese Eule ist immer noch mein bester Freund, und wann immer ich wirklich in Not bin, tauchen Eulen auf und lassen mich ihre Gegenwart spüren. Ich gehe dann hinaus, rufe sie und warte darauf, dass aus der undurchdringlichen Nacht ihr zärtlicher Ruf ertönt, der mir Zuhause und Familie bedeutet.

An meiner Fähigkeit, mit Tieren zu kommunizieren und sie zu spüren, ist nichts Besonderes. Jeder kann mit Tieren reden – wir haben nur gelernt, es nicht zu tun; uns wurde gesagt, wir könnten es nicht und es sei lächerlich, Tieren zu viel Aufmerksamkeit zu widmen. Wir haben gelernt, unser Denken sei wichtiger als unser Fühlen. Das ist das Haupthindernis. Tiere sind geistige Wesen, genauso wie Mutter Erde ein geistiges Wesen ist. Mutter Erde redet mit uns, hilft uns und ist unser Lehrer, genauso wie die Tiere, wenn wir uns nur darauf einschwingen und zuhören. Tiere kommunizieren durch Gefühle, nicht durch Worte.

Wenn ein Tier Angst hat, kannst du es spüren. Du spürst, wie es sich gedrängt fühlt, sich zwischen Kampf und Flucht zu entscheiden. Du kannst seine Ängste, seine Traurigkeit und andere emotionale Reaktionen fühlen. Wir brauchen nur unsere Fähigkeit des Fühlens und Spürens zu entwickeln – ohne immer über alles nachzudenken und uns gar zu sehr auf das zu stützen, was wir mit den Augen sehen oder mit dem Verstand begreifen. Es ist wie bei einer Mutter und ihrem Baby: Eine Mutter weiß, was ihr Kind fühlt und braucht, auch bevor es das verbal oder körperlich ausdrücken kann. Sie kann fühlen, ob ihr Kind Angst hat, sich verletzt hat oder krank ist. So viele Mütter wachen auf, kurz bevor ihr Kind zu schreien anfängt, oder wissen einfach, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Es lässt sich nicht rational erklären, aber es ist so.

Wir können diese Dinge fühlen und wissen. Ich meine, es lässt sich mit Sicherheit sagen, dass unsere Gefühle manchmal mehr Wahrheit über etwas enthalten als unsere Gedanken. In dem, was wir im Herzen oder im Bauch fühlen, kommt unsere Verbindung zu unserem höheren Selbst sehr viel mehr zum Ausdruck als in unserem Denken. Und ist es dann wirklich so weit hergeholt, zu sagen, dass jeder, der sich auf die Welt der Tiere eingeschwungen hat, fühlen kann, was die Tiere sagen? Das Großartige daran ist: Wir alle können es. Wir müssen diese Art des Fühlens nur üben.

Ich kann zum Beispiel nicht rational erklären, warum ich bei jedem Menschen in der Mitte der Brust ein bestimmtes Tier sehe. Ich habe keine Bücher über Schamanismus oder indianische Spiritualität gelesen, all diese Informationen über Tiertotems und was man mit ihnen macht, sind an mir vorbeigegangen. Ich habe auch nie darüber gesprochen, vor allem nicht in meinen frühen Jahren als Mormonin, aber ich konnte das Tier, das bei jedem Menschen ist, immer sehen. Die meisten Menschen haben ein Tier bei sich, das sie ihr ganzes Leben lang begleitet – aber ich bin auch schon Menschen begegnet, die zwei haben.

Wenn ich den Leuten sage, welches Tier ich bei ihnen sehe, überrascht es die Person oft nicht. Entweder sie hat es selbst schon gespürt, oder sie hat seit Langem eine Beziehung zu dieser Tierart, oder ein Schamane oder jemand anderes hat es ihr schon einmal gesagt. Manchmal ist es jedoch auch eine Überraschung, und manchen Menschen sinkt sogar der Mut, wenn sie hören, welches Tier ich bei ihnen sehe. Doch kein Tier ist in seinem Wesen, seiner Medizin und seinem Schutz, den es bietet, großartiger oder geringer als andere. Jeder will einen Puma, einen Bär, einen Wolf oder sonst eines der Tiere haben, die als stark und mächtig gelten, aber nur wenige wissen um die Macht von Dachs-Medizin oder die wundervollen Gaben des Stinktiers oder die schützenden Fähigkeiten der Maus.

