Читать книгу: «Dunkles Spiel im Elderreich», страница 2

Шрифт:

KAPITEL 3

Quinn zog eine Augenbraue hoch. Er hatte keine Zeit für einen süffisanten Kommentar, denn ich duckte mich und stieß ihn zur Seite, bevor ein weiterer großer Steinbrocken herunterfiel und ihn traf.

„Zur Tür!“ Ich packte sein Handgelenk und wir rannten zum Ausgang. Natürlich blockierten die nächsten Steine, die herunterstürzten, den Durchgang und wir saßen in einer Falle. Ich hielt noch immer den Hammer umklammert und steckte ihn rasch in meine Tunika.

„Ich habe es dir doch gesagt!“, krächzte Quinn und duckte sich vor einem weiteren Stück der Pyramide.

Ich zog ihn hoch und rannte zurück zu dem Ort, an dem die Truhe gestanden hatte. Ich sprang auf den Schutthaufen und sah zu, wie immer mehr Teile herunterfielen und die ganze Pyramide bebte.

„Kannst du uns Schutz geben, bis ich einen Weg hier raus finde?“, fragte ich.

Wieder wurden wir von einer Blase eingehüllt. Ein Steinbrocken traf sie und prallte ab. Quinn schnappte nach Luft.

„Bist du in Ordnung?“ Ich zog ihn näher.

„Es geht“, presste er zwischen den Zähnen hervor. „Aber es verbraucht eine Menge Energie, so schwere Felsblöcke abzuwehren.“

Cookie quiekte auf seiner Schulter und rieb sich an ihm. Sie waren wir natürlich nicht losgeworden.

Ich beobachtete, wie mehrere Teile rund um uns zu Boden fielen, Geröll von Quinns Schild wegsprang und die Pyramide unter meinen Füßen gefährlich schwankte.

„Hast du schon einen Weg hier raus gefunden?“

„Wir könnten den Hammer benutzen.“ Ich musste Quinn nicht ansehen, um zu wissen, dass er mir seinen berühmten vernichtenden Broomsparkle-Blick zuwarf. Ich hatte ihn schon oft genug gesehen.

„Wirst du das auch noch witzig finden, wenn wir unter der verdammten Pyramide begraben sind?“ Quinn wand sich in meinen Armen und sein Schild hielt noch. Ich konnte die Anspannung in seinem Körper fühlen. Er war ein starker Zauberer, aber auch er hatte seine Grenzen. In einer Ecke drang ein Lichtstrahl ein. Das bedeutete einen Ausweg.

„Halt Cookie fest, wir gehen in die Luft“, sagte ich, als ich mich in meine Drachenform verwandelte und das Innere der Pyramide komplett ausfüllte. Eigentlich mehr als das. Die Verwandlung schmerzte, weil mein Drache auf zu wenig Raum eingepfercht war. Eine Wand stürzte ein, als ich wuchs, und sobald Quinn auf meinen Hals gekrabbelt war, stürzte ich auf das Licht zu.

Das würde wehtun.

Ich krachte gegen die Decke und nutzte meine verstärkte Kraft, um sie zu durchbrechen. Ein großes Stück der Decke stürzte ein. Da ich mich nicht bewegen konnte, fiel es auf meinen Rücken. Ich heulte auf, als der Schutt einen meiner mickrigen Flügel zerfetzte. Ich hatte keine normalen Drachenflügel, meine stammten von meinen Feenanteilen. Sie hatten ihre Vorteile, waren aber nicht so beschaffen wie die lederartigen, schuppenbedeckten Flügel der meisten Drachen.

Ich verlor das Gleichgewicht und trudelte zurück auf den Boden der Pyramide. Quinn umklammerte meinen Hals wie einen Rettungsring. Er grunzte, als wir landeten, und trotz der Schmerzen in meinem Flügel versuchte ich, über unsere geistige Verbindung als Zauberer und Vertrauter zu kommunizieren.

Bist du in Ordnung?

„Es geht mir gut!“, rief er. „Bring uns hier raus, Twig! Die ganze Konstruktion stürzt ein.“

Ich flatterte mit meinem verletzten Flügel. Er stand in einem unnatürlichen Winkel ab und tat höllisch weh. Ich war nicht sicher, ob ich fliegen konnte. Aber ich würde mein Bestes geben. Ich warf mich noch einmal gegen den Spalt und nutzte meine Flügel erst, nachdem ich noch einmal gegen die Decke geprallt war, um nicht wieder abzustürzen.

Ich würde mir schlimme Abschürfungen zuziehen. Wie gut, dass Drachen eine dicke Haut hatten.

