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Kapitel 3

Da saß ich nun in der Bar und starrte wie ein Häufchen Elend in meinen Kaffee. Petra und Walter waren sicher schon zu Hause und hatten meine Nachricht sicher schon gelesen. Vielleicht feierten sie ihr neues Zuhause, wenn ich jetzt kam würde ich sie vielleicht stören und in diese Richtung hatte ich für heute schon genug erlebt. Auch sonst müsste ich über meine Erlebnisse berichten und danach war mir gar nicht. Das Beste würde sein ich übernachtete in einer Pension in der Nähe. Als dieser Entschluss gefasst war fühlte ich mich schon etwas besser, suchte die Toilette auf und machte etwas für mein Aussehen. Das war eine ziemliche Arbeit, denn ich hatte geweint und der Nieselregen hatte auch seine Spuren hinterlassen, aber die Ausstattung dieser Bar war hervorragend. Es gab sogar einen Föhn und mit seiner Hilfe, vereint mit etwas Geduld, sah ich bald wieder menschlich aus. An meinen Platz zurückgekehrt war ich der Ansicht genug für meine Schönheit getan zu haben, sodass ein inzwischen kalter Kaffee mir nicht als nötig erschien. Zwar kann der gute Ruf einer Frau leiden wenn sie allein in einer Bar im Bahnhofsviertel Alkohol trinkt, aber für Gustav brauchte ich nun keinen guten Ruf, auch Gustav brauchte ich nicht mehr, auf mich selbst achtete ich nicht sehr in diesem Moment. Ich bestellte mir ein Glas Weißwein und nach wenigen Schlucken spürte ich wie sich meine Nerven beruhigten. Langsam gingen meine Gedanken zu meiner Zukunft oder besser das was ich mir nicht als Zukunft vorstellen konnte. Mit Gustav auch nur eine Silbe zu wechseln schien mir unmöglich und Luise könnte ich erwürgen aber sicher nicht ihr beim Tippen von Kontoauszügen zusehen. Meinen Chef konnte ich auch nicht gut zu einem Wechsel der Bank auffordern nur weil ich Beziehungsärger hatte. Andererseits konnte ich auch nicht gut sagen, ich gehe nicht zur Bank und rufe auch nicht dort an. Dazu sollte ich vielleicht noch auf einem Bein im Kreise hüpfen. Nein das war verrückt und Petra freute sich sicher dass sie mit Walter ein Nest hatte, das wollte ich nun schon gar nicht von Gustav zerstört sehen. Das Beste würde sein mir einen neuen Job in einer neuen Stadt zu suchen. Ich dachte an eine Firma in Hamburg die mir bei unserem letzten Auftrag die Betreuung ihrer EDV angeboten hatte. Gleich morgen würde ich dort anrufen und mit meinem Chef musste ich auch noch ein Gespräch führen. Doch dieses Gespräch würde für mich auch nicht leicht sein. Morgen also war sich ein eher unerfreulicher Tag doch heute war auch nicht besser. Ich trank den Wein aus und überlegte ob Gustav und Luise jetzt miteinander im Bett waren? Diese Vorstellung bedrückte mich und ich hob mein Glas um den Barmann zum Nachgießen zu veranlassen. Doch statt dem Barmann erschien ein gutaussehender Mann der mich schon vorher gemustert hatte. “Hallo, ich bin Guido. Kann ich dir irgendwie helfen du scheinst betrübt zu sein.“ Mit größter Selbstverständlichkeit reichte Guido mir seine Hand, nahm Platz und winkte dem Barmann, der auch sofort kam. Dieser brachte auch sofort eine Flasche „Gröbner Nacktarsch“ und Guido schenkte ein wobei er mir beim Zuprosten tief in die Augen sah. Eigentlich war dies genau das was ich jetzt stimmungsmäßig gar nicht wollte, doch schon beim nächsten Glas ritt mich der Teufel, denn was Gustav konnte das sollte ich nun auch können. Ich schenkte Guido ein Lächeln, rückte etwas näher zu ihm während ich mein Glas hob. Zwei Flaschen Wein lang und bis zur Sperrstunde dauerte unsere Unterhaltung wobei Guido sich als guter Zuhörer erwies. Für Guido war es selbstverständlich, dass ich bezahlte dabei lies er auch sein vorheriges Getränk auf meine Rechnung setzen. Auch das Taxi zu ihm bezahlte ich, nun ja Guido hatte mir den ganzen Abend zugehört und bei einem Psychiater wäre es doppelt so teuer aber halb so lustig. In seiner Wohnung erwies sich Guido als einfühlsamer Kavalier und es wurde doch noch eine befriedigende Nacht. Guido war in jeder Beziehung ein gut gebauter und sehr zärtlicher Mann doch schien er finanziell im Moment ein Tief zu haben, denn zum Frühstück schlug er ein nahes Fastfood Lokal vor, da er nichts zu Hause hatte. Dort bestellte er ein wirklich schönes Frühstück und bezahlte mit meiner Geldbörse, die er mir dann wieder unauffällig unter dem Tisch zuschob. Mir erschien Guido als Glückstreffer doch war ich im Moment nicht auf eine Beziehung aus und so verabschiedeten wir uns ohne eine weitere Verabredung. Beschwingt schlenderte ich zur nächsten U-Bahnstation. Beim Kauf der Fahrkarte fiel mir auf, dass sich die vier Hundertmarkscheine in meiner Geldbörse in vier Zehnmarkscheine verwandelt hatten. So ein Mistkerl – Guido war also ein Profi. Mein Selbstwertgefühl tat einen tiefen Sturz.