Viele Menschen sind dem Tier, das ihr Geisthelfer ist, schon einmal in der materiellen Welt begegnet – und nicht unbedingt auf angenehme Weise. Ich kenne eine Frau, die am Tag, bevor ich ihr sagte, dass ihr Totemtier eine Maus sei, von einer Maus gebissen worden war. Wenn du eine beeindruckende Begegnung mit einem bestimmten Tier hattest, kann genau dieses Tier dich unter Umständen viel lehren und dir viel geben und versucht auf diese Weise, deine Aufmerksamkeit zu erlangen. Vielleicht ist es einer deiner Schutzgeister. Im Reich des Heiligen kommen die größten Geschenke oft in Begleitung von etwas Schmerzhaftem oder Schwierigem. Ich habe das am eigenen Leib erfahren, ich wurde von einer Klapperschlange gebissen und von einem Pferd getreten und hatte viele tiefe, angenehme und unangenehme Erfahrungen mit Tieren, die mein Leben prägten.

Botschaften der Tiere

Wie bereits gesagt, bringt uns unser häufiges Denken manchmal dazu, daran zu zweifeln, was uns unser Körper und unsere Gefühle von der Tierwelt vermitteln. Doch die Tiere können uns viel Weisheit schenken und stehen auf den feinstofflichen Ebenen ständig in Wechselwirkung mit uns, wenn wir uns auf ihre Schwingung und Energie einlassen.

Ich will von einer Begegnung erzählen; sie widerfuhr mir kürzlich im Zusammenhang mit einem Seminar, das ich außerhalb von Phoenix in Arizona gab. Es war am Morgen, und ich bereitete mich innerlich auf den Tag vor. Als ich in den Garten trat, um zu beten, spürte ich ein Tier in der Nähe. Ich wurde innerlich still, spürte nach und versuchte, von meinen Sinneseindrücken abzuleiten, welches Tier sich hier aufhielt. Ich spürte in meinen Fingern das Gefühl, an trockenem, langem Gras entlangzustreifen, ich roch feuchte, dunkle Erde, und die Zahl Vier tauchte auf. Plötzlich erschien direkt vor mir, nur wenige Fuß entfernt, eine Wildkatze auf der Gartenmauer. Sie begann sofort, mit mir zu kommunizieren. Die anderen, die im Garten in der Nähe waren, hielten inne und sahen staunend unserer Begegnung zu.

Wildkatzen sind eigentlich äußerst scheu. Sie nähern sich nur sehr selten den Menschen, und schon gar nicht mitten am Tag. Die Wildkatze und ich standen einander eine ganze Weile gegenüber und sahen uns an. Wir tauschten Liebe aus, und dann erzählte sie mir, sie sei gekommen, um mir eine Botschaft zu überbringen. Sie sagte mir, ich hätte einen Reinigungsprozess durchlaufen und jetzt sei der Weg für mich frei. Sie sagte mir einiges über dieses Stück Wüstenland, auf dem wir uns befanden: Es würde dort in Zukunft grüner sein und die Ureinwohner hätten dort früher Zeremonien abgehalten. Vor allem sagte sie mir jedoch, ich solle mehr auf die Tiere achten, weil sie ständig versuchten, mir Lehren und Botschaften zu übermitteln. Nachdem dies mitgeteilt worden war, veränderte sich ihre Energie und sie lauschte still. Nach einem kurzen abschließenden Austausch von Liebe und guten Wünschen sagte sie, sie müsse jetzt zu ihren Jungen zurück, und sprang davon. Doch während des gesamten Workshops spürte ich noch weiter ihre Energie in unserer Nähe.

