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DAS FÄLLIGKEITSDATUM

Kurz vor Schlag Mitternacht (New Yorker Zeit) am Samstag nach dem dritten Freitag des Monats verschwinde ich für immer.

Ein weiteres einzigartiges Merkmal von Optionen ist, dass sie immer verfallen. Ab einem bestimmten Datum zu einer bestimmten Uhrzeit, dem Fälligkeitsdatum (Verfallsdatum), sind Optionen nur noch ein wertloses Stück elektronisches Papier. Optionen sind verderbliche Vermögenswerte, denn sie verlieren im Laufe der Zeit an Wert und existieren irgendwann nicht mehr. Sobald man einen Optionskontrakt kauft oder verkauft, beginnt die Uhr zu ticken – wie bei einem Sporttaucher, der nur noch eine bestimmte Menge Pressluft in der Flasche hat.

Das Fälligkeitsdatum ist in jedem Optionskontrakt angegeben. Wann ist das Fälligkeitsdatum? Offiziell ist es um 23:59 Uhr ET (Eastern Time = New Yorker Zeit) am Tag der Fälligkeit (normalerweise, aber nicht immer, ein Freitag). Bei den meisten Optionen endet der Handel am dritten Freitag des Monats um 16:00 Uhr ET, also zum Börsenschluss. Manche Optionen, vor allem solche auf bar glattgestellte Indizes und manche ETFs, werden bis 16:15 Uhr gehandelt (insbesondere der SPY). Falls Sie den Aktienmarkt verfolgen, werden Sie hören, dass Fernsehberichterstatter vom Verfallstag der Optionen sprechen. [Auch der Begriff „Ausübungsdatum“ ist hierzulande üblich, aber da es in diesem Buch um amerikanische Optionen geht, die man im Unterschied zu europäischen nicht nur zum Ausübungsdatum ausüben kann, sondern bereits vorher, wird hier vorwiegend „Fälligkeitsdatum“ verwendet; Anm. d. Ü.].

Eine weitere interessante Tatsache ist, dass der dritte Freitag jedes Quartals als „dreifacher Hexensabbat“ bezeichnet wird, weil dann Tausende von Aktienoptionen, Indexoptionen und Future-Optionen gleichzeitig ablaufen. An diesem Tag schwankt der Aktienmarkt oft stark.

Anders als Aktien, die ewig existieren (außer wenn das Unternehmen bankrottgeht oder fusioniert), verfällt jeder Optionskontrakt, manchmal nach einem Monat, manchmal später. Da alle Optionskontrakte irgendwann verfallen, sind sie übrigens auch ein bisschen riskanter als Aktienbesitz. Da man von vornherein weiß, dass die Option verfallen wird, muss man seinen Gewinn schnell erzielen. In Teil 2 des Buches bespreche ich, wie man diesen Zeitdruck zu seinem Vorteil nutzt.

Ein Geheimnis zum Fälligkeitsdatum: Je länger die Restlaufzeit eines Optionskontrakts, umso volatiler ist er.

ART/TYP: CALL, PUT, KAUF, VERKAUF (MEHR BRAUCHEN SIE NICHT ZU WISSEN)

Ob Sie es glauben oder nicht, es gibt nur zwei Arten von Optionen, nämlich Call und Put. Und mit diesen zwei Arten von Optionen kann man nur zwei Dinge tun: kaufen oder verkaufen. So ist das. Alle Optionsstrategien basieren darauf, dass man Calls oder Puts kauft oder verkauft. Es gibt zwar Dutzende Optionsstrategien mit ausgefallenen Namen, aber alle beruhen auf dem Kauf oder Verkauf von Calls oder Puts. Call, Put, Kauf, Verkauf – diese vier Wörter sollten Sie nicht vergessen.

Auch wenn das gesamte Buch dem Kaufen oder Verkaufen von Calls oder Puts gewidmet ist, hier zum Einstieg eine kurze Erläuterung.

Call (Kaufoption)

Eine Call-Option oder Kaufoption ist so ähnlich, wie wenn man auf eine Aktie „long geht“ (das heißt, man glaubt, dass die Aktie steigen wird). Wenn man glaubt, dass die einer Option zugrunde liegende Aktie steigen wird, kauft man einen Call. Erinnern Sie sich noch an das Geheimnis der Optionen? Wenn der Basiswert steigt, folgt ihm die Kaufoption gewöhnlich nach. Das Attraktive an Call-Optionen ist, dass man mit ihnen an der Aufwärtsbewegung einer Aktie teilhaben kann, ohne sie überhaupt zu besitzen – und das für viel weniger Geld.