Diesmal gab die Mauer nach und eine große Öffnung entstand. Groß genug für mich. Ich krachte zum zweiten Mal auf den Boden, weil mein verletzter Flügel mich nicht für mehr als ein paar Sekunden tragen konnte.

Bist du noch da?

„Los, los!“ Quinn drückte meinen Hals, um sicherzustellen, dass ich ihn fühlen konnte.

Ich zog mich so weit zurück, wie ich nur konnte, und mein kaputter Flügel fühlte sich an, als würde mir jemand ein Messer in die Seite rammen. Dann stürzte ich mich wieder auf den Spalt.

Halt dich gut fest, dachte ich.

Für ein schwächeres Wesen wäre Quinns Griff schmerzhaft gewesen. Er klammerte sich fest, als wollte er mich nie wieder loslassen. Das war auch gut so, denn es würde ein ungemütlicher Flug werden. Ich flatterte rückwärts – einer der Vorteile meiner peinlichen Flügel – und zielte auf die Öffnung. Das würde knapp werden. Ich krachte ein letztes Mal gegen die Decke und schaffte es, mich zwischen den einstürzenden Mauern durchzuzwängen. Quinn schmiegte sich an meine Schultern, ich presste die Flügel an meinen Körper, wir schlüpften hindurch und stiegen in die Luft.

Sonnenlicht begrüßte uns, gefolgt von der Erde, als ich abstürzte. Ich schaffte es, unseren Fall zu bremsen, aber ich konnte ihn nicht stoppen. Wie prallten ab, als ich auf der Erde aufschlug und nahmen dabei zwei oder drei Bäume mit. Wir schlitterten ins Unterholz und ich stöhnte. Das waren üble Schürfwunden auf meinem Bauch und mein Flügel schmerzte. Ich hatte außerdem einen Knick im Schwanz und ein Bein war in einem seltsamen Winkel verdreht.

Ich lag da, versuchte Luft zu holen und die Schmerzen unter Kontrolle zu bringen, als Quinn von meinem Hals rutschte. Ich musterte ihn, um sicherzustellen, dass er okay war. Außer dass er ein wenig unsicher auf den Beinen war, schien es ihm gut zu gehen. Er lehnte sich an mich und tätschelte meine Seite.

„Kannst du dich verwandeln?“, erkundigte er sich. „Es wäre dann alles leichter zu heilen und ich könnte deine Wunden versorgen.

Ich grunzte. Ich wollte einfach nur die Augen schließen und ein wenig schlafen. Aber ich wusste, dass er recht hatte. Trotzdem fielen mir die Augen zu und die Dunkelheit war verlockend.

Ein Klaps auf meine Nase ließ mich die Augen wieder öffnen.

„Nein, du musst dich verwandeln. Du kannst danach schlafen. Komm schon, Twig. Tu es für mich.“ Quinn stand da, die Hände in die Seiten gestemmt, ganz der großartige Zauberer, der er war. Ich hatte wirklich Glück. Mit einem Lächeln im Gesicht begann ich wieder abzudriften.

„Oh verdammt, du wirst so sauer auf mich sein.“ Quinn räusperte sich und streckte das Kinn vor. „Als dein Zauberer befehle ich dir, dich zu verwandeln. Sofort.“

Mein Drachen-Ich reagierte auf seine Autorität und meine Knochen formten sich wieder zu meiner menschlichen Gestalt. Alles tat weh und die Dunkelheit rief nach mir. Sie war so nah und doch außer Reichweite.

Die Verwandlung war langsam und qualvoll, wie bei den ersten Dutzend – okay, eher den ersten Hundert – Malen, die ich es getan hatte. Ich knirschte mit den Zähnen, als Knochen brachen und sich neu bildeten, meine Flügel in meinen Schulterblättern verschwanden, meine Schnauze langsam schrumpfte und mein Schädel sich zu meinem menschlichen Gesicht verwandelte. Ein kleines Stöhnen kam über meine Lippen, aber ich weigerte mich, mir anmerken zu lassen, wie sehr die Verwandlung mir zusetzte.

Quinn eilte an meine Seite und kniete sich nieder.

„Bist du okay?“ Er strich mit der Hand sanft durch mein Haar. „Es tut mir leid, dass ich die Verwandlung erzwingen musste, aber wenn du das Bewusstsein verloren hättest, hätte ich dir nicht helfen können.“

Ich grunzte. Damit würde ich mich später befassen. Ich wusste, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte, auch wenn ein Teil von mir die Kontrolle ablehnte, die er über meinen Drachen ausübte. Über mich.

