Читать книгу: «Heal», страница 2

Шрифт:

Einleitung

Vor knapp zehn Jahren dachte ich zum ersten Mal darüber nach, einen Dokumentarfilm über die schier unglaubliche Selbstheilungskraft unseres Körpers und die starke Wirkung unseres Geistes auf unsere Gesundheit und unser Leben zu drehen. Die Saat wurde gelegt, nachdem ich Bruce Liptons Buch The Biology of Belief (Deutsch: Intelligente Zellen: wie Erfahrungen unsere Gene steuern) gelesen hatte. Ich weiß noch, wie ich dachte: Also bestimmen die Gene unser Leben nicht? Das muss doch jeder wissen! Als ich einen Gottesdienst von Dr. Michael Bernard Beckwith im Agape International Spiritual Center besuchte, war das der erste Lichtstrahl, der diese Saat zum Keimen brachte. Dr. Beckwiths Worte inspirierten mich, meinem Herzen zu folgen. Denn er lehrte, dass eine Vision, die uns anzieht, ein sicheres Zeichen dafür ist, dass wir in Einklang sind mit der Aufgabe unserer Seele.

Ich merkte, dass ich, immer wenn ich von unserem Geist und unserem Heilungspotenzial als Menschen sprach, ganz kraftvoll und leidenschaftlich wurde. Das motivierte mich, alles darüber zu lesen, zu lernen und in Erfahrung zu bringen. Und dann las ich vor rund drei Jahren das Buch, das mit den letzten Anstoß zu meinem Film gab, Anita Moorjanis Dying to Be Me (Deutsch: Heilung im Licht: Wie ich durch eine Nahtoderfahrung den Krebs besiegte und neu geboren wurde). Die Woge der Inspiration, die mich durchdrang, als ich ihre bemerkenswerte Geschichte beendet hatte, verlieh mir die Gewissheit, dass ich es einfach tun musste. Wenn Anitas physischer Körper solch eine traumatische Sache heilen kann, dann schafft das jeder! Anders gesagt: Alles fügte sich wie von Gott gegeben. Ich entschied mich, meiner Leidenschaft zu folgen, den großen Sprung ins Unbekannte zu wagen und einen Dokumentarfilm mit meinen liebsten Lehrern zu diesem Thema zu drehen. Und natürlich enttäuschten mich Dr. Beckwiths Predigten nicht. In genau dem Augenblick, in dem ich der Vision meines Herzens folgte, unternahm das Universum alles, damit es klappte. Ich könnte den Arbeitsprozess am Film als ununterbrochenen Flow beschreiben. Natürlich gab es Hindernisse und Schwierigkeiten, aber ich fühlte deutlich, dass mir eine Kraft half, die größer war als ich. Diese Kraft ermöglichte es mir, mich fallen zu lassen und daran zu glauben, dass der Film gedreht werden musste. Ich war der Bote.

Als der Film anlief, war er sofort ein Erfolg. Die vielen positiven Reaktionen zeigten mir, wie viel seine Ideen bei den Menschen auslösten. Ich fasste Mut, verließ mich auf diese Dynamik und machte mich an die Buchversion, um die Botschaft noch weiter zu verbreiten. Ich hatte schon immer gern geschrieben, also war ich äußerst dankbar für diesen natürlichen nächsten Schritt. Als eifrige Leserin – die Kraft von Selbsthilfebüchern löste meine Reise der Heilung aus – überlegte ich mir, dass die Buchversion von Heal den Lesern nicht nur die Möglichkeit böte, die Botschaft mit nach Hause zu nehmen, sondern mir auch die Chance, manches detaillierter und tiefgreifender darzustellen, als es im Film möglich war.