Put (Verkaufsoption)

Der Kauf einer Put-Option entspricht der Einnahme einer Short-Position auf eine Aktie (das heißt, man glaubt, dass die Aktie fallen wird). Anders gesagt: Wenn man glaubt, dass der Kurs der zugrunde liegenden Aktie fallen wird, oder wenn man seine Aktie gegen eine Abwärtsbewegung schützen will, kauft man einen Put. Wenn der Basiswert fällt, steigt gewöhnlich die Put-Option. Ein enormer Vorteil des Kaufs von Put-Optionen besteht darin, dass sie weniger riskant sind als der Leerverkauf von Aktien – und weniger kosten.

DER BASISPREIS/AUSÜBUNGSPREIS: FESTSTEHEND

Hoffentlich wissen Sie schon, dass Optionen einem das Recht geben, etwas zu kaufen oder zu verkaufen (zum Beispiel Häuser, Schaufeln oder Aktien). Wenn man über Aktienoptionen spricht, bedeutet „Basispreis“ oder „Ausübungspreis“ den festgelegten Preis, zu dem man die zugrunde liegende Aktie kaufen oder verkaufen kann. Denken Sie daran: Wenn man eine Kaufoption kauft, kauft man in Wirklichkeit das Anrecht auf die zugrunde liegende Aktie zu einem bestimmten Preis – dem Ausübungspreis, Strike(-Preis) oder Basispreis. Wenn man eine Kaufoption verkauft, verkauft man in Wirklichkeit das Anrecht auf die zugrunde liegende Aktie zu einem bestimmten Preis – dem Ausübungspreis, Strike(-Preis) oder Basispreis. Glauben Sie mir, der Basispreis ist eine sehr wichtige Information. Das werden Sie merken, wenn Sie zum ersten Mal traden und wenn Sie weiterlesen.

Damit Sie den Basispreis verstehen, gehen wir noch einmal unsere Beispiele durch. Erinnern Sie sich noch, wie Sie eine Option auf das Haus gekauft haben? Der Basispreis betrug 100.000 Dollar (auch wenn Sie hofften, der Preis des Hauses würde steigen). Und erinnern Sie sich noch, wie Sie die Schneeschaufeln zum festgelegten Preis von 15 Dollar gekauft haben, egal wie weit der Preis der Schaufeln stieg? Der Basispreis betrug 15 Dollar. Und erinnern Sie sich noch, wie Sie bereit waren, die Aktie von YYY für zehn Dollar pro Stück zu kaufen? Der Basispreis betrug zehn Dollar.

Für sich genommen ist der Basispreis einfach eine Zahl. Man hat die Wahl unter vielen verschiedenen Basispreisen. Zum Beispiel kann man, obwohl YYY derzeit zehn Dollar kostet, unter Strikes von fünf bis 25 Dollar wählen (im Falle dieser Aktie in Abständen von einem Punkt oder zweieinhalb Punkten).

Erster Hinweis für Fortgeschrittene: Wenn eine Aktie für zehn Dollar gehandelt wird und man sich entscheidet, eine Option mit dem hohen Basispreis von 20 Dollar zu kaufen, muss man mutig sein oder etwas wissen, was die anderen nicht wissen. Das heißt nämlich, dass man erwartet, dass sich der Kurs von YYY bis zu dem Zeitpunkt in wenigen Monaten, zu dem die Option verfällt, mindestens auf 20 Dollar verdoppeln wird. Wenn das stimmt, kann man damit ein kleines Vermögen verdienen. Hat man sich geirrt, verliert man das investierte Geld. Empfehlung: Kaufen Sie keine Optionen, die eine Kursverdopplung der Aktie erfordern.

Zweiter Hinweis für Fortgeschrittene: Je höher der Basispreis einer Call-Option, umso weniger kostet die Option. Wenn eine Aktie für zehn Dollar gehandelt wird und man entscheidet sich für einen Basispreis von zehn Dollar, dann wird das vergleichsweise teuer. Ein Basispreis von zwölf Dollar kostet weniger und ein Basispreis von 15 Dollar noch weniger.

