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Читать книгу: «Das Schweigen im Walde», страница 18

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»Was meinst du damit?«

»Das soll ich dir noch erzählen?« Sternfeldt lachte. »Nein, lieber Heinz!« Er zerdrückte die Zigarre in der Aschenschale und trat vor Ettingen hin. Jeder spottende Zug war ausgelöscht in seinem Gesicht. »Du bist erregt! Mach draußen in der kühlen Nacht noch einen Bummel! Oder – auf deinem Schreibtisch liegt der Quartalbericht deines Verwalters – setz dich heute noch drüber, Heinz! Da hast du drei, vier Stunden nüchterne Arbeit. Das wird dich beruhigen.« Wieder lächelte er. »Dann geht's ja auch auf den Morgen zu. Ja, Heinz? Willst du das?«

Ettingen reichte dem Freunde die Hand, ohne ein Wort zu sagen.

»Na also, ruhige Nacht!«

Dunkle Röte war dem Fürsten ins Gesicht gestiegen, als hätte er jetzt verstanden, wie der Rat des Freundes gemeint war.

»Goni? Du denkst nicht gut von mir!«

»Von dir? Doch, Heinz!« Sternfeldt lächelte. »Aber von ihr nicht.« Er wollte schon die Tür öffnen. Der Ausdruck seiner Züge verriet, daß er mit einem Entschluß kämpfte, der ihm nicht leicht wurde. Und dann erwachte in seinen ernsten Augen ein Blick von so mildem Feuer, daß Ettingen betroffen zu ihm aufsah.

Sternfeldt hob den linken Arm und streifte die Manschette zurück. »Sieh her, Heinz, was ich habe!« Er trug am Handgelenk eine Goldkette mit kleinem Medaillon. »Ein Talisman, den ich seit fünfzehn Jahren trage! Es hat eine Zeit gegeben, in der ich ein Spielzeug jeder Stunde war, die mir das Blut heiß machte. Dann kam eine Wandlung über mich, es ist rein in mir geworden, klar und still. Seit damals trag ich diese Kette. Der Talisman, den die Kapsel enthält, hat mich seit fünfzehn Jahren vor aller Häßlichkeit des Lebens bewahrt. Und dieser Talisman hätte auch Macht über dich. Ich möchte ihn dir geben. Aber ich kann die Kette nicht abnehmen, sie ist angeschmiedet an meinem Arm – weißt du, ich will sie mitnehmen auf meinen letzten Weg. Aber willst du nicht sehen, was die Kapsel enthält?« Er trat zum Schreibtisch und hielt den Arm in das Licht der Lampe. »Komm her, Heinz!«

Schweigend öffnete Ettingen die goldene Kapsel und sah in ihr das Miniaturbild einer Frau, noch schön, obwohl sich schon graue Fäden in das Braun der welligen Haare mischten, mit ernsten, ruhigen Augen und einem Leidenszug um den lächelnden Mund. »Das Bild meiner Mutter?«

»Das sagst du wie in Schreck? Daß ich deine Mutter liebte? Hast du das nie geahnt?«

»Und meine Mutter?« stammelte Heinz.

»Sie war mir gut. Ich glaube, sie wäre glücklich geworden an meiner Seite. Aber sie war glücklich, auch ohne mich. In ihrer Liebe zu dir. Und sie wies mich ab, weil sie ganz ihrem Sohne gehören wollte. Aus dir einen Mann zu machen, frei, glücklich und stolz – mehr wollte sie nicht von ihrem Leben. Dafür konnte sie jedes Opfer bringen, auch das Opfer ihres Frauenherzens. – Heinz? Verpflichtet solche Liebe nicht? Und begreifst du nun meine Sorge um dich? Soll deine Mutter umsonst gelebt haben?«

»Goni – «

»Nein! Jetzt wollen wir nicht weiterreden. Nachdem ich dir das gesagt habe, gibt es kein Wort mehr!« Sternfeldt legte die Hände auf Ettingens Schultern und sah ihm in die Augen. »Gute Nacht, Heinz!« Dann ging er.

Ettingen blieb in einer Erregung zurück, die ihn erschütterte bis ins innerste. Da weckte ihn ein Geräusch im anstoßenden Raum. Eine Furche grub sich in seine brennende Stirn. Als er die Tür des Schlafzimmers aufstieß, gewahrte er den Lakai, der das Bett für die Nachtruhe seines Herrn bereitgemacht hatte und mit einem Sprühflakon durch das Zimmer ging, um ein schwül duftendes Parfüm in die Luft zu stäuben. »Was machen Sie da?« fragte Ettingen mit erzwungener Ruhe. »Ich habe Sie nicht gerufen.«

