Читать книгу: «Was bleibt von kommunikativer Nähe und Distanz?», страница 4

Шрифт:

3 Konzeption und Medium – und die Rolle der Diskurstraditionen

Die zunehmende Digitalisierung und die globale Vernetzung führten in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur zur Diversifizierung der kommunikativen Praktiken und einer regelrechten Multimodalität der Kommunikationskanäle, vor allem seitdem die Technologien und Anwendungen des Web 2.01 die Interaktion zwischen Internetnutzern, Inhalten und Daten ermöglichten. Die Emergenz der sogenannten ‘Neuen Medien’ hatte auch die Erweiterung des Spektrums linguistischer Untersuchungsfelder und Fragestellungen zur Folge. Dadurch wurde unter anderem die Medienlinguistik auf den Plan gerufen, deren Fokus sich programmatisch auf die Untersuchung medialer Aspekte der sprachlichen Kommunikation richtet.2 Im Rahmen medienlinguistischer Beschreibungen computervermittelter Kommunikation (CMC) erfolgte eine kritische Auseinandersetzung mit etablierten varietätenlinguistischen Konzepten, wobei dem Nähe/Distanz-Modell ein zweifaches Schicksal widerfuhr. Einerseits wurde es für die Untersuchung der CMC vielfach herangezogen. Andererseits führte aber gerade der Begriff des ‘Mediums’ (cf. Abbildung 1), den Koch und Oesterreicher anknüpfend an Söll (1985) ausschließlich auf die materielle Realisierung sprachlicher Äußerungen, mit einer strikten Dichotomie zwischen Graphie und Phonie, bezogen (Koch/Oesterreicher 1985, 17 und 2011, 3), zu teils heftiger Kritik. Der dabei erhobene Vorwurf der ‘Medienvergessenheit’ oder ‘Medienindifferenz’ (cf. auch Bittner 2003; Loos 2012) erscheint jedoch in zweierlei Hinsicht ungerechtfertigt: Denn zum einen griff die linguistische Internetforschung mit Koch/Oesterreicher (1985) auf einen Ansatz zurück, der „noch vor dem Siegeszug der Neuen Medien konzipiert wurde“ (Androutsopoulos 2007, 79) und dessen Instrumentarium diese somit noch nicht berücksichtigen konnte (cf. hierzu auch Dürscheid 2016, 357).3 Zum anderen haben Koch und Oesterreicher die Diversifizierung der Medienlandschaft in der überarbeiteten Auflage der Gesprochenen Sprache in der Romania (2011) sehr wohl zur Kenntnis genommen und haben auch begründet, inwiefern ihr Ansatz sich für die linguistische Beschreibung der CMC eignet. Entscheidend ist dabei, dass ihr dichotomes Konzept des ‘Mediums’, das sich ausschließlich auf die Realisierung sprachlicher Kommunikation im phonischen oder graphischen Kode bezieht, nicht mit den technischen Dispositiven, über die kommuniziert wird, verwechselt werden darf (cf. hierzu auch DÜRSCHEID i.d.B.):4

Die völlig neuen Kommunikationsformen, die sich vor unseren Augen im Bereich der computergestützten Medien inzwischen eingebürgert haben (E-mail, SMS, chat etc.), sind längst auch auf das Interesse der Linguisten gestoßen. Man könnte nun auf den Gedanken kommen, dass das Schema in Abb. 5 [cf. hier Abbildung 1], das allein die Medien Phonie und Graphie berücksichtigt, nicht ausreicht, die Komplexität dieser neuesten medialen Entwicklungen zu erfassen. Einer solchen Einschätzung ist jedoch entschieden zu widersprechen. Es muss nämlich klar getrennt werden zwischen ‘Medien’ als physikalischen Manifestationen, die bestimmte sensorische Modalitäten ansprechen (Phonie → akustisch, Graphie → visuell), und ‘technischen’ Speicher- und Übertragungsmedien, wie Telephon, Internet etc. […]. Selbst die neuesten Entwicklungen in der Elektronik bei Speicherung und Übertragung bauen im sensorischen Bereich letztlich immer nur auf dem akustischen Prinzip der Phonie oder auf dem visuellen Prinzip der Graphie auf. Es können daher selbstverständlich auch diese neusten Kommunikationsformen und Diskurstraditionen mit unseren anthropologisch fundierten Kategorien erfasst werden. Der chat ist sogar eines der schönsten Beispiele dafür, dass im graphischen Medium eine relative, allerdings auch in diesem Falle noch limitierte Annäherung an dialogische, spontane Nähesprachlichkeit möglich ist. (Koch/Oesterreicher 2011, 12–14)

