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Читать книгу: «"Wenn Du absolut nach Amerika willst, so gehe in Gottesnamen!"», страница 8

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Gemeinsam diskutierten sie die Vor- und Nachteile verschiedener Reiseziele wie Oregon, Kalifornien und Südamerika, wobei Letzteres bald in den Hintergrund rückte, da eine Reise dorthin damals noch mit grossen Schwierigkeiten und Risiken verbunden war. «Mit Oregon oder California war das etwas Anderes. Um dahin zu gelangen, hatte man kein Meer zu kreuzen, keine Wellen, stürmische hoche See zu befürchten; das Schiff, welchem man sich anvertraute, war ein solider, starker Wagen, entweder mit Mauleseln oder Ochsen bespannt, das Steuer waren die Leitseile oder eine gute Ochsenpeitsche. […] Mit diesen zwei Männern sprach ich mehrere Mal über eine Reise dorthin, besonders nach California, denn damals hatte man bereits einige glühende Berichte über Californien gelesen, welche von einem Schweizer Captain Sutter geschrieben waren, und nach diesen Berichten hätte dieses Wunderland ein halbes Paradis sein müssen.»157 Oft erinnerte er sich auch noch an jene regnerische Nacht im November 1843, als er das magische Wort «California» zum ersten Mal gehört hatte und am liebsten sogleich in das geheimnisvolle Land am Pazifik aufgebrochen wäre. Obwohl die Verwirklichung dieser Pläne nun näher zu rücken schien, verliess er Galena ohne konkrete Abmachung mit seinen Freunden.

Lienhard führte das gescheiterte Fichtenwald-Projekt des vergangenen Sommers zu einem guten Teil auf seine noch immer mangelhaften Englischkenntnisse zurück. Zu oft musste er sich bei wichtigen Auskünften auf andere verlassen, und dies wollte er nun endgültig ändern. In den Wintermonaten 1845/46 nahm er deshalb keine feste Arbeit an, sondern besuchte zuerst in Greenville, rund zwanzig Meilen nordöstlich von Highland, den Sprachunterricht der öffentlichen Schule, auch nahm er dort Kost und Logis bei englischsprachigen Familien. Als die Schule schloss, setzte er den Unterricht noch eine Weile in Highland fort. Als er hier wieder am Wechselfieber erkrankte, das jetzt der Jahreszeit entsprechend «Winterfieber» genannt wurde, kam er zur Überzeugung, dass er in dieser Gegend wohl nie mehr ganz gesund würde, und die Ärzte, die er darüber befragte, bestätigten seine Befürchtungen.

Jakob Schütz allerdings wünschte sich, dass sein junger Freund in Neu-Schweizerland bliebe. Er beabsichtigte nämlich, bei seiner Farm158 einen Laden und eine Poststelle einzurichten, deren Leitung er Lienhard als Partner überlassen wollte. Die nötigen Kenntnisse sollte sich dieser in St. Louis erwerben, wozu sich, so Schütz, Kaufmann Böschensteins Geschäft gut eignen würde. Er wollte Lienhard deshalb so bald als möglich nach St. Louis begleiten, um persönlich mit Böschenstein zu reden.

Nun wurde es eng für Lienhards eigene Pläne, und das Angebot von Schütz machte ihm die Sache nicht leichter: «Dieser Idee, obschon insoweit angenehm für mich, pflichtete ich doch nur so halb bei, dazwischen drängte sich bei mir immer der Gedanke an Californien.»159 Von Unruhe getrieben, fuhr er zuerst noch einmal allein nach St. Louis, suchte die verschiedenen Marktplätze auf und erkundigte sich nach Personen, die beabsichtigten, bald die Landreise nach Kalifornien anzutreten. Doch die Reaktion der Leute fiel durchweg enttäuschend aus: «Ich fürchte, dass damals mehr als Einer der Befragten sich einbildete, es müsse mit mir nicht richtig in meinem Hirn sein, denn viele staunten mich an, als ob ich sie um eine Luftbaloonreise nach dem Mond gefragt hätte. ‹Nach Californien reisen? Wo ligt denn solch ein Land?› Auch keine einzige der befragten Personen schien etwas entweder von California oder Oregon, noch von Personen, welche nach jenen Gegenden reisen wollten, zu wissen. Ich war daher gezwungen, mein seit Jahren gehegter Gedanken, selbst dorthin zu reisen, aufzugeben, so ungern ich dieses that.»160

