Читать книгу: «Vegan. Die gesündeste Ernährung aus ärztlicher Sicht. Gesund ernähren bei Diabetes, Bluthochdruck, Osteoporose - Demenz und Krebs vorbeugen. », страница 3

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Schon 2008 empfahl das Schweizer Bundesamt für Gesundheit: „Da es sich um persistente Umweltschadstoffe handelt, können sie kurz- und mittelfristig nicht aus der Nahrungskette entfernt werden. Es ist jedoch anzustreben, dass auch weiterhin alle Anstrengungen unternommen werden, um Emissionen weiter zu vermindern. Für den Konsumenten gibt es nur die Möglichkeit, durch den maßvollen Konsum von Milchprodukten, Fleisch und Fisch die Aufnahme gering zu halten.“73

Immerhin wird trotz oder wegen der Interessen nur eine Mäßigung beim Konsum von Tierprodukten empfohlen. Richtig im Interesse der Konsumenten und aus medizinischer Sicht wäre es gewesen, von allen Tierprodukten grundsätzlich abzuraten. Denn außer den Umweltgiften enthalten Tierprodukte noch die natürlich darin vorkommenden Stoffe, die die Gesundheit der Menschen massiv schädigen, wie zum Beispiel krebsfördernde Tierproteine, Schwangerschaftshormone, Wachstumshormone, Sexualhormone, gesättigte Fette, Transfette und Cholesterin.

Die Umwelt ist leider mit kanzerogenen Giftstoffen belastet, unser Trinkwasser enthält nicht nur Nitrat, sondern auch Medikamentenrückstände, denn auch in der Massentierhaltung werden massenhaft Medikamente verwendet, um die Tierkinder in der katastrophalen Haltung bis zur Schlachtung am Leben zu erhalten. Das alles hat schwerwiegende Konsequenzen auch für die Gesundheit des Menschen. Abgesehen von immer mehr zur Gefahr werdenden Antibiotikaresistenzen der Bakterien sammeln und konzentrieren sich jede Menge Chemikalien im Gewebe der „Nutztiere“ und in deren Milch. Deshalb kann es nicht verwundern, dass eine 2011 publizierte Studie synthetische Chemikalien in jeder untersuchten Milch fand. Zu den gefundenen Chemikalien gehören Antibiotika, nicht-steroidale Antiphlogistika, Schmerzmittel, Antiepileptika, Konservierungsstoffe, Lipidsenker, Beta-Blocker und synthetische Geschlechtshormone. Insgesamt wurden 20 pharmakologisch aktive Substanzen gefunden.74

Wissenschaftler der Universität Melbourne untersuchten 2009 den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von tierlichen Produkten und den Blutkonzentrationen von Hormonen. Die Frauen mit dem höchsten Verzehr von Milchprodukten wiesen 15 % höhere Konzentrationen Östradiol im Blut auf. Die Studie konnte nachweisen, dass ein höherer Verzehr von Milchprodukten sowie von Fleisch die Konzentration der Steroidhormone erhöht. Diese sind zum Beispiel auch eng mit dem Risiko für Brustkrebs und Prostatakrebs assoziiert.75

Eine 2015 publizierte Übersichtsarbeit kommt zu dem Ergebnis, dass die Steroidhormone in Milchprodukten ein wichtiger Risikofaktor für verschiedene Krebsarten beim Menschen sind.76

Milch enthält viel Fett, Kalorien und Wachstumshormone, die zu Übergewicht führen können. Daher ist zu fragen, ob fettarme Magermilch das Risiko für Übergewicht reduziert. Laut einer 2013 publizierten Studie, die in Archives of Disease in Childhood veröffentlicht wurde, verringert die Wahl von fettarmer Milch anstelle von Vollmilch bei Kindern nicht das Risiko für Fettleibigkeit. Die Wissenschaftler untersuchten den Milchkonsum und das Körpergewicht von 10 700 Kindern im Alter von 2 bis 4 Jahren. Diejenigen Kinder, die Milch mit 1 % Fettgehalt oder Magermilch tranken, waren sogar eher übergewichtig und fettleibig. Obwohl Magermilch etwas weniger Kalorien als Vollmilch hat, enthält sie trotzdem sehr viele Kalorien, ähnlich viel wie zuckerhaltige Limonade.77

