Читать книгу: «Osteopathische Diagnostik und Therapie», страница 8

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Behandlung

1. Isolieren Sie den Patienten, achten Sie auf Desinfektion und verabreichen Sie ein saures Bad.

2. Entspannen Sie gründlich die Muskulatur entlang der Wirbelsäule und rotieren und strecken Sie dann die unteren Extremitäten, um den Ischiasnerv zu dehnen.

3. Wenden Sie eine Kreislaufbehandlung an. Die dafür relevanten Zentren befinden sich im Bereich Th4–Th5, dem Zentrum für die oberflächliche Zirkulation.

4. Das Instestinum muss durchgängig sein, die Zirkulation frei. Verordnen Sie leicht gesäuerte Kost und ab und zu ein Schwammbad.

5. Rhythmische Behandlung bei Verstopfung: Behandeln Sie den Dickdarm und die Ileozökalklappe bis zum Rektum und zurück. Gönnen Sie auch den Eingeweiden eine rhythmische Behandlung.

6. Läsionen finden sich im unteren und im oberen thorakalen Bereich.


WECHSELFIEBER
(Hungerfieber)

In seiner charakteristischsten Form findet man es bei Hunger. Die Inkubationsphase beträgt sieben Tage. Da es sich aber um ein wiederkehrendes Fieber handelt, hat es noch weitere Inkubationsphasen, wobei das Verschwinden und Wiederauftreten sein Hauptmerkmal ist. Es handelt sich um eine akute Infektionserkrankung, die auf das Spirillum Obermeier zurückgeht. Sein typisches Symptom ist der Fieberzustand und der Rückfall nach einer Abklingphase. In seinem gesamten Verlauf klingt dieses Fieber drei oder vier Mal ab und kehrt entsprechend oft wieder zurück. Der kritische Moment ist also die Entwicklung des Fiebers.

Ätiologie

Die prädisponierenden Ursachen liegen in ungesunden und unhygienischen Zuständen, z. B. im Verzehr verrottender Nahrung sowie überhaupt in einem Mangel an Nahrung – also Hunger.

Pathologie

1. Erschöpfung der Nährstoffversorgung und funktionelle vegetative Unterfunktion.

2. Tendenz, sich in einem bestimmten Organ niederzulassen.

Seine morbide Anatomie zeigt ihr Hauptmerkmal

1. an der Milz, die sich vergrößert und weich zeigt. Gelegentlich sind

2. Leber und

3. Nieren auf die gleiche Weise betroffen.

Symptome

Die Erkrankung beginnt schlagartig:

1. Kälteschauer

2. intensiver Schmerz im Rücken und in den unteren Extremitäten

3. hohe Temperatur (etwa 39,5 Grad Celsius) (4) schneller Puls (100–150) Absorptionssymptome sind

a. Übelkeit und Erbrechen mit Krämpfen bei Kindern und Delirium bei Erwachsenen.

b. Bisweilen verursacht die anomale Absorption Gelbsucht und starkes Schwitzen.

c. Auch Herpes kann auftreten, bedingt durch den toxischen Zustand des Systems.

4. Die Entfaltung dieses Fiebers geht einher mit

a. übermäßigem Schwitzen,

b. einer Krise, das heißt einer kritischen Fieberentwicklung. Fällt die Temperatur zu stark, führt das zu einem Kollaps, der den Tod nach sich zieht. Die gleiche Konsequenz hat ein plötzlicher Pulsabfall.

Mögliche Komplikationen sind:

1. eine Ruptur der Milz aufgrund der Vergrößerung und Erweichung des Organs,

2. eine postfebrile Lähmung, die viszeraler oder muskulärer Natur sein kann.

Behandlung

Es gibt drei Phänomene, auf die wir achten müssen: Diarrhö, übermäßiges Schwitzen und Hämorrhagie.

1. Die Diarrhö muss in gleicher Weise behandelt werden wie beim Typhusfieber, das heißt durch Hemmung in Höhe Th10–Th12 auf der linken Seite.

