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Читать книгу: «Du in meinem Kopf», страница 4

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5. Dinge, die man nicht wahrhaben will

Langsam schwebte ich aus der Schwerelosigkeit des Schlafes in die Wirklichkeit und bemerkte wie meine linke Hand zu meinem Schritt wanderte. Ziellos tastete sie dort herum, als würde sie etwas suchen. Was tat ich da? Was machte dort meine Hand? Schlagartig war ich wach. Mit weit geöffneten Augen hörte ich in mich hinein. Connor? Bist du noch da?

Ein verschlafenes Ächzen dröhnte durch meinen Kopf. Jap, war er.

Was ist denn? Scheiße nochmal. Wer bist du und was suchst du in meinem Bett? Ein erneutes Tasten meiner Linken in meinem Schritt erfolgte ... und ein Schrei in meinem Kopf. Fuck! Wo ist mein Schwanz?

Da wo er hoffentlich immer ist, aber sicher nicht zwischen meinen Beinen.

Grob packte ich meine Linke und zog sie von meinem Unterleib fort, um sie neben mich auf die Matratze zu pfeffern. Hör gefälligst auf, an mir herumzufummeln!

Scheiße, es war als doch kein Traum.

Nein, leider nicht.

Stöhnend schloss ich wieder die Augen. Am liebsten hätte ich diesen Tag unter der Bettdecke verbracht. Mir grauste bereits davor, mich den ganzen Tag mit Connor herumschlagen zu müssen.

Es bringt nichts, Hazel. Wir müssen aufstehen. Wenn du im Bett liegen bleibst, können wir an unserem Zustand nichts ändern.

Ist ja gut.

Langsam quälte ich mich aus dem Bett. Meine Oberschenkel schmerzten von meinem gestrigen ungewohnten Sprint. Meinen Muskelkater insgeheim verfluchend taumelte ich zum Schrank, wo ich meine Lieblingsjeans und ein T-Shirt herauszog. Wenn der Tag schon bescheuert werden würde, wollte ich wenigstens bequeme Klamotten tragen. Lustlos schlurfte ich ins Bad, zog mich aus und stieg unter die Dusche. Das warme Wasser prasselte auf mich herunter. In meinem Kopf schwappte eine milchige Suppe aus wirren Gedanken, Erinnerungen und Eindrücken hin und her. Mir kam alles so unwirklich vor. Träge und immer noch hundemüde wusch ich mir die Haare und seifte mich ein.

Hazel?, hörte ich Connor zaghaft fragen. Du weißt schon, dass ich alles sehen und fühlen kann?

Ich versteinerte. Mit der Seife in der einen und mit meinem Busen in der anderen Hand. Mist, elender, das habe ich vollkommen vergessen.

Das habe ich bemerkt. Aber, Hazel, ... es ist nichts, was ich nicht schon gesehen hätte. Und es ist okay. Es ist das Natürlichste auf der Welt.

Weißt du was? Ja, ja lass uns die Sache locker angehen. Ich habe keinen Bock auf diesen Stress am Morgen. Können wir uns darauf einigen, dass du dich einfach zurückhältst und mich so tun lässt, als wärst du gar nicht da?

Wie lange?

Bis ich das Bad verlassen habe.

Das wird mir zwar schwerfallen, aber okay.

Danke.

Um es Connor leichter zu machen, versuchte ich von nun an, meinen Blick auf die Wände zu richten. Abtrocknen, Anziehen, Zähneputzen, alles ging wie gewohnt vonstatten. Ich verzichtete nur darauf, mich anzusehen oder in den Spiegel zuschauen, solange ich nackt war. Von Connor kam kein Laut und es lief prima, bis sich ein dringendes Bedürfnis einstellte. Ratlos stierte ich die Toilette an. Das konnte doch nur peinlich enden.

Tu es einfach. Oder willst du in die Hose pinkeln?

Ich kann das nicht.

Jetzt mal offen und ehrlich, das wird sich nicht anders anhören als bei mir. Aber wenn es dich beruhigt, werde ich mir die Ohren zuhalten. Ich schwöre.

