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Auf dem Rückweg vom Strand zum Bus wurde ich dann sehr schnell: Der Sand unter meinen bloßen Fußsohlen war furchtbar heiß. Meine Frau hatte da mit ihren Sandalen das Klügere gewählt und amüsierte sich nicht als Einzige köstlich über meine „Hüpfer“.

Auch auf der Rückfahrt nach Recife waren wieder sehr viele Palmenhaine zu sehen und in der Stadt mehrere vernachlässigte Viertel. Bei der Einfahrt in den Hafenbereich wurden wir - entgegen allen Erwartungen - überhaupt nicht kontrolliert.

Als wir 18 Uhr den Hafen verließen, war es schon dunkel.

Wir gingen danach am Schalter von Frau Preiß vorbei, um uns nach dem Stand der Reservierungen zu erkundigen und erhielten als Antwort, dass die Kollegen in Rostock bereits gebucht haben. Daraufhin baten wir um Mitteilung der gebuchten Sitzplatznummern. Diese sollten wir morgen bekommen. Also alles paletti - dachten wir.

Fast jedes Mal, wenn wir vor dem Schalter von Frau Preiß anstanden, wartete wenige Personen vor uns immer der gleiche Herr in einer furchtbar bunt karierten Hose (die Karos waren noch schlimmer als die in der Kabine). Aufgrund seines Aussehens und seiner Gangart nannte ihn meine Frau „Louis Trenker“. Wie wir mitbekommen sollten, hatte Louis das Problem, dass sein Koffer nicht auf dem Schiff angekommen war. Schuld war wohl die nicht namentlich genannte Fluggesellschaft. Der Koffer sollte erst auf den Kapverden, dann in Recife und später in Salvador da Bahia ankommen - ob er seinen Koffer vor der Heimreise überhaupt erhalten hat, wissen wir nicht.

Glücklicherweise waren unsere beiden Gepäckstücke angekommen. Wir hatten, so weit möglich, alle Sachen halbiert und auf beide Gepäckstücke verteilt, sodass man sich bei Verlust nur eines Gepäckstückes schon etwas behelfen kann.

Wenn man ohne seine Koffer aus dem Schiff „ausharren“ muss und dann noch eine Kleidergröße größer als etwa 44 hat, dann ist dies ein echtes Problem, da der Shop auf der Cara, soweit wir das sehen konnten, nur „normale“ Kleidergrößen führte.

Trotz dieser Einschränkung und teilweise saftiger Preise war der Shop ein begehrtes Ziel. An einem Abend nach dem Essen im Marktrestaurant ging ein Pärchen so Mitte vierzig vor uns und wir mussten hören, wie sie zu ihm sagte: „Gestern hattest Du Deinen Landausflug und jetzt habe ich meinen Shopping-Ausflug. Basta!“ Das ist Emanzipation der Frau! Für uns stellte sich die ewig unbeantwortet bleibende Frage, ob er den Landausflug allein unternommen hatte. Deswegen werden wir aber nicht an Schlaflosigkeit leiden.

Alice Schwarzer wäre aber wohl erst dann so richtig zu begeistern gewesen, wenn die Frau den Landausflug allein unternommen und den Mann währenddessen zum Shoppen geschickt hätte (dies ginge aber nicht, da während der Hafenliegezeiten der Shop meist geschlossen bleibt).

03.11.12 1 Seetag

Wenn auch leicht bewölkt, war es doch sonnig und warm und wir gingen, wie alle Seetage bis jetzt, zum Sonnenbaden. Rechtzeitiges Erscheinen sichert die besten Plätze, und da wir Frühaufsteher sind, hatten wir kein Problem damit.

Kurz vor dem Mittagessen begannen die Vorbereitungen für die noch nachzuholende Äquatortaufe, die 15 Uhr starten sollte.

Da meine Frau befürchtete, geschupst oder ins Wasser geworfen zu werden, begaben wir uns 15 Uhr auf Deck 6 und fanden hier ein schönes Plätzchen im Bugbereich, gleich hinter dem für Mitarbeiter vorgesehenen. Hier war ihre Wirbelsäule vor Unvorhergesehenem geschützt.