»Bitte, Durchlaucht«, stotterte Martin, »mein Dienst – «

»Dienst? Bei mir? Ich habe Grund zu vermuten, daß Sie im Dienst der Baronin Pranckha stehen. Fremde Dienerschaft will ich für meine Person nicht belästigen. Sie können gehen. Morgen wird Praxmaler den Dienst bei mir übernehmen.«

Mit aschfahlem Gesicht verbeugte sich Martin, und während er aus dem Zimmer ging, riß Ettingen das Fenster auf. Die frische Nachtluft hauchte in den schwülen Raum und trieb, als die Tür geöffnet wurde, den süßen Wohlgeruch in den Flur hinaus und hinter dem Lakaien her, dessen Frackschöße in der Zugluft wehten. Eine Weile stand Martin ratlos, mit geballten Fäusten. Da sah er die kleine Französin aus dem Zimmer der Baronin treten und hörte sie noch sagen: »Je vous souhaite la bonne nuit, madame3

Lautlos huschte er auf das Mädchen zu: »Mam'zell Fifi?«

»Hein?«

Ob die Baronin noch zu sprechen wäre?

Für den guten treuen Martin? Gewiß.

Er pochte an die Tür.

»Entrez!«

Martin trat ein. Als er einige Minuten später das Zimmer wieder verließ, schien seine Sorge beschwichtigt. Er trug die Nase hoch und lächelte. Während er über die Treppe hinunterstieg, hörte er das kichernde Gezwitscher der Französin.

Sie stand mit Sensburgs Leibjäger im Hof. Der heitere Lärm, der von der Sennhütte heraufklang, reizte ihre Neugier. »Je veux voir ça, moi4

Zu diesem Wunsche zuckte Martin hoheitsvoll die Schultern. Der »Stall« dort unten wäre kein Aufenthalt für »feine Leute« – in »solche« Gesellschaft könnte man unmöglich gehen, ganz unmöglich.

Fifi verzog das hübsche Mäulchen und lachte. »Moi, ça m'est bien égal, qu'on puisse y aller ou pas y aller. Vous m'y conduiserez, n'est-ce pas, Jean5

»A votre service, mam'zelle!« erwiderte der Leibjäger galant und bot ihr den Arm.

Während Martin seine Stube aufsuchte, wanderten die beiden kichernd über das Almfeld hinunter.

Droben am Himmel schneuzte sich ein Stern, und gleich einer dünnen Feuerrute fuhr's über die Berge hin.

Achtzehntes Kapitel

Einige Stunden früher.

Es dämmerte über dem Tal der Leutasch, und vom Kirchturm tönte der Abendsegen über die stillen Häuser hin und hinaus über die von zartem Nebel behauchten Wiesen. Auf der Straße lag schon die Ruhe des schläfrig gewordenen Tages. Nur ein paar junge Burschen stapften mit ihren qualmenden Pfeifen an den Zäunen entlang, manchmal nach einem Fenster spähend, hinter dem ein Licht brannte.

Da kam ein Jäger hastigen Ganges durch das Dorf herunter. Mazegger. Keuchend ging sein Atem, und in Unruh blickte er über die Straße aus. Sein Schritt verzögerte sich, je näher er dem Hause der Frau Petri kam. Um das Klappen seiner Schuhe verstummen zu machen, trat er in den mit Gras bewachsenen Straßengraben hinunter. Als er den Zaun des Hauses erreichte, das vom Duft seiner Blumen umflossen war, duckte er sich und schlich an der Holunderhecke hin, um eine Lücke zu finden, durch die er in den Garten blicken könnte.

Am Hause waren die Fenster der Wohnstube schon erleuchtet. Man sah durch die hellen Scheiben in den friedlichen Raum mit seinen Bildern und Geräten und sah, wie Frau Petri den Tisch deckte und die Tassen stellte.

Dunkler und dunkler sank die Dämmerung über Haus und Garten. Zwischen den Beeten klang die Stimme Los: »Zwei Kannen noch, dann wird's genug sein.«

Am Brunnen klapperte der Schwengel, das Wasser plätscherte, im Kiese knirschten die Schritte der Magd, und nun ließ sich das leise Brausen des über die Blumen fallenden Sprühregens vernehmen.

Dann war's still im Garten.

Während die Magd das Gerät und die Kannen in der Tenne verwahrte, machte Lo einen Rundgang um die Beete und durch den Obstgarten. In einem Sommerhäuschen, das dicht am Zaun auf einem kleinen Hügel stand, ließ sie sich nieder. Hier konnte sie über die dunklen Wiesen weit hinausblicken bis zur Waldscharte des Geißtals, über dem der Himmel mit seinem letzten Licht noch zwischen den schattenblauen Bergen leuchtete.

Da klang eine gepreßte Stimme über den Zaun: »Guten Abend, Fräulein!«

Lo sah über der gestutzten Holunderhecke das bleiche Gesicht mit den funkelnden Augen. Sie verließ das Sommerhäuschen. »Guten Abend!« sagte sie, wie man einen Fremden grüßt, und ging auf das Haus zu.

