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„Immerhin wissen wir jetzt, dass Lieberknecht schon vorher wegen irgendetwas bedroht worden ist. Offenbar ziemlich massiv. Und wir wissen, dass das bei Prospersoil bekannt ist, aber sich keiner traut, offen darüber zu sprechen. Auch nicht dieser selfsmarte Döhrenbach. Ein feiner Laden ist das. Und so etwas bei uns in Kassel.“ Sie schnaubte. Emde überholte einen Tanklastzug, der langsam auf der rechten Spur eine Steigung der A44 hinaufkroch. Er musste daran denken, dass die Stadt an der Fulda ihren unbeschwerten Namen als Documenta-Standort seit dem Mord an ihrem damaligen Regierungspräsidenten vor einigen Jahren für alle Zeiten eingebüßt hatte. „Also können wir vermuten, dass es möglicherweise um ein Prospersoil-Projekt ging oder eben mit einer Person zu tun hatte, die ebenfalls eng mit dem Unternehmen verbunden ist“, folgerte Freese. Sie blickte auf den Organisationsplan, den Döhrenbach ihnen mitgegeben hatte. Emde nickte. Für einige Minuten schwiegen die beiden Ermittler. Freese schaute zum Seitenfenster hinaus. Die Autobahn verlief nun für einige Kilometer durch Nordrhein-Westfalen, in einiger Entfernung war Warburg zu sehen. Ihr Plan war, über Wirmighausen zu fahren. Emde würde dort Kleine treffen, mit dem er nach Adorf zur Ratssitzung fahren würde. Freese würde mit dem Wagen nach Korbach weiterfahren. „Die Witwe muss etwas darüber wissen.“ Nofri sah ihn zweifelnd an. „Meinst du etwa, die unterstützt uns in unseren Ermittlungen? Ich habe da so meine Zweifel, nachdem, was du erzählt hast von der Begegnung heute Morgen …“ Doch Emde wählte bereits die Nummer, die er am Tag zuvor notiert hatte. Keine Zeit zu verlieren! Immerhin war es nicht unwahrscheinlich, dass der Sprecher seine Sprache wiedergefunden und die Witwe bereits informiert hatte, zweifellos gab es auch da Verbindungen, die schön vor den Ermittlern verborgen wurden. Doch nach dem fünfzehnten Freitonzeichen gab er auf. Entweder war sie nicht zu erreichen oder ging bewusst nicht ans Telefon. Immer noch die beste Art, keine Geheimnisse preiszugeben, dachte der Ermittler. Freese sollte es im Laufe des frühen Abends weiterhin versuchen.

