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Einleitung

Die Geburt eines Lebewesens, wenn also ein beseeltes Wesen in die für uns sichtbare Welt eintritt, wird mit freudiger Aufregung vorbereitet und erwartet; davon dürfen wir im Hinblick auf den Wohlstand der wirtschaftlich einigermaßen stabilen Länder ausgehen. Beim Anblick eines neugeborenen Menschenkindes oder Tierbabys werden wir von dem Wunder der Schöpfung berührt, wir staunen, jubeln oder werden ganz still vor Ehrfurcht.

Das Befassen mit dem anderen großen Tor im Leben, Sterben und Tod genannt, wird von vielen Menschen immer noch verdrängt, auch wenn es um ihre geliebten Tiergefährten geht. Doch dann ist der Zeitpunkt plötzlich da, und damit oft auch die Rat- und Hilflosigkeit.

Für die Tiere ist Sterben „die Vollendung ihres Lebens“ und der bewusste Schritt in eine andere Seinsform, egal wie lang ihr Leben gedauert hat. Keines der vielen Haustiere, mit denen ich nach ihrer Vollendung Kontakt haben durfte, hat das je anders beschrieben.

Ich kann in diesem Buch allerdings nur auf die Tiere eingehen, die die Menschen als Haustiere im Alltag begleiten, die ein Menschenleben bereichern, die gestreichelt werden, die in passenden Unterkünften, weichen Körbchen oder sogar im Bett ihrer menschlichen Begleiter schlafen dürfen – und auf Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Sie die Verantwortung für Ihre tierlichen Gefährten übernommen haben.

Vielleicht erhalte ich eines Tages den Auftrag der Tiere, über die andere Realität zu schreiben, darüber, was Tiere empfinden, die im Schlachthof nach qualvollen Jahren in engen dunklen Ställen getötet wurden. Darüber, was Tiere denken und fühlen, die eingefangen wurden und in einer Tötungsstation auf Vermittlung oder auf die Tötung warten. Darüber, wie die Seelen von Tieren in Tierversuchslaboren zittern und dort tatsächlich die schnelle Erlösung durch Menschenhand herbeisehnen. In meinem Alltag wende ich mich diesen Situationen häufig zu, auch wenn es sehr schmerzhaft ist, ich bete, segne und meditiere die Vision einer Welt, in der die Menschen liebevoll und friedlich mit allen tierlichen Brüdern und Schwestern umgehen.

Alles, was Sie in diesem Buch lesen werden, basiert auf Erfahrungen und Erkenntnissen, die ich dank einer telepathischen Verständigung auf Herzensebene und ohne gesprochene Worte machen und gewinnen durfte. Die telepathische Tierkommunikation ist ein Segen. Es gibt so viele Missverständnisse im Zusammenleben mit Tieren – und Leid, das daraus hervorgeht. Dank der Tierkommunikation lassen sich diese Missverständnisse auflösen, die Nöte und Bedürfnisse können klar benannt und damit die Befindlichkeit und Lebensqualität unserer Tiergefährten wesentlich verbessert werden.

Tierkommunikation gab es schon immer und in allen Kulturen, war jedoch lange in Vergessenheit geraten oder wurde als esoterischer Hokuspokus abgetan. Im Jahr 1995 erschien die deutsche Erstausgabe von Gespräche mit Tieren der US-Tierkommunikatorin Penelope Smith im Verlag Zweitausendeins. Dieser Verlag wagte sich damals schon an „heiße Eisen“. Rupert Sheldrakes Buch Der 7. Sinn der Tiere folgte 1999. Der Untertitel Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere scheint ebenfalls auf telepathische Kommunikation hinzuweisen, doch der Autor legte seinen Schwerpunkt auf bislang unbeachtete Fähigkeiten der Tiere, was natürlich ebenfalls ein gewaltiger Vorstoß in die – aus meiner Sicht – gewünschte Richtung war. Das erste Buch von Amelia Kinkade erschien 2001 in den USA, die deutsche Ausgabe folgte 2003.