Der Pfad führte am Zaun entlang, und so konnte Mazegger über der Hecke draußen gleichen Schritt mit ihr halten.

»Aber eilig haben Sie's heut!« Der Jäger lachte. »Ich bin halt nicht der ander mit'm Krönl im Schnupftuch! Da tät sich's freilich rentieren, daß man stehenbleibt. Da hätt man Zeit eine ganze Nacht lang. Wie draußen beim Sebensee. Gelt, ja?«

Schweigend folgte Lo ihrem Weg.

»Ich komm von Tillfuß. Da sollten Sie doch ein bißl neugierig sein, was los ist bei Ihrem hochgeborenen Courschneider! Könnt sein, daß ich was zu erzählen hätt. Wirklich? Gar nicht neugierig?«

Er wartete auf Antwort. Vergebens.

Nun lachte er wieder, gallig und rauh. »Jetzt kommt er so bald wohl nimmer zum Sebensee! Jetzt hat er keine Zeit mehr – für Sie! Heut hat er Besuch bekommen. Und was für einen! Eine Baronin. Billiger tut er's nicht, wenn's ernst wird. Ich hab mir allweil gedacht, es gäb nichts Schöneres auf der Welt, als Sie sind. Aber die! Aaah! Was die für ein Lachen hat! Und wie sie ihn frißt mit ihren sündschönen Augen! Da müßt der ägyptische Joseph drüber stolpern. Und Joseph ist der doch keiner! Gelt? Die vornehmen Herren, die halten's gern mit der Abwechslung. Heut Butterbrot und Sebenseeblümln, morgen wieder Salami mit Pfeffer.«

Lo hatte den Pfad verlassen. Quer durch die Wiese schritt sie auf das Haus zu. Was der Jäger ihr nachrief, verstand sie nicht mehr. Nur sein Lachen hörte sie noch. Als sie zur Haustür kam, mußte sie sich an die Mauer stützen. Diese Schwäche währte nicht lang. Ruhigen Schrittes trat sie ins Haus. Lichtschein fiel aus der Küche in den Flur und über die Bilder hin, welche die Mauer bedeckten.

Während Lo zur Stube ging, berührte sie eines der Bilder mit der Hand, als wäre das Trost und Kraft für sie: die Leinwand zu fühlen, auf der ein reiner und schöner Gedanke ihres Vaters Form und Farbe gewonnen.

Nun trat sie in das helle Zimmer, in dem Frau Petri noch mit dem Tisch beschäftigt war.

»Heut kommst du früher als sonst. Bist du draußen schon fertig?«

»Ja, Mutter. Mit allem.«

Beim Klang dieser Stimme blickte Frau Petri betroffen auf. Sie sah das weiße, vom Schmerz berührte Gesicht, die verstörten Augen, und fragte erschrocken: »Kind? Was hast du?«

»Nichts!«

»Das sagst du mir und kannst mich doch nicht ansehen dabei!« Vor Sorge zitterte die Stimme der alten Frau. »Kind?«

»Ich bin erschrocken. Draußen im Garten, dicht vor meinen Füßen, kroch eine Natter über den Weg.«

»Nein! Das hätte mich erschrecken können. Nicht dich! Vor einem Tier zu erschrecken, das nur unschön ist, nicht gefährlich, das ist nicht deine Art. Sag mir, was du hast! Und sieh mich an!«

Ein Lächeln erzwingend, hob Lo die Augen.

»Kind! Ich fühle doch, daß es nur ein Gleichnis war, was du vorhin von der Natter sagtest. Draußen im Garten ist etwas geschehen, was dich kränkte. Das war so abscheulich, daß du es deiner Mutter nicht sagen magst. Ich kann mir's denken! Ein dummer oder böser Mensch wird ein Wort gesprochen haben, das etwas in dir verletzte, was dir lieb und heilig ist.«

»Ja, Mutter! Etwas, an das ich glaube, wie ich an den Vater glaube und an dich!«

»Gelt, ich hab's erraten?« Frau Petri atmete, als läge ihr ein Stein auf der Brust. »Schon die ganze Zeit her – und was mir gestern der Bub erzählte, vom Jagdhaus – Kind, ich bitte dich, diese Sorge mußt du mir ausreden! Gelt, nein? Es ist nicht so, wie ich fürchte? Wenn ich recht hätte mit meiner Sorge, das wäre ein Unglück für dich und für uns alle! – Kind?«

Lo wollte sprechen und brachte kein Wort über die Lippen. Auf die Holzbank niedersinkend, brach sie in Schluchzen aus.

Schweigend setzte Frau Petri sich an die Seite ihres Kindes, nahm die Weinende in den Arm und streichelte ihr das Haar.