Als wir dann nach dem Kaffee wieder auf Deck 11 erschienen, berichtete uns Missis Zahnfleisch, die sich selbst auch vor der Taufe gedrückt hatte, ausführlich davon. Bei der Taufe hat Kapitän Mey alle Taufurkunden eigenhändig unterschrieben. Die zu Taufenden mussten einen Fisch küssen, etwas Undefiniertes trinken und dann „baden gehen“. Danach erhielten sie einen neuen Namen direkt von Neptun. Also hätten wir uns das Spektakel auch ansehen können - es wurde keiner gezwungen, an irgendetwas teilzunehmen.

Kurz bevor wir spätnachmittags vom Sonnendeck verschwinden wollten, konnten wir ein Gespräch von zwei deutlich jüngeren Pärchen anhören, wo eine der beiden Frauen leise äußerte, dass sie beide es sich gar nicht trauen, jemandem mitzuteilen, dass sie diese Reise im Vorjahr schon einmal mitgemacht und in Rio nichts gesehen hatten. Dieses Jahr waren sie wieder an Bord, um vielleicht nun einmal etwas von der Christusstatue sehen zu können.

Am Abend wollten wir unsere Sitzplatznummern bei Frau Preiß abholen, aber dies wurde ein Satz mit x: Das war wohl nix. Angeblich hatte es plötzlich Probleme bei der doch gestern schon erfolgten Buchung gegeben. Sie könne spanisch sprechen und würde sich persönlich bei Iberia darum kümmern.

04.11.12 Salvador da Bahia

Pünktlich wie immer auf dieser Reise machte die Cara um 8 Uhr am Kai von Salvador fest. Obwohl in der Ausflugsbroschüre „meist sonnig“ stand, war der Himmel stärker bewölkt. Trotzdem wurde es merklich schwül und warm.

Da wir unseren für heute geplanten Ausflug wieder zurückgegeben hatten, war also (wieder mal) ein Bordtag angesagt: Fotos machen, den fast leeren Pool nutzen und eine Liege aus der Vielzahl der freien auswählen - bis nach dem Mittagessen hatten wir eine große Auswahl.

Allzu ungestört verlief dieser Tag aber nicht, da die Mannschaft die Zeit im Hafen nutzte, teilweise den Anstrich zu erneuern: Rost klopfen, Metall abschleifen und dann Farbe pönen. Irgendwelche Verschönerungs- und Erhaltungsarbeiten wurden übrigens in allen Häfen durchgeführt.

Im Laufe des Vormittags benutzten wir die Toilette in unserer Kabine, doch beim Spülen blieb es verdächtig ruhig: Kein „Aufbrüllen“ war zu hören. Noch mehrfach wiederholte Versuche brachten nichts anderes. Bevor wir dann den vermeintlichen Defekt an der Rezeption melden wollten, schauten wir noch einmal über die Reling und sahen, wie der Fäkalien-Container (ein großer Kunststofftank) gerade aus dem Schiff gehievt wurde. Deshalb also blieb der Brüller aus! Es wäre aber schön gewesen, wenn solche Toiletten-Nicht-Benutzungszeiten vorher bekannt gegeben würden. Später gingen wir noch einmal auf die Kabine und waren ganz erleichtert, als uns die Spülung wieder lautstark anbrüllte.

Die sich uns vom Schiff bietende Ansicht war etwas ernüchternd: Wären da nicht die Palmen gewesen, hätte man von hier aus meinen können, in Kulissen von einem Film über den 2. Weltkrieg „gelandet“ zu sein.


Salvador da Bahia vom Schiff aus gesehen


Detail vom Schiff aus gesehen


Selbst die sonst in Recife und Olinda so gepflegten Kirchen und Klöster sahen hier etwas herunter gekommen aus.



Eine der Kirchen vom Schiff aus gesehen

Kurz nach dem Mittag kamen die ersten „Freigänger“ wieder zurück - hochrot, völlig durchschwitzt und fertig. Drei Stunden bei dieser drückenden Hitze zu Fuß durch die Innenstadt hatte sie geschafft und teilweise aggressiv gemacht. Der Fahrstuhl war bereits mit 6 Personen besetzt, als eine weitere zusteigen wollte. Daraufhin streikte der Lift und sofort brüllte einer der Überhitzten den Zugestiegenen an, ob er denn nicht merke, dass er zu viel im Lift sei. Urlaub mit einem Lächeln. Aber leider nicht immer.