Tiere leben im Jetzt. Sie wissen dennoch um ihre irdische Vergangenheit und haben Einblicke in die irdische Zukunft, doch sie halten weder gedanklich noch emotional daran fest. Selbst wenn sie sich als Haustiere Gewohnheiten zulegen oder sich aufgrund traumatischer Erfahrungen blockiert verhalten (die Menschen nennen das „störend“), identifizieren sie sich nicht mit dem traumatischen Ereignis, denn sie haben kein Ego.

Das Ego, wie ich es verstehe, ist (kurz gefasst) ein Aspekt des unbewussten Erden-Ichs des Menschen, definiert sich über die Ereignisse und Prägungen aus der Vergangenheit, identifiziert sich mit gesellschaftlichen Normen, gedanklichen Vorstellungen, nährt sich aus Mangeldenken, Drama und Leid und sucht ständig Bestätigung im Außen.

Tiere sind normalerweise durch ihren Körper und ihre Instinkte geerdet und gleichzeitig sehr stark ins Geistige ausgerichtet, sind mit dem verbunden, was wir Menschen das SEIN oder ALLES-WAS-IST nennen. Daher haben sie Zugang zu übergeordneten Zusammenhängen. Manchen Tieren ist eine starke Verbundenheit zu ihrer Gruppenseele eigen, andere haben sich durch das Zusammenleben mit Menschen individualisiert. Sie lassen sich von ihrer Intuition, ihrem Instinkt und ihrer Verbindung mit der allumfassenden göttlichen Weisheit und Liebe leiten. Sie müssen sich kein Wissen aneignen, um weise oder im Sinne einer höheren Ordnung agieren zu können.

Tiere sind Liebe pur. Ihre Liebesfähigkeit treibt im positivsten Sinne dieser Redewendung die tollsten Blüten, zeigt sich häufig versteckt, also unerkannt. Sie sind uns Spiegel und möchten uns mit ihrem Sein, ihrem Verhalten und ihren Symptomen auf unserem Wachstums- und Bewusstseinsweg helfen – und auch mal korrigieren. Die Worte, Sätze, Botschaften, die ganze Art und Weise, wie Tiere in einer Kommunikation selbst auf heikle Themen so sanft und liebevoll eingehen, damit ihre Menschen diese annehmen können, bescheren mir bei jedem Tiergespräch Gänsehaut-Gefühle. Selbst mit meiner angelernten Wortgewandtheit könnte ich niemals diese Qualität erreichen, die eine Tierbotschaft in sich trägt. Auch ihre Wortneuschöpfungen oder ihre Hinweise auf die ursprünglichen Bedeutungen oder doppelte Lesarten von Worten verblüffen mich immer wieder.

Die Fähigkeit, mit Tieren zu sprechen und sie zu verstehen, wurde mir in die Wiege gelegt. Obwohl ich sie nach einigen unschönen Erfahrungen als Kind beinahe fünf Jahrzehnte lang verdrängt hatte, aus Angst vor Ablehnung, Strafe und anderen noch unbewussten Blockaden, suchte sie sich einen Weg zurück in mein Bewusstsein als Erwachsene und in meinen Alltag. Ein Tier half mir dabei ganz wesentlich: meine Katze Maja.

Mit Amelias Vor-Geschichte und Virginias Mitteilung über ihre Herkunft werden Sie, liebe Leserinnen und Leser, sich vielleicht noch mehr herausgefordert fühlen als allein von der für mich selbstverständlichen Feststellung, dass Tierkommunikation funktioniert, und wie ich in diesem Buch ebenfalls ganz selbstverständlich darüber schreibe, dass ich mit Tieren spreche und sie mit mir, und das auch noch ziemlich ausführlich.