Erstens höre ich deiner Stimme an, dass du mich gerade auslachst, und zweitens hast du gar keine Ohren, die du dir zuhalten könntest. Momentan zumindest.

Connor seufzte. Okay, ich verziehe mich für ein Weilchen in den hintersten Winkel deines Verstandes – hoffen wir, dass es da nicht zu dunkel ist – und beschäftige mich mit anderen Gedanken. Wie zum Beispiel, wen Coach Bishop auf meiner Position spielen lassen wird, falls ich es bis Samstag nicht wieder in meinen Körper schaffe. Oder ob Harvard wirklich das College ist, das ich besuchen sollte.

Wie wäre es, wenn du nebenbei ein Lied singst?

Nicht dein Ernst?

Doch. Es muss nur laut genug sein. Old McDonald würde schon seinen Zweck erfüllen?

Auf gar keinen Fall!

Twinkle, Twinkle, Little Star?

Nein! ... Höchstens: Feeling good.

Ookayy.

Ich kann nicht glauben, dass ich das jetzt tue.

Glaub mir, ich auch nicht.

Zögernd und mit einem unguten Gefühl in der Magengegend ging ich auf die Toilette zu und dann begann Connor zu singen. Für einen Moment vergaß ich zu atmen. Gebannt blieb ich stehen und lauschte seiner überraschend sexy markanten Stimme, die mit den ersten Zeilen des Songs wie raue Seide durch meinen Körper floss. Ein wohliger Schauder rieselte meinen Rücken hinab. Bei jeder tiefen Note richteten sich Härchen an meinen Armen auf. Klar, war mir aufgefallen, dass Connor eine ausgesprochen tiefe und melodische Sprechstimme hatte, aber nie wäre ich darauf gekommen, dass wenn er singen würde, sie mir dermaßen ...

... unter die Haut gehen könnte?, unterbrach Connor plötzlich seinen Gesang. Er lachte leise und dieser Laut machte das Drunter und Drüber in meinem Körper alles andere als besser. Mein Gehirn filterte die Sexyness aus seiner Stimme heraus, die mir direkt in den Magen rauschte.

Du, ... du findest meine Stimme erregend? Er klang zwar amüsiert, aber auch verwundert.

Ähm ... hast du etwa mitbekommen, was sich in mir abgespielt hat?

Du meinst, dass es bis in deinen Magen kitzelt, es dich friert und zugleich wärmt, wenn ich singe? Ja, das habe ich. Ich wusste nicht, dass meine Stimme zu so etwas in der Lage ist. Er grinste, ich hörte es.

O Gott, das war bestimmt sein bekanntes Grübchenlächeln, mit dem er die Mädchen scharenweise in die Knie zwang. Mein Kopf verwandelte sich in einen Feuerball. Es war tausend Mal peinlicher, es von ihm eiskalt auf die Nase gebunden zu bekommen, anstatt es nur zu vermuten, dass er es erahnen könnte. Heilige Scheiße. Demnach war Abstreiten zwecklos, wenn er alles hautnah in meinen Gedanken hörte und genau fühlte, was in mir vorging. Und mit einem Mal wurde mir klar ...

Dann hast du also schon die ganze Zeit über meine Wut, meine Freude und auch meine Scham gespürt?

Deine Angst, deine Zweifel. Ja, alles. Sehr viele Gefühle und sehr verwirrend übrigens.

Schlimmer konnte es nicht mehr werden. Ich war ein offenes Buch für Connor. Kein Geheimnis, kein Gefühl gehörte mehr mir. Mir kam mein Körper auf einmal zu klein vor, viel zu beengt. Ich glaubte zu ersticken. Ich musste hier raus. Ich musste ... Nur wie?

Hazel, nein. Nein. Du bekommst jetzt keine Panikattacke. Wir stehen das durch, gemeinsam. Wir finden eine Lösung. Du wirst sehen, heute Mittag bin ich wieder in meinem Körper und du hast deinen für dich ganz allein. Alles wird gut werden. Vertrau mir.

Nur allmählich ebbte die Panik in mir ab.

Bist du dir sicher?

Ja, völlig sicher. Und jetzt klinke ich mich für eine Weile aus, dann kannst du tun, was du willst. Keinen Ton wirst du von mir hören. Denk nicht mehr an mich.

