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Bodentarget

Target bedeutet Ziel. Ein Bodentarget ist daher ein am Boden liegendes Ziel. Grundsätzlich gibt es unzählige Targets mit mannigfaltigen Einsatzmöglichkeiten, aber das wäre Stoff für ein neues Buch.

Ein Bodentarget nutzen wir, um den Hund an einer bestimmten Stelle platzieren zu können. Das ist sehr praktisch für viele Tricks, bei denen wir den Hund an einer genauen Stelle positionieren müssen, wie zum Beispiel bei Sprüngen. Ebenso, wenn ihr gern Fotos von eurem Hund macht, bei denen er mit fliegenden Öhrchen auf euch zugerannt kommt. So müsst ihr ihn nicht für jedes einzelne Bild wieder an einer bestimmten Stelle absetzen, sondern könnt ihn zurück zum Target schicken. Eine Voraussetzung dafür ist, dass er bereits die Pfote geben kann. Fragt das zwei- bis dreimal hintereinander ab und belohnt ihn. Im nächsten Schritt nehmt ihr das Target und legt es auf eure Hand. Ihr müsst kein spezielles Target kaufen, es kann ein altes Mousepad, ein Bierdeckel oder ein Topflappen sein. Berührt der Hund nun das auf eurer Hand liegende Target, markert und belohnt ihn dafür. Von Mal zu Mal senkt ihr eure Hand etwas mehr ab. Klappt es weiterhin gut, legt ihr das Target auf den Boden, lasst eure Hand aber noch ein wenig darunter. Berührt auch jetzt der Hund wieder das Target, kommt der spannende Moment und ihr nehmt eure Hand weg. Klappt es, super! Marker und Jackpot. Falls nicht, geht ihr wieder einen Schritt zurück.

Sobald euer Hund es sicher schafft, die Pfote auf das vor ihm liegende Target zu setzen, beginnt ihr damit, das Target so zu verschieben, dass er einen Schritt machen muss, um es berühren zu können. Dehnt die Entfernung immer weiter aus. Für Fotos könnt ihr sehr unauffällige Targets wählen, einen Stein oder ein Blatt zum Beispiel.


Foto © M. Zaitz

Ein Bodentarget hilft dabei, euren vier beinigen Teampartner an der richtigen Stelle zu platzieren.


Foto © M. Zaitz

GRUNDSIGNALE ZUM AUFBAU DER TRICKS

Mit Grundsignalen meine ich in diesem Fall nicht Sitz, Platz, Fuß oder Ähnliches. Sicher sind es sehr wichtige Signale, die euer Hund wahrscheinlich auch schon beherrscht. Mir geht es jedoch um Signale, die zur Ausführung der Tricks im Buch notwendig werden. Es handelt sich um wiederkehrende Signale, die euch beim Erarbeiten der verschiedenen Tricks helfen können.

Nimm

Auf das Signal Nimm soll der Hund einen von euch gewünschten Gegenstand ins Maul nehmen. Bei vielen Hunden ist das ganz einfach: Sie haben ein Lieblingsspielzeug, einen Ball oder ein Stofftier. Nehmt das Spielzeug in die Hand, haltet es dem Hund hin und schaut, ob er hineinbeißt. Tut er das, bestätigt ihn sofort mit einem Click oder eurem Markerwort. Gleich darauf folgt die Belohnung. Klappt es mit Spielzeug oder Ball sicher, könnt ihr mit einfachen Alltagsgegenständen beginnen: Taschentücherpäckchen, Socken, Leine etc. Wenn auch das ohne Probleme funktioniert, könnt ihr den Schwierigkeitsgrad etwas heraufsetzen und übt mit Geldscheinen, Schlüsseln oder Ähnlichem. Viele Hunde scheuen sich, metallene Dinge wie zum Beispiel Schlüssel ins Maul zu nehmen. Ihr könnt es eurem Hund in diesem Fall leichter machen, indem ihr ein Band oder einen gut zu fassenden Anhänger am Schlüssel befestigt.