Er schaltete das Radio ein, die letzten Takte eines Hits aus den achtziger Jahren verklangen gerade. War das nicht eine Band aus Skandinavien gewesen? Er kam gerade nicht auf den Titel, wusste aber ganz genau, was er in dem Jahr gemacht hatte, als das Stück in den Hitparaden rauf und runter lief. Mensch, ist das lange her! Helmut Kohl war Kanzler und Boris Becker ein unangefochtenes Tennis-Ass – und sonst nichts. Wir lasen die Bravo hinter der Festhalle, weil unsere Eltern das woanders nicht zulassen würden, tranken heimlich das erste Bier – warm! Ansonsten zählte nur, wie die deutsche Nationalelf alle vier Jahre bei der WM abschnitt. Weltbewegendere Probleme gab es für den Teenager, der Emde damals war – im Dorf nannte man sie damals wirklich noch „Rocker“ ohne den heute üblichen negativen Begleitklang – nicht. Es war nicht die schlechteste Zeit. Merkwürdig, welche Bahnen die Assoziationen manchmal schlugen. Erst der Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 machte ihnen schlagartig klar, dass es da draußen noch eine andere, wenig heitere Welt gab. „Was hörst du eigentlich so für Musik?“ Freese blickte erstaunt zu ihm rüber. Hoffentlich denkt sie jetzt nicht, das wäre ein Anmachversuch, verfluchte Emde seinen plötzlichen Einfall, etwas mehr über sein neues Teammitglied zu erfahren. Und Musik war doch immer ein guter Aufhänger, vor allem, wenn der andere sich bereits über Kaffeetassen zu einer bestimmten Richtung bekannte. Oder nicht? „Jazz“, antwortete Freese. Emde hatte die Antwort schon geahnt. Er erinnerte sich an den Kaffeebecher. „Soul und Jazz. Und alles, was dazwischen liegt.“ Emde nickte, doch diese Musikrichtung sagte ihm eigentlich überhaupt nichts. Bei Jazz dachte er an Dixielandkapellen mit älteren Männern, meist Lehrern, die in ihrer Freizeit Brokatwesten, weiße Hemden und Strohhüte trugen, und die an einem Frühlingsmorgen am Berndorfer Tor in Korbach spielten, wenn ein neues Geschäft eröffnet wurde – außer er war mal wieder bei Kleine und der hatte einen seiner Schätze auf den Plattenteller gelegt. Er tastete sich vorsichtig weiter. „Und was magst du da so besonders?“ Doch Freese hatte ihn schon durchschaut. „Kennst du dich da überhaupt aus?“ Emde musste lächeln. „Ertappt. Ich habe eigentlich keine Ahnung. Ich kenne nur Billie Holiday.“ Er sah, wie sich seine Beifahrerin zu ihm hindrehte und die Augenbrauen nach oben gingen. „Respekt. Du kennst dich nicht aus, sagst du. Aber Billie Holiday kennst du? Woher das denn?“ Emde berichtete ihr von seiner Bekanntschaft mit Kleine und dessen nicht zu verachtender Sammlung an Jazzschallplatten. „Und Klassik. Der Typ liebt einfach gute Musik.“ „Gute Musik, na, wenn du das selber schon sagst.“ Sie schwieg. Dann beantwortete sie seine zuvor gestellte Frage. „Jamiroquai. Incognito. Daft Punk. Kann auch mal elektronisch sein, aber am liebsten schön locker tanzbar.“ Die Namen, die sie nannte, kannte Emde. Vor allem Jamiroquai. Das war doch dieser Typ mit der Strahlenkrone. Oder es war, er musste sich korrigieren, der Name der Band des Typen mit der Strahlenkrone. Emde erinnerte sich an verstörend elegant wirkende Tanzeinlagen in fernvergessenen Videos, die damals in den frühen neunziger Jahren so anders waren als das damals übliche Herumgehopse zu Hip-Hop oder das Wüten von Metalfans. „Meine erste CD war von Soul II Soul. Ich fand damals den Titel ‚Keep on Moving‘ einfach unschlagbar.“ Soul II Soul? Auch da meinte Emde, eine entfernte Erinnerung zu haben. Irgendetwas mit einem satten Bass. Eine Sängerin mit dunklen Rastalocken. Immerhin gerade noch am Rande seiner ‚Achtziger‘. Aber nichts, was auf den Scheunenpartys lief, die er in glückseligen Jugendtagen besucht hatte. Damals wurde etwas derbere Kost bevorzugt. Etwas, das zu aufgeplatzter und zerbrutzelter Grillwurst, Dosenbier und Lederkutten mit Aufnähern passte. Der letzte Cowboy, der aus Gütersloh kommt, einsam und immer unterwegs ist und den letzten Keks knabbert. Von der Thommie Bayer Band. Schon verrückt, aber manchmal sangen sie es heute noch, wenn sie bei Weihnachtsfeiern wieder ein Glas zusammengepanschtes Zeug zu viel getrunken hatten oder wenn auf dem Lenkenberg das Osterfeuer so weit heruntergebrannt war, dass keine Gefahr mehr bestand und auch die Freiwillige Feuerwehr zur ‚Feierwehr‘ wurde.

Ihre Frage riss ihn aus dem süßen Schwelgen seiner Erinnerung wieder in die Gegenwart. „Was war deine erste CD, die du dir gekauft hast?“ Emde überlegte, ob er das sagen durfte. Sie würde ihn auslachen. Und schon morgen wüsste es sein ganzes Team, ganz sicher: Guck mal da, der Emde, weißt du, was der hört? Boah, schlimmer noch als Pur! „Nun, das war eigentlich keine CD. Damals gab es nur die Wahl zwischen Single, Maxisingle und Langspielplatte.“ Noch hielt es ihn zurück. Dann war es raus. „Meine erste Single war High on Emotion“. Sie überlegte. „High on Emotion? Ist das nicht von …“, sie zögerte, „Chris de Burgh?“ Emde nickte und spürte, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Jetzt wird sie mir sagen, dass der nur noch Partys im Altersheim beschallt. Aber verdammt, dieser Titel war echt gut, damals, 1984. Genauso, wie 1984 einfach ein gutes Jahr war, das Orwelljahr, vor dem alle Angst hatten, und das dann doch um so vieles entspannter verlief. Doch Nora Freese lächelte, blickte zu ihm herüber und erteilte ihm die Absolution: „Immerhin, kein Stück, für das man sich heute schämen müsste.“

