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Hedda schaute den noatischen Krieger an. Er schaute sie an, leicht abfällig. Und sie wurde knallrot. Hedda wusste, was sie erlebte hatte. Aber die Worte von Sören verletzten sie nicht. Sie wusste, dass sich das alles unglaubwürdig anhörte. Und sie verstand seine Zweifel. Er meinte es nicht böse, ganz bestimmt nicht.

«Ihr habt recht, Sören!», sagte Hedda leise: »Es klingt unglaubwürdig und ich habe es am Anfang selbst nicht geglaubt!»

«Oh ... sie spricht!», grinste Sören.

Hedda wurde noch viel roter im Gesicht.

«Lass sie in Ruhe!», sagte Ailsa.

«Jetzt verteidigst du sie?», der Krieger grinste: «Ich erinnere mich an deine ersten Worte. Wie nanntest du sie? Bleichgesichtiges, verwöhntes Mauerblümchen!»

«Jetzt weiß ich, wer sie ist!», sagte Ailsa laut.

«Was ist an einem Mauerblümchen schlecht?», Hedda verstand die Metapher nicht.

Sören grinste: «Unscheinbar, unbedeutend. Das ist ein Mauerblümchen ...»

Hedda verstand es immer noch nicht. Sie hatte bei den Noaten die ersten Blumen gesehen. Jede Blume war auf ihre Weise schön. Im Ewigen Eis gab es so etwas nicht.

«Ihr steht sinnbildlich für alle grobschlächtigen Noaten!», sagte Königin Varuna: «Wir sollten uns nicht streiten. Ihr habt Eure Art, wir haben die Unsere. Und daran wird sich auch auf dieser Reise und mit dem gemeinsamen Ziel nichts ändern!»

7

Stadt Hingston,

Versammlungsraum der Hüter des Lichts

Die Hüter des alten Wissens in Hingston hatten sich gerade versammelt, als die Soldaten der königlichen Palastwache das Gebäude stürmten. Alles ging so schnell, dass keiner auch nur annähernd die Möglichkeit hatte zu fliehen. Durchgeführt wurde die Aktion von Lord Stephan von Charleston. Und die Männer des Ordens leisteten keinen Widerstand.

«Was wirft man uns vor?», fragte einer der Ordensbrüder.

Lord Stephan vermutete, dass er einer der führenden Köpfe war: «Mord! An einem Priester!»

«Ach, tatsächlich? Wieso sollten wir einen Priester ermorden?»

»Weil ihr Verrückte seid!», meinte der Offizier: »Und weil ihr einen anderen Glauben vertretet!»

«Das ist doch Unsinn!», erwiderte der Mann des Ordens.

«Ach ja?»

«Ja, ist es. Wir haben nichts gegen den Glauben dieser Welt. Der überwiegende Teil glaubt den gleichen Glauben. Es geht uns nur darum das alte Wissen zu hüten und es auch zu lehren!»

«Ja! Ich kenne eure Lehre! Eure Theorie, dass wir von einem anderen Planeten sind! Und das ist Unsinn! Vor allem aber ist es euer Orden, der jeglichen Fortschritt missbilligt und verdammt!»

«Nicht jeden. Und das wisst Ihr! Unser Orden hat durch das Wissen, das wir haben, sogar viel Fortschritt gebracht! Erfindungen, wo wir glauben, dass sie dienlich sind. Aber unsere alte Welt ist untergegangen wegen dem Fortschritt. Weil der meiste Fortschritt immer nur dem Krieg dienen soll!»

Lord Stephan schüttelte den Kopf: «Unsinn! Was ist mit unserer Medizin? Sie hat in den letzten Jahren enormen Fortschritt gemacht!»

«Ja, das hat sie!», meinte der Ordensbruder: «Und sie wurde weiterentwickelt um vor allem für die Soldaten eine schnelle Hilfe zu bieten. Was die Bevölkerung davon bekommt sind im Grunde nur die Sägespäne!»

«Was ist mit den Fuhrwerken, die wir in den vergangenen zwei Jahren verbessert haben. Sie helfen den Händlern schneller weitere Strecken hinter sich zu bringen ...»

«Ursprünglich entwickelt um militärisches Material schneller von einem Ort zum anderen zu bringen!»

«Was ist mit dem Spinnrad? Wir können bessere Stoffe für unser Bürger herstellen lassen.»