Viele haben mich gefragt, ob ich zu dem Film Heal inspiriert wurde, als ich einen nahestehenden Menschen an eine bösartige Krankheit verlor oder ob ich selbst bereits einmal schwer erkrankt gewesen wäre. Zum Glück lautet die Antwort auf beide Fragen Nein. Und doch entfachten einige meiner (weniger schlimmen) gesundheitlichen Probleme schon früh ein Interesse an althergebrachten und natürlichen Heilmethoden.

Ein Erlebnis hatte ich in meiner Highschoolzeit. Ich war 16 Jahre alt und kam von einem Campingausflug zurück. Dann lag ich eine Woche mit grippeartigen Symptomen im Bett. Nach meiner Genesung blieben die Lymphdrüsen im Hals monatelang geschwollen. Mein Arzt checkte mich auf das Pfeiffer’sche Drüsenfieber und den Epstein-Barr-Virus – beide Male mit negativem Ergebnis. Er verschrieb mir Antibiotika, um die hartnäckige Entzündung zu bekämpfen, aber es nutzte nichts. Als nach zehn Monaten meine Lymphknoten immer noch golfballgroß aus meinem Hals standen (nicht gerade einfach für ein Mädchen in der Highschool), entschloss sich mein Arzt zu einer Lymphknotenbiopsie. Ich erhielt eine Narkose, ein Chirurg schnitt zweieinhalb Zentimeter lang in meinen Hals. Die Biopsie zeigte, dass die Schwellung gutartig war.

Einige Wochen danach begleitete ich meine Mutter nach der Schule zu ihrem Chiropraktiker. Der betastete meine Drüsen und meinte, ich sollte doch eine Woche lang ein paar Schluck Apfelessig pro Tag trinken. Meine Mutter trieb Essig mit Blaubeergeschmack auf, der trinkbar war, und ich befolgte seine Anweisungen. Und tatsächlich: Acht Tage später waren meine Drüsen wieder normal groß und gesund. Nach so vielen Arztbesuchen, einer Operation und drei Dosen Antibiotika stellte sich heraus, dass ich nur eine Flasche Essig aus dem Reformhaus gebraucht hatte. Für mich brach diese Erfahrung den Bann, weil man mir immer erzählt hatte, dass nur die Schulmedizin heilen kann. Ich hatte neues Vertrauen und eine neue Liebe für alternative, natürliche Methoden.

Seitdem ist meine Neugier über den Körper, seine Funktionsweise und darüber, wie Heiler Menschen erfolgreich durch unkonventionelle Methoden kurieren können, stets wach geblieben. Auf meiner Reise lernte ich viele Bereiche kennen, an denen sich Wissenschaft und Spiritualität die Hände reichen. Es verblüfft mich nach wie vor, weshalb traditionelle Heilmethoden wie Akupunktur, Energiemedizin, Kräuterheilkunde und Meditation, die seit Jahrtausenden erfolgreich eingesetzt werden, von der Schulmedizin nicht längst anerkannt sind. Diese Verwunderung und meine Neugierde bringe ich in meine Erkundung der traditionellen und neuen Grenzen des Heilens und Wohlbefindens ein.

Ich bin keine ausgebildete Ärztin. Ich bin auch keine Wissenschaftlerin. Ich bin nur eine Expertin für meine eigenen Lebenserfahrungen. Im Laufe der letzten zwanzig Jahre habe ich unzählige Heiler, alternative Therapeuten und Heilpraktiker in der Hoffnung aufgesucht, hier die Geheimnisse der wahren Gesundheit und des Glücks aufzudecken. Ich lernte Holistische Ernährung am Institute of Integrative Nutrition in New York. Ich beschäftigte mich mit Psychologie, Spiritualität, Quantenphysik, Energie, überlieferter Weisheit und vielen Formen des Heilens. Und obwohl ich fest daran glaube, dass Ernährung und Lebensstil maßgeblich für die Gesundheit sind, ist mir auch klar geworden, dass unser Geist und unsere Gedanken und Überzeugungen eine unmittelbare und mächtige Wirkung auf unseren Körper ausüben.