Vielleicht hast du auch schon so eine direkte Kommunikation mit Tieren erlebt. So wie bei den Botschaften, die ich von Spirit oder von einem Geisthelfer erhalte, empfange ich keine gesprochenen Worte, sondern eine direkte Übertragung von Verständnis, in dem sich Sinneswahrnehmungen, Gefühle, Intuition, Schwingung, Farben, Geschmack und Struktureindrücke mischen. Wollte ich versuchen, es analytisch auseinanderzudividieren, würde ich die eigentliche Botschaft verlieren.

In unserem stark rationalen, technologiegeprägten Zeitalter bildet es eine große Herausforderung, unseren Gefühlen, Intuitionen und Imaginationen wieder zu trauen. Doch sie sind unsere direkte Verbindung zu den anderen Lebensformen auf diesem Planeten. Wollen wir mit Mutter Erde in einer guten Beziehung stehen, müssen wir uns wieder dem Fühlen öffnen, müssen unsere Herzen und unsere Sinne dem öffnen, was wir nicht sehen und nicht erklären können. Tun wir dies, werden uns die Tiere helfen, so wie sie es immer bereitwillig getan haben, und wir werden wieder erleben, wie uns die Verwandtschaft mit ihnen bereichert, und das Gefühl der Zugehörigkeit zurückgewinnen, das wir vor langer Zeit verloren haben.

Alle Dinge sind von Energie belebt

Spirit hat mir immer wieder gezeigt, wie alle Dinge von Energie belebt sind. Unsere physische Welt lebt und pulsiert, doch die meisten von uns haben das vergessen, einfach weil wir es nicht mit unseren Augen sehen können. Wir schauen oft nur auf die Oberfläche der Dinge, das scheinbar Feste der Materie. Doch es ist diese Energie, die uns am Leben erhält, und nichts anderes. Die Wissenschaft kann diese Energie inzwischen sogar messen. Wir sind ein einziger lebendiger, atmender, pulsierender Organismus. Wir sind lebendig dank der Energie, die Mutter Erde uns durch unsere Fußsohlen hindurch gibt, die uns mit allem Leben verbindet und uns unseren Atem schenkt. Diese Energie ist in jedem Moment, in dem wir im Körper sind, für uns da, um uns zu erhalten, uns zu nähren, uns wieder aufzufüllen. Doch wir nutzen sie nicht so, wie wir sollten. Wir haben vergessen, wie wir die Erdenergie nutzen und uns mit der Lebensquelle verbinden können.

Ich erinnere mich, wie ich als Jugendliche anfing, Energie und Farben in Dingen zu sehen. Ich wuchs in einer Gegend im südlichen Colorado auf, die für geheimnisvolle Phänomene, merkwürdige Lichterscheinungen sowie UFO-Sichtungen bekannt ist: San Luis Valley. Dieses Tal gilt bei vielen indianischen Stämmen als heilig, weil es in dem Dreieck zwischen dem Ute Mountain, dem Mount Blanca und dem San Antonio Mountain liegt. Es wird auch das »blutlose« Tal genannt. Genau wie viele andere Bewohner dieser Gegend habe auch ich in meiner Jugend dort erstaunliche Dinge erlebt. Mehrfach sah ich, wie ein riesiges rotes Licht über unserem Haus schwebte, und mehrere Male sind mir Wesen aus anderen Dimensionen erschienen. Ich weiß nicht genau, ob das Wesen, dem ich in jener Nacht begegnete, eine Außerirdische war. Auf jeden Fall veränderten sich dadurch mein Leben und meine Wahrnehmung für immer.