Kapitel 4

Eine eiskalte Hand griff nach meinem Herzen, Gustav – hol ihn der Teufel schlief mit seiner Sekretärin was ja gar nicht so unüblich war, ich jedoch trieb es mit einem Profi als Liebhaber. Nein das war keine Rache sondern ein ganz schlimmer Reinfall. In mieser Stimmung saß ich in der U – Bahn und das knutschende Pärchen in der hinteren Ecke gab mir den Rest. Ich stieg schon eine Station früher aus und ging zu Fuß zur Firma. Mein Chef empfing mich mit einem müden Grinsen und sagte. „Julia sage einmal gar nichts und komm mit.“ Ich folgt ihm in sein Büro und nachdem er der Sekretärin auftrug ihn die nächste Stunde nicht zu stören machte er Innen und Außentür des Büros zu, stellte einen Kaffee auf und schenkte ein großes Glas Bourbon ein das er mir in die Hand drückte. „Julia nimm Platz und höre mir zu, denn wenn du dann redest komme ich eh nicht mehr zu Wort, aber ich möchte dir etwas erzählen. Heute Morgen rief Petra an und fragte nach dir. Als sie erfuhr, dass du noch nicht da bist erzählte sie mir von deinem Umzug zu deinem Verlobten und meinte ihr würdet sicher euer neues Glück feiern. Ich wollte dir den Tag freigeben und habe in der Bank angerufen um eure Privatnummer zu erhalten, wurde aber dabei zu deinem wohl nun nicht mehr Verlobten verbunden. Ich fragte scherzhaft nach dem Hochzeitsdatum und die Reaktion war nur. „Äh, gulp, äh.“ Nun da wusste ich dass irgendetwas sehr schief gelaufen ist und ich kenne dich gut genug um zu wissen dass du jetzt vermutlich weg willst. Warte, du brauchst mir über die Sache nichts erzählen, wenn du nicht willst, aber höre dir meinen Vorschlag an. Unsere Gruppe in den USA hat große Probleme mit der Vernetzung von Analysenautomaten und braucht dringend Hilfe sonst können wir den Auftrag nicht zeitgerecht erledigen. Das würde sehr teuer für uns werden. Wenn du nach Boston gehen willst wäre mir sehr geholfen aber die einzige Bedingung ist, du musst noch heute Nachmittag fliegen. Das Ticket habe ich schon. Nach dem Job, kannst du auf Firmenkosten einen USA Urlaub, Rundreise oder so etwas machen. Was sagst Du Julia?“ Ich schaute etwas dumm, nahm einen Schluck und sagte. „Ja.“ Dann erzählte ich ihm die ganze leidige Sache und er verstand mich sehr gut. Er erzählte mir, dass er selbst geflogen wäre, während ich ihn hier vertreten hätte. Dies sei ihm lieber und er beteuerte dass ich durchaus auch von der Firma weggehen könnte falls ich drüben ein interessantes Angebot bekäme nur sollte ich diesen Job in Boston um Himmels willen positiv abschließen. Bis Mittags gingen wir die anstehenden Probleme, so weit sie von hier einsichtig waren durch. Dann fuhr mich mein Chef zu meiner ehemaligen Wohnung wo Petra und Walter auch da waren. Während er etwas zum Essen besorgte plauderten wir drei und packten meine Sachen zusammen. Nach dem Essen schnappte mein Chef meinen Koffer, die Reisetasche und trug sie in seinen Wagen. Nach heftiger Umarmung mit Petra gab ich Walter ein Küsschen und bat ihn auf Petra aufzupassen. Ab ging es zum Flughafen und nachdem das Gebäck verstaut war erhielt ich die Firmenunterlagen als Ausdrucke, eine ganze Aktentasche voller Papier. Mein Chef hat die Tasche so gewählt, dass ich auch meine Handtasche darin verstauen und das Ganze als Handgebäck mitnehmen konnte. Nach einem