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Hamburg-Amerika-Connection

Einer der vermeintlichen Entenjäger auf Jekyll Island war bekanntlich der in Hamburg geborene und nach Amerika ausgewanderte Paul Warburg, der dort 1895 die Tochter Nina von Salomon Loeb, dem Mitbegründer und Inhaber des New Yorker Bankhauses Kuhn, Loeb & Co., heiratete.41 Der gemeinsame Sohn James wurde nach seinem Studium an der Harvard-Universität u. a. Mitglied der Denkfabrik Council on Foreign Relations, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Bank der Manhattan Company und während dieser Zeit der Finanzberater von Präsident Roosevelt. Darüber hinaus half er nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Organisation der Gesellschaft zur Verhütung des Dritten Weltkriegs zwecks Unterstützung des Morgenthau-Plans.42

Machen wir nun einen Sprung über den großen Teich aus den Vereinigten Staaten von Amerika in die schöne Freie und Hansestadt Hamburg. Dort sitzt seit 2014 Max M. Warburg, Enkel von Max Warburg und Großneffe von Paul Warburg, im Aufsichtsrat der Hamburger Privatbank M.M. Warburg & Co. in der Innenstadt der Metropole an der Elbe.43 Hundert Jahre zuvor hatte sich sein weltweit vernetzter Großvater, damals als „König von Hamburg“ bezeichnet, mit Kaiser Wilhelm II., den er auch in Finanzangelegenheiten beriet, zum Lunch getroffen. Sein Ziel war es, den Kaiser von einem Präventivkrieg gegen Russland in der bereits 1914 herrschenden Vorkriegsstimmung abzuhalten.44, 45 Einen Weltkrieg und vierzehn Jahre später hatten sämtliche Teilhaber dieses Bankhauses insgesamt 87 Mandate in Aufsichtsräten inne.46 Max Warburg selbst, der Ende August 1938 in die USA emigrierte und durch den Novemberpogrom nach Deutschland nicht wieder zurückkam, saß u. a. von 1926 bis ca. 1935 im Aufsichtsrat der 1925 gegründeten IG Farben, an der die Hamburger Bankiersdynastie selbst große Aktienpakete besaß.47, 48 Sein Bruder Paul saß unterdessen im Vorstand der amerikanischen IG Farben, eine der IG Farben vollständig gehörende US-Tochterfirma.49 Die IG Farben war ein Zusammenschluss von acht deutschen Unternehmen wie beispielsweise Bayer, BASF, Hoechst und Cassella. Dabei war diese Interessengemeinschaft auf ihrem Höhepunkt das größte Unternehmen in Europa und das größte Chemie- und Pharmaunternehmen der Welt, dessen Abwicklungsverfahren rund 60 Jahre dauerte und mit der Löschung im Handelsregister im Jahr 2012 endete.50

In einem äußerst lesenswerten Artikel in der ZEIT vom 6. September 2017 ist die Rede davon, dass man in Verbindung mit dem Hamburger Bankhaus, welches zur Warburg-Gruppe mit u. a. Kommanditgesellschaften gehört, inmitten der Hansestadt von einer globalen Dynastie sprechen könne. Diese einst als seriös hanseatisch geltende Privatbank ist jedoch in der Neuzeit mit Cum-Ex-Geschäften und auch hinsichtlich roter Zahlen aus dem Jahr 2015 in die Schlagzeilen geraten.51 Bei den Cum-Ex-Geschäften täuschten Banken, Börsenhändler wie auch Aktienfonds trickreich die Finanzämter und ließen sich die auf Dividendenerlöse fällige, einmal gezahlte Kapitalertragsteuer gleich mehrmals erstatten. Im Herbst 2018 war die Rede von einem Schaden in Höhe von insgesamt 330 Millionen Euro.52 Das Privatbankhaus, dem vorgeworfen wird, 146 Millionen Euro beim Fiskus abgegriffen zu haben, hat zwischenzeitlich selbst Klage mit Datum vom 21. Dezember 2018 gegen die Deutsche Bank eingereicht. Diese soll bei den Aktiengeschäften in der Rolle des Dienstleisters agiert haben, weswegen man gegen sie nunmehr die gesamte Steuerlast geltend macht und darüber hinaus auch noch den Schaden, der durch die Vorwürfe gegenüber dem Hamburger Bankinstitut entstanden ist.53 Das Ergebnis des größten deutschen Steuerskandals ist also noch offen. Und nur nebenbei sei erwähnt, dass auf schwere Steuerhinterziehung bis zu zehn Jahren Haft stehen.

