Читать книгу: «Fische, Krebse & Muscheln in heimischen Seen und Flüssen», страница 4

Шрифт:

Die Familie der Polyodontidae

Löffelstör

Familie: Löffelstöre, Polyodontidae

Löffelstör: Polyodon spathula (Walbaum, 1792)

Englisch: Paddlefsh

Verbreitung: Nordamerika

Merkmale

Alter: bis 40 Jahre

Gewicht: bis 80 kg

Länge: bis 2,3 m

Färbung: Der Rücken und die Seiten sind graugrün bis blauschwarz, die Bauchseite weiß bis gelblich.

Rückenschild: Löffelstöre besitzen keine Knochenplatten.

Bartfäden: Löffelstöre besitzen keine Bartfäden.

Schnauze: Ist löffelartig ausgeformt und kann bis zu einem Drittel der Gesamtlänge ausmachen. Das Maul ist nicht vorstülpbar.

Nahrung: Mit seinem speziellen Filterapparat (Kiemenreusen) wird Zooplankton filtriert.

Gefährdung: Der Löffelstör gilt in seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet als gefährdet.

Gefährdungsstatus

Washingtoner Artenschutzabkommen Anhang II

Vorkommen: Der Löffelstör stammt ursprünglich aus dem Mississippi-Einzugsgebiet und wurde im 20. Jahrhundert für die teichwirtschaftliche Produktion in vielen Ländern importiert, um als Planktonfiltrierer die Primärproduktion von Teichen zu nutzen. Die Art hat sich aber nicht durchgesetzt, sodass man ihn inzwischen hauptsächlich in Angel- und Zierteichen findet.

Verwechslungsarten: Aufgrund seines eigentümlichen Körperbaus mit langem Löffel, großem Maul und Kiemenreusendornenapparat sowie dem nacktem Körper ohne Knochenplatten ist der Löffelstör mit keiner anderen Fischart zu verwechseln.

Besonderheiten: Die Enden der Schwanzflosse sind annähernd gleich lang, die Augen auffallend klein. Der Löffelstör ist aufgrund seines eigentümlichen Körperbaues mit keinem anderen Fisch zu verwechseln.


Die Familie der Anguillidae

Aal

Familie: Aale, Anguillidae

Aal: Anguilla anguilla (Linnaeus, 1758)

Flussaal, Blankaal, Gelbaal, Glasaal

Englisch: Eel

Merkmale: Das auffälligste Merkmal des Aales ist der schlangenartige Körper, der im vorderen Bereich fast drehrund und etwa ab dem Ansatz der Afterflosse seitlich immer mehr zusammengedrückt erscheint. Die paarigen Brustflossen sitzen direkt hinter dem Kopf, herkömmliche, aufklappbare Kiemendeckel fehlen, es sind lediglich lochartige Kiemenspalten vorhanden. Die Afterflosse setzt unmittelbar hinter dem Waidloch an, die Rückenflosse etwas weiter vorne, und beide ziehen sich bis zur Schwanzspitze durch und bilden einen zusammenhängenden Flossensaum. Die Bauchflossen fehlen. Hinsichtlich der Kopfform werden zwei Erscheinungsformen unterschieden, der Spitzkopfaal mit kleinem Kopf und kurzer Maulspalte und der Breitkopfaal, der einen verhältnismäßig großen, breiten Kopf und eine tiefe Mauspalte aufweist. Es handelt sich dabei aber keineswegs um verschiedene Arten. Wie in vielen anderen Bereichen gibt es aber auch hier „Übergangsformen“, die sich nicht eindeutig zuordnen lassen. Die Färbung ändert sich im Laufe der Entwicklung, so sind Glasaale durchscheinend bzw. transparent, während der Gelbaal am Rücken grün/grau und am Bauch gelblich gefärbt ist. Der Blankaal zeigt hingegen einen weißen Bauch, und seine Flanken schimmern grau/silbrig bis leicht kupferfarben. Ein weiteres typisches Merkmal des Blankaales sind seine deutlich vergrößerten Augen. Der Aal besitzt kleine längliche Schuppen, die unter einer dicken Schleimschicht verborgen sind.