So kam es, dass er im März 1846 bei Böschenstein eintrat, um das Verkaufsgeschäft zu erlernen. Der Kaufmann hatte gerade einen neuen Gehilfen gesucht und Lienhard auf die Empfehlung von Schütz sogleich angestellt. Lohn wollte er ihm allerdings erst später bezahlen, wenn er ihn besser kenne und mit seiner Arbeit zufrieden sei. Immerhin war er bereit, Lienhard die Kost im Switzerland Boarding House zu bezahlen und ihn in seinem Laden schlafen zu lassen. Lienhard hatte sich inzwischen mit der Situation abgefunden und ging guten Mutes an die neue Aufgabe: «Unser Store war ein gemischter oder was man unter Dry goods and Groceries versteht, und wie ich glaube, ist ein solcher für ein junger Mann der Beste, um darin zu lernen. Was mich anbelangte, fand ich es durchaus nicht schwer, zu begreiffen und zu erlernen, was man mir einmal gezeigt hatte. […] Morgends, nachdem ich alles in den gehörigen Stand gesetzt hatte, kam dann Herr Böschenstein schon vom Frühstück, und ich gieng nach meinem Kosthaus, um mein Frühstück einzunehmen. Den Gedanken, dieses Jahr nach California zu gelangen, hatte ich bereits fallen lassen als Unausführbar, denn von Thomen und Ripstein hatte ich nichts mehr erfahren.»161

Nahezu drei Wochen waren vergangen, als Lienhard sich eines Morgens wie gewöhnlich zum Frühstück im Switzerland Boarding House einfand. «Da man noch nicht zum Essen geläutet hatte, setzte ich mich ein wenig in dem Vorzimmer auf einen Stuhl nieder, als plötzlich in der Thüre ein frisch angekommener Mann erschien und ich in demselben einen meiner Bekannten von Galena sogleich wieder erkannte. Es war Heinrich Thomen von Biberstein, der mich ebensobald erkannt hatte und mir sagte, dass Ripstein auch da sei und dass sie sich jetzt zu einer Reise nach California fertig machten. Man kann sich wol kaum vorstellen, welche Gefühle dadurch mit einem Mal wieder in mir wachgerufen wurden.»162 Es waren durchaus gemischte Gefühle, denn einerseits wünschte er sich nichts sehnlicher, als sich seinen zwei Landsleuten anzuschliessen, anderseits fragte er sich, ob und wie er die erst vor kurzem angetretene Stelle werde verlassen können, «ohne dadurch die Gefühle meines Prinzipalen zu verletzen».163 Auch waren seine finanziellen Mittel nahezu erschöpft, so dass er sich ausserstande sah, sich am Kauf von Ochsen und Wagen zu beteiligen. Doch Thomann und Rippstein beschwichtigten seine Bedenken, und mit ihrer Hilfe sowie einer kleinen List, ähnlich wie damals in Stäfa, gelang es ihm, ohne Streit von Böschenstein loszukommen.164 Seinen Beitrag an die Ausrüstung wollten die beiden Kameraden ihm leihen.

Beschwingt marschierte Lienhard nun die vierundzwanzig Meilen zur Farm seines Freundes in Neu-Schweizerland zurück. «Als ich bei der Farm ankam, war Schütz westlich vom Hause mit irgend etwas beschäftigt. Wie war er überrascht, als ich so ganz unerwartet zu ihm über die fence hineinstieg! Mit einem halb verlegenen Lächeln sah er mich an, [und] als ich ihn rathen liess, warum ich gekommen sei, meinte er, das könne er nicht sagen. Als ich ihm darauf erzählte, dass ich in Gesellschaft [von] mehrern andern jungen Leute über land nach California wolle, da that es ihm wirklich leid, denn er habe etwas Anderes mit mir vorgehabt.»165 Schütz erzählte ihm, dass er beabsichtigt habe, ihm, wenn er bei ihm geblieben wäre, später seine Farm zu vermachen. «Die gütige Absicht des guten alten Mannes rührte mich»,166 gesteht Lienhard. Doch es gab nun nichts mehr, was ihn noch hätte umstimmen können. Seinem grosszügigen Freund erklärte er, dass er wünsche und hoffe, sich eines Tages auch aus eigener Kraft eine Existenz aufbauen zu können.

Bevor er nach St. Louis zurückfuhr, kaufte sich Lienhard eine gute Doppelflinte und ein Waidmesser, «wie die Schweizerischen Scharfschützen sie tragen»,167 dann verabschiedete er sich von seinen Freunden in der Siedlung und schliesslich auch von Jakob Schütz und seiner Familie: «Schütz hatte mir noch ein paar Dollars in meine Hand gedrückt und bemerkte, dass es ihm recht leid thue, gerade arm an Geld zu sein, da er mir sonst mehr gegeben haben würde. Der Postwagen war jetzt angekommen, worin ich Platz fand und der mich bald von meiner zweiten Heimath und von meinem gutmeinenden zweiten oder amerikanischen Vater hinweg führte.»168

1 Conrad Leonhardt (?–1686) ist in den Quellen mit dem Vermerk «Tagwenmann von Bilten, am Nussbühl» aufgeführt. Er heiratete 1664 die einheimische Verena Leuzinger und erhielt ein Jahr später das Bürgerrecht der Gemeinde Bilten. Kubly-Müller, Genealogie des Kantons Glarus.

