Kreativitätstechniken zur Ideenfindung und Problemerkennung:
Analogie-Techniken
Attribute Listing
Brainstorming
Brainwalking
Brainwriting
Brainwriting-Pool
CATWOE
Clickingliste
Funktionsanalyse
Ishikawa-Diagramm
Kipling-Fragen
Kopfstand-Technik
Kombitechniken
Kraftfeldanalyse
Methode 6-3-5
Mindmapping
Morphologischet Kasten
Morphologische Matrix
Osborn-Checkliste
Problemlösungsbaum
Random Input-Technik
Semantische Intuition
Synektik
Kreativitätstechniken zur Ideenfindung und Produktentwicklung im Dienstleistungs- und Marketingbereich:
And-also-Methode
Anonymes Brainstorming
Brainstorming
Brainwalking
Brainwriting
Creative Collaboration Technique
Didaktisches Brainstorming
I-G-I-Brainstorming
Imaginäres Brainstorming
Inverses Brainstorming
Kartenumlauftechnik
Methode 6-3-5
Morphologischer Kasten
Phillips-66-Methode
Schwachstellen-Brainstorming
SIL-Methode
Solo-Brainstorming
Visuelles Brainstorming
Kreativitätstechniken zur Produktentwicklung oder zur Verbesserung bestehender Produkte/Dienstleistungen:
Bionik
Brainstorming
Hutwechsel-Methode
Kartenmlauftechnik
Morphologischer Kasten
Morphologische Matrix
Osborn-Checkliste
SCAMPER
Sequentielle Morphologie
TILMAG
Walt-Disney-Strategie
Kreativitätstechniken zur Ideenbewertung und Ideenauswahl:
Hutwechsel-Methode
Kriterienmatrix
PMI (Plus – Minus – Interessantes)
Relevanzbaum
Walt-Disney-Strategie
Kreativitätstechniken zur Umsetzung von Ideen:
Scribbeln
UV-Checkliste (Umsetzen und Verändern)
Virtueller Ideenspeicher
Kreativitätstechniken für die Werbung, für Marketing/Verkaufsförderung, für die Suche nach Produktnamen bzw. Firmenlogos:
Brainstorming
Kartenumlauftechnik
Methode 6-3-5
Reizbildanalyse
Reizwortanalyse
Semantische Intuition
Synektik
Kreativitätstechniken für komplexe Problemlösungen, zur Planung und Entwicklung:
CATWOE
Collective Notebook
Hutwechsel-Methode
Methode 6-3-5
Relevanzbaum
Sequentielle Morphologie
Synektik
Kreativitätstechniken für Erfindungen, Innovationen, Produktentwicklungen:
ARIZ
Bionik
Bisoziation
Methode 6-3-5
Morphologischer Kasten
Morphologische Matrix
TRIZ
Widerspruchsorientierte Innovationsstrategie (WOIS)
Kreativitätstechniken zur Qualitäts- und Produktverbesserung, Ursachenermittlung von Qualitäts-, Organisations- und Ablaufproblemen:
Ishikawa-Diagramm
Schwachstellen-Brainstorming
Techniken zur Ideenfindung im Change-Management, zum Anforderungsprofil für ein neues Produkt:
Kraftfeldanalyse
Progressive Abstraktion
UV-Checkliste
Wunderfrage
Kreativitätstechniken zur Kosteneinsparung in der Verwaltung/Produktion:
Brainstorming
Funktionsanalyse
Methode 6-3-5
Morphologischer Kasten
Osborn-Checkliste
Wertanalyse
Techniken zur Organisation von Veranstaltungen:
Brainstorming
Kartenumlauftechnik
Open Space
Reizbildanalyse
Kreativitätstechniken zur Voraussage technischer Veränderungen und Innovationen, für Visionen und Perspektiven, künftige Kundenbedürfnisse, neue Geschäftsfelder:
Delphi-Methode
Gruppen-Delphi
Ideen-Delphi
Zukunftswerkstatt
Kreativitätstechniken für die individuelle Durchführung:
Ablaufanalyse
ALPEN-Methode
Anonymes Brainstorming
Ausfallschritt-Technik
Bionik
Brainfloating