Abschließender Hinweis: Vergessen Sie nicht, auf den Basispreis zu achten.

PRÄMIE = PREIS

Wie Sie inzwischen wissen, ist die Prämie für Options-Trader überaus wichtig. Wenn man Käufer ist, ist sie der Preis, den man für die Option bezahlt. Wenn man Verkäufer ist, ist sie der Preis, den man dafür bekommt. Wie bei einer Auktion verändert sich die Prämie ständig. Sie steigt oder fällt je nach Angebot und Nachfrage auf dem Markt. Wenn Sie sich mit dem Aktienmarkt auskennen, werden Sie verstehen, dass es auch am Optionsmarkt Geldkurse und Briefkurse gibt. Der endgültige Transaktionspreis ist die Prämie. Stellen Sie sich die Prämie als den Preis vor, den Sie für den Kontrakt bezahlt oder bekommen haben.

EINFACHE OPTIONSNOTIERUNG

Da Optionsanleger wissen müssen, welche Optionen sie kaufen oder verkaufen, werden vier Merkmale einer Option zu einer Kurzbeschreibung zusammengefasst. Zum Beispiel:

MSFT December 13, 2019 25 Put

Basiswert: Microsoft

Optionstyp: Put

Letzter Handelstag: dritter Freitag im Dezember 2019

Basispreis: 25 US-Dollar

YYY January 15, 2019 15 Call

Basiswert: YYY

Optionstyp: Call

Letzter Handelstag: dritter Freitag im Januar 2019

Basispreis: 15 US-Dollar

AUSFÜHRLICHE OPTIONSNOTIERUNG

Bevor es das Internet gab, war es nicht leicht, an Angaben zu Optionen zu kommen. Man musste auf die Zeitung des nächsten Tages warten, zu einem Broker vor Ort gehen oder seinen Börsenmakler anrufen. Heute kann man Optionsnotierungen augenblicklich auf einem Computer, einem Smartphone oder einem sonstigen mobilen Gerät abrufen.

Außerdem musste man, bevor es Computer gab, die Buchstaben- und Zahlencodes der Optionen kennen. Heutzutage sind die Angaben so benutzerfreundlich, dass man problemlos findet, was man braucht.

Die Option Chain

Fangen wir damit an, dass wir uns die detaillierte Optionsnotierung in Abbildung 3.1 anschauen. Übrigens bezeichnet man diese Notation als Option Chain – zu Deutsch „Optionskette“ –, weil sie eine Reihe von Optionen mit unterschiedlichen Basispreisen zeigt, in diesem Fall Optionen auf Boeing. Auch enthält die Option Chain unterschiedliche Fälligkeitsdaten.

Die Option Chain enthält äußerst wichtige Informationen. Auf allen Websites, die Aktienkurse anbieten, gibt es auch Option Chains, die man sich auf dem Computer oder dem Handy ansehen kann. Die Option Chain ist Ihre Straßenkarte und Sie werden viel Zeit damit verbringen, sie zu studieren. Sie enthält alle Informationen, die man braucht, um mit Optionen zu handeln.

Es ist wichtig, dass Sie lernen, wie man die Option Chain liest. Denn wenn Sie verwirrt sind, könnten Sie ja am Ende die falsche Option kaufen oder verkaufen. So passieren oft verlustbringende Fehler, weil man den falschen Basispreis oder das falsche Fälligkeitsdatum wählt.

Anmerkung: Machen Sie sich mit der Option Chain vertraut, denn Sie werden sie nutzen, um die aktuellen Optionspreise und die richtigen Fälligkeitsdaten zu finden – Dinge, die Sie wissen müssen, wenn Sie eine Order aufgeben. Sie brauchen Erfahrung, um Optionen mit Fälligkeitsdaten zu finden, die Ihren Bedürfnissen entsprechen. Auch braucht man Geschick, um Basispreise zu finden, die einem eine ausreichende Prämie (wenn man verkauft) oder einen guten Wert (wenn man kauft) einbringen.

Es kann zwar sein, dass verschiedene Broker die Option Chain ein bisschen unterschiedlich darstellen, aber Abbildung 3.1 ist ein Beispiel für die Option Chain der Boeing Company.