Kapitel 7

Sie erreichten die Gemeinde Diemelsee gegen halb sechs. Noch eine halbe Stunde bis zur Ratssitzung und Kleine, der regelmäßig solche Veranstaltungen besuchte, hatte vorher den Tipp gegeben, etwas früher da zu sein. Denn je nachdem, welche Punkte auf der Tagesordnung standen, konnte es auf den freien Plätzen für Presse und Öffentlichkeit schon mal etwas enger werden. Und das war regelmäßig der Fall, wenn es um die Grube Christiane ging. Der Journalist wartete an der Bushaltestelle unweit eines ehemaligen Gasthauses an der Straße nach Flechtdorf, als die beiden Polizisten in Emdes Auto um die Ecke bogen. Das Innere der Bushaltestelle war mit einem überdimensionalen achteckigen Wappenstern von Waldeck auf gelbem Grund bemalt. Nur wenige Meter weiter stand der Stromkasten mit dem missratenen Davidstern. Emde verfluchte sich gedanklich – er hatte die Information noch nicht weitergeleitet. Doch innerlich wusste er bereits jetzt, dass sich nicht viel tun würde. Man würde es zu den Akten legen. Täter konnte nicht ermittelt werden. Sie haben doch wohl keine Fragen, Emde, oder? Guter Mann! Die hoch aufragende Gestalt von Kleine im langen Mantel hatte durch den Wappenstern hinter ihm etwas Aristokratisches. „Ist das der Typ, von dem du gesprochen hast? Der Jazzfan?“, fragte Nofri. Emde nickte. „Das ist Paul Kleine.“ Er zögerte, blickte kurz auf die Uhr. Nein, die Zeit reichte jetzt nicht mehr zu einem Gespräch. „Ich stelle euch bei anderer Gelegenheit mal richtig vor“, entschied er. Sie stiegen aus. Kleine starrte Nora Freese erstaunt an und lächelte ein verhaltenes Begrüßungslächeln, das Emde noch nie auf dessen Gesicht gesehen hatte. Nofri lächelte zurück. Nicht ohne einen leisen Anflug von Neid musste Emde anerkennen, dass sich die beiden bestimmt mehr zu erzählen hätten, als sich nur die Tageszeit zu nennen. Kleines eigener Wagen, ein blauer Kombi nicht mehr ganz neuen Datums, stand ein paar Meter weiter die Straße hoch in Richtung Adorf.

Während seine Mitarbeiterin sich ohne viele Worte verabschiedet hatte und nach Korbach weitergefahren war, kamen Kleine und Emde nach wenigen Minuten in Adorf an. Der Hauptkommissar berichtete von den Ergebnissen des Tages. Jetzt bin ich nur noch mit einem Freund auf dem Weg zu einer lokalpolitischen Veranstaltung, dachte er. Kleine hat mehr Ahnung davon, würde federführend zuhören und ihn, Emde, darauf aufmerksam machen, wenn er in der komplizierten Verwaltungssprache etwas heraushören würde, was von Bedeutung sein könnte. Fühlt sich zwischendurch gut an, Verantwortung abgeben zu können. Emde hatte während des Gesprächs mit Döhrenbach am Nachmittag übersehen, dass der ballistische Bericht eingegangen war. Die Kugel, zumindest das, was von ihr übrig geblieben war, war eine .223 mit grain 77, Kaliber 5,56 x 45 mm. Die Standardmunition der Nato, allerdings mit etwas erhöhtem Bumms für größere Distanzen. Lieberknecht war tatsächlich, wie Meistermann vermutet hatte, mit einem Jagdgewehr erschossen worden. Die Experten tippten auf eine Remington 700, ein einfaches, robustes Gewehr, das in Jägerkreisen, aber auch bei Scharfschützen einen ausgezeichneten Ruf besaß und bei verschiedenen Streitkräften im Einsatz war. Keine Informationen jedenfalls, die die Ermittlungen erleichtern würden. Und das wirklich Schlimme daran: Diese Waffe war in Deutschland bei Vorlage der entsprechenden Papiere frei zu erwerben.

Die Ratssitzung, die gewöhnlich im Gemeindezentrum tagte, fand wegen des zu erwartenden großen Zuspruchs in der Dansenberghalle statt, einem Mehrzwecksaal mit dem spröden, schnörkellosen Charme der frühen achtziger Jahre. Mal wurde der Raum als Festsaal genutzt, mal als Kinosaal, mal als Sporthalle, wie der Linoleumboden und die dort aufgebrachten Spielfeldmarkierungen bekundeten, mal für eine Discoveranstaltung, in deren Verlauf dann draußen vor dem Haus hin und wieder mehr Blaulicht flackerte als drinnen durch die Spots und die Discokugel. Der weitläufige Parkplatz davor war einmal im Jahr Schauplatz eines Kram- und Viehmarktes und seit einigen Jahren auch eines sehr erfolgreichen Traktorenkinos, bei dem große und kleinere Traktoren im Kreis aufgestellt wurden und mitunter ganze Familien in den geöffneten Fahrerkabinen saßen und – einem Autokino gleich – einen Film sahen, der meistens ein Kultfilm war, der mit viel PS zu tun hatte. ‚Convoy‘ etwa mit Kris Kristofferson. Jetzt war die Halle eben ein Ratssaal. Der war bereits gut gefüllt. Während die Ratsdamen und -herren der verschiedenen Fraktionen an Tischen saßen, die zu einem offenen Hufeisen zusammengestellt waren, hatten die weiteren Gäste, Zuhörer, Bürger und zwei Journalisten der beiden größten Tageszeitungen in der Region, auf Stühlen mit festmontiertem Klapptischchen Platz genommen wie bei einem Volkshochschulkursus für kreatives Schreiben. Kleine und Emde kamen beinahe als Letzte. Vor der Tür standen nur einige versprengte Besucher, die noch auf die Schnelle eine Zigarette rauchten. Man wusste ja im Vorfeld nie so genau, wie lange so eine Sitzung dauern würde – und gleich der erste Tagesordnungspunkt versprach einen hohen Unterhaltungs- und Empörungswert. Drinnen ergatterten sie noch zwei Stühle – einige Plätze auseinander. Zwar wussten viele in der Gemeinde, dass der Ermittler und der Journalist miteinander befreundet waren. Aber es musste ja nicht sein, dass die Öffentlichkeit so offenkundig mitbekam, wie sie sich während der Sitzung Informationen zukommen ließen. Insgeheim war Emde froh, dass auch Nofri nicht genauer nachgefragt hatte.