Noch ehe Frau Petri sprechen konnte, hatte Lo ihre Fassung wiedergefunden. Sie trocknete die Augen, und nur noch ein schmerzliches Lächeln irrte um ihren Mund, als sie ruhig sagte: »Mutter! Wir müssen fort von hier.«

»Fort?«

»Ja. Weil ich ihn liebe.«

»Ach, Gott!« stammelte die alte Frau. »Was ist über mich schon alles gekommen! Und jetzt auch das noch! Mein Kind muß ich leiden sehen und kann ihm nicht helfen. So ein Unglück!«

»Nein, Mutter!« Lolos Augen leuchteten in stillem Glanz. »Was ich fühle, ist das Herrlichste eines Menschenherzens. Es wird mein Leben erfüllen wie die Sonne einen klaren Tag. Ist Liebe weniger schön und reich, weil sie nicht hoffen darf? Kein Unglück, nein! Was ich fühle, ist Glück. Nur Zeit mußt du mir vergönnen, um mich wiederzufinden, um so stark und mutig zu werden, daß ich ihm ruhig begegnen und verbergen kann, was in mir brennt. Nur deshalb will ich fort. Ein paar Wochen. Ich bitte dich, Mutter, tu mir das zuliebe!«

»Ja, Kind! Alles, was du willst. Und wohin möchtest du?«

»Das war immer eine Sehnsucht in mir: Vaters Heimat kennenzulernen, das Haus sehen, in dem er geboren wurde.«

»Ja! Da reisen wir hin.«

»Und dann, Mutter, gehen wir nach München.«

»München?« Vor den Augen der alten Frau erwachte bei diesem Wort das Bild ihrer bittersten Lebensjahre. Wie scheue Abwehr klang es aus ihrer Stimme: »Kind?«

»Das müssen wir, Mutter! Was wir über Vater erfuhren, hat eine Pflicht auf uns gelegt. Die Welt soll die Schätze sehen, die unser Haus umschließt, und soll lieben lernen, was Vater unter diesem Dach geschaffen hat. Deshalb müssen wir nach München.«

»Ich seh es ein. Das sind wir seinem Namen schuldig. Aber – Ach, Lo! Wieder hinein in den alten Kampf und in die neue Sorge! Und es war so friedlich hier! Bei unserem Erinnern und bei seinen Blumen!«

Lo legte den Arm um den Hals der Mutter. »So wird es auch bleiben, immer! Wenn wir heimkehren, werden wir nur reicher sein um eine Freude.«

»Gott soll's geben!« Frau Petri seufzte; ihr Herz wurde nicht leichter. Sie hatte es verlernt, an die Hoffnung zu glauben. Als nach allem Kampf der früheren Jahre die Ruhe gekommen war, hatte sie diesen Frieden nicht recht genießen können, weil sie immer fürchten mußte: er wird nicht dauern. Hatte sie nicht recht gehabt mit dieser Furcht? Noch war die Trauer um ihren Mann nicht still geworden. Und da kam nun das wieder! Der hoffnungslose Schmerz ihres Kindes! Und was würde dann kommen? Was stand ihr noch alles bevor an Leid und Weh? »Ach, ja!« Die Hände fielen ihr schwer in den Schoß. »Wann willst du reisen?«

»Sobald der Bub wieder wohl ist. Und morgen will ich hinausreiten zum See, nur über die Nacht, um da draußen alles in Ordnung zu bringen für den Winter. Auch dürfen wir die Blumen in den heißen Sommerwochen nicht ohne Pflege lassen. Ich will den Sebener Senn ersuchen, daß er die Arbeit übernimmt.«

»Ja, das mußt du tun! Seine Blumen – das war sein letztes Wort – die dürfen nicht leiden.«

Nun schwiegen sie, als wäre alles zu Ende gesprochen.

»Noch eines, Mutter!« Lolos Wangen färbten sich. »Der Fürst – « Ihre Stimme schwankte bei diesem Wort. »Die Freude, die er uns brachte mit dieser Nachricht – das müssen wir ihm danken! Ich meine, wir sollten ihm eines von unseren Bildern schicken. Als Erinnerung an den Vater. Und an alles andere.« Ein mildes Lächeln verschönte ihren Mund. »Meinst du nicht auch?«

»Wenn du willst. Welches meinst du?«

Da rief die Magd in die Stube herein: »Ich bitt, der Gusterl gibt kei' Ruh nimmer: 's Fräuln soll kommen!«

Lo erhob sich, zog die alte Frau zu sich empor und umschlang sie. »Sei ruhig, Mutter! Sorg dich nimmer! Der Vater hat mich erzogen zu seinem starken Kind. Und was ich dir sein kann, das sollst du haben an mir!« Sie verließ die Stube. Erst ordnete sie noch in der Küche die Teeplatte und sagte zu dem Mädchen: »Trag nur alles gleich hinein! Muttl hat schon so lange warten müssen.«