«... und für Eure Soldaten!», sagte der Ordensbruder: «Es gibt kaum eine Entwicklung, die nicht ursprünglich zumindest in Teilen dem Krieg dienlich sein soll! Wir wissen alle, dass das Land Manis aufrüstet. Der König ist zweifelsohne niemand, der den Krieg wünscht. Aber er rüstet auf. Und die militärischen Männer, die sich um ihn scharen ... bei den Göttern, da sind viele Kriegstreiber darunter. Auch Herzog Olaf von Meraton will den Krieg gegen die Shiva. Und was ist mit den Schiffen vor unserer Küste? Was machen die Noaten bei uns?»

«Ich werde mit Euch darüber nicht diskutieren!», sagte der Lord: «Ihr mögt in vielen Punkten sogar recht haben. Dennoch sind wir uns sicher, dass ihr die Schuld am Tod des Priesters tragt!»

«Ach tatsächlich? Warum?»

«Wir haben euer Zeichen an der Wand gesehen!»

«Das könnte jeder verwenden. Und das wisst Ihr!»

Lord Stephan nickte: «Ja, sicher. Aber warum sollte jemand das tun? Nein, ich persönlich bin davon überzeugt, dass irgendjemand von euch das war!»

«Hört zu. Ihr werdet das bereuen, Lord Stephan. Wir waren es wirklich nicht! Und der Mörder läuft damit noch draußen herum!»

Der Lord aus Charleston nickte und winkte dann zwei Soldaten her: «Führt sie ab! Und informiert Lord Philipp, unseren Kommandeur!»

Lord Philipps Gang in die Zellen waren nicht einfach. Das letzte Mal als er im Kerker gewesen war, war er nicht Kommandeur, sondern Gefangener gewesen. Und er hatte auf sein Todesurteil gewartet. Er wusste, dass er nun auf Brüder des Ordens treffen würde. Und er hoffte, dass ihn keiner dieser Gefangenen mit der Gilde, die zu den Hütern des Lichts gehörte, in Verbindung brachte.

«Lord Philipp! Ihr bemüht Euch zu uns? Ihr könnt uns hier nicht einsperren!», meinte der Anführer der Hüter des alten Wissens: «Das ist nicht Rechtens. Und das wisst Ihr. Jeder hätte unser Zeichen an die Wand malen können!»

«Warum sollte sonst jemand euer Zeichen benutzen?», fragte Lord Philipp: «Das macht keinen Sinn!»

«Es macht keinen Sinn, dass wir das Zeichen an die Wand malen, es aber dann leugnen!»

Philipp starrte durch die Gitterstäbe. Ja, der Mann hatte recht. Irgendwie passte das nicht. Aber wer hatte ein Interesse daran diesen Mord den Hütern des alten Wissens in die Schuhe zu schieben? Dennoch musste er seine Pflicht erfüllen: «Wir haben viele von euch gefangen genommen. Aber nicht alle! Verbürgt Ihr Euch wirklich für alle Eure Brüder?»

«Für alle Brüder?», der Anführer lachte: «Dann müsste ich mich auch für Euch verbürgen, habe ich recht? Ihr wisst, dass unser Orden sehr groß ist und aus verschiedenen Gilden besteht. In der Öffentlichkeit wird unser Orden meist mit der Gilde der Docti in Verbindung gebracht. Nicht aber mit den Medici, den Fabri oder eben den Domini, zu denen ihr gehört. Oder irre ich mich?»

Lord Philipp schaute sich um. Dann antwortete er: «Es mag sein, dass wir etwas gemeinsam haben. Das wir beide Teil dieses Ordens sind. Aber die Gilde der Docti ist nun mal der Stamm unseres Ordens. Und er ist es auch, der am Meisten für Unruhe sorgt.»

«Mag sein, dass ihr Domini mehr im Hintergrund arbeitet. Und ich gebe Euch recht, unter uns sind viele Wander- und Stadtprediger, die das Wissen weitergeben wollen und damit für Aufmerksamkeit sorgen. Aber das macht uns nicht mehr oder weniger verdächtig für diesen Mord!»

«Das ist richtig. Dennoch besteht einfach der Verdacht und dem muss ich nachgehen!»

