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4 – Das Gespräch

Die lebhafte und angenehme Unterhaltung, die der Tintenfisch, die Dahlie und die Samtkrabbe führten, wurde bald ein ernstes Gespräch, während sich die neuen Freunde dazugesellten. Die letzten, die hinzukamen, waren Meli und Apis, die wieder die Routinefrage stellten: »Worüber redet ihr?«

Fast einstimmig kam die Antwort: »Über das Wetter.«

»Bei mir zu Hause, das heißt, in meinem alten zu Hause, haben die Menschen immer dann, wenn sie nicht wussten, was sie sagen sollten, über das Wetter geredet«, antwortete der Papagei Gayo.

Und über das Wetter berichtete jeder der Neuankömmlinge.

Redy, das Eichhörnchen, erzählte ihnen, dass sein Stoffwechsel auf Grund der Tageshitze gesunken war, was es dazu zwang, länger in seinem Nest im Schatten zu bleiben. Sogar sein Fell – so sein Eindruck – war in diesem Sommer fast vollständig ausgefallen.

»Was bedeutet Stoffwechsel?«

«Das sind physische und chemische Prozesse der Umwandlung von Stoffen, die es den Zellen ermöglichen, zu wachsen, sich fortzupflanzen, usw.«, antwortete ihnen Redy. »Das heißt, es sind Veränderungen, die im Lebewesen stattfinden«, fügte es hinzu.

Die Katze Lazi ihrerseits beschwerte sich nicht darüber, dass sie eine Erhöhung der Temperaturen bemerkt hätte. Sie fand eher, dass ihr einfach nur deswegen wärmer war, weil sie dick war. Dagegen müsse sie etwas tun, zum Beispiel mit einer Diät. Das war allerdings schwer, weil ihr ihre Besitzer immer so viele Proteine gaben, die sie nicht auf dem Teller lassen konnte.

In der Krone der Palme gab es unter der Rosette, die von den großen, immergrünen Blättern gebildet wurde, eine Kuppel mit einer Art Mikroklima, das die Temperatur konstant hielt, erklärte Gayo, also konnte er den Wahrnehmungen seiner Gesprächspartner nicht viel hinzufügen. Trotzdem wollte er zwei Dinge klarstellen: Das Krächzen seiner Artgenossen war lauter geworden, und obwohl er ihnen immer befahl, still zu sein, gelang es ihm nicht, sie dazu zu bewegen. Die andere Sache war, dass er vor seinem Wegfliegen aus dem Haus seine Besitzer unbesorgt über den »Klimawandel« reden gehört hatte, fast so, als wäre es ein Witz. Und manchmal hatte sein Käfig auch vor dem Fernseher gestanden, sodass er sogar die Journalisten große Diskussionen über den Klimawandel und zu der Frage hatte führen hören, ob dieser wirklich stattfand oder nicht. Gayo hatte das nicht verstanden.

Die letzten, die ihre Eindrücke mitteilten, waren Meli und Apis. Es hatte sie gewundert, dass im Bienenstock die Belüftung erhöht werden musste, die die Temperatur konstant hielt. Für die Belüftung sorgten die Bienen mit ihren Flügeln und sie war in der Brutkammer notwendig, in der die Königin fortwährend Eier legte, während die Arbeiterinnen die Larven in den Waben fütterten. Und noch etwas war ihnen aufgefallen: Wenn sie Nahrung gefunden hatten, also Blumen, dann tanzten sie vor dem Bienenstock, um ihren Gefährtinnen mitzuteilen, wo sich der süße Schatz befand. Die Bienen, die vielleicht eine lange Strecke zurückgelegt hatten, waren erschöpfter als sonst und, wenn man die Sonnenstrahlen als Zeichen nahm, waren sie auch nicht in der Lage, diesen Tanz so präzise wie früher auszuführen.

Aber weder Meli noch Apis waren allzu überrascht, schließlich war kein Sommer wie der andere. Vielleicht hatten sich in diesem Sommer, aus unbekannten Gründen der Natur im Allgemeinen oder ihres Lebensraums im Besonderen, diese klimatologischen Bedingungen ergeben.