Als sie durch die Schlafstube der Mutter ging, fiel aus dem anstoßenden Zimmer der Lampenschein und erleuchtete eine Bilderwand. Lolos Blick begegnete jener Leinwand mit dem Hermeskopf – mit der weißen Marmorsäule des jugendlichen Gottes, dem eine Natter auf die Schulter kriecht. Ekel und Grauen sprechen aus seinem Gesicht, doch seine Brust ist angewachsen an den unbeweglichen Stein, und er hat keine Arme, um die giftige Häßlichkeit von sich abzuwehren. »Das soll er haben!« Zitternd, in einem Sturm von Empfinden, nahm Lo das Bild von der Wand und küßte die Stirn des schönen Gottes.

Da klang die Stimme des Bruders: »Lo? Was machst du da draußen? Komm doch zu mir!«

Sie gab das Bild wieder an die Wand und trat in die kleine Stube.

Das verpflasterte Gesichtchen vorgebeugt, saß Gustl in den Kissen. »Lo, jetzt eben hab ich probiert, ob ich marschieren kann. Es geht schon ganz famos. Morgen darfst du mich aufstehen lassen.«

Sie trat zum Bett. »Morgen? Nein, Bubi, morgen mußt du noch liegenbleiben.«

»Also übermorgen! Darf ich dann auch bald ins Jagdhaus? Er hat mich doch eingeladen. Übrigens, weißt du, ich hab so was wie eine Ahnung. Gib acht, Lo, morgen kommt er.«

Damit der Bruder ihre Erregung nicht sehen möchte, ging sie zum Fenster, das noch offenstand.

Verwundert sah Gustl zu ihr auf. »Aber Lo?«

»Ich will das Fenster schließen, die Nacht wird kühl – «

Ihre Stimme erlosch – draußen über der Hecke sah sie einen Menschen stehen, regungslos in dem trüben Dunkel. Ruhig schloß sie das Fenster und zog die Gardinen vor.

Der auf der Straße draußen lachte leis. Dann schritt er durch das finstere Dorf, dem Geißtal entgegen.

Es ging auf elf Uhr, als Mazegger die Tillfußer Alm erreichte. Zitherklang, Gesang und Lachen tönten aus der Sennhütte. Das Jagdhaus stand noch mit hellerleuchteten Fenstern, nur das Speisezimmer war dunkel. Und im Försterhäuschen wurde just die Lampe ausgeblasen.

Während Mazegger an der Sennhütte vorüberging, warf er einen gleichgültigen Blick in die offene Tür, durch die es herausquoll wie roter Feuerdampf.

Zigarrenrauch und Staub, den die tanzlustigen Paare aufgewirbelt hatten, erfüllten den großen Raum. Ein festes Feuer flackerte auf dem Herd, und über dem dichtbesetzten Tisch, in einem Mauerring, brannte eine Kienfackel. Einer der jungen Touristen spielte mit wenig Kunst, aber mit vielem Eifer die Zither, die anderen sangen und tranken, schwatzten und lachten. Nur die Wirtin hielt sich abseits von dem fidelen Spektakel. Mit rotem Gesicht und gerunzelten Brauen stand Burgi neben dem Herd und warf ein Scheit ums andere ins Feuer, als gält es eine Höllenlohe für eine dem Bratspieß verfallene Sünderseele anzuschüren. Sie trat nur zum Tisch, wenn sie ein leergewordenes Glas wieder zu füllen hatte. Und dann mußte sie in den Keller hinunter, wo das Fäßlein mit dem roten Spezial schon bedenklich hohl erklang. Was ihre gallige Laune am meisten zu reizen schien, das war, daß sie den Weg in den Keller besonders häufig für den Praxmaler-Pepperl machen mußte. Der schien den Schwur der Nüchternheit, den er beim Sebensee seinem Jagdherrn geleistet hatte, völlig vergessen zu haben. Zwei Liter hatte er schon hinuntergegossen in seine aufgeregte Seele, und jetzt eben schrie er zum neuntenmal: »He, Sennerin! Noch a Viertele!«

Abgewandten Gesichtes stellte ihm Burgi den frischgefüllten Schoppen hin. Während sie zum Herd ging, warf sie einen Wutblick über die Schulter. Nicht auf den Praxmaler-Pepperl. Die Zornglut dieses Blickes galt der kleinen Französin, deren lustiges Lachgezwitscher die Stimmen der anderen übertönte.