Wachstum: Die Durchschnittsgröße ist stark von der Wassertemperatur und dem Nahrungsangebot abhängig, liegt aber meist zwischen 40 und 80 cm. Die Milchner erreichen meist nur eine Maximalgröße von rund 50 cm, die Rogner können in Ausnahmefällen über 130 cm lang werden.

Bezahnung: Feine Bürstenzähne am Unter- und Oberkiefer.

Verwechslungsarten: Den Neunaugen fehlen die paarigen Brustflossen, außerdem besitzen sie beidseits je sieben Kiemenöffnungen.

Biologie: Die Biologie des Aales gehört zu den spannendsten Geheimnissen der Natur. Nach der Fressphase (Gelbaal) im Süßwasser wandern die Aale (Blankaal) in Richtung ihrer Laichplätze, die im Westatlantik, der Sargassosee, liegen. Der Aal ist demnach ein katadromer Wanderfisch. Nachdem sie sich dort gepaart haben, sterben die Laichfische. Die „jungen“ Aale entwickeln sich zu Weidenblattlarven, die mit dem Golfstrom in Richtung europäische Küsten verdriftet werden. Nach einer weiteren „Verwandlung“ zum Glasaal wandern sie aktiv flussaufwärts in die großen Flüsse wie z. B. die Elbe.

Aale sind nachtaktive Fische, die sich fast ausschließlich am Grund aufhalten. Sie kommen sowohl in Flüssen als auch in stehenden Gewässern vor. Aale sind sehr anpassungsfähig und können hohe Wassertemperaturen ebenso wie Phasen mit geringer Sauerstoffsättigung gut überdauern. Um Hindernisse zu überwinden, können Aale kurzfristig sogar über Land wandern, dazu ist allerdings ein feuchter Untergrund, wie regen- oder taunasse Wiesen, notwendig. Der Höhepunkt ihrer Aktivität liegt in der warmen Jahreszeit, im Winter verfallen Aale in eine Art Winterruhe. Allerdings gibt es auch hier Ausnahmen, so fressen die Alle an manchen Voralpenseen den Laich der Seesaiblinge und Renken, und das bei einer Wassertemperatur zwischen 4 und 6 °C. Aale halten sich tagsüber meist versteckt in gut strukturierten Bereichen mit dichten Unterwasserpflanzen, Totholz, Höhlen und Blockwürfen auf. Sie graben sich aber auch gerne in schlammigen Bereichen ein, dabei ragt nur mehr der Kopf aus dem Gewässergrund. Zur Nahrungsaufnahme während der Dunkelheit suchen Aale gerne seichte Uferbereiche auf, in großen Gewässern, wie z. B. den Voralpenseen, dringt der Aal aber auch in Tiefen bis über 80 m vor.

Nahrung: Aale ernähren sich meist von tierischer Nahrung, dabei entwickeln sich oft zwei „Formen“, die nach der Art ihrer Nahrung unterschieden werden. Der Spitzkopfaal frisst in der Hauptsache benthische Kleinlebewesen wie Bachflohkrebse, Wasserasseln, Insektenlarven, Schnecken, Würmer, Fischlaich und Ähnliches. Der Breitkopfaal ernährt sich hingegen räuberisch von kleinen Fischen, wobei nicht nur bodenlebende Arten wie z. B. die Koppe, sondern auch andere schlanke Fischarten gefressen werden. Breitkopfaale lauern oft im Wasserpflanzendickicht auf ihre Beutefische. In manchen Voralpenseen haben sich die Raubaale darauf spezialisiert, Fische, die sich in den Netzen der Berufsfischer verfangen haben, zu fressen. Oft werden von den Aalen dabei nur die besten Stücke, wie Leber, Herz und Gonaden aus den Fischen herausgefressen. Zur bevorzugten Beute großer Aale zählen auch Krebse, wobei sie nach deren Häutung (Butterkrebsstadium) auch größere Exemplare leicht überwältigen können. Aale fressen auch die Eier anderer Fischarten, besonders gerne werden die Eier aus den Nestern von Zandern und Welsen gefressen, wodurch der Aal zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für diese Fischarten werden kann.


