Читайте только на ЛитРес

Книгу нельзя скачать файлом, но можно читать в нашем приложении или онлайн на сайте.

Читать книгу: «Gesänge und Inschriften», страница 3

Шрифт:

IN ENGEN SCHIFFEN ZUR SEE

 
In engen Schiffen zur See,
Endloses Blau ringsum gedehnt,
Mit pfeifenden Winden, Musik der Wogen, breiter, herrischer Wogen,
Oder einsam winziges Boot, Boje auf weiten Gewässern,
Das froh, vertrauend, weiße Segel spreitend,
Den Äther spaltet im Schaum und Glitzern des Tags, oder unter wechselnden Sternen zur Nacht,
Von Matrosen, jungen und alten, wie's kommt, sei ich, Nachklang vom Land, gelesen,
In voller Beziehung endlich.
 
 
Hier sind unsre Gedanken, Seefahrergedanken,
Hier liegt nicht Land bloß, Festland vor, mag dann ihre Rede gehen,
Der Himmel wölbt sich hier, wir spüren das wogende Deck untern Füßen,
Wir spüren das lange Pulsieren, Ebbe und Flut endloser Regung,
Die Töne des niegesehen Geheimen, die weiten schweifenden Zeichen und Reize der Salzwelt, die flüssigen Laute und Silben,
Der Duft, das leise Knarren des Tauwerks, das Maß der Schwermut,
Ohne Grenzen die Sicht, weit und verdämmernd der Horizont, alles ist hier,
Und das ist Meeresgedicht.
Dann wanke nicht, mein Buch, erfülle dein Geschick,
Du nicht ein Nachklang nur des Lands allein,
 
 
Du auch wie ein einsam winziges Boot, das den Äther spaltet, unbekannter Bestimmung, doch immer vertrauend.
Genosse jeglichen Schiffs, das fährt, fahr zu!
Bring ihnen meine Liebe gefaltet (liebe Matrosen, ich falte sie hier in jedes Blatt für euch;)
Spute dich, Buch! spreite weiß deine Segel, mein Kahn, dwars durch die herrischen Wogen,
Sing zu, fahr zu, trag über das endlose Blau von mir zu jedem Meer
Diesen Sang für Matrosen und all ihre Schiffe.
 

AN FREMDE LANDE

 
Ich höre, ihr suchet etwas, um diesen Knoten zu lösen, die Neue Welt,
Und Amerika zu erklären, seine athletische Demokratie,
Also nehmt hier meine Gedichte, daß sie euch zeigen, was ihr begehrt.
 

AN EINEN HISTORIKER

 
Du, der Geschwundenes feiert,
Der das Äußre erforscht hat, die Oberflächen der Rassen, des Lebens, das sich zur Schau gestellt hat,
Der vom Menschen gehandelt hat als Geschöpf von Politik, Gemengen, Herrschern und Priestern,
Ich, Sasse der Alleghenyberge, der von ihm handelt, wie er an sich ist im eigenen Recht,
Den Puls des Lebens drückend, das sich selten zur Schau gestellt hat (die große Pracht des Menschen in sich),
Der Sänger der Persönlichkeit, zeichnend, was erst noch kommen soll,
Ich entwerfe die Geschichten der Zukunft.
 

DEN STAATEN

 
Den Staaten oder einem von ihnen, oder jeglicher Stadt in den Staaten, Widerstrebt viel, gehorcht wenig,
Einmal fragloser Gehorsam, zumal völlig geknechtet,
Einmal völlig geknechtet, erlangt kein Volk oder Staat, keine Stadt dieser Erde je ihre Freiheit wieder.
 

AN EINE SÄNGERIN

 
Da, nimm dies Geschenk,
Ich hab es für einen Helden bewahrt, Mann der Rede, oder General,
Für einen, der der guten alten Sache diente, der großen Idee, dem Fortschritt und der Freiheit des Menschengeschlechts,
Einem tapfern Despotentrotzer, kühnen Empörer;
Und nun seh ich, was ich bewahrte, ist dein just ebensogut wie eines.
 

SCHLIESST EURE TÜREN NICHT

 
Schließt eure Türen nicht vor mir, stolze Bibliotheken,
Denn was in all euren Fächern, voll wie sie sind, fehlte und doch am meisten not tut, bringe ich,
Aus dem Krieg heraus, der anhebt, hab ich ein Buch gemacht,
Nichts die Worte, alles in meinem Buch die Bahn,
Ein besonderes Buch, abseits vom Rest und nicht vom Verstand erfaßt,
Doch ihr, sprachlose Abgründe ihr, werdet jegliche Seite durchdringen.
 

KÜNFTIGE DICHTER

 
Künftige Dichter! Musiker, Sänger, Redner der Zukunft!
Nicht heut ist's an dem, mich zu rechtfertigen und gut zu sagen, wer ich sei,
Doch ihr, ein neues Geschlecht, Ursprüngliche, Ringer, Bürger des Kontinents, größer als je geschaut,
Wacht auf! denn ihr müßt mich rechtfertigen.
 
