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>>Hallo Kai! <<, begrüßte ihn Ilse Braun die junge Datentypistin, die schon startbereit vor ihrem Spezial-Laptop saß, während er das kleine Büro betrat.

Sie hatte ihr Headphons aufgesetzt und war über eine Standleitung mit ihrer Bank in Frankfurt verbunden.

In ihrem linken Ohr hatte sie zusätzlich einen technisch, hoch entwickelten, elektronischen Miniohrstöpsel, um mit den Geldhändlern Ihrer Bank unten in der Börse Halle Kontakt zu halten.

>>Das ist unsere neue Mitarbeiterin, Corinna von Anselm<<, sagte sie zu Kai, der dabei war seinen Diplomatenkoffer zu öffnen, um nach seinem Ingeneuring-Handbuch zu suchen.

Corinna von Anselm saß mit dem Rücken zu ihm.

Jetzt schaute er kurz von seinem Buch auf, um nach der neuen Datentypistin zu sehen.

Kai war sichtlich überrascht als er sie sah. Ja sie war es! Die begehrenswerte Frau, die er heute Morgen gegenüber von seinem Haus bei der Morgengymnastik beobachtet hatte.

Jetzt war keine Zeit mehr sie zu begrüßen. Denn die Broker hatten soeben die Aktiengeschäfte eröffnet.

Das Gebimmel der Smartfons und Telefone, sowie das geschulte eingreifen der Geldhändler in Aktiengeschäft, an ihren Computer-Bildschirmen, bestimmte jetzt das turbulente Geschehen in der großen, komfortablen Börse Halle.

„Time is Money! „War die Parole für die nächsten dreißig Minuten. Das schnelle, erfolgreiche Aktiengeschäft musste in ein paar Minuten gemacht werden!

Die Datentypistinnen gaben in Sekundenschnelle die Informationen, die sie über ihre Headfons von den Brokern bekamen, in ihre Computer ein. Blind beherrschten sie die Tastatur und den Zehnerblock, mit dem sie Millionen Geldbeträge in wenigen Sekunden auf die Reise der Datenfernübertragungen in die ganze Welt schickten.

Jede Sekunde war entscheidend, wenn man das große Geldgeschäft machen wollte.

>>Scheiße, die Kiste steht! <<, rief eine der Datentypistinnen aufgeregt, während sie mit der flachen Hand verärgert auf ihren Computer-Bildschirm klopfte.

Kai hatte die Situation sofort erfasst und die Steuereinheit des Computers auf Standby umgeschaltet. Die Steuereinheiten hatte man für solche Fälle dupliziert.

>>Ruhig! Der Computer wird in wenigen Sekunden wieder funktionsfähig sein <<, sagte er in beruhigendem Ton.

Noch dreißig Minuten lang ging das Aktiengeschäft noch an der Börse. So lange noch musste der Ersatzrechner einwandfrei funktionieren. Fiel er aus, gab es Panik an der Börse und für ihn sehr viel Ärger.

Corinna von Anselm suchte jetzt hilflos seinen Blickkontakt, als ihre Tastatur Funktion erneut blockierte. Kai hatte es sofort bemerkt. Mit zwei Schritten stand er dicht hinter ihr.

Da alles ziemlich schnell gehen musste, griff er mit beiden Armen gleichzeitig über ihre reizvolle Schulter, um die Tastatur erreichen zu können.

Um ihn nicht zu behindern, legte sich Corinna von Anselm mit dem Kopf so zurück, so dass sie ihn ungewollt mit ihren Haaren an seiner Brust berührte. in Stromschlag der Gefühle, durchdrang die Körper der beiden. Für Sekunden, die er über ihr auf die Tastatur Zugriff, konnte er sie riechen und atmen.

Ihre schönen Brüste, die sie ihm jetzt freigab, konnte er ungehindert sehen.

Blitzschnell hatte er durch eine Tastenkombination die Blockade der Tastaturfunktion aufgehoben.

>>Danke! <<, sagte sie erleichtert, während er sie ungern aus seinen Armen freigab.

>>Das kostet Sie einen Kaffee<<, scherzte Kai und ging einen Schritt zurück, um das weitere Geschehen zu beobachten. Nach einer turbulenten halben Stunde war das Börse Spektakel vorbei. Die Datentypistinnen legten sich entspannt in ihren Bürostuhl zurück. Jetzt kam das große Zittern, wie sich der DAX in den nächsten Minuten entwickeln würde. Denn es war der Spiegel der Geldgeschäfte.

