Читать книгу: «Robert Heidecker Polizeipsychologe a.D.», страница 5

Er steckte die Hände in die Jackentaschen und starrte unverhohlen zurück.

Die beiden wirkten leicht verunsichert. Dann zog der Kleinere ein Halstuch unter dem Kragen seiner Jacke hervor und zog es hoch bis zum Mund.

„Noch nicht“, zischte sein Kumpel.

Heidecker musste grinsen. Eigentlich hatte er nicht vor sich einzumischen, schließlich war er nicht im Dienst – er war Psychologe bei der Polizei - aber irgendwie taten ihm die beiden leid.

„Hört mal“, flüsterte er und trat etwas näher an die Jungs heran. „Ihr wollt doch nicht etwas die Sparkasse überfallen?“

Schweigen.

Irritiert sah einer zum anderen und dann beide zum Einkaufswagen.

„Ist das euer Fluchtfahrzeug?“, fragte Heidecker und musste sich das Lachen verkneifen.

„Na ja, Fußgängerzone …“, fing der Kleinere an und der andere stieß ihm den Ellenbogen in die Rippen. Sie warfen sich verschwörerische Blicke zu, wobei deutlich wurde, dass keiner den anderen verstand.

Heidecker nickte und beugte sich dann noch näher zu den beiden.

„Das ist keine gute Idee“, sagte er warnend.

„Warum nicht?“, entfuhr es dem Langen.

Heidecker sah sich nach allen Richtungen um und flüsterte dann: „Weil ich diese Bank selbst überfalle.“

Den beiden Milchgesichtern fielen die Kinnladen runter, und der Psychologe musste sich bemühen, nicht laut loszulachen.

Nach einer Weile sagte der Lange, der der Anführer zu sein schien: „Dann teilen wir eben zu dritt.“

Heidecker schüttelte ganz langsam den Kopf: „Das denke ich nicht.“ Er streckte den Zeigefinger und ließ ihn durch den Stoff der Jackentasche auf die beiden zeigen, sodass es aussah, als hätte er den Lauf einer Waffe auf sie gerichtet.

Die Augen des Kleineren wurden riesen groß, als er mit offenem Mund darauf starrte.

Dem Langen reichte die Abschreckung jedoch nicht.

„Wir waren zuerst hier“, sagte er.

Heidecker legte den Kopf schief und sah auf die Zigarette, die zertreten mit mehreren anderen auf dem Boden lag. Der Lange ballte wütend die Faust.

Heidecker deutete auf den Einkaufswagen: „Wie schnell könnt ihr mit dem Ding rennen?“, fragte er.

Die Jungs sahen sich an und schwiegen.

„Nicht schnell genug, würde ich sagen. Die von der Bank verpacken das Geld auch gerne in praktische Tüten. Sagt mal, habt ihr euch überhaupt auf den Coup vorbereitet?!“

Die Jungs sahen betreten zu Boden.

„Typen wie ihr machen Profis wie mir alles kaputt“, schimpfte Heidecker. Er war jetzt so richtig schön in der Verbrecherrolle und es machte ihm großen Spaß sich da hinein zu versetzen.

„Vielleicht können wir was von Ihnen lernen“, flüsterte der Kleinere.