Ich bin absolut überzeugt, dass wir über mehr Heilkraft verfügen, als man uns glauben macht. Sie müssen mir das aber nicht einfach glauben – ich war unterwegs und habe führende Wissenschaftler, Ärzte und Lehrer auf dem Gebiet der ganzheitlichen Heilkunde befragt, zum Beispiel Deepak Chopra, Bruce Lipton, Marianne Williamson, Michael Bernard Beckwith, Kelly Turner und viele andere.

Heal verlässt sich aber nicht nur auf diese großen Denker, es handelt auch von wirklichen Heilungen von Leuten, denen ich begegnet bin. Eine Heilung kann äußerst komplex und sehr persönlich werden. Sie geschieht aus vielerlei Gründen. Sie kann sich sogar spontan ereignen. Die inspirierenden und emotionalen Geschichten der Überlebenden werden uns zeigen, was funktioniert und was nicht und warum das so war. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Erfolgsgeschichten dieser Menschen unseren eigenen Glauben an unsere Möglichkeiten stärken können.

Dieses Buch will zu einem Bewusstseinswandel beitragen, es will erhellen, was wirklich die Wurzel der Seuche chronischer Krankheiten ist, und was bei ihrer Heilung wahrlich möglich ist. Jüngste wissenschaftliche Ergebnisse belegen, dass wir nicht Opfer unserer unveränderlichen Gene sind; wir sollten auch nicht jeder beängstigenden Diagnose glauben. Denn tatsächlich haben wir viel mehr Kontrolle über unsere Gesundheit und unser Leben, als man uns gelehrt hat. Das Buch gibt Ihnen Kraft durch ein neues Verständnis der Wunder wirkenden Natur des menschlichen Körpers und des außergewöhnlichen Heilpotenzials, das in uns allen ist.

Lassen Sie uns beginnen.

1
Was ist Gesundheit?

»Die natürlichen Kräfte sind die wahren Heiler der Krankheiten.«

HIPPOKRATES

Zu viele Menschen fühlen sich machtlos, was ihre Gesundheit anbelangt. Die moderne Gesellschaft lehrt uns, wir seien unseren Genen ausgeliefert, folgten also einem völlig zufälligen (oder bereits entschiedenen) Schicksal. Nur Ärzte in weißen Kitteln mit einem Stethoskop um den Hals und einem Wunder wirkenden Rezeptblock können uns davor bewahren. Sind aber Tablettenpackungen und Operationen wirklich die beste Lösung?

Fast die Hälfte der Einwohner der USA leidet an einer chronischen Krankheit.1 Die Antwort ist also viel komplexer und liegt nicht in der Verschreibung von Pillen oder einer OP. Unter einer chronischen Krankheit versteht man einen Zustand, der andauert oder sich dauerhaft auswirkt, oder aber eine schwer heilbare Krankheit. Man spricht oft von chronisch, wenn die Erkrankung länger als drei Monate dauert, im Gegensatz zu einem akuten Zustand, der plötzlich eintritt und in den meisten Fällen auch schwerwiegender ist. Der Unterschied zwischen einer akuten Erkrankung und einer chronischen Erkrankung ist von Bedeutung, denn – wie Sie in diesem Buch noch erfahren werden – eines der größten Probleme unserer geschwächten Gesundheit und unseres angeschlagenen Gesundheitssystems ist, dass wir das akute Modell auch bei chronischen Krankheiten anwenden. Deshalb gelangen wir nie an die Wurzel des Problems und genesen langfristig nicht.

Noch heute ist die Diagnose Krebs so schrecklich wie vor vierzig Jahren, und er ist leider noch viel zu weit verbreitet. Angstzustände und Depressionen sind, so scheint es, so häufig wie Erkältungen, Autoimmunerkrankungen sind so alltäglich wie Hitzepickel im Sommer. Im letzten Jahrhundert haben Wissenschaft und Technologie schnellere Fortschritte gemacht als je zuvor, und doch sind wir kränker und depressiver als je zuvor.