Nichtsdestoweniger argumentiert die aktuelle Koch/Oesterreicher-Rezeption, dass die Spezifik der Zeichenprozessierung in neuen Kommunikationsformen (z.B. Chat Instant Messaging) nicht allein auf konzeptioneller Ebene, durch den Grad der Formalität (‘Distanz’) oder Informalität (‘Nähe’) des sprachlichen Handelns, erklärt werden könne. Vielmehr sei das Medium, im Sinne des Kommunikationskanals, mit all seinen physischen Voraussetzungen selbst schon ein wichtiger Aspekt der – bei Koch/Oesterreicher als außersprachliche Parameter zur Bestimmung des Nähe/Distanz-Profils einer sprachlichen Äußerung dienenden – „Kommunikationsbedingungen“, welche den sprachlichen Duktus und auch den Einsatz von nicht-sprachlichen Ausdrucksmitteln, ja überhaupt die Spezifik der Bedeutungskonstitution, determinierten (cf. Schneider 2016).

Müssen also die technischen Dispositive in das von Koch und Oesterreicher vorgeschlagene Inventar der „Kommunikationsbedingungen“ aufgenommen werden, um eine adäquate linguistische Beschreibung ‘neuer’, internetbasierter Formen der (medialen) Schriftlichkeit zu ermöglichen? Und inwiefern wäre es dann – nach der Integration des ‘Medialen’ in die außersprachlichen Parameter von Nähe und Distanz – überhaupt noch nötig oder sinnvoll, die von Koch und Oesterreicher verteidigte Unterscheidung zwischen ‘Medium’ (Phonie/Graphie) und ‘Konzeption’ (Nähe/Distanz) aufrechtzuerhalten (Dürscheid 2003; Kailuweit 2009; Albert 2013; Schneider 2016; Franko 2019; BARBERIO/INGROSSO und HAKULINEN/LARJAVAARA i.d.B)?

Trotz der tiefgreifenden Veränderungen, zu denen medientechnische Innovationen in den letzten Jahren geführt haben und die es selbstverständlich linguistisch zu beschreiben gilt,5 schließen wir uns der oben zitierten Auffassung von Koch/Oesterreicher (2011, 14) an, dass das universelle Nähe/Distanz-Modell auch den neuen kommunikativen Praktiken gerecht wird. Es ist nämlich zunächst einmal wichtig, sich bewusst zu machen, dass das von Koch und Oesterreicher verfolgte Erkenntnisinteresse stets ein genuin linguistisches war. Wenn die Autoren also in ihrem universellen Modell die materielle Realisierung (das ‘Medium’) analytisch von den außersprachlichen Bedingungen der Variation getrennt haben, dann taten sie dies, um den Blick zu öffnen für die anthropologischen, pragmatisch-kommunikativen Voraussetzungen der „Nicht-Einförmigkeit“ der menschlichen Sprechtätigkeit. Das von Lyons (1981) formulierte Prinzip der medium transferability, auf das Koch und Oesterreicher sich beriefen, gilt in dieser analytisch-abstraktiven, auf die semiotische Qualität sprachlicher Zeichen gerichteten Perspektive in der Tat ausnahmslos: Denn sprachliche Zeichen können vom graphischen ins phonische und vom phonischen ins graphische Medium übertragen werden, ohne dabei etwas von ihrer Bedeutungshaftigkeit einzubüßen. Die eigentliche, funktionale Basis der sprachlichen Variation – und besonders der Variation zwischen (konzeptionell) gesprochener und (konzeptionell) geschriebener Sprache – kann also nicht einfach nur die materielle Realisierung des signifiant sein (zumal dann logisch gar keine phonische Realisierung distanzsprachlicher Strukturen und keine graphische Realisierung nähesprachlicher Strukturen möglich sein dürfte). Vielmehr muss das Wesen der konzeptionellen Variation pragmatisch-kommunikativ, durch die situativ relevanten außersprachlichen Bedingungen des Sprechens, erklärt werden – so die Essenz der Argumentation von Koch und Oesterreicher.6

