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Читать книгу: «Die Gedichte von Sommer und Tod», страница 3

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III
AN DEN LEUTNANT F. H. S

 
Bewahrt dein Heimlichsein dir noch das Bild
Des hellen Stromes mit den lockern Booten?
In Stunden, die verworren sind und wild,
Begraben wir den Lenz wie einen Toten.
 
 
Zu keiner Rückkehr altem Übermut
Ist dein wie mein Herz einmal noch bereitet,
Es überkam uns früh die große Flut
Mit der, die unser Leben nun begleitet:
 
 
Der ewigen Not, die unser Einstmal schlug,
Frohlockend, unsre Blumen auszujäten.
Und siehst du den gespensterhaften Flug
Der Wolken in den grausen Nebel-Städten?
 
 
Die Tage, die von Vogelsang durchschwirrten,
Sind nun von tobenderem Klang verdrängt,
Und unser Dasein – Dasein wie von Hirten —
Ward auch in frühem Massengrab versenkt.
 
 
Wir horchen ängstlich, was der Wind uns raune,
Der zwischen uns die großen Felder trifft:
Ist es des Ares niemals satte Laune?
Steht in den Sternen es in ewiger Schrift?
 
 
In Leichtsinn und in Schwermut den Genossen
Sah ich in dir, da du mir nie entflohst,
Nun steigt aus Monden, sind sie auch verflossen,
Dankbar Gedenken uns zu schlichtem Trost.
 
 
Ich kam von Trennung zu dem Erdenlicht:
Zuerst bedürfend noch heilsamer Pflegung,
Ward mir ein Helfer manches Angesicht,
Und Balsam manche freiere Bewegung.
 
 
Und wie ich schnell sodann bei euch genas,
Ward ich euch bald zu einer schönen Freude,
Und unsrer Freundschaft angenehmes Maß
Erbaute sich ein reinliches Gebäude.
 
 
Dann kam die Zeit aus Spielen, Üben, Scherzen,
Da selten nur ein Trübsinn Einlaß fand.
Und fast unmerklich reiften unsre Herzen
Zu innigem und zärtlichem Verband.
 
 
Laß mich die Hecken nennen und die Plätze,
Natur, die willig angetragen ward.
Und wie wir sannen, was uns leicht ergetze,
Gefährten wir von kaum gewußter Fahrt.
 
 
Die Straßen, sich mit Dämmerung bekleidend,
Den Mittag, der auf grünem Lande schlief,
Die Blumen, ein’ die andre nicht beneidend,
Die Sonne, die uns strahlte rein und tief,
 
 
Und manche Pfade, die in klarer Biegung
Durch Fruchtbarkeiten führten in das Tal,
Wenn vor der abenddunkelen Besiegung
Der Berg erglänzte noch ein letztes Mal.
 
 
So war der Lenz, ewigen Glaubens Spender,
Selber so ewig nicht wie er gelind:
Der heitren Jugend kam der rauhe Wender,
Und unsrer Wiesen Herrscher ward der Wind.
 
 
Doch glauben wir, getreu dem ernsten Bunde,
Die Kraft von stillem und erhabnem Lied
Und preisen in der nun erhaltnen Wunde
Die Einfachheit des Opfers, das geschieht.
 
 
Denn nicht im Feuer und im Wolkenbruche,
Nicht in der Schlachten blutigem Gezerr:
Es lebet Gott in einem schlichten Spruche,
In sanftem Wehen ist der Herr.
 
 
Wir singen nicht die rasende Trompete,
 
Возрастное ограничение:
12+
Дата выхода на Литрес:
30 июня 2017
Объем:
9 стр. 1 иллюстрация
Правообладатель:
Public Domain

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