Kleine legte sich Block und Kugelschreiber zurecht und überflog kurz die Tagesordnung, die er mitgebracht, die aber auch auf einem kleinen Tisch am Eingang zum Saal bereitgelegen hatte. Etwa zehn Meter von ihm entfernt, vor einer Fensterreihe, saßen die Mitglieder der Fraktion der Grünen. Am Diemelsee waren sie tatsächlich noch als Grüne zu erkennen, gerade so, als würde im nächsten Augenblick ein ehemaliger Außenminister mit Tweedsakko und Turnschuhen einen Amtseid ablegen. Grimmelmann trug eine Cordhose und einen für die Innentemperaturen deutlich zu warmen irischen Aranpullover aus dicker Wolle. Seine Stellvertreterin aus Heringhausen griff gerne zu Batikhalstüchern. Bei den Besuchern registrierte Kleine als ersten Hermann Gröner, den Besitzer des großen Hotels am Diemelsee, eine unübersehbare Erscheinung, ein Mann, der in jedem Film aus den fünfziger Jahren die Rolle des Unternehmers hätte geben können. Nur ohne die damals obligatorische Zigarre. Vor einigen Jahren war er bundesweit in die Schlagzeilen gekommen, weil er den Bau der Drahtseilbrücke quer über den Diemelsee vom Muffertfelsen in luftiger Höhe bis auf das andere Ufer unterstützt hatte. Politisch und mit Geld. Der Diemelsee müsse attraktiver werden, es müssten mehr Gäste in die Region kommen. ‚Action‘ sei die Freizeitdroge schlechthin, die Leute wollten den Kick und so weiter und so weiter, wie Kleine sich noch gut erinnerte. Viele hatten ihm zugehört. Nur wenige mahnende Stimmen gab es, dass es bereits schon andere hehre Großprojekte gab, die in Bausch und Bogen gescheitert waren. Etwa in den achtziger Jahren, als in Rhenegge, einem Ort zwischen Adorf und Heringhausen am Diemelsee, eine Klinik geplant und gebaut wurde. Die Sonnenklinik, so der Name, hatte nie viele Gäste beherbergt. Die Investoren hatten damals einfach zu viel Schwarzwaldklinik im Fernsehen gesehen und gedacht, das Prinzip funktioniere ohne Reibungsverluste auch in ihrer Region. Die Ruinen standen heute noch und wurden gerne von Paintball-Ballernden als Kulisse genutzt – nach einer kurzen und wenig rühmlichen Rolle als Flüchtlingsunterkunft. Den Mahnern schenkte man bei solchen Prunkprojekten kaum Beachtung.

Trotz vieler Bedenken wurde das Projekt der Drahtseilbrücke weiterverfolgt – mit Gröners Geld und dem der Gemeinde – und hatte das schönste Postkartenmotiv des Diemelsees, den hohen St. Muffert, eine Felsklippe auf dem Eisenberg über dem See, für immer zerstört. Kleine musste lächeln, als er an eine wenig durchdachte und trotzdem liebenswerte „Rettungsaktion“ Grimmelmanns dachte, die ebenfalls auf ihre Weise Schlagzeilen gemacht hatte. Der Naturfreund hatte nämlich im schattenverwöhnten Uferbereich und auf den Wiesen über dem Ufer des Sees, die für einen Busparkplatz vorgesehen waren, Lurche ausgesetzt, um dem Plan ein Ende zu setzen. Eine seltene Schwanzlurchart. Zumindest glaubte später jeder am Diemelsee zu wissen, dass der verschrobene Grüne und seine Parteifreunde dahintersteckten, ganz raus kam das nie. Prompt wurden die Tiere auch von Wanderern und Anglern gesichtet, schließlich ein Exemplar gefangen. Der Aufschrei war groß. Lurche! Leute, wir dürfen den Lebensraum dieser armen, wehrlosen Tiere nicht zerstören! Wochenlang war der Lurch das Thema in den lokalen Ausgaben der Tageszeitungen. Dann machte er in der Bundespresse Karriere und hatte schon eine eigene Facebook-Seite und einen Twitteraccount, bis Biologen dem ganzen Spaß ein Ende setzten und nachwiesen, dass diese Art Lurch – Kleine erinnerte sich nicht mehr an die genaue biologische Bezeichnung – nicht in der Region lebte, niemals gelebt hatte und auch niemals leben würde. Schilda ließ grüßen.