Sie finden die Option Chain auf der Website Ihres Brokers. Wenn Sie keinen Broker haben, können Sie mehrere Websites besuchen, die Option Chains anzeigen. Die bekanntesten sind die der Chicago Board Options Exchange (CBOE, cboe.com), des Options Industry Council (OIC, optionseducation.org), von Google (google.com/finance) und Yahoo! (finance.yahoo.com). Und es gibt noch Dutzende weitere Finanz-Websites mit kostenlosen Informationen.

Um eine kostenlose Optionsnotierung abzurufen, geben Sie das Aktiensymbol ein, beispielsweise AAPL, GOOG oder IBM. Wählen Sie links „Options“ aus, dann sollte eigentlich die Option Chain angezeigt werden. Die Optionen werden in der Reihenfolge der Fälligkeitsdaten angezeigt.

Anmerkung: Die CBOE bietet auch eine ausgezeichnete Option-Chain-App an, die Sie auf dem Handy oder einem sonstigen mobilen Gerät unterwegs nutzen können. Ihre Brokerfirma bietet vielleicht ebenfalls eine App an.

Abbildung 3.1 ist ein Beispiel für eine Option Chain der Boeing Company.

Das Optionssymbol

Vor einigen Jahren modernisierte die Options Clearing Corporation (OCC) die Symbole in der Option Chain. Alle Optionssymbole beinhalten folgende Informationen:


Abbildung 3.1: Option Chain von Boeing: a) Call-Option, b) Put-Option

Quelle: Fidelity Investments. © 2002 FMR LLC. Alle Rechte vorbehalten. Nutzung mit freundlicher Genehmigung.

Fasst man das alles zusammen, sieht die Notierung so aus: YYY20072055C. Dieses lange Symbol bedeutet, dass die Call-Option auf YYY einen Basispreis von 55 Dollar hat und am 20. Juli fällig wird.

Zum Glück braucht man sich heute keine Optionssymbole mehr zu merken, denn die meisten Brokerfirmen blenden in ihren Menüs die Optionssymbole aus.

Nachdem Sie nun einen allgemeinen Überblick über den Optionsmarkt bekommen haben, werden Sie lernen, wie man dort handelt. In Teil 2 werden Sie fast alles lernen, was Sie über eine beliebte Strategie wissen müssen: dem Verkauf einer gedeckten Kaufoption. Für manche Leser wird dies die einzige Optionsstrategie sein, die sie je einsetzen werden.

TEIL 2

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DAS VERGNÜGEN, GEDECKTE CALLS ZU VERKAUFEN (ZU SCHREIBEN)

Sie warten nun schon eine Weile, um all die einzelnen Wissenselemente, die wir besprochen haben, anzuwenden, damit Sie endlich mit dem Handel beginnen können. Die Schwierigkeit liegt darin, dass man bei jeder Strategie zahlreiche Wahlmöglichkeiten hat. Am Aktienmarkt hat man im Grunde drei Entscheidungsmöglichkeiten: kaufen, halten oder verkaufen. Doch bei Optionen hat man mehr Wahlmöglichkeiten (sie heißen ja nicht umsonst Optionen).

In Teil 2 besprechen wir fast alles, was Sie über die gedeckte Kaufoption wissen müssen. Sie ist nicht unbedingt leicht zu erlernen, auch wenn sie als konservative Optionsstrategie gilt. Die gedeckte Kaufoption wird meistens eingesetzt, um Einkommen oder Cashflow zu generieren, und deshalb ist sie bei Profis und Privatanlegern gleichermaßen beliebt.

Das ist die Strategie, die meine risikoscheuen Freunde zu schätzen wissen werden (auch wenn sie Risiken birgt, wenn der Markt fällt) – das besprechen wir in Kapitel 6. Wenn man mit manchen Spekulanten spricht, behaupten sie womöglich, gedeckte Kaufoptionen seien langweilig. Sie bevorzugen andere Optionsstrategien, bei denen sie größere Hebelwirkungen einsetzen können. Ich entgegne ihnen dann: „Seit wann ist es denn langweilig, Geld zu verdienen?“ Um einen Vergleich aus dem Baseball zu ziehen: Warum sollte man beim Warten auf den Homerun nicht ein paar Singles schlagen?

Ich will es Ihnen ganz offen sagen: Teil 2 ist der vielleicht wichtigste Teil dieses Buches. Wieso? Weil Sie so vieles, was Sie über Optionen wissen wollten, durch die Nutzung gedeckter Kaufoptionen lernen können. Wenn man diese Strategie versteht und lernt, sie richtig einzusetzen, fallen einem die anderen Optionsstrategien relativ leicht.