2. Übermäßiges Schwitzen beruht auf einem gestörten Zustand der Schweißdrüsen in Kombination mit einer Störung der oberflächlichen Zirkulation. Um dies zu bewältigen behandeln Sie die Schweißzonen im unteren zervikalen, im oberen und unteren thorakalen sowie im oberen lumbalen Bereich. Zugleich behandeln Sie das allgemeine Lymphsystem über die anterioren Processus transversi in Höhe C5–C7. Dies ist eine stimulierende Behandlung. Passen Sie die Läsionen an.

3. Eine Hämorrhagie kann im Darm, im Magen oder im Uterus auftreten.

a. Bei einer Darmhämorrhagie wenden Sie eine starke Hemmung im unteren Bereich der Nervi splanchnici an, das heißt im Bereich Th10–Th12 beidseitig.

b. Einer Magenhämorrhagie begegnen Sie durch starke Hemmung an den Magenzentren (Th4–Th5 für den Mageneingang und Th6–Th7 für den Magenausgang). Behandeln Sie den rechten pneumogastrischen Nerv an jedem seiner Distributions- bzw. Korrelations-Punkte zum Magenkörper – am besten aber am sternokleidomastoiden Dreieck.

c. Bei einer Uterushämorrhagie hemmen Sie stark im Bereich vom L1–L4. Dies gilt für alle uterinen Hämorrhagien.

4. Aus osteopathischer Sicht liegt die eigentliche Ursache in einer Behinderung des venösen Blutsystems, die sich durch

a. Stimulation und

b. Hemmung in den vasomotorischen Bereichen kontrollieren lässt.

i. Der große vasomotorische Bereich befindet sich in der Region des Ganglion cervicale superius.

ii. Ist der untere vasomotorische Bereich gestört, unter Einbeziehung von Milz, Nieren und, Leber, wenden Sie in den regionalen Bereichen der Organe die gleiche rhythmische Behandlung an wie folgt:

Milz – von Th8–Th10 auf der linken Seite; Leber – von Th8–Th10 auf der rechten Seite; Niere – an Th12.

5. Ergänzend dazu führen Sie eine auf das Vegetative Nervensystem gerichtete rhythmische Behandlung im oberen zervikalen, sakralen und kokzygealen Bereich durch.

a. Nehmen Sie zwischen Th2–L2 eine rhythmische Behandlung der vasomotorischen Nerven vor.

b. Führen Sie eine rhythmische Behandlung des Ganglion cervicale superius und des Vegetativen Nervensystems auf beiden Seiten durch – von Th2–L2.

c. Behandeln Sie die betroffenen Organe rhythmisch – Leber, Nieren und Milz. Fieberoder Wasserbläschen behandeln Sie als Lymphzustand. Lähmung ist ebenfalls eine Komplikation. Zuerst handelt es sich um fiebrige Lähmung. Sie geht normalerweise vorbei, wenn die toxischen Stoffe verschwinden.

Wassersucht findet man sehr häufig als Komplikation bei

1. Ernährungsstillstand, der die Blutzirkulation überflüssig macht.

2. Bei länger andauernder Wassersucht stellt man über die Lymphzentren (untere zervikale und obere thorakale Wirbelkörper) möglicherweise eine Vergrößerung der lymphatischen Organe fest. Liegt keine Vergrößerung vor, stimulieren Sie. Im Fall einer Vergrößerung hemmen Sie zunächst, um die Vergrößerung zu beseitigen, dann stimulieren Sie und passen jede Läsion an.

Bei Wassersucht behandeln Sie die lymphatische Zirkulation an den unteren zervikalen Wirbelkörpern entlang der anterioren Processus transversi.


SCHARLACH
(Blutkrankheit)

Diese Erkrankung, manchmal auch Scarlatina genannt, zeichnet sich durch eine große Vielfalt an Symptomen sowie durch variierende Schweregrade aus. In ihrer mildesten Form vergleichsweise unbedeutend, gehört sie in ihrer stärksten Ausprägung zu den destruktivsten Erkrankungen, die wir kennen. Man kann sie einfachheitshalber nach ihrem Schweregrad und dem Grad der mit ihr einhergehenden Rachen-Komplikation unterscheiden. Entsprechend heißen ihre verschiedenen Ausprägungen: Scarlatina simplex, Scarlatina anginosa und Scarlatina maligna. Es muss jedoch klar sein, dass es sich hierbei nicht um verschiedene Erkrankungen handelt, sondern lediglich um aus Vereinfachungsgründen gewählte Bezeichnungen für verschiedene Manifestationen ein und derselben Erkrankung. Scharlach ist vom ersten Tag seines Auftretens an eine kontagiöse Infektionserkrankung. Ohne Desinfektionsmaßnahmen endet die Ansteckungsgefahr erst mit Ende der Abschuppung.