Wenn der Hund den Gegenstand nicht ins Maul nehmen möchte, werdet kreativ. Macht den Gegenstand spannend, sorgt dafür, dass er gut riecht. Spielt mit dem Gegenstand, ohne jedoch den Hund zu beachten. Tut das so ausgelassen, dass euer Hund auch unbedingt damit spielen möchte. Denkt dabei daran, dass die Gegenstände, mit denen ihr übt, darunter leiden können. Soll euer Hund zum Beispiel ein Telefon ins Maul nehmen, übt bitte nicht mit einem Handy der neuesten Generation. Nehmt stattdessen ein defektes oder sehr altes Telefon, das ihr nicht mehr benötigt. Auf dem Flohmarkt finden sich wahre Schätze zum Üben.


Foto © M. Zaitz

Beginnt mit einfachen Dingen, wie mit dem Lieblingsspielzeug …


Foto © M. Zaitz

… und wenn es so gut klappt, auch mit anderen Dingen.

Touch

Beim Touch soll der Hund Gegenstände mit der Pfote berühren. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ihm dies beizubringen. Zum Beispiel mit einem sogenannten Targetstick. Der Targetstick ist das, was ihr vielleicht noch aus der Schule aus dem Erdkundeunterricht kennt. Ein Zeigestock, der wie eine Antenne ausgezogen werden kann und so in der Länge variabel ist. Es gibt für das Clickertraining spezielle Targetsticks, die eine abgerundete, etwas größere Spitze haben. Genauso gut kann man auch eine Fliegenklatsche als Target verwenden. Zeigt eurem Hund den Targetstick. Lasst ihn daran schnüffeln und gebt ihm Zeit, das Ding gründlich zu untersuchen. Bestätigt zu Beginn jeden Pfoteneinsatz und achtet darauf, den Stab so zu halten, dass der Hund nur die Zeigespitze treffen kann. Markert und belohnt nur das Treffen der vorgegebenen Fläche, um dem Hund sicher zu vermitteln, wofür genau es eine Belohnung gibt. Klappt es zuverlässig, könnt ihr das Signalwort Touch einführen.

Mit dem Targetstick könnt ihr nun den Hund anleiten, unterschiedliche Gegenstände zu berühren und die Pfote am gewünschten Ort einzusetzen. Das Ausschleichen des Targets bei den einzelnen Übungen geht dann recht einfach. Ihr lasst den Hund mehrfach hintereinander mithilfe des Targetsticks den Gegenstand berühren, markert und belohnt ihn. Wartet bitte ab, ob euer Hund auch ohne die Hilfe des Targetsticks auf die Lösung kommt. Klappt das nicht, übt ihr noch eine Weile mit Stick weiter.


Foto © M. Zaitz

Ihr könnt einen Target stick verwenden …


Foto © M. Zaitz

… oder zum Beispiel auch eine Fliegenklatsche nehmen.

Eine andere Möglichkeit ist es, einen Klebepunkt oder ein simples Post-it anstelle eines Targets zu nehmen. Das funktioniert am besten, wenn ihr den Klebezettel anfangs in die Hand klebt und euren Hund die Pfote drauflegen lässt. Allmählich „verschiebt“ ihr den Klebezettel zum Beispiel auf den Finger oder den Arm. Im nächsten Schritt könnt ihr dazu übergehen, den Zettel auf den Boden zu kleben oder auf Gegenstände, die euer Hund berühren soll.

Achtet beim Üben gut darauf, dass ihr nur das Berühren belohnt und nicht etwa Kratzen oder Hauen mit der Pfote, ihr bekommt sonst ein völlig anderes Verhalten.

