Читать книгу: «Erzählungen aus 1001 Nacht - 4. Band», страница 2

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Gruß aus den Schätzen der Huld, die mein Herr bewahrt – Ihr, die mein Herz und meine Seele hütend bewahrt!

Und auch diese:

Bitte, gewähre von deiner Lippe ein Wort! Vielleicht – Heilt mir und kühlt solch Erbarmen die Augen mein:

Ich verachte, was mich verächtlich macht – In der Not meiner Liebe, der Not meiner Pein:

Allah schirme ein Volk, das so fern gewohnt – Des Geheimnis ich barg im heiligsten Schrein:

Jetzt hat das Schicksal sich freundlich meiner erbarmt – Ich liege im Staub auf der Schwelle dein:

Neben mir auf dem Lager sah ich Budur, deren Sonne – Der Mond meines Glücks lieh neuen Schein.

Und als er der Botschaft seinen Siegelring angeheftet hatte, schrieb er statt der Adresse diese Verse:

Frag meinen Brief, was meine Feder schrieb – Und lies aus diesem Blatt, wie mich mein Elend trieb;

Es schreibt die Hand, und Tränen strömen nieder – Dem Blatt die Seele klagt, der nur die Sehnsucht blieb:

Die Träne trocknet nicht, und täte sie's, ich rief – Wohl meinem Blut: Jetzt du den Strom der Tropfen gib!

Und zum Schluß fügte er noch diesen Vers hinzu:

Ich schicke den Ring dir, den einst ich dir nahm vom Finger – Da wir uns begegnet: gib heute meinen dem Überbringer!

Und Kamar al-Zaman steckte den Ring der Herrin Budur in den Brief, versiegelte ihn und gab ihn dem Eunuchen, der ihn nahm und mit ihm zu seiner Herrin eintrat. – –«

Und Schahrazad bemerkte das Grauen des Tages und hielt inne in der verstatteten Rede. Doch als die Zweihundertundfünfte Nacht da war, fuhr sie also fort: »Ich vernahm, o glücklicher König, daß Kamar al-Zaman den Ring in den Brief tat und ihn dem Eunuchen gab, der ihn nahm und damit zu seiner Herrin eintrat; und als die Herrin Budur ihn öffnete, da fand sie darin ihren eigenen Ring. Dann las sie das Blatt, und als sie seinen Inhalt begriff und erkannte, daß es von ihrem Geliebten kam, und daß er selber hinter dem Vorhang stand, da flog ihr Verstand, und ihre Brust schwoll hoch, voller Jubel bis an den Rand; und sie sprach diese Verse:

Lange beklagte ich, daß wir uns trennten – Tränen der Reue strömten herab;

Schwor, wenn das Schicksal je uns vereinte – ›Trennung‹, das Wort, sollte ruhn wie im Grab:

Jetzt hat die Freude mich so überwältigt – Daß sie ins Auge das Salz wieder gab:

Tränen, ihr Augen, sind euch vertraute Gäste – Rinnen vor Freuden und rinnen vor Schmerzen hinab.

Und als die Herrin Budur ihre Verse beendet hatte, stand sie alsbald auf, setzte den Fuß fest wider die Mauer und zerrte an dem eisernen Halsring, bis er ihr am Halse brach und sie die Ketten zerriß. Dann trat sie hervor hinter dem Vorhang, warf sich auf Kamar al-Zaman und küßte ihn auf den Mund, wie eine Taube ihr Junges füttert. Und sie umarmte ihn mit allem Ungestüm ihrer Liebe und Sehnsucht und sprach zu ihm: ›O mein Gebieter, wache ich oder schlafe ich, und hat der Allmächtige uns wirklich nach der Trennung die Vereinigung gewährt? Preis sei Allah, der unseren Bund wieder band, nachdem uns schon die Hoffnung schwand!‹ Als nun der Eunuch sie also sah, da eilte er laufend zum König Ghajur, küßte den Boden vor ihm und sprach: ›O mein Herr, wisse, dieser Astrolog ist wirklich der Schaykh aller Astrologen, und sie sind Narren vor ihm, einer wie alle; denn wahrlich, er hat deine Tochter geheilt und stand doch nur hinter dem Vorhang und trat nicht einmal zu ihr ein.‹ Sprach der König: ›Nimm dich in acht! Ist diese Botschaft wahr?‹ Versetzte der Eunuch: ›O mein Herr, steh auf und komm und sieh selber, wie sie die Kraft fand, die ehernen Ketten zu brechen, und wie sie hinaustrat zu dem Astrologen, um ihn zu küssen und zu umarmen.‹ Da stand der König auf und trat ein zu seiner Tochter,‹ und als sie ihn sah, sprang sie eilig empor und verhüllte den Kopf, indem sie diese Verse sprach:

Ich liebe den Zahnstocher nicht, denn wenn ich sage: Siwak – So vermisse ich dich, denn es klingt mir genau wie Siwâ-ka:

Ich liebe den Kapernbaum, denn sage ich: Arak – So klingt es, als sähe ich dich: Araka.