Unsere Freunde aus dem Meer, die bereits bekundet hatten, dass ihnen eine leichte Erwärmung des Wassers aufgefallen war, der sie keine Bedeutung beigemessen hatten, hörten diesen Berichten, diesen Tatsachen, mit höchster Aufmerksamkeit und stillschweigend zu. Es schien fast, als ob sie darüber meditierten.

Nach diesem ersten Moment entstand eine lange Pause; alle Anwesenden schwiegen. Dann schauten sich der Samtkrabbenmann und der Tintenfisch an und Termópilo legte, so als ob er eine Idee austauschen wolle, eins seiner behaarten Beine auf das Ohr von Óctupus, damit niemand ihn hören konnte, und flüsterte dem Tintenfisch etwas ins Ohr. Dieser nickte mit dem Kopf. Dann trennten sie sich und Termópilo wandte sich an die vor ihm stehenden Zuhörer und sagte: »Die Erde erwärmt sich.«

Die anderen Beteiligten dieser Gruppe verstanden nicht, was er sagen wollte, mit Ausnahme – natürlich – des Tintenfischs, und fragten einstimmig: »Was bedeutet das, was du gerade gesagt hast, Termópilo?«

»Nach allem, was ihr mir gerade erzählt habt, und auch nach dem Bericht von Gayo über die Gespräche in seinem Haus, bedeutet das, dass sich die Temperatur der Erde erhöht und dass wir die Hitze jedes Mal stärker spüren werden, sie wird jeden Sommer größer. Was sag’ ich denn! Auch jeden Winter, also das ganze Jahr über.«

Das war die Weisheit des Samtkrabbenmannes.

»Also mir ist es letzten Endes wichtig, dass sie mich mehr gießen«, sagte Acocó.

»Ja, teilweise hast du Recht, aber das geht nur, wenn es Wasser gibt. Aber normalerweise verursacht die Hitze auch Trockenheit und dann können sie dich gar nicht gießen«, antwortete ihr der Samtkrabbenmann. Die Dahlie, die außerdem sehr schüchtern war, erschauderte, als sie diese Worte hörte.

Das Eichhörnchen, das wie alle anderen auch aufmerksam zugehört hatte, dachte laut nach: »Wenn wirklich das geschieht, was du sagst, Termópilo, dann müsste ich ein größeres Nest für meinen Mann und unsere Jungen machen, in dem wir es kühler haben. Aber das würde mich viel Arbeit kosten, da doch meine Stoffwechselfähigkeit abgenommen hat, wie ich euch erzählt habe. Die Mittagsschläfchen wären länger und ich könnte nicht genug Früchte sammeln, um mich zu ernähren. Auf die Dauer würde mir und den Meinen nichts anderes übrig bleiben, als abzuwandern.«

»Abwandern!«, erschraken alle gleichzeitig.

Der Papagei Gayo bemerkte, da er ja aus einem warmen Klima stamme, könne ihm die Veränderung der Temperatur nichts anhaben.

»Das stimmt, aber auch die verschiedenen Bestandteile des Lebensraums werden sich ändern, und Bestandteil davon ist das Wasser. Und magst du es, dich in Süßwasser zu baden, brauchst du das nicht für deine Körperpflege?«, entgegnete ihm Termópilo, worauf Gayo schwieg.

Meli und Apis dachten laut nach: »Eine Temperaturerhöhung würde auch die Temperatur im Bienenstock erhöhen und selbst wenn die mehreren tausend Bienen, die darin leben, für die Belüftung sorgen würden, wäre die Atmosphäre unbewohnbar. Dann würde auch das Wachs schwächer werden oder schmelzen. Das heißt, wir hätten keine Waben für die Zucht von neuen Bienen. Dann müsste auch der gesamte Bienenstock abwandern.«

Das Gespräch wurde von der Katze Lazi beendet, die unbesorgt bemerkte: »Ich muss mir keine Sorgen machen. Wo meine Herrchen auch hingehen, mich nehmen sie mit.«

Termópilo, der der Katze ihre egoistische Haltung vorwarf, entgegnete erneut: »Und sie wissen, wohin sie gehen sollen?«

5 – Die Bestätigung

Alle schwiegen einige Minuten lang. Der Tintenfisch bewegte seine Arme in der Luft und bemerkte Folgendes: »Diese Eindrücke, die ihr alle mitgeteilt habt, müssen bestätigt werden, bevor wir sie als gültig anerkennen. Das heißt, wir müssen wissen, ob die restliche Flora und Fauna dasselbe erlebt.«