Trotzdem wird dieses Kapitel schwierig. Vielleicht müssen Sie es mehrmals lesen, bevor Sie es wirklich verstanden haben, auch wenn wir eine sogenannte einfache Strategie wie die gedeckte Kaufoption verwenden.

WAS ES BEDEUTET, EINEN GEDECKTEN CALL ZU VERKAUFEN

Erinnern Sie sich daran, dass ich Sie zu einem früheren Zeitpunkt gefragt habe, ob Sie Käufer oder Verkäufer sein wollen? Wenn Sie die gedeckte Kaufoption einsetzen, sind Sie Verkäufer. Sie werden Optionen an Menschen wie meinen spekulierenden Freund verkaufen. Und selbst wenn Sie sich nicht für die gedeckte Kaufoption interessieren, ist es wichtig, zu verstehen, wie ein Verkäufer denkt. Diese Information kann unabhängig davon, welche Seite des Optionskontrakts man einnimmt – Käufer oder Verkäufer –, nützlich sein.

In der Optionssprache bedeutet „eine Option schreiben“ oder „Stillhalter einer Option sein“ das Gleiche wie „eine Option verkaufen“. In der Zeit, bevor Optionen an Börsen gehandelt wurden, mussten Call-Verkäufer die Orders in bestimmte Formulare hineinschreiben, sodass sich der Ausdruck „einen Call schreiben“ bei vielen Älteren festgesetzt hat. Am Optionsmarkt gebrauchen die Menschen beide Begriffe synonym und sprechen davon, dass sie eine Kaufoption schreiben oder verkaufen. In diesem Buch spreche ich eher davon, Optionen zu verkaufen, als davon, sie zu schreiben, weil dieses Wort häufiger verwendet wird.

Und noch etwas sollten Sie über den Verkauf von Kaufoptionen wissen. Wenn man eine Kaufoption auf eine Aktie verkauft, die man besitzt, bezeichnet man das als gedeckte Kaufoption. Das Wort „gedeckt“ bedeutet, dass man die Aktie besitzt, auf die man Optionen verkauft. Deshalb spreche ich in diesem Abschnitt nur über den Verkauf von Optionen auf Aktien, die man bereits gekauft hat und daher besitzt.

Die offizielle Definition der gedeckten Kaufoption, die vom Options Industry Council (OIC) stammt, lautet: „Eine Optionsstrategie, bei der eine Call-Option gegen eine entsprechende Anzahl von Long-Aktien geschrieben wird.“ Das ist eine gute Definition.

Meine Erklärung dauert ein bisschen länger. Bei der gedeckten Kaufoption verkaufen Sie dem Käufer das Recht, Ihre Aktie zu kaufen. Für viele Menschen hört es sich unheimlich an, ein Recht zu verkaufen. Anders als bei der Anlage in Aktien erhält man kein Zertifikat oder einen Unternehmensanteil. Der einzige Beleg dafür, dass man eine Option gekauft oder verkauft hat, ist das, was in Ihrem Depotauszug oder auf Ihrem Computerbildschirm erscheint.

Bedenken Sie zunächst, dass Sie für eine gedeckte Kaufoption eine Aktie (100 Stücke) besitzen müssen. Im Prinzip übergeben Sie dabei das Recht auf Ihre Aktien bis zum Fälligkeitsdatum an den Käufer der Kaufoption. Wenn Sie es technisch haben wollen: Sie übergeben das Recht, Ihre Aktien zu kaufen, an eine zufällige Person, die genau die Kaufoption besitzt, die Sie verkaufen. Sie sind vom ursprünglichen Käufer entkoppelt.

Es gibt einen Hauptgrund, weshalb man gedeckte Calls verkaufen möchte: Man erhält dafür eine Entlohnung, also Geld. Erinnern Sie sich noch, wie das Geld heißt, das man vom Käufer bekommt? Die Entlohnung, die man vom Käufer bekommt, nennt man Prämie. Der Hauptgrund, weshalb man gedeckte Kaufoptionen verkaufen möchte, besteht darin, dieses Geld zu kassieren.