Kinder mit dem höchsten Konsum an Milchprodukten sind fast doppelt so häufig übergewichtig im Vergleich zu denen, die am wenigsten Milchprodukte konsumieren. Dies zeigte eine 2011 publizierte Studie mit 1764 Kindern. Den gegenteiligen Effekt von Milchprodukten hat der Verzehr von Getreide und Gemüse.78

Da Fleischprodukte seit 2015 von der Weltgesundheitsorganisation WHO als „krebserregend“ eingestuft wurden, könnte man auf die Idee kommen, seine Ernährung ohne Fleisch gesünder zu gestalten und so seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun. Dies ist allerdings ein Trugschluss, da Milch und Milchprodukte wahrscheinlich noch gesundheitsschädlicher sind als Fleisch. Zudem ersetzen Vegetarier nur allzu oft das Fleisch durch Milchprodukte. Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 ist der Gesundheitsstatus von Vegetariern sogar eher schlecht. Denn Vegetarier haben laut dieser Studie häufiger Krebs und mehr Herzinfarkte, leiden wesentlich öfter an Allergien und zeigen mehr psychische Störungen als Fleischesser. Darüber hinaus ist die Lebensqualität der Vegetarier niedriger und sie benötigen mehr Leistungen des Gesundheitssystems. Das ergab eine Studie der Medizinischen Universität Graz. Im Gegensatz zu Veganern konsumieren Vegetarier Milch, Milchprodukte und Eier.79

Diese Studie wird zwar einige gesundheitsbewusste Vegetarier schockieren, weil ihnen von Vegetarier-Organisationen etwas anderes erzählt wird. Aber dieses Ergebnis kann niemanden verwundern, der die wissenschaftlichen Fakten kennt. Denn es wäre absurd, wenn eine Ernährung auf der Basis der wahrscheinlich gesundheitsschädlichsten Nahrungsmittel (Milch und Milchprodukte) die Gesundheit fördern würde.

Zwar gibt es auch Studien, die eine etwas bessere Gesundheit der Vegetarier im Vergleich zu Allesessern zeigen, aber dann ist dies wahrscheinlich durch einen gesünderen Lebensstil der gesundheitsbewussten Vegetarier bedingt, aber nicht durch deren Ernährung mit Milch und Milchprodukten. Denn in Milch und Milchprodukten sind schon von Natur aus (also auch in Biomilch) äußerst gesundheitsschädliche Stoffe enthalten, wie zum Beispiel Tierproteine, Sexualhormone, Wachstumshormone, Schwangerschaftshormone, gesättigte Fette, Transfette und Cholesterin.

Das sind teilweise hochwirksame Substanzen, die ein Kälbchen innerhalb kürzester Zeit wachsen lassen, aber beim Menschen zu verheerenden Erkrankungen führen können. Darüber hinaus sind Milch und Milchprodukte laut wiederholten Untersuchungen des Schweizer Bundesamts für Gesundheit BAG, des deutschen Umweltbundesamts und anderer Wissenschaftler die mit Abstand wichtigsten Gründe für die Belastung der Menschen mit kanzerogenen Umweltgiften (Dioxine, PCB) über die Nahrung.71 73

Daher ist nicht zu erwarten, dass eine Ernährung mit gesundheitsschädlichen Milchprodukten zu einer optimalen Gesundheit führt. Ganz im Gegenteil sind ein hoher Konsum von Milch und Milchprodukten ein nahezu sicherer Weg zu chronischen Erkrankungen, Leid oder gar Siechtum. Die Belege für diese gesundheitlichen Gefährdungen durch Milch und Milchprodukte in der seriösen wissenschaftlichen Literatur sind beeindruckend.

Bitte beachten Sie aber auch, dass die oben erwähnte Studie der Universität Graz auch nicht die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Fleisch zeigt.79 Ganz im Gegenteil. Hier wurden zwei ungesunde Ernährungsweisen (vegetarisch und omnivor) miteinander verglichen und festgestellt, dass die Ernährungsweise mit dem wahrscheinlich deutlich höheren Milchkonsum (vegetarisch) am ungesündesten ist. Leider hat man in dieser Studie eine gesunde vegane Ernährung gar nicht untersucht, obwohl dies wissenschaftlich sinnvoll gewesen wäre.

