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BORUSSIA DORTMUND

Welcher Fußballverein hat schon einen eigenen Walk of Fame? Genau: Borussia Dortmund. Der nicht zufällig an sein Vorbild in Hollywood erinnernde »BVB Walk of Fame« ist ein 2009 anlässlich des hundertsten Jahrestags der Vereinsgründung angelegter Themenweg durch Dortmund, der von der Geburtsstätte nahe dem Borsigplatz bis zum Westfalenstadion reicht und in Form beschrifteter Sterne wichtige Ereignisse und Personen der Vereinsgeschichte markiert. Ursprünglich waren das passend zum Jubiläum genau hundert Sterne – danach und bis heute wurden und werden aber noch weitere Sterne verlegt. Denn die Geschichte dieses Vereins war und ist eine Erfolgsgeschichte: Mit acht deutschen Meistertiteln, vier DFB-Pokalsiegen, fünf Superpokalsiegen, dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger, der Champions League und des Weltpokals gehört der BVB zu den herausragendsten deutschen Fußballclubs; mit mehr als 155 000 Mitgliedern sind die Borussen zudem der drittgrößte Sportverein in Deutschland und der fünftgrößte der Welt. Die Schwarzgelben sind zudem der erste und einzige Club, der den deutschen Meistertitel mit der gleichen Elf verteidigen konnte, und der erste deutsche Verein, der sowohl Europacupals auch Champions-League-Sieger werden konnte. Und im Jahr 1999 war der dafür in Teilen durch einen Beschluss der Mitgliederversammlung in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) umgewandelte BVB der erste deutsche Bundesligaverein, der an die Börse ging (Ausgabekurs der ersten Aktie: elf Euro).

Als Folge der Wirtschaftskrise und eigener unternehmerischer Fehlentscheidungen gerieten die Borussen später in finanzielle Schwierigkeiten, was auch ein Umdenken in sportlichen Fragen zur Folge hatte. Statt weiterer teurer Zukäufe auf dem internationalen Transfermarkt entschied man sich dazu, vermehrt auf Talente aus dem eigenen Nachwuchs zu setzen und diese zu fördern. Mit Erfolg, wie sich herausstellen sollte – nicht zuletzt in Form neuer Sterne auf dem BVB Walk of Fame.

VEREIN: BALLSPIELVEREIN BORUSSIA 09 DORTMUND

SPITZNAMEN: DIE BORUSSEN, DIE SCHWARZGELBEN, DER BVB

GRÜNDUNGSJAHR: 1909

SPIELSTÄTTE: WESTFALENSTADION (SIGNAL IDUNA PARK), DORTMUND (81 365 PLÄTZE)

BERÜHMTE SPIELER: MICHAEL ZORC, KARL-HEINZ RIEDLE, MATTHIAS SAMMER, MARIO GÖTZE, MARCO REUS


1. 1945–1964. Am 19. Dezember 1909 wurde der Dortmunder »Ballspielverein Borussia 09« von einer Gruppe junger Männer gegründet, die mit der Leitung der Kirchenmannschaft der nahe am Borsigplatz gelegenen katholischen Dreifaltigkeits-Gemeinde, in der sie bis dahin spielten, unzufrieden waren. Der Name steht im Neulateinischen für Preußen, wurde aber von der Borussia-Brauerei in der Dortmunder Steigerstraße übernommen: Als Inspiration diente ein altes Reklameschild der (bereits im Jahr 1901 in Konkurs gegangenen) Brauerei, das im Sitzungszimmer der Vereinsgründer in der Gaststätte »Zum Wildschütz« hing. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhielt der Fußballclub sein erstes Wappen.


2. 1964–1974. Nach dem dritten Meistertitel im Jahr 1963 gab man dem Vereinwappen einen schwarzen Hintergrund – eine Farbe, die Macht, Autorität und Stärke symbolisiert. Ihre Gegner ließen sich davon offenbar nur bedingt beeindrucken: Die Borussen gewannen nur einen einzigen Titel mit diesem Wappen.