Der 1990 verstorbene Vater von Max M. Warburg und Neffe von Paul Warburg, Eric Warburg, machte eine Lehre als Bankkaufmann. Darüber hinaus sammelte er u. a. im Bankhaus N. M. Rothschild & Sons in London seine Erfahrungen und gründete 1938 die New Yorker Investmentbank Warburg Pincus. 1952 wurde von ihm, dem späteren Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) und anderen in Hamburg die Atlantik-Brücke, ein politisches Netzwerk und privates Politikberatungsinstitut, ins Leben gerufen. Die Atlantik-Brücke e. V. unter dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Friedrich Merz (CDU) und seinem Nachfolger seit 2019, Sigmar Gabriel (SPD), mit Kai Diekmann von der BILD-Zeitung aus dem Hause Springer im Vorstand, hat viele Mitglieder aus Politik, Wirtschaft und Finanzen, aber auch aus dem Staatsfunk und den Meinungsmachermedien. Hierzu gehören beispielsweise Angela Merkel (CDU), Christian Lindner (FDP), Martin Winterkorn (ehemaliger VW-Manager), der eingangs erwähnte Claus Kleber vom ZDF-heute-journal, SPIEGEL-Redakteur Jan Fleischhauer und Max M. Warburg von M. M. Warburg & Co.54

Dieser Think Tank hat heute seinen Sitz unter der Berliner Adresse Am Kupfergraben 7, während Angela Merkel zusammen mit ihrem Mann Joachim Sauer privat in einem gelb gestrichenen Altbau Am Kupfergraben mit der Hausnummer 6 residiert.55 Der Ehemann der Kanzlerin, der nur selten in der Öffentlichkeit zu sehen ist, sitzt im Kuratorium der Friede-Springer-Stiftung. Für seine Tätigkeit in der Stiftung erhält Herr Sauer jährlich 10.000 Euro.56 Frau Springer ist die Witwe des 1985 verstorbenen Atlantik-Brücken-Mitgliedes und Medienmoguls Axel Springer aus Hamburg. Dass sich Frau Merkel zu einem Pläuschchen bei einer Tasse Kaffee mit den beiden Medienladys Friede Springer und Liz Mohn im Kanzleramt trifft, ist längst kein Geheimnis mehr. Nicht umsonst spricht so manch einer von diesem weiblichen Dreiergespann als Triumfeminat. Verweilen wir noch einen kurzen Moment in Berlin.

Gegenüber der Straße Am Kupfergraben liegt die Museumsinsel mit dem Pergamon- sowie dem Bode-Museum, das neben Skulpturen und dem Münzkabinett byzantinische Kunst beherbergt. In der zuerst erwähnten Kunstsammlung befindet sich der Pergamonaltar, der um 200 v. Chr. in der kleinasiatischen Stadt Pergamon erbaut wurde und schon in der Bibel Erwähnung findet. Die renommierte amerikanische Bibelforscherin Adela Collins stellte 2006 die sensationelle These „Der Teufel wohnt in Berlin“ auf, worüber die BILD berichtete. In der Offenbarung des Johannes im Neuen Testament, übrigens der einzige Teil der Bibel, der einen Blick in die Zukunft gibt, ist mit dem „Thron“ der Sitz des Satans gemeint und dieser ist der Pergamonaltar. Auf dessen Fries ist der Kampf zwischen Zivilisation und Barbarei dargestellt.57 Da soll noch mal einer sagen, in Berlin sei nicht der Teufel los! Übrigens haben Wachleute des Pergamonmuseums über mehrere Jahre hinweg vom Dach aus mit einer Überwachungskamera in das Wohnzimmer der Eheleute Merkel-Sauer gefilmt, was ein knappes halbes Jahr nach Amtsantritt von Angela Merkel an die Öffentlichkeit kam. Die Kanzlerin selbst wollte die Sache jedoch nicht an die große Glocke hängen.58 Spontan könnte einem in diesem Zusammenhang glatt die NSA-Abhöraffäre – „Ausspähen unter Freunden, das geht gar nicht“ laut Frau Merkel – und der damit verbundene Untersuchungsausschuss in den Sinn kommen.59 Letzte Zeugin in dieser äußerst unschönen Abhöraffäre war nebenbei bemerkt die Bundeskanzlerin selbst. „‘Mein Name ist Angela Dorothea Kasner‘, sagt die Frau im Zeugenstuhl. Im Saal gucken sich viele verblüfft an: Das ist doch ihr Mädchenname? Nach der Pause stellt sie das Missverständnis klar: ‘Mein Name ist Angela Dorothea Merkel.‘ Wenigstens das kann man also ab jetzt als endgültig gesichert betrachten in dieser komplexen Affäre“.60 So war es in einem Artikel im TAGESSPIEGEL vom 12. Februar 2017 zu lesen. Diesen hätte man auch kurz und schmerzlos unter „Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts“ zusammenfassen können. Nun aber wieder fix zurück in die etwas weiter zurückliegende politische Vergangenheit.