Ich möchte Ihnen jedoch etwas verraten: Damals in Frankfurt, als Amelia, die weltberühmte Tierkommunikatorin, mit dem Foto ihrer Katze auf mich zukam, mich um eine Kommunikation mit ihr bat und diese mir dann etwas von Weltraum und Lichtlinien erzählte, war ich in höchstem Maße herausgefordert. Ich weiß wirklich nicht, was mich davon abhielt, sofort klammheimlich den Seminarraum zu verlassen, spätestens dann, als ich diese schier unglaubliche Mitteilung von Virginia empfangen hatte. Ich redete mir immer wieder zu, dass ich ja jederzeit gehen könnte, es kannte mich ja niemand aus der großen Teilnehmergruppe, und brachte irgendwie doch all meinen Mut auf, mit Virginias Antworten zu Amelia zu gehen. Sie hörte mir aufmerksam zu. Dann bemerkte ich Tränen in ihren Augen, und Amelia umarmte mich. Da wusste ich, dass ich nicht abreisen musste.

Diese unerwartete Prüfung hatte ich also bestanden. Darüber hinaus erweiterte Virginias Mitteilung mein Weltbild, und sogar Amelia gesteht, dass die Botschaft ihrer Katze ihr Leben veränderte.

Darf ich Sie also einladen, etwas vielleicht bislang als unwahrscheinlich Eingestuftes einmal „für wahr“ zu nehmen, und wenn es nur versuchsweise ist? Die Schöpfung lässt uns in ihrer Genialität an unzähligen Wundern und Überraschungen teilhaben; sie hält sich nicht an die begrenzten Vorstellungen der Menschen, sondern weitet unser Bewusstsein, wenn wir uns dafür öffnen!

Kapitel I
Die optimale Einstimmung
Haustiere sind Familienmitglieder

Je besser sich die menschlichen Gefährten – ich verwende diese Bezeichnung lieber als „Tierhalter“ – auf den Abschied einstimmen, desto leichter und entspannter kann der Übergang, die Vollendung eines Tiergefährten werden. Dank der telepathischen Tierkommunikation können wir die Tiere schon einige Zeit vor ihrer Vollendung fragen, was sie ihren Menschen dazu sagen wollen, natürlich auch und vor allem dann, wenn die Anzeichen ganz deutlich zu erkennen sind.

Wie Sie also in dieser Zeit sinnvolle Hilfe und Begleitung geben können, anstatt in hilflosen Aktionismus zu fallen, wie Sie Ruhe bewahren, eine besinnliche und feierliche Atmosphäre schaffen können für diesen bedeutsamen Augenblick, wenn das geliebte Tier in die andere Welt hinübergeboren werden will, statt Stress und Panik zu verbreiten … darüber möchte ich in diesem Buch schreiben und Ihnen so viele Anregungen und Hilfestellung wie möglich geben.

Haustiere sind Familienmitglieder, ob sie als solche betrachtet werden oder nicht. Der Tod eines Tieres ist für die meisten Menschen mindestens so gravierend wie der Tod eines menschlichen Familienmitglieds, zumal gerade bei älteren und alleinstehenden Menschen das Haustier die einzige emotionale Beziehungsmöglichkeit ist, und oft sind Tiere auch Partnerersatz.

In unserer westlichen Gesellschaft werden Altwerden und Sterben vermehrt aus dem Familienleben ausgegrenzt, es gibt immer mehr Altenheime und Hospize. Nichts gegen diese Einrichtungen an sich, sie sind wichtig für die Menschen, die sonst wirklich niemanden haben.

Bei alten und kranken Tieren machen es sich manche Menschen noch einfacher: das Tier wird eingeschläfert, sobald es nicht mehr zufriedenstellend funktioniert. Wer hat schon noch Zeit, sich intensiv um ein krankes Tier zu kümmern, wenn man doch berufstätig und die Karriere so wichtig ist? Da spricht man dann vom „Erlösen“. Das Tier soll erlöst werden … Stimmt das?

Viele meiner Klientinnen und Klienten haben eine solche Entscheidung eben aus den genannten Gründen getroffen, doch sie haben danach gespürt, dass es nicht gut und richtig war, und wurden von Schuldgefühlen gequält. Sie wollten es dann beim nächsten Tier anders machen, hörten von Tierkommunikation … und kamen zu mir. Sie gaben zu, voller Reue, dass sie diese Erlösung hauptsächlich für sich taten, denn sie hatten keine Zeit, wollten in Urlaub fahren, waren vom Anblick ihres kranken oder alten Tieres überfordert, kamen an ihre Grenzen, fühlten sich hilflos und ohnmächtig. Sie konnten damals auch noch nicht reflektieren, dass sie an die eigene Vergänglichkeit erinnert wurden. Ich glaube, dieser Punkt ist besonders schwerwiegend: mit der Angst vor Krankheit und Bedürftigkeit sowie der eigenen Endlichkeit konfrontiert zu werden.