2 Kaspar Lienhard (1784–1873) war in zweiter Ehe mit Dorothea Becker (1793–1842) von Bilten verheiratet. Seine erste Frau, Anna Margaretha Stüssi von Niederurnen und Bilten, war 1811, nur wenige Tage nach der Geburt ihres ersten, tot geborenen Kindes gestorben. Kubly-Müller, Genealogie des Landes Glarus.

3 Dies waren Johann Heinrich (19.4.–17.8.1815), Johann Heinrich (1.5.–15.5.1817) und Johann Jacob (15.6.–25.8.1828).

4 Manuskript 1/1.

5 Manuskript 1/2.

6 Manuskript 1/3.

7 Manuskript 1/3.

8 Manuskript 1/4.

9 Manuskript 2/1.

10 Manuskript 2/1.

11 Manuskript 1/2.

12 Manuskript 2/2.

13 Manuskript 2/4.

14 Pfarrer Johann Rudolf Schuler (1795–1868) bekleidete das Pfarramt der Gemeinde Bilten von 1820 bis 1862. Zur Entwicklung des glarnerischen Schulwesens und zu Pfarrer Rudolf Schuler siehe Gottfried Heer, Geschichte des glarnerischen Volksschulwesens, Jahrbuch des historischen Vereins des Kantons Glarus, Heft 18 (1881) und Heft 19 (1882).

15 Die Gemeinde bildete damit noch für viele Jahre eine Ausnahme. So setzte beispielsweise der Nachbarort Niederurnen – eine Fabrikgemeinde – 1832 die Schulpflicht bis zum 12. Altersjahr fest und reduzierte sie ein Jahr später sogar auf das 11. Altersjahr, «theils aus Rücksichtnahme gegen die Herren Fabrikanten, welche bei der rasch aufblühenden Industrie die Kinder brauchten, theils aus dem vorwiegenden Interesse der Eltern selbst an dem Verdienste, den ihnen die Kinder heimbrachten». Heer, Geschichte des glarnerischen Volksschulwesens, Heft 18, 133.

16 Heer, Geschichte des glarnerischen Volksschulwesens, Heft 18, 134.

17 Manuskript 3/2. – Heer beschreibt Pfarrer Schulers grossen Einsatz für die Gemeindeschule mit lobenden Worten, bringt mit Verweis auf Pestalozzi aber auch eine kritische Bemerkung an. Heer, Geschichte des glarnerischen Volksschulwesens, Heft 18, 135, Anm. 1.

18 Die Bankreihen waren offenbar gestuft und die oberste war den besten Schülern vorbehalten.

19 Pfarrer Schuler legte grossen Wert auf die sprachliche Förderung der Kinder. Bei den erwähnten «Gegensätzen» handelte es sich vermutlich um Wortpaar-Übungen.

20 Manuskript 3/3 f.

21 Manuskript 3/4.

22 Manuskript 3/4.

23 Manuskript 4/1.

24 Manuskript 3/4–4/1 f.

25 Heer, Geschichte des glarnerischen Volksschulwesens, Heft 18, 135. – Heer bemerkt zum Widerstand gegen Pfarrer Schuler: «Auch bei andern Anlässen trat die Gemeinde Bilten ihrem Pfarrer Schuler und seinen Bemühungen in den Weg; eine aus andern Gründen herrührende Entzweiung mit einer zahlreichen Partei der Gemeinde, die in den frühern Jahren seiner Wirksamkeit zu einer ganzen Anzahl von Rathsvorständen führte und am Schlusse seiner vieljährigen, eifrigsten Thätigkeit ihn im Streit aus seiner Stelle scheiden liess, erschwerte ihm auch seine Thätigkeit für das Schulwesen, das in ihm einen so eifrigen Förderer besass. Einige Entschädigung für Misskennung in der Nähe mochte ihm die von auswärts werdende Anerkennung bieten; selbst Fellenberg und Wessenberg (Constanz) besuchten seine Schule, die damals als Musterschule galt.» Heer, Geschichte des glarnerischen Volksschulwesens, Heft 18, 135f., Anm. 2.

26 Manuskript 3/3.

27 Manuskript 2/2.

28 Manuskript 4/3.

29 Heinrich Schindler entzog sich 1833 durch seine Auswanderung einer unglücklichen Ehesituation. Schindler und Lienhard trafen sich 1849 in New York (Manuskript 183/3f.).