Da riß den König die Freude über ihre Genesung so mit sich fort, daß ihm war, als müsse er fliegen; und er küßte sie zwischen den Augen, denn er liebte sie mit herzlichster Liebe. Dann wandte er sich an Kamar al-Zaman und fragte ihn, wer er sei, und sprach: ›Aus welchem Lande bist du?‹ Da nannte der Prinz ihm seinen Namen und seinen Stand und sagte ihm, daß er der Sohn des Königs Schahriman sei, und er erzählte ihm seine ganze Geschichte von Anfang bis zu Ende und machte ihn bekannt mit allem, was zwischen ihm und der Herrin Budur geschehen war: wie er ihr den Siegelring vom Finger genommen und ihn sich auf den eigenen geschoben hatte; so daß Ghajur erstaunte und sprach: ›Wahrlich, eure Geschichte verdient, in Büchern verzeichnet zu werden, so daß man sie noch liest, wenn ihr tot seid und längst nicht mehr lebt auf Erden.‹ Dann berief er alsbald die Kasis und Zeugen und vermählte die Herrin Budur dem Prinzen Kamar al-Zaman; und sieben Tage lang befahl er die Stadt zu schmücken. Da breitete man nun die Tische mit allerlei Speisen, die Trommeln wirbelten, die Ausrufer verkündeten die frohe Botschaft, und alle Krieger legten die besten Kleider an; und man erleuchtete die Stadt und feierte ein hohes Fest. Dann ging Kamar al-Zaman hinein zu der Herrin Budur, und der König freute sich ihrer Genesung und Vermählung; er pries Allah, daß er ihr die Liebe zu einem schönen Jüngling unter den Söhnen der Könige eingegeben hatte. Und man entschleierte sie und stellte die Braut vor dem Bräutigam zur Schau; und beide waren ihr lebendiges Ebenbild in Schönheit, Zierlichkeit, Anmut und Liebesreiz. In selbiger Nacht noch lag Kamar al-Zaman bei ihr und tat sich an ihr Genüge, während sie desgleichen an ihm ihr Verlangen stillte und seine Reize und Anmut genoß; und bis zum Morgen schliefen sie Brust an Brust. Am Tage darauf hielt der König ein Hochzeitsfest ab, zu dem er alle versammelte, die da kamen von den inneren und äußeren Meeren, und er breitete die Tische mit den erlesensten Speisen, und einen vollen Monat lang hörten die Gastmähler nicht auf.

Als nun Kamar al-Zaman so seinen Willen erreicht und seinen tiefsten Wunsch erfüllt hatte, da dachte er, während er noch eine Weile bei der Prinzessin Budur blieb, seines Vaters, des Königs Schahriman, den er im Traume sah, wie er zu ihm sprach: ›O mein Sohn, so handelst du an mir?‹ Und er sprach in der Vision diese Verse:

Dem Mond der Nacht zu folgen blendete er mich – Der Sternenschau durchs Dunkel hin verpfändete er mich:

Gemach mein Herz! Vielleicht zurück noch wendet er mir dich – Geduld, mein Geist! Wenn er mit Unbill schändet auch mir dich!

Und als Kamar al-Zaman im Traum seinen Vater gesehen und seine Vorwürfe vernommen hatte, da erwachte er morgens in Kummer und Sorge, so daß ihn die Herrin Budur ausfragte und er ihr erzählte, was er gesehen hatte. – –«

Und Schahrazad bemerkte das Grauen des Tages und hielt inne in der verstatteten Rede. Doch als die Zweihundertundsechste Nacht da war, fuhr sie also fort: »Ich vernahm, o glücklicher König, daß Kamar al-Zaman und die Herrin Budur, als er ihr berichtete, was er im Traume gesehen hatte, zu ihrem Vater gingen, ihm erzählten, was geschehen war und seine Erlaubnis zur Reise erbaten. Er gab den gewünschten Urlaub; doch die Prinzessin sprach: ›O mein Vater, ich kann es nicht ertragen, mich von ihm zu trennen.‹ Sprach Ghajur: ›So geh mit ihm‹, und gab ihr Urlaub, ein volles Jahr in der Ferne zu bleiben und ihn nachher jedes Jahr einmal zu besuchen; da küßte sie ihm die Hand, und Kamar al-Zaman tat desgleichen. Und König Ghajur rüstete für seine Tochter und ihren Gatten zur Reise, versah sie mit Zehrung und allem Nötigen zum Marsch und holte aus seinen Ställen Pferde hervor, die mit seiner Brandmarke gezeichnet waren, Vollblutdromedare, die zehn Tage ohne Wasser laufen können, und eine Sänfte für seine Tochter nebst Lastmaultieren und Kamelen für die Wegeszehrung; ferner gab er ihnen zehn Sklaven und Eunuchen zu ihrer Bedienung und allerlei Reisegerät; am Tage des Aufbruchs aber, als König Ghajur von Kamar al-Zaman Abschied nahm, verlieh er ihm zehn prachtvolle Kleider aus Goldtuch, bestickt mit Edelsteinen, und zehn Reitpferde und zehn Kamelstuten und einen großen Schatz Geldes; und er ermahnte ihn, seine Tochter, die Herrin Budur, zu lieben und zu hegen. Dann begleitete der König sie bis an die fernsten Grenzen seiner Inseln, wo er zu seiner Tochter Budur in die Sänfte trat, sie an die Brust zog und küßte und weinend diese Verse sprach:

O die du nach der Trennung strebst, gemach! – Der Kuß ist der verdiente Liebeslohn:

Gemach! Die Falschheit ist des Schicksals Wesen – Und hinter jedem Kuß steht Trennung schon.

Dann verließ er seine Tochter, trat zu ihrem Gatten, sagte ihm Lebewohl und küßte ihn; und schließlich gab er den Befehl zum Abmarsch und kehrte mit seinen Kriegern in seine Hauptstadt zurück.

Der Prinz und die Prinzessin aber reisten mit ihrem Gefolge weiter, ohne Halt zu machen, den ersten, den zweiten, den dritten und den vierten Tag hindurch; und einen vollen Monat ließen sie nicht ab, dahin zu wandern, bis sie in eine geräumige Ebene kamen, die voller Weiden war; dort schlugen sie die Zelte auf, aßen und tranken und ruhten, und die Prinzessin Budur legte sich zum Schlafe nieder. Nach einer Weile nun trat Kamar al-Zaman zu ihr ein, und er fand sie im Schlafe liegend, gekleidet in ein Hemd aus aprikosenfarbener Seide, das nichts verbarg; und auf ihrem Haupte trug sie einen Kopfschmuck aus Goldtuch, bestickt mit Perlen und Juwelen. Die Brise hob ihr Hemd, so daß es ihren Nabel entblößte und ihre Brüste zeigte und einen Bauch zur Schau stellte, weißer als Schnee, in dessen jedem Grübchen eine Unze Benzoensalbe Platz gefunden hätte. Bei diesem Anblick wuchs seine Liebe und Sehnsucht noch, und er hub an:

Wenn man mich fragte in der Hölle Feuer – Ob Flammenglut mein Herz auch sengend spie:

Was ziehst du vor: die Flammen, die dich sengen – Oder den kühlen Trank? Ich sagte: Sie!

Und er streckte die Hand aus nach der Schnur ihrer Hose und zog daran und löste sie: da aber sah er ein Juwel, rot wie Färbeholz, an der Schnur befestigt. Er band es los, und da er es prüfte, erkannte er zwei Zeilen, die in einer unentzifferbaren Schrift darein gegraben waren; da staunte er und sprach in seiner Seele: ›Wäre dieser Stein ihr nicht sehr teuer, so hätte sie ihn nicht an das Hosenband gebunden und ihn am geheimsten und kostbarsten Ort ihres Leibes verborgen, so daß sie nicht von ihm getrennt werden konnte. Wüßte ich nur, was sie damit tut, und welches Geheimnis an ihm hängt.‹ Mit diesen Worten nahm er ihn und ging vor das Zelt, um ihn im Lichte zu betrachten. – «