Consensual Assessment Technique (CAT)
DANTE
Elocutio
Fast Writing
Free Writing
Fruchtwechsel-Methode
Heuristik
Ideales Endresultat (IER)
Ideen-Delphi
kreatives Schreiben
Mentale Modelle
Mind Mapping
Monitoring
Morphologischer Kasten
Morphologische Matrix
NIE-Technik
Osborn-Checkliste
Problemlösungsbaum
Reizbild-Analyse
Reizwort-Analyse
Sequentielle Morphologie
Solo-Brainstorming (Individuelles Brainstorming)
Suchfeldauflockerung
Trittstein-Methode
Zufallsmethode
Kreativitätstechniken für die Teamarbeit:
Advocatus Diaboli
Analogie-Technik
And-also-Methode
Anonymes Brainstorming
ARIZ
Ausdeutungstechnik
Ausfallschritt-Technik
Battelle-Bildmappen-Brainwriting
Belebte-Bühnen-Bild-Technik©
Benchmarking
Bewertungskriterien
Bewertungsmatrix
Brainstorming
Brainstorming 2.0
Brainwalking
Brainwriting
Brainwriting-Pool
Card-Brainstorming
CATWOE
Collective Notebook
Creative Collaboration Technique
Delphi-Methode
Didaktisches Brainstorming
Diffusionsmodell
Epistemologische Analyse
Erweiterte Nutzwertanalyse
Exkursionssynektik
Force-Fit
Forced Relationship
Funktionsanalyse
Galerie-Methode
Gruppen-Delphi
Hutwechsel-Methode
Hypothesen-Matrix
Idea Engineering
Ideen-Delphi
Imaginäres Brainstorming
Inverses Brainstorming
Kaizen
Kartenumlauftechnik
KCP-Methode
Kick-off
KJ-Methode
klassische Synektik
Kombinationstechniken
komplexe Problemlösungsprozesse
Konfrontationstechniken
Kopfstand-Technik
Little-Technik
Lotusblüten-Technik
Meilensteinplan
Meilenstein-Technik
Metaplan-Technik®
Methode 6-3-5
Mitsubishi-Brainstorming (MBS)
Nebenfeldintegration
Netzwerkorientierte Funktionsanalyse
NHK-Brainstorming
NM-Methode
Nominal Group Technique (NGT)
Nutzwertanalyse
Offenes Problemlösungsmodell (OPM)
Open Innovation
Perspektivwechsel
Phillips-66-Methode
Planspielmethode
PMI-Methode
PO-Methode
Portfolio-Analyse
Prognosetechniken
Progressives Brainstorming
Prototyping
Pro-und-Contra-Liste
Provokationstechnik
Quality Function Deployment (QFD)
Quint-Essenz©
Random Input-Technik
Rapid Product Development (RPD):
Rapid Prototyping
Reduktionstechnik
Reizbildanalyse
Reizwortanalyse
Relevanzbaum
Rhizom-Modell
Risikoanalyse
Roadmapping
Sandwich-Brainstorming
SCAMPER-Technik
Schwachstellen-Brainstorming
Semantische Intuition
SIL-Methode
STAR-Technik
Storyboarding
Storytelling
Strategie-Analyse
Stufen-Brainstorming
Synapse
Synektische Konferenz
Szenario-Technik
Take a picture of the problem
Think tank
TILMAG-Methode
TrendScouting
Trigger-Technik
Virtual Prototyping
Visualisierungstechniken
Visuelles Brainstorming
Visuelle Synektik
Walt-Disney-Strategie
Wertanalyse
Wettbewerbsanalyse
Wunderfrage
Zielgruppen-Analyse
Zielsetzung
Kreativitätstechniken für Gruppen und Großgruppen:
BarCamp
Crawford-Slip-Methode
Creative Button Colors-Methode
Cross-Industry-Prinzip
Edison-Prinzip
Marktplatz-Methode
Open Space Technology
RTSC-Konferenz
Zukunftswerkstatt
Kreativitätstechniken für die Einzel- und Teamarbeit:
ABC-Analyse
ABC-Wortliste
Ablaufanalyse
8 x 1 der Ideenfindung©
AGO
Analogie-Technik
Anonymes Brainstorming (Bei dieser Kreativitätstechnik findet ein Wechsel zwischen Einzel- und Teamarbeit statt.)