30 1836 wanderten Peter Lienhards 18-jähriger Sohn Peter und Jakob Lienhards 23-jähriger Sohn, der ebenfalls Peter hiess, in die USA aus. Manuskript 12/3; Kubly-Müller, Genealogie des Landes Glarus.

31 Manuskript 3/1.

32 Es handelte sich um eine Neuauflage des Buches: Johann Evangelist Fürst, Der wohlberatene Bauer Simon Strüf, eine Familiengeschichte. Allen Ständen zum Nutzen und Interesse, besonders aber jedem Bauer und Landwirthe ein Lehr- und Exempel-Buch, 5., verb. Aufl., Augsburg: Kollmann, 1841.

33 Manuskript 6/3f.

34 Manuskript 4/4.

35 Peter Lienhard heiratete am 21. Februar 1837 die achtzehnjährige Elisabeth Speich von Luchsingen. Sie starb am 20. Juli 1838, eine Woche nach der Geburt ihres ersten Kindes, das seine Mutter nur um wenige Tage überlebte. Kubly-Müller, Genealogie des Landes Glarus.

36 Manuskript 4/4.

37 Manuskript 4/4.

38 Lienhards gelegentliche Schreibweise «Achs» für Axt wird hier und im Folgenden korrigiert.

39 Manuskript 7/2.

40 Manuskript 6/2.

41 Heinrich Lienhards Grosseltern väterlicherseits waren Peter Lienhard (1759–1828) und Afra Lienhard-Aebli von Bilten (1764–1797). Von ihren zwölf Kindern starben sieben im ersten Lebensjahr. Afra Lienhard-Aebli starb bei der Geburt ihrer Tochter Afra (1797–1802). Kubly-Müller, Genealogie des Kantons Glarus.

42 Satz korrigiert.

43 Manuskript 8/4.

44 Manuskript 2/3f.

45 Manuskript 8/4.

46 Manuskript 8/4–9/1.

47 Manuskript 9/1.

48 Heinrichs ältere Geschwister Peter und Barbara hatten am 22. Oktober 1839 die in Schänis wohnhaften Geschwister Dorothea und Jakob Ackermann geheiratet. Kubly-Müller, Genealogie des Kantons Glarus.

49 Eine Art von Typhus, bedingt durch die Versumpfung der Linthebene.

50 Manuskript 8/2.

51 Manuskript 8/2.

52 Peter hatte gegen den Willen des Vaters mit dem noch minderjährigen Bruder Kaspar vereinbart, dass dieser ihm sein Heimwesen, das er bei der Heirat erworben hatte, abkaufen würde. Dadurch war Peter in der Lage, Heinrichs Land, das an sein von der Mutter geerbtes «Heimatgut» grenzte, zu kaufen.

53 Manuskript 9/3.

54 Lienhard macht diese Angaben mit der Bemerkung «wenn ich nicht irre». – Manuskript 9/3.

55 Manuskript 9/3f. – Das Verb «traktiren» verwendet Lienhard mehrmals in der heute veralteten Bedeutung von «beschenken», oft im Sinne von «etwas zu trinken spendieren».

56 Manuskript 9/4.

57 Manuskript 9/4–10/1.

58 Manuskript 10/3.

59 Manuskript 10/3.

60 Manuskript 10/1.

61 Manuskript 10/1. – Satzstellung leicht korrigiert.

62 Manuskript 10/4.

63 Manuskript 10/4.

64 Manuskript 11/3.

65 Manuskript 11/3.

66 Manuskript 11/4.

67 Manuskript 12/1f. – Als Lienhard sieben Jahre später zu Hause auf Besuch weilte, traf er in Stäfa zufällig seinen früheren Lehrmeister Pfenninger, der ihn wegen der seinerzeit «etwas harten Behandlung» um Verzeihung bat. Manuskript 178/2.

68 Manuskript 12/2.

69 Manuskript 12/3.

70 Manuskript 12/3.

71 Manuskript 12/3.

72 Die Siedlung Neu-Schweizerland in Illinois, USA, wurde 1831 von der Familie Dr. Kaspar Köpfli aus Sursee, Kanton Luzern, Köpflis Neffen Joseph und Anton Suppiger sowie vier anderen Personen gegründet. Zu Neu-Schweizerland siehe Max Schweizer, Neu-Schweizerland 1831–1880: Genese und Funktion einer schweizerischen Einwanderersiedlung in den Vereinigten Staaten von Nordamerika (Madison County, Illinois).