Die Brücke war schließlich gebaut worden. Nachdem der Busparkplatz für einen Sommer gut gefüllt war und Tagesgäste etwas Geld in die Kassen gespült hatten, suchte sich die Gemeinde der Nervenkitzelfans schnell andere Thrills. Seit gut zwei Jahren hing das Ding nun da herum und kostete Unsummen an Geld. Jeder am See kannte das gespenstische Heulen, wenn an trüben Herbstabenden der Wind durch die Spanndrähte pfiff. Weder die Gemeinde noch der Unternehmer hatten bedacht, dass Tagesausflügler, die in ihrer Freizeit auf Nervenkitzel stehen, diesen, einmal gehabt, schnell an anderer Stelle suchen würden und immer noch eine Steigerung mehr benötigten. Der letzte Schrei war in diesem Sommer eine Messerwurfanlage in Thüringen. Kleine schüttelte innerlich den Kopf.

Der Bürgermeister saß direkt an der Stirnseite des Raumes. Er trug einen dunklen, dreiteiligen Anzug und eine Krawatte. Wie der Journalist blätterte auch er noch in verschiedenen Unterlagen und schien sich, hoch konzentriert, von dem Stimmengemurmel im Saal nicht ablenken zu lassen. Neben ihm stand eine auf Hochglanz polierte Sitzungsglocke. Andreas Figge, ein Parteiloser, war seit fast zehn Jahren im Amt und konnte auf eine gediegene Arbeit verweisen. Und das will hier in der Region etwas heißen, dachte Kleine immer wieder. Skandale wie in Großstädten gab es in diesen ländlichen Regionen eher seltener. Die Finanzen waren solide, es wurde nichts veruntreut und nichts korrumpiert. Dafür standen Versorgungsthemen verschiedenster Art regelmäßig auf der Tagesordnung. Wie ist es zu schaffen, genügend Ärzte für eine medizinische Grundversorgung der immer älteren Bewohner in der Gegend zu halten? Was ist mit Geschäften für die Nahversorgung mit Lebensmitteln? Was ist mit der Versorgung in puncto Bildung? Welche Schulform ist die bestmögliche in einem Landstrich, in dem nahezu jedes Kind mehr als eine Viertelstunde mit dem Bus zur Schule und wieder zurückfahren musste? Was geschieht mit den jungen Leuten, die in Korbach auf dem Gymnasium ihr Abitur machen? Wie können Jobs geschaffen werden, die eine Rückkehr in die Region nach dem Studium attraktiv machen? Wie können überhaupt Jobs geschaffen oder bewahrt werden in einer Region, die in früheren Jahren zu beinahe einhundert Prozent von der Landwirtschaft und dem Erzbergbau abhängig war – beides Wirtschaftszweige, die es nun gar nicht mehr oder zumindest nicht mehr in der Form gab, in der sie früher einmal prosperiert und gleich mehrere Generationen auf einem Hof gut ernährt hatten. Die jähe Insolvenz eines Fleisch- und Wurstzulieferers mit über 200 Beschäftigten im benachbarten Twistetal – der Betrieb war über Nacht nach einem Lebensmittelskandal geschlossen worden – hatte auch in der Gemeinde für einen sprunghaften Anstieg an Arbeitsuchenden gesorgt und das ganze Können Figges gefordert. Kleine schaute auf sein Tischchen. Er war jedes Mal aufs Neue betroffen, wenn er darüber nachdachte, was sich hier in Nordhessen in den vergangenen drei Jahrzehnten alles unwiederbringlich gewandelt hatte. Mit einigem Entsetzen hatte er vor einigen Jahren bemerkt, dass es kaum noch Ferien auf dem Bauernhof zu buchen gab. Mit Grimmelmann, der nicht nur Experte für Amphibien war, sondern mit seiner Frau auch eine Ferienwohnung auf seinem Hof vermietete, hatte er darüber ein langes Gespräch geführt. „Tja“, hatte der gesagt. „Die Ansprüche sind einfach zu hoch. Da muss dann schon eine Kälbchengeburt und mindestens ein Maislabyrinth dabei sein, damit die Kids was zu posten haben. Keine Instagramfähigkeit, kein cooler Urlaub.“ Sie hatten lange geschwiegen.