Quinn trat hinter mich. Seine Finger fuhren meinen Rücken entlang und hielten an der Stelle inne, wo sonst meine Flügel wären.

„Kannst du sie ausfahren? Ich muss sicherstellen, dass sie nicht zu schwer beschädigt sind.“

Ich knurrte. Ehrlich gesagt klang es eher nach einem Wimmern. Ich war nicht daran gewöhnt, solche Schmerzen zu haben. Bis jetzt hatte nichts jemals meine Flügel beschädigt. Der Schmerz pulsierte gleichmäßig in meinem Rücken. Der Rest von mir schien in Ordnung zu sein, das Rückbilden meiner Knochen hatte vermutlich die meisten Schäden beseitigt. Ich hatte aber immer noch hässliche Abschürfungen auf Brust und Bauch und mein Bein pochte dumpf.

„Sollten meine Flügel nicht geheilt sein? Die haben sich auch verwandelt.“

„Ich glaube, die schrumpfen nur, sie verwandeln sich nicht“, sagte Quinn. „Solange ich sie nicht sehen kann, weiß ich das aber nicht sicher.“

„Sie tun weh.“ Was für eine Untertreibung.

„Ich weiß.“ Quinn wartete geduldig. Ich war überrascht, dass er mich kein großes Baby nannte. Quinn wusste, wann er besser ruhig war.

Ich konzentrierte mich darauf, meine Flügel zum Vorschein zu bringen. Normalerweise stellte ich sie nicht zur Schau, da sie ungefähr so groß waren wie meine Hand und außer als Zierde komplett nutzlos. Es war peinlich.

Winzige, mickrige Feenflügel an einem Kerl wie mir. Ein schlechter Scherz des Universums.

Quinn atmete scharf ein. „Verdammt Baby, wenn du dich verletzt, dann aber gründlich.“ Er kicherte, aber es klang nicht amüsiert. Wahrscheinlich wollte er mich beruhigen. Er war nicht daran gewöhnt, mich so mitgenommen zu sehen. Mein halbes Drachenerbe machte es jedermann schwer, mich zu verletzen.

Wir hatten immer angenommen, die Flügel wären meine Schwachstelle. Glänzend und mitternachtsblau wie mein Haar waren sie zu ihren besten Zeiten filigran. Feenerbe war in mehr als einer Hinsicht nicht so toll wie sein Ruf.

„Lass mich sehen, ob ich einen Umschlag machen kann. Ich sollte ein paar Kräuter haben …“ Er kramte in seinem Umhang. „Die kann ich mit unserem Wasser mischen. Das wird genügen, bis wir nach Hause kommen.“

Während er in seinem großen Mantel herumsuchte, lag ich still da und konzentrierte mich darauf, meinen Körper zu entspannen und zu heilen. Ein leises Summen klang in meinen Ohren, das erst hörbar wurde, als ich ganz still dalag. Etwas Weiches kitzelte auf meinem Rücken und bewegte sich an meiner Wirbelsäule aufwärts zu meinen Flügeln. Ich schauderte.

„Hey, was machst du denn, Cookie?“

Quinn wollte sie von meinem Rücken holen, aber sie rollte von ihm weg und zwischen meine Flügel.

„Beweg dich nicht, Twig. Sie könnte dich sonst versehentlich verletzen.“

Ich hielt still. Was hatte die verdammte Fellkugel denn nun vor?

Als Quinn vorsichtig nach ihr griff, fauchte sie. Er hielt inne.

„Cookie, lass das. Komm sofort hierher.“ Er legte sanft eine Hand auf meinen Rücken.

Cookie kam aber nicht zu ihm. Stattdessen begann sie zu zwitschern. Es war beinahe ein Lied. Wärme breitete sich über meinen Flügeln aus, beruhigend und sanft.

Ich stöhnte wohlig. Es fühlte sich großartig an, wie warme Lippen auf überempfindlicher Haut. Quinn schnappte schockiert nach Luft und unternahm keinen Versuch mehr, sie zu entfernen.

„Twig, sie heilt dich. Ich weiß nicht, wie. Aber ihr Lied … das ist unglaublich.“

Vielleicht war Cookie doch nicht so übel.

Nach ein paar Minuten hörte sie auf zu singen und kauerte sich zwischen meine Schulterblätter. Ich hätte schwören können, dass sie nach wenigen Sekunden zu schnarchen begann. Ich drehte den Kopf und blickte über die Schulter zu ihr. Ja, eindeutig. Sie schnarchte.