Wenn es möglich ist, in einer Partnerschaft und Familie offen mit diesem Thema umzugehen, darüber zu sprechen, kann man Sterbebegleitung und schließlich gelebte Trauer parallel mit der weiteren Teilnahme am Leben verbinden. Damit hilft man nicht nur sich selbst, sondern ist auch tröstendes und stärkendes Beispiel für andere Menschen.

Sind wir uns unserer Vergänglichkeit bewusst, können wir präsenter im Hier und Jetzt leben und uns der Verantwortung für das Jetzt bewusster werden. Im Hier und Jetzt leben heißt auch, wichtige Anliegen und Herzenswünsche nicht ständig auf morgen oder eine noch fernere Zukunft zu verschieben, sondern zu erledigen bzw. zu realisieren, was jetzt und heute möglich ist. Und das ist meist mehr, als man so glaubt, wenn wir diese Dinge erstmal hinterfragen …

Bewusst im Hier und Jetzt zu leben heißt auch, dankbar zu sein und das zu schätzen, was man gerade hat: die Familie, den Partner, die Freunde, die Tiergefährten, das Haus oder die Wohnung und alles, was wir sonst noch haben, nutzen und teilen dürfen. Das bedeutet auch, sich über die einfachen schönen Dinge des Lebens zu freuen: an der Natur, an einem wärmenden und lichtspendenden Sonnenstrahl oder auch an einem erfrischenden und auf der Haut prickelnden Regentropfen, über einen unerwarteten tiefen bis ins Herz gehenden Blick eines Tiergefährten, ein unerwartet echtes Lächeln von der Dame an der Kasse im Supermarkt, einen lieben Gruß per Postkarte, eine gelungene Arbeit, eine gelöste Aufgabe, mag sie uns noch so unbedeutend vorkommen.

Da die meisten Haustiere eine viel kürzere Lebenserwartung haben als Menschen, kommen sie gar nicht drum herum, sich mit dem Thema Altwerden und Sterben ihrer tierlichen Begleiter auseinanderzusetzen. Doch diese kürzere Lebensspanne hat den Vorteil, dass die Menschen daran erinnert werden, sich mit jeder Faser ihres Lebens über jede Sekunde mit ihrem Tier und über sein Wesen zu freuen und die Zeit mit ihm zu genießen.

Was ich in diesem Buch vermitteln möchte, ist natürlich stark von meinen Erfahrungen als Tierkommunikatorin und dem, was ich aus unzähligen Tiergesprächen schöpfen durfte, geprägt. Ein Tierarzt oder ein Landwirt würde anders an dieses Thema herangehen. Nun ist es ja sowieso unmöglich, allumfassend über Leben, Sterben und Tod zu schreiben. Schier unendlich viele Betrachtungsweisen, Facetten, Untersuchungen, Theorien und Erfahrungen – und vor allem ganz viel Nicht-Wissen oder noch Unbekanntes, Unerforschtes gibt es da.

So begab ich mich also in aller Demut und Ehrfurcht vor dem Leben und dem, was wir das Jenseits nennen, an dieses Buchprojekt. Ach, und hätten die Tiere mich nicht beauftragt, mich dringlich gebeten, Sterben, Tod und das Danach aus ihrer Sicht zu beschreiben und aus dem Material für Kurse über Sterbebegleitung für Haustiere, die ich viele Jahre lang gab, ein Buch zu verfassen, ich wäre vermutlich nicht auf die Idee gekommen, meine vielen Erfahrungen und all das Wissen, das ich von den Tieren erhalten habe, niederzuschreiben.

