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Steffen

»Täusche ich mich, oder sieht Renko irgendwie krank aus?«, fragte Kai, während wir uns für das gemeinsame Training aufwärmten. Ausdauerlauf stand auf dem Plan. Eine Disziplin, in der Kai und ich immer gut abschlossen. Renko normalerweise auch. Aber Kai hatte recht: Er machte keinen fitten Eindruck.

Wir waren ein gutes Stück entfernt von ihm und seinem Teampartner am Aufwärmen, aber trotzdem sah man ihm an, dass er nicht ganz auf der Höhe war. Seine Bewegungen waren steif, wirkten vorsichtiger und bedachter als sonst.

»Hm«, brummte ich in meiner sorgfältigen Betrachtung.

»Wollen wir zu ihm gehen und fragen?«, überlegte Kai. Nebenbei machte er weitere Kniebeugen.

»Hm. Weiß nicht, sein Partner steht direkt daneben. Gestern im Büro hatte ich das Gefühl, dass er nicht so gern über sich redet, wenn der anwesend ist«, sprach ich.

Kai sah mich an und zog eine Augenbraue hoch. »Ach? Das ist aber seltsam. Gerade seinem Partner sollte er doch bedingungslos vertrauen.«

Ich zuckte nur mit den Schultern und wärmte mich ebenfalls mit Kniebeugen auf.

»Na, vielleicht kannst du ihn ja während des Laufs kurz ansprechen. Ich schätze, du kommst näher an ihn dran als ich.«

Bevor ich Kai darauf hinweisen konnte, dass während des Laufs mit Sicherheit nicht genügend Luft zum Sprechen da war und nur zu Seitenstechen führen würde, pfiff ein Schichtleiter, der das Training anführte, durch seine Pfeife und rief uns damit auf, in Startposition zu gehen.

Wir waren in etwa dreißig Leute, die an dem Ausdauerlauf teilnahmen. Es galt, in der vorgegebenen Zeit so viele Runden wie möglich auf der Aschenbahn zurückzulegen. Fünfundvierzig Minuten waren angesetzt.

Nach zwanzig Minuten hatte ich mich eingelaufen und war zufrieden mit mir. Kai hatte ich bereits hinter mir gelassen, denn er hatte die Taktik, am Ende nochmal Gas zu geben und Runden aufzuholen, während ich lieber kontinuierlich dasselbe zügige Tempo bevorzugte. Meistens waren wir zum Schluss wieder gleichauf. Ich fokussierte meinen Blick nach vorne und stellte fest, dass ich mich Renko annäherte. Obwohl es den Eindruck gemacht hatte, als würde es ihm nicht gut gehen, war er unter den Schnellsten mit dabei. Noch. Dass ich ihn aber nach der Hälfte der Zeit einholte, war unüblich, also war er wohl doch nicht so fit, wie er wirken wollte.

Mein Blick tastete die vor mir laufenden Kollegen ab, aber an Herrn Häuser, Renkos Partner, musste ich wohl schon vorbeigelaufen sein. Oder war er nach mir gestartet?

In der nächsten Runde war ich schließlich mit Renko auf einer Höhe.

»Na, alles fit?«, fragte ich, mit dem Risiko, Seitenstechen zu bekommen.

Renko blickte mich flüchtig an und nickte knapp. Er war vernünftig und sprach nicht. Ich musterte ihn von der Seite. Sein Gesicht war nass geschwitzt, seine Stirn zusammengezogen, als hätte er Kopfschmerzen. Seine Augen waren zusammengekniffen, als würde er in der Ferne irgendetwas suchen. Irgendwie gefiel mir das Bild nicht. Eigentlich war der Lauf für trainierte Leute ein entspanntes Training. Es passte nicht, dass er so angestrengt aussah.

»Wirklich alles gut?«, hakte ich daher ruhig, aber ernst nach.