 
Ich selbst schreibe nur ein oder zwei andeutende Worte für das, was kommt,
Ich trete nur kurz vor zu Schwung und in Hast zurück in die Dunkelheit.
 
 
Ich bin ein Mann, der im Schlendern, ohne so recht zu halten, zufälligen Blick euch zuwirft und dann sein Antlitz wendet,
Der euch Beweis und Erklärung vertraut,
Die Hauptsache euch vermacht.
 

AN DICH

 
Fremder, wenn du mich flüchtig streifst und Lust hast, zu mir zu sprechen, warum solltest du nicht zu mir sprechen?
Und warum sollt ich nicht sprechen zu dir?
 

AUSGEHEND VON PAUMANOK

1
 
Ausgehend vom fischförmigen Paumanok, wo ich geboren bin,
Wohlgezeugt, und erzogen von einer vollendeten Mutter,
Wandrer bisher in vielen Landen, Freund des Pflasters und Volksgedrängs;
Siedler in meiner Stadt Manahatta oder auf Savannen des Südens,
Oder Soldat im Lager oder mit Ranzen und Flinte, oder Gräber in Kalifornien,
Oder ruppig daheim in Dakotas Wäldern, Wildbret zur Nahrung, der Trunk aus dem Quell,
Oder zurückgezogen zu Sinnen und Grübeln in tiefer Verborgenheit,
Fern vom Gerassel der Mengen Pausen der Wonnen einlegend,
Vertraut mit dem frisch freien Spender Missouri dem Strömenden, vertraut dem gewaltigen Niagara,
Vertraut mit den Büffelherden, die dort in den Ebenen grasen, dem zottig breitbrüstigen Stier,
Mit Erde, Felsen, Maiblumen bekannt, Sterne, Regen, Schnee mein Staunen,
Fertig mit dem Lauschen auf Spottvogelweisen und der Ergründung des Bergfalkenflugs,
Im Ohr noch den unvergleichlichen Ruf der Einsiedeldrossel von Sumpfzedern im Morgengraun,
Rühr ich, einsamer Sänger des Westens, die Trommel für eine neue Welt.
 
2
 
Americanos! Erobrer! Marken der Menschheit!
Vorderste! Marken der Zeit! Freiheit! Massen!
Für euch ein Programm von Gesängen.
Präriengesänge,
Gesänge des langgestreckten Mississippi und hinab zur mexikanischen See,
Gesänge von Ohio, Indiana, Illinois, Iowa, Wisconsin und Minnesota,
Gesänge entspringend im Mittelpunkt Kansas und von da gleichgerichtet nach allen Seiten,
Schießend in feurigen Pulsen ohn Ende, überall Leben zu wecken.
 
3
 
Nimm meine Blätter, Amerika, nimm sie Süd und nimm sie Nord,
Heißt sie überall willkommen, denn sie sind eure eigenen Sprossen,
Schließt einen Ring um sie, Ost und West, denn sie möchten um euch einen Ring schließen,
Und ihr Vorgänger geht freundlich mit ihnen um, denn sie sind freundlich zu euch.
 
 
Ich drang in alte Zeiten,
Ich saß forschend zu Füßen der großen Meister,
Jetzt wenn's sein könnt o möchten die Meister wiederkehren und mich erforschen.
 
 
Im Namen unsrer Staaten soll ich die Antike verschmähen?
Nein doch, sie sind der Antike Kinder, gekommen, um sie zu rechtfertigen.
 
4
 
Gestorbene Dichter, Philosophen, Priester,
Märtyrer, Künstler, Erfinder, begrabne Regierungen,
Sprachgestalter an andern Küsten,
Einstmals gewaltige Völker, nun verfallen, abberufen oder vernichtet,
Ich trau mich nicht weiter, eh ich dankbar gut geschrieben, was zu uns von euch her geschwommen kam,
Ich hab es durchlaufen, bewundre es willig, (eine Weile hingegeben,)
Glaube, daß nichts je größer sein kann, nichts mehr Verdienst haben als es hat,
Betrachte es alles gespannt lange Zeit, geb dann ihm den Abschied,
Ich stehe an meiner Stelle hier im eigenen Tag.
 
 
Hier Volk aus Frauen und Männern,
Hier der Welt Erbschaft und Erbinschaft, hier die Flamme der Stoffe,
Hier Geistigkeit Übersetzerin, frei-anerkannte,
Immerstrebende, sichtbarer Formen Finale,
Erfüllerin, lang Erharrte, zur rechten Zeit nun Kommende,
Ja, hier naht meine Herrin die Seele.
 
5
 
Die Seele,
Nun und immer und nun und immer – länger als braune und feste Scholle – länger als Wasser ebbt und flutet.
 