Abschiedssekt wurde ich zum Flugzeug in einem Flughafeninternen Taxi gebracht. Zuerst dachte ich es sei schon so spät dass ich so hinterher gebracht werden würde. Im Flugzeug erkannte ich dass dies der Service für Erste Klasse Passagiere bei dieser Fluglinie war. Bis New York hatte ich mit den Unterlagen genug zu tun um mich in die Probleme die mich in Boston erwarteten einzulesen. Dies konnte nur ein Höllenjob werden und das Ganze sollte von heute an in weniger als vier Wochen erledigt sein. Auf jeden Fall zum Grübeln würde ich keine Zeit haben. Den ganzen Flug nach New York arbeitete ich an den Unterlagen und hatte auch einige Ideen. Auf dem Flug von New York nach Boston schlief ich ein wenig. Am Flughafen von Boston angelangt wurde ich schon über Lautsprecher ausgerufen und Bill ein amerikanischer Mitarbeiter des Teams erwartete mich. Da die Zollformalitäten schon in N.Y. erledigt worden waren konnte Bill mein Gepäck gleich in seinen Van bringen. Bill war nicht gerade groß zu nennen und wirkte etwas rundlich, hatte rötliche Haare die in der Mitte schon etwas dünn waren. Er hatte immer ein freundliches Lächeln um die Lippen und war unser positiver guter Geist der sich durch unendliche Geduld auszeichnete. Auf der Fahrt durch Boston erklärte mir Bill die Probleme. Er war bei der amerikanischen Firma, die Analysenautomaten herstellte angestellt. Die Firma stellte neben Analysenautomaten für den klinischen Bereich auch noch Sonderanfertigungen für Industrie und Forschung her. Zu vernetzen waren Boston University, Harvard und ein privates Forschungsinstitut mit einer angeschlossenen Produktionsanlage. Diese Aufgabe bedeutete zwar einiges an Arbeit aber damit konnte man nicht berühmt werden und wurde dafür auch nicht aus Deutschland geholt. Bill erklärte, dass die Firma in den letzten Jahren mehrmals die Hersteller von Computern und auch die Programme ihrer Messgeräte gewechselt hatte. Dazu kamen bei beiden Universitäten noch deren Eigenentwicklungen. Das private Institut hatte verschiedene Computeranlagen mit eigenen Programmen doch in der Produktion wurden übliche amerikanische Industrie Normen verwendet. Doch die meisten Dinge wie Messgeräte und Programme waren Einzelstücke und nicht austauschbar. So war man gezwungen fast alles aneinander anzupassen. Die Messgeräte der beiden Universitäten ließen sich anders als befürchtet relativ leicht miteinander vernetzen. Die Programme des Forschungsinstitutes jedoch führten gegen alles und jedes Krieg und es gab Serienabstürze. Während Bill mir noch die sehr komplizierte Rechtskonstruktion dieser Vernetzung erklärte, erreichten wir das Forschungsinstitut in dem Linda Herbert und Klaus, alle drei aus unserer Firma aus München noch arbeiteten obwohl es draußen schon dunkel wurde. Nach herzlicher Begrüßung legte ich auch noch mit Hand an und einige meiner Ideen, die ich am Flug hierher hatte erwiesen sich als hilfreich. Es sah aus als ob wir es schaffen könnten. Bill meinte wir sollten aufhören solange die Stimmung so positiv sei, denn dann könne man besser schlafen. Wir fanden die Idee gut und Bill fuhr uns mit dem Van in unser Hotel wo wir noch ein Abendessen zu uns nahmen. Bill erwies sich als Engel, den er schaffte es uns kalifornischen Weißwein zu besorgen gut gekühlt und ohne Eiswürfel.