Ich hoffe sehr, dass ich viele Ihrer Fragen, die Sie zu diesem so tiefgreifenden Thema haben, beantworten und Ihnen dienliche Hinweise und Möglichkeiten an die Hand geben kann. Antworten auf Fragen, auf die Sie hier keine Antwort finden, dürfen Sie sich von Ihren geistigen Ratgebern erhoffen, die Sie kennenlernen werden, wenn Sie sich auf die Übungen bzw. geführten Meditationen einlassen, und manche Fragen bleiben vielleicht noch eine Zeit lang offen …

Wenn ich bedeutsame Fragen in mir bewege, noch keine Antwort in Sicht ist und ich deshalb aufgeregt oder besorgt bin, finde ich in diesen Zeilen von Rainer Maria Rilke oft wieder zur inneren Ruhe:

Über die Geduld

Man muss den Dingen

die eigene, stille

ungestörte Entwicklung lassen,

die tief von innen kommt

und durch nichts gedrängt

oder beschleunigt werden kann,

alles ist Austragen – und

dann Gebären …

Reifen wie der Baum,

der seine Säfte nicht drängt

und getrost in den Stürmen des Frühlings steht,

ohne Angst,

dass dahinter kein Sommer

kommen könnte.

Er kommt doch!

Aber er kommt zu den Geduldigen,

die da sind, als ob die Ewigkeit

vor ihnen läge,

so sorglos, still, weit …

Man muss Geduld haben

mit dem Ungelösten im Herzen

und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben

wie verschlossene Stuben

und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache

geschrieben sind.

Es handelt sich darum, alles zu leben.

Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich,

ohne es zu merken,

eines fremden Tages

in die Antworten hinein.

Ja, denn stets lebte ich in die Antworten hinein … oder die Antworten fanden mich, sie waren manchmal einfach da, wurden mir zugetragen oder ich träumte sie.

Ich werde Ihnen Anleitung an die Hand geben, damit Ihre Tiergefährten die Gelegenheit bekommen, Ihnen ihre Antworten auf Ihre Fragen ins Herz zu legen, um sie entweder sofort oder eines Tages verstehen zu können. Dafür müssen Sie keine Kurse in Tierkommunikation besuchen, denn ich erinnere Sie an etwas ganz Natürliches, etwas, das jedem Lebewesen, sogar dem kopflastigsten Menschen, zu eigen ist.

Dieses Buch beinhaltet eine Mischung von ganz praktischen Informationen sowie spirituellen Inhalten. Meine wichtigsten Lehrer zu diesem Thema waren und sind noch immer die Tiere, im Besonderen Maja und Purzel, zwei meiner Katzengefährtinnen, die mir in den Wochen und Monaten vor ihrer Vollendung – sowie auch danach – sehr viel Wissen mitgegeben haben. Sie haben mir all die Zeit geschenkt, die ich brauchte, um ihren Vollendungsprozess zu verstehen und sie loszulassen, bevor sie vollendeten. Auch durch die vielen Kontakte mit Seelen vollendeter Tiere sowie durch Gespräche mit lebenden Tieren von Klienten wurde und werde ich gelehrt. Immer wieder erfahre ich Neues, und das nach nun beinahe 20 Jahren Berufserfahrung.

Einige wenige Bücher über Sterben und den Tod habe ich natürlich auch gelesen und freute mich jedes Mal sehr, wenn die Autoren von etwas schrieben, was ich zuvor bereits im Gespräch mit einem Tier erfahren hatte.

Manches, was ich schreibe oder empfehle, gilt für alle Tiere. In vielen Situationen sowie zusätzlich ist es jedoch unbedingt ratsam und sinnvoll, ganz individuell auf das Tier und seine Bedürfnisse oder Sichtweise einzugehen. Es sind Individuen, wie wir auch.

Diese Individualität zu erfassen, die speziellen Bedürfnisse der Tiere zu erfahren, zu Lebzeiten und ganz besonders in der Vollendungsphase, damit wir als menschliche Begleiter reagieren können, ist ein Hauptanliegen der telepathischen Tierkommunikation, und damit auch meines.