Was ist hier los? Ist unsere Welt so vergiftet, dass Krankheiten unvermeidlich geworden sind? Natürlich tragen die Chemikalien in den industriell verarbeiteten Lebensmitteln und in unseren Haushaltswaren zu Krankheiten bei. Doch Heal ist nicht ein weiteres Buch über Diät, Ernährung und nachhaltiges Leben. In diesem Buch geht es um die tiefe Vernetzung unseres Geists mit unserer Physis – und wie tief greifend sich unsere Gedanken, Überzeugungen und Gefühle auf unsere körperliche Gesundheit auswirken.

»Geben Sie Ihr Bestes, bis Sie es besser wissen. Wenn Sie es dann besser wissen, machen Sie es besser.«

MAYA ANGELOU

Wie sich Stress auswirkt

Wie definiert sich »Gesundheit«? Wikipedia schreibt: »Gesundheit wird, auf den einzelnen Menschen bezogen, als Zustand des körperlichen und/oder geistigen subjektiven Wohlbefindens aufgefasst.« Körperliches Wohlbefinden bedeutet frei sein von Krankheit – uns geht es wohl. Eine gute Gesundheit sollte eigentlich unser natürlicher Zustand sein, so wie auch Blumen auf der Wiese blühen, ohne dass sie dafür etwas »tun« müssen. Wenn wir krank werden, dann fragen wir uns manchmal, was uns »aus der Bahn geworfen« hat, was unseren natürlichen Zustand aus dem Gleichgewicht brachte. Nach allem, was die Experten sagen, ist der größte Übeltäter Stress.

Die beängstigende Wahrheit über Stress

Seit 35 Jahren praktiziere ich als Arzt und habe in der Zeit viele Patienten untersucht. Ich habe viel Verrücktes gesehen und komme immer mehr zu dem Schluss, dass der letztendliche Auslöser jeder Krankheit der Stress ist.

DR. JEFFREY THOMPSON

Bei 90 Prozent der Leute ist es der Stress, der sie krank macht – und der Arzt verschreibt ihnen Antidepressiva und jede Menge anderer Medikamente.

JOAN BORYSENKO, PHD

Es gibt drei Arten von Stress. Es gibt da den physischen Stress, also Unfälle, Verletzungen, Stürze oder Traumata. Dann gibt es den chemischen Stress, etwa aufgrund von Bakterien oder Viren, Hormonen und Schwermetallen in Nahrungsmitteln, durch einen Kater oder den Blutzuckerspiegel. Und dann gibt es noch den emotionalen Stress, etwa Familiendramen, Verluste, sowohl des Arbeitsplatzes oder finanzieller Art. Durch all das geraten Gehirn und Körper aus dem Gleichgewicht.

DR. JOE DISPENZA

Im heutigen Informationszeitalter sind wir ununterbrochen schlechten Nachrichten ausgesetzt, spüren den Druck, mit den Nachbarn mitzuhalten, und verlieren immer mehr unsere Einbindung in die natürlichen Rhythmen und Zyklen der Welt. Das alles bringt unermesslichen emotionalen Stress mit sich. In einem Artikel, der 2016 in Time erschien, steht: »Die Millennials sind die Generation nach dem 11. September, sie wuchsen in einem Klima der wirtschaftlichen und nationalen Unsicherheit auf. Sie kennen die Zeit nicht mehr, als Terrorismus und Amokläufe an Schulen noch etwas Besonderes waren. Sie wuchsen auf, während ihre Eltern die Finanzkrise zu meistern hatten, und kamen – das ist vielleicht am wichtigsten – in die Pubertät zu der Zeit, als die Technologie und die sozialen Medien die gesamte Gesellschaft revolutionierten.«2

Die Häufigkeit von Depressionen und Ängsten nimmt bei Teenagern schlagartig zu, weil der Druck, den die sozialen Medien aufbauen, ihnen das Herz bricht. Unsere Kultur ist längst viel zu wettbewerbsorientiert geworden, jeder muss immerzu etwas »leisten«.