Er biss die Zähne zusammen, was ich an seiner Kieferlinie sehen konnte, doch antwortete er mir nicht.

»Renko? Ehrlich jetzt. Du übernimmst dich. Lass uns mal ein Stück langsamer laufen«, redete ich weiter und spürte das erste Stechen in der Seite. Ich ignorierte es. Renko tat Selbiges mit mir.

»Verdammt, guck mich wenigstens mal an, damit ich sicher sein kann, dass alles okay ist!«, fauchte ich. Es war zwar keiner direkt vor oder hinter uns, aber ich wollte trotzdem keine Aufmerksamkeit erregen.

Nach diesen Worten wandte er den Kopf ruckartig zu mir. Wir sahen uns an, während wir weiter unser Tempo hielten. Seine Augen zeigten Trotz, aber da war noch mehr.

Mir fiel sofort auf, dass seine Wangen nicht vom Schweiß feucht waren. Es waren Tränen. Und dann erkannte ich es. Den unterdrückten Schmerz in seinen Augen.

Augenblicklich, bevor er sich dagegen sträuben konnte, packte ich seinen Arm und sorgte dafür, dass wir an den Rand der Bahn kamen. Dort drosselte ich das Tempo, bis wir schließlich standen.

»Was soll das?«, pampte er mich an und riss seinen Arm aus meinen Fingern.

Ich packte ihn stattdessen an den Schultern und sah ihm intensiv in die Augen. »Was ist los?«, fragte ich und ließ ihn dabei nicht aus den Augen.

Ich weiß nicht, ob es mein Blick oder meine Worte gewesen waren, aber plötzlich sank er in meinen Händen zusammen, sodass ich fester zupacken musste, damit er nicht fiel.

»Lass mich los, ich kann nicht mehr«, drang es leise über seine Lippen.

Ich ließ locker, ging in seiner Bewegung aber mit, bis er auf dem Boden saß. Dort legte er sich hin und rollte sich zur Seite, das Gesicht in den Händen vergraben.

»Verdammt, Renko! Was ist los mit dir? Sag es mir, sonst kann ich dir nicht helfen.« Ich bettelte regelrecht, als auch schon mein Schichtleiter neben mir auftauchte, gefolgt von Herrn Häuser.

Ausgerechnet der, dachte ich beim Anblick von Renkos Partner.

Bei uns angelangt, zog Thorsten, mein Schichtleiter, mich aus der Hocke und ein Stück von Renko weg. Ich kam gar nicht dazu, zu protestieren.

»Komm, lass Olaf das machen, der weiß vielleicht eher, was sein Teampartner jetzt braucht«, sprach er dabei.

»Ich glaube, er braucht einen Arzt. Es ging ihm vorhin schon nicht gut«, plapperte ich.

»Ja, ja, Olaf wird sich jetzt um ihn kümmern. Komm mit, du siehst gerade auch nicht fit aus. Hinten kannst du trinken.«

Damit deutete er in Richtung der Umkleiden. Notgedrungen machte ich mich mit ihm auf den Weg dorthin, nicht ohne nochmal einen Blick zurückzuwerfen.

Renko hatte sich wieder etwas aufgerappelt. Er saß im Gras, die Hände um die Knie geschlungen. Sein Kollege, von dem ich nun wusste, dass er Olaf hieß, hockte neben ihm und redete auf ihn ein. Renko sah alles andere als glücklich aus.

»Hey, was ist los?« Kais Worte rissen mich von dem Anblick weg. Er war schwer am Atmen, hatte seinen Lauf offenbar gerade erst unterbrochen.

»Wir klären das. Geh und lauf die restliche Zeit», scheuchte Thorsten ihn weg, noch ehe ich etwas dazu sagen konnte.

»Verdammt!«, wütete ich erneut und schleuderte mein Handtuch quer durch den Umkleideraum, in dem nur Kai und ich anwesend waren. Nach der Dusche und nachdem die anderen die Kabine verlassen hatten, hatte er wissen wollen, was denn genau passiert war.