Selig (2017, 119–123) betont nun allerdings zu Recht, dass das Prinzip der medium transferability zwar gilt, solange man lediglich das universell-typologische Ziel der – sozusagen medienbereinigten – Inventarisierung unterschiedlicher Versprachlichungsstrategien zwischen den Polen von kommunikativer Nähe und Distanz verfolgt. Bezeichnenderweise wird das Lyons’sche Prinzip jedoch außer Kraft gesetzt, wenn es um die historisch konkretisierten, im kommunikativen Haushalt einer Gesellschaft funktionalisierten kommunikativen Praktiken (Luckmann 1997; 2008) und das damit verbundene elokutionelle Wissen geht, das die Sprechenden bei der Produktion individueller Diskurse ins Werk setzen. So ist etwa ein Gesprächsprotokoll (als graphisch niedergelegtes Produkt) offenkundig nicht dasselbe wie das zugrundeliegende, originale Gespräch (als phonisch realisierter Prozess). Die medium transferability greift also dann nicht mehr, wenn es gilt, sprachliche Handlungen in ihrer diskurstraditionellen Pragmatik zu begreifen. Peter Koch hat sich zu ebendiesem Punkt bereits im Jahr 1997 geäußert:

Es hat sich als sinnvoll erwiesen, bei Mündlichkeit und Schriftlichkeit zu unterscheiden zwischen dem medialen Aspekt (phonisches vs. graphisches Medium) und dem konzeptionellen Aspekt (kommunikative Nähe vs. Distanz). Bei genauerer Betrachtung stellt man nun fest, daß sowohl das Medium als auch die Konzeption – beides auf seine Weise – auf diskurstraditioneller Ebene wichtig ist.

So kann man sagen, daß jede Diskurstradition ein bestimmtes mediales ‘Profil’ hat: z.B. small talk (phonisch); Gesetzestext (graphisch); wissenschaftlicher Vortrag (graphisch fixiert, dann durch Vorlesen phonisch realisiert) usw. Selbstverständlich ist jede Diskurstradition auch grundsätzlich konzeptionell festgelegt, d.h. man kann ihr einen Ort auf dem Nähe-Distanz-Kontinuum zuweisen, der prinzipiell unabhängig von ihrem medialen Profil ist. (Koch 1997a, 56s.)

Die Unterscheidung zwischen Konzeption und Medium ist also für Koch und Oesterreicher wichtig, um auf der universellen Ebene der nicht historisch konkretisierten menschlichen Sprechtätigkeit herauszustellen, in welchem formal-konzeptionellen (varietätenlinguistischen) Spektrum sich Versprachlichungsstrategien in Abhängigkeit von den außersprachlichen Nähe/Distanz-Parametern – den situativ-pragmatischen Voraussetzungen der „Nicht-Einförmigkeit“ des Sprechens – bewegen können. Die konzeptionelle Variation ist für die Autoren somit wesensmäßig kommunikativ-pragmatisch und nicht medial begründet. Auf der historischen Ebene der Diskurstraditionen (und natürlich auf der Ebene der Einzeldiskurse) gehen Konzeption und Medium aber spezifische, in der gesellschaftlichen Kommunikationspraxis konventionalisierte Verbindungen ein, die von normativer Relevanz und historisch wandelbar sind (Koch 1997a; Winter-Froemel 2020). Und genau hier, auf der Ebene der Diskurstraditionen, haben unseres Erachtens die medialen Dispositive ihren Platz, denn sie sind – funktional – mit bestimmten kommunikativen Praktiken und – formal – mit prototypischen diskurstraditionellen Ausgestaltungen assoziiert. Deshalb legen sie auch bestimmte konzeptionelle Profile und (schreib)semiotische Strategien nahe, ohne diese jedoch den Medienbenutzern aufzuzwingen (cf. dazu auch SELIG/SCHMIDT-RIESE i.d.B.). Bestimmte kommunikative Stile oder Haltungen sind also auf diskurstraditioneller Ebene konventionell mit bestimmten medialen Dispositiven assoziiert (und vice versa); diese konzeptionell relevanten Haltungen werden durch die Medien aber ebenso wenig determiniert, wie die oben angesprochene Gesprächssituation mit guten Freunden im Café zwangsläufig zu einem ausgelassenen, konzeptionell nähesprachlich gestalteten Smalltalk führt. Und so können eben auch E-Mails, WhatsApp-Nachrichten oder in Blogs geführte Diskussionen – prinzipiell medienunabhängig – zwischen den Polen der Nähe- und Distanzsprachlichkeit variieren.