Die Schuppen liegen unter einer dicken Schleimschicht.

Gefährdungsursachen: Dort, wo der Aal ursprünglich heimisch war, ist er teilweise sehr selten geworden, andererseits kommen Aale heute durch Besatz in fast allen Gewässern Mitteleuropas vor. Die Hauptursachen für den Rückgang des Aales in seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet sind einerseits unüberwindbare Hindernisse für aufstiegswillige Glasaale und teils massive Überfischung. Andererseits werden die Richtung Meer abwandernden Blankaale oft in den Turbinen der zahlreichen Wasserkraftwerke regelrecht zerstückelt.

Gefährdungsstatus

Rote Liste Österreich: regional ausgestorben (im ursprünglichen Verbreitungsgebiet)

Rote Liste Deutschland: stark gefährdet

Rote Liste Bayern: gefährdet

Rote Liste Baden-Württemberg: stark gefährdet

Washingtoner Artenschutzabkommen Anhang II

Fischerei: Aale gelten besonders im geräucherten Zustand als Delikatesse und sind daher von großem wirtschaftlichem Interesse für die Fischerei.


Blankaal


Gelbaal


Glasaale


Die Familie der Salmonidae

Die Familie der Lachsartigen umfasst sehr begehrte Fischarten wie Lachse, Forellen, Huchen und Saiblinge. Diese Fischarten sind sowohl hinsichtlich ihres ausgezeichneten Fleisches als auch als Angelfische sehr begehrt. Meerforellen und Lachse sind anadrome Wanderfische, sie leben also im Meer und steigen zum Laichen ins Süßwasser auf. Ein ähnliches Verhalten kann man auch bei einigen Seeforellenpopulationen großer Alpenseen beobachten. Diese Fische halten sich während des Jahres in den Freiwasserzonen der Seen auf, steigen im Herbst aber in die Zuflüsse auf, um zu laichen. Ihr ausgezeichnetes Fleisch ist sehr geschätzt, es besitzt kaum Zwischenmuskelgräten und so gehören beispielsweise die Regenbogenforellen zu den meist gezüchteten Speisefischen. Ihr bevorzugter Lebensraum sind sauerstoffreiche, kühle bis eiskalte Seen und Fließgewässer. So besiedelt unsere Bachforelle selbst noch kleinste Bäche, vorausgesetzt, sie findet dort sauberes Wasser und genügend Strukturen, die ihr Einstände und Laichmöglichkeiten bieten. Seesaiblinge findet man hingegen in den Tiefen unserer Voralpenseen oder in Hochgebirgsseen. Ihr gemeinsames Merkmal ist eine kleine strahlenlose Flosse zwischen Rücken- und Schwanzflosse, die sogenannte Fettflosse. Abgesehen von den Unterfamilien Coregonidae und Thymallidae besitzen die Salmoniden nur sehr kleine Schuppen und ein vergleichsweise großes Maul. Der Körper ist mit unterschiedlich vielen dunklen oder roten Flecken übersäht. Charakteristisch ist für einige Salmonidenarten auch der sogenannte Laichhaken, eine knorpelige Ausbildung am Ende des Unterkiefers, der nur bei den Milchnern zu finden ist. Der Laichhaken kann unterschiedlich stark ausgebildet sein, bei älteren See- und Bachforellen kann er sehr markant sein, während er bei Seesaiblingen meist eher unscheinbar ist. Beim Huchen findet man dieses Merkmal übrigens nicht. Die Färbung der Salmoniden ist meist dem Lebensraum angepasst, ein Musterbeispiel für Tarnung ist unsere heimische Bachforelle. Ihre Färbung ist so unterschiedlich wie die Lebensräume, in denen sie vorkommt, und kann von nahezu Weiß bis fast völlig Schwarz variieren. Saiblinge sind meist recht bunt gefärbt, sowohl der heimische Seesaibling als auch der aus Nordamerika stammende Bachsaibling leuchten besonders während der Laichzeit in intensiven Rot- und Orangetönen.