»Ich hätte verflucht nochmal hartnäckiger sein sollen!« Lautstark machte ich mir Vorwürfe.

Kai, der solche Ausbrüche von mir eigentlich nicht kannte, bewahrte trotzdem absolut die Ruhe. Er sammelte mein Handtuch vom Boden auf und stopfte es mit in seine Tasche.

»Beruhig dich. Vielleicht ist Häuser mit ihm zum Arzt gefahren«, wandte er ein.

»Ich will mich aber nicht beruhigen!«, rief ich. »Sein Blick sagte mir ganz deutlich, dass er Hilfe braucht!«

»Steffen, er hat doch Hilfe bekommen. Häuser war bei ihm.«

»Häuser, Häuser«, äffte ich. »Er hat damit was zu tun, das wette ich!«

»Steffen! Jetzt ist aber mal gut!«, fuhr Kai härter dazwischen und baute sich warnend vor mir auf.

Mir war das egal. Ich sah ihn trotzdem nicht an.

»Olaf Häuser ist sein Partner! Wie du und ich! Er wird sich schon gut um ihn kümmern!«

»Es ist eben nicht wie bei dir und mir!«, begehrte ich weiter auf.

»Warum glaubst du das?«, hakte Kai nach, plötzlich wieder in normaler Lautstärke.

Ich kam nicht zu einer Antwort, da wir von der sich öffnenden Tür unterbrochen wurden, die durch die Heftigkeit des Schwungs gegen die Wand krachte.

»Was macht ihr hier für einen Lärm? Seid ihr noch ganz bei Trost?«

Ein gereizter Schichtleiter starrte uns an, auf eine Antwort wartend. Es sollte besser eine gute Antwort sein, denn Thorsten hasste es, wenn jemand laut wurde.

Ich setzte zum Sprechen an, um abzuwiegeln, aber Kai packte mich grob im Nacken und brachte mich damit zum Schweigen, bevor ich überhaupt einen Ton über die Lippen bekam.

»Ich glaube, Steffen hat die ganze Sache heute etwas mitgenommen. Ich kläre das in Ruhe mit ihm. Wir benehmen uns ab jetzt.«

»Wenn der da«, Thorsten zeigte auf mich, »so ausflippt, ist auf jeden Fall irgendwas. Und dieses Irgendwas will ich wissen. Ihr klärt das, ja, aber ich werde dabei sein. Den Weg in mein Büro kennt ihr ja.«

»Ist okay, wir kommen gleich«, stimmte Kai zu.

»Nein, nicht gleich. Sofort. Ich will nicht, dass ihr euch vorher absprecht. Dafür kenn ich euch zu gut. Irgendwas ist hier im Argen.«

Lauernd sah er uns an und wartete, bis wir unsere Sachen beisammen hatten, um ihm zu folgen.

»Setzt euch«, forderte Thorsten uns auf. In seinem Büro angekommen deutete er auf die zwei Stühle vor dem Schreibtisch.

Er selbst ließ sich gegenüber von uns auf seinen Schreibtischstuhl fallen und verschränkte die Arme vor der Brust, wie er es immer tat, wenn er gespannt auf ein Gespräch war. Erwartungsvoll sah er mich an.

»Schieß los. Was war da auf dem Platz? Und wag es nicht, ›nichts‹ zu sagen.«

Ich räusperte mich. »Renko, also Herrn Pollack, ging es nicht gut, das bemerkte ich, als ich mit ihm auf einer Höhe lief. Er wollte es erst nicht zugeben und weiterlaufen. Deshalb hab ich ihn zur Seite bugsiert und angehalten.«

»Ach, da hast du wohl wieder zu deinem typischen Steffen-Modus gewechselt«, kommentierte er meine Antwort. »Ich will das aber genauer. Also verkauf mich nicht für blöd und mach den Mund auf!«, fuhr er mich barsch an.