Wenn nun beispielsweise HAKULINEN/LARJAVAARA (i.d.B.) zu dem Ergebnis kommen, dass das Nähe/Distanz-Modell nicht dazu geeignet sei zu erklären, weshalb sich Ratsuchende in einem juristischen Expertenblog stärker nähesprachlicher Ausdrucksverfahren bedienen, als sie dies vermutlich in einer traditionellen Briefkorrespondenz tun würden (die Autorinnen gehen davon aus, dass das Nähe/Distanz-Modell aufgrund bestimmter, das technische Dispositiv der Kommunikation nicht berücksichtigender Parameter ein festes konzeptionelles Profil für alle Exemplare einer Diskurstradition erwarten ließe), dann könnte man dem entgegenhalten, dass es in der digitalen Schriftlichkeit – die prinzipiell mit geringeren Formalitätsanforderungen assoziiert ist als die traditionelle, in der Schule erworbene Papierschriftlichkeit (cf. Dürscheid/Frick 2016, v.a. 109–129) – zu einem konzeptionellen Wandel der Diskurstradition ‘Beratungskorrespondenz’ kommt. Dieser Wandel wird zwar in der Tat durch das mediale Dispositiv und die damit qua gesellschaftlicher Konvention assoziierten Formalitätsanforderungen begünstigt, er wird dadurch aber nicht erzwungen (er ist also in letzter, logischer Instanz nicht ‘medial bedingt’). Zweifelsohne ist der Medienwandel unter diesem Aspekt von potentiell großer sprachhistorischer Bedeutung, denn über kurz oder lang kann die im Internet praktizierte Informalisierung des sprachlichen Kommunikationsverhaltens zu weitreichenden Veränderungen im einzelsprachlichen Varietätengefüge führen (Stichwort ‘Re-standardisierung’), und stärker nähesprachliche Ausdrucksverfahren, die über die Online-Schriftlichkeit Verbreitung finden, könnten über kurz oder lang in die Schriftnorm europäischer Standardsprachen Einzug halten (zumal das Schreiben heute eben nicht mehr nur eine Sache von Eliten ist, sondern im Internet eine umfassende Demokratisierung und ‘De-standardisierung’ oder ‘Vermündlichung’ erfahren hat; cf. Krefeld 2015, 271). All diese Veränderungen lassen sich aber, wie wir meinen, mit dem Konzept der Diskurstraditionen erklären, denn die historische Ebene der sozial funktionalisierten Kommunikationsroutinen ermöglicht die Integration der medialen Dispositive, welche ihrerseits mit bestimmten Sprachhandlungstypen, Kommunikationshaltungen, konzeptionellen Profilen und schreibsemiotischen Strategien assoziiert sind.

Dass die von Koch und Oesterreicher auf der universellen Ebene vollzogene Trennung von Konzeption und Medium gleichwohl auch bei der linguistischen Untersuchung neuer Kommunikationsformen sinnvoll ist, zeigt in diesem Band der Beitrag von CALARESU/PALERMO, die argumentieren, dass es gerade die analytische Entzerrung der beiden Begriffe erlaubt, den zentralen Wesenszug der (prototypischen) digitalen Schriftlichkeit und ihre Differenzqualität zu traditionellen Kommunikationspraktiken im Medium der Schrift zu erfassen, nämlich die Sichtbarkeit des diskursiven Prozesses im graphisch materialisierten Produkt („la visibilità all’interno del testo del suo stesso processo di costruzione“). Unter diesem Aspekt erinnert die digitale Schriftlichkeit an frühe Ausbauphasen der Sprachgeschichte, in denen nähesprachliche Strategien noch stärker im graphischen Medium dokumentiert sind, oder an Texte von ungeübten Schreibern, die den Normen distanzsprachlicher Diskurstraditionen nicht hinreichend gerecht werden. Zwar erlauben es aktuelle medienlinguistische Konzepte, die medienspezifischen semiotischen Verfahren – die fraglos ein integraler Bestandteil digitaler kommunikativer Praktiken sind – ungleich genauer zu beschreiben, als dies unter Beschränkung auf die (gleichwohl offene) Liste der von Koch und Oesterreicher genannten außersprachlichen Parameter möglich erscheint (cf. CALARESU/PALERMO i.d.B.). Funktional sind aber die medienspezifischen Verfahren der Zeichenprozessierung (seien sie nun sprachlicher oder nicht-sprachlicher Natur) nur innerhalb des begrifflichen Rahmens zu verstehen, der im universellen Nähe/Distanz-Kontinuum (hier freilich nur mit Bezug auf Sprachliches!) durch die situativen Kommunikationsbedingungen repräsentiert wird. Die medienspezifischen semiotischen Verfahren sind also konzeptionell zu begreifen, denn sie bedienen in ihrer Eigenart die vielfach abgestuften „Sprechhaltungen und -strategien“, die zwar prinzipiell universell und somit medienunabhängig sind, die aber auf der historischen Ebene – im Rahmen konventionalisierter kommunikativer Praktiken – mit medienspezifischen Gestaltungsmitteln umgesetzt werden können.