Okay.

Eine halbe Stunde später stieg ich mit Sam in den Schulbus. Connor hatte sich wie versprochen seit dem Bad nicht mehr zu Wort gemeldet. Langsam fühlte ich mich wieder normal und nicht mehr wie eine Fremde in meinem Körper. In völliger Ruhe hatte ich mich schminken, frühstücken, zum Bus laufen und auch Sam begrüßen können, mit der ich mich nun in einer Sitzreihe niederließ. Wie jeden Morgen beobachteten wir die Schüler, die nach uns in den Bus kamen und sich einen freien Platz suchten.

»Wenn ich Glück habe, ...«, meinte Sam neben mir, »geht in der ersten Stunde wieder einer von Mr. Danvers gewagten Versuchen daneben und wir müssen einmal mehr wegen giftiger Dämpfe das Klassenzimmer räumen.«

Ich grunzte. »Wenn ihr Glück habt, sprengt er sich samt euch nicht irgendwann in die Luft.«

Sam kicherte und auch von Connor vernahm ich ein leises Lachen. Er war also noch da.

Wir erreichten das Schulgelände und ich stieg mit Sam aus. Gemeinsam schlängelten wir uns durch die Schülerschar zu unseren Schließfächern, die nur wenige Schritte voneinander entfernt lagen. Gerade als ich mein Biologiebuch in den Rucksack packte, kamen ein paar Jungs vom Football-Team angelaufen.

Das sind Fisherman und Shepard.

Ich sehe sie. Leider.

Hastig drehte ich mich wieder zu meinem Spind. Doch Connor hatte anderes im Sinn und ohne mein Zutun streckte ich den Kopf an meiner Schließfachtür vorbei, um beobachten zu können, wohin die zwei gingen.

Lass uns ihnen bitte folgen, Hazel. Ich würde gern wissen, was sie reden, ob sie schon von meinem Unfall gehört haben.

Muss das sein?

Wenn du an meiner Stelle wärst, würdest du nicht auch einen Blick auf deine Freunde werfen wollen?

Schweren Herzens musste ich mir eingestehen, dass ich ihn ebenso gebeten hätte, Sam aufzusuchen. Also gut. Aber nur ein kurzes Stück. Ich will nicht zu spät in meinen Unterricht kommen.

Alles klar. Dann lass uns sie verfolgen. Ich schätze, sie werden zu den Picknicktischen am Hintereingang gehen.

Natürlich. Wohin auch sonst? Ich kenne den Platz der angesagten Kids.

Hey, jetzt sei doch nicht so fies. Die Leute sind echt okay.

Zu dir vielleicht.

Schon mal in Betracht gezogen, dass ihr Verhalten nur eine Reaktion auf deins sein könnte?

Nein . Aus dem einfachen Grund, weil sie nämlich keinen brauchen, um über Leute wie mich herzufallen.

Übertreibst du jetzt nicht ein bisschen?

Ich glaube kaum, dass du in der Lage bist, das zu beurteilen.

Sauer warf ich die Tür meines Spinds zu und verschloss sie. Ich verspürte nicht die geringste Lust, Connors Kumpels zu verfolgen und zu belauschen. Bewegungslos verharrte ich auf der Stelle. Sam, die vor mir stand, sah mich irritiert an und nickte mit dem Kinn in meine Richtung. Ich verstand ihre Geste sofort: Was ist los?

Ich schulterte meinen Rucksack und ging an ihr vorbei. »Muss noch kurz was erledigen. Wir sehen uns dann später in der Pause.«

»Okay.« Mit großen Augen blickte sie mir nach.

So gut es ging, versuchte ich, mich hinter anderen Schülern zu verbergen und gleichzeitig zu Fisherman und Shepard aufzuschließen. Kurz vorm Eingang konnte ich Fetzen ihrer Unterhaltung aufschnappen.