Am Nachmittag schauten wir von Deck 11 in Richtung Meer, als es sich der Kapitän unter uns im seitlichen Brückenbereich, nur in Shorts und Badelatschen, auf einer Liege bequem machte. Aber nicht lange: Als er bemerkte, dass er beobachtet wird, verschwand er nach einem kurzen Small Talk mit meiner Frau wieder in seinen Räumlichkeiten. Wir zogen uns danach wieder auf unsere Liegen zurück, um dem Kapitän eine Chance auf seine Liege zu geben, und meine Frau unterhielt sich ein paar Liegen weiter mit Missis Zahnfleisch. Als sie zurückkam, berichtete sie mir, dass die beiden heute an einem geführten Stadtrundgang teilgenommen hatten. Daraufhin beging ich einen Fehler, indem ich wohl etwas zu laut zu meiner Frau meinte, dass es schon erstaunlich sei, dass sich die Rabattjäger einen zu bezahlenden Ausflug gegönnt haben. Ein bitterböser Blick von Missis Zahnfleisch strafte mich und seit dem kam es zu keiner Unterhaltung mehr miteinander. Meine lose Klappe hatte uns schon einmal Probleme gemacht, als ich bei unserem Italienurlaub 2011 im Hotelrestaurant zwei Sachsen nachäffte, die das Wort „Tomatensuppe“ so ähnlich wie „Doumohdnsubbä“ aussprachen. Diese über 60-jährigen hatten wohl sehr gut geschulte Ohren und sprachen uns auch an: „Wir haben gehört, dass Sie aus der gleichen Gegend wie wir kommen.“ - das stimmte nicht, war mir aber sehr peinlich.

Auf dem Schiff hatte ich es bis jetzt geschafft, mich mit blöden Bemerkungen zurückzuhalten, aber obige war nun nicht mehr rückgängig zu machen. Und machte damit aus einem Lächeln ein bitterböses Gesicht. Das wäre vermeidbar gewesen.


20:00 Uhr Auslaufen bei völliger Dunkelheit. Nachts bot Salvador von See aus ein deutlich besseres Bild als tagsüber. Interessant war, wie bei der Ausfahrt mit einem Suchscheinwerfer das Molenende auf der Backbordseite gesucht wurde.



Blauer Leuchtturm und dahinter der Fahrstuhl, der Ober- und Unterstadt verbindet.

05.11.12 Ilheus

Mitten in der Nacht riss mich meine Frau aus dem Schlaf - sie hatte Besuch vom „Flotten Otto“. Wir überlegten, was der Grund dafür sein könne, da wir aber beide das Gleiche (Köttbullar mit Preiselbeeren) gegessen hatten, schied eigentlich eine Nahrungsmittelvergiftung aus. So oft wie diese Nacht war meine Frau die ganze Reise noch nicht auf der Toilette gewesen. Mir taten nicht nur meine Frau, sondern auch unsere Kabinennachbarn leid, die durch die lautstarke Spülung wohl nicht viel mehr Schlaf als wir hatten.

Gegen 5 Uhr beruhigte sich ihr Darm (oder war endlich leer) und dann schliefen wir bis gegen 9 Uhr. Als wir an Deck gingen, lag die Cara schon fest vertäut in Ilheus. Im Endeffekt mussten wir froh sein, dass die Ausflüge hier bei unserem Interesse schon komplett ausverkauft waren - eine Teilnahme wäre meiner Frau nicht möglich gewesen.


Da auf Nachfrage bei keinem anderen Mitreisenden das Gleiche aufgetreten war, vermutete meine Frau, dass sie schon vor ein paar Tagen irgendetwas gegessen hatte, das als Stopfmittel wirkte. Normalerweise reagiert ihr ziemlich empfindlicher Darm auf jeden Kaffee und O-Saft, nicht aber hier auf dem Schiff. So hatte sich Einiges bei ihr ansammeln können und verursachte letztendlich die Darmstörung. Dies wäre logisch, aber ob dies so ist, werden wir wohl nie heraus bekommen. Vielleicht hat sie auch nur die Preiselbeeren nicht richtig vertragen, was aber nicht erklären würde, weshalb sie bis gestern so wenig Stuhlgang hatte. Aber lassen wir dieses „Scheiß-Thema“.



Ilheus vom Schiff gesehen mit der Catedral de São Sebastião.

Tagsüber testete die Mannschaft ziemlich lautstark die Tenderboote.

Wir hielten uns im Außenbereich von Deck 6 auf, um einen möglichst kurzen Weg zur Kabine zu haben. Doch das war nicht mehr nötig. Zum Mittag wurde der Magen meiner Frau mit einem trockenen Brötchen wieder langsam ans Arbeiten gewöhnt und beim Auslaufen ging es ihr bereits deutlich besser.