«Auch unter uns Hütern des alten Wissens gibt es Sünde, das bezweifle ich nicht. Wir sind kein Orden von Heiligen. Im Grunde sind wir nicht einmal ein religiöser Orden. Auch wenn Euer König, verzeiht, unser aller König, uns oft als eine Art fremde Religion verurteilt. Uns geht es um die geschichtliche Wahrheit. Aber Ihr, Lord Philipp von Raditon, sperrt uns weg, weil wir als Gruppe in Euren Augen schuldig sind. Ihr wollt uns als Orden die ganze Sache in die Schuhe schieben. Besser gesagt unserer Gilde. Denn ihr wisst, dass wir nur ein Teil des Ordens sind. Ihr aber verkauft uns den anderen als den Orden.»

«Nun, wir werden die Wahrheit herausfinden. Und wenn der Orden nicht schuldig ist, dann werdet ihr alle frei sein. Das verspreche ich!», meinte der Lord.

«Ihr könnt mir viel versprechen. Wir wissen, was mit den Veteranen war. Ihr dreht Euer Fähnchen, wie der Wind weht. Erst habt Ihr sie unterdrückt, Justiz vor den Augen von Kindern und Frauen verübt und dann habt Ihr sie zur Verteidigung der Stadt eingesetzt. Und Ihr selbst, Lord, habt im Kerker gesessen. Auf Befehl des Königs. Aber jetzt seid Ihr wieder Kommandeur!»

«Von Politik versteht Ihr nichts!», sagte der Lord.

«Aber von Geschichte. Ihr wisst so gut wie ich, dass Politik nicht im Namen eines Volkes geschieht, sondern stets im Namen eines Fürsten.»

«Weil es die Götter so wollen!», meinte Philipp von Raditon: «Aber was diskutiere ich mit Euch? Da könnte ich auch genauso gut mit einem Esel diskutieren. Ihr seid bockig und einsichtig!»

«Eure aggressive Wortwahl überrascht mich!», kam als Antwort: «Jeder weiß, dass ich zum Orden gehöre. Aber keiner weiß es von Euch. Und ich denke, ihr wollt, dass das so bleibt!»

«Ihr würdet mich verraten?»

«Ihr wisst, dass ich Euch nicht verraten werde. Wir haben einen Ehrenkodex und der gilt für alle Gilden. Aber im Gegenzug erwarte ich, dass auch Ihr fair seid. Vor allem aber verlange ich von Euch, dass Ihr den Priesterlord in Galava informiert.»

8

Königspalast Hingston,

Königliche Gemächer

Katharina schaute auf ihren Vater. Sein Zustand war unverändert. Sie schaute Tamira an und meinte plötzlich: «Du musst mir einen Gefallen tun!»

«Was, königliche Hoheit? Alles was ihr wollt!», sagte die Hofdame.

«Hier gehen Leute ein und aus. Und ich weiß nicht, ob das gut ist. Jeden Tag kümmert sich jemand anderes um ihn. Ich hätte gerne, dass du dich um ihn kümmerst!»

«Um Euren Vater? Um die königliche Majestät?»

Katharina nickte: «Ja genau. Dir vertraue ich! Ich möchte, dass du bei ihm bist. Tag für Tag. Nacht für Nacht. Bis er wieder gesund ist! Ich weiß, dass das viel verlangt ist!»

«Nein, ist es nicht!», sagte Tamira: «Ich tu es gerne!»

«Sicher?»

«Ob Ihr es befehlt oder mit darum bittet. Ich werde voll und ganz Euren Wünschen entsprechen!», sagte Tamira.

«Es ist keine leichte Aufgabe!», meinte plötzlich eine Stimme hinter den beiden. Es war der Medicus: «Du musst ihn waschen, füttern ... die Laken wechseln. Nicht wirklich angenehme Aufgaben. Aber ich würde es gut finden diese Arbeit in den richtigen Händen zu wissen!»

Katharina schaute den Arzt an: «Sie ist die Richtige dafür! Und ich werde nun auch öfters vorbeischauen!»

«Wir brauchen jedoch die Genehmigung des Lord Philipp von Raditon!», meinte der Medicus: «Euer Vater hat viele Feinde. Er lässt nicht einmal Eure Mutter alleine zu ihm!»

«Und das zu Recht!», sagte die Prinzessin, war jedoch über ihre eigenen Worte recht überrascht. Vor allem wie leicht sie ihr über die Lippen glitten: «Meiner Mutter kann man nicht trauen!»