Die Erkrankung wird begleitet von

1. hoher Temperatur und einem harten, schnellen Pulsschlag,

2. kardialen Symptomen, die auf Intoxikationen zurückgehen, iii. von einem typischen, bisweilen dunklen Ausschlag.

3. Eine Komplikation bei Scharlach ist Nephritis, ausgelöst durch Ablagerungen in der Niere, die wiederum durch Wassermangel entstanden sein können. Einen speziellen Keim bzw. ein entsprechendes Toxin fand man bislang nicht. Das von Medizinern im Blut von Scharlachpatienten entdeckte Bakterium ist der Streptococcus pyogenes. Die Jahreszeit, in der diese Erkrankung am häufigsten auftritt, ist der Spätherbst. Scharlach wird nicht durch Ansteckung bei der Abschuppung übertragen (bei Desinfektionsmaßnahmen).

Pathologie

1. Hyperämischer Zustand des Mundes, des Rachens und der Drüsen.

2. Ausschlags- bzw. Ausscheidungsstadium.

Morbide Anatomie

Sie ist praktisch unbekannt. Die einzigen Veränderungen zeigen sich mit dem Ausschlag, der zunächst hellrot ist. Hellrote Flecken sind auf der Haut sichtbar. Mund, Zunge und Rachen sollten mit einem Vergrößerungsglas untersucht werden. Der Ausschlag erscheint für gewöhnlich am zweiten Tag, und zwar zuerst zervikal, dann auf Haarfollikeln, verschwinden aber, wenn man auf sie drückt.34 Dauert der Ausschlag länger als die üblichen drei bis vier Tage, kommt es zu einer Abkühlung des Patienten, die Flecken beginnen zu verschwinden und es kommt zur Abschuppung. Es kann aber auch sein, dass sich überhaupt kein Ausschlag zeigt. Auf solche Fälle sollten Sie achten. Die Fiebertemperatur hält sieben bis 10 Tage an.

Symptome

Die gesamte Inkubationszeit kann sich über drei bis 14 Tage erstrecken, mit fulminantem Beginn.

1. Eines der ersten Symptome ist Erbrechen.

2. Mit dem Erbrechen gehen Krämpfe einher, hohe Temperatur (anfänglich 38 Grad Celsius) und ein schneller, harter Pulsschlag (anfänglich 120–140).

3. Die Haut wird trocken, das Gesicht ist gerötet. Das erste Scharlach-Symptom ist ein wunder Rachen.

4. Weitere Anzeichen sind schnelle Atmung, auf die eine extreme Verstopfung folgt, dürftiger, sehr stark mit Harnsalzen und Albumin versetzter Urin, Kopfschmerzen, Anämie, Schlaflosigkeit, Delirium, Krämpfe, übermäßiges Schwitzen und die Erdbeer-Zunge.

Beim malignen Typ sind die Rachensymptome sehr stark, begleitet von Erstickungssymptomen. Im Bereich von Hals, Rachen und Mund treten starke Schwellungen auf. Wie bei Diphtherie bildet sich auch hier eine Pseudomembran die sich hinunter in die Bronchien und hinauf in die Nasenöffnungen erstreckt. Die zervikalen Lymphknoten sind vergrößert ähnlich wie bei Gehirnfieber, während der Patient wild und deliriös ist.

Beim hämorrhagischen Typ findet man Einblutungen in die Haut, Hämaturie, Epistaxis. Auf diesen Scharlach-Typ trifft man im Allgemeinen bei Kindern ärmerer Klassen, die schlecht ernährt und deren Blutgefäße schwach sind und leicht reißen.

Während der Rekonvaleszenz treten als Komplikationen Nephritis und Wassersucht auf.