Im Endeffekt mussten wir froh sein, dass dies nicht erst 1-2 Tage später aufgetreten ist und jetzt noch ein Seetag zwischen uns und Rio lag.


Bei zunehmender Bewölkung starteten wir 17 Uhr Richtung Rio.



Fischkutter in Ilheus


Nach dem Abendessen erfuhren wir bei Frau Preiß, dass ihre Bemühungen umsonst waren, sie hätte keinen bei Iberia erreicht. Aber wir würden am Flughafen durch AIDA-Mitarbeiter unterstützt werden, um doch noch zu zwei nebeneinander befindlichen Sitzplätzen zu kommen. Tolle Aussichten! Auf unsere Frage, weshalb sie uns erst mal was von schon erfolgten Reservierungen erzählt hatte, hieß es, dass sie das nie gesagt habe. Sind wir nicht nur paranoid, sondern auch noch senil? Und das gleichzeitig alle beide? Weshalb wollte sie uns dann die reservierten Sitzplatznummern mitteilen? Fragen über Fragen. Und der an sich allgemeine bayerische Begriff „Saupreiß“ nahm eine sehr konkrete Gestalt an.

06.11.12 1 Seetag - unser Letzter

Das Wetter war wieder besser und der Darm meiner Frau auch - mit wenigen leichten Happen wurde er wieder angelernt.

Im Laufe des Vormittages hieß es „Wale backbord voraus“. Wir konnten nur wenige, relativ weit entfernte beobachten und fotografieren. Eine Mitreisende erzählte uns, dass sie schon kurz nach dem Aufstehen ganz nah am Schiff einen Wal gesichtet hatte - wer trägt allerdings beim Jogging einen Fotoapparat mit sich herum? So ein Pech hätten wir sicherlich auch gehabt.



Schwanzflosse eines weit entfernten Wales (Foto mit 12-fach optischem Zoom).


Den Nachmittag verbrachten wir dann im Bugbereich von Deck 6 sehr ruhig und ungestört. Möwen begleiteten uns und mehrere Schiffe kreuzten unseren Kurs. Das Wetter wurde immer besser und so stieg auch die Hoffnung, gutes Wetter in Rio zu haben.



07.11.12 Rio den Janeiro: Ankunft und Ausflug zum Corcovado

Mit wenigen Wolken am Himmel fuhren wir in Sichtweite der Küste südlich Richtung Rio. Dann kam eines von Rios Wahrzeichen viel früher in Sicht, als erwartet. Mehr als 2 Stunden vor dem Anlegetermin war - aus noch ziemlich großer Entfernung - der Corcovado zu sehen. Die Häuser unten am Strand lagen in einer dichten Wolkenschicht. So langsam drängelte sich alles auf Deck 11 und versuchte, die beste Position zum Fotografieren zu bekommen. Doch je näher wir Rio kamen, umso höher stieg die dicke Wolkenschicht, bis dann irgendwann die Häuser am Strand frei und der Corcovado nicht mehr zu sehen war. Von der Brücke aus begann Herr Giezendorf, uns an seinem Wissen über Rio per Lautsprecher teilhaben zu lassen. Der bis dahin frei gehaltene Platz an der Backbordseite fürs Fotoshooting wurde wegen der vielen Wolken vom Fototeam wieder geräumt. Der Zuckerhut war sehr gut sichtbar, und als die Cara etwa an der schmalsten Stelle der Einfahrt in die Guanabara-Bucht war, war auch schon der Lotse an Bord.



Der Zuckerhut, links hinter dem Urca-Hügel in den Wolken der Corcovado.


Was an diesem Tag etwas nervte: Trotz der vielen Fotowütigen auf Deck 11 drehte joOp unverdrossen seine Joggingrunden durch die Massen und musste sich deswegen von mehreren Mitreisenden einige böse Bemerkungen anhören.


Alle an Bord hofften, dass die Wolken weiter nach oben steigen und so der Corcovado noch sichtbar würde. Nach dem Passieren des Zuckerhutes gingen wir, wie viele andere auch, zum Mittagessen und machten uns dann für den geplanten Ausflug fertig, der unmittelbar nach dem Anlegen um 14 Uhr starten sollte.


Skyline des Stadtzentrums von Rio, vor den Häusern der nationale Flughafen.