Stups

Auf das Signal Stups berührt der Hund Gegenstände mit seiner Nase. Der einfachste Weg, das aufzubauen, ist es, dem Hund die Hand vor die Nase zu halten. Sobald er sich annähert und mit seiner Nase die Hand berührt, bestätigt ihr euren Hund. Manchmal hilft es, die Hand erst etwas spannend zu machen, beispielsweise eine Faust zu machen, sie sich vor den Mund zu halten, ein lustiges Geräusch zu machen und sie dann dem Hund hinzuhalten. Viele Hunde werden dadurch so neugierig, dass sie gleich genauer schauen wollen und mit der Nase die Hand berühren.


Foto © M. Zaitz

Markert und belohnt jede Berührung eurer Hand.


Foto © M. Zaitz

Bluna rollt auf das Signal: Stups einen Ball.


Foto © M. Zaitz

Agathe hat bereits gelernt, kontrolliert am Seil zu ziehen.

Ebenfalls möglich ist, das Stups mit dem Targetstick oder dem Klebepunkt wie beim Touch zu erarbeiten. Dann würde ich allerdings Targets verwenden, die sich deutlich voneinander unterscheiden, damit euer Hund sicher weiß: „Aha! Targetstick: Also immer die Nase dran. Fliegenklatsche: Immer die Pfote drauf.“ So erleichtert ihr euch das Training.

Nähert sich euer Hund zwar der Hand, stupst aber nicht, könnt ihr euch mit einem kleinen Trick behelfen: Nehmt ein Leckerchen in die Hand und schließt sie zur Faust. Haltet sie dem Hund hin, und wenn er beim Riechen daran die Hand berührt, markert und belohnt ihr sofort. Das wiederholt ihr ein paarmal, entfernt dann unauffällig das Leckerchen aus der Hand und versucht, ob der Hund trotzdem wieder mit der Nase die Hand berührt. Klappt auch das gut, fangt ihr an, die Hand leicht zu öffnen, immer ein klein wenig mehr als zuvor.

Erst wenn der Hund das Verhalten sicher wiederholen und zeigen kann, beginnt ihr mit der Signaleinführung.

Zieh

Das Zieh ist ein Signal, das wir für viele Tricks benötigen. Ich würde hierfür ein weiches Seil, einen Fleecestrick oder eine alte Socke nutzen.

Kennt euer Hund schon das Signal Nimm, könnt ihr ihm einfach das Seilende hinhalten. Zieht er unbeabsichtigt beim Hineinbeißen, könnt ihr das sogleich belohnen. Mag der Hund so gar nicht hineinbeißen und ziehen, könnt ihr versuchen, ihn zu einem kleinen Zergelspiel zu animieren. Wichtig ist dabei ein kontrollierter Ablauf, bei dem ihr sofort beim ersten Ziehen markert und belohnt. Wiederholt diesen Ablauf noch ein paarmal und versucht es dann wieder mit dem Hinhalten des Stricks. Sobald euer Hund zuverlässig zieht, wenn ihr ihm den Strick hinhaltet, könnt ihr mit der Einführung des Signals beginnen.


Foto © M. Zaitz

Liz tauscht bereitwillig das Seil gegen ein Leckerchen

Bring

Euer Hund soll auf das Signal Bring einen von euch gewünschten Gegenstand bringen. Wenn er noch nicht apportieren kann, beginnt in ganz kleinen Schritten. Nehmt eines seiner Spielzeuge oder einen anderen Gegenstand, mit dem ihr üben möchtet und den der Hund gerne nimmt. Diesen legt ihr direkt vor euren Hund. Wenn ihr euch dazu auf den Boden hockt, seid ihr schneller, wenn es ans Tauschen geht. Nimmt euer Hund den Gegenstand ins Maul, tauscht ihr rasch ein Leckerchen dagegen ein. Dazu streckt ihr eine Hand aus und haltet ihm für den Tausch einen Keks vor die Nase.

Tatsächlich ist es für viele Hunde schwer, begehrte Gegenstände abzugeben. Deswegen ist es nicht nur für das Tricksen wichtig, dass der Hund gut belohnt wird, wenn er Gegenstände gern tauscht. Sollte euer Hund sich damit entfernen wollen, sobald er den Gegenstand aufgenommen hat, leint ihn an, bis er das tolle Tauschspiel verstanden hat.