Differentialdiagnose Scharlach vs. Diphtherie: Bei Diphtherie gibt es keinen Ausschlag, aber eine Pseudomembran im Rachen. Eine mikroskopische Untersuchung dieser Membran beseitigt alle Zweifel.

Differentialdiagnose zu Masern:

1. Bei Masern stellen Sie einen wunden Rachen fest und die Ausschläge erscheinen nicht unmittelbar.

2. Die Ausschläge zeigen sich papulöser statt roter Flecken.

Behandlung

Klinisch ist Scharlach aus osteopathischer Sicht

1. ein toxischer Zustand, der primär auf ein Fehlen der […] in den übergeordneten Funktionen von Muskulatur und Schilddrüse zurückgeht.

2. Als Nebenerscheinung ist mit dem wunden Rachen eine durch Toxine im Blut bedingte Form von Tonsillitis verbunden.

3. In punkto Läsionen lassen sich Steifheit und eine scheinbar knorpelige zervikale Muskulatur sowie eine starke Kontraktion der Muskulatur im thorakalen Bereich feststellen.

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1. Um den Zustand in den Anfangsstadien zu erleichtern, führen Sie eine rotierende und artikulierende zervikale Behandlung durch. Im thorakalen Bereich sollte die betroffene Muskulatur entspannt werden.

2. Um zu beruhigen, hemmen Sie den pneumogastrischen Nerv genau oberhalb der Klavikula mit dem Ziel, die pneumogastrische vasomotorische Funktion des pneumogastrischen Nervs zu erreichen.

3. Das Herz erreichen Sie etwa am unteren Ende von C4 über das Ganglion cervicale superius. Hemmen Sie dort, um ebenfalls Beruhigung zu erzielen. Dabei geht es um die sensorische Hemmung der an der Oberfläche liegenden kardialen Nerven. Hoarsley sagt, dass der pneumogastrische Nerv eine ganze Reihe winziger Verzweigungen vom Herzen aus zum Ganglion cervicale superius sendet Deshalb erfolgt die Hemmung am unteren Ende des Ganglion cervicale superius. Auf der rechten Seite steigt der pneumogastrische Nerv anterior von der Stelle direkt oberhalb der Klavikula in Beziehung zur 1. Rippe ab, während er auf der linken Seite posterior absteigt. Mithin ist es bei der osteopathischen Behandlung unmöglich, ihn am korrespondierenden Punkt der anderen Klavikula zu erreichen. Er schafft die Verbindung zum anterioren Teil des Solarplexus.

4. Intensiven Kopfschmerzen, begleitet von hoher Temperatur, sollte man begegnen durch

a. eine Hemmung im okzipitalen Bereich,

b. eine entspannende Behandlung um den Unterkiefer herum. Letztere lindert auch die Kopfschmerzen, weil sie die Hirnnerven V und VII stimuliert. Diese modifizieren die Sinnesempfindungen mittels diverser Ganglien, welche ihrerseits Impulse außerhalb des Gehirns durch dessen motorische Punkte stimulieren.

5. Einen harter, schneller Puls – wobei die Härte durch starke Vasokonstriktion bedingt ist und die Schnelligkeit durch toxische Zustände – kontrolliert man am besten mit Hilfe von Hemmung am Ganglion cervicale superius des Vegetativen Nervensystems. Alle Herzfasern besitzen eine sensorische Funktion, denn die Herzaktivität kann durch Unterbrechen der Stimuli gedämpft werden und sich als Folge dieser Dämpfung verlangsamen. Zur Unterstützung lässt sich das Herz auch auf dem Weg über die laryngealen Verzweigungen des pneumogastrischen Nervs erreichen. Behandeln Sie oberhalb der Klavikula.

6. Bedenken Sie bei der Suche nach einer Stauung, dass der Ausschlag ein Stauungszustand der Haut ist.

a. Dieser Zustand lässt sich eventuell durch rhythmische Behandlung im Bereich Th4–Th5 lindern.

b. Gelingt diese Linderung, wenden Sie das heiße Bad an und artikulieren Sie unbehindert an Th4–Th5.