73 Manuskript 12/4.

74 Die Wendung «jemandem den Garaus machen» (jemanden töten) ist aus dem Ruf «gar aus!» («vollständig aus!») hervorgegangen, mit dem seit dem 15. Jahrhundert in Süddeutschland die Polizeistunde geboten wurde.

75 Manuskript 12/4.

76 Reise-Pass. Schweizerische Eidgenossenschaft. Kanton Glarus. In Privatbesitz.

77 Manuskript 13/1.

78 Berichtigte Orthografie. Diminutiv von «Chaise» (zweiachsige Kutsche mit halbem Verdeck).

79 Manuskript 13/1.

80 Manuskript 13/1.

81 Manuskript 13/2f.

82 Manuskript 13/3.

83 «Highland war der Name der ersten, 1837 gegründeten Stadt der Siedlung Neu-Schweizerland. Er wurde schon bald auch anstelle von «Neu-Schweizerland» oder «New Switzerland» verwendet und ersetzte diese Bezeichnung später ganz. So schreibt auch Lienhard für die Siedlung meistens «Highland».

84 Salomon Köpfli, Neu-Schweizerland in den Jahren 1831 und 1841. Luzern 1842. Der Autor der «Broschüre» war ein Sohn des Siedlungsgründers Dr. Kaspar Köpfli. Lienhards Bezeichnung «Neu Helvetia» ist etwas verwirrend, weil eines seiner späteren Reiseziele, Sutters Fort in Kalifornien, «New Helvetia» hiess. Die Siedlung in Illinois erscheint in Quellen und Literatur stets unter den Namen «Neu-Schweizerland», «New Switzerland» oder «Highland».

85 Manuskript 13/4.

86 Lienhard schreibt, von der englischen Aussprache beeinflusst, meistens «Quatier» für «Quartier». Das Wort wird im Folgenden durchweg in seiner richtigen Form geschrieben.

87 Manuskript 14/4.

88 Manuskript 15/1.

89 Manuskript 15/1.

90 Das Schiff war nach dem Volk der Narragansett auf Rhode Island benannt, und diese Schreibweise wird, Zitate ausgenommen, im Folgenden verwendet. Der handschriftliche Eintrag auf der Passagierliste lautet «Naragansett». – Heinrich Lienhards Name, der in den amerikanischen Quellen in vielen Varianten zu finden ist, erscheint auf der Passagierliste der «Narragansett» als «Jean Lehnhart».

91 Brief vom 14. Juni 1985 von Philippe Manneville, Centre Havrais de Recherche Historique. Les Amis du Vieux Havre.

92 Manuskript 16/4.

93 Lienhards Angabe von 47 Tagen stimmt mit den Quellen überein, das heisst, die Reise von Le Havre bis zur Mississippi-Mündung dauerte vom 20. September bis zum 5. November 1843. Zwei Tage später, am 7. November 1843, unterzeichnete Kapitän Destebecho in New Orleans, wo die Zollabfertigung stattfand, zuhanden des Schiffskassiers die Passagierliste.

94 Lienhard bezeichnet die Distanz weiter unten mit 24 Meilen.

95 Manuskript 20/3.

96 Manuskript 20/3.

97 Michael Mollet (1818–1888) aus Unteramsern (heute Unterramsern), Kanton Solothurn, verheiratet mit Rebecca Mollet. Abbott, New Worlds to Seek, 252; Schweizer, Neu-Schweizerland, 263.

98 Manuskript 21/2.

99 Manuskript 21/2.

100 Manuskript 21/2.

101 Lienhard spielt hier auf den Titel von Kaspar Köpflis Bericht über seine Siedlungsgründung an: Die Licht- und Schattenseite von New-Switzerland in Nordamerika, Sursee, 1833. Gemäss Max Schweizer wurde der Siedlungsgründer dem im Titel erhobenen Anspruch, beide Seiten aufzuzeigen, jedoch gerecht. Schweizer, Neu-Schweizerland, 89ff. Abbott, Herausgeber von New Worlds to Seek, teilt Schweizers Auffassung. Er ist überzeugt, dass Lienhard sich hier zwar auf den bekannten und eingängigen Titel von Vater Köpflis Bericht beziehe, nicht aber auf den Bericht selbst, sondern auf die «Broschüre» seines Sohnes Salomon, die Lienhard bei der Ankunft in Sisseln erwähnt. Abbott schreibt, dass Lienhards Kritik in diesem Fall berechtigt war: «[Kaspar Köpflis Bericht,] written at the beginning of the settlement, makes an honest and intelligent effort to provide prospective emigrants a realistic picture of life in the new environment. The same cannot be said of Salomon Köpfli’s 1842 work, and Lienhard’s scorn and disillusionment regarding the ‹paradise› that [he] expected and did not find is justified.» Brief von John Abbott vom 8. August 1994.