Eine Ernährung ist nur unter bestimmten Voraussetzungen wirklich gesund und ist dann aber auch die gesündeste Ernährung:

1. Eine Ernährung muss zu 100 % pflanzlich sein.

2. Eine vegane Kost muss die 7 Regeln einer gesunden Ernährung beachten. Dazu später mehr.

Milch stellt aber nicht nur eine direkte Gefahr für die Gesundheit dar, sondern auch eine indirekte. Denn Kühe sind ein Reservoir für multiresistente Bakterien. In den heutigen industriellen Tierhaltungen sind die Bedingungen für die Tiere so übel, dass sie nur mit Antibiotika und anderen Medikamenten überleben können. Wer Milch und andere Milchprodukte kauft, konsumiert immer auch Milch von kranken Kühen. Es gibt auf dem breiten Markt nach Aussage von Tierärzten keine Milch, keinen Joghurt und keinen Käse, die ausschließlich von gesunden Kühen stammen.80 In der Tierhaltung werden massenhaft Antibiotika verabreicht, damit die Tiere wenigstens die Zeit der Ausbeutung bzw. die Zeit bis zur Schlachtung überstehen. So entstehen aber auch gefährliche Resistenzen gegenüber Antibiotika, an denen allein in Deutschland über 20 000 Menschen jährlich sterben. Nach einer Untersuchung, die von der American Society for Microbiology 2013 veröffentlicht wurde, stammt ein Stamm von MRSA (multiresistente, Methicillin-resistente Staphylococcus aureus) von Kühen. Die Autoren glauben, dass in der Bevölkerung vorkommende MRSA (CA-MRSA) vor über 40 Jahren von Kühen auf Landarbeiter übersprang und dass die Tiere ein Reservoir für künftige Pandemien darstellen.81

Auf die überragende Bedeutung von Milch und Milchprodukten für die Entwicklung von Demenz und Alzheimer sei an dieser Stelle nur hingewiesen. Ausführlich wird dies im Kapitel über Demenz und Alzheimer besprochen.

Milchprodukte erhöhen das Risiko für einen vorzeitigen Tod. Laut einer im British Medical Journal BMJ im Jahr 2019 veröffentlichten Studie haben Erwachsene, die die meisten Milchprodukte konsumieren zugleich das höchste Risiko, früher zu sterben. Unter 217 755 Teilnehmern aus den drei großen Harvard-Kohorten-Studien, der Nurses’ Health Study, der Nurses’ Health Study II und der Health Professionals Follow-up Study hatten diejenigen, die die meisten Milchprodukte konsumierten, die höchsten Risiken hinsichtlich Gesamtmortalität, kardiovaskulärer Mortalität und Krebssterblichkeit. Die Wissenschaftler fanden auch heraus, dass sich das Sterberisiko reduziert, wenn Milchprodukte durch Bohnen, Vollkornprodukte oder Nüsse ersetzt werden. Wenn Milchprodukte aber durch rotes und verarbeitetes Fleisch ersetzt werden, steigt sogar das Risiko für einen vorzeitigen Tod.82

Zusammenfassung

Milch und Milchprodukte sind nach Lage der wissenschaftlichen Daten sehr gesundheitsschädlich. Die wissenschaftlichen Belege dafür sind sogar überwältigend deutlich. Milch und Milchprodukte stehen im Zusammenhang mit nahezu allen schweren chronischen Erkrankungen. Dazu gehören zum Beispiel Krebs, insbesondere Brustkrebs (häufigster Krebs bei Frauen) und Prostatakrebs (häufigster Krebs bei Männern), Diabetes Typ 1, Diabetes Typ 2, Arteriosklerose, Herzkreislauferkrankungen, koronare Herzerkrankung, Bluthochdruck, Demenz, Alzheimer, Knochenbruchgefahr, aber auch leichtere Erkrankungen wie Akne. Milch erhöht auch die Sterblichkeit.

Die zugrunde liegenden biologischen Prozesse sind von der Wissenschaft hinlänglich erforscht und deshalb mittlerweile gut erklärbar. Die in Milch und Milchprodukten enthaltenen kanzerogenen Umweltgifte und Hormone initiieren den Krebs, das Wachstumshormon IGF-1 und das Kasein lassen den Krebs wachsen.

Tierprotein, Transfette, gesättigte Fette und Cholesterin erhöhen den Cholesterinspiegel im Blut. Die erhöhten Blutfette verstopfen durch fetthaltige Plaques mit der Zeit die Arterien des gesamten Körpers, so dass eine Arteriosklerose entsteht, die meistens bereits im Kindesalter beginnt. Die Arteriosklerose wiederum ist die Grundlage der koronaren Herzkrankheit, des Herzinfarkts, des Bluthochdrucks, der Demenz, der Alzheimererkrankung und anderer schwerer Leiden.