7. Beobachten Sie beim einfachen Typ sehr sorgfältig Symptome im Bereich der Rachen bzw. Tonsillen. Die Behandlung sollte in einer Entspannung der Muskulatur des oberen thorakalen und des oberen zervikalen Bereichs bestehen. Heben Sie den Arm des Patienten an und behandeln Sie die Gewebe unterhalb der Klavikula, indem Sie die Finger darunter schieben.

8. Beim malignen Typ sollte das Blut, entgegen der Tendenz zur Stagnation, in durchgehender Zirkulation gehalten werden. Dies erreicht man, indem man Th2–L2 die vasomotorischen Eigenschaften des Blutes stimuliert. Unterstützt wird dies durch (rhythmische) Behandlung von Th4–Th5.

9. Erbrechen, das als Warnsymptom auftritt, kann eingedämmt werden durch:

a. starke Hemmung des rechten pneumogastrischen Nervs;

b. durch rhythmische Behandlung Th6–Th7, gefolgt von Th4–Th5.

Kehren Sie die Reihenfolge nicht um! Dank der rhythmischen Behandlung Th6–Th7 ist der Magenausgang offen. Th4–Th5 kontrolliert den Mageneingang. Bei geöffnetem Magenausgang ist der Mageneingang – und umgekehrt.

Zuerst muss also der Magenausgang geöffnet werden, was die Gegenmaßnahme zur Schließung des Mageneingangs darstellt.


MASERN
(Erkrankung der Lymphbahnen – milder oder schwerer.)

Masern sind eine akute, kontagiöse Infektionserkrankung, charakterisiert durch

1. einen Schnupfen als Vorboten und

2. durch einen typischen, papulösen Ausschlag.

Sie beginnen stets mit einem Schnupfen (gewöhnliche Erkältung), der die nasalen und die pulmonalen Bereiche in Mitleidenschaft zieht und begleitet wird von Hyperämie der Schleimhäute. Masern zeigen sich durch einen höchst charakteristischen, rasch entstehenden Ausschlag, der sich über den gesamten Körper ausbreitet. Sie treten gewöhnlich epidemisch auf. Man nimmt an, dass es sich dabei um eine bakteriell ausgelöste Erkrankung handelt. Ein spezieller Erreger konnte bislang aber nicht gefunden werden. Masern treten vor allem im Herbst auf und wird für eine Kinderkrankheit gehalten, obgleich sie nicht selten auch bei Erwachsenen vorkommt. Die Ansteckung findet über das respiratorische System statt und ist gewöhnlich mit einer Erkältung oder einer Störung der Atmung verbunden. Eine morbide Anatomie gibt es bei Masern nicht. Letale Fälle sind gekennzeichnet durch eine pleurale und bronchiale Pneumonie.

Im ersten Masern-Stadium haben wir es mit einer Erkältung zu tun und mit allen damit verbundenen Läsionen.

1. Es folgen Kälteschauer oder Frösteln – nicht typisch und weiter Energieverlust mit daraus resultierender Schwäche.

2. Bisweilen tritt ein kruppöser Husten auf, der den Rachen betrifft. Zeigt er sich hart und metallisch befällt er die Bronchien; weicher Husten betrifft dagegen die Pleura und die Lungen.

3. In diesem Erkrankungsstadium fühlt sich der Patient allgemein schwach, manchmal sowohl mental als auch physisch. Etwa am vierten Tag erscheint der Ausschlag. Der Fiebergipfel ist dann schon erreicht worden. Dieses Fieber ist für den Patienten nützlich, denn es handelt sich um den physiologischen Versuch der Natur, toxisches Material an die Körperoberfläche auszustoßen. Der Ausschlag stellt eine Reaktion auf die hohe Temperatur dar. Er beginnt gewöhnlich an Stirn und Schläfen und verbreitet sich rasch über das Gesicht und den zervikalen Bereich. Innerhalb von 48 Stunden sind der gesamte Körper und die Extremitäten bedeckt. Es ist zu bemerken, dass der Ausschlag bei Masern nicht so schnell kommt wie bei Scharlach und Pocken. Die Papula erscheint zuerst als kleiner roter scharlachartiger Fleck, jedoch nicht so eine intensive Rotfärbung aufweist. Zudem ist der Masernausschlag für gewöhnlich in semilunaren Flecken angeordnet.