König Leopold bekam alles mit. Im Grunde wusste das sowohl der Arzt als auch seine Tochter. Zumindest gingen sie davon aus, nachdem sie heute eine Träne gesehen hatten. Und sie hatten recht. Er verstand jedes Wort. Er konnte nur nicht antworten oder reagieren. Vor allem aber war er froh, dass seine Tochter so klare Gedanken fasste. Dass sie ihrer eigenen Mutter nicht vertraute. Zu Recht. Aber sie war immerhin ihre Mutter und dazu noch eine recht manipulative Frau. Er musste so schnell wie möglich aus diesem Zustand hinaus. Sie würde wieder versuchen ihn umzubringen. Da war er sich sicher.

«Was soll ich tun?», fragte Tamira.

Der Medicus ging zum König. Er schaute sich die Pupillen an, hielt die Hand an die Stirn um die Temperatur abzuschätzen und meinte schließlich: «Ich werde Euch alles erklären. Aber wichtig wäre es vor allem auch mit ihm zu sprechen. Zu erzählen. Es müssen keine wichtigen Dinge sein aber einfach, damit er Stimmen hört!»

Tamira nickte: «In Ordnung!»

9

Stadt Lios,

Bürgerplatz

Die Pravin waren keine wirklichen Befürworter der Todesstrafe. Das sah man der Bevölkerung an. Während in Nehats man solchen Aktionen meist sogar entgegenfieberte, waren die Bewohner der Stadt Lios eher verhalten. Eine Hinrichtung war hier kein Magnet, der viele Schaulustige anzog. Mixtli merkte das sofort. Die meisten Anwesenden waren Soldaten. Es war ihnen befohlen worden hierher zu kommen und der durchzuführenden Todesstrafe beizuwohnen. Von der Bevölkerung wollte das keiner sehen.

Lelex hatte sich einen Baum ausgesucht, der mitten in der Stadt auf dem großen Bürgerplatz stand. Eine ordentliche Hinrichtungsstätte gab es hier nicht. Die Delinquenten sollten auf einem Pferd sitzen, das Seil um ihren Hals an einem Ast hängen und der Gaul schließlich vorwärtsgetrieben werden. Auch er war kein Befürworter der Todesstrafe und ihm missfiel, was er tun musste. Zwangsläufig fragte er sich natürlich, ob er es tatsächlich tun musste oder ob er es einfach nur vor sich schob, dass es seine Pflicht war. Er hatte sich das alles anders vorgestellt. Die Nehataner auf seine Seite zu ziehen, am Anfang hatte er es als klugen Schachzug angesehen. Mittlerweile bezweifelte er, dass seine Entscheidung richtig gewesen war. Und er vermutete, dass es noch mehr Probleme geben würde. Und die Bürgerinnen und Bürger der Stadt waren ebenfalls verunsichert. Von den eigenen Soldaten ganz abgesehen. Krieger einer fremden Armee liefen frei durch die Straßen. Krieger, die eine fast schwarze Hautfarbe hatten und damit deutlich dunkler als die Pravin waren. Aber vor allem waren sie alle kräftiger und größer.

«Am Galgen ist keiner ein Held!», sagte Mixtli zu Tlaloc.

Dieser nickte stumm. Er war schuld daran, dass die drei Männer gehängt wurden und er konnte nichts machen. Er hatte für seine Männer um Gnade gebeten. Hatte erklärt, dass er sie bestrafen würde. Aber vor allem Mixtli hatte dazu gedrängt die Todesstrafe durchzusetzen. Kein ordentliches Verfahren, keine richtige Anhörung. Nein, diese Männer hatten das definitiv nicht verdient. Für ihn waren sie Helden. Sie hatten seinen Befehlen gehorcht und hatten ihn nicht verraten. Sie waren wahre vaterlandstreue und königstreue Soldaten.

«Zwei Soldaten sind noch flüchtig!», meinte Mixtli: «Es sollte für dich höchste Priorität haben sie beide zu finden und zu töten. Bevor sie Chantico erreichen!»

«Woher wisst Ihr das?», Tlaloc war entsetzt. Was hatten die Männer alles verraten. Er schaute weg, als das Pferd zum ersten Mal nach vorne getrieben wurde und der erste Soldat am Strick hing. Vermutlich hatte er am meisten Glück. Wenn man davon überhaupt sprechen konnte. Aber die anderen beiden mussten mit anschauen, wie ihr erster Kamerad qualvoll erstickte. Denn das Genick brach nicht.

«Sie haben nichts verraten. Aber Bauern haben uns berichtet, dass es insgesamt fünf Nehataner waren!»

«Ich soll die Verfolgung aufnehmen?», fragte Tlaloc überrascht.