Der hohe Fettgehalt und Zuckergehalt der Milch sind auch eine wichtige Ursache für die Verfettung der Leber- und Muskelzellen, so dass schließlich eine Insulinresistenz mit erhöhten Blutzuckerspiegeln und einem Diabetes Typ 2 entsteht. Beim unheilbaren Diabetes Typ 1 der Kleinkinder entstehen Antikörper vor allem gegen Kuhmilchpeptide. Die Antikörper richten sich dann nicht nur gegen die Kuhmilchpeptide, sondern leider auch gegen die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse, so dass diese kein Insulin mehr bilden können und ein Diabetes entsteht.

Unter diesen Umständen Erwachsenen und Kindern Milch und Milchprodukte für eine angeblich „ausgewogene Ernährung“ zu empfehlen, ist daher nicht nur aus medizinischer Sicht unverantwortlich.

Kapitel 2
Fleisch – Studien und wissenschaftliche Fakten

Seit über 100 Jahren sind die gesundheitlichen Gefahren durch Fleisch bekannt. Denn bereits 1907 berichtete die New York Times über Studien, die erhöhte Krebsraten bei Fleischessern festgestellt hatten.83 Dort wurde auch darüber berichtet, dass Italiener und Chinesen, insbesondere Vegetarier, die geringsten Sterblichkeitsraten aufwiesen. Bis heute folgten noch hunderte, ja tausende Studien über die Gesundheitsgefahren durch Fleisch, ohne dass dies offensichtlich von der Mehrheit in Medizin und Ernährungswissenschaften in der gebührenden Weise zur Kenntnis genommen und in der Beratungspraxis umgesetzt wurde. Dabei erhöht Fleischkonsum nicht nur das Risiko für Krebserkrankungen und vorzeitigen Tod, sondern auch das Risiko vieler anderer chronischer Leiden, wie Herz-Kreislauferkrankungen, Arteriosklerose, koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck, aber auch für Diabetes, Demenz, Alzheimer usw. Das sind genau die Erkrankungen, an denen die Mehrheit der Menschen in den Industrieländern sterben.

Es ist erstaunlich, dass Fleisch immer noch als leistungsfördernd für Sportler gilt. Dabei wurden bereits vor über 100 Jahren wissenschaftliche Studien durchgeführt, die zeigten, dass Fleischesser sogar schlechtere Werte hinsichtlich Ausdauer und Kraft als Vegetarier aufwiesen.84

Jede der verschiedenen Arten Fleisch verursacht Krebs. Eine 2019 publizierte Studie untersuchte die Zusammenhänge zwischen der Gesamtaufnahme von Fleisch, rotem Fleisch, verarbeitetem Fleisch und Geflügel und den 20 häufigsten Krebsarten. Es wurden die Daten von 475 023 Teilnehmern (54 % Frauen) aus der britischen Biobank analysiert. Die Teilnehmer waren zwischen 37 und 73 Jahre alt und zu Studienbeginn krebsfrei. Nach 6,9 Jahren wurde bei 28 955 Teilnehmern Krebs diagnostiziert. Dabei war die Gesamtaufnahme von rotem und verarbeitetem Fleisch jeweils mit dem Risiko für Darmkrebs verbunden, von rotem Fleisch auch mit Brustkrebs und Prostatakrebs. Geflügel war mit dem Risiko für Krebserkrankungen des lymphatischen und blutbildenden Systems assoziiert.85

Bei diesen Zusammenhängen stellt sich die Frage, was die gefährlichen Bestandteile von Fleisch sind. Da Protein immer noch als gesundheitsfördernd und leistungsfördernd für Sportler gilt, kann sich der Normalbürger gar nicht vorstellen, dass Tierprotein problematisch oder gar schädlich für die Gesundheit ist. Die Studien des Ernährungswissenschaftlers und Universitätsprofessors T. Colin Campbell von der amerikanischen Cornell University ergaben eindeutig, dass Tierprotein einer der stärksten Förderer von Krebs ist. Dies konnte er in epidemiologischen Studien für Menschen, aber auch bei experimentellen Fütterungsversuchen bei Tieren nachweisen.25 Campell betont in seinem Buch, dass die Menschen, die am meisten Tierprotein zu sich nehmen, am häufigsten an Herzerkrankungen, Krebs und Diabetes leiden. Dies bestätigen viele weitere Studien anderer Wissenschaftler.