Lief es gut, knallten die Sektkorken! Lief es schlecht, war man enttäuscht.

>>Trotz des Computerausfalls ist alles gut gelaufen<<, sagte Ilse Braun zufrieden. Sie war verantwortlich für diese Abteilung.

Mit Kai war sie per du. Sie kannten sich schon seit zwei Jahren. Fast täglich um 11:00 Uhr war er zur Stelle, wenn das große Aktiengeschäft an der Börse anlief.

>>So jetzt möchte ich dir unsere neue Kollegin vorstellen<<, sagte sie freundlich und ging zu Corinna von Anselm.

Corinna von Anselm drehte sich elegant im Drehstuhl um und zog ihren Rock, der ihr bis hoch zu den Oberschenkeln gerutscht war, etwas nervös herunter. Dann stand sie auf ging auf Kai Raimann zu und gab ihm die Hand.

Das hatte sie ja noch nie gemacht, dachte sie, als sie vor ihm stand. Die Männer kamen immer zu ihr. So war sie es gewohnt und nicht anders.

Ihre einunddreißig Lebensjahre sah man ihr nicht an, denn sie wirkte eher etwas jünger. Ihre berufliche Laufbahn war beispielhaft. Und da ihr Vater der Chef der International-Bank in Frankfurt war, ebnete er ihr den Weg zu einer steilen Berufskarriere. Sie war eine intelligente, gebildete Frau. Schließlich hatte sie Betriebswissenschaften studiert.

Sie war erst vor zwei Tagen von New York zurückgekommen. Ein Jahr als Volontärin am Nabel der Bankenwelt hatte sie absolviert. Hinter ihrer gutmütigen Ausstrahlung ihrer Person stand eine knallharte Geschäftsfrau. Ging es um Geld und lukrative Geschäfte, konnte sie ihr Privatleben völlig vergessen.

Bisher lief alles was sie erreichen wollte, ganz nach ihrem Willen. In diesem Augenblick hatte sie in ihren Gedanken beschlossen mit Kai Raimann eine Affäre zu beginnen.

>>So ich muss jetzt gehen! Man wartet schon sehnsüchtig auf mich<<, sagte Kai.

>>Wohin? <<, fragte Corinna von Anselm neugierig.

>> Zur International Bank natürlich!

Warum? Was hatten sie gedacht? <<,

>>Kann man es wissen! <<, antwortete sie zweideutig und sah ihm für ein paar Sekunden anhaltend tief in ihre Augen.

In seinen frivolen Gedanken konnte er sich jetzt Ihre festen Brüste und den reizvollen Körper, den er heute Morgen von seinem Fenster aus gesehen hatte, vorstellen.

>>Wenn Sie wüssten!?<<, sagte er schmunzelnd und ließ von ihrem fesselnden Blick los.

Ilse Braun, die Leiterin der EDV-Abteilung hatte sie beide heimlich etwas eifersüchtig beobachtet.

So hatte er sie noch nie angesehen seit sie ihn kannte, dachte sie. Wie hatte er einmal geantwortet, als sie ihn fragte, ob man sich einmal nach Feierabend auf ein Bier treffen könnte.

„Ein guter Hund scheißt nicht ins Haus".

Damit meinte er, als sie nach dem Sinn des Satzes fragte: „Keine privaten Kontakte zu seinen Kunden.“

>>Also, dann bis morgen! <<, sagte Kai abschließend, während er seinen Diplomatenkoffer, der neben einem PC stand, aufnahm. Seine Blicke trafen sich noch einmal kurz mit Corinna von Anselm ehe er den Raum verließ.

Pünktlich wie geplant betrat er um 14:00 Uhr die International Bank in Frankfurt. Zu Mittag gegessen hatte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Dies kam öfter vor in der Eile, in der er sein Tagesgeschäft erledigen musste. Wie immer meldete er sich in der EDV-Abteilung im unteren Stockwerk. Die EDV Bedientete kannten ihn schon an seiner Stimme, wenn er sich am Eingang über die Türsprechanlage meldete. Denn die Eingangstür war mit einem durchsichtigen Panzerglas abgesichert. Somit konnte man von dem Innenraum, in dem die EDV-Spezialisten an ihren Großrechnern saßen, den ankommenden Besucher, außer über einen Monitor, nochmals durch die Glastür beobachten. Nur willkommene Besucher sollten Zutritt zu den geheimen Daten der Rechner in der Großbank bekommen.