Vielen Verkäufern gedeckter Calls geht es darum, ein monatliches oder vierteljährliches Einkommen zu beziehen. Die Prämie ist ihre Entlohnung für den Verkauf einer gedeckten Kaufoption an jemand anders. Später, wenn wir die Schritte einer gedeckten Kaufoption durchgehen, werden Sie in der Lage sein, genau zu berechnen, wie viel Prämie Sie einstreichen können.

Und was muss man opfern, um dieses Geld zu bekommen? Wenn man gedeckte Kaufoptionen verkauft, nimmt man die Prämie (Bargeld) im Austausch für die Bereitschaft entgegen, seine Aktien zu verkaufen. Das ist Ihre hauptsächliche Verpflichtung.

Zur Erinnerung: Den Preis, zu dem Sie die Aktien verkaufen werden, nennt man Basispreis. Sie können sich einen aus einem Sortiment von Basispreisen herauspicken. Und hier einer der wichtigsten Punkte, wenn man erfolgreich Calls verkaufen will: Wählen Sie den richtigen Basispreis, dann können Sie einen ordentlichen Profit erzielen. Über die Wahl von Basispreisen reden wir später in diesem Kapitel noch mehr.

DIE VORTEILE DES VERKAUFS GEDECKTER KAUFOPTIONEN

Eigentlich gibt es zwei wesentliche Gründe für den Verkauf gedeckter Kaufoptionen:

1. Einkommen beziehen oder den Cashflow erhöhen.

2. Eine Methode, um Aktien zu verkaufen, die man besitzt.

Wenn die Rede davon ist, sein Einkommen zu steigern, dann heißt das, dass man gedeckte Kaufoptionen an Käufer verkauft, um dafür Geld zu bekommen. Anstatt dass Sie für Geld arbeiten, arbeitet Ihr Geld für Sie. Wenn Sie Glück haben, finden Sie Möglichkeiten, die ein vergleichsweise beständiges Einkommen einbringen.

Das hat noch andere Vorteile. Dann bekommen Sie nämlich nicht nur die Prämie, sondern Sie besitzen auch die Aktie. Das heißt, dass Sie Kapitalerträge erzielen können, wenn die Aktie steigt (je nach dem von Ihnen gewählten Basispreis). Zusätzlich erhalten Sie aus dem Aktienbesitz Dividenden (falls das Unternehmen Dividenden ausschüttet).

Auch ist die Strategie der gedeckten Kaufoption eine sehr kluge Nutzung des Optionsmarkts, wenn man eine Aktie verkauft, die man ohnehin verkaufen will. Da kann man doch gern noch ein paar Dollar extra kassieren.

Der Verkauf gedeckter Kaufoptionen ist so ähnlich, wie wenn man ein Haus kauft und es jemandem vermietet. Nur dass man nicht sein Haus vermietet, sondern seine Aktien. Man muss denken wie ein Verkäufer – ganz ähnlich wie die Frau, die eine Option auf das Haus verkauft hat, das sie besaß, und wie der Hersteller, der eine Option auf Schneeschaufeln verkauft hat.

Es gibt noch andere gute Gründe, gedeckte Kaufoptionen zu verkaufen. Es ist nämlich eine der wenigen Strategien, die man im Rahmen eines IRA oder eines steuerbegünstigten Depots wie einem 401(k) verwenden darf. Der vielleicht beste Grund, gedeckte Calls im Rahmen eines IRA oder 401(k) zu verkaufen, ist die Tatsache, dass man dann die Einkünfte erst versteuern muss (in Abhängigkeit von den Bedingungen des Plans), wenn man das Geld im Ruhestand entnimmt. Wenden Sie sich auf jeden Fall an einen Steuerberater, um zu klären, ob das für Sie gilt.

Vielleicht meinen Sie, die gedeckte Kaufoption sei zu schön, um wahr zu sein. Natürlich hat diese Strategie auch Nachteile und wir werden die mit dem Verkauf von Calls verbundenen Risiken in Kapitel 6 noch ausführlich besprechen. Deshalb nehme ich mir in den nächsten drei Kapiteln so viel Zeit, um Ihre verschiedenen Optionen zu besprechen (kleiner Scherz am Rande).

Einstweilen können Sie vieles von dem, was Sie über Optionen wissen müssen, anhand von gedeckten Kaufoptionen lernen. Und jetzt werfen wir einen genaueren Blick auf den Verkauf gedeckter Kaufoptionen – eine faszinierende Strategie, die Ihnen bestimmt Spaß machen wird.

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9783864707179
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