Bei solchen Gesprächen mit den Einheimischen merkte Kleine jedes Mal, wo seine eigenen Wurzeln lagen. Denn eigentlich war er einer von hier, seine Jahrzehnte in Düsseldorf bildeten nur eine Zwischenstation in seinem Leben. Als Sohn eines in den fünfziger Jahren an den Niederrhein gekommenen Handwerkers hatte er früh erkannt, dass Lesen und noch mehr Lesen das war, womit er sein Brot verdienen wollte. „Dann musst du Journalist werden“, hatte seine Mutter gesagt. Kleine hatte im Alter von sechs Jahren nicht die geringste Idee, was das war, ein Journalist, aber das Wort alleine klang schon mal irgendwie gut. Zumindest besser, als Feuerwehrmann und Lokführer, die beiden anderen Wunschberufsgruppen, die bei Fragestunden im Kindergarten und in der Grundschule regelmäßig am häufigsten genannt wurden. Und er hatte damals auch stets die Anfangsmelodie einer Politiksendung im Fernsehen im Kopf, die sein Vater stets mit großem Ernst am frühen Sonntagabend zu gucken pflegte. Zu einer Zeit, in der er selbst ins Bett musste. „Das ist Politik, das ist noch nichts für dich“, hatte sein Vater immer gesagt, während auf der Mattscheibe bereits Pauken, Bassposaunen und eine langsam von links oben ins Bild rotierende Weltkugel mit Verheißungen der großen Nachrichtenwelt lockten. Nun, später hatte er diese Verheißungen als Fluch kennengelernt. Gründlich. Vielleicht mehr, als ihm lieb war. Der Spruch seines Vaters, „Politik, das ist nichts für dich“ schien inzwischen auf den Großteil der Deutschen zuzutreffen.

Das helle Läuten der Glocke riss ihn aus seinen Gedanken. Es war 18 Uhr. Der Bürgermeister hatte sein Aktenstudium beendet. Das Gemurmel im Raum ebbte mit einem Mal ab. Als hätte jemand auf die Beschleunigungstaste eines Videogeräts gedrückt, kam Bewegung in die Gesprächsgruppen, die Ratsleute und Gäste strebten ihren Plätzen zu. Andreas Figge blickte über den Rand seiner Hornbrille in die Runde, schaltete das Tischmikrofon ein und prüfte mit einem kurzen Antippen die Funktion. „Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Bürgerinnen und Bürger“, erklang seine Stimme blechern aus den aufgestellten Boxen wie bei einer Sportübertragung vergangener Zeiten. Er atmete durch und machte eine kurze Pause, als wolle er sich ins Gedächtnis rufen, was er nun sagen wollte. Ein kurzer Blick zum Oppositionsführer, dann zum Pressesprecher der Gemeinde. Beide Männer nickten dezent und zeigten dem Bürgermeister – und auch dem aufmerksamen Beobachter – auf diese Weise ihre Einverständniserklärung mit dem, was nun folgen sollte. Kleine begriff und ahnte es: Hier war zuvor etwas abgesprochen und inszeniert worden. Der Bürgermeister fuhr fort: „Sie alle haben gehört, was sich gestern in Heringhausen zugetragen hat. Carl Lieberknecht, ein hier am Diemelsee stets sehr gerne gesehener und von uns allen geschätzter Gast, ein Mann, der Großes mit dieser Gemeinde vorhatte …“ Es schien, als würde sich die Stimme von Figge vorsichtig vortasten wie ein Soldat auf vermintem Terrain. Kleine bemerkte, dass Grimmelmann unruhig auf seinem Stuhl hin und her rutschte. Der Hotelier dagegen hob in stiller Erwartung das Kinn. Kleine war sich sicher, dass Gröner informiert worden war über das, was nun folgte. „… ist durch eine abscheuliche, unfassbare Tat von uns gegangen. Ich möchte Sie aus Gründen des Respekts gegenüber dem Verstorbenen und als Form der Anteilnahme gegenüber der Familie bitten, sich für eine Schweigeminute von Ihren Plätzen zu erheben.“

Das Geräusch von rückenden Stühlen, Stimmrauschen und Raunen ging durch die Reihen, als sich der Gemeinderat und die weiteren Anwesenden in der Halle von ihren Plätzen erhoben. Alle, bis auf die Mitglieder der Fraktion der Grünen. Grimmelmann und seine vier Fraktionsmitglieder blieben wie festgeklebt sitzen. Der Fraktionschef faltete trotzig die Arme über der Brust zusammen und drehte sich noch mal kurz zu seinen Fraktionskollegen um. Bürgermeister Andreas Figge schien es zunächst gar nicht zu bemerken, als Ruhe bei den Besuchern und den Lokalpolitikern einkehrte, doch dann sah er, was dort vor sich ging. Seine Stimme nahm einen kühlen tadelnden Ton an, als er das Mikro zur Seite drehte und sprach. „Herr Grimmelmann, wir wollen angesichts der Ereignisse unsere möglichen Differenzen ad acta legen. Hier geht es nur darum, einem Verstorbenen die Referenz zu erweisen. Ich bitte und fordere Sie auf, dies ebenfalls zu tun.“