Eric Warburg war 1952 nicht nur Mitbegründer der Atlantik-Brücke in Hamburg, sondern zusammen mit dem amerikanischen Juristen John J. McCloy, der u. a. in Verbindung mit den Diktatoren Mussolini und Hitler zwecks Vergabe umfangreicher Kredite stand, auch Mitbegründer des American Council on Germany in New York. Dies ist eine Schwesterorganisation der Atlantik-Brücke, die auch eng mit dem zuvor bereits erwähnten Council on Foreign Relations (CFR) verbunden ist, der u. a. von Paul Warburg bereits im Jahr 1921 ins Leben gerufen worden war.61 Der CFR ist eine private US-amerikanische Denkfabrik mit 4.500 Mitgliedern, deren Fokus auf außenpolitische Themen gerichtet ist.62 Eric Warburgs politischer Einfluss war damals so groß, dass beispielsweise nach dem Zweiten Weltkrieg Hamburg und Schleswig-Holstein nicht unter sowjetische Besatzung fielen, wie es ursprünglich von der US-Regierung geplant war. Dabei soll er dem Kreml im damals sowjetischen Moskau zutiefst misstraut haben.63 Könnte nicht aber der Grund für seine Einflussnahme einfach darin zu sehen sein, dass Hamburg, wo ohnehin das Bankhaus Warburg stand, einen Seehafen hatte und Schleswig-Holstein strategisch wichtig durch den Nord-Ostsee-Kanal war? Im Rahmen der Arisierung durch die Nazis wurde auch die Hamburger Bankendynastie enteignet, die dadurch unter anderem große Aktienpakete von AEG und IG Farben verlor, wofür sie später entschädigt wurde, während man nach dem Mauerfall auch auf Entschädigungen im Osten hoffte.64 Doch gucken wir uns ein wenig in Hamburg um, das ja bekannt für sein Leben auf der Reeperbahn nachts um halb eins ist. Nein, ich muss Sie enttäuschen. Hier geht es nicht um die Szene der vielen Nacht-, Party- und Sexclubs auf St. Pauli. Vielmehr geht es um die Treffen der feinen Gesellschaft hinter verschlossenen Türen.

Elitäre Clubs

Im Jahr 2007 titelte der SPIEGEL einen Artikel mit „Global City Hamburg – Die heimliche Macht der Clubs“. In Hamburg, dem „Tor zur Welt“ an Alster und Elbe, gibt es beispielsweise den Übersee-Club. Dies ist ein exklusiver Ort für Gentlemen, der auf Initiative von Max Warburg 1922 gegründet wurde. Des Weiteren gibt es den Hafen-Klub e.V., der heute als der führende Wirtschaftsclub in der Hansestadt gilt. Der Banker Warburg konnte damals an der Gründungsversammlung des Übersee-Clubs am 27. Juni 1922 aus Sorge um seine Sicherheit nicht teilnehmen. Drei Tage zuvor war der liberale Reichsaußenministers Walther Rathenau, dessen Vater der Firmengründer von AEG war, durch einen Komplott des rechtsextremen Geheimbundes Consul ermordet worden. Zu diesem Schluss kommt der Historiker Martin Sobrow, für den Rathenaus Ermordung ein Teil einer terroristischen Eskalationsstrategie gewesen sei mit dem Zweck, einen Bürgerkrieg zu entfesseln.65 Man befürchtete, dass auch das Leben Warburgs in Gefahr sei, der mit Rathenau freundschaftlich bekannt war.66 Aus diesem Grund fuhren sämtliche Teilhaber der M.M. Warburg & Co. ab Sommer 1922 aus Angst, selbst Ziel eines Attentates zu werden, nur noch mit vergitterten Scheiben und unter Begleitung von Polizeieskorten zur Arbeit.67 An dieser Stelle sei daran erinnert, dass das Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand nebst seiner Gemahlin in Sarajevo durch Gavrilo Princip als Auslöser des Ersten Weltkriegs gilt. Dieser gehörte der Untergrundorganisation Mlada Bosna an, welche mit offiziellen Stellen Serbiens in Kontakt gestanden haben soll.68