Gesellschaftliche, politische und umweltbedingte Ursachen sind sehr wahrscheinlich am Anstieg der jährlichen Zahl von Teenagern mit depressivem Vorfall beteiligt, der in den USA zwischen 2005 und 2014 37 Prozent betrug.3 Heute weisen Schüler an der Highschool häufiger schwere Ängste auf und suchen zweimal so oft wie in den 1980ern einen Berater für psychische Krankheiten auf.4 Das ist nur für die Konzerne, die Antidepressiva und ADHS-Medikamente herstellen, eine gute Nachricht. Weniger gut ist sie für den Körper und die Seele unserer sich entwickelnden Kinder.

Zu diesem Anstieg der emotionalen Stressoren erleben wir das gleichzeitige Ansteigen chemischer Stressoren in der modernen Welt. Schuld ist der Trend zu immer größeren Portionen und immer mehr Convenience bei unserer Ernährung …

•Unsere Nahrungsmittel enthalten immer mehr billige Chemikalien und Konservierungsstoffe.

•Wir essen immer weniger Saisongemüse und mehr importierte Nahrungsmittel, die auf der anderen Seite der Erde geerntet und auf ihrer zweiwöchigen Reise zu uns zur Reifung mit Gas besprüht werden.

•Wir nehmen gentechnisch veränderte Nahrung zu uns und Produkte von Tieren, die gegen ihre Natur ernährt wurden, nämlich mit Hormonen und Antibiotika. All das wirkt sich schädlich auf diejenigen aus, die sie konsumieren.

Das Center for Food Safety schreibt: »Man schätzt, dass in den Vereinigten Staaten rund 75 Prozent aller industriell verarbeiteten Lebensmittel im Supermarkt genetisch veränderte Inhaltsstoffe enthalten.«5 Diese »nahrungsmittelähnlichen Substanzen« belasten gemeinsam mit chemischem Stress unseren Körper enorm. Unser Verdauungssystem wird verwirrt, es erkrankt, unser Immunsystem kommt beim Entgiften, Ausbessern und Regenerieren nicht mehr nach. Aber schädliche Chemikalien stecken nicht nur in Nahrungsmitteln. In vielen Reinigungsmitteln und Kosmetik enthalten, stören sie zudem unseren Hormonhaushalt und belasten unseren Körper mit Toxinen. Indem wir immer mehr auf natürliche Inhaltsstoffe verzichten, entfernen wir uns immer mehr von unserem natürlichen, gesunden Zustand.

Da unser Immunsystem durch den Dauerbeschuss aus emotionalem und chemischem Stress angegriffen und überwältigt wird, sind wir anfälliger für Bakterien, Viren und andere Pathogene in unserer Umwelt. Es ist mittlerweile offensichtlich, dass unser moderner, in Plastik verpackter bequemer Lebensstil ein zweischneidiges Schwert ist. Wie also machen wir das Beste aus dem, was uns Wissenschaft und Technik zu bieten haben, und schützen uns gleichzeitig vor den schädlichen Nebenwirkungen unseres Fortschritts? Die Antwort liegt in uns.

Wie zeigt sich Stress heute?

Spüren wir eine Bedrohung, reagierten wir früher mit der Aktivierung von Adrenalin, mit dem berühmten Kampf-oder-Flucht-Reflex. Wenn ein Säbelzahntiger Sie jagt – wie viel Energie möchten Sie dann zur Verfügung haben, um vor ihm davonzulaufen? Die Antwort fällt nicht schwer: Sie wollen 100 Prozent Ihrer Energie, um vor dem Tiger zu fliehen.