Sobald der Hund freudig das Spielzeug fallen lässt, könnt ihr den Schwierigkeitsgrad etwas erhöhen. Dazu legt ihr den Gegenstand nicht mehr direkt vor euch ab, sondern wenige Zentimeter seitlich versetzt. In kleinen Schritten erhöht ihr die Entfernung immer etwas mehr. Macht die Schritte nicht zu schnell zu groß. Denkt immer an das solide Fundament, das ihr benötigt.

In die Hand geben

Der Hund gibt euch einen Gegenstand in die Hand. Voraussetzung hierfür ist, dass er Dinge bereits ins Maul nimmt und eventuell sogar schon apportiert. Der Hund steht mit dem Gegenstand im Maul vor euch. Haltet eine Hand unmittelbar unter den Fang und bietet mit der anderen Hand ein Leckerchen so zum Tausch an, dass der Gegenstand in eure Hand fallen kann, wenn der Hund loslässt, um das Leckerchen zu nehmen. Hat er das gefressen, ermuntert ihr ihn, den Gegenstand wiederaufzunehmen, und wiederholt das In-die-Hand-Geben einige Male. Wählt euer Tauschobjekt so, dass der Hund es gern tauschen möchte. Für ihn wäre es beispielsweise ein schlechter Tausch, das neue Spielzeug gegen etwas Trockenfutter herzugeben. Dies könnte dazu führen, dass er daraufhin nicht mehr so gut mitarbeitet. Nehmt ihr hingegen ein relativ unattraktives Spielzeug, das gegen Fleischwurst getauscht wird, werdet ihr feststellen, wie rasch sich das Training verändert.


Foto © M. Zaitz

Gut aufgebaut, bringt euer Hund jeden beliebigen Gegenstand.

Immer wenn das Training gut läuft, erhöhen wir den Schwierigkeitsgrad, entweder indem wir die Gegenstände variieren oder indem wir beginnen, die Entfernung zur Hand zu vergrößern. Haltet eure Hand nicht mehr direkt unter den Fang, sondern ein paar Zentimeter seitlich davon. Hat euer Hund schon verstanden, dass es die Belohnung gibt, wenn das Spielzeug in eurer Hand landet, wird er den Kopf etwas drehen, um dann das Spieli in eure Hand abzugeben. Belohnt ihn in diesem Fall gleich mit einem Jackpot. Fällt der Gegenstand zu Boden, weil der Hund noch nicht richtig verknüpft hat, geht einfach einen Trainingsschritt zurück und übt über mehrere Einheiten noch mit der Hand unter dem Fang, bevor ihr es erneut versucht. Ziel ist es, dass der Hund Gegenstände in die Hand legt, egal auf welcher Höhe ihr diese haltet, immer im Rahmen der körperlichen Voraussetzungen eures Hundes.


Foto © M. Zaitz

Morris legt den Knochen in die ausgestreckte Hand.


Foto © M. Zaitz

BEVOR IHR STARTET

Vielen der Tricks habe ich einen Namen gegeben und ein Signal dafür vorgeschlagen. Selbstverständlich könnt ihr auch selbst kreativ werden und den Dingen einen anderen Namen geben. Beim Einführen eines Signals achtet darauf, dass ihr es erst einführt, wenn ihr euch sicher seid, dass der Hund das gewünschte Verhalten ausführen kann. Auch wenn das zuerst nur mit eurer Hilfe oder mit Leckerchen geschieht.


Foto © M. Zaitz

Im Alter zahlt es sich aus, dass ihr sowohl Sichtzeichen als auch Lautsignale trainiert habt.