Attribute Listing
BAF
Bionik
Bisoziationstechnik
Checkliste
Clustering
Creative Collaboration Technique
Crowdsourcing
C & S (Consequences & Sequels)
Design Thinking
Eisenhower-Prinzip
Erkenntnismatrix
Geleitete Phantasiereise
Gift-und-Gegengift-Technik©
Idealog-Modell
Ideen-Exposé©
Ideen-Management
Identifikation
Imaginäres Brainstorming
Innovations-Checkliste
Ishikawa-Diagramm
Kepner-Tregoe-Methode
Kipling-Fragen
klassische Synektik
Kraftfeldanalyse (Bei dieser Kreativitätstechnik findet ein Wechsel zwischen Einzel- und Teamarbeit statt.)
kreative Herausforderung
kreatives Problemlösen
kreativer Problemlösungsprozess
kreative Verfahren
LOBIM©
Majaro-Matrix
Morphologischer Kasten
Morphologische Matrix
MorphoTRIZ
Napoleon-Technik
Nebenfeldintegration
NetScouting
NM-Methode
Osborn-Checkliste
Pareto-Prinzip
Problemanalyse
Problemgruppen
Problemlösungsbaum
Problemsensitivität
Produktlebenszyklus
Progressive Abstraktion
Random Word-Technik
Reizwortanalyse
SCORE
Scribbeln
Semantische Intuition
Sequentielle Morphologie
SIL-Methode
SMART-Methode
Suchfeldauflockerung
Suchfeldbestimmung
Superposition
SWOT-Analyse
Trial-and-error-Methode
Trittstein-Methode
TRIZ
Try to become the problem
UV-Checkliste
Verbundmatrix
Vulkantechnik
W-Fragen
Wachstumsspirale©
WEPT-Methode
Widerspruchsorientierte Innovationsstrategie (WOIS)
ABC-Analyse (ABC analysis): auch ABC-Matrix. Sie wurde 1951 von dem US-amerikanischen Manager Henry Ford Dickie in der »General Electric Company« entwickelt, speziell für den Einsatz in der Materialwirtschaft. Sie hat sich vor allem bei der Optimierung von Planungsprozessen und bei der Reduzierung von Lager- und Verwaltungskosten bewährt. Bei der ABC-Analyse handelt es sich um eine Entscheidungshilfe, um die Wichtigkeit und Dringlichkeit einer Idee in Bezug auf die Lösung eines Problems bzw. auf das Erreichen eines angestrebten Ziels zu bestimmen. Mit Hilfe dieser Methode können Aufgaben, Objekte und Produkte sowie große Datenmengen nach ihrer Bedeutung klassifiziert und in A-, B- und C-Bereiche eingeteilt werden, wobei die Aufgaben, Probleme o.ä. der Klasse A vorrangig zu erledigen sind. Erst dann folgen die Kategorien B und C.
Durchführung:
1 Die Vorschläge und Ideen werden in Excel-Tabellen oder herkömmlich auf sogenannten Moderationskarten eingetragen und in drei Kategorien (A, B und C) eingeteilt. Dabei wird ermittelt, welchen Stellenwert die jeweiligen Ideen für das Ziel besitzen. An der Dringlichkeit orientiert sich auch die zeitliche Reihenfolge der Umsetzung. Dadurch kann festgestellt werden, welche Idee zuerst realisiert werden sollte.
2 Alle anstehenden Aufgaben werden in einem Aktionsplan erfasst. Um diese nach ihrer Priorität zu ordnen, eignet sich eine Matrix, also ein rechteckig angeordnetes Schema mit Zeilen und Spalten, in das zusammengehörende Einzelfaktoren eingetragen werden. Dies kann auf einer Pinnwand erfolgen, um sie ständig im Blickfeld zu haben. Die Moderationskarten mit den notierten Ideen werden in das entsprechende Feld eingefügt.
3 Die Dringlichkeit und der Bearbeitungsstand werden mit einer Zeitskala erfasst (nach Tagen, Wochen, Monaten oder mit einer Jahresskala). Die Wichtigkeit kann in Prozenten oder in den Kategorien „hoch“, „mittel“ und „niedrig“ angegeben werden. (vgl. Mencke, 2006, S. 170–173; Mencke, 2012, S. 105–108)
Vorteile:
Diese Methode ist leicht verständlich und kann gut visualisiert und präsentiert werden, z. B. in einer Matrix, durch Grafiken oder Wertetabellen. Durch die ABC-Analyse können eine Vielzahl von Ideen, Aufgaben, Probleme sowie größere Datenmengen nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit klassifiziert und bewertet werden.