3. 1976–1978. Nach dem erfolgreichen Werbecoup von Eintracht Braunschweig begann man auch in Dortmund zu experimentieren. Der Club schloss eine Vereinbarung mit dem Tabakunternehmen Samson: Nicht nur der Markenname des Sponsors sollte auf den T-Shirts der Spieler stehen, sondern auch das BVB-Wappen nach dem Braunschweiger Jägermeister-Vorbild angepasst werden. Die Dortmunder Fans waren von diesem Deal nicht gerade begeistert. Und dass ihre nun im Zeichen des Samson-Löwen spielende Mannschaft mit einem 0:12 gegen Borussia Mönchengladbach die höchste Niederlage ihrer Geschichte verzeichnen musste, machte die Sache auch nicht besser.


4. 1974–1976 und 1978–1993. Zwei Jahre nach dem Erscheinen des Löwen in ihrem Wappen und dem Ablauf des Werbevertrages mit Samson kehrten die Dortmunder zur ursprünglich goldgelben Hintergrundfarbe zurück – sehr zur Freude der Fans. Dieses neue Wappen war das erste in der Vereinsgeschichte, das den Namen der Stadt nicht mehr enthielt.


5. 1993 bis heute. Back to the roots: Das heutige Wappen ähnelt dem ursprünglichen von 1945 wieder sehr. Es unterscheidet sich nur in der Farbe und durch das Weglassen des Städtenamens. Stattdessen verknappte man das Ganze auf die Initialen des Clubs und das Gründungsjahr – mehr braucht es hier ja auch nicht. Übrigens: Das BVB im Wappen der Borussen steht zwar für »Ballspielverein Borussia« aber nicht wenige Fans favorisieren die Idee, damit könnten auch die »Borussen vom Borsigplatz« oder, noch besser, die »Borussia-Fans vom Borsigplatz« gemeint sein ….

HAMBURGER SV

Der Hamburger SV macht seinem Spitznamen »Bundesliga-Dino« alle Ehre: Über ein halbes Jahrhundert lang spielten die Hamburger in der höchsten deutschen Liga – als einziger der 16 Gründungsmitglieder ununterbrochen in 55 Spielzeiten von der Einführung der Bundesliga in der Saison 1963/64 bis zum Ende der Saison 2017/18. Und zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Buches sah es es ganz so aus, als ob der Abstieg 2018 nur ein kurzes Zwischenspiel werden würde, denn im Dezember des Jahres stand der HSV als Herbstmeister an der Spitze der 2. Bundesliga.

Was der Traditionsverein auch der nie ausbleibenden Unterstützung durch seine Fans verdankt: Nur wenige Wochen nach dem durch den Abstieg markierten traurigsten Moment in der 130-jährigen Clubgeschichte konnte der Verein im Juli 2018 mit 5000 neuen Mitgliedern sogar einen neuen Rekord mit nun mehr als 81 000 Mitgliedern feiern (bis zum Ende dieses Jahres stieg diese Zahl sogar auf über 87 000).

Auch die Erfolge des Vereins, dessen professionelle Fußballabteilung 2014 in die HSV Fußball AG ausgegliedert wurde, können sich sehen lassen: Mit sechs deutschen Meistertiteln, drei DFB-Pokal- und zwei Ligapokalsiegen sowie dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger und des Europapokals der Landesmeister gehören die Hamburger zu den erfolgreichsten deutschen Fußballclubs.

Beständigkeit zeigt der HSV nicht zuletzt im Design seines Wappens: Es ist das einzige eines deutschen Bundesligisten, das bis heute seit der Ligagründung im Wesentlichen unverändert blieb – nur die Breite der mittleren Quadrate variierte in der Vergangenheit. Inspiriert wurde das Design vom »Blauen Peter«, einem Flaggensignal für »Alle Mann an Bord«, das anzeigt, dass ein Schiff innerhalb der nächsten 24 Stunden auslaufen soll«. Auf zu neuen Ufern, also – oder, mit Blick auf den HSV: zu neuen Erfolgen.