Daher kann es auch nicht erstaunen, dass das Ersetzen von Tierprotein durch pflanzliches Protein das Risiko senkt, an Krebs und Herzerkrankungen zu sterben. In einer 2019 in der Fachzeitschrift JAMA Internal Medicine erschienenen Studie untersuchten Wissenschaftler die Ernährungsgewohnheiten von über 70 000 Teilnehmern der Japan Public Health Center-based Prospective Cohort. Sie stellten fest, dass das Ersetzen von Tierprotein, einschließlich verarbeitetem Fleisch, durch pflanzliches Protein das Risiko senkt, an Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs zu sterben. Der Verzehr von pflanzlichem Protein, etwa aus Hülsenfrüchten und Getreide, hat im Vergleich zum Protein aus rotem oder verarbeitetem Fleisch langfristig einen großen gesundheitlichen Vorteil. Gewicht, Blutdruck und Insulinresistenz verbessern sich.26

Fleisch- und Milchprodukte wirken sich auch nachteilig auf die Gesundheit im Alter aus. Tierproteine und Proteine pflanzlicher Herkunft unterscheiden sich deutlich in ihren gesundheitlichen Auswirkungen. Spanische Wissenschaftler der Universität Madrid untersuchten in einer 2019 veröffentlichten Studie die Daten von 1951 Personen mit einem Lebensalter von über 60 Jahren, wie sich die Ernährung auf die Gesundheit im Alter auswirkt. Sie konnten nachweisen, dass eine Steigerung der Aufnahme pflanzlicher Proteine zulasten von Fleisch- und Milchprodukten altersbedingte Gesundheitsdefizite vermindert.86

Tierprodukte und insbesondere Fleisch verursachen und fördern Entzündungsprozesse im Körper und die häufigsten chronischen Erkrankungen. Eine entzündungsfördernde Ernährung mit einem hohen Anteil an rotem und verarbeitetem Fleisch erhöht das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Dies geht aus einer 2019 in dem Fachmagazin Nutrients veröffentlichten Studie hervor. Die Forscher bewerteten die Ernährungsgewohnheiten hinsichtlich entzündlicher Wirkungen und der Antioxidantien und verglichen dies mit dem Krebsrisiko. Die Personen, die die höchsten Mengen an entzündungsfördernden Produkten konsumierten, einschließlich rotem und verarbeitetem Fleisch, erhöhten ihr Risiko für Darmkrebs im Vergleich zu denjenigen, die die wenigsten entzündungsfördernden Nahrungsmittel verzehrten und die größten Mengen Antioxidantien und Ballaststoffe konsumierten. Die höchste Zufuhr von entzündungsfördernden Produkten war im Vergleich zur geringsten Zufuhr auch mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko assoziiert. Diese Ergebnisse weisen auf einen Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und prooxidativen sowie proinflammatorischen Wirkungen hin, die wiederum mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden sind.87

Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung, die mehrere Ursachen hat. Genetische Faktoren, Nahrung, Umwelt, Immunreaktionen und ein verändertes Darmmikrobiom werden verantwortlich gemacht. Die Erkrankung nimmt besonders in Ländern mit westlicher Ernährung zu. Eine pflanzliche Ernährung ist bei dieser Darmerkrankung von Vorteil. Dies zeigt auch eine 2019 publizierte Fallstudie über einen jungen Mann mit Morbus Crohn, dem mit der Standardtherapie nicht geholfen werden konnte. Mit einer Ernährung, die ausschließlich aus Getreide, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst bestand, konnte eine klinische Remission ohne Medikamente erreicht werden. Bei der Koloskopie konnten keine Symptome von Morbus Crohn mehr verifiziert werden.88