Nachteile:
Die ABC-Analyse verfolgt nur quantitative Einflussgrößen. Qualitätsprobleme oder komplexe Hintergründe werden damit nicht erfasst.
Einsatzmöglichkeiten:
Neben ihrem Einsatzbereich in der Materialwirtschaft, z. B. zur Reduzierung der Lagerkosten, wird die ABC-Analyse auch im Personal- und Projektmanagement, in der Organisationsanalyse und Aufgabenpriorisierung sowie im Innovationsmanagement verwendet. Sie kann zur Verbesserung von Planungsprozessen beitragen und zur Verringerung der Verwaltungskosten. (vgl. Aerssen/Buchholz, 2018, S. 90)
Diese Kreativitätstechnik eignet sich für Einzel- und Teamarbeit.
Lit.: Aerssen, B. v./Buchholz, Ch. (Hrsg.): Das große Handbuch Innovation. 555 Methoden und Instrumente für mehr Kreativität und Innovation im Unternehmen. München 2018; Dickie, H. F.: ABC Inventory Analysis Shoots for Dollars, not Pennies. In: Factory Management and Maintenance, July 1951, Vol. 109, pp. 92–94; Mencke, M.: 99 Tipps für Kreativitätstechniken. Ideenschöpfung und Problemlösung bei Innovationsprozessen und Produktentwicklung. (Das professionelle 1 x 1). Berlin 2006; Ders.: Kreativitätstechniken – Kreative Problemlösung und Entscheidungsfindung. Berlin 2012.
ABC-Wortliste (ABC word list): auch als ABC-Kreativ-Technik bezeichnet, von der Management-Trainerin und Sachbuchautorin Vera F. Birkenbihl (*1946–2011) entwickelt. Auf der Suche nach kreativen Problemlösungen empfiehlt sie, eine alphabetische Liste zu erstellen, um durch zufällig ausgewählte Begriffe über ein Thema nachzudenken.
Die Technik besteht aus drei Denk-Tools:
1 frei-assoziatives Nachdenken über einen Begriff, um Assoziationen zu einem Thema zu finden;
2 der Stadt-Land-Fluss-Effekt, d. h. die Nutzung des bereits vorhandenen Wissens-Rasters im Kopf;
3 Anwendung der Reizwort- bzw. Wortfindungstechnik, z. B. ein Lexikon an einer beliebigen Stelle aufschlagen. Das aufgeschlagene Reizwort kann zu assoziativen oder bisoziativen Zufallsverknüpfungen führen, dadurch Denkblockaden lösen, wodurch überraschende Lösungsansätze aufgezeigt werden können.
Durchführung:
1 Zu einer vorgegebenen Aufgabenstellung wird eine vorbereitete Blanko-Alphabetliste von jedem Teilnehmer ausgefüllt. Dazu notieren sie Stichwörter, Vorschläge, Geistesblitze u. a. Dafür sind 90 Sekunden vorgesehen. Hierbei kommt es vor allem auf Quantität, nicht auf Qualität an.
2 Anschließend können die Listen dazu genutzt werden, um von den Teilnehmern Begriffe und Einfälle nachzutragen. Die Listen können aber auch sichtbar für alle Beteiligten an der Wand oder auf Flipcharts angebracht werden. Die Mitwirkenden „wandern“ ohne festgelegte Reihenfolge zu den einzelnen Papierbogen und notieren stichwortartig ihre spontanen Einfälle und Ideen zu den einzelnen Aufgabenstellungen (→ Brainwalking).
Die ABC-Wortliste wird meist individuell durchgeführt und ergibt einen Ideen-Pool. Diese Kreativitätstechnik kann durch ein → Brainstorming oder ein → Brainwriting ergänzt werden. (vgl. Luther, 2013, S. 199)
Vorteile:
Durch die ABC-Wortliste werden Ideen und Lösungsansätze erzeugt. Dadurch kann die Lösungssuche erleichtert und vorstrukturiert werden. Diese Technik fördert die Spontaneität der Team-Mitglieder.