VEREIN: HAMBURGER SPORT-VEREIN

SPITZNAME: DER BUNDESLIGA-DINO

GRÜNDUNGSJAHR: 1887

SPIELSTÄTTE: VOLKSPARKSTADION, HAMBURG (57 000 PLÄTZE)

BERÜHMTE SPIELER: UWE SEELER, FELIX MAGATH, KEVIN KEEGAN, SERGEJ BARBAREZ, RAFAEL VAN DER VAART


1. Der Hamburger SV entstand am 2. Juni 1919 durch die Fusion der drei Vereine SC Germania von 1887, Hamburger FC von 1888 und FC Falke 06. Als offizielles Gründungsdatum gilt der 29. September 1887 – das bezieht sich auf den SC Germania. Das erste Wappen des HSV visualisierte noch den Zusammenschluss dieser drei Vereine, hatte aber nicht lange Bestand.


2. 1919–1978. Traditionell laufen die Spieler des HSV in Rot und Weiß, den Farben der Hansesadt Hamburg, auf den Platz, aber für das Wappendesign orientierte man sich an den Vereinsfarben des SC Germania, Schwarz und Weiß. Es zeigt ein weißes Quadrat mit schwarzem und weißen Rand auf blauem Grund. Da das Quadrat auf der Spitze steht, wird das Wappen von den Fans in der Regel »Die Raute« genannt.


3. 1978 bis heute. Ende der 1970er-Jahre wurde das Wappen des HSV noch ein weiteres Mal in den Abmessungen, den Farben und der Formgebung modifiziert. Von diesen Änderungen abgesehen hat sich seit dem Jahr 1919 nicht mehr viel am Design des Wappens verändert.

1. FC KAISERSLAUTERN

Der FC Kaiserslautern wurde in seiner rund 120 Jahre alten Geschichte viermal deutscher Meister, gewann zweimal den DFB-Pokal, einmal den deutschen Superpokal und stand im Viertelfinale der Champions League sowie zweimal im UEFA-Pokal-Halbfinale. Nationalspieler wie Klaus Toppmöller, Andreas Brehme, Michael Ballack und Miroslav Klose kickten für diesen Verein, das Fritz-Walter-Stadion trägt den Namen des Kapitäns der Nationalmannschaft, die 1954 Weltmeister wurde. Was also macht ein solcher Club in der dritten Liga?

Zwischen dem letzten Meistertitel und dem Abstieg zum Ende der Saison 2018/19 in die dritte Liga liegen nur 20 Jahre. Vielleicht begann der Niedergang schon mit oder kurz nach dem sensationellen Meistertitel im Jahr 1998. Denn genau das war dieser Titel: sensationell. Als Gründungsmitglied der Bundesliga hatte sich Kaiserslautern mehr als drei Jahrzehnte lang, von 1963 bis 1996, in der 1. Bundesliga halten können. Schon ein Jahr nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga erfolgte der Wiederaufstieg, und dann geschah etwas, das es bis dahin noch niemals gegeben hatte: der Gewinn der deutschen Meisterschaft durch einen Aufsteiger.

Wie gesagt: eine Sensation. Doch dann ging es bergab. Die notwendigen Umbauten des Heimstadions zur Fußball-WM 2006 verschlangen Unsummen, teure Fehleinkäufe kamen hinzu, und schließlich drohte dem Traditionsverein sogar die Insolvenz. Im Frühjahr 2006 stieg der FCK ein zweites Mal ab und durchlitt vier Spielzeiten in der 2. Bundesliga, ehe der Verein 2010 erneut den Aufstieg schaffte. Doch dieses Mal blieb die Sensation aus – der Aufenthalt in der höchsten deutschen Spielklasse währte nur kurz: Zwei Jahre später stieg der Verein erneut ab, kämpfte sechs Spielzeiten lang mal um den Aufstieg in die 1. Bundesliga, mal um den Klassenerhalt – und stieg dann im Jahr 2018 sogar noch in die 3. Liga ab. Ein schwerer Schlag für den Traditionsverein und seine Fans, die ihrem Club bei allen Höhen und Tiefen stets die Treue hielten.