Der Blick von Kai, der mir im Augenwinkel auffiel, zeigte ganz klar, dass ich besser auf das, was mein Schichtleiter verlangte, hören sollte.

Ich seufzte. »Wir haben seit gestern Kontakt zu Herrn Pollack, da wir ihn gefragt haben, ob er bei Mirco im Haus mit uns die Schützlinge trainieren möchte.«

Thorsten war in der Sache komplett aufgeklärt und kannte die Zusammenhänge. Mit einer Geste forderte er mich auf, weiterzusprechen.

»Na ja, jedenfalls ist uns heute Morgen aufgefallen, dass Herr Pollack ..«

»Renko, nenn ihn Renko«, warf Thorsten ein.

Verwundert darüber fuhr ich fort. »Okay. Renko sah heute Morgen nicht fit aus. Dass er das auch nicht war, zeigte sich mir deutlich, weil ich ihn einholte. Ich laufe zwar mit soliden Zeiten, aber von Renko habe ich in allen Läufen bisher immer nur die Rückansicht gesehen. Also überholte ich ihn nicht, sondern blieb auf seiner Höhe und hakte nach. Er sagte nichts, aber als er mich irgendwann ansah, bemerkte ich seine Tränen. Den Rest kennst du. Ich zog ihn beiseite und stellte ihn zur Rede. Bevor er antworten konnte, hast du mich weggezogen.«

»Hm«, äußerte Thorsten und rieb sich übers Kinn. »Und was hat das mit Olaf Häuser zu tun?«

Ich versteifte mich unwillkürlich bei dem Namen. »Ich weiß nicht, was …«, setzte ich an, wurde aber unterbrochen, weil Thorsten mit der Faust auf den Tisch donnerte.

»Steffen! Ich warne dich. Sag. Mir. Verdammt. Nochmal. Was. Das. Mit. Dem. Partner. Von. Renko. Zu. Tun. Hat.«

Ich musste schlucken. Niemals hätte ich erwartet, dass er mich so gut kannte. Wobei … Doch, eigentlich hatte ich das erwartet. »Ich traue ihm nicht.«

»Und weiter?«

»Was denn und weiter?«, fauchte ich, woraufhin Thorsten die Augen verdrehte.

»Warum wolltest du nicht, dass er sich um Renko kümmert?«

»Ich habe da doch gar nichts zu gesagt!«

»Nein, das stimmt. Es war trotzdem ersichtlich. Jedenfalls für mich, der dich gut kennt.«

Verdammt.

»Ist er dein Sub? Oder eurer?«, fragte er plötzlich. Abwechselnd sah er Kai und mich an.

Ja, Thorsten wusste von unseren Neigungen. Denn er war ebenfalls in der BDSM-Szene unterwegs. Wir hatten ihn eines Tages in einem Club getroffen. Auf den Knien vor seiner Frau. Kaum zu glauben, wenn man ihn als Schichtleiter vor sich hatte, aber Thorsten war ein Sub. Allerdings nur zu Hause in seiner Freizeit. Würden Kai und ich hier die Doms raushängen lassen, würde ihn das absolut nicht beeindrucken. Eher würde er uns eine Tracht Prügel verpassen. So submissiv wie er in seiner Freizeit sein mochte, so hart und dominant war er in seinem Job. Kai und ich hatten vollsten Respekt vor diesem Mann.

»Krieg ich da eine Antwort drauf?«, holte Thorsten mich zurück zum Geschehen.

»Nein. Also, ich meine, nein, er ist kein Sub.«

Thorsten zog die Augenbrauen hoch. »Nicht?«

»Nicht, dass ich wüsste.« Kai war ebenfalls nichts bekannt.

»Komisch», hörte ich Thorsten vor sich hin brummeln, aber weiter sagte er nichts.