BRUCE LIPTON, PHD

Jahrhundertelang, vor Tausenden von Jahren, war Flüchten oder Kämpfen eine ziemlich sinnvolle Reaktion, weil es ja tatsächlich zu lebensbedrohlichen Konfrontationen mit wilden Tieren kam. Heute geht es aber um den Gatten oder den Chef oder um eine Rechnung, die nächste Woche fällig wird, und doch reagieren wir immer noch so, als wäre unser Leben bedroht. Wir schütten Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin aus.

PETER CRONE

Wenn Sie immerfort einen Flucht-oder-Kampf-Reflex durchlaufen, dann mobilisieren Sie innere, gefühlsmäßige Ressourcen, Ihr K.-o.-System, Ihr Immunsystem, Ihre höheren Gehirnregionen, und Sie stecken all diese Kraft in Ihre Muskeln, um für Ihr Leben zu kämpfen. Dann leidet Ihr Erinnerungsvermögen, Sie können sich schwer konzentrieren, verdauen schlechter, werden mit Giftstoffen nicht mehr fertig und schaden Ihrem Immunsystem, und zwar chronisch und immerzu.

DR. JEFFREY THOMPSON

Die Stressreaktion des Körpers ist auf eine schnelle Energiegabe ausgerichtet – kämpfe oder stirb, wenn du dein Leben retten willst –, doch derzeit laufen wir einen chronischen Stressmarathon. Wenn wir uns nicht die Chance geben, auch einmal auszuruhen und uns zu erholen, gefährden wir unsere Gesundheit. Es trägt dazu bei, ruhiger und zentrierter zu werden, wenn Sie Möglichkeiten der täglichen Stressreduktion für sich entdecken – ob Sie nun Sport treiben, meditieren, spazieren gehen oder einfach nur auf elektronische Unterhaltung verzichten. Dann kann sich Ihr Körper mit neuer Kraft aufladen und in den Zustand des Wohlbefindens zurückfallen.

Laufen Sie tagtäglich einen Stressmarathon? Oder nehmen Sie sich Zeit für Erholung und Regeneration? Welche zwei täglichen Praktiken könnten Sie aufgreifen, um besser mit Ihrem Stress zurechtzukommen?


Als Kind, so erinnere ich mich, faszinierte mich die Heilkraft meines Körpers. Wenn ich mir das Knie aufschürfte, säuberte meine Mutter den Kratzer, ließ einen Regen aus Küssen darauf fallen – und dann heilte es wie von selbst. Damals kam es mir wie Zauberei vor, dass mein Knie nur wenige Tage später wie neu aussah und dass man den Kratzer nicht mehr sehen konnte. Wir aber haben die unserem Körper innewohnende Kraft der Heilung aus den Augen verloren, weil uns die Gesellschaft derart konditioniert hat, dass wir einen Arzt brauchten, der uns rettet, oder eine Medizin, die uns wieder gesund macht.

In jeder Fernsehserie, in jedem Spielfilm, an die ich mich aus meiner Kinderzeit erinnere, gab es einen Mann im weißen Kittel mit einem kleinen schwarzen Koffer mit lebensrettenden Mitteln, der ins Haus kam, wenn jemand krank war. Heute zeigen TV-Serien lieber eine dramatische Lebensrettung in der Notaufnahme. Alle diese Bilder haben uns gelehrt, dass wir jemand anderen brauchen, der unsere Krankheiten oder Verletzungen behandelt und heilt. Die Ärzte können einen Knochenbruch richten, und doch ist es die natürliche Intelligenz der DNA, die in jeder Zelle steckt, die eigentlich den Knochen regeneriert und heilt. Eine liebende Mutter desinfiziert einen Kratzer, und doch ist es die natürliche Intelligenz und Funktionsweise des Immunsystems, die das Gewebe neu aufbaut, regeneriert und letztendlich heilt.