Begegnung mit einem Lichtwesen

Ich verbrachte wieder einmal eine zauberhafte Nacht an meinem Platz am Fluss. Es war gerade dunkel geworden. Ich lag da, schaute in den Sternenhimmel und lauschte auf den Wind in den Bäumen. Da sah ich auf dem Feld hinter den Bäumen etwas, das zunächst aussah wie die Scheinwerfer eines Traktors. Das Licht kam und ging, und ich dachte, da pflügt wohl jemand, obwohl das merkwürdig war, so spät am Abend. Das Licht war blau, und ich dachte, wie seltsam, ich habe noch nie einen Traktor mit blauem Licht gesehen. Doch dann kam das Licht immer näher, und mich durchfloss ein merkwürdiges Gefühl. Es war eine Wärme, die mich von meinem Kopf bis zu meinen Füßen durchströmte, fast wie warmes Wasser. Es war ein ungeheuer beruhigendes, wunderbares Gefühl. Als das Licht ganz nahe war, erkannte ich, dass es eine Frau war. Ihr Haar war lang und wellig und locker in einem Zopf zusammengefasst, der auf ihrem Rücken lang über ihr fließendes Gewand hing. Im ersten Moment sah sie für mich so aus, wie ich mir Ginevra, die Frau von König Artus, oder eine mittelalterliche Prinzessin vorstellte. Ihr langes Gewand war an den Ärmeln und am Saum mit feinen Spitzen besetzt, doch ihre Erscheinung war schimmernd transparent, sie bestand ganz aus blauem Licht und Musik. Sie kam auf mich zu und legte ihre Hand auf meine Wange. Es fühlte sich anders an als alles, was ich bis dahin gespürt hatte. Wo ihre Hand mich berührte, war kein Druck zu fühlen, nur Wärme. Sie sprach nicht in Worten, sondern in Klängen, in Schwingungen. Es war wie Musik, ähnelte aber keiner Musik, die ich je gehört hatte – sie war einfach himmlisch. Auf eine unbeschreibliche Art bestand sie aus Musik. Das Letzte, woran ich mich erinnere, bevor ich einschlief, war die Wärme ihrer Hand auf meinem Gesicht und der unglaubliche Klang dieser Musik.

Als ich am nächsten Morgen erwachte, war alles anders. Ich versuchte zu verstehen, was mir da widerfahren war. Es schien fast wie ein Traum, aber ich wusste, ich war wach gewesen. Etwas war geschehen. Die Frau war fort, doch sie hatte mir etwas Außergewöhnliches hinterlassen. Meine Augen waren irgendwie verändert, meine Art zu sehen war anders. Ich sah in allem neue Farben. Ich nahm Farben und die Bewegungen der Energie in jedem Grashalm wahr, in den Bäumen und in den Tieren. Ich nannte es »Punkte sehen«, weil die Farben in Häufungen auftraten, fast wie Pixelpunkte. Ich weiß nicht genau, wie sich diese Art des Sehens zum Aura-Sehen verhält, aber ich glaube, es ist anders, weil ich diese Farben im Körper der Lebewesen sehe. Ich betrachte sie als Lebensenergie. Manche Bäume haben mehr Licht und Farb-Schwingungs-Energie als andere, genauso wie manche Menschen mehr Licht in sich tragen und zu einem bestimmten Zeitpunkt an manchen Orten ihres Körpers mehr Farben haben als woanders.

Man mag versucht sein, Licht, Farbe, Schwingung und Energie getrennt zu betrachten, doch in Wirklichkeit ist es alles dasselbe, nur durch den Filter unserer menschlichen Sinne erscheint es unterschiedlich. Eine Farbe hat eine bestimmte Schwingung, einen Klang, eine Oberflächenstruktur, einen Geschmack und so weiter, und all das vermittelt mir Informationen über ein Lebewesen. So spüre ich, ob ein Tier in der Nähe ist, bevor ich es sehe. Ich habe einen bestimmten Geschmack im Mund und bestimmte Oberflächenempfindungen. Jedes Tier ist anders. Ich glaube, wir werden bald alle fähig sein, diese Dinge wahrzunehmen und mit Schwingungen und Energie auf eine Weise zu arbeiten, die wir Menschen seit Langem vergessen haben. Wir alle haben diese Fähigkeit, aber wir sind nicht mehr im gleichen Rhythmus wie Mutter Erde und haben vergessen, die Dinge spirituell, auf einer tieferen Ebene wahrzunehmen.