Und Schahrazad bemerkte das Grauen des Tages und hielt inne in der verstatteten Rede. Doch als die Zweihundertundsiebente Nacht da war, fuhr sie also fort: »Ich vernahm, o glücklicher König, daß er den Stein mitnahm, um ihn im Lichte zu betrachten; und als er ihn in der Hand hielt, siehe, da stieß ein Vogel auf ihn herab, riß ihn aus seiner Hand, flog mit ihm fort und ließ sich zu Boden nieder. Schnell lief Kamar al-Zaman, aus Furcht, das Juwel zu verlieren, dem Vogel nach; der aber flog vor ihm auf, so daß er ihn gerade nicht mehr greifen konnte; und so lockte er ihn vorwärts von Tal zu Tal und von Hügel zu Hügel, bis die Nacht dunkelte und der Himmel von Sternen funkelte; da setzte er sich auf einen hohen Baum. In wirren Gedanken und schwach vor Hunger und Ermattung machte Kamar al-Zaman Halt unter dem Baume und gab sich verloren; er wäre umgekehrt, doch er kannte den Weg nicht, auf dem er gekommen war, weil ihn die Finsternis überfallen hatte. Da rief er aus: ›Es gibt keine Majestät, und es gibt keine Macht, außer bei Allah, dem Glorreichen, Großen!‹ Und er legte sich nieder unter dem Baum, darauf der Vogel saß, und schlief bis zum Morgen. Und als er erwachte, da sah er, wie auch der Vogel erwachte und davonflog. Er sprang auf und ging ihm nach, und er flog langsam vor ihm her, genau, wie er selber ging; da lächelte er und sprach: ›Bei Allah, seltsam! Gestern flog dieser Vogel vor mir her, so schnell ich laufen konnte, und heute, da er weiß, daß ich müde erwacht bin und nicht laufen kann, da fliegt er so schnell, wie ich gehe. Bei Allah, dies ist wunderbar! Doch ich muß diesem Vogel folgen, ob er mich nun zum Tode oder zum Leben führt; ich will gehen, wohin er geht, denn auf jeden Fall wird er nur in einem bewohnten Lande hausen.‹ So folgte er denn weiter dem Vogel, der jede Nacht auf einem Baume schlief; und zehn Tage hindurch ließ er von seiner Verfolgung nicht ab, und er nährte sich von den Früchten der Erde und trank von ihren Wassern. Nach Ablauf dieser Zeit aber kam er zu einer bewohnten Stadt, und dort schoß der Vogel davon gleich dem Blick eines Auges, und indem er in die Stadt hineinflog, entschwand er Kamar al-Zaman, der nicht wußte, was das bedeutete, noch wohin er entschwunden war; er staunte und sprach: ›Preis sei Allah, der mich sicher zu dieser Stadt geleitet hat!‹ Dann setzte er sich an einem Bache nieder, wusch sich Hände, Füße und Gesicht und ruhte eine Weile; und da er des vergangenen Lebens in Lust und Heiterkeit gedachte, als er noch mit der Geliebten vereint war, und da er es verglich mit seinem gegenwärtigen Zustand der Unruhe und Ermattung, der Not in der Fremde, des Hungers und der Trennung, da strömten ihm die Tränen aus den Augen, und er sprach diese Verse:

Gern hätt ich verborgen mein Werk, doch zeigte es sich – Das Wachen wohnt bei mir, der Schlaf verblich:

Du verschmähtest mein Herz, da rief ich laut – Halt inne die Hand, Zeit, stachle nicht mich:

Ich wohne ja ewig in Not und Gefahr!

Wär mir nur der Herr der Liebe gerecht – Er hätte den Schlaf meines Augs nicht geschwächt.

Erbarme dich, Herrin, die Liebe zu dir – Macht den Liebling des Stamms nun gering und schlecht:

Die Liebe kam, und der Bettlertod zu dem, der reich einst war.

Die Spötter höhnen dich: ich fall nicht ein – Ich verstopfe mein Ohr und winke nur: Nein!

Du liebst eine schlanke Magd, sprechen sie; aber ich: – Ich las sie aus, den Rest, den ließ ich sein:

Wenn das Schicksal kommt, so ist das Aug des Menschen der Sehkraft bar!

Und als er seine Verse geendet und sich ausgeruht hatte, da stand er auf und ging langsam dahin, bis er die Stadt betrat. – –«

Und Schahrazad bemerkte das Grauen des Tages und hielt inne in der verstatteten Rede. Doch als die Zweihundertundachte Nacht da war, fuhr sie also fort: »Ich vernahm, o glücklicher König, daß Kamar al-Zaman, als er seine Verse geendet und ausgeruht hatte, aufstand und in das Stadttor trat, ohne zu wissen, wohin er sich wenden sollte. Er ging vom einen zum anderen Ende durch die Stadt; durch das Landtor war er eingezogen, und er machte nicht eher Halt, als bis er das Meerestor erreichte, denn die Stadt stand an der Küste. Und als er zum Tore hinausgegangen war, zog er weiter, bis er zu den Gärten und Obstgeländen des Ortes gelangte; dort schritt er dahin zwischen den Bäumen und kam zu einem Garten, vor dessen Tor er stehen blieb; da trat der Wächter heraus und grüßte ihn. Der Prinz aber gab seinen Gruß zurück, und der Gärtner hieß ihn willkommen und sprach: ›Preis sei Allah, daß du den Bewohnern dieser Stadt ohne Schaden entgangen bist! Schnell, komm in den Garten, ehe die Städter dich sehen.‹ Da trat Kamar al-Zaman, in der Seele verwundert, ein in den Garten und fragte den Hüter: ›Welches ist die Geschichte des Volks dieser Stadt, und wer mögen ihre Bewohner sein?‹ Versetzte der andere: ›Wisse, die Bewohner dieser Stadt sind sämtlich Magier; aber Allah sei mit dir, sage mir, wie du hierherkamst, und was dich trieb, unsere Hauptstadt aufzusuchen.‹ So erzählte denn Kamar al-Zaman dem Gärtner alles, was ihm widerfahren war, von Anfang bis zu Ende, so daß er in höchstem Staunen staunte und sprach: ›Wisse, o mein Sohn, die Städte des Islam liegen fern von uns; und zwischen uns und ihnen ist es eine Reise von vier Monden zur See und von einem vollen Jahre zu Lande. Wir haben ein Schiff, das alljährlich mit Waren zur nächsten Stadt der Moslems segelt, das in die Meere der Ebenholzinseln fährt und von dort nach den Khalidan-Inseln, dem Reiche des Königs Schahriman.‹ Da sann Kamar al-Zaman eine Weile nach, und er kam zu dem Schluß, daß er nichts Besseres tun könnte, als bei dem Gärtner im Garten zu bleiben, um sein Gehilfe zu werden, wofür er als Zahlung ein Viertel des Ertrags erhalten sollte. So sprach er denn zu ihm: ›Willst du mich in Dienst nehmen, damit ich dir in diesem Garten helfe?‹ Versetzte der Gärtner: ›Hören ist einwilligen‹; und er begann alsbald, ihn zu lehren, wie er das Wasser an die Wurzeln der Bäume leiten mußte. Und Kamar al-Zaman blieb bei ihm und wässerte die Bäume und jätete das Unkraut aus; bei dieser Arbeit trug er einen kurzen blauen Rock, der ihm bis an die Knie reichte. Und er weinte Tränenfluten, denn er hatte keine Ruhe, weder bei Tag noch bei Nacht, dieweil er in der Fremde war, und immer sprach er Verse auf seine Geliebte, und unter anderen diese:

Ihr gabt Versprechen, haltet ihr sie nicht? – Ihr spracht ein Wort, doch Taten folgen nicht?

Wir bleiben wach, indes ihr schlaft und schlummert – Kein wacher Wächter solches Recht anspricht:

Wir schworen, heimlich unsre Lust zu halten – Doch sprach der Mittler, und auch ihr schwiegt nicht:

O Freund in Schmerz und Lust, in Freud und Kummer – Ihr einzig, ihr wart meinem Geist das Licht!

Im Volke einer hält mein Herz gefangen – Zeigt er Erbarmen nur, das mir gebricht!

Nicht jedes Auge ist wie meines wund – Nicht jedes Herz wie meins in Schmerzen bricht:

Ihr tatet unrecht, spracht: Die Liebe schmerzt – Ihr hattet recht: denn so der Weltlauf spricht.

Den Liebesknecht vergißt man, dem den Glauben – Die Welt nicht raubt, flammt auch sein Herz im Licht:

Und soll mein Feind als Richter mich verdammen – Wer bleibt, der Recht ob meinem Richter spricht?

Tät mir nicht Liebe not, hätt ich sie nicht gesucht – So wäre auch mein Herz so voll Verstörung nicht.

So also stand es mit Kamar al-Zaman; als aber sein Weib, die Herrin Budur, erwachte, da suchte sie nach ihrem Gatten und fand ihn nicht: und sie sah ihre Hose geöffnet, dieweil die Schnur gelöst war und der Stein verloren, und sprach bei sich selber: ›Bei Allah, dies ist seltsam! Wo ist mein Gatte? Es ist, als hätte er den Stein genommen und sei fortgegangen, da er das Geheimnis nicht kennt, das an ihm hängt. Wollte der Himmel, ich wüßte, wohin er sich gewandt hat! Doch es muß etwas Ungewöhnliches gewesen sein, was ihn von mir hinwegführte, denn er kann es nicht ertragen, mich auch nur einen Augenblick zu verlassen. Allah fluche dem Stein und verdamme seine Stunde!‹ Dann sann sie eine Weile nach und sprach in ihrer Seele: ›Wenn ich hinausgehe und den Dienern sage, daß mein Gatte verschwunden ist, so wird es sie nach mir gelüsten; es hilft nicht, ich muß eine List gebrauchen.‹ Und sie stand auf und legte von ihres Gatten Kleidern an: Reitstiefel und einen Turban, seinem gleich, von dem sie einen Zipfel als Mundschleier über ihr Gesicht zog. Dann setzte sie eine Sklavin in ihre Sänfte, trat aus dem Zelt hervor und rief den Sklaven, die ihr das Roß Kamar al-Zamans brachten; und sie saß auf und befahl ihnen, die Tiere zu beladen und die Reise fortzusetzen. So banden sie die Lasten und brachen auf; und sie ließ nicht ab vom Marsch mit ihrem Gefolge, bis sie eine Stadt erreichten, die das Salzmeer überblickte; dort schlugen sie vor den Mauern ihre Zelte auf und machten Halt, um auszuruhen. Die Prinzessin fragte nach dem Namen der Stadt, und man sagte ihr: ›Sie heißt die Ebenholzstadt; ihr König heißt Armanùs, und er hat eine Tochter namens Hajat al-Nufus.‹ – –«