4 Danksagung

Die meisten der hier versammelten Beiträge basieren auf Vorträgen, die die Autorinnen und Autoren am 23. und 24. November 2017 im Rahmen des Internationalen Kolloquiums „Was bleibt von kommunikativer Nähe und Distanz? Mediale und konzeptionelle Aspekte von Diskurstraditionen und sprachlichem Wandel“ am Historischen Kolleg in München gehalten haben. Unser Dank gilt deshalb zunächst all jenen, die zum Gelingen der Tagung beigetragen haben: Neben den Vortragenden aus Deutschland, Finnland, Italien, Kanada, Österreich, Polen, Spanien und der Schweiz sind dies die zahlreichen interessierten Besucherinnen und Besucher, die sich aktiv an der – oft mehrsprachig geführten – Diskussion beteiligt haben, sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Historischen Kollegs, vor allem Elisabeth Hüls, die für einen reibungslosen Veranstaltungsablauf in herrlichem Ambiente gesorgt hat. Von Herzen danken wir auch unserer Kollegin Katharina Jakob-Scheerer (München), die die Tagung mit uns gemeinsam organisiert hat, sowie – ganz besonders – Andreas Dufter, dessen großzügige finanzielle Unterstützung aus Lehrstuhlmitteln die Durchführung des Kolloquiums erst möglich gemacht hat.

Bei der redaktionellen Arbeit am Sammelband konnten wir auf die tatkräftige Unterstützung durch Hilfskräfte und Mitarbeitende in München, Jena und Leipzig zählen. Unser herzlicher Dank für die Formatierung und gewissenhafte Prüfung der Manuskripte geht an Bojan Golemovic und Laura Rimmele (Jena), Kilian Morawetz und Lilith Stein (Leipzig) sowie Pedro Gómez Alberdi, Chris Owain Carter, Jillian Knull und Luis Schäfer (München). Des Weiteren danken wir zahlreichen anonymen Gutachterinnen und Gutachtern aus dem In- und Ausland für ihre kritischen Anmerkungen zu früheren Fassungen der im Band versammelten Beiträge, Tillmann Bub und Mareike Wagner vom Narr-Verlag für die verlegerische Betreuung sowie der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität München für die Übernahme der Druckkosten. Unser besonderer Dank gilt schließlich Barbara Frank-Job und Ulrich Eigler für die Aufnahme des Bandes in die Reihe „ScriptOralia“, vor allem aber natürlich den Beiträgerinnen und Beiträgern, auf deren Geduld und Kooperationsbereitschaft wir uns stets verlassen konnten.

Leipzig, München und Jena, im Juni 2021 Die Herausgeber

Bibliographie

Ágel, Vilmos/Hennig, Mathilde (edd.) (2006). Grammatik aus Nähe und Distanz. Theorie und Praxis am Beispiel von Nähetexten 16502000. Tübingen, Niemeyer.

Ágel, Vilmos/Hennig, Mathilde (edd.) (2007). Zugänge zur Grammatik der gesprochenen Sprache (Reihe Germanistische Linguistik 269). Tübingen, Niemeyer.

Ágel, Vilmos/Hennig, Mathilde (edd.) (2010). Nähe und Distanz im Kontext variationslinguistischer Forschung (Linguistik – Impulse & Tendenzen 35). Berlin/New York, De Gruyter.

Albert, Georg (2015). „Semiotik und Syntax von Emoticons“, Zeitschrift für angewandte Linguistik 62, 3–22.

Albrecht, Jörn (1986/1990). „‘Substandard’ und ‘Subnorm’. Die nicht-exemplarischen Ausprägungen der ‘Historischen Sprache’ aus varietätenlinguistischer Sicht“, in: Günter Holtus/Edgar Radtke (edd.), Sprachlicher Substandard, 3 vol. (Konzepte der Sprach- und Literaturwissenschaft 43–45), Tübingen, Niemeyer, vol. 1, 65–88, vol. 3, 44–127.