 
Ich will die Gedichte der Stoffe machen, denn ich glaube, sie werden die geistigsten Dichtungen sein,
Und ich will die Gedichte von meinem Leib und der Sterblichkeit machen,
Denn mich dünkt, so beschaffe ich mir die Gedichte von meiner Seele und Unsterblichkeit.
 
 
Ich will ein Lied für diese Staaten machen, daß kein einziger Staat unter keinen Umständen einem anderen Staat unterworfen sein kann,
Und ich will ein Lied machen, daß Einvernehmen und Art bei Tag und Nacht sein soll zwischen all diesen Staaten und zwischen je zweien von ihnen,
Und ich will ein Lied machen für die Ohren des Präsidenten, voller Waffen mit drohenden Spitzen,
Und hinter den Waffen zahllose mißvergnügte Gesichter;
Und ein Lied mach ich von dem Einen, der aus allen gebildet ist, dessen Haupt über allen ist,
Dem krallenbewehrten funkelnden Einen,
Kriegerisch entschiedenen Einen, der allumfassend über allen ist,
(So hoch sonstwer das Haupt trägt, dies Haupt ist über allen.)
 
 
Ich will unsre Zeitgenossen anerkennen,
Ich will der ganzen Geographie des Erdballs spürend nachgehn und jegliche Stadt groß oder klein geziemend grüßen,
Und Gewerbe! Ich will in meine Gedichte setzen, daß in euch Heldentum ist zu Wasser und Land,
Und ich will alles Heldentum melden von amerikanischem Standpunkt aus.
 
 
Ich will das Lied der Kameradschaft singen,
Ich will zeigen, was diese allein schließlich kitten muß,
Ich glaube, diese sollen ihr eigenes Bild männlicher Liebe finden, das sie an mir bewähren,
Ich will drum lodernd das Feuer aus mir flammen lassen, das gedroht hat, mich zu verzehren,
Ich will forttun, was dies schwelende Feuer zu lang niedergehalten hat,
Ich will ihm zügellos Freiheit lassen,
Ich will das Evangelium-Gedicht von Kameraden und Liebe schreiben,
Denn wer wenn nicht ich soll Liebe verstehn mit all ihrem Leid und Lust?
Und wer wenn nicht ich soll Dichter der Kameraden sein?
 
6
 
Ich bin der Gläubige, baue auf Gaben, Alter, Rassen,
Ich entsteige dem Volk in seinem eigenen Geist,
Was hier singt, ist unbedingter Glaube.
 
 
Omnes! omnes! mögen andre wegsehn, wovon sie wollen,
Ich mache auch das Gedicht vom Bösen, ich huldige auch diesem Teil,
Ich bin selbst just so böse wie gut und wie mein Volk ist – und ich sage, es gibt in der Tat nichts Böses,
(Oder wenn's derlei gibt, so sag ich, es ist just so bedeutend für euch, das Land oder mich wie irgendwas sonst.)
 
 
Ich auch, Nachfolger vieler und Vorgänger vieler, bin Stifter einer Religion, ich begebe mich auf den Kampfplatz,
(Kann sein, ich bin bestimmt, die hellsten Rufe da auszustoßen, des Siegers gellendes Jauchzen,
Wer weiß? es mag noch aus mir dringen und über alles steigen.)
 
 
Kein Ding ist für sich selber da,
Ich sage, die ganze Erde und alle Sterne am Himmel sind um der Religion willen da.
 
 
Ich sage, keiner ist noch je halb fromm genug gewesen,
Keiner hat noch je halb genug verehrt oder angebetet,
Keiner hat angefangen zu denken, wie göttlich er selber ist, und wie sicher die Zukunft ist.
Ich sage, die wirkliche und dauernde Größe dieser Staaten muß ihre Religion sein,
Sonst gibt es keine wirkliche und dauernde Größe;
(Charakter nicht noch Leben des Namens wert ohne Religion,
Kein Land, kein Mann oder Weib ohne Religion.)
 
7
 
Als ich in Alabama meinen Morgengang machte,
Sah ich, wie das Weibchen des Spötters auf seinem Nest im Dornstrauch auf seiner Brut saß.
Ich sah auch das Männchen,
Ich blieb stehn, um es ganz nahe zu hören, wie es die Kehle blähte und fröhlich sang.
 
 
Und als ich so stand, kam es mir, daß, warum er wirklich sang, nicht dort allein zu finden war,
Nicht bloß für sein Weibchen oder für sich und nicht für alles, was das Echo zurückrief,
Sondern zart, verborgen, weither von drüben,
Ererbtes Gebot und heimliche Schenkung den Neugebornen.
 
8
 
Demokratie! Nah bei dir bläht sich nun eine Kehle auf und singt fröhlich ihr Lied.
Ma femme! für den fernen Nachwuchs und unsern eignen,
 
Возрастное ограничение:
12+
Дата выхода на Литрес:
30 июня 2018
Объем:
38 стр. 1 иллюстрация
Переводчик:
Правообладатель:
Public Domain

С этой книгой читают