Nachteile:
Bei dieser Kreativitätstechnik wird die Blanko-Alphabetliste unter restriktiver Zeitvorgabe, in 90 Sekunden ausgefüllt, so dass keine Zeit zum Nachdenken bleibt. Allerdings besteht die Möglichkeit, Einfälle, Ideen oder Begriffe anschließend nachzutragen.
Einsatzmöglichkeiten:
Diese Kreativitätstechnik dient der Ideenfindung und Problemanalyse. Sie eignet sich sehr gut als Feedback-Methode in der Evaluierungsphase einer Idee.
Diese Technik kann sowohl von Gruppen als auch von Einzelpersonen durchgeführt werden.
Lit.: Birkenbihl, V. F.: ABC-Kreativ. Techniken zur kreativen Problem-Lösung. München 2004; Luther, M.: Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden. Wie Sie in vier Schritten mit Pfiff und Methode Ihre Problemlösungskompetenz entwickeln und zum Ideen-Profi werden. Bonn 2013.
Ablaufanalyse (procedural analysis) auch Ablaufschema (work schedule), Ablaufdiagramm, Flussdiagramm: die Durchführung des kreativen Problemlösungsprozesses; die Darstellung der Verfahrens- und Handlungsabläufe und des Informationsflusses. Der kreative Problemlösungsprozess erfolgt in mehreren Stufen. Bei einer schwierigen Aufgabe stellt sich zunächst die Frage nach der Problemfindung. Aus einer vagen Problemsituation heraus muss das eigentliche Problem erst definiert werden, damit eine optimale Lösung ermöglicht wird. Es kommt darauf an, die richtigen Fragen zu stellen und das Problem so zu formulieren, dass sich eine oder mehrere Lösungsmöglichkeiten daraus ableiten lassen. Die Denk- und Problemlösungsstrategien beinhalten die Informationssuche, Informationsselektion, Risikofestlegung, die überschaubare Begrenzung des Problemgebietes und das Auffinden eines vorher nicht bekannten Lösungsweges, mit dessen Hilfe man von einem gegebenen Anfangszustand zu einer gewünschten Zielstellung gelangen kann. Die Lösung eines Problems erfordert die Erfassung des Kerns eines Problems, die Fähigkeit, für die Bearbeitung eines Problems den optimalen Ansatz zu finden, und die Fähigkeit, sich richtig zu entscheiden.
Durchführung:
Die meisten Kreativitätstechniken haben folgendes Ablaufschema:
1 Einführung in die ausgewählte Technik und Bekanntmachung mit den Regeln
2 Problemformulierung: Problemstellung, Problemerklärung, Neuformulierung des Problems und Erarbeitung erster spontaner Lösungsideen
3 Durchführung der Technik
4 Bewertung (vgl. Pohl, 2012, S. 84).
Ein erweitertes Verfahren zur Problemlösung nennt Marco Mencke:
1 Problemsammlung
2 Problemauswahl
3 Problemdefinition
4 Problemanalyse, Ursachenanalyse
5 Zielsetzung
6 Entwicklung möglicher Lösungen
7 Bewertung und Entscheidungsfindung
8 Aktionsplanung
9 Umsetzung
10 Erfolgskontrolle (Mencke, 2012, S. 46 f.)
Vorteile:
Durch die systematische Vergegenwärtigung der einzelnen Phasen und durch das Aufzeigen ihrer Beziehungen untereinander werden die Probleminhalte erschlossen. Die Ablaufanalyse dient dem Ziel, Schwachstellen zu erkennen und zu beseitigen. Sie erleichtert damit die Lösungsfindung.
Nachteile:
Die Schwierigkeit besteht darin, dass das eigentliche Problem erst definiert werden muss, um Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Aus einer ungenauen Problemsituation heraus ist keine optimale Lösung möglich.
Einsatzmöglichkeiten
Die Ablaufanalyse eignet sich für Analyseprobleme und zur Problemformulierung, indem das Problem verlaufsartig dargestellt wird. Dadurch kann ein Prozess von A-Z visualisiert werden. Alle Handlungs- und Verfahrensabläufe sowie die Informationsflüsse werden innerhalb dieses Prozesses hervorgehoben.
Diese Technik kann sowohl von Gruppen als auch von Einzelpersonen durchgeführt werden.