Ihr Nahrungsspektrum reicht, abhängig von Art und Größe, von winzigen Wasserinsekten bis hin zu Fischen. So ernähren sich Huchen oder Seeforellen fast ausschließlich von Fischen, während Forellen und Saiblinge hauptsächlich Wasserinsekten und deren Larven fressen. Auch hinsichtlich ihrer Endgröße gibt es bei den Salmoniden große Unterschiede. Steinforellen, kleinwüchsige Bachforellen in nahrungsarmen Gebirgsbächen, erreichen oft kaum 20 cm Endgröße, ebenso wie die Schwarzreuther, Seesaiblinge in eiskalten Hochgebirgsseen. Dagegen können Seeforellen, gute Bedingungen vorausgesetzt, durchaus Gewichte von 15 kg und darüber erreichen, ebenso wie Huchen in großen Flüssen deutlich über 30 kg schwer werden können. Neben äußeren Merkmalen gelten Form und Bezahnung des Pflugscharbeines als Unterscheidungsmerkmal der Salmonidenarten.


Huchen

Familie: Lachsartige, Salmonidae

Huchen: Hucho hucho (Linnaeus, 1758)

Donaulachs, Hauchforelle, Rotfisch

Englisch: Danube salmon

Merkmale: Heimische Fischart mit kleinen Schuppen, großem Kopf und tief gespaltenem Maul, mit einem auffällig langgestreckten Körperbau, der im Querschnitt fast drehrund erscheint. Ein weiteres Merkmal ist der lange, von der Seite her betrachtet, schlanke Kopf mit seiner tiefen Maulspalte, die bis hinter das Auge reicht. Betrachtet man den Kopf hingegen von oben, erscheint die Schnauze stumpf. Charakteristisch ist auch die im Gegensatz zu den anderen Flossen relativ große Fettflosse. Die Färbung kann von Gewässer zu Gewässer variieren. Während als Grundfarbe etwa im vorderen Körperdrittel Grau- und Grüntöne dominieren, ist der Körper im hinteren Bereich am Rücken und an den Flanken oft kupferrot oder rotbraun gefärbt. Diese rötliche Färbung findet man während des ganzen Jahres, während der Laichzeit wird sie jedoch intensiver. In manchen Flüssen, meist solchen mit Gletscherwasser, können Huchen aber auch am ganzen Körper einheitlich grau, manchmal sogar mit leichtem Grünschimmer gefärbt sein. Die Bauchseite ist weiß eingefärbt. Über den Körper verteilt, besitzt der Huchen kleine schwarze Flecken, die nicht kreisrund, sondern halbmond- oder sternförmig sind. Die Anzahl dieser Flecken variiert ebenso stark wie die Grundfarbe. So findet man bei manchen Exemplaren nur ganz wenige Flecken, andere Huchen sind geradezu übersät mit ihnen. Bei manchen Populationen wie etwa in der Pielach findet man diese Flecken auch in der Rückenflosse. Brust-, Bauch-, After- und Schwanzflosse sind nicht gefleckt, die paarigen Flossen weisen aber gerade bei jüngeren Exemplaren gerne einen dünnen weißen Saum auf. Bei Junghuchen sind während der ersten 2 Jahre vor allem bei Wildfängen die Jugendflecken gut erkennbar, zudem sind diese Fische meist intensiv gefärbt und mit zahlreichen dunklen Punkten übersät. Bei Junghuchen, die aus Fischzuchten stammen, können die Jugendflecken nur schwach ausgeprägt sein oder gänzlich fehlen. Die Färbung dieser Besatzfische kann von Hellgrau bis Rotbraun variieren und die dunklen Tupfen können manchmal völlig fehlen. Meist ist bei jungen Besatzhuchen der Hinterrand der Schwanzflosse ausgefranst und deren Enden sind abgerundet. Bei Junghuchen, die wild aufgewachsen sind, laufen die Enden der Schwanzflosse spitz aus.