Masern erkennt man an drei Merkmalen:

1. Der Ausschlag breitet sich zuerst auf dem Gesicht, dann im zervikalen Bereich und zuletzt am Körper aus. Die Papula ist ein kleiner roter Fleck, der, wenn man ihn zwischen die Fingern nimmt, an einen Flohbiss erinnert, eigentlich aber wie Pockenpusteln geformt ist, obgleich er sich für die Finger nicht so knötchenartig anfühlt. Untersuchen Sie den Ausschlag sorgfältig mit einem Vergrößerungsglas und stellen Sie fest, ob die Flecken dunkelrot sind oder nicht. Sind sie von dunkelroter Farbe, ist ein Irrtum ausgeschlossen. Die dunkle Färbung des Hintergrunds ist in erster Linie auf venöses Blut zurückzuführen.

2. Stellen Sie fest, ob der Ausschlag die Form runder Pusteln hat.

3. Überprüfen Sie, ob die Ausschläge in jenen halbmondförmigen Anordnungen erscheinen, die charakteristisch sind für Masern. Halbmondförmig angeordnete Ausschläge gibt es auch bei Syphilis, jedoch mit anderen Eigenschaften.

Anhand dieser drei Merkmale ist man in der Lage, Masern von allen anderen Erkrankungen zu unterscheiden. Die Ausschläge dauern gewöhnlich zwei oder drei Tage und verschwinden dann mit mehr oder weniger Abschuppung. Ein pustulöser Zustand ist bei Masern sehr selten, man findet ihn nur als Auswirkung einer Blutvergiftung. In diesem Stadium sind im Zusammenhang mit Hämorrhagie möglicherweise katarrhalische Symptome auf der Körperoberfläche feststellbar, ein Hinweis, dass es sich um den malignen Masern-Typ handelt. Charakteristisch für diese Form der Erkrankung sind Einblutungen aus den Blutgefäßen in die Haut, die diffuse dunkelrote Flecken erzeugen. In einigen Fällen dieses Typs lässt sich durch Behandlung des Herzens eine leichte Linderung erreichen, insbesondere wenn Schleimhaut und Bindegewebe mit diesem schwarzen oder gestockten Blut angefüllt sind.

Bei den so genannten deutschen Masern kommt kein Kältegefühl auf. Die anderen mit diesem Kältegefühl einhergehenden Nervenzustände ähneln aber denen bei normalen Masern. Deutsche Masern beginnen mit einem leichten Fieber und wundem Rachen. Komplikationen sind katarrhalische Symptome, verbunden mit einem Ausschlag, der als punktförmig bezeichnet wird. Die deutschen Masern sind zwar infektiös, werden aber im Allgemeinen nicht als kontagiös betrachtet. Die Inkubationsphase dauert zwei bis fünf Tage oder sogar noch kürzer. Dauert sie länger als fünf Tage, treten Komplikationen auf.

Achten Sie bei allen Masern-Typen während der Rekonvaleszenz auf Störungen der Lymphbahnen, das heißt auf Vergrößerungen der Lymphknoten am Hals und im zervikalen Bereich. In diesem Zustand besteht die Gefahr einer Pneumonie, weil keine lymphatische Durchspülung der Lungen erfolgt. Um die Lungenentzündung abzuwenden, behandeln Sie die Lymphbahnen an C5 und C6, das regt die Lungenspülung an. Die Erholung geht im Allgemeinen langsam vor sich. Das Verblassen des Ausschlags und die Schuppung der Haut dauern für gewöhnlich 4–16 Tagen. Die Haut schält sich nicht so stark wie bei Scharlach, die Schuppen sind immer klein. Das Fieber, das während des Ausschlags angedauert hat, beginnt nun zu sinken, während der Husten und die Entzündung in den Augen noch einige Tage anhalten können.

6 702,16 ₽
Возрастное ограничение:
0+
Дата выхода на Литрес:
22 декабря 2023
Объем:
874 стр. 8 иллюстраций
ISBN:
9783941523357
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