Und Schahrazad bemerkte das Grauen des Tages und hielt inne in der verstatteten Rede. Doch als die Zweihundertundneunte Nacht da war, fuhr sie also fort: »Ich vernahm, o glücklicher König, als die Prinzessin Budur vor der Ebenholzstadt Halt machte, um zu ruhen, da habe König Armanùs einen Boten ausgeschickt, um zu erfahren, welcher König vor seiner Hauptstadt kampiere; und als der Bote zu den Zelten kam, erkundigte er sich nach ihrem König und erfuhr, sie sei ein Königssohn, der auf dem Wege nach den Khalidaninseln die Straße verloren habe; mit dieser Nachricht kehrte er zu König Armanùs zurück, und als der König sie hörte, da ritt er sofort mit den Herren seines Landes hinaus, um den Fremden bei seiner Ankunft zu begrüßen. Als er sich den Zelten näherte, kam ihm die Herrin Budur zu Fuß entgegen, worauf der König absprang und sie einander begrüßten. Er führte sie in die Stadt und in den Palast, befahl, die Tische zu breiten und Speisen zu bringen, und ließ ihr Gefolge und ihr Gepäck in das Gasthaus schaffen. Dort blieben sie drei Tage lang; und nach Ablauf dieser Zeit trat der König ein bei der Herrin Budur. Nun war sie an eben diesem Tage im Hammam gewesen, und ihr Antlitz leuchtete wie der Mond in seiner Fülle als eine Versuchung für die Welt und als ein Zerreißen des Schleiers der Scham bei den Menschen. Armanùs fand sie gekleidet in ein seidenes Gewand, das bestickt war mit Gold und Juwelen; so sprach er zu ihr: ›O mein Sohn, wisse, ich bin ein sehr alter Mann und gebrechlich, und Allah hat mich nicht mit einem Kinde gesegnet außer mit einer einzigen Tochter, die dir an Schönheit und Anmut gleichkommt. Ich aber bin untauglich geworden für die Leitung des Staates. Sie ist dein, o mein Sohn, und wenn dir dieses mein Land gefällt und du willens bist, hier zu bleiben und hier deinen Wohnsitz aufzuschlagen, so will ich dich ihr vermählen und dir mein Königreich geben, damit ich Ruhe habe.‹ Als die Prinzessin Budur das hörte, da neigte sie das Haupt, und ihre Stirne schwitzte vor Scham, und sie sprach bei sich selber: ›Was soll ich tun, da ich eine Frau bin? Wenn ich ablehne und von ihm gehe, so bin ich nicht sicher, daß er mir nicht Truppen nachsendet, mich zu erschlagen; und wenn ich einwillige, so werde ich der Schmach verfallen. Ich habe meinen geliebten Kamar al-Zaman verloren und weiß nicht, was aus ihm geworden ist; und ich kann nicht aus dieser Not entkommen, außer dadurch, daß ich still bin und einwillige und hier bleibe, bis Allah herbeiführt, was geschehen soll.‹ So hob sie den Kopf und unterwarf sich dem König Armanùs und sprach: ›Hören ist Gehorchen!‹ Des freute er sich und befahl dem Herold, auszurufen auf den Ebenholzinseln, daß man ein Freudenfest feiern und die Häuser schmücken sollte. Dann versammelte er seine Kämmerlinge und Nabobs, seine Emire und Veziere, seine Würdenträger und die Kasis der Stadt; und indem er förmlich dem Sultanat entsagte, übertrug er es Budur und kleidete sie in all die Gewänder der Königswürde. Die Emire und Großen traten vor sie hin und huldigten ihr, denn keiner zweifelte, daß sie ein Jüngling wäre, und alle, die sie sahen, näßten ihre Hose ob des Übermaßes ihrer Schönheit und Lieblichkeit. Als dann die Herrin Budur zum Sultan gemacht worden war und die Trommeln schlugen, das frohe Ereignis zu verkünden, und als sie feierlich auf den Thron gestiegen war, da schickte König Armanùs sich an, seine Tochter Hajat al-Nufus für die Ehe auszustatten; und nach ein paar Tagen führte man die Herrin Budur zu ihr hinein, und es war, als seien sie beide zwei Monde, die gleichzeitig aufgegangen wären, oder zwei Sonnen in Konjunktion. So zogen sie ein in das Brautgemach, und die Türen wurden verschlossen und die Vorhänge hinter ihnen herabgelassen, nachdem die Diener zuvor für sie die Wachskerzen entzündet und das Teppichbett gebreitet hatten. Als nun Budur sich allein sah mit der Prinzessin Hajat al-Nufus, da dachte sie ihres geliebten Kamar al-Zaman, und der Kummer bedrängte sie sehr. Sie weinte ob seines Fernseins und der Entfremdung und sprach die Verse:

O die ihr floht und ließet mein Herz in Schmerzen – Kein Hauch des Lebens lebt mir im Gewand:

Ich hab ein Aug, das klagt ob ewigen Wachens – Es füllen Tränen; nie es Genüge fand.