VEREIN: 1. FUSSBALLCLUB KAISERSLAUTERN

SPITZNAME: DIE ROTEN TEUFEL

GRÜNDUNGSJAHR: 1900

SPIELSTÄTTE: FRITZ-WALTER-STADION, KAISERSLAUTERN (49 850 ZUSCHAUER)

BERÜHMTE SPIELER: FRITZ WALTER, ERNST DIEHL, RONNIE HELLSTRÖM, WERNER MELZER, MICHAEL BALLACK, MIROSLAV KLOSE




1.–3. 1900–1909, 1901–1907 u. 1902 bis 1909. Über die genaue Entstehung des Fußballs in Kaiserslautern gibt es zum Teil widersprüchliche Angaben. Als Gründungsdatum des Vereins wird das Jahr 1900 angegeben – das entspricht dem Gründungsdatum des FC 1900 Kaiserslautern. Neun Jahre später vereinigte sich dieser mit dem FC Palatia und dem FC Bavaria 1902 zum F(ußball) V(erein) Kaiserslautern.




4.–6. 1909–1929. Der FV Kaiserslautern nutzte drei unterschiedliche Wappen. Das linke ist vom Stadtwappen inspiriert (der deutsche Kaiser Friedrich I. Barbarossa hatte in der Gegend Jagdgründe, und es heißt, dass der Hecht sein Leibgericht gewesen sei). Hier kam auch schon zum ersten Mal die Farbe zum Einsatz, der die Kaiserslauterner ihren Spitznamen verdanken: »Die roten Teufel«.



7.–8. 1910–1929, 1929–1931. Parallel zum FVK gab es den Sportverein Phönix Kaiserslautern, dessen Vereinswappen links zu sehen ist, 1929 fusionierten beide zum FVK/Phönix Kaiserslautern.


9. 1931–1945. Zwei Jahre nach der Fusion änderte der Verein seinen Namen in 1. FC 1900 Kaiserslautern. Dazu gehörte auch ein neues Vereinswappen, das dem heutigen schon sehr ähnlich sah.


10. 1950–1963. Diese im Jahr 1950 vorgestellte Wappen steht für einen Neubeginn des Vereins nach dem Zweiten Weltkrieg.


11. 1964 bis heute. Das in der Gründungssaision der Bundesliga vor gestellte Wappen steht mit nur zwei Ausnahmen seit Januar 1964 für den 1. FC Kaiserslautern.


12. 2010–2012. Diese Variante des Wappens wurde vorgestellt, als der Verein sein 110-jähriges Jubiläum feierte.

1. FC KÖLN

Der 1. FC Köln ist kein Verein wie jeder andere. Das belegt ein Blick in die Historie des am 13. Februar 1948 durch den Zusammenschluss der Spielervereinigung Sülz 07 und des Kölner Ballspiel-Club (KBC) 1901 zum 1. Fußballclub 07/07 gegründeten Clubs: Bereits auf seiner zweiten Karnevalssitzung, zwei Jahre nach der offiziellen Vereinsgründung, wurde dem damaligen Vereinspräsidenten, Franz Kremer, von einem Zirkus ein Geißbock als Maskottchen überreicht, das man auf den Namen des Trainers Hennes Weisweiler taufte. Schon früh wurde das Maskottchen in das Vereinswappen integriert, und zum DFB-Polkalfinale am 17. April 1954 liefen dann erstmals auch die Spieler des 1. FC Köln mit dem Geißbockemblem auf dem Trikot auf.

Nach der Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 konnten sich die Geißböcke 35 Jahre lang ununterbrochen, bis 1998, in der höchsten deutschen Spielklasse halten; sie wurden dreimal Deutscher Meister, gewannen viermal den DFB-Pokal, standen einmal im Finale des UEFA-Pokals und achtmal in einem Europapokal-Halbfinale. In den 1990er-Jahren kam es zu finanziellen Problemen und zum sportlichen Absturz. In den beiden darauffolgenden Jahrzehnten entwickelte sich der FC zu einer Fahrstuhlmannschaft und spielte in der Saison 2018/19, nach dem sechsten Abstieg, erneut in der 2. Bundesliga.