>>Hallo Kai, komm herein! <<, kam eine helle Stimme aus dem Türlautsprecher.

Gleichzeitig wurde der Türöffner durch das Anzeigen eines akustischen Zeichens freigegeben.

Man hatte ihn schon dringend erwartet. Kaum hatte er seine Kundendiensttasche abgestellt, bekam er auch schon seine Anweisungen.

>>Es ist sehr wichtig! Man wartet schon auf dich im 43. Stock. Im Vorzimmer der Geschäftsleitung!

Bei Frau Borelli sollst du dich melden. <<, sagte der Chefoperater.

>>Um was geht es eigentlich? <<, fragte Kai.

>>Es geht sehr wahrscheinlich um Übertragungsfehler der Daten die von unserer Bank gesendet werden. <<

>> O.K., ich gehe hoch! <<, erwiderte er, nahm das Datascop, das griffbereit im Schrank unter Verschluss stand, und ging eiligst zum Aufzug. Die Aufzüge in der International Bank waren vom Feinsten. Technisch gesehen, sowie in ihrer Ausstattung ließen sie keinen Zweifel daran, dass man in einem noblen Bankhaus war. Durch ein leises kaum vernehmbares Geräusch wurden die Türen des Aufzugs geöffnet. Ein paar Personen standen schon im Lift, als er ihn betrat. Neugierig beobachteten die Bankangestellten ihn, nachdem er das 43. Stockwerk gedrückt hatte. Wer fuhr schon in die Chefetage? Nur besonders wichtige Leute hatten Zutritt in die Büros der Geschäftsleitung.

In Sekundenschnelle war der Turboaufzug in das oberste Stockwerk hochgefahren.

Die Etage, in der er ausstieg, glich ehr einem feudalen Appartement eines Nobel-Hotels. Übergroße Spiegel und wertvolle Ölgemälde waren an den Wänden des Flurs angebracht. Ein dicker schwarzer Teppichboden dämpfte das Begehen des Bodens. Geschäftsleitung Dr. Ruthardt von Anselm.

Vorzimmer Sekretariat

Frau Borelli

Stand auf dem exklusiven, vergoldeten kleinen Schild, das neben der Tür an der Wand befestigt war.

>>Herein! <<, rief eine helle Stimme recht freundlich, nachdem Kai ehr vorsichtig an der Tür anklopfte, bevor er ins Zimmer eintrat. >>Sind Sie Herr Raimann? <<, fragte ihn die junge Frau hinter ihrem Sekretariats-Schreibtisch sofort.

>>Ja, der bin ich! <<

>>Auf sie warten wir schon! <<, meinte die schlanke dunkelhaarige Frau in einem Deutsch, aus der, der italienische Akzent ihrer Heimatsprache nicht zu überhören war.

Vor ihr auf dem Schreibtisch stand recht auffällig ein hoch technisch ausgerüsteter Computer mit einer integrierten ChefsekretärTelefonanlage. Eilig nahm sie den Hörer des Telefons auf und berührte eine der Sensortasten.

>>Ja! <<, meldete sich eine selbstsichere Männerstimme laut, die Kai Raimann über die eingeschaltete Freisprecheinrichtung mithören konnte.

>>Der Techniker ist da! Kann er kommen? <<

>>In zehn Minuten! <<, antwortete der Chef der International-Bank kurz befehlend, und trennte das Gespräch.

>>Setzen Sie sich doch bitte! Es dauert noch etwas. Er hat ein wichtiges Telefongespräch auf der Leitung<<, sagte die Sekretärin freundlich und zeigte in die Sitzecke, in der zwei braune Ledersessel an einem kleinen Couchtisch standen.

Der süßliche Geruch eines exotischen Frauen Parfüms überlagerte die angenehme Luft im Büroraum.

>>Möchten Sie einen Kaffee? oder ein O-Saft trinken? <<, fragte sie während sie die Tastatur ihres Computers weiter bediente.

>>Einen Kaffee? <<, ja, das wäre gut, antwortete Kai erfreut.

Dann drückte sie erneut eine Telefontaste und bestellte einen Kaffee. Kai nahm jetzt erst das besonders schöne bunte Blumengesteck wahr, das auf ihrem Schreibtisch stand.

Denn täglich wurde für ihr Sekretariat ein neues, schönes Blumengesteck von einem Kleingärtner geliefert.