Wachstum: Die Durchschnittsgröße liegt je nach Gewässer zwischen 70 und 100 cm, die aktuellen Maximalgrößen liegen bei ca. 145 cm und das Maximalgewicht bei rund 35 kg. In der Vergangenheit wurden aber in der Donau Huchen mit bis zu 60 kg gefangen.

Schuppenformel

SL 180–220 Schuppen entlang der Seitenlinie

Flossenformel

RF 3–4 Hartstrahlen, 9–10 gefiederte Weichstrahlen

AF 4–5 Hartstrahlen, 7–9 gefiederte Weichstrahlen

Bezahnung: Die Kieferknochen des Huchens sind mit kräftigen Zähnen besetzt, ebenso das Zungenbein. Die Platte der Pflugscharbeines trägt vier bis acht Zähne, der Stiel ist nicht bezahnt.

Verwechslungsarten: Die Regenbogenforelle, besitzt zahlreiche dunkle Flecken in der Schwanzflosse, ihr Körper ist seitlich zusammengedrückt und im Vergleich zum Huchen hochrückiger, ihre Fettflosse deutlich kleiner. Die Bachforelle besitzt meist rote Tupfen, der Huchen nicht. Manche Zuchtformen der Saiblinge sehen dem Huchen vom Körperbau her ähnlich, haben aber meist einen marmorierten Rücken.

Biologie: Der Huchen lebt in den sauerstoffreichen und kühlen Fließgewässern des Donaueinzugsgebietes von der Äschen- bis zur Barbenregion. Er bevorzugt als Raubfisch Standplätze wie tiefe Rinner, unterspülte Ufer und Bereiche mit versunkenem Holz. Meist leben Huchen als Einzeltiere in Gewässern mit gutem Bestand, aber auch in kleinen Gruppen.

Laichzeit: Frühjahrslaicher, zieht je nach Wassertemperatur zwischen März und Mai zu den Laichplätzen, die an seichten, stark überströmten Kiesbänken liegen. Von den Rognern werden Laichgruben geschlagen, um dann ihre Eier darin abzulegen. An den sogenannten Riebplätzen spielen sich unter den Milchnern wilde Kämpfe um die Vorherrschaft ab. Die Entwicklung der Eier und der Dottersackbrut findet im Schutz des Kieslückensystems statt.

Nahrung: Der Huchen ist ein ausgesprochener Raubfisch, er ernährt sich bereits als Jungfisch hauptsächlich von der Brut anderer Fische, meist Cyprinidenarten wie Aitel, Barben, Nasen, Strömer, aber auch Äschen. Daneben fressen Junghuchen auch noch Insekten und deren Larven. Das Beutespektrum erwachsener Huchen umfasst hauptsächlich Fische, dabei werden jene Fischarten gefressen, die am häufigsten vorkommen, schlanke Arten wie Aitel, Barben, Nasen, Aalrutten, Neunaugen und Salmoniden werden aber bevorzugt. Bei sich bietender Gelegenheit erbeuten große Huchen auch kleine Nager und junge Wasservögel.

Gefährdungsursachen: Die Hauptursachen liegen im Verlust natürlicher Lebensräume, fehlende oder nicht erreichbare Laichplätze, strukturarme, hart verbaute Gewässer sind oft die traurige Realität. Schwall- und Sunkbetrieb machen vielerorts schon eine erfolgreiche Entwicklung von Ei- und Larvalstadien unmöglich, überströmte Seichtwasserbereiche oder fischpassierbare Seitengewässer fehlen oft, sind aber der Lebensraum der Junghuchen. Gar nicht so selten fehlen den Junghuchen auch die entsprechenden Futterfischbestände. In der Vergangenheit hat da und dort wohl auch zu großer Befischungsdruck eine Rolle gespielt.