Nach dem unvermeidlichen Treff an der Aidabar ging es rechts am Transfergebäude vorbei direkt in die Busse. Unser Stadtführer Jürgen Agatz (etwa Mitte 50) war schon in Rio geboren worden; sein Vater war vor vielen Jahren als Ingenieur hierhergekommen. Die Busfahrt ging quer durch die Stadt, vorbei an den Tribünen für den Karnevalszug durch die bekannten Stadtteile Ipanema und Copacabana, alles erklärt durch „Onkel Jürgen“.



Ein ziemlich leerer Strand von Copacabana.

Danach ging es zur Talstation der Zahnradbahn zum Corcovado. Hier mussten wir etwa eine halbe Stunde warten, bis es losging. Die Fahrt führte durch Regenwald, der ein Teil der Stadt ist. Oben angekommen war die Enttäuschung groß: keine Sicht nach unten und auch kaum welche nach oben. Wenn mal ganz kurz eine Wolkenlücke die Christusfigur freigab, jubelten die dort wartenden Massen (nicht nur AIDA-Passagiere, auch viele Brasilianer waren darunter). Wir hatten das Glück, für etwa 2 Sekunden die Christusfigur ohne Wolken vor blauem Himmel zu sehen - und ich hatte da gerade auf Video umgestellt und die Kamera um 90 Grad gedreht. So haben wir in unseren Videos eine liegende Christusstatue. Natürlich wurde daraus ein Bild exportiert und gedreht.

Die Preise im Andenkenladen waren mehr als saftig: Für eine ca. 5 cm kleine Gipsfigur vom Chrischto (dieser Begriff ist von der „Oma“) wollten die umgerechnet 44 Euro. Wir kauften nur ein paar Ansichtskarten.



Das war schon eine fast gute Sicht!


Aufgrund des Staus in der Stadt und der Warterei an der Zahnradbahn konnten wir nicht die geplante Stunde auf dem Corcovado verbringen, sondern mussten schon nach etwa 40 Minuten wieder los. Ein bisschen kamen wir uns vor wie die Japaner, die so in 2 Stunden ganz Europa „besichtigen“, zumal „Onkel Jürgen“ auch immer seine Kelle mit der Nr. 5 hochhielt.

Mit der Zahnradbahn ging es wieder zurück zum Bus und von dort direkt zum Hafen.

Da wir vorhatten, in einigen Jahren nochmals Rio zu besuchen, ließ sich meine Frau von Jürgen eine Visitenkarte geben. Im Transfergebäude wurden wir von Brasilianern einem Sicherheitscheck unterzogen und im Schiff dann nochmals von der Besatzung. Nach dem Abendessen gingen wir wieder an Deck und konnten erstmals die Christusstatue von „unten“ sehen.



Jetzt ist der „Chrischto“ vom Schiff aus sichtbar.


Auf Deck 11 trafen wir dann “die Oma“ und fielen aus allen Wolken, als sie uns erzählte, dass sie morgen früh den Ausflug auf den Corcovado gebucht hatte. Aus mehreren Berichten wussten wir schon vor der Reise, dass morgens eine bessere Sicht sein sollte, und wollten eigentlich den heute durchgeführten Ausflug auch erst morgen früh machen - online war aber der Corcovado nur heute Nachmittag zu buchen gewesen. Die Oma hatte ihren Ausflug bei Madeira auf der Cara gebucht und damit zeitlich nach uns. Also ist es nicht unbedingt ratsam, immer alles im Voraus zu buchen. Oder anders herum: Immer noch einmal prüfen, ob die gewünschte Variante inzwischen vielleicht doch noch verfügbar sein sollte.


Abends sahen wir uns dann den heute gedrehten Film des Fototeams im Cara-TV-Kanal über Rio an. Darin berichtete ein Mitreisender, der in einer anderen Besuchergruppe war, dass er im Vorjahr schon einmal die gleiche Tour mitgemacht und gar nichts gesehen hatte - der Mann war überglücklich, den Chrischto wenigstens jetzt im Nebel gesehen zu haben. So relativ ist Glück. Und sein Stadtführer meinte im Film mit bestem fränkischem Akzent, dass das heute ein „Ausflug mit limitierter Aussicht“ war. Ich fand dann auf unserer Kamera noch ein paar einzelne Fotos mit „limitiertem“ Blick nach unten zwischen den Wolkenfetzen hindurch und meine Frau konnte sich gar nicht erklären, wann ich die geknipst haben sollte.