Lit.: Mencke, M.: Kreativitätstechniken – Kreative Problemlösung und Entscheidungsfindung. Berlin 2012; Pohl, M.: Kreative Kompetenz. Kreativität entwickeln – Ideen finden – Probleme lösen. Berlin 2012.
8 x 1 der Ideenfindung© (8 x 1 of idea finding): ein strukturiertes Vorgehen bei der Gewinnung neuer Ideen und Vorschläge, das auf den Grundregeln des → Brainstormings beruht. Diese Technik wurde von Annette Blumenschein und Ingrid Ute Ehlers entwickelt.
Durchführung:
1 Zusammensetzung einer Arbeitsgruppe, die gleichberechtigt Anregungen, Ideen und Vorschläge zum gestellten Problem entwickelt (ca. 5–10 Teilnehmer).
2 Festlegung des vorgesehenen Zeitrahmens (etwa 40–60 Minuten)
3 Arbeitsbedingungen (räumliche Anordnung, Störungen vermeiden, Mobiltelefone ausschalten) und Bereitstellung notwendiger Materialien (Flipchart, Pinnwand, Stifte, dicke Filzschreiber u.ä.)
4 Ziel der Arbeitsgruppe festlegen: die systematische Entwicklung von möglichst vielen Ideen. Auch unausgereifte, abwegig erscheinende Vorschläge zulassen.
5 Die vorgeschlagenen Ideen den anderen Teilnehmern mitteilen und deren Anregungen aufgreifen und weiterentwickeln.
6 Jegliche Form von Kritik an den vorgestellten Ideen ist zu unterlassen. Schaffung einer „kritikfreien Zone“. Dies betrifft z. B.: verbale Kritik (Getuschel, Gemurmel, Zwischenrufe, Killerphrasen), akustische Kritik (Geraschel, Klopfen, Kugelschreiberdrücken), mimische Kritik (Grinsen, schadenfroh lächeln, feixen), gestische Kritik (abfällige Gebärden).
7 Der Moderator leitet die Diskussion, ist neutral und steuert selbst keine Ideen bei. Er bündelt die Beiträge und achtet auf die Einhaltung der Rahmenbedingungen. Er stellt die von den Gruppenteilnehmern entwickelten Ideen für alle sichtbar in den Raum (auf einer Pinnwand oder Flipchart).
8 Es ist verbindlich zu klären, von wem die entwickelten Vorschläge, Ideen und Lösungsansätze genutzt werden dürfen. Dies sollte möglichst vor der Anwendung dieser Ideenfindungstechnik erfolgen. (vgl. Blumenschein/Ehlers, 2007, S. 80 f.)
Bei dieser Technik geht es darum, herkömmliche Denk- und Verhaltensmuster zu überwinden und neue Lösungsansätze zu finden. Die Regeln sollten allen Teilnehmern ausgehändigt und im Beratungsraum sichtbar angebracht werden. Bei Regelverstoß ist daran zu erinnern, „dass kreative Freiräume Schutzräume sind, … damit sich neue Ideen ungehindert in einem kritikfreien Rahmen entfalten können“ (Blumenschein/Ehlers, 2007, S. 79 f.).
Einsatzmöglichkeiten:
Diese Technik eignet sich für ein strukturiertes Vorgehen bei der Gewinnung neuer Ideen und Vorschläge und kann sowohl im Team als auch individuell durchgeführt werden.
Lit.: Blumenschein, A./Ehlers, I. U.: Ideen managen. Eine verlässliche Navigation im Kreativprozess. Leonberg 2007.
Advocatus Diaboli (Devil’s Advocate): »Anwalt des Teufels«; eine Provokationstechnik. Sie beruht auf dem Prinzip, einem an sich für gut befundenen Vorschlag für die Lösung eines Problems etwas Nachteiliges nachzuweisen. Ein Teilnehmer übernimmt die Rolle des Kritikers, vertritt mit scharfen Argumenten die Gegenseite (als „des Teufels Advokat“) und stellt provokante Thesen auf. Dazu sollen von den Teilnehmern Gegenthesen entwickelt werden, um die Vorwürfe abzuwehren und die eigenen Ideen und Lösungsansätze zu verteidigen. (vgl. Luther, 2013, S. 269)
Durchführung:
1 Um kritische und gegenteilige Argumente in der Diskussion vorzubringen, ist die Auswahl der Teilnehmer ganz entscheidend. Der Erfolg dieser Kreativitätstechnik hängt auch entscheidend vom Moderator ab, der zwischen den Parteien vermitteln muss, damit das Betriebsklima nicht außer Kontrolle gerät.