Eines ist all diesen Clubs gemeinsam: Sie bleiben der Öffentlichkeit gegenüber verschlossen. Hier gilt auch heute noch die britische Regel: „Ein Club ist ein Gebäude, in dem sich auch ein Minister ungestört betrinken kann.“ An diesen Orten treffen sich jedenfalls die wahren Drahtzieher der Stadt, wo sie unter sich sind.69 Und da die Hamburger ohnehin als eher wortkarg und etwas unterkühlt gelten, kommt es ihnen nur zugute, nicht in der Öffentlichkeit über ihre Treffen reden zu müssen. Hinterzimmerpolitik ist sicherlich keine Erfindung der Neuzeit. Sie findet sowohl in der vergleichsweise kleinen Metropole Hamburg, die immerhin Kaufmanns-, Handels- und Medienstadt mit einem Seehafen ist, als auch in der ganz großen, also der Weltpolitik statt.

Ein weiterer elitärer Club der Hansestadt ist der sich unpolitisch gebende, für internationale und vornehmlich deutsch-britische Beziehungen eintretende Anglo-German-Club, zu dessen Gründungsmitgliedern 1948 u. a. Bürgermeister Max Brauer und die Verleger Axel Cäsar Springer, John Jahr und Ernst Rowohlt zählten.70 Springer selbst lernte zunächst das Drucker- und Setzerhandwerk in der Buchdruckerei Hammerich & Lesser seines Vaters Hinrich Springer. Danach war er von 1931 bis 1933 Volontär bei der Bergedorfer Zeitung und arbeitete ab 1934 bei den Altonaer Nachrichten/Hamburger Neueste Zeitung als Redakteur, Chef vom Dienst und stellvertretender Redakteur im Unternehmen seines Vaters. Während sich Springer nach dem Zweiten Weltkrieg als großer Israel- und Judenfreund erwies, war seine Haltung gegenüber den Juden – seine erste Frau war eine getaufte Jüdin – während der NS-Zeit keinesfalls makellos. So soll er in den Jahren, in denen er für die Altonaer Nachrichten tätig war, für antisemitische Propaganda mitverantwortlich gewesen sein. Dieses dunkle Kapitel im Leben des Zeitungskönigs, der wegen seiner Bauchspeicheldrüse nicht an die Front berufen wurde, sich selbst als Messias gesehen und unter schizophrenen Schüben gelitten haben soll, wollte sein verlegerischer Konkurrent Rudolf Augstein 1979 öffentlich machen.71, 72 Springer höchstpersönlich soll interveniert haben, wodurch ein Artikel über ihn im SPIEGEL verhindert wurde.

Ein Club neueren Datums und der etwas anderen Art ist der Ende der 1960er-Jahre gegründete Club of Rome. Dieser hat jedoch nichts mit der Stadt am Tiber, zu der sprichwörtlich alle Wege führen, Italien oder dem Vatikan zu tun. „Der CLUB OF ROME ist ein gemeinwohlorientierter und gemeinnütziger Zusammenschluss von Experten verschiedener Disziplinen aus mehr als 30 Ländern. Er setzt sich für die nachhaltige Zukunft der Menschheit ein, und studiert dafür die großen Megatrends. Der CLUB OF ROME wurde 1968 gegründet und genießt seit 1972 durch die Veröffentlichung des Berichts ‚Die Grenzen des Wachstums‘ internationale Anerkennung.“ So steht es zumindest auf dessen Internetseite.73 Dummerweise oder vielmehr zum Glück sind die vielen Schreckensszenarien dieses Berichts nicht eingetreten. In einem äußerst lesenswerten Artikel des Journalisten und Autors Bruno Bandulet vom 2. September 2008 liest man: „[…] Und doch war die Publikation ‚Die Grenzen des Wachstumsnichts anderes als ‚unverantwortlicher Unfug, wie der Yale-Professor Henry C. Wallich schon am 13. März 1972 in einem Artikel für das US-Magazin ‚Newsweekerkannte. Wenn Meadows und seine Kollegen Recht gehabt hätten, wären die wichtigsten Rohstoffreserven schon längst erschöpft. Gold sollte laut Meadows nur noch bis 1979 reichen, Silber bis 1983, Öl bis 1990 und Erdgas bis 1992. Jeder Geologe mit ein bisschen Erfahrung, jeder Unternehmer aus der Rohstoffbranche hätte dem Club of Rome sagen können, dass das alles grausam falsch war. […]“74 Gott sei Dank dreht sich auch heute noch die Erde und noch immer geht jeden Morgen auf diesem wunderschönen Planeten die Sonne wieder auf. Macht mal sutsche und bitte keine Panik auf der Titanic! Doch wer waren die Gründer dieses Clubs?