Antibiotika sind in der heutigen Tierhaltung üblich, weil sonst noch weniger Tierkinder die brutale industrielle Ausbeutung überleben würden. Dies hat aber ernste gesundheitliche Folgen auch für die Menschen. Der massive Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung ist bekanntlich der größte Verursacher für die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen. Immer mehr Menschen sterben durch diese resistenten Keime, gegen die kein Antibiotikum mehr wirkt. Man geht von etwa 33 000 Toten durch resistente Keime allein in Europa aus. Dies ist eine tickende Zeitbombe, die in einer noch größeren Katastrophe enden könnte. Man kann es gar nicht nachvollziehen, dass die Menschen bereit sind, diese verheerenden gesundheitlichen Folgen nur wegen des Konsums ungesunder Tierprodukte in Kauf zu nehmen. Wissenschaftler untersuchten in einer 2018 veröffentlichten Studie bei veganer, vegetarischer und omnivorer Ernährung die Belastung mit Antibiotikaresistenzgenen. Die Veganer wiesen die geringste Belastung mit Antibiotikaresistenzgenen auf. Bei den Omnivoren und Vegetariern konnten kaum Unterschiede festgestellt werden. Tierliche Nahrungsmittel sind also der wesentliche Faktor für die Übertragung von Antibiotikaresistenzgenen.38

2019 berichtete die medizinische Fachpresse über neue Krankheitserreger in Rindfleisch und Kuhmilch, die Krebs beim Menschen auslösen können. Ein Forscherteam um den Medizinprofessor und Nobelpreisträger Harald zur Hausen hatte einen neuen Typ eines Infektionserregers in Milch- und Fleischprodukten entdeckt, der von europäischen Rindern stammt und das Risiko für Dickdarm- und Brustkrebs erhöht. Diese sogenannten Bovine Meat and Milk Factors (BMMFs) sind kleine DNA-Moleküle, deren Sequenz sowohl bakteriellen Plasmiden als auch bestimmten Viren ähnlich ist. Diese Erreger stehen im Verdacht, bei einer frühkindlichen Infektion das Risiko für Darmkrebs und andere Krebsarten zu erhöhen.35 36 37 Aus meiner Sicht ist es unverantwortlich, Kindern Fleisch und Milch als Nahrung zu geben, zudem diese Lebensmittel noch weitere schwerste gesundheitliche Risiken bergen.

Viele Menschen glauben, dass weißes Fleisch gesünder sei als rotes Fleisch. Weißes und rotes Fleisch sind aber beide sehr schlecht für die Gesundheit, insbesondere für die Herzgesundheit. Laut einer 2019 im Fachmagazin American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichten Studie erhöhen rotes und weißes Fleisch den Cholesterinspiegel gleichermaßen. Es stellte sich heraus, dass sowohl weißes als auch rotes Fleisch im Gegensatz zu pflanzlichen Proteinen das LDL-Cholesterin („schlechtes Cholesterin“) in etwa gleichem Maße erhöhen. Die Forscher weisen zudem darauf hin, dass man fleischlose Proteinquellen bevorzugen solle und dass weißes Fleisch nicht besser sei als rotes Fleisch.89

Eine weitere Meta-Studie weist auf die erheblichen Vorteile von pflanzlichem Protein im Vergleich zu Tierprotein hin. Denn der Ersatz von rotem Fleisch durch pflanzliche Eiweißquellen senkt auch laut einer 2019 im Fachmagazin Circulation veröffentlichten Meta-Analyse das Risiko für Herzerkrankungen. Die Wissenschaftler stellten fest, dass pflanzliche Proteinquellen anstelle von rotem Fleisch zu einer Verbesserung der Blutfettwerte führen und damit zu einem verminderten Herzerkrankungsrisiko. Besonders wichtig ist, dass der Ersatz von rotem Fleisch durch Fisch das Risiko für Herzerkrankungen nicht reduziert!90

Die gesundheitlich negativen Folgen von Fleisch lassen sich auch anhand von Diäten verfolgen, die viel Fleisch beinhalten. Laut einer 2019 im European Journal of Clinical Nutrition veröffentlichten Studie erhöht eine sogenannte „Paleo-Diät“ mit ihrem typisch hohen Fleischgehalt den TMAO-Spiegel. Trimethylamin-N-oxid (TMAO) ist ein Molekül, das bei der Verdauung von Fleisch, Eiern und Milchprodukten entsteht. TMAO ist ein Risiko- und Prognosemarker bei atherosklerotischen Gefäß- und Herzerkrankungen. Die Wissenschaftler verfolgten die TMAO-Spiegel und die Marker der Darmbakteriengesundheit für diejenigen, die eine „Paläo-Diät“ befolgten, zu der besonders Fleisch unter Ausschluss von Getreide und Milchprodukten gehört, und verglichen die Ergebnisse mit einer Kontrollgruppe. Der verringerte Verzehr von Kohlenhydraten, insbesondere aus ballaststoffreichem Getreide, und die erhöhte Aufnahme von Fett, gesättigten Fettsäuren, Tierprotein und Cholesterin in der Paläogruppe führen zu mehr Darmbakterien, die mit Herzerkrankungen und Entzündungen in Verbindung gebracht werden.91