Aber wirkt dieselbe Heilkraft auch bei komplexeren chronischen Krankheiten wie Krebs, Autoimmunerkrankungen und mentalen Erkrankungen wie Depression und Alzheimer? Genau diese Frage brachte mich dazu, mich auf diese Expedition zu begeben und die Experten zu befragen. Wie weit reicht unsere innere Heilkraft denn tatsächlich?

Unsere natürliche Intelligenz

Es gibt Eizelle und Sperma, und sie finden sich. Dann beginnen diese Zellen etwas Neues. Sie beginnen sich zu teilen und zusammenzuarbeiten und werden zu Gehirn, Knochen, Augen, Fingern, Zehen, Herz und Leber. Eine natürliche Intelligenz bringt die Zellen dazu, aus einem Embryo ein Baby zu bilden. Es gibt eine natürliche Intelligenz, die aus einer Eichel eine Eiche macht. Es gibt eine natürliche Intelligenz, die die Planeten um die Sonne kreisen lässt. Und genau diese natürliche Intelligenz ist auch in unserem Körper tätig. Genau jetzt atmen Ihre Lungen, schlägt Ihr Herz.

MARIANNE WILLIAMSON

Jene Intelligenz, die uns das Leben schenkt, die unser Essen verdaut, die unser Herz am Schlagen und unser vegetatives Nervensystem am Laufen hält – ist der beste Heiler der Welt. Wir brauchen nur eins zu tun: uns ihm nicht in den Weg stellen.

DR. JOE DISPENZA

Im Laufe des Fortschritts unserer Gesellschaft haben wir uns immer weiter von der Natur und ihren natürlichen Rhythmen, Funktionen und Regeln entfernt. Wir brauchen jetzt das rechte Gleichgewicht von traditioneller Weisheit und Naturmedizin und dem Einsatz der besten und ungefährlichsten technologischen Mittel, die uns die Wissenschaft zur Verfügung stellt. Die Natur kann sich in ihrer gewaltigen und komplexen Schönheit perfekt entfalten, bis sich ihr etwas Künstliches, Menschgemachtes in den Weg stellt. Die Natur erhält ihr Gleichgewicht und reguliert sich selbst, sie regeneriert sich und reinigt sich. Beim Körper des Menschen ist es ebenso. Unser Körper reguliert sich selbst und heilt sich. Die Technologie (elektrisch wie chemisch) und ein von Angst erfülltes Bewusstsein (Unzulänglichkeit, Gier und die Illusion der Getrenntheit) versperren uns den Weg. Es ist höchste Zeit, die neue Wissenschaft mit der traditionellen Weisheit zu verschmelzen und den Einklang und die Harmonie wiederherzustellen, die in der Natur so deutlich zu erkennen sind.

»Die größte Täuschung des Menschen ist seine Überzeugung, es gäbe Ursachen jenseits seines eigenen Bewusstseinszustandes.«

NEVILLE GODDARD

Sie sind der Architekt Ihrer Heilung

Die beste Wissenschaft heute zeigt uns, dass jedes Organ unseres Körpers sich in der richtigen Umgebung selbst heilen kann. Selbst jene Organe, von denen man das lange Zeit nicht glaubte, etwa das Rückenmark, Gehirngewebe, Herzgewebe, Speicheldrüsengewebe und Prostatagewebe. All diese Organe sind so beschaffen, dass sie sich unter den richtigen Bedingungen und in der richtigen Umgebung selbst reparieren und heilen. Aber unter welchen Bedingungen? Das ist eine gute Frage. Ganz sicher sind das Umweltbedingungen wie Wasser, Luft oder die Beschaffenheit unserer Nahrung. Andere können chemisch sein wie etwa Nahrungsergänzungen oder die Kräuter, die unsere Vorfahren noch mit großem Erfolg zur körperlichen Heilung einsetzten, bevor es überhaupt eine moderne Medizin gab. Und ich finde all das interessant.