Auf Kosten des aus Turin stammenden Fiat-Chefs Giovanni Agnelli junior, der mehr als ein Viertel der Unternehmen an der Börse in Mailand kontrollierte, wurde dieser Think Tank von dem Industriellen Aurelio Peccei initiiert und nach einem ersten Treffen im April 1968 in der Accademia die Lincei in Rom gegründet.75, 76 Peccei war damals Mitglied der Firmenleitung bei Fiat und Olivetti und hatte Fiat erfolgreich als Top-Manager in Lateinamerika aufgebaut.77, 78 Das nächste Treffen wurde mit Unterstützung der Rockefeller Foundation im italienischen Bellagio vorbereitet, wie auf der französischen Seite bei Wikipedia zu lesen ist.79 Im Jahr 2000 ging das Rockefeller Center in New York über den Ladentisch, an dem laut New York Times zuvor auch David Rockefeller, der ehemalige Chef der Chase Manhattan Bank, die Goldman Sachs Group, die italienische Agnelli-Familie (Fiat) und der Nachlass des griechischen Reeders Stavros Niarchos beteiligt waren.80 Verbindungen zwischen David Rockefeller und Giovanni Agnelli, der oft als der mächtigste Mann Italiens bezeichnet wurde und dessen Vater zusammen mit sieben Bankern, Großbürgern und Adligen im Jahr 1899 die „Fabbrica Italiana Automobili Torino“ gründete, gab es aber auch durch das International Advisory Committee (IAC) sowie die Chase Manhattan Bank.81 Das IAC selbst ist das Spitzengremium, bestehend aus 14 vom Generaldirektor der im November 1945 in London gegründeten UNESCO in persönlicher Eigenschaft ernannten Mitgliedern, welches für die Beratung der UNESCO bei der Planung und Durchführung des gesamten Programms zuständig ist.82 Dabei ist die UNESCO wiederum die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur.

Aktives und erstes weibliches Clubmitglied seit 1999 ist übrigens „Lady Bertelsmann“ Liz Mohn von der Bertelsmann SE & Co KGaA, eines der weltweit größten Medienunternehmen inklusive der RTL Group (RTL, Vox) und dem Gruner + Jahr Verlag (Geo, Stern, Brigitte).83, 84 Nicht vergessen werden darf natürlich die Bertelsmann-Stiftung, die nach eigener Aussage ihre Bestimmung darin sieht, „‘Reformprozesse‘ anzustoßen und mit den ‚Prinzipien unternehmerischen Handelns‘ eine ‚zukunftsfähige Gesellschaft‘ aufzubauen.“85 Wiederholt wurde deren Einfluss auf Politik und Gesellschaft kritisiert.86 So hatte sie als Meinungsmacherin der Politik Angela Merkel als Bundeskanzlerin vorgeschlagen, die bekanntlich eine gebürtige Hamburgerin ist und hinter dem Eisernen Vorhang während des Kalten Krieges in der Deutschen Demokratischen Republik lebte, während der Hamburger Helmut Schmidt von 1974 bis 1982 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, der sogenannten Bonner Republik, war.