Quinn betrachtete uns beide mit einem sanften Blick und einem erleichterten Lächeln.

„Ihr beide werdet sicher noch gute Freunde.“

Ich schnaubte. „Sie ist okay.“

„Sie hat dich geheilt.“

„Das weißt du nicht.“

„Doch.“ Quinn stupste mich in die Seite. „Glaubst du, Bill wird wissen, was sie ist? Ich wette, er wird sich eine Menge Notizen zu ihr machen.“

„Notizen zu wem?“, antwortete Bill. Wir zuckten beide zusammen, Cookie fiepte indigniert und rollte von meiner Schulter, um sich unter mir zu verstecken.

„Würdest du damit aufhören?“, knurrte ich.

Bill war das einzige Geschöpf, das ich kannte, das sich geräuschlos von Ort zu Ort teleportieren konnte. Nicht einmal andere Dämonen konnten das.

„Tut mir leid, Boss.“

Lügner. Er liebte es. Hinterlistiger roter Bastard.

Er räusperte sich. „Ich war mit den letzten Rechnungen fertig und dachte, ich hüpfe mal rüber und sehe nach, wie ihr beide zurechtkommt.“ Er musterte die Ruine der großen Pyramide von Duume. „Ehrlich gesagt hatte ich das erwartet.“

„Sehr witzig. Warum machst du dich nicht nützlich und teleportierst uns nach Hause?“, knurrte ich.

„Verstehe ich das richtig, dass ihr den Kriegshammer von Scrodbun, dem Pflichtvergessenen, an euch gebracht habt?“

„Eher ein klitzekleines Hämmerchen.“ Quinn seufzte. „Unser Kunde wird nicht erfreut sein.“

Mit großer Anstrengung setzte ich mich auf, zog den winzigen Hammer aus meiner Tunika und hielt ihn hoch.

„Oh. Ja, ich verstehe.“ Bill blinzelte durch seine breit gerahmte schwarze Brille.

„Er ist ziemlich unscheinbar.“

„So kann man es auch nennen.“

Bill lächelte und seine drei Zahnreihen sahen wirklich furchterregend aus, wenn man nicht wusste, was für ein Softie er war. Für einen Dämon, meine ich.

Ein leises Fiepen erregte unsere Aufmerksamkeit.

„Was in allen Reichen ist das?“ Bill bückte sich, um besser sehen zu können.

Cookie knurrte ihn an und Bill fiel die Kinnlade runter. Es kam nicht oft vor, dass sich ein Wesen einem Red Fury entgegenstellte. Ich schätze, ich wurde langsam warm mit ihr.

„Das ist Cookie“, erklärte ich. Wir sind nicht sicher, was sie ist, aber sie hat einige … interessante Fähigkeiten.“

„Wir dachten, du wüsstest es vielleicht“, fügte Quinn hinzu.

„Ich habe so etwas noch nie gesehen.“ Bill rückte seine Brille zurecht und versuchte sie genauer zu betrachten. Sie knurrte lauter.

„Nein, Cookie“, sagte ich. „Bill ist ein Freund.“ Zu meiner Überraschung hörte sie auf zu knurren.

„Glaubt ihr, dass ich sie halten darf? Sie ist ein wunderbares kleines Geschöpf, nicht wahr?“

Ich hätte schwören können, dass Cookie sich aufplusterte. Als Bill seine große, krallenbestückte Hand ausstreckte, rollte sie unerschrocken genau auf seine Handfläche.

„Du meine Güte, was für ein Schätzchen“, gurrte Bill.

Es wirkt ziemlich daneben, wenn ein Dämon gurrt. Aber ich war nicht so dumm, das laut zu sagen. Es ist nämlich auch irgendwie verkorkst, wenn eine winzige Fellkugel bei den Komplimenten eines Dämons schnurrt. Aber das gehörte neuerdings zu meinem Leben.

„Ich dachte, wir könnten nachforschen, Bill, und herausfinden, was sie sein könnte.“

Quinn schnappte Cookie und holte sie wieder zu sich. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich gesagt, er war eifersüchtig.

„Bereit, nach Hause zu gehen?“, fragte ich. Wobei ich mich nicht grade darauf freute, mich mit Icegems Zorn und Enttäuschung herumschlagen zu müssen. Es würde unserem Kunden nicht gefallen, dass der Hammer eine Attrappe war. Nicht mehr als ein Mythos. Aber wir hatten unseren Auftrag erfüllt und beabsichtigten, die vereinbarten Gold-Dyparis dafür zu kassieren. Wir hatten jeden Cent davon verdient.