102 Johann Leder aus Oberflachs oder Schinznach, Kanton Aargau.

103 Jacob Eggen berichtet über diese Zeit vor 1843, als es noch keine Strassen nach Highland gab, dass man sich zur Orientierung in der Umgebung markante Wegzeichen wie beispielsweise bestimmte Hügel merkte, und er fügt hinzu: «Geschah die Rückfahrt bei Nacht, so war man herzlich froh, wenn der alte Vater Leder noch spät auf der Klarinette seine lustigen Weisen, als Richtung in weite Ferne hören liess, der nahe dem Rigi seine Farm hatte, man war dann sicher, die richtige Richtung eingehalten zu haben.» Eggen, Aufzeichnungen aus Highlands Gründungszeit, 11. – Jacob Eggen (1803–1890) kam 1833 nach Neu-Schweizerland und heiratete drei Jahre später Kaspar Köpflis Tochter. In den 1880erJahren verfasste er seine Erinnerungen an die Gründungszeit der Siedlung. Daraus sind zwei gedruckte Berichte hervorgegangen: Jacob Eggen, Aufzeichnungen aus Highlands Gründungszeit zum Fünfzigjährigen Jubiläum 1887. Gedruckt in der Dampfdruckerei der «Highland Union», 1888, und: ders.: Die Schweizer-Kolonie Highland in Illinois, in: Deutsch-Amerikanische Geschichtsblätter, Heft 1–3 (Januar, April, Juli 1905); darin Eggens Erinnerungen: Heft 3, 15–36.

104 Lienhard schreibt an anderer Stelle (Manuskript 107/3), dass er «3 oder 4 hundert Dollars» von zu Hause mitgenommen habe.

105 Manuskript 24/2f.

106 Manuskript 23/1.

107 Paul und Nikolaus Ambühl. Abbott, New Worlds to Seek, 249.

108 Jakob Schütz (1789 –1865) stammte aus Sumiswald, Kanton Bern. – Der Name «Jakob» erscheint in alten deutschsprachigen Texten – Quellen und Literatur – sowohl in der Form «Jacob» wie «Jakob», in amerikanischen in der Regel als «Jacob». Lienhard schreibt den Namen auf beide Arten. Wo möglich wird im Kommentar die von ihm vorwiegend verwendete Form übernommen, ansonsten die Schreibweise in der benutzten Literatur.

109 Manuskript 24/3.

110 Manuskript 24/3.

111 Die Bewohner Highlands wünschten, dass die Postkutsche von und nach St. Louis über Highland (statt Marine) verkehren sollte. Dazu, so die Antwort des Generalpostmeisters, müssten sie für die Errichtung einer durchgehend befahrbaren Strasse zu den von der Post bereits bedienten Ortschaften Pocahontas und Troy sorgen, zwischen denen Highland lag. Diese Strassen wurden 1843 unter grossem Einsatz der Bewohner Highlands gebaut: «Die fünf gesetzlichen Strassenarbeitstage, die jeder zu leisten hatte, genügten jedoch nicht, die Arbeit fertig zu bringen; es musste daher freiwillig noch mehr als die gesetzlichen Tagwerke nachgearbeitet werden.» Eggen, Aufzeichnungen aus Highlands Gründungszeit, 33; Abbott, New Worlds to Seek, 234, Anm. 20. – Lienhard, der im November in Neu-Schweizerland eintraf, wurde für die Abschlussarbeiten an der Strasse aufgeboten.