Zwischen Pepperl und Mam'zelle Fifi hatte sich die ungenierteste Freundschaft im Verlauf einer Stunde so heiß entwickelt wie Dampf aus kochendem Wasser. Als die kleine Französin am Arm des Leibjägers die Sennhütte betreten hatte, war Pepperl mit finster brütenden Augen in einem Winkel gesessen und hatte sich gegen Fifis ersten Annäherungsversuch so unzugänglich verhalten wie ein junges Fohlen, dem man zum erstenmal das Geschirr um den Hals legen will. Aber war es die Wirkung des Weines, den er als reichlichen Seelentrost in sich hineingoß, oder war's ein spöttisches Lächeln der Sennerin, ein bissiges Wort, das Burgi einem der Touristen über die Französin gerade so laut noch zuflüsterte, daß Pepperl es hören mußte – irgend etwas hatte unter seinen Kreuzerschneckerln plötzlich einen psychologischen Wettersturz hervorgerufen. Aus einem griesgrämigen Leimsieder hatte er sich in einen krakeelenden Don Juan verwandelt, dessen Schmeicheleien die kleine Französin in um so größere Begeisterung versetzten, je derber sie ausfielen. Dieser vrai tyrolien, dieser type de la race gefiel ihr immer besser mit jeder Minute. Sie ließ es, um ihn in Feuer zu bringen, an Aufmunterung nicht fehlen. Und Pepperl war nicht dumm. Wenn sie ihm einen kleinen Finger reichte, nahm er gleich die ganze Hand, zum Gaudium der Französin und der ganzen lustigen Gesellschaft, die Sennerin ausgenommen. An diesem »Flirt« – wie Jean der Verschnürte die koketten Manöver Fifis mit Weltbildung bezeichnete – beteiligten sich alle Mitglieder der Tafelrunde und spielten mit wie die Zuschauer bei einer Hanswurstiade. Da Fifi kaum ein paar deutsche Worte und Pepperl kein Französisch verstand, mußte bald der Leibjäger, bald einer der jungen Touristen den Dolmetsch abgeben, wobei die drastischen Komplimente, die Pepperl der Französin machte, mit lautem Hallo bei der Übersetzung noch übertrieben wurden. Als Pepperl in seiner schwelenden Weinlaune beteuerte: »Die gfallt mir, die mag ich!« – begnügte sich Fifi nicht mit der Übersetzung.

»Moi, je veux, qu'il me dise cela en français!«

»Was hat's gesagt?« fragte Pepperl.

Einer der Touristen übersetzte: »Sie will, du sollst ihr auf französisch sagen, daß sie dir gefällt!«

»So?« Pepperl studierte eine Weile. »Wie tät's denn heißen auf franzeesisch, wann ich ebba sagen möcht: Du bist sauber, dich hab ich gern?«

Unter Gelächter sagte man's dem Praxmaler-Pepperl ein paarmal vor: »Vous êtes très belle! Je vous aime!«

Und Pepperl plapperte: »Wussed treppel, schö wussem!«

Fifi klatschte vor Wonne in die Hände und zwitscherte ihr höchstes Lachen. Die Bewunderung, die sie für diesen superbe colosse empfand, fing an ins bedenkliche zu wachsen. Alles an ihm gefiel ihr, aber ihr ganz besonderes Entzücken erregten seine Kreuzerschneckerln. »Regardez, Jean, quels jolis cheveux il a! Ils ont l'air de s'amuser beaucoup6!« Als müßte sie dem Wohlgefallen, das sie an diesen »vergnügten« Haaren fand, noch deutlicher Ausdruck geben, sprang sie auf, faßte den Praxmaler-Pepperl über den Tisch hinüber am Kopf und wühlte mit ihren winzigen Spinnenhänden in diesem Wust von blonden Ringeln wie ein Geiziger in seinem Gold.

Alles lachte. Nur drüben am Herd empörte sich die Sennerin. »So an ausgschamts Frauenzimmer!« Ein Scheit flog ins Feuer, daß die Funken aufstoben.

»Comme il me plait! Ah! Ah! Qu'il me plait bien!« zwitscherte Fifi. »Mais! Mais! Attention7!« Gestikulierend suchte sie das Gelächter der anderen zu beschwichtigen. »Je veux lui dire ça en allemand! Comment cela se dit-il en tyrolien: tu me plais, tu es un joli garçon, toi?«

»Ruhe! Jetzt will sie deutsch mit ihm reden!« verkündete der Dolmetsch. »Sie will wissen, wie das auf tirolerisch heißt: du bist ein hübscher Junge, ganz nach meinem Geschmack! – Das muß ihr echt gesagt werden, ganz echt!« Unter fideler Spannung der Tafelrunde sprach ihr einer der Touristen im breitesten Tirolerdialekt den Satz vor: »Du gfollscht ma, bischt a liaba Bua!« Fifi versuchte die bleischweren Laute nachzuschwatzen. Was auf ihrem leichten Zünglein daraus wurde, das hörte sich so drollig an, daß die ganze Gesellschaft in Gelächter ausbrach. Sogar die Sennerin lachte; aber das war ein Lachen, so grell wie der Klang einer springenden Saite.