Erdenergie geben und empfangen

Ich habe von Spirit gelernt und bin gebeten worden, es weiterzugeben, wie ungeheuer wichtig es für uns ist, zu lernen, unsere Energie wieder richtig zu verwenden. Wir müssen lernen, wie wir von Mutter Natur Energie empfangen und ihr geben können, anstatt ständig zu versuchen, unsere Energie von anderen Menschen zu bekommen. Irgendwann im Laufe der Entwicklung haben wir uns von der Natur getrennt und fingen an, unsere grundlegende Versorgung und unser Wohlbefinden zu sehr von anderen Menschen abhängig zu machen. In jeder zwischenmenschlichen Handlung gibt es ein Geben und Nehmen. So ist die Art, wie wir wahrgenommen und energetisch von anderen angenommen werden, zur Grundlage für unsere Selbstwahrnehmung geworden. Zum Beispiel gibt in fast jedem Gespräch die eine Person Energie und die andere nimmt Energie. Manchmal ist es einigermaßen ausgeglichen, aber meistens nicht. Ohne dass wir uns dessen bewusst sind, bestimmt diese energetische Beziehung dann, ob wir uns durch unsere Interaktionen mit anderen gut und energiegeladen fühlen oder erschöpft und niedergeschlagen. Unbewusst suchen wir oft nach Energie von anderen, um uns gut, wertvoll und lebendig zu fühlen. Doch das sollte nicht unsere primäre Art sein, uns wieder aufzuladen und uns Wohlbefinden zu verschaffen.

Wir Menschen müssen lernen, auch mit den Pflanzen, den Bäumen, den Flüssen, den Meeren und der Erde selbst in einen energetischen Austausch zu treten. Wenn wir uns mit der Energie von Mutter Erde füllen, brauchen wir weder uns gegenseitig noch andere begrenzte Energiequellen anzuzapfen. Die Energie von Mutter Erde ist eine in unendlicher Fülle ständig gegenwärtige Liebesenergie. Solange wir hier sind, in diesen Körpern, ist diese Lebensenergie in uns und überall um uns herum verfügbar. Und im Gegensatz zu all den anderen Ressourcen der Erde, die die Menschen ausgebeutet und nicht wieder aufgefüllt haben, ist diese Energie unerschöpflich. Je mehr wir uns damit verbinden und sie nutzen, desto mehr Lebensenergie erzeugen wir und desto mehr haben wir an Mutter Erde in Form von Liebe, Dankbarkeit und Freude zurückzugeben.

Du kannst einfach nach draußen gehen und die Energie eines Baumes atmen, bis du dich erfüllt und ausgeglichen und wieder mit der Quelle verbunden fühlst. Jedes Lebewesen hat grenzenlos Energie zur Verfügung, um dich zu erhalten und zu nähren: eine Eichel, ein Blatt, ein Apfel, ein Stein, ein Berg. Wenn du dich schwach, niedergeschlagen, bedürftig oder krank fühlst, geh hinaus und atme in der lebendigen Energie der Natur. Fühle, dass du sie bist und sie du. Du brauchst an nichts Bestimmtes zu denken. Es spielt keine Rolle, was du von dir hältst oder was andere von dir halten. Wenn du darauf achtest, was um dich herum lebendig ist, dann sind deine Gedanken darüber, wer du bist und was du denkst, nicht mehr so wichtig.

Warum fühlen wir uns so gut, wenn wir draußen spazieren gegangen sind oder an einem Fluss gesessen haben? Weil wir uns dabei aufladen – als wären wir eine Batterie, die angeschlossen und wieder aufgeladen wurde. Doch so viele Menschen haben heutzutage keinen direkten Kontakt mehr mit Mutter Natur und nehmen sich keine Zeit, sich auf diese Weise mit Lebewesen zu verbinden; dadurch fehlt uns eine entscheidende Quelle des Ausgleichs und der Versorgung. Wir werden kränker und unausgeglichener, weil unsere Energien durch unseren Lebensstil ständig zerstreut und erschöpft werden, ohne dass sie durch Mutter Natur regelmäßig wieder erneuert würden. Alles, was wir brauchen, um uns gut zu fühlen, ist um uns herum, in der lebendigen, atmenden Natur.