»Ethan hat erzählt, sie hätten ihn oben am Longshaw Peak gefunden.«

»Was hat er um diese Uhrzeit da oben gemacht?«

»Keine Ahnung.«

Ich blieb den zwei an den Fersen kleben. Wie erwartet suchten sie den hintersten Picknicktisch auf, wo auch schon die anderen ihrer Clique warteten. Brianna, Connors Freundin, war eine von ihnen. Sie hing weinend in Ethans Armen, der ihr sanft die Schulter streichelte. Prompt vernahm ich, Connors tiefes Seufzen.

Kannst du dich näher ranschleichen, damit ich hören kann, was sie reden?

Sicher, dass du das willst?

Warum sollte ich das nicht wollen? Das sind meine Freunde.

Okay, ich versuche es.

Gesagt, getan. Schritt für Schritt schlenderte ich betont gelangweilt in die Nähe der Gruppe. An einer Säule der Arkaden blieb ich stehen. Nur ein kurzes Wegstück trennte mich noch von Connors Freunden. Mit dem Rücken in ihre Richtung lehnte ich mich gegen den kühlen Stein und tat so, als schaue ich mich ziellos um.

»Hey, Bran, das mit Connor tut mir voll leid«, sagte Shepard und auch Fisherman schloss sich ihm an.

»Ja, Mann, das ist voll scheiße, was ihm passiert ist. Weiß man denn, wie es dazu kam?«

Schluchzend hörte ich Brianna erwidern: »Nein. Seine Eltern sagten mir nur, dass man ihn bei den Felsen mit einer Kopfverletzung und ohne Bewusstsein gefunden hätte und er ins Green Haven nach Penshecola gebracht wurde.«

»Emma und Tracey haben mir vorhin erzählt, dass sie auf ihrer Joggingrunde dazugekommen wären, als ein Spaziergänger Connor gefunden hätte und gerade dabei gewesen wäre, den Rettungsdienst zu rufen«, mischte sich nun auch Briannas beste Freundin Lindsay ein.

Ethan sagt gar nichts, bemerkte Connor. Ein kritischer Unterton schwang in seiner Feststellung mit. Er hält Brianna nur stumm im Arm. Warum kommt von ihm nichts zu meinem Unfall?

Ich warf einen Blick über die Schulter und musterte Connors Kumpel, Ethan Strout. Der Kerl war das perfekte Abziehbild eines Sunnyboys. Blonder Wuschelkopf, Schmollmund und große, grüne Augen mit langen Wimpern. Sein hübsches Bubi-Gesicht wollte irgendwie nicht zu seiner muskulösen Figur passen. Er wirkte verschlossen, aber seine Körpersprache verriet Kummer. Tiefen Kummer.

Sieh dir deinen Freund an. Es scheint ihn ziemlich mitgenommen zu haben.

Mhm, ich kann mir denken weshalb.

Was heißen soll?

Wir haben uns gestern Abend gestritten.

Darf ich fragen, um was es dabei ging?

Ach, nichts Wichtiges.

Okay, wenn du es mir nicht sagen willst, bitte. Warum sollte ich auch etwas über dich erfahren wollen? Ist ja nur so, dass du alles über mich weißt, sogar die Farbe meiner Unterhose.

Hazel, wir sollten jetzt schleunigst gehen.

Warum? Weil es dir nicht passt, wenn ich mal etwas von dir wissen will?

Nein, weil Fisherman und Shepard dich entdeckt haben.

Was?

Erschrocken suchte ich nach den beiden Footballspielern. Mittlerweile standen sie etwas abseits der Gruppe und wie Connor gesagt hatte, starrten sie zu mir herüber.

»Hey, was glotzt du denn so?«, rief auch schon Shepard.

»Spionierst du uns etwa hinterher?«

Finster dreinblickend kamen die beiden Schränke auf mich zu.

Mist!

Eilig verließ ich meinen Horchposten und flüchtete zurück zum Hintereingang des Schulgebäudes. Gerade als ich die Tür aufziehen wollte, hatten die zwei mich eingeholt und versperrten mir den Weg. Von rechts und links kesselten sie mich ein und stemmten sich gegen die Tür, was meiner Flucht ein Ende setzte.

Fisherman, der zwei Köpfe größer als ich war und mich an einen überdimensionalen Spongebob erinnerte, grinste dreckig auf mich nieder. »Na, auf wen hast du es abgesehen?«

»Vielleicht wollte sie sich davon überzeugen, dass die Gerüchte über Connor stimmen?«, riet Shepard angesäuert.