Kapitel 5

Die Idee von Bill, aufzuhören als die Stimmung gut war, war einfach genial. Es wurde ein vergnüglicher Abend. Linda, Herbert und Klaus waren optimistisch es zu schaffen und Bill war ja immer positiv eingestellt. Bei einem wirklich hervorragenden Weißwein aus Kalifornien klang der Abend gemütlich aus. Natürlich weihten mich die drei aus unserer Firma in alle Probleme die sie hatten ein und sprachen auch über die noch zu Erledigenden. War es der kalifornische Wein oder meine Ankunft, jedenfalls die Stimmung war gut und alle Probleme schienen lösbar. Auch am nächsten Morgen beim Frühstück war die Welt noch in Ordnung doch dürfte ich einen Fehler begangen haben der meinem Chef nicht passieren konnte. Scheinbar erwarteten die Drei aus unserer Firma, dass ich die Leitung des Teams an mich reißen würde und sie begannen ihre Aufgabengebiete abzugrenzen. Ich jedoch glaubte, dass dies zu meiner Orientierung geschah, doch es war der Beginn eines internen Krieges. Sicher war ich von allen dreien diejenige die am längsten in unserer Firma arbeitete, jedoch waren sie bis auf Linda alle älter und hatten schon von Anfang an in dem Projekt gearbeitet. Ich sah mich nur als weitere Arbeitskraft im Team, da die Zeit ein entscheidender Faktor zu werden schien. Durch meine Anfangserfolge, die ich gar nicht so hoch bewertete, oder auch durch die positive Stimmung des Abendessens wurden mir die Probleme des Teams gar nicht so bewusst. Das Problem dieser Gruppe lag nicht eigentlich im fachlichen Bereich sondern war stark im mentalen Sektor angesiedelt. Wenn ich wie mein Chef die Leitung übernommen hätte, wäre ich mit Protesten über die Arbeiteinteilung zugedeckt worden, hätte auch selbst nichts Produktives leisten können, doch die Arbeit im Team wäre vermutlich weitergekommen. Das Problem konnte auch der stets hilfreiche und optimistische Bill nicht ganz lösen. Keiner wusste so recht wer für die Leitung des Teams zuständig war. Wie sich noch herausstellen sollte hatte auch keiner der drei Mitarbeiter unserer Firma einen genauen Überblick was hier produziert wurde. Im Prinzip waren schon mehr als die Hälfte der anzuschließenden Computer und einige computergesteuerten Messgeräte miteinander verbunden, doch darf nicht übersehen werden, dass jede weitere Datenquelle auch die Zahl der Komponenten erhöht, die einen Fehler verursachen können. Im Prinzip ist es üblich, dass jede Firma ihre Betriebsgeheimnisse behalten will und die exakten Zahlen oder Daten braucht keiner in der EDV wissen aber um das Prinzip sollte man schon Bescheid wissen. Hier kannten wir unzählige ganz unnötige Details, aber wozu das Ganze gut war und was es bewirken sollte wussten wir nicht. Durch die Abgrenzungen, deren Anfänge ich gar nicht begriff, begannen Linda, Herbert und Klaus nur mehr in Einzelaufgaben tätig zu werden und ich kämpfte mit Bill mit den Messgeräten. Sehr bald hatte ich Bill entlockt, dass auch eine Anzahl von Analog – Rechnern in dem System der Produktion und dem Forschungsinstitut im Einsatz waren. Ich mag diese Dinger nicht besonders, da sie meistens wie ein Schuhkarton aussahen und nicht mit Keyboard oder Maus beeinflusst werden können. Sie werden über Drehpotentiometer, wie sie Radios älterer Bauart haben oder im schlimmsten der Fälle nur durch einen Techniker der mit dem Lötkolben verschiedene Einzelteile auswechselt, bedient. Wie gesagt mehrere wenn nicht sogar viele von diesen Dingern waren hier in Verwendung. Sehr bald hatte ich Bill entlockt, dass es zwischen dem Forschungsinstitut und der Produktion in den benötigten Daten eigentlich keinen Unterschied gab. Nur die Forschung ist nicht gewinnbringend und kann in USA gefördert werden, als Förderer schien mir hier in diesem Falle