Ein Fall abgeschlossen, nicht wahr?

KAPITEL 4

„Du solltest dich ausruhen“, sagte Quinn und zog die Felle auf unserem Bett bis zu meinem Kinn hoch, als sei ich invalide.

„Warum leistest du mir nicht Gesellschaft?“ Ich wackelte mit den Augenbrauen und rutschte zur Seite, um Platz zu machen. Es war ein gutes Gefühl, zu Hause zu sein. Unser Schlafzimmer war nicht groß, aber die warmen Gold- und Brauntöne sprachen meine hedonistische Seite an. Ich hatte den Boden mit plüschigen Teppichen bedeckt und an der Decke seidene Vorhänge mit Quasten angebracht, um dem Raum eine intime Atmosphäre zu verleihen.

Bills Fähigkeit, sich mühelos innerhalb des Elderreichs von Ort zu Ort zu bewegen, war manchmal praktisch. Vor allem, wenn ich mich nur noch in meinen Fellen einrollen und über meinen Gefährten herfallen wollte.

„Du weißt, dass das keine gute Idee wäre.“ Quinn lächelte geduldig, legte sich aber nicht zu mir.

Das würde einfach nicht genügen. Ich brauchte meinen Gefährten.

„Nicht, dass ich wüsste, Zauberer. Wovor hast du Angst?“ Ich fügte die Bemerkung absichtlich als Herausforderung an.

„Wirklich, Twig? Du musst wieder zu Kräften kommen.“ Er schnaubte, setzte sich aber neben mich und strich mir durchs Haar, den Blick auf meine breite Brust geheftet. In meiner menschlichen Form war ich groß und muskulös, mit schuppenartigen Linien, die einen Großteil meines Körpers bedeckten und für meinen Gefährten eindeutig anziehend waren. Genau so, wie sein definierter, schlanker Körper mich anzog.

Er fuhr mit einem Finger über meine Brust, zog meine Markierungen nach und beobachtete, wie meine Haut unter seiner Berührung zuckte. Seine langen Wimpern streiften seine Wangen und er summte anerkennend. Sein kantiges Kinn, seine hohen Wangenknochen und sein straffer Körper in Kombination mit beinahe zu schönen Augen und einem weichen Mund machten ihn zum schönsten Geschöpf, das ich je gesehen hatte. Alles an Quinn strahlte Sinnlichkeit aus.

Viel zu viel Versuchung. Ich streckte den Arm aus und schlang ihn blitzschnell um seine Taille. Er wand sich lachend, als ich ihn zu mir zog, bis er neben mir lag.

„Hm, ich fühle mich schon viel kräftiger.“

Quinn schnaubte wieder, aber er wich nicht zurück, als ich die Arme um ihn legte und an seinem Hals nuckelte. Er roch göttlich. Wie alles Gute in meinem Leben. Frisch. Stark. Meins.

Mein Zahnfleisch juckte vor dem Verlangen danach, meine Fangzähne auszufahren und sie in den Paarungspunkt am Übergang zwischen Schulter und Hals zu vergraben. Stattdessen leckte ich mit der Zunge über den Bereich und rollte mich herum, bis ich auf Quinn lag. Er stöhnte leise, als ich die Stelle bearbeitete.

Viel besser.

Meine Fangzähne lugten hervor. Mein Drache flüsterte mir zu und drängte mich, dass wir uns endlich paaren, paaren, paaren. Quinn und ich hatten die Zeremonie, bei der ich meinen Anspruch geltend machen und unsere Verbindung besiegeln würde, während der drei Monate, die wir nun schon zusammen lebten, immer wieder aufgeschoben.

Warum nicht heute Nacht, flüsterte mein Drache verführerisch. Es war eine Versuchung. Mehr als das. Ich stimmte voll und ganz zu. Nur, dass Quinn nicht bereit war. Dennoch ließ ich meine Fangzähne leicht über den Punkt streifen, an dem ich ihn eines Tages zu markieren hoffte. Mein Körper zitterte vor Verlangen, meine Zähne zu versenken.

Tu es, drängte mein Drache. Er gehört uns. Beschütze, was uns gehört.

„Twig, hör auf.“

Mein hormonüberflutetes Hirn brauchte einen Moment, um wahrzunehmen, was Quinn gesagt hatte, und einen weiteren, um meine tastende Zunge und meine Zähne zu stoppen. Ich zog mich zurück, um ihn anzusehen.