Den Praxmaler-Pepperl schien diese Liebeserklärung der Französin – oder etwas anderes – um den letzten Rest seiner Zurückhaltung gebracht zu haben. Er stieß einen gellenden Jauchzer aus, griff mit beiden Armen zu, und wie man einen Knödel aus der Suppe sticht, hob er das kleine Persönchen über den Tisch herüber an seine Seite. »So, jetzt spielen S' ein' auf, an rassigen!« schrie er dem Zitherspieler zu. »Jetzt wird einer tanzt mit meiner Franzeesin! A gsunder!« Wieder jauchzte er und schwang sein Hütl dazu.

Mit schwirrenden Klängen fiel die Zither ein. Zwei der jungen Touristen faßten die beiden als Dirndln kostümierten Mädchen um die Hüfte, und Jean, der nicht leer ausgehen wollte, machte den Versuch, die Sennerin zum Tanz zu holen. Wortlos drehte ihm Burgi den Rücken, während Pepperl dem Verschnürten mit höhnischer Freude zurief: »Sie! Die lassen S' in Ruh! Die is der Rühr-mi-net-an! Die hat an Heimlichen. Wann s' an andern anschaut, wird er wild, der Heimliche, und sie därf ihm die schecketen Jagdküh nimmer melchen. Juhuuu!« Das war ein Jauchzer, dessen scharfer Klang wie ein Dolch in alle Ohren fuhr. Mit einem Luftsprung, wie ein Tollgewordener, trat Pepperl an der Hand seiner »Franzeesin« zum Schuhplattler an.

Burgi stand bleich am Herd und starrte ins Feuer.

Auch Fifis Gezwitscher war verstummt, und einen Augenblick schien es, als bekäme sie Angst vor diesem superbe colosse, der ihre Hand umklammert hielt wie mit eisernem Schraubstock und das kleine Persönchen im Kreise wirbelte, daß die Röcke flogen wie ein sausendes Rad. Dann lachte sie wieder, blitzte ihn mit ihren schwarzen Augen an, und flink hatte sie es den beiden anderen Mädchen abgeguckt, wie sie sich, mit den Händen die Röcke niederhaltend, vor ihrem Tänzer drehen, wiegen und wenden mußte, um den Sinn dieses urwüchsigen Naturtanzes zum Ausdruck zu bringen: das Entfliehen und Sichhaschenlassen, das Versagen und Gewähren einer Gunst, um die der Tänzer wirbt.

Mit einem Jauchzer, daß die Stubendecke dröhnte, umkreiste Pepperl die sich wirbelnde Tänzerin und begann ein Schlagen und Springen, ein Blasen und »Schnackeln« wie ein liebes-und frühlingstrunkener Spielhahn. Er »plattelte«, als wollte er seine Schenkel und Schuhe zu Scherben klopfen, schlug Räder und Purzelbäume, schnellte im Aufsprung die Fußspitze bis zur Stubendecke und schwang, als die Zither schwieg, mit gellendem Juhschrei seine Tänzerin durch die Luft wie eine Feder.

Die beiden anderen Paare, auch Jean und der Zitherspieler, schrien Bravo und applaudierten. Und Fifi, als sie mit den zappelnden Füßen wieder zu Boden kam, sah glühend und staunend an ihrem Tänzer hinauf und pisperte mit ihrem atemlosen Stimmchen: »Bigre, tu as de la race, toi8!« Mit beiden Händen haschte sie ihn am Schnurrbart, zog ihn zu sich nieder, hob sich auf die Fußspitzen und drückte ihm einen Kuß auf den Mund. Dann huschte sie kichernd zur Stube hinaus.

Die Touristen machten dazu einen fidelen Spektakel, während Jean der kleinen Französin mit der Bemerkung folgte: »Elle est folle, vraiment9!« Er fand sie draußen, wie sie vor Lachen kaum Atem und Wort hatte. Und als sie sich in seinen Arm einhängte, um sich zum Jagdhaus hinaufführen zu lassen, meinte sie: »C'était la vraie bêtise de campagne, ça10

Auch Pepperl lachte. Aber es schien, als wäre ihm dabei nicht besonders wohl zumute. Sein Gesicht brannte wie Feuer. Er mußte sich abkühlen und schrie der Wirtin zum »Verirrten Lampl« mit heiserer Stimme zu: »He, Sennerin, noch a Viertele!«

Wortlos nahm Burgi das Glas vom Tisch und ging in den Keller. Schwer seufzend öffnete sie den Hahn am Faß, und während das dünne rote Brünnlein niederplätscherte in das Glas, tröpfelten ihr die dicken Zähren über die Wangen – und eine dieser Tränen fiel in den Rotwein. Wie in Wut über sich selbst, fuhr sie mit der Faust über die Augen und biß die Zähne übereinander.