Tatsächlich stand Grimmelmann auf. Der Rest seiner Fraktion jedoch nicht, und Kleine und allen anderen im Raum war auch sofort klar, dass er den Worten des Bürgermeisters nicht folgen würde. Er stand nur auf, damit er besser zu verstehen war. „Sehr geehrter Herr Bürgermeister, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr verehrte Gäste.“ Kleine blickte kurz zu Emde hinüber, der erwiderte den Blick: Grimmelmann hatte sich seine Worte vorher zurechtgelegt. Dies war keine spontane Aktion. „Nichts würde uns fernerliegen, als diese Zusammenkunft zu provozieren. Doch ich halte eindeutig fest, dass der hier zu ehrende Verstorbene, der gewiss unter tragischen Umständen ums Leben kam, in unseren Augen ein rücksichtsloser Profiteur war, dessen einziges Anliegen es hier in unserer Gemeinde war, sich die eigenen Taschen zu füllen. Ohne Rücksicht auf die Natur, ohne Rücksicht auf weitere Nachteile für die Gemeinde.“ Ein erstes Raunen setzte ein, bei den Besuchern rief ein Mann laut „Buuh!“ Grimmelmanns Stimme stieg vor Empörung in die Höhe. „Man ehrt mit einer Schweigeminute Verstorbene, die sich im Leben durch ihr Tun Ansehen, Respekt und Ehre erworben haben. Carl Lieberknecht gehört nach unserer Auffassung nicht dazu. Ich danke Ihnen.“ Grimmelmann nahm wieder Platz, das Stimmgemurmel unter den Zuhörern wurde lauter. An anderer Stelle im Raum war ein einsames Klatschen zu hören. Kleine sah nicht, wo. Er registrierte bei seinen Journalistenkollegen emsig über Papier kritzelnde Kugelschreiber. Die Schlagzeile war im Kasten und sicher war es für die lokalen Ausgaben auch noch nicht zu spät, das mitzunehmen. Gröners Gesicht war eine düstere Landschaft wie aus Gestein geworden. Er bekam sichtbar nicht verarbeitet, was er gerade gesehen und gehört hatte. Gut gemacht, Grimmelmann. Wieder mal ein Zitat für die Ewigkeit. Die Titelstory geht an dich. Die Unruhe, die nach den Worten Grimmelmanns im Saal aufgekommen war, ebbte nur langsam ab. Bürgermeister Figge, der zunächst wie viele um Luft und Fassung gerungen hatte, musste mit der Tischglocke nachhelfen. „Ich rufe Sie alle zur Ruhe auf. Bitte, stellen Sie das Reden ein, Ruhe bitte!“ Noch ein energisches Klingeln der Glocke, schließlich war es still im Saal. Alle schauten auf den Bürgermeister, als wäre nur er in der Lage, eine angemessene Reaktion zu liefern. So war es dann auch. „Herr Grimmelmann …“ Figge suchte nach Worten. Er war offenbar unvorbereitet. Dabei hätte man eigentlich damit rechnen können. Die Rivalität zwischen den Grünen und dem Unternehmer war ja nicht erst seit gestern bekannt, dachte Kleine. „Herr Grimmelmann, Ihre persönliche Fehde mit Herrn Lieberknecht bleibt Ihre private Angelegenheit. Ich schließe Sie und Ihre Fraktion nicht von der Sitzung aus. Ich werde jedoch über eine geeignete Form der Rüge nachdenken, spreche einen Tadel aus und fahre nun mit der Tagesordnung fort.“ Spreche einen Tadel aus, Kleine musste schmunzeln. Wie in einer Schulklasse. Lokalpolitik blieb ein spannendes Spielfeld voller Überraschungen. Fast war es, als würde ein kollektives Aufatmen der Erleichterung durch den Rat und auch alle Zuhörerinnen und Zuhörer gehen. Keiner im Saal war erkennbar auf Krawall aus. Keiner. Bis auf … Kleine rückte sich seine Lesebrille zurecht, um über die Gläser hinwegzuschauen, als sein Blick durch die Reihen glitt. Scheinbar bis auf einen gertenschlanken, sportlichen Mann Mitte 40, der ihm vorher gar nicht aufgefallen war, was möglichweise an dem absolut unauffälligen Dutzendgesicht lag. Kurzhaarfrisur über einer hohen Stirn. Eine modische Blockstreifenkrawatte und ein weißes Hemd mit Kentkragen zum dunklen Anzug wiesen ihn allerdings als einen Nichteinheimischen aus. So etwas trug hier im Alltag kaum einer. Nur zu festlichen Anlässen. Fast war es Kleine, als würde er ein diebisches Grinsen der Zufriedenheit auf dem Gesicht dieses Mannes ablesen können, das dessen eigentlich sympathischen Gesichtszügen etwas Diabolisches, fast