Meine Hündin Lucina verstarb absolut unerwartet. Ich hatte keinerlei Chance der Vorbereitung, konnte weder auf angeeignetes Wissen noch auf Erfahrungen zurückgreifen. Niemals hätte ich gedacht, dass ihr und mir so etwas geschehen könnte, uns, die wir so inniglich verbunden waren. Ich brauchte Monate, um mich aus dem Schock zu lösen, die Trauer zuzulassen – und um das anzunehmen, was mir Lucina nach ihrem Tod vermittelte und mir mit ihrem Tod schenkte. Es mag seltsam klingen, dass ein Wesen einem anderen etwas mit dem Tod schenken könnte. Und doch war und ist es so.

Das scheinbar Unsichtbare

In der Natur erleben wir Sterben und Geburt jedes Jahr aufs Neue. Doch es ist kein endgültiges Sterben. Darauf können wir uns verlassen. Manche Pflanzen ziehen ihre Lebensenergie zurück bzw. zusammen in Stamm und Wurzel, nehmen sich eine Ruhezeit, bis es erneut Zeit ist, zu wachsen und sich zu entfalten, also im Frühjahr (zumindest in unseren Breitengraden). Dann treiben sie mit neuer Kraft wieder aus. Andere Pflanzen haben nur ein Jahr für uns sichtbare Lebenszeit. Doch ihre Lebenskraft haben sie in Samen weitergegeben oder in bestimmten Wurzel- oder Keimformen unter der Erde und kommen auf diese Weise im nächsten Jahr wieder ans Licht in frischem Grün. Sie wechseln ihre Seinsformen, ihre Energieformen, sichtbar und unsichtbar.

Auch Menschen und Tiere wechseln ihre Energie- und Seinsformen, nur, dass die meisten Menschen verlernt bzw. vergessen haben, die Formen nach dem, was wir Tod nennen, zu sehen.

Manchmal stelle ich die Frage nach der Anzahl der menschlichen und tierischen Familienmitglieder eines Haustieres, wenn ich in Tierkommunikations-Übungskreisen mit den Teilnehmenden arbeite. Sehr häufig ist die wahrgenommene Anzahl erst einmal „falsch“, weil zu hoch. Wenn ich dann nachfrage, ob in den vergangenen Jahren Tiere oder Menschen in dieser Familie – ich sage auch Arten-Mix-Rudel dazu – gestorben sind, stellt sich sehr oft heraus, dass die angeblich „falsche“ Zahl doch stimmt, denn die Tiere zählen die Verstorbenen noch als Rudel- oder Familienmitglieder mit. Sie nehmen die ehemaligen Gefährten wahr, die ihren irdischen Körper zwar abgelegt haben, sich auf irgendeine feinstoffliche Weise jedoch noch in ihrer Nähe aufhalten.

Die Tiere leben nicht im Gefühl der Trennung von ihrem Schöpfer. Sie fühlen sich mit allem verbunden, sie kommunizieren mit allem (also auch mit der Pflanzen-, Mineralien-, Naturwesenwelt, mit allen Elementen), sie sind voller Liebe, frei von Egoismus. Wenn wir uns auf sie einlassen, auf ihre Essenz, ihre Seele, ihr Sein, kommen wir in Kontakt mit dem, was uns abhandengekommen ist auf unserem Erdenweg. Über den Kontakt mit Tieren erschließt sich uns auch wieder der Kontakt mit diesen Eigenschaften oder Potenzialen in uns.

Tiere wissen um die Ewigkeit ihrer Seele, ihres Bewusstseins. Für sie ist der Tod die Geburt in die andere Welt, aus der sie immer wieder auf diese Erde zurückkommen können, wenn sie das wollen. Eine Welt, die zu sehen die meisten Menschen verlernt haben, ja sich sogar davor fürchten. Der Geist oder die Seele der Tiere begleitet uns Menschen auch noch nach ihrem Tod, inkarniert wieder und findet zu uns entweder in der gleichen Tierart wie zuvor oder in einer anderen Körperform, je nachdem, was aus ihrer Weisheitssicht am dienlichsten für uns ist. Sie schicken uns auch Zeichen aus der anderen Welt. Meist dann, wenn wir gerade an sie denken, blicken wir auf eine Wolke, in der wir ein Katzengesicht erkennen können, oder befinden uns in einer Situation, in der etwas für unser Tier zu Lebzeiten so Typisches geschieht.