Albrecht, Jörn (2003). „Die Standardsprache innerhalb der Architektur europäischer Einzelsprachen“, Sociolinguistica. Internationales Jahrbuch für europäische Soziolinguistik 17, 11–30.

Androutsopoulos, Jannis (2006). „Medienlinguistik“, in: Deutsche Fachjournalisten-Schule (ed.), Einführung in die Medienwissenschaften. Reader. Berlin, Deutsche Fachjournalisten-Schule, 43–57.

Androutsopoulos, Jannis (2007). „Neue Medien. Neue Schriftlichkeit?“, Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes 1, 72–97.

Antos, Gerd (2017). „Wenn Roboter ‘mitreden’ … Brauchen wir eine Disruptions-Forschung in der Linguistik?“, Zeitschrift für germanistische Linguistik 45, 392–418.

Aschenberg, Heidi (1991). „Besprechung von Koch/Oesterreicher 1990“, Romanische Forschungen 103, 268–270.

Auer, Peter (2000). „On line-Syntax – Oder: was es bedeuten könnte, die Zeitlichkeit der mündlichen Sprache ernst zu nehmen“, Sprache und Literatur 85, 43–56.

Baechler, Coline et al. (edd.) (2016). Medienlinguistik 3.0 – Formen und Wirkung von Textsorten im Zeitalter des Social Web. Berlin, Frank & Timme.

Bedijs, Kristin/Heyder, Karoline Henriette (2012). „Sprache und Personen im Web 2.0“, in: Kristin Bedijs/Karoline Henriette Heyder (edd.), Sprache und Personen im Web 2.0. Linguistische Perspektiven auf YouTube, SchülerVZ & Co. Berlin, LIT Verlag, 7–20.

Bell, Alan (1984). „Language style as audience design“, Language in Society 13, 145–204.

Berruto, Gaetano (2017). „System-oriented and speaker-oriented approaches in Italian sociolinguistics“, Sociolinguistic Studies 11, 271–290.

Bittner, Johannes (2003). Digitalität, Sprache, Kommunikation. Berlin, Schmidt.

Brunot, Ferdinand (1905–1979). Histoire de la langue française des origines à nos jours, 11 vol. Paris, Colin. [Bd. 6.2 (1932) von Alexis François; Bd. 10.1/2 (1939/1943) bearbeitet von Charles Bruneau.]

Coseriu, Eugenio (1955/1956): „Determinación y entorno. Dos problemas de una lingüística del hablar“, Romanistisches Jahrbuch 7, 29–51.

Coseriu, Eugenio (1969). Einführung in die strukturelle Linguistik. Vorlesung gehalten im Winter-Semester 1967/68 an der Universität Tübingen. Autorisierte Nachschrift besorgt von Gunter Narr und Rudolf Windisch. Tübingen, Romanisches Seminar der Universität Tübingen.

Coseriu, Eugenio [1980] (1988). „‘Historische Sprache’ und ‘Dialekt’“, in: Jörn Albrecht (ed.), Energeia und Ergon. Sprachliche Variation, Sprachgeschichte, Sprachtypologie. Studia in honorem Eugenio Coseriu, vol. I: Schriften von Eugenio Coseriu (1965–1987) (Tübinger Beiträge zur Linguistik 300/1). Tübingen, Narr, 45–61.

Dufter, Andreas (2018). „Repenser la ‘spatialisation’ de la linguistique variationnelle“, in: Martin Glessgen/Johannes Kabatek/Harald Völker (edd.), Repenser la variation linguistique. Actes du Colloque DIA IV à Zurich (1214 sept. 2016) (Travaux de Linguistique Romane – Sociolinguistique, dialectologie, variation). Straßburg, Éditions de Linguistique et de Philologie, 63–73.

Dufter, Andreas/Stark, Elisabeth (2003). „La variété des variétés: combien de dimensions pour la description?“, Romanistisches Jahrbuch 53, 81–108.

Dürscheid, Christa (2003). „Medienkommunikation im Kontinuum von Mündlichkeit und Schriftlichkeit. Theoretische und empirische Probleme“, Zeitschrift für Angewandte Linguistik 38, 37–56.

Dürscheid, Christa (2016). „Nähe, Distanz und neue Medien“, in: Helmuth Feilke/Mathilde Hennig (edd.), Zur Karriere von ‘Nähe und Distanz’. Rezeption und Diskussion des Koch-Oesterreicher-Modells (Reihe Germanistische Linguistik 306). Berlin/Boston, De Gruyter, 357–385.