Als sie hinaufkam in die Stube, packte der Zitherspieler sein Instrument in den Rucksack, und die jungen Leute, denen der Wein in den Köpfen wirbelte, schickten sich an, ihr Nachtlager auf dem Heu zu suchen. Unter Späßen, die der späten Stunde entsprachen, sagten sie der schweigsamen Sennerin gute Nacht, stiegen mit Schwatzen und Gekicher über eine Leiter zum Heuboden hinauf und ließen an der Stubendecke die Klappe hinter sich zufallen.

Burgi und Pepperl waren allein.

Über ihren Köpfen pumperte die Decke, und man hörte gedämpft die lachenden Stimmen der Heugäste, die es mit Schlaf und Ruhe nicht eilig hatten.

Unter schwülem Schweigen räumte Burgi den Tisch ab, so daß nur das letzte »Viertele« des Praxmaler-Pepperl noch stehenblieb. Der suchte mit zitternden Händen aus seinem schweinsledernen Ziehbeutel das Geld für die zehn Schoppen heraus und legte die Münzen schön geordnet in Reih und Glied auf den Tisch. »So! Da is mei' Schuldigkeit!« Er packte das Glas und stürzte den Wein hinunter – das ganze »Viertele« mitsamt der bitteren Träne war nur ein einziger Schluck. Dann stülpte er den Hut über die Kreuzerschneckerln, blies die heißen Backen auf, und ohne die Sennerin eines Blickes zu würdigen, wollte er zur Tür.

Wie die strafende Gerechtigkeit den Verbrecher faßt, mit so jähem Sprung verlegte ihm Burgi den Weg.

Pepperl wurde bleich. Während die zwei so voreinander standen, sich messend mit finsterem Blick, schienen sie alle beide zu ahnen, daß es jetzt ein Unglück geben würde.

Vor Aufregung klang die Stimme des Mädels ganz verändert: »Wart a bißl, du Moralischer, du! Mit dir muß ich was reden!«

»Du? Mit mir?«

»Ja! Ich! Mit dir!«

»Haha!« Pepperl versuchte von oben herab einen Ton anzuschlagen, der ihm nicht gelang. »Wir zwei haben ausgredt mitanand! Und wann schon meinst, du mußt mir was sagen, so such dir an anders Stündl aus! Heut weiß ich mir was Bessers.« Stolz machte er einen Schritt zur Tür.

Burgi war flinker und stieß den Riegel vor. »So! Jetzt probier, ob d' aussi kommst!«

Das ging dem Praxmaler-Pepperl über die geduldige Leber. Er bekam ein zornrotes Gesicht. »Du! Solchene Sachen verbitt ich mir!« Auch fand er gleich für diesen Gewaltstreich das richtige Advokatenwort: »Die perseenliche Freiheit laß ich mir net beschränken!«

»Ghören tät's dir, daß man dich einsperrt!« fiel Burgi mit heißer Erregung ein. »So einer, wie du bist, sollt net freilings umanandlaufen därfen! Dir ghöret a Halsbandl, dir!«

»Natürlich, mit eim Schnürl dran! Daß du mich führen könntst! Aber gelt, mich laß in Ruh! Führ du dein Schwarzlackierten spazieren! Den mit die seidenen Höserln!«

»Du! Du!« Sie ballte die Fäuste und brachte nur mühsam die Worte heraus. »Über den sagst mir nix mehr! Du!«

»Dir sag ich noch viel!«

»Meinetwegen, ja! Aber gelt, mit deiner Tugendhäftigkeit kannst mich auslassen, du! Und mit die Gomorringer! Wann die ausrucken, bist du als Korporal dabei!«

»Leicht awanzier ich gar noch zum Leutnant!«

»Da hast recht! Du bringst es noch weit! Heut hab ich dich ausstudiert, du scheinheiligs Brüderl, du! Denn so, wie du heut, hat sich net bald einer aufgführt!«

3.Ich wünsche der gnädigen Frau gute Nacht.
4.Das will ich sehen.
5.Mir ist das ganz egal, ob man da hingehen kann oder nicht. Sie werden mich hinführen, Jean, nicht wahr?
6.Sehen Sie doch, Jean, was er für hübsche Haare hat! Die sehen aus, als wären sie riesig vergnügt.
7.Der gefällt mir! Ach, der gefällt mir! Aber! Achtung jetzt!
8.Teufel, Kerl, du hast Rasse, du!
9.Die ist verrückt, weiß Gott!
10.Das war so der richtige Rummel, wie er paßt für die Sommerfrische.
Возрастное ограничение:
12+
Дата выхода на Литрес:
28 октября 2017
Объем:
410 стр. 1 иллюстрация
Правообладатель:
Public Domain

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