»Ich glaube, dass Renko seinen Teampartner nicht sonderlich gut leiden kann«, rückte ich mit der Wahrheit raus, da sich das Gespräch nun vertrauter anfühlte.

Thorsten sah wieder auf. »Das macht keinen Sinn. Als Partner im Dienst müssen sie sich absolut vertrauen können. Er hat noch nie geäußert, dass irgendwas nicht passt oder er sich bei Olaf nicht gut aufgehoben fühlt.«

»Meine Rede«, stimmte Kai ihm zu.

»Es ist aber so. Glaubt mir oder lasst es bleiben. Ich habe da gestern so einen Blick gesehen.«

»Was für einen Blick?«, fragte Thorsten nach.

»Ja, das wollte ich auch wissen. Er hat’s mir nicht verraten«, meinte Kai.

Ich stöhnte auf. »Wie soll ich das denn auch erklären, verdammt? Da war so ein Blick zu Häuser, als ich ihn zum Essen eingeladen habe. Das war so ein … Ach, keine Ahnung. Ich kann das nicht beschreiben! Ich habe ein ungutes Bauchgefühl. Punkt«, sprudelte es aus mir hervor.

»Hm«, machte Thorsten und setzte ein überlegendes Gesicht auf. »Ich kann ja Heiko, den Schichtleiter von den beiden, mal ansprechen. Vielleicht hat der was bemerkt.«

»Nein!«, wehrte ich klar ab.

»Wieso nicht?«

»Wir haben ihn fast so weit, er wollte es sich überlegen, ob er morgen mit zum Training bei Mirco kommt. Wenn er das macht, erfahre ich vielleicht was.«

»Steffen, was willst du da erfahren? Deine geschickten Verhörtaktiken funktionieren bei Renko bestimmt nicht. Der durchschaut dich vorher, ist ja schließlich auch Polizist.«

»Ich werde schon was rauskriegen. Oder besser gesagt wir«, beharrte ich. »Lass seinen Schichtleiter da raus. Bitte«, forderte ich nachdrücklich.

»Hm. Okay. Vorerst. Da ich jetzt Bescheid weiß, werde ich ein Auge auf Renko und Olaf halten. Ist zwar kein Team meiner Abteilung, aber das spielt keine Rolle. Wenn in der Partnerbeziehung irgendwas nicht stimmt, kann das Folgen für sämtliche Kollegen haben. Auch für Kollegen aus meiner Abteilung. Also geht es mich doch was an.« Er deutete wieder auf mich. »Und du gehst die Sache vorsichtig an. Wenn da ein Bauchgefühl ist, ist da auch mehr. Was das angeht, hast du mich noch nie enttäuscht. Aber hiermit gebe ich dir ausdrücklich die Anweisung, sofort mit mir zu sprechen, wenn du was rausgefunden hast; noch bevor du es Kai sagst, sollte er nicht dabei sein. Ist das klar?«

»Ja, verstanden«, grummelte ich.

»Gut. Dann geht an die Arbeit.«

Renko

»Weißt du eigentlich, wie sehr du mich enttäuscht hast, Sklave?«, fragte Olaf.

Nein, ehrlich gesagt wusste ich das nicht. Aber ich wusste, dass er mich spüren lassen würde, wie sehr.

»Antworte gefälligst!«, spie er.

Bevor ich dazu kam, sah ich den Rohrstock, der mit voller Wucht auf meine Brustwarzen knallte.

Gepeinigt schrie ich auf.