»Das scheint mir eine gute Idee zu sein«, betonte Termópilo und fügte hinzu: »Wenn wir diesbezüglich eine Entscheidung treffen wollen, etwas unternehmen wollen, müssen wir die Richtigkeit der Tatsachen prüfen. Wir dürfen nicht falsch handeln, wir müssen auch daran denken, dass der Wandel auch unsere Familien betrifft. Am besten ist es, jedenfalls am Anfang, dass wir die anderen Tiere und Pflanzen unseres Lebensraums fragen, wie sie das sehen. Das heißt, jeder von uns muss bei ihm nahestehenden Tieren und Pflanzen Nachforschungen anstellen.«

Und ohne Weiteres tauchten unsere Freunde aus dem Meer ins Wasser, um die gewünschte Information einzuholen.

Termópilo machte sich über die Felsen an der Küste auf den Weg. Er war sich sicher, wie jeden Tag seine nächsten Verwandten zu treffen, jene mit aus Segmenten gebildeten Körpern, die »Malakostraken«. Und tatsächlich, da waren sie: Krebse, Langusten, kleine und große Garnelen und viele andere. Er bat um einen Augenblick Aufmerksamkeit, den sie ihm schenkten, nachdem sie sich vergewissert hatten, dass kein Raubtier in der Nähe war. Und er erzählte ihnen von dem Thema seines Gesprächs mit den anderen Tieren und Pflanzen. Er fragte sie also, was sie über die »Erwärmung« dachten.

Die Versammelten schauten sich gegenseitig an und fragten dann ihrerseits zurück: »Was meinst du mit ›Erwärmung‹?«

»Ich meine die Erwärmung der Erde, habt ihr das denn nicht bemerkt?«, antwortete der Samtkrabbemann.

»Nun, um die Wahrheit zu sagen, haben wir das in dem Wasser, in dem wir leben, nicht gemerkt. Wir leben ja nur knapp unter der Oberfläche. Vielleicht ist es ein bisschen wärmer, weil Sommer ist. Bestimmt wird es im Winter wieder kälter.«

Óctupus machte sich auf die Suche nach einem Freund, einem Kalmar, damit er ihm helfe. Beide Kopffüßer befragten die anderen Mitglieder der Familie der Weichtiere: Sepien, Muscheln, Austern und viele andere. Und die Antwort war immer gleich. Da dies das Ergebnis der Umfrage bei den Wasserbewohnern knapp unter der Oberfläche war, tauchten sie in die Tiefen des Meeres. Zuerst besprachen sie sich mit den Fischen, tollen Schwimmern wie den Haien, Rochen und unzähligen anderen Arten, dann trafen sie Riesenkraken, die in großen Tiefen in Erdlöchern lebten und die früher unter unerschrockenen Seemännern legendär waren. In diesem Fall – tausende Meter unter der Meeresoberfläche – war die Wassertemperatur aufgrund der tiefen Dunkelheit konstant.

Unsere wunderschöne Dahlie Acocó sollte in der Pflanzenwelt Erkundungen anstellen. So war das Erste, was sie tat, sich an ihre kleineren Artgenossen zu wenden. Die zahlreichen Blumen, die in den Blumenkästen wuchsen, wurden eine nach der anderen befragt. Die Nelken, die gleich in der Nähe waren, die Hortensien, der wohlriechende Lavendel, die Kletterpflanzen Blauregen und Bougainvillea, die grünweiße Drachenwurz und viele andere mehr. Alle gaben die gleiche Antwort: Ja, es war ein bisschen wärmer, aber das ertrugen sie, weil sie wie Acocó mehr gegossen wurden. Sogar die Befragung der größeren Pflanzen, wie dem Hibiskus, der Mahonie oder dem Geißklee ergaben dasselbe Ergebnis. Da wandte sie sich an die großen Bäume, und sowohl die Tannen, als auch die Kastanienbäume und die Weiden deuteten an, dass sie in ihren großen Baumkronen keine erwähnenswerte Veränderung gespürt hatten. Wenn es ein bisschen wärmer war, dann glichen sie das mit ihren üppigen Blättern aus.