2 Ein Teilnehmer oder mehrere Team-Mitglieder starten die kontroverse Diskussion mit einer Advocatus Diaboli-Haltung.
3 Es erfolgt die Feststellung, welche Einsichten und Erkenntnisse aus der kontroversen Diskussion gewonnen werden können.
4 Der Moderator stellt sicher, dass sich alle Teilnehmer verstanden fühlen, bevor eine Entscheidung über die Idee bzw. über den Lösungsvorschlag angenommen wird und bevor die Sitzung beendet wird.
5 Alle wichtigen Einsichten und Erkenntnisse werden in einer kurzen Zusammenfassung dokumentiert. Das Protokoll kann auch anderen Teams zur Verfügung gestellt werden, damit sie davon profitieren können. (vgl. Aerssen/Buchholz, 2018, S. 106)
Vorteile:
Advocatus Diaboli ist eine hilfreiche Methode zur Entscheidungs- und Bewertungsfindung von spontanen Einfällen, Ideen und Geistesblitzen, wenn im Team gegensätzliche Lösungsvorschläge vorgebracht werden. Diese Kreativitätstechnik regt den Ideenfluss an und fördert das kontroverse Denken.
Nachteile:
Da die Teilnehmer bei dieser Kreativitätstechnik nur eine Rolle spielen, ist diese Offenheit im Unternehmen nicht alltäglich und mitunter sogar unerwünscht.
Einsatzmöglichkeiten:
Advocatus Diaboli fördert offene Diskussionen sowie den kontroversen Meinungsaustausch von Ideen und Lösungsvorschlägen innerhalb eines Teams. Diese Kreativitätstechnik kann aber auch abteilungsübergreifend und interdisziplinär angewandt werden.
Lit.: Aerssen, B. v./Buchholz, Ch. (Hrsg.): Das große Handbuch Innovation. 555 Methoden und Instrumente für mehr Kreativität und Innovation im Unternehmen. München 2018; Luther, M.: Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden. Wie Sie in vier Schritten mit Pfiff und Methode Ihre Problemlösungskompetenz entwickeln und zum Ideen-Profi werden. Bonn 2013.
AGO: Aims, Goals, Objectives: Ziele, Zwecke, Zielsetzungen; auch unter der Bezeichnung ZZ (Ziele und Zwecke) bekannt. All diese Begriffe stehen für das Ziel; eine Denktechnik, die zur exakten Zielbestimmung eingesetzt wird. Sie wurde von dem britischen Psychologen und Kreativitätsforscher Edward de Bono (*1933) entwickelt.
Durchführung:
Die Aufgabe besteht darin, sich Ziele zu setzen bzw. das richtige Ziel zu finden. Ein Ziel kann nah oder fern, klein oder groß sein. „Wir müssen auch das Ziel planen oder wechseln, damit wir es besser erreichen“ (de Bono, 2014, S. 179). Bei der Produktplanung ist es z. B. unerlässlich, vorher Marktforschung zu betreiben, um nach neuen Absatznischen zu suchen und Marktlücken zu nutzen. Die Zielstellung der Aufgabe bzw. des Problems wird konkret hinterfragt und detailliert aufbereitet, um für die Bearbeitung und Lösung die Richtung festzulegen.
Einsatzmöglichkeiten:
Die Technik eignet sich für Einzel- und Gruppenarbeit und kann auch in Kombination mit anderen Denktechniken angewandt werden (z. B. mit der → Hutwechsel-Methode). → DATT → Zielsetzung
Lit.: De Bono, E.: De Bonos neue Denkschule. Kreativer denken, effektiver arbeiten, mehr erreichen, 6. Aufl., München 2014; Luther, M.: Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden. Wie Sie in vier Schritten mit Pfiff und Methode Ihre Problemlösungskompetenz entwickeln und zum Ideen-Profi werden. Bonn 2013.