Denn da ihr gingt, blieb ich, der Liebende, hinten – Fragt ihn, welche Schmerzen ihr ihm ließet als Pfand!

Und flössen Ströme nicht mir aus den Augen – Mein Feuer flammte hoch und sengte jegliches Land.

Ich stöhne zu Allah um die, die ich liebte und verlor – Für die so Schmerz und Not wie ich dem Blick entschwand:

Zuleide tat ich nichts, doch zu viel Liebe flammte – Die Liebe trennt uns stets in Selige und Verdammte.

Und als sie ihre Verse geendet hatte, setzte die Herrin Budur sich nieder neben der Prinzessin Hajat al- und küßte sie auf den Mund; dann aber stand sie jählings auf und nahm die geringere Waschung vor und vertiefte sich in ihr Gebet; und nicht eher ließ sie zu beten ab, als bis Hajat al-Nufus in Schlaf verfiel; da schlüpfte sie zu ihr ins Bett und lag, mit dem Rücken zu ihr gekehrt, bis zum Morgen an ihrer Seite. Und als der Tag angebrochen war, da traten der König und die Königin bei ihrer Tochter ein und fragten sie, wie es ihr ginge; sie aber erzählte ihnen, was sie gesehen hatte, und wiederholte ihnen Budurs Verse.

Die Königin Budur jedoch ging derweilen hinaus und setzte sich auf den Königsthron, und all die Emire und Hauptleute und Würdenträger kamen zu ihr, küßten den Boden vor ihr und riefen Segen auf sie herab. Lächelnden Mundes sprach sie sie an, kleidete sie in Ehrengewänder, mehrte die Pfründen der Würdenträger und ließ den Truppen Geld austeilen. Dafür liebte das Volk sie, und man sandte Gebete empor um lange Dauer ihrer Herrschaft, denn niemand zweifelte daran, daß sie ein Mann sei. Den ganzen Tag lang saß sie in der Staatshalle, gebot und verbot, sprach Recht, ließ Gefangene los und befreite von den Zöllen, bis die Nacht hereinsank; dann zog sie sich in das Gemach zurück, das für sie gerüstet war, und fand dort Hajat al-Nufus auf einem Lager sitzend; sie setzte sich ihr zur Seite, streichelte ihr den Rücken, schmeichelte ihr, liebkoste sie und küßte sie zwischen den Augen; dann sprach sie die Verse:

Was ich geheim hielt, sagen diese Tränen – Mein hagrer Leib muß meine Liebe klagen:

Barg ich die Pein, am Trennungstag die Not – Sie mußte jedem Neider alles sagen:

Die ihr das Lager abbracht, ließet hier – Müd meinen Geist, mein Herz vom Frost geschlagen:

Ihr haust im Herzenskern, und diese Augen – Vergießen Blut, wo sonst die Tränen nagen:

Die Fernen kauf ich mit der Seele los – Wie ich voll Sehnsucht bin, kann jeder sagen:

Ich hab ein Aug, das längst aus Liebe sich – Dem Schlafe weigert, den die Tränen jagen.

Mög nie mein Ohr hinhören, wenn der Feind – Mitleidig den Verlust mich heißt ertragen!

Ich führte irre sie, gewann mein Ziel – Bei Kamar al- Zaman in Lustgelagen:

In ihm vereinen sich die Gaben alle – Kein König war ihm gleich in alten Tagen:

Bin Za'idahs Milde sinkt, sehn wir ihn an – Und wer kann noch nach Muawijah fragen?

War nicht der Vers so schwach, und kurz die Zeit – Ich priese reimend ihn in Ewigkeit.

Und die Königin Budur stand auf, wischte sich die Tränen ab, nahm die geringere Waschung vor und vertiefte sich in ihr Gebet; und sie ließ zu beten nicht ab, bis die Herrin Hajat al-Nufus schläfrig wurde und einschlief; da kam die Herrin Budur und legte sich bis zum Morgen neben sie. Mit Tagesanbruch stand sie auf, betete das Morgengebet und setzte sich auf den Königsthron, um den Tag hindurch Befehle und Gegenbefehle zu geben, Gesetze zu erlassen und Recht zu sprechen.