Das Eichhörnchen Redy beschloss, zu den anderen Nagetieren hinzulaufen. So waren die Ersten, die es in dem Garten traf, einige ihm bekannte Ratten und eine Gruppe Mäuse. Ja, sie hatten eine Erhöhung der Temperaturen gespürt, aber sie versteckten sich in ihren Löchern und hielten es aus. Da Redy in der Nähe des Wassers lebte, beschloss sie als Nächstes bis zum Bächlein weiterzugehen. Dort näherte sie sich ihrem alten Freund und befragte ihn zum Thema. Der Biber erklärte ihr, dass er den größten Teil der Zeit unter Wasser verbrachte, in dem Damm, den er als Unterschlupf und als Schutz vor den Wetterveränderungen gebaut hatte. Vielleicht hatten seine Jungen etwas gemerkt, weil sie mehr Zeit im Wasser verbrachten. Redy traf auch einige Meerschweinchen, die im Haus gelebt hatten, bis sie von den Besitzern ausgesetzt worden waren. Seitdem lebten sie im Garten, aber in ihren Löchern hatten sie nichts bemerkt.

Die fleißigen Bienen Meli und Apis machten sich gleich an die Arbeit. Da es sehr viele Insekten gab, dachten sie, dass sie Hilfe brauchen könnten. Für diese Aufgabe heuerten sie ihre Artgenossen an: zwei Wespen und zwei Hummeln. Zuerst fragten sie die arbeitsamen Ameisen, die ihnen eine Information gaben: Die Ameisen, obwohl sie normalerweise sehr kräftig waren und ein Vielfaches ihres Gewichtes heben konnten, hatten diese Fähigkeit verloren, sogar in dem Tunnel-Labyrinth unter der Erde. Plötzlich begegneten sie einer Gruppe Schmetterlinge in den verschiedensten Farben, die auf der Suche nach Nahrung durch die Luft flogen und ihnen ein neues Detail mitteilten: Sie, die Schmetterlinge, konnten sich nicht lange der Sonne aussetzen, da deren Strahlen ihnen Schaden zufügte, obwohl sie nicht wussten, woran das lag. Als Letztes begaben sich die Bienen zu der Gruppe der Arachniden. Hier erzählten ihnen die Spinnen, dass ihre feinen Netze, die sie zum Jagen und zum Fangen der Beute woben, nicht mehr den Widerstand wie früher hatten.

Wir müssen noch die Wanderungen des Papageis Gayo und der Katze Lazi schildern. Diese hatten sich den anderen Tieren gegenüber verpflichtet, herauszufinden, was mit den Menschen los war. Also machten sich Gayo und Lazi flink auf zum Haus. Der Papagei, der, wie wir bereits erzählt haben, die Sprache der Menschen verstand, begab sich ins Haus und versteckte sich, wo er konnte, am liebsten hinter den Gardinen. Von dort aus beobachtete er drei Dinge: Die Gespräche der Menschen, einen Apparat, den er schon früher manchmal beobachtet hatte, der ihn langweilte und der viele Stunden lang eingeschaltet war und Fernseher genannt wurde, und einen dritten Gegenstand, der Computer hieß. Die Besitzer des Hauses sprachen kaum über einen »Klimawandel«, redeten aber häufig über das Wetter, allerdings ohne ihm viel Bedeutung beizumessen. Im Fernsehen kommentierte man beharrlich den Klimawandel und bot sogar Debatten über das Thema oder es wurden Kongresse abgehalten, die dem Aufhalten dieses Phänomens gewidmet waren. Aber die Besitzer beachteten ihn weiterhin nicht, wie sie auch nicht die Ratschläge beachteten, die sie über den Computer erhielten, wie zum Beispiel: weniger Strom zu verbrauchen oder das Auto häufiger stehen zu lassen, da all dies zur Erhöhung der Temperaturen beitrug.