Zum gleichen Ergebnis kommt eine 2018 im European Heart Journal veröffentlichte Studie. Danach erhöht der Konsum von rotem Fleisch die Konzentration von TMAO, das wiederum das Risiko für Herzerkrankungen steigert. Der Verzehr von rotem Fleisch erhöht die TMAO-Werte im Blut und im Urin der Teilnehmer und verringert auch deren Fähigkeit, TMAO auszuscheiden.92

Eine 2017 publizierte Studie untersuchte die TMAO-Konzentrationen bei 530 Teilnehmern und verfolgte die Anzahl der Herzattacken und Schlaganfälle. Diejenigen mit erhöhten TMAO-Werten haben nicht nur ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle, sondern auch an einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall zu sterben.93

Fleischkonsum hat praktisch auf jedes Organ des Körpers einen negativen gesundheitlichen Effekt. So auch auf das Gehirn. Die 2019 publizierte Singapore Chinese Health Study untersuchte den Zusammenhang zwischen Fleischverzehr und kognitiven Störungen des Gehirns. Es konnte nachgewiesen werden, dass ein höherer Verzehr von rotem Fleisch im mittleren Lebensalter das Risiko für kognitive Störungen in späteren Jahren erhöht.94

Fleisch ist artfremd und kann daher als Fremdkörper im menschlichen Organismus erkannt werden, so dass der Körper entzündungsauslösende Antikörper bildet. Genau darüber berichten Wissenschaftler in einem Fachartikel. In menschlichem Gewebe können sogenannte Neu5Gc-Glycane nachgewiesen werden. Neu5Gc ist eine Sialinsäure, die durch den Konsum von Fleisch in den Menschen gelangt. Der Mensch kann diese Substanz selbst nicht bilden, so dass Fleisch die einzige Quelle ist. Der Mensch bildet allerdings Antikörper gegen Neu5Gc-Glycane, die dann eine chronisch erhöhte Entzündungsaktivität bewirken.95

Eine 2019 veröffentlichte Studie zeigte, dass der Verzehr von Fleisch die Bildung von Falten fördert. Die Studie mit 2753 Teilnehmern zeigt, dass Frauen mit einem hohen Verzehr von rotem Fleisch und Snacks mehr Falten im Gesicht aufweisen, dagegen Frauen mit einem hohen Verzehr von Obst weniger Falten.96

Eine hohe Zufuhr von Tierprotein aus Fleisch, Milchprodukten und Fisch erhöht das Diabetesrisiko, aber pflanzliches Protein nicht. Die ergab eine 2019 publizierte Studie mit 6822 Teilnehmern.31

Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass Fleisch nicht allzu gut für die Gesundheit ist. Deshalb hört man jetzt öfter die Empfehlung, weniger Fleisch zu essen. Doch was bedeutet „weniger Fleisch“? Jeder versteht darunter etwas anderes. Spricht man mit Menschen über den Fleischkonsum, dann hört man regelmäßig, dass sie kaum noch Fleisch essen, und wenn doch, dann nur Biofleisch vom Bauern und Metzger ihres Vertrauens. Doch schaut man sich die Fakten an, dann bleibt der Fleischkonsum trotz steigender Veganer- und Vegetarierzahlen nahezu konstant und die Biofleischproduktion ist minimal. Die Empfehlung „weniger“ Fleisch zu essen ist letztlich etwa so unsinnig wie die Empfehlung, im Interesse der Gesundheit weniger zu rauchen. So wie schon wenige Zigaretten eine relativ große Schädigungswirkung haben, so schaden auch schon geringe Mengen Fleisch und anderer Tierprodukte der Gesundheit.25 Laut einer in der Fachzeitschrift International Journal of Epidemiology 2019 veröffentlichten Studie kann bereits ein einziges Stück Speck, das täglich verzehrt wird, das Risiko für Darmkrebs um 20 % erhöhen. Die Wissenschaftler verglichen den Verzehr von verarbeitetem Fleisch mit dem Krebsrisiko und stellten fest, dass der Konsum von 25 g verarbeitetem Fleisch pro Tag, was einer Scheibe Schinken oder Speck entspricht, das Krebsrisiko um etwa 20 % erhöhte – verglichen mit den Personen, die am wenigsten konsumierten. Der Konsum von nur 50 g Fleisch pro Tag oder nur einer Portion Roastbeef oder Lamm steigert das Risiko um 19 %.97