Grundsätzlich bin ich eine Freundin davon, Sichtzeichen und Lautsignale einzuführen, und zwar so, dass der Hund entweder auf das eine oder das andere Verhalten sicher ausführen kann. Wenn Hunde älter werden, ist es wahrscheinlich, dass seine Sinne nachlassen. Wie praktisch ist es, wenn ihr dann auf mehrere Optionen in der Kommunikation zurückgreifen könnt.

Belohnung und Bestätigung: Welche Leckerchen sind sinnvoll?

In jeder Beschreibung der Tricks ist die Rede von Bestätigung und Belohnung. Die ideale Belohnung, die für jeden Hund gilt, gibt es nicht, denn es ist für jeden Hund sehr individuell. Es gibt Hunde, die toll für ihr Trockenfutter arbeiten und mit Begeisterung bei der Sache sind. Aber das muss nicht bei allen so sein. In solchen Fällen könnt ihr versuchen, den Anreiz zu erhöhen, indem ihr eine attraktivere Bestätigung wählt. Probiert einfach mal verschiedene Varianten aus, zum Beispiel industriell gefertigte Leckerchen oder aber stark riechenden Käse, Geflügelwürstchen, getrockneten Fisch oder getrocknete, klein geschnittene Lunge. Kocht Hühnerfleisch oder Hühnerherzen und findet heraus, was euer Hund am liebsten mag. Beobachtet euren Hund aufmerksam während des Trainings. Wenn ihr den Eindruck habt, er kann sich wegen der guten Kekse gar nicht mehr konzentrieren, fahrt wieder etwas die Attraktivität herunter. Wenn ich mit meinen Hunden trainiere, habe ich in der Regel drei unterschiedliche Qualitäten an Leckerchen dabei. Einmal sehr attraktive, das ist im Fall meiner Hunde Käse. Dann habe ich Würstchen oder Fleischwurst und das normale Trockenfutter. Ich mag es, tat- und schuldangemessen zu belohnen, das bedeutet: Führt der Hund einen Trick oder ein Verhalten so aus, dass es eine Eins mit Sternchen dafür geben müsste, gibt es die absolut beste Belohnung, die ich dabeihabe (den Käse). Ist es nur so mittelprächtig, aber ich hatte schon gemarkert, gibt es das Trockenfutter. Für alles, was dazwischenliegt, gibt es die zweitbesten Leckerchen. So könnt ihr sehr schön über die Qualität der Belohnung das Verhalten angemessen verstärken.


Foto © M. Zaitz

Futterbelohnungen sind sehr hilfreich beim Aufbau von Tricks.

Wenn ihr euch nicht sicher seid, was euer Hund am liebsten mag, probiert es mal mit einer Muffinform, die ihr mit unterschiedlichen Leckereien bestückt. Macht ein Foto von oben davon, damit ihr nachher noch wisst, welche Leckerchen wo waren. Dann filmt ihr, während euer Hund die Kekse aus den Förmchen fischt. Auf dem Video könnt ihr später schön analysieren, in welcher Reihenfolge euer Hund die Kekse gefressen hat. Um ganz sicherzugehen, wiederholt ihr das noch zwei Mal. Hunde mögen solche Entscheidungsangebote. Denkt aber bitte daran, die Leckerchen, die ihr im Training verfüttert, von der Tagesfutterration abzuziehen, sonst habt ihr bald einen übergewichtigen Hund.


Foto © M. Zaitz

Probiert in einer Muffinform mit verschiedenen Leckerchen aus, was euer Hund am liebsten mag.

Natürlich ist eine Belohnung nicht zwangsläufig etwas zu essen, das wäre zu kurz gedacht. Ich nutze für meine Hunde viele Belohnungsvarianten, wie zum Beispiel Rennspiele, Buddeln, ins Wasser springen lassen, mit anderen Hunden spielen oder Zergelspiele. Aber beim Aufbau von Tricks und auch anderem Verhalten ist eine Futterbelohnung sehr praktisch und in meinen Augen das Mittel der Wahl. Welche Art von Bestätigung ihr auch wählt, bedenkt bitte, dass ihr zeitnah und punktgenau belohnt, damit der Hund sein Verhalten mit der Belohnung verknüpfen kann. Hierbei ist das Arbeiten mit Markersignal oder Clicker eine großartige Hilfe.