Wenn jeder von uns das jeden Tag tun könnte – sich Zeit nehmen, um sich mit der lebendigen Energie der Erde zu verbinden und mit ihr zu atmen –, würde das unser Leben und unsere Welt drastisch verändern. Dann hätten wir nicht mehr das dringende Bedürfnis, gehört zu werden und die Kontrolle zu haben, weil wir nicht mehr die Energie anderer Menschen brauchen, um uns gut zu fühlen. Es spielt eine viel geringere Rolle, welchen Beruf du ausübst, wenn dein Selbstwertgefühl und Wohlbefinden nicht davon abhängt. Wenn du mit der Natur verbunden und mit Lebensenergie aufgeladen bist, kümmert es dich nicht mehr so, was andere von dir halten, weil es nicht nur Menschen gibt. Auch die lebendigen, atmenden Wesen des Universums sehen dich, kommunizieren mit dir und kennen dich. Die Natur wird dann wirklicher als die Gesellschaft, die unser Leben strukturiert und uns weismachen will, wer wir sind und was wir wert sind. Ob du eine berühmte Autorin bist, die Millionen verdient, oder ein alleinerziehender Vater, spielt dabei keine Rolle. Um uns mit lebendiger Erdenergie zu füllen, sind wir nicht abhängig von anderen Menschen, ihrer Liebe oder ihrer Anerkennung. Das setzt ungeheuer viel Energie frei, die wir für Freude und als Schöpfungskraft einsetzen können. All die Energie, uns zu erhalten, ist da und wartet auf uns. Wir brauchen sie nur einzuatmen, uns mit ihr zu verbinden, uns von ihr heilen und helfen zu lassen.

Es gibt genug Energie, um alle Menschen ständig damit zu erfüllen. Im Gegensatz zu unserem gewohnten Mangeldenken erzeugt diese naturgemäß in Fülle vorkommende Lebensenergie immer mehr Fülle. Es herrscht nie ein Mangel an Lebensenergie. Sie ist unser größtes Geschenk, und es ist an der Zeit, sie wieder zu nutzen. Wir sind hier als Schöpfer. Wir sind Götter und Göttinnen, wir sind hier, um Schönheit und Liebe zu erschaffen. In Liebe ist alles möglich. Und in der Verbindung mit der Lebensenergie von Mutter Erde, unserer Quelle, sind wir angeschlossen an den riesigen Quell der Liebe, der uns umgibt. Diese Liebe ist die eigentliche Substanz von Mutter Erde und der Sinn und Zweck des Lebens.

Übung: Erdenergie einatmen

Dies ist eine sehr einfache, aber kraftvolle Übung, die mich Spirit lehrte und die ich an andere weitergeben soll. Wenn du dich unausgeglichen fühlst oder dich erden willst, mach diese Atemübung. Ich mache sie oft mit Leuten, bevor ich eine Heilsitzung durchführe, denn sie hilft, die Energie richtig fließen zu lassen, und sie entfernt die Blockaden bestimmter Chakras, wo der Fluss der Lebensenergie stockt oder sich staut. Sie hilft auch, dich für spirituelle Führung zu öffnen, und bereitet dich auf tiefere Zustände der Meditation und des Gebets vor. Sie ist eine kraftvolle Möglichkeit, das loszulassen, was dich behindert, und dich mit der Quelle allen Lebens zu verbinden.

Stehe barfuß auf der Erde. Du kannst diese Übung auch im Haus machen, aber ziehe auf jeden Fall die Schuhe aus. Beginne damit, die Farbe Grün zu atmen, die Farbe der Erdenergie. Atme sie durch deine Fußsohlen ein. Fühle, wie diese Erdenergie deine Zellen erfüllt und jeden Zentimeter in dir nährt. Mit dem ersten Einatmen lass die Energie bis zu deinen Knien aufsteigen, dann atme sie nach unten aus deinen Fußsohlen in die Erde hinein aus.

Beim zweiten Einatmen lass diese grüne Energie bis zum unteren Ende deines Beckens aufsteigen (1. Chakra) und atme sie zurück in die Erde hinein aus. Fühle dabei, wie sie deine Schenkel umhüllt, deine Knie, deine Fußgelenke und wie sie durch deine Füße hinausströmt. Wenn du Schwierigkeiten hast, dich mit irgendeinem Bereich deines Körpers zu verbinden oder die Energie dort zu spüren, lass die Energie mit mehreren Atemzügen bis dorthin aufsteigen, bis du bereit bist, weiterzumachen.