Dürscheid, Christa/Frick, Karina (2016). Schreiben digital. Wie das Internet unsere Alltagskommunikation verändert (Einsichten 3). Stuttgart, Kröner.

Feilke, Helmuth/Hennig, Mathilde (edd.) (2016a). Zur Karriere von ‘Nähe und Distanz’. Rezeption und Diskussion des Koch-Oesterreicher-Modells (Reihe Germanistische Linguistik 306). Berlin/Boston, De Gruyter.

Feilke, Helmuth/Hennig, Mathilde (2016b): „Perspektiven auf ‘Nähe und Distanz’ – Zur Einleitung“, in: Helmuth Feilke/Mathilde Hennig (edd.), Zur Karriere von ‘Nähe und Distanz’. Rezeption und Diskussion des Koch-Oesterreicher-Modells (Reihe Germanistische Linguistik 306). Berlin/Boston, De Gruyter, 1–10.

Ferguson, Charles (1959). „Diglossia“, Word 15, 325–340.

Fesenmeier, Ludwig (2020). „Martin Glessgen/Johannes Kabatek/Harald Völker (edd.), Repenser la variation linguistique. Actes du Colloque DIA IV à Zurich (1214 sept. 2016) (Travaux de Linguistique Romane – Sociolinguistique, dialectologie, variation), Strasbourg, Société de Linguistique Romane/Éditions de linguistique et de philologie, 2018, IX + 268 p.“, Zeitschrift für romanische Philologie 136, 611–620.

Flydal, Leiv (1951). „Remarques sur certains rapports entre le style et l’état de langue“, Norsk Tidsskrift for Sprogvidenskap 16, 241–258.

Franko, Katharina (2019). Kode-Switching in der computervermittelten Kommunikation. Eine Analyse deutsch-italienischer Facebook Beiträge (Korpus im Text 4). Dissertation, LMU München. <https://edoc.ub.uni-muenchen.de/24292/1/Franko_Katharina.pdf> [Zugriff am 30.01.2021]

Gadet, Françoise (2018). „Repenser la variation linguistique – une mise en perspective“, in: Martin Glessgen/Johannes Kabatek/Harald Völker (edd.), Repenser la variation linguistique. Actes du Colloque DIA IV à Zurich (1214 sept. 2016) (Travaux de Linguistique Romane – Sociolinguistique, dialectologie, variation). Straßburg, Éditions de Linguistique et de Philologie, 53–62.

Gehlen, Arnold (91971). Der Mensch, seine Natur und seine Stellung in der Welt. Frankfurt a.M., Athenäum.

Glessgen, Martin (2008). „Les lieux d’écriture dans les chartes lorraines du XIIIe siècle“, Revue de Linguistique Romane 72, 413–540.

Glessgen, Martin/Schøsler, Lene (2018). „Repenser les axes diasystématiques: nature et statut ontologique“, in: Martin Glessgen/Johannes Kabatek/Harald Völker (edd.), Repenser la variation linguistique. Actes du Colloque DIA IV à Zurich (1214 sept. 2016) (Travaux de Linguistique Romane – Sociolinguistique, dialectologie, variation). Straßburg, Éditions de Linguistique et de Philologie, 11–52.

Grübl, Klaus (2014). Varietätenkontakt und Standardisierung im mittelalterlichen Französisch. Theorie, Forschungsgeschichte und Untersuchung eines Urkundenkorpus aus Beauvais (12411455) (Romanica Monacensia 83). Tübingen, Narr.

Hudetz, Kai/Duscha, Andreas (2008). „Web 2.0. Neue Optionen für den Online Handel?“, in: Christian Belz et al. (edd.), Interaktives Marketing. Neue Wege zum Dialog mit Kunden. Wiesbaden, Gabler.

Hunnius, Klaus (1988). „Français parlé – ein problematisches Konzept“, Zeitschrift für romanische Philologie 104, 336–346.

Hunnius, Klaus (2012). „Zur Kontroverse um das français parlé. Ein Plädoyer gegen ein säkulares Junktim und für eine Rehabilitierung der Medialität“, Romanistisches Jahrbuch 63, 33–50.

Kabatek, Johannes (2000). „L’oral et l’écrit – quelques aspects théoriques d’un ‘nouveau’ paradigme dans le canon de la linguistique romane“, in: Wolfgang Dahmen et al. (edd.), Kanonbildung in der Romanistik und in den Nachbardisziplinen. Romanistisches Kolloquium XIV (Tübinger Beiträge zur Linguistik 449). Tübingen, Narr, 305–320.