Vegane Ernährung reduziert Entzündungen besser als jede andere Ernährung oder Diät, da schon geringe Mengen an Tierprodukten schaden. Laut einer von der American Heart Association (AHA) 2018 publizierten Studie funktioniert eine vegane Ernährung sogar besser als die von der American Heart Association empfohlene Diät zur Prävention von Herzkrankheiten. Wissenschaftler untersuchten 100 Teilnehmer mit koronarer Herzkrankheit, die entweder in eine Gruppe mit einer veganen Ernährung oder in eine Gruppe mit einer von der AHA empfohlenen Diät (weniger Portionen von Nicht-Fisch-Tierprotein, mehr Portionen Fisch und nur fettarme oder fettfreie Milchprodukte) eingeteilt wurden. Der primäre Marker für Entzündungen, das C-reaktive Protein, verbesserte sich in der veganen Gruppe signifikant stärker als in der AHA-Gruppe.98

Auch wenn man bereits an Krebs, Diabetes oder Herzkrankheiten erkrankt ist, sollte man besser auf Fleisch und andere Tierprodukte verzichten. Denn laut einer 2019 im Fachmagazin American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichten Studie erhöht die vermehrte Zufuhr von Tierprotein das Todesrisiko bei Patienten mit Krebs, Diabetes und Herzkrankheiten. Die Forscher untersuchten die Ernährung von 2641 Teilnehmern aus der Kuopio Ischaemic Heart Disease Risk Factor Study und fanden heraus, dass bei denjenigen, die anstelle von pflanzlichem Protein mehr Fleisch und Eiweiß aus tierlichen Quellen verzehrten, das Sterberisiko um 23 % stieg.99

Dagegen reduziert vegane Ernährung das Risiko für chronische Krankheiten. Laut einer 2019 publizierten Studie neigen Menschen mit einer veganen Ernährung im Vergleich zu anderen Ernährungsgruppen seltener zu chronischen Krankheiten. Die Forscher untersuchten Menschen mit veganer, lakto-ovo-vegetarischer, semi-vegetarischer, pesco-vegetarischer und nicht-vegetarischer Ernährung, um bei ihnen mehrere Biomarker für die Bewertung der Gesundheit festzustellen. Basierend auf diesen Biomarkern hatte die vegane Gruppe das geringste Risiko für Krebs, Herzkrankheiten und Bluthochdruck. Die vegane Gruppe war auch die einzige Gruppe, die sich in einem gesunden Bereich für das Körpergewicht befand, während alle anderen Gruppen im Durchschnitt übergewichtig waren.100 Es ist nicht erstaunlich, dass Veganer die deutlich besseren Gesundheitswerte aufweisen, wenn man die bereits bekannten wissenschaftlichen Fakten über Ernährung kennt. Das für mich wichtigste Ergebnis dieser Studie ist aber die nochmalige Bestätigung, dass Menschen, die nur wenig bzw. nur gelegentlich Fleisch konsumieren, kaum bessere Werte als regelmäßige Fleischesser aufweisen! Dies zeigt wieder einmal, wie falsch die Empfehlung ist, man dürfe „alles essen“, brauche nur „Maß zu halten“ und nur „weniger Fleisch“ zu essen.

Eine 2008 veröffentlichte Studie an 28 766 Frauen zeigte eine Korrelation zwischen steigendem täglichen Fleischkonsum und dem Risiko für Bluthochdruck.101

Eine Ernährung ohne Fleisch reduziert das Risiko für eine Gallensteinerkrankung. Dies ist das Ergebnis einer 2019 veröffentlichten Studie. Die Wissenschaftler untersuchten 4839 Teilnehmer und überprüften die Ernährung, den Cholesterinspiegel und die Häufigkeit von Gallensteinen. Frauen, die eine nicht-vegetarische Kost konsumieren, haben ein erhöhtes Risiko für Gallensteine im Vergleich zu Frauen, die eine vegetarische Kost praktizieren. Frauen mit Hypercholesterinämie haben im Vergleich zu vegetarischen Frauen mit einem normalen Cholesterinspiegel ein fast vierfach erhöhtes Risiko für Gallensteine.102

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9783949104039
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