»Sei still! Das ist noch längst nicht alles.«

Diese Worte kaufte ich ihm ab, absolut. Wäre ich auf dem Sportplatz nur glaubhafter gegenüber Steffen gewesen. Dann würde ich nicht in meinem Schlafzimmer knien, mit dem Peniskäfig, den ich weiterhin trug, mittlerweile aber mit vier Schrauben versehen, die sich in das Fleisch meines Schwanzes bohrten. Es war schmerzhaft, sehr schmerzhaft. Gerade weil ich dort unten sowieso sehr empfindlich war. Aber ich durfte meinen Schmerz nicht zeigen. Olaf verlangte einen ausdruckslosen Sklaven, wenn er ›nur so‹ mit mir spielte. Er verlangte, dass ich es regungslos ertrug. Beim Sex, da hingegen wollte er meine Qual sehen. Die Qual zwischen Erregung und Schmerz. Ohne Sex war er nur auf Schmerzen aus, nicht auf meine Lust. Und beim Sex war er noch längst nicht angekommen.

Wieder und wieder traf mich der Rohrstock und biss sich in mein Fleisch. Das Problem bei Olaf war, dass es ihn nicht interessierte, wo er mich traf. So pochten bereits beide Ellenbogen sowie die Hüfte auf der linken Seite. Das Anschwellen konnte ich regelrecht spüren. Nach gefühlten endlosen Hieben hörte er auf. Schnaufend ließ er den Rohrstock neben sich auf den Boden fallen.

»Dass du nicht einfach mal stillhalten kannst!«, beschwerte er sich. »Entschuldige dich gefälligst dafür!«

»Entschuldigung, Meister«, würgte ich brav hervor.

»So gefällt mir das nicht. Warte.«

Er stampfte aus dem Raum und kam wieder, nachdem er in der Kommode im Flur etwas aus der Schublade geholt hatte. Da wurde mir bewusst, dass ich noch kein Halsband trug. Das hatte ihn also gestört. Mein Gedanke bestätigte sich, als er mit besagtem Halsband vor mir auftauchte.

Grob legte er es mir an; ein Loch zu eng, sodass ich automatisch würgte, weil mir im ersten Moment die Luft wegblieb.

»Gewöhn dich dran. Du wirst es ab jetzt immer in dem Loch tragen. Die guten Zeiten sind ein für alle Mal vorbei. Was hast du dir dabei gedacht, so aufzufallen? Was mögen jetzt alle Kollegen denken, was mit dir los war?«

Nun, sie werden denken, dass ich nicht ganz fit war. Nicht mehr und nicht weniger. Aber das wagte ich natürlich nicht zu sagen. Ich war ja nicht lebensmüde. Außerdem war es eine rhetorische Frage gewesen, denn er redete gleich weiter.

»Los, ab aufs Bett mit dir! Wollen wir deinem armseligen Schwanz mal ein bisschen mehr Schmerzen bereiten. Du hast es ja so gewollt, gib’s zu. Hast mich extra provoziert, he?»

Ich reagierte nicht, kroch nur schnell zum Bett und legte mich auf den Rücken, damit er an meinen Schwanz kam. Den Schmerz von den Hieben versuchte ich zu ignorieren, als ich das Bettlaken berührte.

Er befahl mir, meine Beine an den Kniekehlen zu greifen und sie für ihn offen zu halten. »Und du bleibst so, verstanden?!«

Dann wandte er sich zum Kleiderschrank, griff in die Schublade und kam mit einem Plug zurück. Die Größe konnte nicht das sein, was den Plug gefährlich machte. Es musste die Technik sein, die sich in dem Gerät befand. Die Größe war nämlich normal, und dafür, dass er mich bestrafen wollte, war er zu klein.

Eine Minute später wusste ich mehr. Es war die Technik. Das Ding konnte unglaublich stimulierend vibrieren. Schnell schoss mir das Blut in den Schwanz. Nun, es versuchte es wenigstens und wurde dort vom Käfig und den fiesen Schrauben gestoppt. Am liebsten hätte ich mich vor Schmerzen eingerollt, aber die Möglichkeit bestand nicht, da Olaf mich offen präsentierend wollte. So biss ich mir heftig auf die Lippe, um den Schmerz auszuhalten.