Kopf eines erwachsenen Huchens


Kopf eines 1-jährigen Huchens


1-jähriger Huchen

Gefährdungsstatus

Rote Liste Österreich: stark gefährdet

Rote Liste Deutschland: stark gefährdet

Rote Liste Bayern: gefährdet

Rote Liste Baden-Württemberg: vom Aussterben bedroht

Im Anhang II und V der FFH Richtlinie (92/43/EWG) angeführt

Angelfischerei

Der Huchen ist von großem Interesse für Angler.


Schuppenbild beim erwachsenen Huchen


2-jähriger Huchen


Kopf eines 2-jährigen Huchens


Schwarze Flecken treten bei vielen Exemplaren auch in der Rückenflosse auf.


Regenbogenforelle

Familie: Lachsartige, Salmonidae

Regenbogenforelle: Oncorhynchus mykiss (Walbaum, 1792)

Englisch: Rainbow trout

Merkmale: Der Körperbau der Regenbogenforelle gleicht in etwa dem der Bachforelle, allerdings ist die Regenbogenforelle seitlich mehr zusammengedrückt und ihr Kopf verhältnismäßig klein. Die Regenbogenforelle fällt durch ein mehr oder weniger intensiv rot gefärbtes Längsband auf, das sich von den Kiemendeckeln bis zur Schwanzwurzel ziehen kann. Es kommen aber auch Exemplare vor, denen dieses typische rötliche Band fehlt, meist handelt es sich dabei um Fische, die in Seen leben. Ein weiteres typisches Merkmal sind zahlreiche dunkle Tupfen, die über den ganzen Körper verteilt sein können. Die Zahl und Anordnung dieser Tupfen variiert zwischen einzelnen Populationen und Stämmen deutlich. Die größte Dichte dieser Tupfen findet man gewöhnlich im Rückenbereich. Die Körperfärbung variiert, abgesehen vom rötlichen Längsband, von Hell- bis Dunkelgrün am Rücken, an den Flanken dominieren silbrige bis grünliche Farben. Der Bauch ist meist weiß, kann aber zur Laichzeit bei manchen Stämmen rötlich oder orangerot angehaucht sein. Bei der Rücken- und Schwanzflosse dominiert ein Graugrün als Grundfarbe, darüber liegen aber zahlreiche schwarze Tupfen. Bei manchen Stämmen ist die Spitze der Rückenflosse weiß gefärbt, auch die Bauch- und Afterflossen sind oft weiß gesäumt. Generell sind die Milchner intensiver gefärbt als die Rogner. Die Maulspalte ist bei kleinen und mittleren Exemplaren nicht sehr tief und reicht meist nur bis zum Augenhinterrand, erst bei älteren Milchnern ist das Maul tief gespalten und reicht bis hinter das Auge zurück. Ähnlich verhält es sich mit den Proportionen des Kopfes, während dieser bei jüngeren und weiblichen Exemplaren eher klein erscheint, tritt bei alten Milchnern ein massiger Schädel mit deutlichem Laichhaken in Erscheinung.

Wachstum: Die Durchschnittsgröße der Regenbogenforelle in Freigewässern liegt zwischen 25 und 35 cm, Wildfische können bei entsprechendem Nahrungsangebot in Ausnahmefällen 80 cm und mehr erreichen. In Angelteichen werden Regenbogenforellen bereits mit erheblichen Größen und Gewichten besetzt, sie können unter günstigen Bedingungen (Fütterung) Gewichte bis über 10 kg erreichen.

Flossenformel

RF 4 Hartstrahlen, 9–10 gefiederte Weichstrahlen

AF 3 Hartstrahlen und 10–11 gefiederte Weichstrahlen

Bezahnung: Die Kieferknochen der Regenbogenforelle sind mit eher kleinen Zähnen besetzt, am Pflugscharbein ist der Stiel bezahnt, auf der Platte sitzen meist vier Zähne.