das Militär der Hauptsponsor zu sein. Produktion ist die Vorstufe von Verkauf und eindeutig mit Wirtschaft, Gewinn und Steuern verbunden. Dies waren die Gründe, dass es ein Forschungsinstitut und eine Produktion gab. Ziel von dem Ganzen war irgendetwas herzustellen und zu vertreiben. Was dieses Etwas war, war mir zu diesem Zeitpunkt ganz unklar. Irgendwie hatte es mit biologischen, biochemischen oder gentechnischen Sachen zu tun, darauf deuteten die verschiedenen Messungen hin. Jetzt wurde mir auch klar, dass das Forschungsinstitut und die Produktion als eine komplizierte Industrieeinheit anzusehen waren und die Art der Bezahlung war mir nicht mehr so fremd wie zu Beginn. Niedrige Aufwandsentschädigungen und Erfolgsprämien sind im EDV Bereich nicht ungewöhnlich. Die Höhe dieser Erfolgsprämie war es jedoch sicherlich. Ungewöhnlicher war dass der Erfolg streng an eine Zeit gebunden war sodass unsere Firma entweder vor diesem Termin den Auftrag erfolgreich beendete oder zu diesem Zeitpunkt, wobei im zweiten Falle wir zu mindestens die Aufwandsentschädigung erhielten. Nach Ablauf der Frist würden wir jedoch gar nichts erhalten und dies war schon ein etwas unüblicher Vertragspunkt. Ich dachte mir schon, dass zumindest einer der Auftraggeber die Zeit so angesetzt hatte um uns scheitern und das Werk von einem US Team vollenden zu lassen. Dieses erntet dann für kurze Arbeit den Ruhm, bekam jedoch vielleicht nur wenig Geld. Wir machten die Arbeit und hatten zum Schluss noch üble Nachrede und kaum die Ausgaben ersetzt. Ich glaubte die Falle zu riechen und dies hat auch meine Leistung beeinträchtigt. Die nächsten vierzehn Tage arbeiteten wir wie Sklaven stumpfsinnig vor uns hin und schlossen auch verschiedene Messgeräte und Computer an das von uns geschaffene Netzwerk an. Jedoch zeichnete sich kein Erfolg zu dem geforderten Datum ab. Sowohl Klaus als auch Herbert bemühten sich um Lindas Gunst und sie bemühte sich möglichst unnahbar zu erscheinen, was sie jedoch nicht abhielt Beide gegeneinander auszuspielen. Mich betrachtete Linda mit Argusaugen obwohl ich ihr die Beiden sicherlich nicht entwenden wollte. So war also die Situation des Team vierzehn Tage nach meiner Ankunft Diese vierzehn Tage waren erfüllt mit hektischer Aktivität die jedoch selten mit Erfolg gekrönt war. Wir luden einen Treiber und probierten den Computer und brauchten dann zwei Stunden um nach dem Systemabsturzes das Computersystem wieder hochzufahren nur um es innerhalb von zehn Minuten mit dem nächsten Versuch wieder abstürzen zu lassen. Die Stimmung im Team war gelinde gesagt miserabel. Auch Bill schien seine Heiterkeit allmählich einzubüßen. Dies war der Moment, in dem ich meinen Chef zum ersten Mal anrief. Vorher hat er angerufen aber meistens drängte sich Linda ans Telefon oder er verlangte mit Herbert zu sprechen. Ich wählte unser Büro an und die Verbindung war genauso gut wie ein Ortsgespräch. Ich berichtete über die Stimmung im Team und die Erfolgsaussichten. Letztere beeindruckten meinen Chef und ich merkte wie er seine Ruhe suchte. Ich sprach ihn auf meine Vermutung einer Falle an. Seine Antwort erstaunte mich etwas, aber sie erweiterte mein Wissen. Das Forschungsinstitut muss zu einem bestimmten Datum seine Produktion einsatzbereit melden sonst bekommen sie vom Kongress kein Geld. Ein Teil des Geldes ist aber schon in das Projekt eingeflossen und auch mein Ticket wurde von dem Geld bezahlt, das der Kongress erst bewilligen musste. Wenn alles läuft wird das Projekt zu einhundert Prozent bewilligt, denn sie brauchen diese Produktion extrem dringend. Nur deshalb haben sie uns in das Projekt hinein genommen, denn einigen politisch Verantwortlichen stand das Wasser bis zu den Ohren und nicht nur bis