Lazi beschloss, mit ihren vier Kätzchen Careto, Canelo, Raya und Collarín im Haus herumzuschnüffeln. Sie suchten jede beliebige Sache, die ihnen für ihre Erkundigungen nützlich sein könnte. Sie beobachteten einfach nur und sahen, dass sich die Besitzer zwei neue Klimaanlagen angeschafft hatten und dass sie diesen Sommer den Öltank, mit dem sie im Winter das Haus heizten, nicht gefüllt hatten, was die Katzen sehr komisch fanden, da diese Menschen ziemlich kälteempfindlich waren. Die Katze und ihre vier Kätzchen schauten sich überrascht an, weil sie nichts gefunden hatten, als plötzlich ein Geräusch aus dem Garten neben dem Haus kam und sie erschreckte. Schnell liefen sie, um zu sehen, woher das Klopfen kam, und stellten fest, dass es Arbeiter waren, die aus dem Wasserbrunnen, der das Grundstück versorgte, Erde herausholten. Sie reinigten ihn nicht (obwohl das wirklich notwendig war), sie machten ihn tiefer! Und außerdem hatte man neue Gartenschläuche für die Bewässerung des Grundstücks gekauft.

Dann wandten sich die Katzen an zwei Hündinnen: an Nera und Luna, schwarz, dichtbehaart, groß und ungestüm, wie es nur zwei Hunde sein können. Sie rannten frei im Garten herum und zerstörten ihn, indem sie im Spiel ständig von einer Seite zur anderen liefen und dabei bellten. Sie gehörten einem Sohn der Besitzer. Die Katzen stellten den Hündinnen die komische Frage, ob sie etwas über den »Klimawandel« wüssten.

»Nein, aber wenn sich eure Frage auf die Temperatur bezieht, können wir euch sagen, dass es uns heißer ist, weswegen wir nicht mehr so herumtollen können wie früher«, antworteten die Hündinnen.

6 – Die Gerüchte

Nachdem unsere Freunde die Befragungen beendet hatten, die sie sich vorgenommen hatten, kamen sie an den Ort zurück, an dem sie ihre Versammlungen abhielten. Aber dieses Mal wurden sie von ihren jeweiligen Familien begleitet. Da waren: Termópilo, der Samtkrabbenmann, seine Samtkrabbendame und ihre Samtkrabbenkinder; der Tintenfisch, die Tintenfischdame und ihre kleinen Tintenfischchen; Acocó und ihre Schwestern; das männliche Eichhörnchen, die Eichhörnchendame und ihre kleinen Eichhörnchen, Lazi und ihre Kätzchen, die zwei Bienen und der Papagei, der allein gekommen war.

Sie begannen, ihre Erfahrungen, über die wir bereits berichtet haben, auszutauschen. Am Ende schwiegen alle eine Weile lang und dachten über das Gehörte nach. Es war Termópilo, der das Schweigen brach und folgendes Urteil fällte: »Die Schlussfolgerung, zu der wir kommen, ist, dass wir keine Schlussfolgerung ziehen können.«

Und er legte das Warum des Gesagten dar: Entweder waren die Bemerkungen der anderen über den Klimawandel ziemlich schwach, oder sie wiesen sogar auf Gegensätze zwischen den Behauptungen der einen und den Erfahrungen der anderen hin. Letztendlich ermöglichte dies alles nicht, die Wahrheit zu ermitteln oder zu einem Entschluss zu kommen. Und Termópilo redete mit der Weisheit weiter, die ihn kennzeichnete: »Was wir machen müssen, ist, eine angebrachte Zeit abzuwart…«

Mitten im Satz brach er ab, weil sich plötzlich das Wasser bewegte und gleichzeitig eine kleine Samtkrabbe daraus hervorkam. Es war eine Tochter von Termópilo, die aufgeregt angerannt kam, gleichzeitig hin und her sprang und rief: »Papa, Papa, komm schnell! Es ist etwas Unerwartetes passiert, das euch alle interessiert!«

Vater und Tochter tauchten zur Verblüffung aller anderen, die natürlich stumm und erwartungsvoll zurückblieben, in das Wasser. Nach einer Weile kamen beide aus dem Wasser hervor und Termópilo erzählte Folgendes: »Eine kleine Gruppe Robben ist aus dem Norden geflohen und befindet sich jetzt vor der Küste. Anscheinend geht unter den Fischen der kalten Gewässer und besonders unter den Polarbären das Gerücht um, dass die Polarkappen schmelzen. Alle sind erschrocken über die Eiskappen, die ins Meer stürzen.«

In diesem Augenblick tauchte aus dem Wasser eine Robbe auf, die sich der Küste näherte, um ein Junges zu gebären. Die Freunde kamen näher, um die Robbe und das Schauspiel zu beobachten, was man ihnen nicht verdenken konnte. Wenige Minuten später kam ein Junges auf die Welt, das sofort anfing, die fette Milch seiner Mutter zu saugen. Die Robbe, die Fócida hieß, war nicht verängstigt; im Gegenteil, sie freute sich über die Neugier, die sie hervorgerufen hatte und war stolz auf ihr Junges. Nachdem sich unsere Freunde von diesem Erlebnis erholt hatten, berieten sie weiterhin über die Neuigkeiten, die ihnen die Robbe mitgebracht hatte.