Verwechslungsarten: Die Junghuchen besitzen zwar manchmal auch weiße Säume an den paarigen Flossen und der Afterflosse, aber keine schwarzen Tupfen auf der Schwanzflosse. Den Junghuchen fehlt das rötliche Längsband entlang der Flanken, zudem erscheint ihr Körper und Kopf auffallend schlank und im Querschnitt fast drehrund.

Biologie: Die Regenbogenforelle wurde um 1880 nach Europa und in weiterer Folge nach Österreich eingeführt, ihre ursprüngliche Heimat liegt in Nordamerika. Die Regenbogenforelle ist im Vergleich zur Bachforelle hinsichtlich der Wassertemperatur, Gewässerstruktur und anderer Umweltbedingungen wesentlich toleranter. Deshalb kann sie sich auch in naturfern verbauten Gewässern wie Stauseen, aber auch in Baggerseen und Teichen gut halten.

Auch wenn die Regenbogenforelle wohl der „meistbesetzte“ Fisch in Europa ist und viele Bestände nur durch Besatz aufrecht erhalten werden, reproduziert diese Fischart heute in zahlreichen heimischen Freigewässern sehr erfolgreich, beispielsweise in der Mur, Gail oder in der Lammer. In vielen mitteleuropäischen Bächen und Flüssen ist die Regenbogenforelle heute mit Abstand die häufigste Fischart. Recht unterschiedlich fällt ihr „rechtlicher Status“ aus, er hängt von den örtlichen Fischereigesetzen ab. So gilt sie mancherorts als eingebürgert, standortfremd oder heimisch und genießt demnach in manchen Gewässern eine Schonzeit und ein Mindestmaß oder eben nicht. In manchen europäischen Ländern, etwa auch in Kärnten, darf die Regenbogenforelle nicht mehr in Freigewässer besetzt werden, in vielen Gewässern wäre die Angelfischerei ohne diese Fischart in den letzen Jahren aber nicht mehr möglich gewesen. Natürlich sollte man die Regenbogenforelle nicht in Gewässer mit intaktem Bachforellen- oder Äschenbestand besetzen. In den zahlreichen vom Menschen beeinträchtigten Gewässern ist die Regenbogenforelle jedoch oft die einzige überlebensfähige Salmonidenart.

Laichzeit: Regenbogenforellen laichen je nach Abstammung im Herbst oder im Frühjahr.


Wenig schwarze Tupfen, Regenbogenforelle aus der Lammer


Zahlreiche schwarze Tupfen, Regenbogenforelle aus der Mur


1-jährige Regenbogenforelle


Goldforelle

Nahrung: Regenbogenforellen ernähren sich in Freigewässern in der Hauptsache von Wasserinsekten und deren Larven, Kleinkrebsen, Würmern, Muscheln und Schnecken. Größere Exemplare entwickeln sich in manchen Gewässern zu ausgesprochenen Raubfischen, die sich fast ausschließlich von Fischen ernähren. Andererseits spielen Insekten auch bei großen Regenbogenforellen noch eine wichtige Rolle in der Nahrungszusammensetzung. Regenbogenforellen sind bei der Auswahl ihrer Nahrung nicht besonders wählerisch, so kommt es häufig vor, dass sie Brot oder Speisereste fressen, die eigentlich für Wasservögel gedacht waren.

Fischerei: Für die Fischerei ist die Regenbogenforelle die mit Abstand wichtigste Salmonidenart in Mitteleuropa, die hauptsächlich als Speise-, aber auch als Besatzfisch produziert wird. Auch für Angler ist diese Fischart von großem Interesse.

Gefährdungsstatus

Rote Liste Österreich: nicht eingestuft

Rote Liste Deutschland: nicht bewertet

Rote Liste Bayern: nicht angeführt

Rote Liste Baden-Württemberg: nicht bewertet


Kopfporträt der Regenbogenforelle

Жанры и теги
Возрастное ограничение:
0+
Объем:
578 стр. 431 иллюстрация
ISBN:
9783702019808
Издатель:
Правообладатель:
Bookwire
Формат скачивания:
epub, fb2, fb3, ios.epub, mobi, pdf, txt, zip

С этой книгой читают