Geheimniskrämereien

Helmut Schmidt, geboren im Hamburger Stadtteil Barmbek, starb im November 2015 im gesegneten Alter von 96 Jahren in seinem Reihenhaus in Hamburg-Langenhorn. Schmidt war nach seiner politischen Karriere Herausgeber der Wochenzeitung DIE ZEIT wie auch später der Ex-Staatsminister Michael Naumann (SPD), der seit seiner Studentenzeit mit Marie Warburg, Tochter von Eric Warburg, befreundet gewesen und seit 2005 mit dieser in zweiter Ehe verheiratet ist.87 Nur wenige Monate vor seinem Tod wurde der Ex-Bundeskanzler von der Großloge der Alten und Angenommenen Maurer mit dem Gustav-Stresemann-Preis geehrt. Durch diese Ehrung sollte die Lebensleistung von Helmut Schmidt gewürdigt werden.88 Der Mann mit der Mütze, Modell „Elblotse“, – sollten Sie auch noch den Kopfumfang wissen wollen: 58 Zentimeter – feierte bereits im Jahr 2000 zusammen mit 500 Freimaurern aus dem In- und Ausland den 200. Geburtstag der Hamburger Logen, wo er selbst eine flammende Rede hielt, in der er die Logenbrüder ermahnte, nach dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ zu handeln, statt sich in Schweigen zu hüllen.89, 90 Was Schmidt wohl nicht wusste: Es gibt mittlerweile über 20 Frauenlogen in Deutschland wie zum Beispiel das Märkische Mosaik und die Frauen-Großloge von Deutschland, die ihren Sitz in Potsdam bzw. Berlin haben. Diese Frauenlogen werden jedoch seitens der männlichen Steinmetze nur selten anerkannt.91 Hoppla, wo bleibt denn da die Gleichberechtigung? Die älteste Freimaurerloge soll 1599 in Schottland gegründet worden sein. Aus ihr und drei weiteren Logen ging 1717 die erste Großloge Englands hervor.92 Hamburg selbst, wo die erste deutsche Loge 1737 gegründet wurde, gilt bis heute als Hauptstadt dieses Männerbundes in Deutschland. Es ist kein Geheimbund, sondern vielmehr eine verschwiegene Gesellschaft, die sich mit der Königlichen Kunst befasst, Tempelarbeit verrichtet und einfach gute Menschen besser machen möchte. Goethe, Mozart – hier sei auf den Text seiner Oper „Die Zauberflöte“ verwiesen – und Tucholsky waren Freimaurer, wobei es bei den alten Kathedralenbauern unterschiedliche Strömungen gibt. So sagte Jean Rhein, ein Freimaurer aus Luxemburg, im Jahr 2004: „Tatsächlich gibt es mehrere Strömung in der Freimaurerei. Eine Strömung ist explizit religiös, eine andere Strömung, die etwas breiter ist, beinhaltet protestantische Positionen. Eine Strömung erwähnt die absolute Gewissensfreiheit in den Mittelpunkt ihrer Wirkungsweise, ihrer Herangehensweise. Es stimmt, das es diese unterschiedlichen Strömungen gibt, die zum Teil Kontakt untereinander pflegen, zum Teil aber auch sich jeden Kontakt untereinander verwehren.“93 Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität gelten dabei als die fünf Grundideale der Freimaurer.

Hätten Sie es gewusst? Auch Axel Springer, dessen BILD-Redaktion in Hannover 1977 durch einen mehrmonatigen Undercover-Einsatz des Enthüllungsjournalisten Günter Wallraff als professionelle Fälscherwerkstatt in dessen Bestseller „Der Aufmacher“ bezeichnet wurde, gehörte dieser Vereinigung an.94, 95 Bereits 1958 wurde Springer in die Hamburger Loge „Die Brückenbauer“ aufgenommen, die als eine Art Think Tank gegründet wurde, was in der deutschen Freimaurerschaft ziemlich einzigartig ist.96 Damit war er in bester Gesellschaft. Auch Winston Churchill (Studholme Lodge No 1591) und Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi (Wiener Loge Humanitas), von denen später noch zu lesen sein wird, gehörten diesem verschwiegenen Männerverein von Winkel, Lot und Zirkel an.97, 98 Wie viele Freimaurer es weltweit gibt, möchten Sie jetzt gerne wissen? Bei Wikipedia ist hierzu Folgendes zu lesen: „Die Zahl der Freimaurer weltweit, soweit veröffentlicht, divergiert je nach Quelle stark. So nennt der SWR (Anmerkung: Südwestrundfunk) für das Jahr 2012 weltweit etwa fünf Millionen Mitglieder der Freimaurerei in allen ihren Ausprägungsformen, davon drei Millionen in den USA. Für Deutschland liegen die Angaben zwischen 14.000 (2012) und 15.500 Mitglieder (2015). Die Zeitschrift der deutschen Forschungsloge „Quatuor Coronati“ geht von weltweit lediglich 2,6 Millionen Freimaurern aus.99 Andernfalls wird von geschätzten 6,8 Millionen Logenbrüdern ausgegangen.100 Konkrete Zahlen sehen natürlich anders aus, doch so ist das halt unter verschwiegenen Brüdern, die einander an bestimmten, geheimen Symbolen und Ritualen erkennen und vorgeblich für Toleranz und Menschlichkeit stehen.101 So gibt es den Allmächtigen Baumeister und den Glauben an ein übergeordnetes Wesen. „Bei einem freimaurerischen Ritual muss immer ein Heiliges Buch aufgeschlagen sein. Ob das die Bibel, die Tora oder der Koran ist, das ist zweitrangig. Es gibt Logen, da sind alle drei aufgeschlagen“, so Großmeister Christoph Bosbach.102