112 In der amerikanischen Literatur meistens «Durer», gelegentlich «Durrer».

113 Manuskript 23/1.

114 Squire: Person mit lokaler Obrigkeitswürde.

115 Manuskript 23/1.

116 Manuskript 24/4.

117 Manuskript 24/4.

118 Jakob Schütz kam im Mai 1834 mit Familie Ruef aus Burgdorf nach Neu-Schweizerland. (Lienhard schreibt «Ruf», in der amerikanischen Literatur ist meistens die Form «Ruef» zu finden.) Ruef zog noch im gleichen Jahr nach St. Louis und liess Jakob Schütz als Stellvertreter auf seiner Farm zurück. Lienhard beschreibt Schütz als eine ganz besondere Persönlichkeit mit grossen menschlichen Qualitäten. Eggen teilte im Winter 1834/35 eine Blockhütte mit ihm und bezeichnet ihn als «echten Emmenthaler […], der nebst der Landwirthschaft in allen möglichen Holzarbeiten Bescheid wusste, und auch ein vortrefflicher Jäger war. Die Wände unserer Blockhütte waren gut gemacht, das Dach liess den Regen nicht durch […]. Der Feuerherd war ein 6 Fuss breiter und 3 Fuss tiefer Kamin, so dass man Holzblöcke von ähnlicher Grösse hineinbringen und so ein tüchtiges Feuer unterhalten konnte. Mit Tisch und Stühlen waren wir versehen, und Jeder hatte sein eigenes gutes Bett. Und dabei Lebensmittel jeder Art in Hülle und Fülle. An Wildprett hatten wir Überfluss. Truthühner, Hirsche, Hasen, Eichhörnchen schoss Schütz so viel, dass er davon nach St. Louis schicken konnte. Bei uns herrschte Arbeitstheilung. Schütz sorgte für Rohmaterial zum Lebensunterhalt, und mir wurde dessen Zubereitung zu theil […]. Wir führten ein Leben wie die Vögel im Hanfsamen; doch müssig waren wir nie.» Besucher blieben immer gerne zum Essen, «denn einen Extra-Bissen hatte ich stets vorräthig. Das ewige Einerlei der Amerikaner – Speck und Maisbrot – behagte uns nicht; wir waren an bessere Küche gewöhnt, mein Emmenthaler vom Tisch der Familie Ruef, ich von Köpfli’s her.» Eggen, in: Die Schweizer-Kolonie Highland in Illinois, 28f.

119 Manuskript 26/1.

120 Schütz hatte am 8.9.1840 Maria Meyer aus Hilterfingen, Kanton Bern, geheiratet. Abbott, New Worlds to Seek, 235, Anm. 30; Schweizer, Neu-Schweizerland 1838–1880, 262.

121 Manuskript 26/2f.

122 Manuskript 25/3.

123 Manuskript 25/3f.

124 Eggen, in: Die Schweizer-Kolonie Highland in Illinois, 30f.

125 Gehacktes Brennholz, das in cords (Mass für Brennholz, Klafter) verkauft wird. 1 Cord entspricht 3,62 Kubikmetern.

126 Ihr Name war «Marietta». Abbott, New Worlds to Seek, 240, Anm. 35. Lienhards Schreibweise entspricht wohl der mündlichen amerikanischen Form.

127 Manuskript 32/3.

128 Galena liegt 416 Meilen nördlich von St. Louis im Nordwesten von Illinois und verdankt seine Entstehung (1826) den reichen Bleivorkommen jener Region. Die Stadt zählte Mitte der 1840er-Jahre 15000 Einwohner, und die Bleigewinnung im Umkreis von 60 Meilen erreichte 1845, also in ebendiesem Jahr, mit 54500 000 Pfund ihren Höhepunkt. Henry Lewis, Valley of the Mississippi Illustrated, 202, auch Anm. 2.

129 Manuskript 32/3f.

130 Der Aufenthalt der Mormonen im Nauvoo des 19. Jahrhunderts ging zu jenem Zeitpunkt bereits seinem Ende entgegen. Knapp ein Jahr vorher, im Juni 1844, waren der Kirchengründer Joseph Smith und sein Bruder Hyrum ermordet worden. Unruhen zwischen den Mormonen und ihren Gegnern folgten, und im Herbst 1845 wurden Erstere in einem Manifest aufgefordert, Stadt und County zu verlassen. Ihr Auszug aus Nauvoo Richtung Westen begann im folgenden Winter 1845/46 und endete im Sommer 1847 am Grossen Salzsee. Ihr Tempel wurde im April 1846 fertiggestellt, als die meisten von ihnen Nauvoo bereits verlassen hatten. Ida Blum, Nauvoo, An American Heritage (1969), 7f.; Gordon B. Hinckley, Truth Restored (1979), 67, 77ff.

131 Manuskript 33/2f. – Der Bleiabbau bei Galena wurde sehr unprofessionell betrieben. Die Regierung wies jeder Person, die im «land office» einen entsprechenden Antrag stellte, ein Stück Land zu, worauf sogleich mit Graben begonnen werden konnte. Henry Lewis wunderte sich sehr über die Methoden des Bergbaus bei Galena: «The people here lack technical knowledge. If the mining and smelting had been carried on, as it is in Europe, by the application of chemical and geological knowledge, thousands of dollars and thousands of acres of land could have been saved.» Lewis, Valley of the Mississippi Illustrated, 202f.

132 Manuskript 33/3.

133 Manuskript 33/3.

134 Fort Snelling liegt nach modernen Messungen (auf dem Wasserweg) 665 Meilen nördlich von St. Louis. Die amerikanische Regierung kaufte das Land bei der Mündung des Minnesota River (damals noch St. Peter River) 1805 von den Dakota und begann 1819 mit dem Bau eines Forts, der sich über mehrere Jahre hinzog. Fort Snelling war die einzige Militärstation in der Gegend und bis 1849 das nördlichste Fort am oberen Mississippi. Lewis, Valley of the Mississippi Illustrated, 55f., auch Anm. 2 und 4; Abbott, New Worlds to Seek, 236, Anm. 46.