Beim dritten Einatmen bringe die Energie bis in deinen Unterbauch, etwas unterhalb des Nabels (2. Chakra). Lass sie dann zurück in die Erde fließen. Achte darauf, jeden Bereich deines Körpers zu spüren, wenn du die Energie nach unten fließen lässt. Husche nicht über irgendetwas hinweg, sondern visualisiere und fühle, wie die Energie nach unten fließt und deine Glieder, deine Muskeln, dein Blut, deine Knochen und deine Zellen erfüllt.

Beim vierten Einatmen lass die Energie bis zur Mitte deines Leibes aufsteigen (3. Chakra) und fühle, wie sie deinen Solarplexus durchdringt und in ihm kreist. Viele Menschen tragen in diesem Bereich, der mit unserer Willenskraft und unserem Selbstgefühl zu tun hat, unterdrückte Emotionen mit sich herum. Vielleicht musst du in diesen Bereich mehrmals hineinatmen. Lass die heilende Erdenergie sanft deinen Bauch öffnen und Anspannungen lösen, in denen du alte Energien und Ängste festhältst. Wenn du dich entspannt und offen fühlst und sich eine Wärme in diesem Bereich ausbreitet, weißt du, dass du weitermachen kannst.

Beim fünften Ausatmen lass die Energie bis zu deiner Brust aufsteigen (4. Chakra) und fühle, wie sie dein Herz umhüllt und durchdringt. Fühle, wie sie deinen Brustkorb und deine Lungen erweitert. Im Herzen sitzen viele alte Emotionen und oft auch tiefe Verletzungen. Lass Mutter Erde diesen Ort in dir sanft berühren. Atme so oft hierhin, wie es nötig ist, bis sich dort eine Wärme ausbreitet und dieser Bereich sich entspannt und öffnet.

Lass, was immer du festgehalten hast, zurück in die Erde los, lass es durch deine Fußsohlen hinab in die Erde abfließen. So wie eine Mutter keinen Schaden daran nimmt, wenn sie ihre Kinder tröstet und deren Kummer auf sich nimmt, so leidet Mutter Erde auch nicht, wenn du dich mit ihr auf diese Weise verbindest.

Beim sechsten Einatmen lass die Energie bis zu deiner Kehle aufsteigen (5. Chakra) und fühle, wie sie diesen Bereich öffnet, der mit deiner Stimme und mit dem Ausdruck deiner Wahrheit zu tun hat. Dann atme die Energie wieder hinab in die Erde.

Beim siebten Einatmen lass die Energie bis in die Mitte deiner Stirn aufsteigen (6. Chakra oder Drittes Auge). Fühle, wie dieser Teil von dir, der mit dem spirituellen Sehen, mit höherer Wahrnehmung und Intuition zu tun hat, geöffnet, sanft liebkost und mit Mutter Erde verbunden wird. Atme wieder zur Erde hinab aus.

Beim achten und letzten Ausatmen lass die Energie bis nach oben zu deiner Schädeldecke aufsteigen (7. Chakra, Kronen-Chakra) und fühle, wie sich dein Kopf nach oben hin für spirituelle Führung und kosmisches Licht öffnet. Fühle, wie die Energie von Mutter Erde diesen Bereich von dir sanft durchdringt und öffnet und dich damit als ein Kind der Erde und des Kosmos in der Verbindung von Erde und Himmel verankert. Erfülle dein Gesicht, deinen Schädel, dein Gehirn, deine Drüsen und dein Haar mit dieser grünen, nährenden Energie, die dich mit allem Leben verbindet. Beim letzten Ausatmen atme die Energie deine Arme hinab und aus deinen Handflächen hinaus zurück in die Erde. Damit schließt sich der energetische Kreis. Jetzt bist du mit dem verbunden, was dich am Leben erhält, was immer für dich da ist. Diese potente grüne Lebenskraft kann dir helfen, dein ganzes Wesen zu heilen, neu zu beleben und auszugleichen.