Ja, ständig an sich arbeiten, um zu einem besseren Menschen zu werden. Wollen wir das nicht alle? Warum aber machen die Freimaurer das unter dem Mantel der Verschwiegenheit bereits über viele Jahrhunderte? Schließlich könnte doch die ganze Gesellschaft von guten Menschen profitieren. In der NS-Zeit und auch in der DDR waren die Steinmetzbrüder übrigens verboten und auch für die katholische Kirche ist die Freimaurerei aufgrund eines zu undifferenzierten Gottesbildes mit ihrer Glaubenslehre unvereinbar. Bis heute gilt: „Die Gläubigen, die freimaurerischen Vereinigungen angehören, befinden sich also im Stand schwerer Sünde und können nicht die Heilige Kommunion empfangen.“103 Verschiedene Päpste haben die Steinmetze sogar als Sekte bezeichnet. Was vielleicht auch ganz interessant sein dürfte: Bis 2018 soll jeder dritte US-amerikanische Präsident ein Freimaurer gewesen sein.104

Und wo hier gerade von der katholischen Kirche die Rede ist: Der amtierende Papst Franziskus, der mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio heißt und aus Argentinien stammt, ist der erste Papst aus dem Jesuitenorden auf dem Heiligen Stuhl in Rom. Warum wird hier die Ordenszugehörigkeit des Heiligen Vaters erwähnt? Ist es nicht egal, welchem Orden ein katholischer Geistlicher angehört? Die Ordensgemeinschaft der Jesuiten, die auch als Gesellschaft Jesu bezeichnet wird, geht auf den aus einem baskischen Adelsgeschlecht stammenden Ignatius von Loyola zurück, wurde 1540 päpstlich anerkannt und ist zu einem Leben in Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam verpflichtet. Loyola selbst rief zum Kampf gegen die Reformationsbestrebungen von Martin Luther auf, der gegen den monetären Ablasshandel war und eine Rückbesinnung auf das Evangelium der Bibel forderte, während der damalige Papst Leo X., ein Medici, sich lieber um die Vermehrung seiner Banken und seine Besitztümer in der Toskana kümmerte.105, 106 Der Orden der Gesellschaft Jesu lebt im Gegensatz zu anderen Orden nicht zurückgezogen in Klöstern. Vielmehr unterrichten seine Glaubensbrüder an Schulen und Hochschulen, weswegen dieser Orden auch als Speerspitze der katholischen Kirche gilt.107 Diese Glaubensgemeinschaft ist der weltweit größte Männerorden, der sich Bildung, Missionierung, Spiritualität und Sorge um die Armen zu seiner Aufgabe gemacht hat. Auf eine gemeinsame Ordenstracht verzichten die Jesuiten, weswegen diese im Gegensatz zu anderen katholischen Orden nicht sofort als solche zu erkennen sind. Gleichfalls ist dieser Orden für viele Katholiken aber auch ein Krebsgeschwür, da er durch Unterwanderung gesellschaftliche Einrichtungen stark beeinflusst. „Aber trotz ihrer Anzahl und globalen Präsenz – die Gesellschaft ist der größte männliche Orden der Welt, mit Mitgliedern in mehr als 100 Ländern auf der ganzen Welt – mussten die Jesuiten fast fünf Jahrhunderte warten, bis einer ihrer Mitglieder in die Oberschicht aufstieg in den höchsten Posten der katholischen Kirche. Obwohl sie ein Gelübde der Armut ablegen, wurden Keuschheit und Gehorsam in der Vergangenheit in Rom und anderswo mit Argwohn betrachtet und sie als eine Gruppe angesehen, die ein bisschen zu praktisch, ein bisschen zu unabhängig und ein bisschen zu mächtig für das eigene Wohl ist.“ Dies schrieb The Guardian einen Tag nach Amtsantritt von Papst Franziskus.108