135 Philander Prescott errichtete 1827 bei der Mündung des St. Croix einen Handelsposten, der 1851 zu einem Dorf ausgelegt wurde. Abbott, New Worlds to Seek, 238, Anm. 20.

136 Manuskript 36/2.

137 Manuskript 36/2.

138 Manuskript 36/2.

139 Manuskript 36/3.

140 Manuskript 36/4.

141 Hier und im Folgenden berichtigte Schreibweise (Lienhard schreibt das Wort später richtig). Das Wort «Squaw» für «Frau» stammt aus der Algonkin-Sprache. Es erfuhr bereits im Verlauf des 19. Jahrhunderts eine negative Bedeutung.

142 Manuskript 39/2. – Der Dakota-Vorsteher von Red Wing besuchte die Männer auf der Insel öfter. – Die Bezeichnung «Sioux» (Abkürzung der französisch-kanadischen Form «Nadouessioux») wird zwar weiterhin verwendet in der Literatur, ist aber nicht unumstritten. Es geht dabei um ein Wort, das von der Proto-Algonkin-Form «*na·towe·wa» abgeleitet in einigen Tochtersprachen als «kleine Schlangen» gedeutet wird und deshalb als abwertend gilt. Das Wort könnte aber auch von «*-a·towe·» abgeleitet sein und «eine fremde Sprache sprechen» bedeuten. Gale Encyclopedia vertritt die Version der abwertenden Bedeutung und bezeichnet «Sioux» als irrtümlichen Namen für die Nationen der Lakota, Dakota und Nakota. – Sämtliche Angaben zu den einzelnen einheimischen Völkern auf dem Gebiet der späteren USA stammen, wo nicht anders vermerkt, aus folgendem Werk: The Gale Encyclopedia of Native American Tribes, 4 Bde., 1898.

143 Manuskript 39/2.

144 Manuskript 36/3.

145 Manuskript 39/4.

146 Guttenberg entstand an der Stelle des früheren Prairie la Porte (im späteren Staat Iowa). In der neu gegründeten Stadt liessen sich vor allem deutschsprachige Einwanderer nieder, weshalb der Ort nach Johannes Gutenberg, dem deutschen Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern, benannt werden sollte. Ein Fehler auf der ersten Druckplatte in den County Records hatte zur Folge, dass daraus «Guttenberg» wurde. Abbott, New Worlds to Seek, 237, Anm. 8.

147 Manuskript 44/3.

148 Manuskript 45/1. – Die Erlebnisse dieser Reise entlang dem Mississippi füllen fünfzehn Manuskriptseiten (41/2–44/4).

149 Manuskript 44/1.

150 John Böschenstein kam um 1834 in die Vereinigten Staaten und besuchte auch Neu-Schweizerland: «Um diese Zeit kam auch Herr Böschenstein hierher, sich umzusehen, kehrte jedoch schon am nächsten Tage nach St. Louis zurück, wo er mit Schoch einen Store anfing.» Eggen, in: Die SchweizerKolonie Highland in Illinois, 25.

151 Biliöses Fieber: mit Gelbsucht einhergehende fieberhafte Erkrankung.

152 Manuskript 45/4.

153 Manuskript 45/4. – Marietta Gale heiratete am 11. Oktober 1846 Andrew B. Parker. Aufgrund von Nachlassdokumenten wird vermutet, dass Gale Anfang Oktober 1844 gestorben sei. Abbott, New Worlds to Seek, 240, Anm. 35. Nach Lienhards Angaben ist dies aber nicht möglich, da er im Winter 1844/45 für Gale arbeitete und im Sommer 1845 zusammen mit Mariet diesen Auftrag für ihn ausführte. Lienhard schreibt, Gale sei im Spätherbst 1845 gestorben, und er erzählt, dass er im Winter 1845/46 Mariet und ihre Mutter, die zu jenem Zeitpunkt noch in Highland lebten, besucht habe. Die beiden Frauen hätten die Farm aber nicht allein bewirtschaften können und diese an eine Glarner Familie verkauft. Anschliessend seien sie auf die benachbarte Marine Prairie gezogen. Manuskript 48/3.

Возрастное ограничение:
0+
Объем:
1522 стр. 37 иллюстраций
ISBN:
9783857919183
Издатель:
Правообладатель:
Bookwire
Формат скачивания:
epub, fb2, fb3, ios.epub, mobi, pdf, txt, zip

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