Eine junge Klientin, von der ich später noch erzählen werde, berichtete, dass, wenn sie mit ihrer Hündin Rosalie am Ufer eines Sees in ihrer Nähe spazieren geht, die Schwäne auf Rosi genauso zutraulich reagieren und zu ihnen ans Ufer schwimmen wie bei ihrer Hündin Yomi, die in der anderen Welt weilt. Und das sogar in der Brutzeit, in der man diesen Wassertieren besser nicht näherkommen sollte. Diese junge Klientin bekommt so viele Zeichen von ihrer ehemaligen Hundefreundin Yomi aus der geistigen Welt, überhaupt ist ihre Geschichte so besonders, dass ich ihr schon länger nahegelegt habe, ein Buch darüber zu schreiben. Ich hoffe, sie tut es. Sie, liebe Leserinnen und Leser, werden es lieben!

Vor einiger Zeit hörte ich einen Vortrag von dem englischen Medium Gordon Smith3. Er hat die Gabe, mit den Seelen „auf der anderen Seite“ Kontakt aufzunehmen, bzw. er stellt sich zur Verfügung, wenn diese Seelen Kontakt mit einem noch lebenden Menschen haben wollen. Er hatte sich, bevor er als Medium offiziell arbeitete, der Wissenschaft zu Untersuchungen dieses Phänomens zur Verfügung gestellt und irgendwann beschlossen, lieber den Menschen als der Wissenschaft zu dienen. In diesem Vortrag erzählte er von einem Erlebnis zu einer Zeit, da ihm seine Gabe zwar schon bewusst war, er jedoch noch als Friseur und Barbier arbeitete.

Eines Abends wollte er gerade den Salon schließen, da trat ein Mann ein und bat um einen Haarschnitt. Gordon Smith hatte für diesen Abend ein Ticket für ein Konzert von Tina Turner und wollte den Mann wegschicken, doch irgendetwas hinderte ihn daran, ahnend, dass er das Konzert verpassen würde. Er begann also mit seiner Arbeit. Plötzlich sah er im Spiegelbild eine Frau. Er drehte sich um, doch da stand niemand. Er schaute wieder in den Spiegel, die Frau war immer noch dort zu sehen. Sie hielt einen Lolli in der Hand und bat Gordon Smith, dies dem Mann auf dem Friseurstuhl mitzuteilen. Ich meine mich zu erinnern, dass Gordon Smith damals doch einige Bedenken hatte, über seine Wahrnehmung zu sprechen und die seltsame Botschaft zu überbringen, doch schließlich tat er es. Der Kunde brach in Tränen aus und erzählte, dass seine Frau vor einiger Zeit gestorben sei und dass es ihm neben der Trauer um sie in der Seele weh tue, dass sie nicht miterleben könne, wie ihr gemeinsamer Sohn aufwachse. Sie seien am Tag zuvor zum Grab seiner Ehefrau und Mutter ihres Kindes gegangen, und der Sohn habe ihr einen Lolli statt Blumen aufs Grab gelegt. – Diese Botschaft, so sagte er, sei für ihn enorm wichtig, denn nun wisse er, dass der Geist oder die Seele seiner Frau sehr wohl da sei und das Aufwachsen ihres gemeinsamen Kindes mitverfolgen könne.

Als ich diesen Vortrag hörte, befand ich mich gerade in schmerzhafter Trauer um meine Hündin Lucina. All mein Wissen darum, dass die Seelen unsterblich sind und uns begleiten, war nicht greifbar für mich, auch wenn ich immer wieder in Kontakt mit Lucinas Seele war. Es war ein Hin und Her zwischen Schmerz und Trauer. Dieser Vortrag, dieses Erlebnis schenkte mir einen solchen Trost, den ich kaum beschreiben kann, und ich hatte wieder Zugang zu meinem Wissen, meinen Erfahrungen.

1 627,39 ₽
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Дата выхода на Литрес:
22 декабря 2023
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204 стр. 25 иллюстраций
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9783946959847
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