Ungeachtet solcher Höhen und Tiefen versteht man es in Köln, zu feiern – auch jenseits des Karnevals und im Zweifel lieber zweimal als einmal: So feierte man den 50. und 60. Geburtstag des Vereins in den Jahren 1951 und 1961. Dabei berief man sich auf das Gründungsdatum des Kölner Ballspiel Club 1901. Und weil es so schön war, feierte man diese beide Geburtstage in den Jahren 1998 und 2008 gleich noch einmal. Diesmal berief man sich auf das Datum der offiziellen Gründung durch den Zusammenschluss der drei Vereine im Jahr 1948. Der eigentliche Grund dafür ist aber vielleicht doch ein anderer: Der 1. FC Köln ist eben kein Verein wie jeder andere.

VEREIN: 1. FUSSBALLCLUB KÖLN 01/07

SPITZNAMEN: DIE GEISSBÖCKE

GRÜNDUNGSJAHR: 1948

SPIELSTÄTTE: RHEINENERGIESTADION, KÖLN (49 698 PLÄTZE)

BERÜHMTE SPIELER: WOLFGANG OVERATH, TONI SCHUMACHER, KLAUS ALLOFS, THOMAS HÄSSLER, LUKAS PODOLSKI


1. 1948–1950. Das erste Wappen zeigt bereits den Kölner Dom, das Wahrzeichen der Stadt und (seit 1996) ein Weltkulturerbe der UNESCO. Die Ziffer eins weist wie in anderen Fußballwappen des Landes darauf hin, dass einer der Vorläufer des Clubs, aus dem der spätere FC entstand, der erste Fußballverein der Stadt war.


2. 1950–1960. In dieser überarbeiteten Version des Vereinswappen sieht man bereits das Maskottchen, dem der Kölner Verein seinen Spitznamen »Die Geißböcke« verdankt.


3. 1970–1980. Geißböcke kommen und gehen – auch beim 1. FC Köln, wo das das Maskottchen Hennes genannt wird. Stirbt ein Hennes, wird ein neuer ausgewählt. Hennes II. soll von Fans aus Borussia Mönchengladbach vergiftet worden sein – ein Gerücht, das die ohnehin traditionell bestehende Rivalität zwischen den beiden Vereinen noch anheizte. Tatsächlich wurde Hennes II. im Jahr 1970 von einem Schäferhund getötete.


4. 1990 bis heute. Seit das Maskottchen in die Gestaltung des Vereinswappens integriert wurde, gab es nur noch geringfügige grafische Veränderungen. Übrigens ist der (echte) Geißbock nicht nur bei allen Heimspielen des Kölner Vereins dabei, das Maskottchen hat sogar ein eigenes Plattenabel und eine Parfümlinie. Zudem agierte der Geißbock auch schon erfolgreich als Schauspieler. Eine besonders tragische Rolle übernahm er in der Fernsehserie SK Kölsch: als Mordopfer. Der aktuell amtierende Hennes VIII. lebt seit Sommer 2014 im Kölner Zoo.

BAYER 04 LEVERKUSEN

Es gibt Spitznamen, die trägt man stolz – auf andere könnte man gerne verzichten. Fragen Sie Bayer 04 Leverkusen: Der Verein wird u.a. »Neverkusen« genannt, wegen seiner angeblichen Unfähigkeit, Titel zu gewinnen. Dabei hat der am 1. Juli 1904 als »Turn- und Spielverein der Farbenfabriken vorm. Friedrich Bayer & Co. in Leverkusen« (kurz TuS 04) gegründete Verein durchaus schon große Erfolge erzielt – mit dem DFB-Pokal auf nationaler Ebene und mit dem UEFA-Pokal im europäischen Rahmen.

