Читайте только на ЛитРес

Книгу нельзя скачать файлом, но можно читать в нашем приложении или онлайн на сайте.

Читать книгу: «So sey es », страница 25

Шрифт:

Schluß

Sie werden jetzt Alles verstehen, lieber Freund. Edmée war in Folge eines heftigen Blutbrechens, welches ihren ganzen Organismus erschüttert hatte, von einer Starrsucht befallen worden, wie vormals am Tage ihrer ersten Communion in Folge einer starken Gemüthsbewegung. Die herbeigerufenen Aerzte hatten alle Anzeichen des Todes erkannt.

Der Graf von Chambray hatte auf die Nachricht, daß der Notar Loubon hunderttausend Francs zu seiner Verfügung halte, seine Abreise beschleunigt und glücklicherweise die gesetzliche Frist von achtundvierzig Stunden für die Beerdigung nicht eingehalten.

Edmée hatte sich im Zustande ihres Hellsehens auf ihrem Bette, im Sarge und in der Gruft erblickt; so hatte ich an ihren Tod geglaubt. Dies war die furchtbare Gefahr, von welcher sie eine unbestimmte Ahnung gehabt und ans welcher ich sie retten sollte.

Die Haare, welche ich abschneiden sollte, falls sie selbst nicht Zeit dazu haben würde, waren das Rettungsmittel.

Edmée war nun für die Welt todt; sie lebte nur noch für drei Personen. Auf die Verschwiegenheit Gratians und ihrer lieben Zoe konnte sie zählen. Unser Glück war in unsern Händen; es war unsere Sorge, es nicht entschlüpfen zu lassen.

Alle Vorbereitungen zur Abreise waren getroffen.

Ich hatte meinen eigenhändig geschriebenen Paß, und nach den Worten: »Max von Villiers« hatte ich nur hinzuzufügen: »mit seiner Frau.«

Um Mitternacht hielt der mit Postpferden bespannte Reisewagen an der kleinen Parkthür hinter dem Gärtnerhäuschen.

In dem einen Zimmer dieses Häuschens lag das schwarze Atlaskleid , welches mir Zoe zum Andenken gebracht hatte. Zoe holte überdies den Shawl, den Edmée über mein Bett gebreitet hatte und ein Paar Halbstiefel, welche die Stelle der weißen Atlasschuhe vertreten sollten.

So war der Reiseanzug vollständig ohne daß man nöthig hatte, in’s Schloß zu gehen.

Gratian sollte den Schlüssel zur Gruft aufbewahren, und den Sarg wieder zunageln und zudecken, damit keine Veränderung bemerkt werde, falls Jemand mit Hilfe des zweiten Schlüssels in die Gruft hinabstiege.

Ich hüllte Edmée in den Shawl und warf ihr einen Mantel über, den Zoe mitgebracht hatte, während ihr Zoe die Halbstiefel anzog und Gratian ganz verblüfft zusah.

Nach einem inbrünstigen Dankgebete und nachdem Gratian und Zoe sich überzeugt hatten, daß der Friedhof leer war, verließen wir die Gruft.

Erst an der Treppe, als wir in die kalte, reine Nachtluft traten, athmeten wir frei auf. – Edmée fiel mir um den Hals; ich drückte sie an mein Herz.

»Du hast mir das Leben gerettet,« sagte sie; »mein Leben ist dein.«

Gratian nahm die Stützen weg und ließ den Stein herab, während ich mich mit Edmée schnell entfernte von diesem Gebiete des Todes, der das theure Wesen gern festzuhalten schien.

Fünf Minuten nachher waren wir in dem Gärtnerhäuschen, wo ich einige Stunden zuvor so unendlich gelitten hatte. – Hier zog sie das schwarze Atlaskleid an, das noch feucht von meinen Thränen war. Zoe sollte das weiße Brautkleid nach Juvigny in das grüne Zimmer bringen, wo es unsere Rückkehr erwarten sollte.

Bald hörten wir das Rollen eines Wagens und die Schellen der Postpferde. Die Stunde der Abreise schlug.

Wir nahmen zärtlichen Abschied von Zoe und Gratian, die unsere besten, treuesten Freunde geworden waren. Wir schieden nicht mit Thränen, sondern mit inniger Freude: war doch unsere Abreise unter diesen Verhältnissen das freudigste Ereigniß, das uns begegnen konnte.

Drei Stunden nachher waren wir in Villiers. Von dort fuhren wir in einer Barke nach Haare, wo wir ohne Aufenthalt das nach London fahrende Dampfschiff bestiegen.

Es versteht sich’s daß ich auf den Paß zu meinem Namen die Worte: »und seine Frau« geschrieben hatte.

E n d e
Возрастное ограничение:
0+
Дата выхода на Литрес:
06 декабря 2019
Объем:
400 стр. 1 иллюстрация
Правообладатель:
Public Domain

С этой книгой читают