Erneut summte ihre Telefonanlage.

>>Nicht schon wieder! <<, sagte die Sekretärin genervt, und nahm den Telefonhörer auf.

Im selben Moment ging die Verbindungstür zum Nebenzimmer auf und eine etwas tiefere Männerstimme rief bestimmend. >>Kommen Sie bitte! Herr Raimann! <<,

Die Sekretärin unterstrich die Aufforderung mit einem Handzeichen, während sie weiter telefonierte.

Schnell stand Kai auf, ging an die offenstehende Bürotür, klopfte an und ging hinein.

In einem großzügigen, eingerichteten etwa 60 qm großen Büroraum, an einem sehr wertvollen Mahagonischreibtisch auf dem ein Computer-Terminal stand, saß er.

Dr. Ruthardt von Anselm, Chef der International Bank. Die Angestellten im Bankhaus bekamen ihn nur selten zu sehen.

Morgens, wenn er mit seinem dunkelblauen 600er Mercedes von seinem Chauffeur gebracht wurde, betrat er durch einen privaten Hintereingang die große Bank. Ein separater Lift, der nur für die Chefetage vorgesehen war, brachte ihn ohne jeglichen Kontakt mit den Angestellten des Hauses in sein luxuriöses Büro. Nicht selten benutzte er den Hubschrauberlandeplatz, der auf dem Dach für das Bankhaus extra angelegt war.

Da in der Bank Geld und Goldwerte in Milliardenhöhe gelagert waren, konnte man diese über den Luftweg sicher ohne besonderen Begleitschutz ans Ziel bringen.

Das Bankhaus war eines der Wichtigsten in Europa. Ein Knotenpunkt für den Geldhandel weltweit.

>>Setzen Sie sich bitte Herr Raimann<<, sagte der ca. 1,90 Meter große gut, aussehende Bank-Chef, in seinem schwarzen handgeschneiderten, feinen Maßanzug, der mit silbergrauen Nadelstreifen durchzogen war.

Sein kantiges ovales gebräuntes männliches Gesicht und seine schwarzgraumelierten Haare erinnerten eher an einen Filmstar, in Hollywood, als an einen geschäftstüchtigen Bankmanager.

Woher kannte er seinen Namen? dachte Kai.

Denn weiter als in die 42. Etage kam er doch nie. Und die 43. Etage war normalerweise nur mit Sondergenehmigung zu betreten.

Von Anselm hob den Hörer seines Telefons, das in den Mahagonischreibtisch eingebaut war auf, und drückte eine der vielen runden Sensortasten, welche teilweise schon aufleuchteten.

>>Die nächste halbe Stunde möchte ich auf keinen Fall gestört werden! <<, sagte er bestimmend und legte den Telefonhörer wieder auf seinen Platz zurück.

Dass er gleichzeitig mit dem Fuß ein computergesteuertes Aufnahmegerät, das sich unter der Schreibtischplatte befand, eingeschaltet hatte, wusste Kai Raimann.

Denn er hatte es erst vor wenigen Wochen Selbst installiert. Ein winziges stecknadelgroßes Mikrofon nahm jetzt alles was im Chefzimmer gesprochen wurde auf.

Auch abends, wenn Dr. von Anselm sein Büro verließ, schaltete er es ein. Nicht einmal seine Sekretärin, wusste von dieser Abhöranlage. Das Reinigungspersonal durfte nur unter Aufsicht des Wachpersonals sein Büro betreten. Aber auch nur nach Absprache mit ihm persönlich.

>>Ja, wo fangen wir an? <<, sagte von Anselm und legte sich gemütlich in seinem exklusiven Ledersessel zurück.

Nach einem Augenblick der Überlegung, fing er an zu reden:

>>Die Direktion Ihrer Firma in New York hat sie uns empfohlen. Es geht um einen Auftrag, der höchste Diskretion erfordert und weit über ihre bisherige berufliche Tätigkeit hinausgeht! <<, sagte er in wichtiger Tonlage.

>>Wenn wir Ihnen helfen können? <<, erwiderte Kai Raimann etwas hilflos und doch zuvorkommend.

Dass er einer der besten Ingenieure in seiner Firma war, wusste er. Aber was neu für ihn war, der Auftrag kam nicht von seiner Zentrale in Deutschland.

In New York saß die internationale Elite, mit der er noch nie etwas beruflich zu tun hatte.