Kabatek, Johannes (2015a): „Sobre usos y abusos de la terminología lingüística“, Revue de Linguistique Romane 79, 331–359.

Kabatek, Johannes (2015b). „Wie kann man Diskurstraditionen kategorisieren?“, in: Araceli López Serena et al. (edd.), Diskurstraditionelles und Einzelsprachliches im Sprachwandel – Tradicionalidad discursiva e idiomaticidad en los procesos de cambio lingüístico (ScriptOralia 141). Tübingen, Narr, 51–65.

Kabatek, Johannes (Ms.). „Eugenio Coseriu on immediacy, distance and discourse traditions“.

Kailuweit, Rolf (2009). „Konzeptionelle Mündlichkeit!? Überlegungen zur Chat-Kommunikation anhand französischer, italienischer und spanischer Materialien“, Philologie im Netz 48, 1–19. <http://web.fu-berlin.de/phin/phin48/p48t1.htm> [Zugriff am 30.01.2021]

Kehrein, Roland/Fischer, Hanna (2016). „Nähe, Distanz und Regionalsprache“, in: Helmuth Feilke/Mathilde Hennig (edd.), Zur Karriere von ‘Nähe und Distanz’. Rezeption und Diskussion des Koch-Oesterreicher-Modells (Reihe Germanistische Linguistik 306). Berlin/Boston, De Gruyter, 213–258.

Kerswill, Paul (2002). „Koineization and accommodation“, in: J.K. Chambers/Peter Trudgill/Natalie Schilling-Estes (edd.), The Handbook of Language Variation and Change (Blackwell Handbooks in Linguistics). Malden (Mass.) et al., Blackwell, 669–702.

Kiening, Christian (2007). „Medialität in mediävistischer Perspektive“, Poetica 39, 285–352.

Kiesler, Reinhard (1995). „Français parlé = französische Umgangssprache?“, Zeitschrift für romanische Philologie 111, 375–406.

Knobloch, Clemens (2016). „Nähe und Distanz – betrachtet aus fachlicher Nähe und aus historiographischer Distanz“, in: Mathilde Hennig/Helmuth Feilke (edd.), Zur Karriere von ‘Nähe und Distanz’. Rezeption und Diskussion des Koch-Oesterreicher-Modells (Reihe Germanistische Linguistik 306). Berlin/Boston, De Gruyter, 73–88.

Koch, Peter (1993). „Pour une typologie conceptionnelle et médiale des plus anciens documents/monuments des langues romanes“, in: Maria Selig/Barbara Frank/Jörg Hartmann (edd.), Le passage à l’écrit des langues romanes (ScriptOralia 46). Tübingen, Narr, 39–81.

Koch, Peter (1995). „Une langue comme toutes les autres: latin vulgaire et traits universels de l’oral“, in: Louis Callebat (ed.), Latin vulgaire – latin tardif IV. Actes du 4e Colloque international sur le latin vulgaire et tardif. Caen, 25 septembre 1994. Hildesheim/Zürich/New York, Olms-Weidmann, 125–144.

Koch, Peter (1997a). „Diskurstraditionen. Zu ihrem sprachtheoretischen Status und ihrer Dynamik“, in: Barbara Frank/Thomas Haye/Doris Tophinke (edd.), Gattungen mittelalterlicher Schriftlichkeit (ScriptOralia 99). Tübingen, Narr, 43–79.

Koch, Peter (1997b). „Diglossie in Frankreich?“, in: Winfried Engler (ed.), Frankreich an der Freien Universität. Geschichte und Aktualität. Beiträge zur Ringvorlesung ‘Frankreich an der Freien Universität. Geschichte und Aktualität’ (Beihefte zur Zeitschrift für französische Sprache und Literatur. Neue Folge 23). Stuttgart, Steiner, 219–249.

Koch, Peter (1999). „‘Gesprochen/geschrieben’ – eine eigene Varietätendimension?“, in: Norbert Greiner/Joachim Kornelius/Giovanni Rovere (edd.), Texte und Kontexte in Sprachen und Kulturen. Festschrift für Jörn Albrecht. Trier, Wissenschaftlicher Verlag Trier, 141–168.

6 006,85 ₽
Возрастное ограничение:
0+
Объем:
547 стр. 63 иллюстрации
ISBN:
9783823303473
Правообладатель:
Bookwire
Формат скачивания:
epub, fb2, fb3, ios.epub, mobi, pdf, txt, zip

С этой книгой читают