zum Hals. Ich setzte mich mit Bill zusammen und bat ihn mir den Produktionsablauf genau zu schildern soweit er Bescheid wusste. Was genau gemacht wurde wusste Bill nicht aber es handelte sich um Zellkulturen, die sehr empfindlich waren und ein Serum produzierten. Wofür oder wogegen wusste er nicht aber das war für unsere Arbeit auch nicht interessant. Wichtig für uns war, dass drei verschiedene Zellkulturen hintereinander geschaltet waren und dass die Lösungen, die von einer zur anderen Zellkultur gepumpt wurden, immer eine bestimmte Konzentration haben mussten da sonst entweder die Zellen abstarben oder kein Serum produzierten. Ein Großteil der Messgeräte diente dazu um diese Lösungen, die in die Zellkulturen gepumpt wurden, zu überwachen und für die Zellen in den Kulturen optimale Bedingungen zu erzeugen. Die Zuschaltung der beiden Universitäten diente nicht nur dazu um die Steuerkapazität zu erhöhen, sondern einige Analysen und Qualitätskontrollen konnten nur dort gemacht werden. Das war alles nicht lustig, denn das Herz der Anlage, die Steuerung der Zellkulturen war von uns noch gar nicht in Angriff genommen worden und wir hatten noch vierzehn Tage Zeit. Ich fragte Bill ob er jemanden kenne, den man ins Team nehmen konnte um damit vielleicht die Arbeit zu beschleunigen. Bill bejahte dies und meinte er müsse anrufen. Nach einer halben Stunde und vielen Telefonaten kam Bill und meinte er hätte die ideale Person doch müsse ich versuchen sie zur Mitarbeit zu bewegen. Sie sei gerade in Cambridge in einem Klub gar nicht weit von uns. Wir machten uns auf den Weg entlang dem Fuß durch eine sehr schöne Parklandschaft. Während wir der sinkenden Sonne nachgingen erzählte mir Bill über Ildico, dass sie vor etwa zehn Jahren schon Programme für Bills Firma gemacht hatte und diese Programme in den Messgeräten bis heute perfekt funktionierten und es nichts Besseres gab. Ildico war schon vor zehn Jahren eine Spitzenkraft und Bill beteuerte dass sie heute noch viel besser sei. Das Problem war Ildico hatte schon genug verdient und machte nur das wofür sie Lust hatte. Ildico war auch über drei Jahre einfach verschwunden gewesen, von einem Tag zum anderen einfach weg, angeblich in Europa und war erst seit kurzem wieder hier. Bill empfahl mir mit ihr deutsch zu sprechen, da sie in Wien geboren sei und erst später in die USA gezogen war. Er meinte der Zusammenhalt der Europäer könnte vielleicht den Ausschlag geben. Wir bogen vom Fluss ab, in Richtung Norden, durch eine Ansammlung winziger Gärtchen und vielen bunt gestrichenen Holzhäuschen. Bill erklärte, dass die Häuser deren Farbe schon stark verblichen war meist Universitätsangestellten gehörten. Die Leute zogen als Studenten ein und nur beim Einzug wurde das Haus gestrichen und je länger sie dort wohnten desto bleicher und verwaschener wurde die Farbe. Nach dem Aussehen einiger Häuser mussten dort wohl alte Universitätsprofessoren hausen. Nach einigen hundert Metern den Hügel hinauf betraten wir ein Kellerlokal, das aber nur von der Straßenseite über eine Kellerstiege zu betreten war und auf der gegenüberliegenden Seite Fenster mit grandiosem Blick zum Fluss hatte. Das Haus war halb in den Hang gebaut. Das Lokal war sehr gemütlich und zu der Zeit nicht allzu stark besucht. Bill winkte einem brünetten Mädchen an der Bar zu und marschierte zielgerichtet auf dieses zu. Als ich näher kam fand ich dass dieses Mädchen sehr jung aussah und ich schätzte sie auf höchstens achtzehn Jahre. Figur und Gesicht waren tadellos und das Mädchen war sehr hübsch und unverschämt jung. Bill stellte sie mir als ILDICO vor.

382,08 ₽
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9783754178546
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