Das Ruthardt von Anselm seinen höchsten Chef in New York persönlich kannte, wusste er nicht.

Ruthardt von Anselm holte jetzt aus der rechten Schublade seines Schreibtisches einen beschriebenen DIN-A4 Bogen hervor, und schob ihn Kai Raimann über den Schreibtisch.

>>Lesen Sie bitte! <<, forderte ihn von Anselm auf.

Es war eine Abmahnung an Ruthardt von Anselm von der Direktion der größten International-Bank in New York. Es ging um verschwundene Gelder der International-Bank in Millionenhöhe.

Als er das wichtige Schreiben gelesen hatte, schaute er bedenklich auf, holte tief Luft und blies sie währenddem er von Anselm überlegend ansah wieder aus.

>>Und was habe ich damit zu tun? <<, fragte Kai vorsichtig. >>Es geht um die Aufzeichnungen der Daten die über Fernleitungen, und Server in die ganze Welt gehen. Näheres kann ich Ihnen erst sagen, wenn Sie den DIN-A4-Bogen unterschrieben haben<<, antwortete Ruthardt von Anselm.

Gleichzeitig schob er ein zweites Schreiben des Bundeskriminalamtes über seinen Schreibtisch.

Geheimnisträger der Sicherheitsstufe, der Klasse1, für Datensicherung bei Banken, stand groß mit fett gedruckter Schrift über dem wichtigen Schreiben.

>>Es soll ihr Nachteil nicht sein! Vielleicht könnten sie anschließend nur für uns arbeiten. Und was das bedeutet, betonte er, wissen Sie ja<<,

Kai wusste in diesem Augenblick, dass diese Chance für ihn, nie wiederkommen würde.

Den Ruhm! Der Erfolg! Und das große Geld, lag vor seinen Füßen. Er brauchte es nur noch aufzuheben. Schweigend nahm er das Blatt, las es flüchtig durch und unterschrieb es.

Nachdem von Anselm seine Unterschrift kontrolliert hatte, nahm er das Schreiben und legte es in seine Ablage.

>>Sie sind ein kluger, geschäftstüchtiger Mann! Wir sollten jetzt zur Sache kommen<<, meinte Ruthardt von Anselm bewusst und fing an zu reden:

>>Seit einigen Wochen werden Millionen Geldbeträge in mehrstelliger Höhe von einem Unbekannten, von unseren Konten, die den höchsten Sicherheitsbestimmungen Weltweit unterliegen, elektronisch abgebucht. In wenigen Stunden ist das kriminelle Bankgeschäft abgeschlossen. Die Geldbeträge werden auf irgendeine uns unbekannte Bank in der Welt gebucht, und innerhalb einer Stunde von einem Strohmann abgeholt.

Der Absender der Datenfernübertragung gibt sogar den Namen des Empfängers an. Dieser holt es dann wenig später mit einem gefälschten Pass ab.

Ihre Aufgabe ist es uns mit ihren technischen Möglichkeiten und ihrem großen Fachwissen zu helfen, den Auftraggeber der illegalen Geldanweisungen heraus zu finden.

Den Rest erledigen wir! <<, sagte er in befehlender Weise.

>>Und warum wenden Sie sich nicht an den Sicherheitsdienst des BKA? Die EDV-Speziallisten haben doch die besten Möglichkeiten weit über Deutschland hinaus zu ermitteln, und die Kriminellen hinter Schloss und Riegel zu bringen. <<, fragte Kai, denn den Auftrag den er bekommen hatte, lies viele Fragen offen.

>>Das Finanzamt sie wissen ja! Wenn sie erst einmal einen Hinweis bekommen, durchsuchen sie gleich die ganze International Bank<<, antwortete er entschuldigend und hoffte, dass er keine weiteren Fragen mehr stellen würde.

Dass hinter den Geldgeschäften die russische Mafia und andere Untergrund-Organisationen standen, wusste Kai Raimann zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

>>Ach noch etwas! Woran mir sehr viel liegt. Die Sache ist streng geheim! Und alle ermittelten Informationen nur an mich.

Auch bin ich der Einzige, der von ihrem Auftrag weiß! Der EDV-Leiter unseres Hauses wird in den nächsten zwei Tagen bei ihrem Chef in Frankfurt anrufen. Man wird sie anfordern und als Grund diverse Übertragungsfehler in unserem Datennetz angeben<<, sagte von Anselm stand auf nahm ein Briefumschlag aus der Schublade seines Schreibtisches und hielt ihn Kai Raimann entgegen.