schon Bösartiges gab. Ein Streitsucher, wie er im Buche stand. Einer, der vielleicht eine Rechnung mit Grimmelmann oder Lieberknecht offen hatte und sich nun darüber freute, dass der eine Dank seiner hochkochenden Emotionen und seinem Mangel an Diplomatie und Empathie ein weiteres Mal nach dem ‚Lurchgate‘ nun in eine Situation hineingeraten war, für die er sich möglicherweise noch würde rechtfertigen müssen – und der andere in der Gerichtsmedizin in einer Edelstahlwanne lag. Wer bist du? Kleine kam es so vor, als hätte er dieses Gesicht schon mal gesehen. Doch er wusste nicht, wo. Vor einigen Monaten oder Jahren? Kein Gesicht, das einem beim Einkaufen im Supermarkt in Adorf, beim Bummel durch die Professor-Bier-Straße in Korbach oder beim Wandern begegnete und dann im Gedächtnis haften blieb. Eher so eines, das man auf Fotos irgendwelcher Ehrungen in der Zeitung sah. Mit Prominenten, ein Sektglas haltend, das Foto meist mit der Unterzeile ‚von links nach rechts‘ versehen, aber dann irgendwie nie an erster Stelle genannt. Ein Mann der stillen zweiten Reihe, in der effektiv gearbeitet anstatt geglänzt und geprotzt wurde. Der Mann hatte eine frappierende Ähnlichkeit mit dem ehemaligen Landesvorsitzenden einer nicht ganz demokratisch gesinnten Partei. Oder …? Plötzlich glaubte Kleine die Antwort zu ahnen. Er schickte einen stillen, ganz und gar undiplomatischen Fluch gen Himmel, dass es vor einigen Jahren verboten worden war, aus Rats- oder Ausschusssitzungen heraus Smartphones zu benutzen. So sollte und wurde auch erfolgreich die ständige Twitterei und Versendung sonstiger Kurznachrichten – und damit auch die produktive Unterhaltung der Gerüchteküche – erfolgreich eingedämmt. Zwar konnte der Journalist nicht überprüfen, ob er mit seiner Vermutung richtig lag. Doch wenn er sich nicht irrte, musste es sich bei dem Unbekannten um Thomas Bergmann handeln. Der Anwalt und lokale Ortsfürst einer kleinen und leider noch nicht verbotenen politischen Gruppierung – Partei wollte Kleine sie nicht nennen und auch die Presse mied das Wort in diesem Zusammenhang – namens Nationale Einheit. Hervorgegangen war die NE oder schlicht Einheit, wie deren Mitglieder sich selbst nannten, aus der Alternative für Deutschland, der AfD, als diese sich nach einer aus ihrer kruden Sichtweise erfolgreichen Saison im Bundestag aufgespalten hatte. Kleine erinnerte sich noch gut. Einige gefährlich kluge Köpfe der AfD hatten damals die Seiten gewechselt. Keine Schreihälse und tumben Raufbolde, sondern ausnahmslos Akademiker, Hochschulabsolventen mit Doktortiteln in Rechts- und Politikwissenschaften aus bestem Hause. Und daher umso gefährlicher. Denn das Licht der Öffentlichkeit suchte diese Bande nicht, sondern knüpfte Verbindungen im Stillen, schuf Synergien und wartete auf den richtigen Augenblick – ohne auf die Drohgebärden und Einschüchterungen von Schlägertrupps mit Glatzen zu setzen. Außerdem machte sie in dieser Zeit durch messerscharfe Leserbriefe hart am rechten Rand der Legalität, durch Petitionen auf allen erdenklichen durch die Verfassung gedeckelten Wegen und durch gezielte kurze Zwischenrufe bei öffentlichen Veranstaltungen von sich reden. Niemals laut. Niemals plump. Aber immer in bösartiger Weise wachsam und lauernd. Stets die Wählerschicht im Auge, die sich niemals als antisemitisch oder rassistisch bezeichnen würden, deren politische Diskussionen aber oft von Sätzen wie „eigentlich haben die doch Recht“ geprägt waren. Sie waren richtige Krawattenazis, stets modisch akkurat und immer dem Anlass angemessen gekleidet. Stets korrekt und niemals grob unhöflich. Und wahrscheinlich, so vermutete Kleine, in Schliff und Manieren der damaligen SS so nahe, wie es mitunter sicherlich nur Historiker am ehesten nachvollziehen konnten. Diese Spezies wusste, was sie tat. Bis zum Endsieg ihrer Ideologie.

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9783942672870
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