Was mich aber wirklich fasziniert, ist unsere innere Umgebung. Die Umgebung, von der uns der Buddha so anschaulich erzählt hat, als er meinte, jeder Mann und jede Frau sei Architekt seiner Heilung und seines eigenen Schicksals.

GREGG BRADEN

Die Geist-Körper-Verbindung ist jene »innere Umgebung«, von der Gregg Braden spricht. Wenn es um unsere Körpergesundheit geht, ist sie vielleicht der bedeutendste Faktor. Natürlich spielen die äußere Umgebung und unser selbst gewählter Lebenswandel – was wir essen, was wir trinken, welche Luft wir atmen – eine bedeutende Rolle für unseren allgemeinen Gesundheitszustand, aber die vielleicht allerwichtigsten Faktoren in Bezug auf unsere Heilung sind die Gedanken unseres Geistes und die Empfindungen unseres Herzens.

»Ihr Körper ist einfach der lebende Ausdruck dessen, was Sie über die Welt denken.«

CARL FREDERICK

Die moderne Medizin fängt gerade an, die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu verarbeiten, die belegen, dass der Geist auf den Körper einwirkt. In diesem Buch entdecken wir, wie unsere Gedanken, Überzeugungen und Emotionen sich auf unsere Gesundheit auswirken – wahrscheinlich sogar stärker noch als Ernährung und Sport oder eine Verschreibung. Wir erfahren, dass unser Körper dazu bestimmt ist, sich selbst zu heilen, und wie wir den mächtigen Heilmechanismus in uns in Gang bringen. Und damit übernehmen wir wieder die Verantwortung für unsere Gesundheit.

Wir brauchen ganz gewiss die Schulmedizin. Ich bin froh, in einer Zeit zu leben, die so viel über unseren physischen Körper weiß. Aber bis wir die ganze Wahrheit über die Wirkweise der Interaktion von Körper und Geist kennen, bleiben wir hilflose Opfer in einer verängstigenden Welt. Körper und Geist sind tief miteinander verbunden, und wir alle sind tief mit der uns umgebenden Welt verbunden. Wenn es um die Heilung unserer Körper geht, ist so viel mehr möglich, als man uns glauben macht. Indem wir diese Geheimnisse enthüllen, ermöglichen wir eine wahrhaft selbstbestimmte Entscheidung und schöpfen unser Leben jeden Tag zur Gänze aus.

Unsere Körper sind nicht nur dazu bestimmt zu heilen, sondern zu erblühen.

Fazit aus Kapitel 1

Es ist an der Zeit, über die Epidemie chronischer Erkrankungen zu sprechen und Korrekturen vorzunehmen, die uns zu unserem natürlichen Zustand von Gesundheit und Wohlbefinden zurückführen.

90 Prozent aller Krankheiten, wegen deren ein Arzt aufgesucht wird, lassen sich auf Stress zurückführen.

Es gibt grundsätzlich drei Arten von Stress: physikalisch, chemisch und emotional – und jede davon kann den Körper aus dem Gleichgewicht bringen.

Unsere Körper verfügen über die natürliche Intelligenz, die uns am Leben hält und uns reguliert und regeneriert, ohne dass wir darüber nachdenken.

Unsere Gedanken, Überzeugungen und Emotionen wirken extrem stark auf unsere physische Gesundheit ein.

Wir müssen die Verantwortung für unsere Gesundheit übernehmen und Wege finden, die Verbindung von Geist und Körper zu nutzen und den mächtigen Heiler in uns wachzurufen.

1 435,42 ₽
Жанры и теги
Возрастное ограничение:
0+
Объем:
224 стр. 24 иллюстрации
ISBN:
9783955503079
Переводчик:
Издатель:
Правообладатель:
Bookwire
Формат скачивания:
epub, fb2, fb3, ios.epub, mobi, pdf, txt, zip

С этой книгой читают