Aber bald war es wieder ein Papagei, der sich, begleitet von mehreren Wellensittichen, der Gruppe genähert hatte und seinem Freund Gayo ein Zeichen machte, dass er ihm etwas mitteilen wolle. Gayo entschuldigte und entfernte sich, was unsere Freunde erneut aus der Fassung brachte.

Gayo begab sich zusammen mit dem Papagei zu einer nahegelegenen Baumgruppe. Dort befanden sich zahlreiche Gänse, die vorzeitig aus der arktischen Tundra zurückgekehrt waren. Sie waren verschreckt. Das lag daran, dass sie zum ersten Mal so ein merkwürdiges Phänomen wie das Fehlen von Schnee und Eis in jenen Breitengraden erlebt hatten. Sie hatten Angst, einen Lebensraum, den sie regelmäßig besuchten, so verändert zu erleben. »Wo sollen wir dann hin?«, fragten sie sich. Bei ihrem Rückflug – in der klassischen V-Formation, wobei sie gleichzeitig schnattern – hatten sie beim Überfliegen hoher Gebirgsketten bestürzt beobachtet, wie die riesigen Gletscher der Berge, die seit Jahrhunderten bestanden, angefangen hatten zu schmelzen. Und durch das Schmelzwasser führten die Flüsse aus den Bergen mehr Wasser.


Fócida

Ganz in der Nähe hatte, ganz untypisch für diese Region, ein Paar Weißstörche sein Nest auf den starken Stamm einer vertrockneten Eiche gebaut. Die Störche kamen jetzt auf die Gänse zu. Während Gayo und das Storchenpaar erfuhren, was die Gänse zu berichten hatten, zeigten die Störche ihre Freude darüber, dass sie dieses Jahr beschlossen hatten, nicht die Straße von Gibraltar zu überqueren und nach Afrika zu fliegen, um der Kälte zu entkommen. Die Wärme der milden Region, in der sie sich befanden, genügte ihnen und sie hofften, dass ihre Jungen auch hier ihre Nester bauen würden.

Gayo kehrte zu seinen Freunden zurück. Begleitet wurde er von einem Gänserich und einer Gans der Gruppe und dem Storchenpaar. Vor den dort Versammelten, denen sich auch die Robbe und ihr Junges angeschlossen hatten, erläuterte er die Gerüchte – es waren eigentlich mehr als Gerüchte –, die unsere geflügelten Freunde über die Erwärmung beigesteuert hatten.

Erneut ergriff Termópilo das Wort und überlegte: »Vorher hatten wir Zweifel und Bedenken über die Erwärmung der Erde. Vielleicht, weil wir uns nur um einen kleinen Flecken Erde kümmern, der in Wirklichkeit kaum über unseren eigenen Lebensraum hinausgeht. Jetzt bringen uns unsere geflügelten Freunde das Gerücht, dass sich dieses Phänomen von den Polen bis zum Äquator der Erde ausdehnt, also alle Breitengrade betrifft. Bevor wir eine Entscheidung darüber treffen, wie uns diese Situation betrifft, das heißt, ob wirklich Gefahr für unser Dasein besteht oder was wir in diesem Fall tun können, müssen wir noch mehr Informationen einholen. Das können unsere Freunde, die Vögel, tun.«

Die Störchin bemerkte Folgendes: »Tatsächlich können wir, die Vögel, helfen. Es gibt Millionen von uns, die jedes Jahr die Erde in alle Richtungen überfliegen, vom Norden nach Süden, vom Osten nach Westen. Das tun wir gerade darum, weil wir manchmal ein milderes Klima, und manchmal ein kälteres Klima suchen. Wir können die Schwalbe oder die Nachtigall fragen, die aus den Regionen südlich der Saharawüste kommen oder den Fischadler, der Amerika von Norden nach Süden überfliegt.«

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9783830195214
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