König Armanùs aber kam zu seiner Tochter und fragte sie, wie es ihr ginge; und sie erzählte ihm alles, was geschehen war, wiederholte ihm die Verse, die die Königin Budur gesprochen hatte, und fügte hinzu: ›O mein Vater, nie noch sah ich einen, reicher an Verstand und Bescheidenheit, als meinen Gatten, nur daß er nichts tut als weinen und seufzen.‹ Versetzte er: ›O meine Tochter, habe noch diese dritte Nacht mit ihm Geduld, und wenn er nicht bei dir schläft und dir dein Mädchentum nimmt, so werden wir wissen, wie wir mit ihm verfahren müssen, und wir werden ihn vom Thron verjagen und aus dem Lande verbannen.‹ Und so kam er mit seiner Tochter überein, welchen Weg sie einschlagen wollten. – –«

Und Schahrazad bemerkte das Grauen des Tages und hielt inne in der verstatteten Rede. Doch als die Zweihundertundzehnte Nacht da war, fuhr sie also fort: »Ich vernahm, o glücklicher König, als König Armanùs mit seiner Tochter übereingekommen war, welchen Weg sie einschlagen wollten, und als die Nacht hereinsank, stand die Königin Budur vom Throne auf, begab sich in den Palast und trat in das Gemach, das ihr bereitet war. Dort fand sie die Wachskerzen brennend vor, und die Prinzessin Hajat al-Nufus erwartete sie; da dachte sie ihres Gatten und all dessen, was ihnen beiden in so kurzer Zeit an Sorge und Trennung widerfahren war; sie weinte und stöhnte und seufzte Seufzer auf Seufzer und sprach aus dem Stegreif diese Verse:

Die Kunde meiner Liebe füllt das Land, das schwör ich – Wie auf die Steppe regnet Sonnenglut:

Spricht seine Hand, ist schwer ihr Sinn zu sagen – So wächst mein Gram, und nie die Sorge ruht:

Ich hasse die Geduld, seit ich dich liebte – Sahst je du hassen wohl aus Liebeswut?

Ein Blick hat krank gemacht und mich erschlagen – Denn Blicke töten, wie's die Folter tut:

Er warf die Liebeslocken sich zurück – So sah ich seiner Schönheit dunkle Glut:

Er hält so Not wie Heilung in der Hand – Wer Schmerzen schuf, heilt auch der Schmerzen Wut:

Sein Gürtel wurde toll im weichen Rumpf – Und neidisch hängend seine Hüfte ruht:

Die Stirn im Lockendiadem ist schwarze Nacht – Entschleire sie, und heller Morgen lacht.

Und als sie die Verse geendet hatte, da wollte sie aufstehen, um zu beten, aber siehe, Hajat al-Nufus griff nach ihrem Saum und klammerte sich an sie und sprach: ›O mein Herr, schämst du dich nicht vor meinem Vater, der dir soviel Gnade erwies, mich zu einer solchen Stunde zu verachten?‹ Und als die Königin Budur ihre Worte hörte, da setzte sie sich wieder an derselben Stelle und sprach: ›O meine Geliebte, was sagst du da?‹ Versetzte sie: ›Ich sage, daß ich noch niemals jemanden sah, der sich so stolz für sich behielt wie du. Ist jeder, der schön ist, so verachtungsvoll? Ich sage dies nicht, um dich mir geneigt zu machen; ich sage es nur, weil ich für dich von dem König Armanùs Unheil fürchte; denn wenn du nicht noch heute nacht bei mir schläfst und mir mein Mädchentum nimmst, so will er dich morgen der Königswürde entkleiden und dich aus dem Reiche verbannen; und vielleicht verführt ihn auch das Übermaß seines Zornes dazu, dich zu erschlagen. Aber ich, o mein Herr, ich habe Erbarmen mit dir, und ich warne dich offen; es ist dein Recht, daß du vorbeugst.‹ Als nun die Königin Budur diese Worte aus ihrem Munde vernahm, da neigte sie in arger Ratlosigkeit eine Weile das Haupt zu Boden und sprach bei sich selber: ›Wenn ich mich weigere, so bin ich verloren, und wenn ich gehorche, so bin ich beschämt. Aber ich bin jetzt Königin der ganzen Ebenholzinseln, und sie stehen unter meiner Herrschaft, und nirgends werde ich meinen Geliebten wiedersehen, es sei denn hier; denn er hat keinen anderen Weg in seine Heimat außer dem durch die Ebenholzinseln. Wahrlich, ich weiß nicht, was ich beginnen soll, doch ich vertraue Allah meine Sorge an; er leitet alles zum besten, ich aber bin kein Mann, daß ich aufstehen könnte und diese Jungfrau öffnen.‹ Und die Königin Budur sprach zu Hajat al-Nufus: ›O meine Geliebte, wenn ich dich vernachlässigt und mich deiner enthalten habe, so geschah es wider meinen eigenen Willen.‹ Und sie erzählte ihr ihre ganze Geschichte von Anfang bis zu Ende, zeigte sich ihr und sprach: ›Ich beschwöre dich bei Allah, mein Geheimnis zu bewahren, denn ich habe es nur verborgen gehalten, damit Allah mich mit meinem geliebten Kamar al-Zaman vereinige, und dann komme, was da kommen mag.‹ – –«

399
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0+
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440 стр.
ISBN:
9783966512268
Издатель:
Правообладатель:
Bookwire
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