Mixtli nickte: «Wem kann ich sonst vertrauen, wenn nicht dem, den ich zum Kompaniechef gemacht habe?»

Tlaloc atmete tief ein und aus: «Gebt mir zehn Mann mit! Dann nehme ich die Verfolgung auf!»

«Ihr bekommt, was Ihr braucht!», sagte nun Lelex, der Hauptmann der Garnison: «Mit Pferden werdet Ihr sie schnell eingeholt haben. Sie sind ja zu Fuß unterwegs!»

«Richtig!», meinte Tlaloc. Innerlich jubelte er. Das war seine Chance. Er hatte die Männer losgeschickt um Chantico zu warnen. Nun konnte er selbst zum Feldherrn um ihm zu berichten.

«Auf was wartet Ihr dann?», fragte Mixtli ungeduldig.

Tlaloc nickte. Gerade wurde der zweite Soldat gehängt. Eigentlich wollte er auch dem letzten Mann die Ehre erweisen. Aber die Zeit drängte. Und so ging er rasch zu seiner Einheit, die gut fünfzig Meter weit weg standen.

Tlaloc stellte sich ein Trupp von zehn Männern zusammen. Damit schrumpfte die Einheit der Nehataner, die noch in der Stadt blieben auf nur noch rund siebzig Mann.

«Ihr seid Euch sicher, dass Ihr das durchziehen wollt?», fragte einer der Männer. Ein königstreuer Soldat und langer Weggefährte von Tlaloc.

Der Unteroffizier und aktuelle Kompaniechef der Einheit in Lios nickte: «Ja. Für König und Vaterland. Wir tun das Richtige!»

«Drei Männer haben heute ihr Leben verloren!», murmelte der Soldat: «Unser ehemaliger Feldmarschall ging zu weit. Und er war die Antriebsfeder. Dieser Pravin, dieser Hauptmann Lelex, er hätte sie vermutlich verschont.»

«Mixtli muss vernichtet werden!», sagte Tlaloc: «Wir werden Chantico entgegen reiten und ihn warnen.»

10

Stadt Meraton,

Südliches Stadtviertel

Hedda und Ailsa gingen auf dem Rückweg zum Gästehaus etwas weiter hinten. Sie hatten als einzige nichts getrunken.

«Hat Sören eine Frau?», fragte Hedda plötzlich.

«Er hat und hatte viele Frauen!», erwiderte Ailsa: «Warum fragst du?»

«Nur so ...»

«Ach komm, hör auf. Sag die Wahrheit. Du bist ohnehin komisch. Er hat dich angegriffen beim Essen und du tust das ab, als wäre nichts gewesen!»

«Er hat doch nur die Wahrheit gesagt!»

Ailsa blieb stehen: «Hedda. Ich bitte dich!»

«Was?»

«Er gefällt dir, habe ich recht?»

«Nein!», meinte Hedda leise und wurde rot.

«Boah. Das ist der Nachteil für dich. Du kannst nicht lügen. Weil du so bleich bist, wirst du puterrot, wenn du lügst!»

«Werde ich gar nicht!»

«Doch, wirst du! Du müsstest dich sehen!»

«Und wenn schon ...!

«Wenn schon was?», fragte Ailsa.

«Ich finde ihn nett!»

«Okay, Hedda. Hör mir zu. Du bist das Götteropfer der Ragni. Lass dich bloß auf nichts ein. Er würde dich sofort entjungfern und ...»

Hedda unterbrach sie: «Bei Regnator, du bist so peinlich. Ich will doch nicht ...»

«Erzähl mir nichts!», meinte Ailsa: «Natürlich willst du.»

«Hattest du denn nie das Gefühl ... du weißt schon ...»

Ailsa ging weiter. Die anderen hatten sich bereits einige Meter entfernt: «Solche Gedanken? Ja, hatte ich. Manchmal. Aber ich war immer so mit dem Kämpfen beschäftigt. Und die anderen Krieger, na ja, die sahen mich immer ein wenig als ihre kleine Schwester an!»

«Es ist ja nicht so, dass ich was von Sören möchte!»

«Ach!», meinte Ailsa spöttisch: «Du lügst schon wieder!»

«Können wir das Thema jetzt nicht einfach lassen?»

Ailsa blieb erneut stehen und hielt Hedda an den Schultern: «Ich warne dich! Sören würde dich sofort nehmen. Er würde ... du weißt schon. Und dann würde er dich fallenlassen. Und dein Auftrag? Den kannst du vergessen. Dann bist du keine Jungfrau mehr. Ihm ... ja, ihm wäre das wirklich egal!»