>>Es ist für den Anfang! Stecken sie es weg! Sie wissen ja, das Finanzamt! <<, merkte er wiederum an.

Kai nahm das Kuvert nur zögernd entgegen und bedankte sich.

Ja, warum sollte er es nicht annehmen? Es gab keine Quittung. Nichts musste er unterschreiben! Und was in dem Brief war, konnte man anhand der heimlichen Aufzeichnung, die Ruthard von Anselm vor ihrem Gespräch gestartet hatte, auch nicht beweisen, dachte er.

>>Also dann viel Erfolg! Es ist schön, dass sie uns helfen. Sollten sie einen Erfolg verzeichnen, melden Sie sich telefonisch bei Frau Borelli. Sie weiß Bescheid und stellt sie sofort durch in mein Büro<<, beendete von Anselm plötzlich das Gespräch, da er es auf einmal eilig hatte.

Nachdem Kai sich von ihm kurz verabschiedet hatte, verließ er mit einem mulmigen Gefühl im Magen, sein Büro.

Im Vorzimmer stand noch der Kaffee, den die Sekretärin für ihn bringen ließ.

>>Ich lasse Ihnen einen neuen Kaffee kommen! <<, meinte sie, als sie Kai Raimann sah.

>>Nein, nein, nicht nötig! Ich trinke ihn auch kalt <<, antwortete er in dem Gedanken an das geheimnisvolle Kuvert, das er soeben bekommen hatte.

Nachdem er seine Tasse Kaffee in einem Zug ausgetrunken hatte, bedankte er sich noch einmal und verließ das Vorzimmer.

Was war in diesem Kuvert, das er an seiner Brust fühlte? Bei dem Gedanken, es könnten ein paar 1000 Euro sein, schlug ihm das Herz bis zum Hals.

Ohne lange zu überlegen, ging er auf die nächste Toilette, die in der Nähe war. Die vergoldeten Wasserhähne und die exklusiven Spiegel in der Toilette sah er vor Aufregung nicht mehr. Sich umsehend, als hätte er etwas gestohlen, ging er in eines der WCs und schloss sich ein.

Jetzt war er plötzlich völlig aufgeregt. Mit zitternden Händen holte er jetzt das Kuvert aus seiner Jackentasche hervor. Neugierig öffnete er den Briefumschlag, der geöffnet in das Kuvert eingeschlagen war.

Ihm stockte fast der Atem, als er die vielen 500 Euroscheine sah. So viel Geld hatte er noch nie auf einmal in der Hand gehalten. Oh Gott, wo sollte er hin mit dem vielen Geld? war sofort sein erster Gedanke.

Auf einer Bank konnte er es auf keinen Fall deponieren. Denn bei mehr als 10.000 € Einzahlung musste man die Herkunft des Geldbetrages nachweisen.

Ja! Und da war noch das Finanzamt mit ihrer Auskunftspflicht... Dass er eine große Summe Schwarzgeld in der Hand hielt, wurde ihm jetzt erst bewusst.

So richtig freuen konnte er sich nicht mehr, wenn er daran dachte, dass ihm das Geld, Unglück bringen könnte.

Seine Gefühle im Magen fuhren und die Gedanken in seinem Kopf fuhren jetzt mit ihm Achterbahn.

War es das Glück oder war es die Angst, die er in sich spürte?

Endlich hatte er die große Kohle, die er schon lange wollte.

Schnell sich nach oben umschauend, dass ihn ja keiner über die Trennwand der Toilette beobachtete, steckte er das Kuvert mit den Geldscheinen ein, drückte auf den Toiletten Spüler und öffnete die WC-Tür.

Erschrocken von dem, was er sah, blieb er für einige Sekunden stehen. Mit dem Rücken zu ihm stand plötzlich ein Mann an einem der Urinal Becken, der für ihn unbemerkt in die Toilette gekommen war. Was Kai auffiel, er stand nur da ohne zu Pinkeln. Hatte er ihn vielleicht die ganze Zeit beobachtet?

Als er dann an ihm vorbeiging, um das WC zu verlassen, drehte der Fremde sich um und grinste ihn höhnisch an.

Was wollte er von ihm? dachte Kai. Dann verlies er Eilens die Chefetage. Mit einem unguten Gefühl im Magen verließ er eiligst das Bankhaus.

*

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9783742770530
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