Ich weiß nicht, wie oft ich in den letzten Jahren die Aussage gehört habe, der Hund solle das alles aber auch ohne Belohnung machen. Warum sollte er? Hunde sind hoch soziale Tiere und wir sollten ihnen Anerkennung dafür zollen, dass sie mit uns arbeiten. Die meisten von uns hatten sicher das Bild vom besten Freund des Menschen im Kopf, als wir uns einen Hund ins Haus geholt haben. Dann verhalten wir uns doch bitte auch eines besten Freundes würdig und missbrauchen ihn nicht als Befehlsempfänger, der nix zu melden hat. Die Motivation muss stimmen. Das ist beim Hund wie beim Menschen so. Lediglich die Dinge, die uns motivieren, sind unterschiedlich. Sicherlich müsst ihr, wenn ein Trick oder ein Signal einmal gefestigt ist, den Hund nicht jedes Mal mit einem Leckerchen bestätigen, jedoch solltet ihr zumindest verbal immer eine Rückmeldung geben und variabel bestätigen.


Foto © M. Zaitz

Kleine Übungseinheiten und viel Spaß verhindern Überforderung bei eurem Hund.

Jackpot

Ein Jackpot ist die ultimative Belohnung. Er besteht entweder aus besonders guten Leckerchen, die ihr anstelle der üblichen Belohnungshappen gebt, wenn der Hund eine absolut tolle Leistung erbracht hat. Der Klassiker ist aber, dass der Hund anstelle eines Leckerchens eine extra große Menge davon bekommt. Diesen Jackpot könnt ihr einbauen, wenn ihr seht, dass euer Hund einen großen Schritt nach vorn gemacht hat. Belohnt zeitnah und mit der angemessenen Begeisterung. Euer Hund soll merken, wie sehr ihr euch über seine gute Leistung freut. Jackpots halten die Motivation des Hundes sehr hoch und fördern seine Leistungswilligkeit. Ihr könnt die Leckerchen zum Beispiel auf dem Boden ausstreuen, dem Hund viele nacheinander geben oder ihn zur Belohnung den Rest der Leckerchentasche ausräubern lassen.

Dauer des Trainings

Wenn ihr euch die Beschreibungen zu einzelnen Tricks durchlest, werdet ihr vielleicht denken: „Prima, das machen wir jetzt mal!“ Eine enthusiastische Einstellung ist wunderbar, und wenn ihr mit Spaß an die Dinge herangeht, werdet ihr diese Freude auch an euren Hund weitergeben können. Bedenkt aber bitte, dass ein Hund nicht eine halbe Stunde am Stück hoch konzentriert lernen kann. Das Aufnahmevermögen eines Hundes ist von verschiedenen Faktoren geprägt: Alter, Umgebung, Temperatur, Tageszeit, Stimmung oder die Art des Lernens. Das Tolle ist: Fünf Minuten am Stück zu üben, reicht völlig aus. Übt lieber häufiger am Tag. Einige der Übungen kann man wunderbar in den Alltag einbauen, zum Beispiel während der Spaziergänge. Mehrere kleine Einheiten können sehr erfolgreich sein, denn der Hund hat mehrfach am Tag Gelegenheit, mit euch spielerisch zu trainieren, und wird so immer wieder an das Gelernte „erinnert“. Erwartet bitte nicht zu viel, weder von euch noch von eurem Hund. Manche Tricks erfordern viel Übung und sind sicher nicht an einem Tag zu erlernen. Lasst euch dadurch nicht entmutigen. Der Weg ist das Ziel! Übt in vielen kleinen Schritten, freut euch über Teilerfolge und werdet so ein immer besserer Trainer für euren Hund.

1 531,18 ₽
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337 стр. 213 иллюстраций
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9783840464850
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