„Was ist los?“

„Du musst dich ausruhen.“

„Ich fühle mich gut.“

„Dann brauchst du eine bessere Strategie, um mit den Ereignissen fertig zu werden. Ich werde mich nicht mit dir paaren, nur weil du das Gefühl hast, du hättest die Kontrolle verloren, und jetzt einen Teil davon zurück willst.“

„Was? Kann ein Drache nicht einfach mit seinem Zauberer Sex haben wollen?“

„Du wolltest mich beißen. Ich konnte es durch unsere Verbindung fühlen.“

Er schaffte es, seine Arme zwischen uns zu bringen und sie zu verschränken. Sein sinnlicher Mund schmollte.

Ich stöhnte, rollte mich von ihm herunter, ließ mich auf den Rücken fallen und presste die Schultern gegen die Matratze.

„Quinn, ich will dich immer beißen. Mein Drache drängt mich seit unserer ersten Begegnung, mich mit dir zu paaren. Es ist ein Wunder, dass ich noch nicht die Kontrolle über den geilen Bastard verloren habe.“

„Du hast ihn normalerweise besser im Griff.“

„Nun, du hättest heute verletzt werden können. Das regt meinen Drachen immer auf.“

„Das tut es auch, wenn ich die Führung übernehme.“

„Müssen wir das ausgerechnet jetzt diskutieren?“ Ich legte einen Arm über meine Augen und blendete seinen strengen Blick aus. Ich wollte diese Unterhaltung nicht führen. Dabei kam nie etwas Positives heraus und sie verlief nie zu meinen Gunsten.

„Na schön.“ Die Felle raschelten, als Quinn aus dem Bett stieg. Ich schlang meinen Arm um seine Taille, um ihn aufzuhalten, rollte mich zur Seite und zog ihn mit dem Rücken gegen meine Brust. Er versteifte sich unter meiner Berührung.

„Ich wollte dich nicht verärgern“, sagte ich und lockerte meinen Griff. Ich würde ihn nicht festhalten, wenn er entschlossen war, zu gehen.

„Ich werde mich nicht mit dir paaren, um dir mehr Kontrolle über mich zu geben.“ Quinn drehte den Kopf und seine Augen glühten in dem schwachen Licht, während Zorn durch unsere Verbindung strömte. Das wiederum ärgerte mich.

„Dann weißt du wenigstens, wie es mir geht“, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen.

„Es ist nicht meine Schuld, dass dein Drache mir gehorcht.“

„Soweit ich weiß, hast du mich als deinen Vertrauten an dich gebunden. Also würde ich sagen, dass es sehr wohl deine Schuld ist.“ Was mehr oder weniger stimmte. Aber er hatte es getan, um unser Leben zu retten. Also ja, unfair von mir.

Er schloss die Augen und rieb sich über die Schläfen. Ich nahm an, dass er wegrücken würde. Aber wenn überhaupt, dann schmiegte Quinn sich dichter an mich.

Für eine Weile schwiegen wir beide. Ein Schwall von Emotionen floss durch unsere Verbindung. Ich konnte ihnen kaum folgen. Menschen, oder zumindest Quinn, schienen eine viel größere Bandbreite an Gefühlen zu haben als Halbdrachen. Meine Emotionen waren ziemlich geradlinig: glücklich, zornig, traurig. Nicht so bei meinem Quinn.

Als er immer noch nichts sagte, umschlang ich ihn fester und ließ ihn meine Hitze spüren.

„Quinn … ich benehme mich wie ein Arsch. Ignorier mich einfach.“

„Nein, es tut mir leid, Twig. Es ist Mist, dass ich diese Macht über dich habe. Du hast jedes Recht, verärgert zu sein. Ich bemühe mich wirklich, diese Kontrolle nicht zu missbrauchen. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn jemand solche Macht hat. Es ist furchtbar. Und doch lässt du es zu. Für uns.“ Er kuschelte sich enger an mich.

„Du stellst mich wie eine Art Held dar.“

„Wenn du mich jetzt als deinen Sidekick bezeichnest, bin ich weg. Ich warne dich.“

Ich kicherte in sein Haar. „Das würde ich nie sagen.“

„Deine Handlungen sagen es manchmal.“ Quinn seufzte. „Ich weiß, du magst es nicht, dass ich Kontrolle über deinen Drachen habe. Aber so, wie du für mich sorgst, gibt es eben auch Zeiten, wo ich mich um dich kümmere.“

„Du hättest nicht …“

„Hör auf. Bitte.“ Er drückte meinen Arm. „Du hast meine Hilfe gebraucht. So ist es einfach. Ich kann dich auch beschützen. Und ich möchte es auch. Aber du wehrst dich dagegen. Jedes Mal.“

Quinn hatte recht. Hatte er meistens.