«Ich will doch nicht ...», Hedda stottere: «Du verstehst mich falsch. Ich möchte nicht mit ihm ... ich mag es einfach ihm zuzuhören. Bei ihm zu sein!»

«Du hörst ihm gar nicht richtig zu. Das ist schon der erste Fehler. Sonst wüsstest du, dass er viel Unsinn redet!», meinte Ailsa: «Und außerdem, glaube mir, ich kenne dieses Gefühl. Natürlich willst du mehr von ihm. Willst, dass er seinen harten Prügel ...»

«Oh Gott, kannst du das mal lassen?»

«Nein, kann ich nicht. Du willst es dir nur nicht eingestehen. Aber im Grunde ist es doch klar, was du willst. Das was jede Frau irgendwann von einem Mann will! Und wir, wir dürfen nicht. Das weißt du auch!»

«Ja!», seufzte Hedda und ging dann weiter.

Keine zehn Minuten später waren sie in ihrem Zimmer, dass sie sich beide teilten.

Hedda schaute Ailsa zu, wie sie sich entkleidete und dann ihr Nachthemd anzog. Sie bewunderte die großen Brüste. Ihre eigenen waren nicht unbedingt klein, aber Ailsa ihre waren eindeutig größer. Und vielleicht war es, wie oft im Leben, dass Ailsa die von Hedda bewunderte. Weil sie kompakter waren und weniger hinderlich beim Kämpfen.

«Bei den Göttern. Ich habe ganz vergessen, dass die Königin mit mir noch sprechen wollte!», meinte Hedda plötzlich.

Ailsa schaute sie an: «Es ist schon spät. Gehe lieber ins Bett. Morgen ist ein langer Tag. Sie wird es sicherlich längst selbst vergessen haben!» Dann legte sie sich ins Bett.

«Sie ist meine Königin. Und wenn sie es befohlen hat, dann muss ich das tun. Egal wie spät es ist!»

«Nun. Sie wird sich eher darüber aufregen, dass du so spät kommst als darüber, dass du es vergessen haben könntest!»

«Das siehst du so, ich sehe das anders!»

«Tu, was du nicht lassen kannst!», murmelte Ailsa und drehte sich dann in ihrem Bett um. Sie wollte schlafen. Und im Grunde war es ihr tatsächlich egal.

Hedda ging in ihrem Nachthemd über den Flur. Es war stockdunkel dort draußen. Lediglich bei der Königin sah man Licht. Das war gut. Die königliche Hoheit schlief also noch nicht. Ihre Kerze schien noch zu brennen.

Hedda sah, dass die Türe einen Spalt offen war. Sie ging durch den Türrahmen. Da offen war, klopfte sie nicht. Sie glaubte, dass die Königin sie erwartete. Aber dann blieb die junge Ragna entsetzt stehen. Die Szene vor ihr hatte sie nicht erwartet. Sie blickte direkt in die Augen von Sören. Der Krieger starrte sie an, während er auf der Königin lag, die lustvoll stöhnend sich ihm hingab. Der Noate grinste Hedda an. Mit einem Blick, der sich tief in ihrem Bewusstsein verankerte. Den sie nie wieder vergessen würde.

Was sollte sie tun? Abhauen? Für einen Moment lang stand sie nur da. In ihrem leichten Nachtkleid. Der Schein der Kerze erleuchtete sie gerade so, dass man sie sehen konnte. Hinter ihr war die vollkommene Dunkelheit. Und auch die Körper, die dort auf dem Bett lagen, waren mehr im Schatten als alles andere. In rhythmischen Bewegungen nahm sich Sören die Königin, die vor ihm lag. Er stieß immer wieder zu. Und dabei ließ er seine Augen nicht von ihr – vom Götteropfer Hedda.

Die junge Ragna war erschrocken, fasziniert und in gewisser Weise sogar erregt. Sie starrte auf den nackten Oberkörper des Kriegers. Das blonde Haar hing ihm wirr im Gesicht. Er nahm sie wie ein Tier. Nie hätte sich Hedda das so vorgestellt. Nie hatte sie etwas Vergleichbares gesehen. Ihr wurde schummrig und sie spürte, wie ihre Knie ganz weich wurden. Dann ging sie schnell hinaus. Und sie spürte hinter sich das Grinsen des noatischen Kriegers, der das sichtlich genoss.

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9783742780539
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