Olaf sah mich an. Seinen eigenen Schwanz hatte er aus der Hose geholt. Er stand und triefte vor Geilheit.

»Na, wie ist das, hart zu werden, obwohl man es eigentlich gar nicht will, da es Schmerz bedeutet?«, höhnte er.

Es war die Hölle. Aber ich wusste, dass er es nicht hören wollte.

»Der kann noch mehr, warte«, versprach er und nahm, begeistert wie ein Kind, die Fernbedienung des Dings in die Hand.

Einen Moment später riss ich überrascht und zugleich überfordert die Augen auf. Das Teil in mir wurde größer und fuhr sich aus. Da ich nicht vorgedehnt war, wurde es schnell schmerzhaft.

Ich kniff die Augen zusammen und hechelte, um dem Gefühl gerecht zu werden.

»Ach, warte, er kann dabei auch vibrieren.«

Und schon fuhren meine Gefühle wieder Achterbahn. Meine Erektion war gerade abgeflaut, aber sie kam zurück, bis der Käfig sie stoppte.

»Super. Es ist so toll, dir zuzusehen, wie du versuchst, deinen Körper zu kontrollieren. Aber soll ich dir was sagen? Ich habe die Kontrolle. Schon seit fast einem Jahr. Und soll ich dir noch was sagen? Ich werde sie auch in Zukunft haben. Nicht wahr?«

Teufel. Ja, klar würde er die haben. Mir blieb ja keine andere Wahl.

»Antworte!« Der Rohrstock, den er auf einmal wieder zur Hand hatte, sauste auf meine Fußsohlen, die ich ihm quasi hinhielt, da ich die Beine weiterhin offenhalten musste. Schmerz flammte auf, da die alten Wunden erneut getroffen wurden.

»Ja, Meister. Sie haben die Kontrolle«, quetschte ich kaum verständlich hervor.

»Geht doch. So, ich habe jetzt genug. Ich bin müde und möchte nach Hause. Da kann ich mir dann in Ruhe einen runterholen, während ich live in die Kameras schalte und dich hier liegen sehe.«

Mit einem Grinsen verstaute er seinen Penis und erlaubte mir, meine Haltung fallen zu lassen. Wobei ich mir nicht sicher war, was angenehmer war, denn der Plug arbeitete weiter fröhlich vor sich hin. Er fuhr sich bis zu einer gewissen Länge aus, fuhr sich wieder ein, und so weiter. Währenddessen vibrierte er. Scheiß Teil.

»Der Plug bleibt drin, auch wenn er später ausgeht. Das Halsband darfst du abnehmen, sonst sieht man zu starke Spuren, wenn du wieder arbeiten kommst. Ach, die Arbeit, da war ja noch was. Ich habe dafür gesorgt, dass du morgen frei hast. Du weißt schon, um dich von deinem kleinen Zusammenbruch auf dem Sportplatz zu erholen. Ich erwarte aber von dir, dass du morgen auf das Laufband gehst und mindestens eine Stunde im flotten Tempo läufst. Mit Plug. Anschließend darfst du ihn rausnehmen. Schalte die Kamera im Fitnessraum an, damit ich das überprüfen kann. Wehe, du machst das nicht. Du willst nicht wissen, was dir dann blüht, Sklave«, warnte er. »Ich kann morgen Abend nicht kommen, habe noch einen Termin. Wir sehen uns dann übermorgen auf der Arbeit. Bis dahin hast du ja weitestgehend Ruhe. Aber benimm dich. Ach, und der Käfig bleibt, wo er ist.«

»Meister, erlauben Sie eine Frage?«, schaffte ich, zu fragen, bevor er verschwand.

»Wenn es sein muss«, knurrte er.

»Wie ist das mit dem Essen?«

»Du kannst essen, wenn du meinst, dass es angebracht ist. Wenn du noch einkaufen musst, hast du Pech gehabt, denn das gestatte ich dir nicht.«

Mist. Er hatte mich die letzten Tage sprichwörtlich an der kurzen Leine gehalten, weswegen ich natürlich hätte einkaufen fahren müssen.