Fishermans Augen wurden schmal. »Stimmt das?«

Scheiße!, keuchte Connor nur für mich hörbar hinter meiner Stirn.

Ich schluckte panisch. Was soll ich sagen? Schnell, erzähle mir, was ich ihnen sagen soll.

»Was ist? Hast du die Sprache verloren?« Das war wieder Shepard.

»Ich ... Äh, ich ...«

Connor, jetzt hilf mir doch mal!

Das tat er dann auch und meine Lippen bewegten sich. »Ich habe ihn oben am Longshaw Peak gesehen und ... und ...«

Super gemacht, Connor. Und jetzt?

»Und?«, fragte einen Wimpernschlag später auch schon Fisherman misstrauisch.

»Ich wollte schauen, ob Brianna Bescheid weiß«, hörte ich mich zu meinem Entsetzen stammeln.

Bist du irre?

Was denn? Du wolltest doch, dass ich dir aus der Patsche helfe. Mach dir keine Sorgen, die werden das ohne Probleme schlucken.

Nein, werden sie nicht.

Shepard schüttelte abwertend den Kopf. »Bist du bescheuert? Natürlich weiß sie von Connors Unfall. Sie ist seine Freundin.«

»Du warst auch oben am Longshaw Peak?«, brummte Fisherman. »Was habt ihr denn alle dort oben gesucht?«

Damit Connor nicht noch mehr Stuss erzählte, schoss ich die erste Lüge heraus, die mir in den Sinn kam. »Joggen. Ich war joggen wie Tracey und Emma.« Hektisch schaute ich zwischen den zwei Neandertalern hin und her. Hoffentlich nahmen sie mir den Schwindel ab.

»Du und Joggen?«, nuschelte Shepard misstrauisch. Sein Blick kroch über mein T-Shirt und blieb an den Farbspritzern auf meiner Hose hängen. »Ich hab dich noch nie auf dem Sportgelände gesehen. Scheinst mir eher zu den Pinslern zu gehören.«

Fisherman nickte gemächlich. »Jaah. Du warst auch noch nie bei einem unserer Spiele dabei. Du interessierst dich gar nicht für Sport, oder?«

»Doch, natürlich«, hielt ich dagegen. »Und ich war schon bei einigen eurer Spiele.« Allerdings bloß, weil Sam mich hingeschleppt hatte, um einen Jungen aus unserer Stufe stalken zu können.

Nein, Hazel, tu das nicht, kam Connors Warnung zu spät.

Fishermans Brauen hoben sich. »Tatsächlich? Und gegen wen haben wir da gespielt?«

»Hastings?«, sprang Connor für mich ein, da ich beim besten Willen keine Ahnung hatte, gegen welche andere Schulmannschaft sie angetreten waren.

Shepard grunzte abfällig. »Gut geraten.«

»Wie ging das Spiel aus?«, fragte Fisherman und pinnte mich mit den Augen förmlich fest.

»Neunundzwanzig zu dreiundzwanzig für uns«, kam es zu meiner Überraschung aus meinem Mund geschossen.

Fisherman grinste. »Das stimmt. Sie war tatsächlich bei dem Spiel dabei.« Amüsiert blickte er zu Shepard, der jedoch völlig unbeeindruckt blieb.

»Klar.«, antwortete ich diesmal selbst und von mir oder vielmehr Connors Wissen überzeugt.

Danke. Und eigentlich war das nicht mal gelogen, denn du warst ja wirklich dabei.

Ja, und an unserem Sieg maßgeblich beteiligt. Und du, warst du bei dem Spiel nun dabei oder nicht?

Keine Ahnung. Wenn, dann habe ich mir die Zeit damit vertrieben andere Leute zu beobachten und zu skizzieren.

Oh. Cool. Schätze ich.

Der Gong ertönte. Das war meine Rettung und ich straffte mutig die Schultern. »Jungs, es war nett mit euch zu plaudern, aber jetzt sollte ich wirklich gehen.« Mit einem Fake-Grinsen versuchte ich, erneut die Tür zu öffnen. Vergebens.