„Ich bin nicht nutzlos, Twig.“ Er klang so verärgert.

„Das habe ich nie behauptet.“

„So fühle ich mich aber, wenn du mich nicht helfen lässt. Du behandelst mich, als wäre ich aus Glas. Denk an die Szene in der Pyramide.“

Ich stöhnte. „Erinnere mich nicht daran.“

Er stieß mich mit dem Ellbogen an. „Ich meine es ernst. Wenn wir zusammenarbeiten, dann musst du lernen mir zu vertrauen. Du musst nicht immer alles übernehmen. Ich kann auch etwas beitragen.“

Ich drückte ihn an mich und hoffte, dass meine Berührung ihm zeigen würde, wie groß meine Wertschätzung war. Er war meine bessere Hälfte. Er brachte Licht in mein Leben, wenn ich noch nicht einmal merkte, dass ich im Dunklen war.

„Ich arbeite daran.“

Er entspannte sich neben mir und unsere Wangen lagen aneinander. „Arbeite härter.“

„Du hast leicht reden. Du hast kein sabberndes, wildes Tier in dir, das seinen Gefährten in Besitz nehmen will – und dann beschützen, beschützen und noch mal beschützen. Den Drang, beides zu tun, habe ich im Blut.“ Ich beschwerte mich, aber ich würde mich wirklich mehr bemühen. Er wäre nicht mein Quinn, wenn er nicht seinen Beitrag leisten würde. Sowohl in unserer Partnerschaft als auch in unserer Geschäftsbeziehung. Trotzdem … „Ich könnte dich besser beschützen, wenn du mein Gefährte wärst.“

Das musste einfach gesagt werden. Obwohl der Drang, mich zu paaren, vorüber war. Mein Drache war ein ungeduldiges Biest. Ich würde unsere Verbindung nicht besiegeln, ehe Quinn ganz einverstanden war.

Ich konnte fühlen, wie Quinn an meiner Wange zu lächeln begann. „Wovor? Anderen Drachen? Du bist meines Wissens der einzige Drache im Elderreich.“

Gutes Argument.

„Ich möchte dich einfach vor … allem beschützen.“

„Du möchtest mich am liebsten in einen Turm sperren, damit ich in Sicherheit bin.“

„Er wäre luxuriös ausgestattet. Und du hättest deine persönliche Drachenwache. Nur das Beste für dich.“

Er kicherte. „Das wäre sicher toll. Wenn ich der Typ dafür wäre. Aber wir wissen beide, dass ich das nicht bin.“

Und ich würde ihn auch nicht so haben wollen. Er war perfekt, wie er war. Nervig, aber perfekt.

Ich rieb meine Wange an seiner und genoss das Gefühl von Bartstoppeln auf meiner Haut. Er mochte sein Gesicht lieber glatt rasiert. Ich dagegen genoss es, wenn da ein Hauch von Behaarung war. Ein Schnurren vibrierte in meiner Brust.

Er hob die Hand und strich über meine andere Wange. Ich drehte den Kopf, um seine Handfläche zu küssen und der Ärger von vorhin war verflogen.

Quinn seufzte und zog seine Hand weg. „Im Ernst, Twig. Ich bin noch nicht bereit, mich zu paaren. Ich möchte es, aber … Ich habe … Angst. Panik sogar.“

Beklemmung floss durch unsere Verbindung.

Angst vor der Paarung? Oder dass ich wütend auf ihn wäre? Beides war nicht akzeptabel. Er hatte von mir nichts zu befürchten. Mein Drache war vielleicht ungeduldig, aber ich würde nötigenfalls eine Ewigkeit auf ihn warten.

Ich nuckelte an der Haut hinter seinem Ohr und achtete darauf, den Paarungspunkt zu vermeiden.

„Ich weiß.“

Und das stimmte. Als wir uns kennengelernt hatten, war er seit drei Jahren der Sexsklave eines brutalen Einhorns gewesen. Quinn würde seine Freiheit nicht leichtfertig wieder aufgeben. Wir konnten uns zwar nicht sicher sein, aber nach meinem Biss würde sich die Machtdynamik unserer Beziehung wahrscheinlich wieder verschieben.

Drachen kontrollierten ihre Gefährten, zumindest hatte ich das so gehört. Es gab nicht so viele von uns und wir paarten uns nicht oft. Und ein Halbdrache sowie der Vertraute eines Zauberers zu sein, brachte mehrere Unbekannte ins Spiel. Wir mussten annehmen, dass Quinn unter meinem Einfluss stehen würde, sobald ich ihn gebissen hatte. Und eine Verbindung wäre für uns beide dauerhaft, da man sie nicht mehr auflösen konnte, sobald sie einmal bestand.