»Verstanden, Meister.«

»Gut. Es ist alles geklärt. Wir sehen uns übermorgen.«

Mit den Worten stapfte er zur Tür und verschwand.

Am nächsten Morgen ging es mir schlecht. Der Plug hatte mich noch lange beschäftigt. War wohl eine verdammt ausdauernde Batterie drinnen gewesen. Die Striemen vom Rohrstock taten ziemlich weh. Auf dem Rücken waren welche aufgeplatzt, wie ich im Spiegel erkannte. Leider kam ich nicht richtig dran, um sie zu verarzten. Meine Fußsohlen, die zwei Tage hintereinander malträtiert worden waren, waren auf bestem Wege sich zu entzünden. Aber dort konnte ich wenigstens mit Salbe Abhilfe schaffen. Gehen war trotzdem eine Tortur und das Laufen auf dem Laufband überlebte ich gerade so. Zum Glück hatte ich daran gedacht, die Kamera einzuschalten. Das gab wenigstens keine zusätzliche Strafe. Wobei, wer wusste schon, was Olaf sich noch alles einfallen ließ? Der Käfig mit den Schrauben setzte dem Ganzen die Krone auf. Obwohl ich nicht erregt war, zwickte er gewaltig.

Später saß ich in meiner Küche und hatte nichts zu essen, außer ein bisschen Knäckebrot mit Butter. Müsli wäre auch noch da gewesen, aber weder Milch noch Joghurt, daher fiel das weg.

Nachdem das Knäckebrot gegessen war, beschloss ich, mich noch eine Runde ins Bett zu legen. Wenigstens hatte es keinen komplett strukturierten Tagesplan von Olaf gegeben, sodass ich mich tatsächlich erholen konnte. Zwar nicht wegen des Zusammenbruchs auf dem Sportplatz, sondern wegen Olafs falschem Verständnis von BDSM.

Als ich mir die Jogginghose auszog und sie auf den Stuhl legen wollte, auf dem ich meine Klamotten immer ablegte, fiel mir mein Portemonnaie ins Auge. Das war wohl aus der Hose gerutscht, die schon auf dem Stuhl gelegen hatte. In den letzten Tagen hatte ich sie auf der Arbeit getragen.

Ich hob die Geldbörse auf und eine Karte fiel heraus. Das Ziehen in den Wunden, das durch das Bücken ausgelöst wurde, ließ mich stöhnen. Es war Steffens Karte. Er hatte sie mir im Restaurant gegeben, damit ich ihm auch außerhalb unserer Arbeit mitteilen konnte, ob ich Interesse an dem Training hatte.

In diesem Moment kam mir die Karte wie ein Geschenk des Himmels vor. Die Vorstellung, aus dieser Wohnung rauszukommen und endlich mal was anderes kennenzulernen, als Arbeit und die Abende mit Olaf, war verlockend. Außerdem liebte ich gutes Training. Und mit den Schützlingen aus dem Haus, von denen Kai und Steffen erzählt hatten, würde das Training abwechslungsreich werden.

Ehe ich weiter überlegte, speicherte ich die Nummer, um Steffen eine Nachricht zu schreiben.

›Hey, habe Interesse an dem Training. Steht das Angebot noch, sodass ihr mich heute mitnehmen könnt? Gruß, Renko‹

Seine Antwort kam fast umgehend, obwohl er eigentlich bei der Arbeit sein müsste.

›Hi, das ist ja super, freut uns sehr. Klar steht das Angebot noch. Wir könnten dich nach Feierabend um 17:00 Uhr einsammeln. Grüße, Steffen‹

Ich antwortete ihm, dass mir das passen würde und wartete gespannt, bis die Zeit endlich rum war.

399
669,35 ₽
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9783960894674
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