Übung: Mutter Natur zuhören

Wenn ich Seminare gebe, verbringen wir oft eine gute Stunde mit dieser einfachen, kraftvollen Übung.

Viele von uns vertrauen nicht mehr auf ihre angeborene Fähigkeit, Mutter Erde zu spüren, mit ihr zu reden und von ihr zu lernen. Wir finden es verrückt, den Vögeln oder den Pflanzen zuzuhören. Wir meinen, uns das nur einzubilden. Doch die Pflanzen, Tiere, Bäume, Steine und Gewässer sprechen ständig mit uns, vermitteln uns Botschaften und Informationen, wenn wir nur zuhören. Wir müssen den Botschaften und Informationen trauen, die wir von Mutter Natur erhalten, und wissen, dass die belebte Welt mit uns durch unsere Gefühle kommuniziert. Wenn wir dem trauen, was wir durch unser Fühlen von Mutter Natur empfangen, beginnen wir, uns für die Weisheit, die Präsenz und die geheimnisvollen Tiefen zu öffnen, die immer für uns da sind. Die Pflanzen und Tiere wollen uns etwas lehren!

Geh hinaus und finde einen kleinen Gegenstand, der dich ruft. Das kann eine bestimmte Pflanze sein, ein Stein, ein Baum, ein Zweig, ein Insekt – nichts ist zu unbedeutend. Fühle, was deine Aufmerksamkeit auf sich zieht und mit dir kommunizieren will. Setze dich mindestens fünfzehn Minuten zu dem, was dich gerufen hat. Widme ihm deine Aufmerksamkeit. Öffne dich, so gut du kannst, für sein Wesen, seine Präsenz. Dieses Wesen ist lebendig, genau wie du. Wie schmeckt es, wie riecht es, wie fühlt es sich an, wie sieht es aus? Versuche, es weniger durch Denken zu ergründen und mehr seine Lebensenergie zu spüren. Kannst du seine Energie in deiner Hand spüren, wenn du es berührst oder hältst? Schwingt sie schnell oder langsam, glatt oder uneben, leicht oder schwer? Klingt sie hoch oder tief? Kannst du den Ton hören, den sie macht? Kannst du die Farbe sehen? Welches Geschenk könnte für dich darin liegen? Was würde der Gegenstand zu dir sagen, wenn er könnte?

Versuche, dir der Eindrücke, Bilder und Gefühle bewusst zu sein, die auftauchen, während du dich der Lebensenergie dieses Geschöpfes von Mutter Natur öffnest. Urteile nicht über dich oder das, was dabei erscheint. Mach dir Notizen oder schreibe ein paar Stichwörter in dein Tagebuch. Vielleicht werden es ein paar Zeilen eines Gedichts, vielleicht hörst du einfach ein Wort, möglicherweise wird dir auch etwas ganz Bestimmtes mitgeteilt. Was wird dir gesagt? Wie bewegt es dich? Was fühlst du, wenn du so ganz mit deiner Aufmerksamkeit dabei bist und die Verbindung in deinem Herzen spürst?

Ich staune immer wieder, wenn Seminarteilnehmer von ihren tiefen Erfahrungen mit dieser Übung berichten. Manche erhalten eine Menge Informationen und oft genau das, was sie in diesem Moment wissen mussten, weil es zu ihrer Heilung wichtig ist. Andere erfahren wie in einer Offenbarung etwas ganz Neues über das Wesen der Pflanze oder der Kreatur, mit der sie kommuniziert haben. Manche Menschen erleben dabei einen emotionalen Durchbruch und weinen, ohne den Grund dafür zu kennen. Fast jeder fühlt sich hinterher erfrischt und erholt, einfach weil die Aufmerksamkeit einmal nicht auf sich selbst gerichtet war, sondern auf etwas, woran man sonst achtlos vorbeigeht. Dies kann sehr heilend und ausgleichend wirken. Es öffnet das Herz und stellt wieder eine Beziehung zu Mutter Erde her.

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