08.11.12 Rio de Janeiro: Ausflug zum Zuckerhut und Abschied

Als wir morgens auf Deck 11 nach dem Corcovado schauten, war dieser ganz in Wolken gehüllt. Doch die Sonne zauberte eine tolle Stimmung:



Morgenstimmung vom Schiff


Wir gingen gegen 7 Uhr frühstücken, denn 8 Uhr sollte es zum Zuckerhut losgehen.

Heute hatten wir Lieselotte als Stadtführerin im Bus, eine wohl fast 70-jährige. Sie fuhr mit uns eine andere Tour als gestern Jürgen über die Stadtteile Flamengo und Botafogo direkt zur Copacabana, dort entlang und dann zum Zuckerhut. Auf einem Videoclip hatten wir zufällig ihren Ausspruch „Du trinkst die Milch einer Kokosnuss und dann bist Du fit für den ganzen Tag.“ aufgenommen. Zu Hause machte ich dann daraus: „Du kriegst eine Kokosnuss auf den Kopf und dann bist Du platt für den ganzen Tag.“


An der Talstation war mal wieder Geduld haben angesagt aufgrund der vielen Touristen. Die erste Teilstrecke führte uns mit der Seilbahn auf den Urca-Hügel. Von hier war dann auch der Corcovado frei sichtbar und alle schossen viele Fotos. Während Lieselotte noch einiges erklärte, suchte meine Frau schnell noch eine Toilette auf. Als wir danach weiter fahren wollten, war die gesamte Reisegruppe schon auf dem Weg auf den Zuckerhut - Lieselotte hatte ihre beiden paranoiden Schäfchen vergessen. So stellten wir uns bei der Seilbahn an, nahmen 7 Minuten später die nächste aufwärts und meldeten uns dort bei der doch etwas überraschten Lieselotte. Deshalb hatten wir allerdings nur etwa 15 Minuten zum Schauen, dann ging es schon wieder abwärts - ärgerlich.


Der Corcovado ist mal zu sehen, aber die Wolken über ihm sind schon wieder dicht.



Die Strände, im Hintergrund die Morro dos Dois Irmãos (Hügel der zwei Brüder).


Zumal das nächste Ziel eine unter der ehemaligen Militärdiktatur errichtete Kathedrale sein sollte, die selbst bei den Brasilianern keinen großen Zulauf hat. Also mussten wenigstens die Touris dorthin geschleppt werden. Auf dem Platz vor der Kathedrale sahen wir rechts oben zum letzten Mal auf dieser Reise den Chrischto - aber das wussten wir damals noch nicht.

Nach ca. 30 Minuten Kathedrale, die wir viel lieber auf dem Zuckerhut verbracht hätten, ging es zurück zum Hafen - das war es also.


Mittag essen und dann begannen wir, die Koffer zu packen. Diese mussten ja heute Nacht 2 Uhr vor der Kabinentür stehen. Um 14:38 Uhr „klackte“ es an unserer Kabinentür: Eine Nachricht von Frau Preiß mit dem Inhalt, dass Sie nichts erreichen konnte, wir aber durch die örtliche Agentur am Flughafen Unterstützung bei der Überwindung von Sprachbarrieren erhalten werden.


16 Uhr ertönte für uns zum letzten Mal auf dieser Fahrt der AIDA-Auslaufsong, während der Corcovado wieder mal hinter dicken Wolken verborgen war. Es zog Regen auf.



Wir legen 2012 ein letztes Mal ab - Servus Rio. Dahinter der Corcovado in Wolken.


So konnten wir bei der Ausfahrt Richtung Santos auch kaum noch etwas an den Stränden erkennen und hatten doch gehofft, die Morro dos Dois Irmãos am Ende von Leblon von der Seeseite zu sehen - Regen und Wind wurden stärker und alles verkrümelte sich auf die Kabinen. Ein etwas trauriger Abschied.


Gegen 17 Uhr „klackte“ es nochmals; wieder eine Nachricht von Frau Preiß, dass die Kollegen am Flughafen informiert sind, damit wir doch noch in den Genuss zweier nebeneinander „liegender“ Sitzplätze kommen.


Am Abend holten wir uns noch unsere Pässe im Theater ab und gaben zwei der auf dem Corcovado gekauften Postkarten an der Rezeption zum Frankieren (1,60 Euro pro Karte) und Weiterbefördern ab - keine der Karten kam jemals an, was aber kaum an AIDA gelegen haben kann.

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