In Shepards Gesicht las ich, dass der Spruch gar nicht gut angekommen war. »Du bist so ein Freak, ey. Folgst Bran und stehst dann nur dumm rum und gaffst, ohne was zu sagen. Hast dich wohl an ihrem Kummer aufgegeilt, was?«

»Nein«, haspelte ich geschockt von seiner Unterstellung und geriet in Panik.

Auch Connors Shit! war keine Hilfe.

»Ja«, stimmte Fisherman nun plötzlich Shepard zu. »Halt dich besser von Bran fern, der geht es zur Zeit beschissen genug. Die braucht nicht noch von so einer ... wie dir gestalked zu werden.«

Einer wie mir? Einer wie mir, was?

Obwohl er nicht genauer erläuterte, was er damit meinte, war sein angeschlagener Ton deutlich genug. Er brannte wie Feuer unter meiner Haut. Hatte ich vorher noch Fisherman für den Netteren der beiden Honks gehalten, war ich mir nun nicht mehr sicher, welchen von ihnen ich ätzender fand.

»Okay, alles klar«, stammelte ich nervös. Da die Schränke noch immer die Tür verbarrikadierten und nicht den Anschein machten, daran etwas ändern zu wollen, trat ich mit zitternden Knien den Rückzug an. Nachdem ich zwei Schritte zurückgewichen war, drehte ich mich vollends um und eilte in großen Schritten davon.

Wow, das war ... echt mies von den Zweien.

Nein, das war einfach nur typisch. Ist dir noch nie aufgefallen, dass sie immer so blöde Kommentare vom Stapel lassen und sich daneben benehmen?

Das ist doch nur Spaß, die meinen das nicht ernst.

Ich hatte das Schulhaus umrundet und kam außer Puste beim Vordereingang an. Schnell hastete ich weiter zu meinem Klassenzimmer. Ach, ja? Es ist also ein Witz, wenn sie mir hinterherrufen, wo ich meine Titten gelassen hätte oder dass mein Zuhause ein Müllcontainer wäre? Ich verrate dir mal was: Für mich fühlt sich der Scheiß ganz und gar nicht nach Spaß an.

Das ... ähm ... kann schon sein. Aber, was ich damit sagen will, ist, die zwei sind keine schlechten Menschen.

Du wirst das nie verstehen, oder?

Oder du verstehst es nicht.

Weißt du was? Belassen wir es dabei. Mir bereitet sowieso etwas anderes viel mehr Sorgen als dieser Mist.

Und was?

Was, wenn sie es Brianna erzählen?

Dass du am Longshaw Peak warst?

Ja, und dass ich sie beobachtet habe.

Ich verstehe nicht. Was soll sie schon machen?

Vor meinem Inneren tauchten Briannas perfekt geschminkten, eisigen, blauen Augen auf, aus denen ein Blick genügte, um jeden zu einem gammeligen Turnbeutel zu degradieren, der ihr nicht passte. Sie brauchte, nicht mal etwas zu sagen. Eine gezielte Bewegung ihrer überzeichneten Lippen reichte aus, damit kein anderes Mädchen mehr mit einem reden wollte. Zu gut kannte ich ihre Masche und die Auswirkungen dieser, der ich selbst schon zum Opfer gefallen war. Und das bloß, weil ich einmal ein T-Shirt mit Nieten, Fransen und Löchern nach meinem Geschmack aufgepimpt hatte. Heißes Unwohlsein durchflutete mich, als mir das Getuschel wieder einfiel, das dann später hinter meinem Rücken überall, wo ich auftauchte, auf mich eingeprasselt war. Ich wäre ein armseliger Loser, der sich seine Kleider aus dem Müll anderer Leute zusammenklauen würde. Eine andere Form von Schmuddel-Hazel sozusagen. Das hatte wohl meinen Abstieg in der Highschool-Hierarchie eingeläutet oder zementiert. Brianna war nun mal das Alpha-Mädchen, dem alle folgten. Und Connor war ihr männliches Pendant.

Mir scheint, du kennst deine Freundin nicht wirklich, Connor.

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9783754184882
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