Algorithmus zum Lösen erfinderischer Aufgaben → ARIZ
ALPEN-Methode (ALPEN-method): eine Zeitmanagement-Technik, die aus fünf Planungsphasen besteht. Sie wurde von dem Manager Lothar J. Seiwert (*1952) entwickelt und eignet sich für die Planung kurzfristiger Zeiteinheiten, aber auch für längerfristige Projekte. Die Bezeichnung ALPEN ist ein Akronym und setzt sich aus den Initialen folgender Begriffe zusammen:
A: | Aufgaben |
L: | Länge der Tätigkeiten |
P: | Pufferzeiten |
E: | Entscheidungen über Prioritäten |
N: | Nachkontrolle |
Durchführung:
Die Bezeichnung der Methode weist zugleich auf die einzelnen Phasen ihrer Vorgehensweise hin:
A: | Aufgaben, Aktivitäten und Termine festlegen; |
L: | Länge der Tätigkeiten, die Zeitdauer einschätzen; |
P: | Pufferzeiten für Unvorhergesehenes reservieren; |
E: | Entscheidungen über Prioritäten treffen, auch eventuelle Kürzungen und Delegationsmöglichkeiten beschließen; |
N: | Nachkontrolle; dabei sind die bisher unerledigten Aufgaben in den Plan für den nächsten Tag zu übernehmen. (vgl. Nagel, 2001, S. 16) |
Vorteile:
Die ALPEN-Methode unterstützt das tägliche Zeitmanagement bei Projekten. Es genügen oft wenige Minuten pro Tag zur Erstellung eines schriftlichen Tagesplans. Diese Methode verhindert blinden Aktionismus.
Nachteile:
Wenn die Zeitplanung von vornherein unrealistisch ist, wird die Liste der unerledigten Aufgaben von Tag zu Tag länger.
Einsatzmöglichkeiten:
Diese Methode eignet sich für die Planung und Kontrolle des Tagesablaufs, um mehr Zeit für die wichtigsten Aufgaben zu gewinnen. Sie ist besonders für die Einzelarbeit und für das Selbstmanagement sehr effektiv. (vgl. Luther, 2013, S. 320; vgl. Aerssen/Buchholz, 2018, S. 98 f.)
Lit.: Aerssen, B. v./Buchholz, Ch. (Hrsg.): Das große Handbuch Innovation. 555 Methoden und Instrumente für mehr Kreativität und Innovation im Unternehmen. München 2018; Luther, M.: Das große Handbuch der Kreativitätsmethoden. Wie Sie in vier Schritten mit Pfiff und Methode Ihre Problemlösungskompetenz entwickeln und zum Ideen-Profi werden. Bonn 2013; Nagel, K.: Erfolg. Effizientes Arbeiten, Entscheiden, Vermitteln und Lernen, 9. Aufl., München/Wien 2001; Ders.: Kreativitätstechniken in Unternehmen. Das Radar-System. München 2009; Seiwert, L. J./Tracy, B.: Life-Leadership. So bekommen Sie Ihr Leben in Balance. Offenbach 2001.
Analogie-Technik (analogy technique; von griech. analogos: übereinstimmend, eigtl. der Vernunft entsprechend; lat. analogia: gleiches Verhältnis): eine Kreativitätstechnik, die die Ähnlichkeit oder Entsprechung von Gegenständen, Ideen, Sachverhalten oder Problemstellungen aus anderen Bereichen zum Vorbild nimmt, um sie auf neue Aufgabenstellungen zu übertragen. Alle diesbezüglichen Übereinstimmungen oder Ähnlichkeiten werden ermittelt und ausgewertet. Die Suche nach Analogien aus anderen Bereichen fördert das divergente, assoziative Denken und erleichtert die Hypothesenbildung. Die Analogie bezieht sich z. B. auf strukturelle Ähnlichkeit, auf Aussehen, Funktionalität, auf Kommunikations- oder Verhaltensweisen, jedoch nicht oder nur bedingt auf inhaltliche Ähnlichkeit. Im Prozess der Analogiebildung wird also vorhandenes Wissen auf Grund einer Ähnlichkeitsbeziehung auf neue Situationen übertragen (Wissenstransfer). Dadurch lassen sich häufig brauchbare und originelle Lösungsansätze erzielen. So hält die Natur eine Fülle von Problemlösungen bereit, die man sich in der → Bionik durch analoge Übertragungen zunutze macht. Drei verschiedene Analogie-Formen werden unterschieden: die direkte, die persönliche und die symbolische Analogie.