„Ich weiß, es ist nicht fair …“

„Ich möchte, dass du dich wohlfühlst. Wenn wir uns paaren, ist es für immer. Ich möchte dir nie das Gefühl geben, ich hätte dich dazu gedrängt.“

„Das hast du nicht. Dein Drache ist manchmal ein bisschen fordernd, aber ich weiß, dass das sein Instinkt ist. Und ich weiß, dass du mir nie wehtun würdest.“ Quinn zog die Felle über uns. „Also ist es okay für dich? Zu warten?“

Ich lächelte an seiner Wange. „Ja. Mein Drache hat schlechte Laune. Aber er diktiert nicht alles. Ich verstehe es, Quinn. Ich möchte, dass du dir auch sicher bist.“

Seine Hand wanderte zurück zu meiner Wange. „Ist es für dich unangenehm, deinen Drachen zu unterdrücken? Mir ist klar, dass du mehr Drache als Fee bist …“

„Ach was, es ist nur lästig. Damit kann ich umgehen. Zumindest, wenn es um dich geht. Es ist nur so, dass mein Drache stärker reagiert, wenn du in Gefahr bist, weil wir keine Gefährten sind. Ich bin nicht sicher, ob ich erklären kann, warum das so ist. Vielleicht hat er Angst, du könntest einen anderen Gefährten wählen, der dich besser beschützt. Menschen haben normalerweise keine wahren Gefährten, oder? Es ist also verständlich, dass mein Drache nervös wird.“ Ich bemühte mich, es harmlos klingen zu lassen. Er musste nicht wissen, wie sehr mein Drache meine Beherrschung herausforderte und wie egal es ihm war, ob Quinn zustimmte oder nicht. Er folgte keinen menschlichen Moralvorstellungen, auch wenn ich mich bemühte, das schon zu tun.

Mein leichter Tonfall musste seinen Zweck erfüllt haben, denn Quinn entspannte sich völlig in meiner Umarmung.

„Ich habe großes Glück.“ Quinn streichelte wieder über meine Wange und entzündete das Feuer, das zwischen uns immer präsent war.

„Ich bin der Glückliche, Zauberer.“ Ich drehte den Kopf, um ein paar seiner Finger in den Mund zu nehmen. Er schnappte nach Luft und es klang für mich süßer als jede Musik. Mein Körper kribbelte von dem sinnlichen Geräusch und ich ließ meine Hände über seine Brust bis zum Saum seiner Tunika wandern. Es war viel zu lange her, dass ich seine Haut an meiner gefühlt hatte. Das würde ich ändern.

Ich sog seine Finger tiefer in meinen Mund und demonstrierte, was ich in Kürze mit seinem Schwanz vorhatte.

„Du machst das viel zu gut.“ Er stöhnte leise, als meine Hand über seine Hüfte glitt und nach dem Saum der Tunika griff. Ich zog das weiche Material langsam an seinem Körper hoch und stellte sicher, dass ich dabei seinen Schwanz streifte. Sanft genug, dass es ihm nicht geben würde, was er wollte.

„Du bist so gemein“, beschwerte er sich.

Ich kicherte böse und saugte weiterhin an seinen Fingern. Ich wollte, dass ihm genau bewusst war, was er verpasste. Aber nicht lange. Als ich die Tunika unter seinem Kinn zusammenschob, wanderte ich mit einer Hand zurück zu einem Nippel. Quinn war wunderbar empfindlich und ich genoss es, ihn zu foltern. Meine Finger umschlossen die feste Knospe und ich drückte sie so zusammen, dass es gerade an der Grenze zum Schmerz war. Er wand sich unter mir und bog den Rücken durch.

Es gab nichts besseres, als meinem Zauberer Lust zu bereiten. Ich stellte sicher, dass der andere Nippel ebenso viel Aufmerksamkeit bekam. Ich strich mit einer Hand langsam über seinen Bauch und genoss, wie die glatten Muskeln unter meinen Fingern zuckten, als er sich bemühte, nicht zu zappeln.

399
669,35 ₽
Возрастное ограничение:
0+
Объем:
410 стр. 1 иллюстрация
ISBN:
9783960894384
Переводчик:
Издатель:
Правообладатель:
Bookwire
Формат скачивания:
epub, fb2, fb3, ios.epub, mobi, pdf, txt, zip

С этой книгой читают