Mehrfach wurde diese Bruderschaft in der Geschichte verboten, da sie den Herrschern zu mächtig wurde. Hätten Sie gewusst, dass der Napoleon der Neuzeit alias Emmanuel Macron, Deutschlands wohl reichster Politiker Martin Schulz (SPD) und der EZB-Taschendieb Mario Draghi, der deutschen Sparern so richtig tief in die Taschen greift, ehemalige Jesuitenschüler sind?109, 110, 111, 112 Und auch der am 31. Oktober 2019 aus dem Amt scheidende EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker war ein Jesuitenzögling, der in einem Interview mit der taz im Jahr 2014 von Angela Merkel als Frau des Satans sprach, die ihre Kinder alle gleich nach der Geburt dem Teufel verkauft habe. Darüber hinaus äußerte er sich darin weiter wie folgt im Zusammenhang mit einem geeinten, unterwürfigen Europa und illegalen Migranten, die Europa überrollen würden: „Man muss das so durchziehen, dass es nicht zu nazimäßig wirkt, Sozis und Grüne mit ins, haha, Boot holen. Am besten hinter verschlossenen Türen … Nicht mit diesem plakativen Rassismus, der viele nur abschreckt.“113

Ganz gleich, ob Sie ein gläubiger Mensch im Sinne des Juden- oder Christentums oder des Islam, ein Atheist oder Agnostiker sind: Haben Sie sich schon mal gefragt, warum Papst Franziskus nicht wie seine Amtsvorgänger das goldene Kreuz und rote Schuhe trägt, die einerseits als Zeichen der Macht gelten, andererseits das von Jesus für die Menschen vergossene Blut symbolisieren?114 Daran, dass die katholische Kirche sich keine neuen roten Schuhe für den Pontifex leisten kann, kann es wohl kaum liegen. Allein das Vermögen der katholischen Kirche in Deutschland ist riesig und setzt sich aus Immobilien, Aktien, Beteiligungen sowie Geldanlagen zusammen.115 Viele Gläubige verwirrte bei einem Besuch in Loreto, dass etlichen Katholiken vom Heiligen Vater der Kuss seines Fischerringes verweigert wurde, indem Franziskus seine Hand jedes Mal schnell wegzog, bevor diese den besagten Ring küssen konnten.116 Für manch einen ist der amtierende Pontifex sogar der falsche Prophet aus der Offenbarung. Werfen Sie einfach mal einen genauen Blick auf das silberne Kreuz seiner Herrlichkeit und googeln Sie mal nach „heimlicher Schwur der Jesuiten“. Ob es sich bei diesem um Wahrheit oder Dichtung handelt, kann ich Ihnen nicht sagen. Vielmehr geht es um einen Abgleich mit der Rolle des Papstes in der Gegenwart.

Sind Sie ein abergläubischer Mensch? Falls ja, dann leiden Sie möglicherweise unter der sogenannten Triskaidekaphobie, also der Angst vor der Zahl 13. Dies möglicherweise besonders an einem Freitag, dem 13., an dem so mancher am liebsten gar nicht das Haus verlassen möchte. Der Aberglaube um die Zahl 13 lässt sich übrigens bereits aus der Bibel herleiten. So saßen beim letzten Abendmahl mit Jesus 13 Menschen am Tisch – der 13. war der Verräter Judas. Oft wird diese Zahl auch als „Dutzend des Teufels“ bezeichnet.117 Und jetzt wird es gleich so richtig spooky: Die Vorstellung von Papst Franziskus, der durch den Amtsverzicht von Papst Benedikt XVI. ins Amt kam, was beinahe mit einer Revolution vergleichbar war, erfolgte am 13.03.2013. Die Quersumme aus diesem Datum ergibt 13 (1+3+3+2+0+1+3=13). Der neue Papst war bei der Ernennung zum Papst 76 Jahre alt. Die Quersumme ist 7+6 = 13. Der weiße Rauch soll um 7:06 pm (7+6 = 13) aufgestiegen sein. Damit aber nicht genug, denn wenn man die Buchstaben des Namens BERGOGLIO in Großbuchstaben geschrieben mit der ASCII-Tabelle in Zahlen umwandelt und diese Zahlen addiert, kommt die Zahl 666 heraus.118 Diese Zahl steht schon in der Bibel als Zahl des Tieres. So ist im Kapitel 13, Vers 18 der Johannes-Offenbarung im Neuen Testament zu lesen: „Hier ist die Weisheit. Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres, denn es ist eines Menschen Zahl; und seine Zahl ist 666.“ Sie wird in der Bibel oft als Synonym für den Teufel, den Antichristen oder auch den Papst, den kommenden römischen Herrscher verwendet. Auch im Alten Testament taucht diese Zahl auf und wird oft als böser Mensch gedeutet, der gottgleich sein möchte.119

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Возрастное ограничение:
0+
Дата выхода на Литрес:
23 декабря 2023
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508 стр. 31 иллюстрация
ISBN:
9783945780787
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