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Читать книгу: «Die Gedichte von Sommer und Tod», страница 5

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Der Wolken große Runde
Steht an dem Himmelszelt,
Die Flüsse in den Ländern,
Sie nehmen ihren Lauf,
Und nichts mag sich verändern,
Er sähe denn darauf.
 
 
So ist in heiligem Walten
Die ganze Welt vollbracht,
Den Jungen und den Alten
Wird immer Tag und Nacht!
 

V
VERWANDLUNG

 
Waldinneres, wo von dem felsigen Stein
Das dunkle Wasser rauschend niederfällt!
Der Wolke drohend Schweben gibt allein
Noch Kunde vom bewegten Himmelszelt.
 
 
Der starken Bäume Festigkeit ist müd.
Weicht nicht der Boden und beginnt der Traum?
Die frische Gegenwart ist schon verglüht,
Und Sterben öffnet leise seinen Raum.
 
 
Die schweigenden und oft gebrochenen Herzen
Ziehen im Abschied wiederum hinab.
Und eine Weile brennen kleine Kerzen
Dem eingeweihten, schattenhaften Grab.
 
 
Erschrecken und ein Sinken ohne Halt —
Dann fangen dunkle Stimmen an zu grüßen.
Von neuem ist ein alt bekannter Wald
Dir aufgetan zu Häupten und zu Füßen.
 
 
Die Quellen springen, und ein frisch Gedeihn
Ist sanft und lieblich um das Wiederkehren,
Es kommt zurück das freundliche Verzeihn,
Das ausgestoßen war von hundert Speeren.
 
 
Und wiederum sollst du den Weg beginnen,
Indes die Wolken ziehn ob deinem Haupt,
Und wenn die Stunden rätselvoll verrinnen,
Sollst du nicht wissen, was sie dir geraubt.
 
 
Hindere mich nicht, daß ich dir einmal sage,
Wie sehr ich unter der Verwandlung leide,
Und hör es nicht als eine kranke Klage,
Noch dies sei hart Geheimnis für uns beide.
 
 
Dann mag auf Wogen uns ein Sturm umnachten,
Oder es komme Süßigkeit der Gärten:
Wir wissen, welches Opfer wir einst brachten,
Eh wir erwarben unsere großen Härten.
 
 
Und nun: wir müssen immer davon schweigen,
Da wir zu Schaffenden uns selbst bestimmt,
Wir dürfen uns und jenen nie mehr zeigen,
Wie sehr wir wissen, daß sie schnöde sind.
 
 
Der große Baum im ruhenden Gefilde,
Das dunkle Grün des Laubes in der Schlucht,
Der Felsen dicht bewachsene Gebilde,
Das ferne Grollen: der Gefühle Flucht..
 
 
Hier ist ein Eingang zu den Unterwelten,
Hier haben Wanderer sich oft verirrt.
Wenn einst durch Träume ferne Laute gellten,
Erahnten sie, was nun aus ihnen wird.
 
 
Das Wasser des Vergessens kam gezogen,
Sie wußten nicht mehr recht, wie das geschah.
Im Steigen der von Träumen bleichen Wogen
War Fremde sich und Heimkehr traurig nah.
 
 
Ich möchte immer Traurigeres künden,
Das überstiege des Vergessens Flut:
So laßt uns einen Scheiterhaufen zünden
Dem Sterben, das auf allem Leben ruht.
 
 
Nicht eher darf der Lebende gesunden,
Als nicht der letzte Abschiedsgruß verbrannt,
Und unreif haben jene überwunden,
Die nicht die letzte Stunde ganz gekannt.
 
Возрастное ограничение:
12+
Дата выхода на Литрес:
30 июня 2017
Объем:
9 стр. 1 иллюстрация
Правообладатель:
Public Domain

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