Kaum weniger schmeichelhaft, aber schon eher zutreffend ist ein weiterer Spitzname des Vereins: »Vizekusen«. Denn seit 1993 hat die im Jahr 1979 in die Bundesliga aufgestiegene Werkself nie mehr als einen zweiten Platz in einem nationalen oder internationalen Wettbewerb erreicht.

Unvergessen ist in diesem Zusammenhang die Saison 2001/02. In der Bundesliga steht Bayer 04 nach dem 31. Spieltag mit fünf Punkten Vorsprung vor Borussia Dortmund an der Tabellenspitze. Doch nach zwei Niederlagen zu Hause gegen Bremen und in Nürnberg ziehen die Dortmunder am 33. Spieltag noch an Leverkusen vorbei – und lassen sich diese Führung auch am letzten Spieltag nicht mehr nehmen. Für Bayer 04 reicht es – nun schon zum vierten Mal in der Bundesliga – nur zur Vizemeisterschaft. In Leverkusen vergießt man Tränen, die schnell vergessen sein könnten, denn es stehen noch zwei bedeutende Finalspiele aus: in der UEFA Champions League gegen Real Madrid und im DFB-Pokal gegen Schalke 04.

Um es kurz zu machen: Bayer 04 verliert beide.

Die bitteren Tränen bleiben – aber wahre Größe zeigt sich eben auch in der Niederlage.

VEREIN: BAYER 04 LEVERKUSEN

SPITZNAMEN: WERKSELF, PILLENDREHER, NEVERKUSEN, VIZEKUSEN

GRÜNDUNGSJAHR: 1904

SPIELSTÄTTE: BAYARENA, LEVERKUSEN (30 210 PLÄTZE)

BERÜHMTE SPIELER: THOMAS HÖRSTER, ULF KIRSTEN, LÚCIO, MICHAEL BALLACK, STEFAN KIESSLING


1. 1904–1907. Da Bayer 04 Leverkusen von Mitarbeitern der Bayer AG gegründet wurde, einem der größten Chemie- und Pharmakonzerne des Landes, versteht es sich von selbst, dass sich auch die Gestaltung des Wappen auf das Unternehmen beziehen soll. Das erklärt den Globus und den traditionellen »Firmenlöwen« mit dem Hermesstab in der Pfote. Ihr erstes Spiel im Zeichen dieses Wappens spielte die Werkself am Weihnachtstag des Jahres 1907.


2. 1950–1969, 1969–1975. ImJahr 1923 separiert sich die Fußballbteilung vom ursprünglichen Verein und firmiert nun als »Sportvereinigung Bayer 04 Leverkusen«. Dreizehn Jahre später, 1936, passte man die Gestaltung an das charakterische »Bayer-Kreuz« an – dieser horizontal und vertikal verlaufende Schriftzug löste das zuvor im Unternehmen verwendete Löwen-Emblem ab und war bereits am 6. Januar 1904 im kaiserlichen Patentamt eingetragen worden. Im Lauf der nächsten Jahre gibt es eine ganze Reihe von Variationen des Vereinswappen, von denen hier zwei zu sehen sind.


3. 1975–1996. Mitte der 1970er-Jahre wurde der Verein durch ein ungewöhnlich geteiltes Emblem repräsentiert. Auf der linken Seite befindet sich das Bayer-Kreuz, auf der rechten Seite der Name des Vereins. Sowohl die Farbe als auch der Text dieses Wappendesigns wurden viermal geändert; Diese Version war zwischen den Jahren 1988 und 1996 im Einsatz.


4. 1996 bis heute. Der Firmenlöwe aus dem allerersten Vereinswappen feiert nochmal ein Comeback. Und zwar gleich in doppelter Form, denn nun sind es zwei Löwen, die das Bayer-Kreuz flankieren. Außerdem wird das Gründungsjahr des Vereins in die Gestaltung des Wappens aufgenommen. Schon bald nach der Veröffentlichung dieses Emblems erlebt der Verein eine goldene Ära und sichert sich in fünf Jahren (1997–2002) gleich vier große Erfolge: jeweils als Vize-Sieger, versteht sich.

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9783767920804
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