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Substanzen, die sowohl TH-1 als auch TH-2 modulieren160

• Probiotika161, 162, 163, 164

• Vitamin A165, 166

• Vitamin E167, 168

• Kolostrum169, 170, 171, 172, 173 (vom Euter produzierte Erstmilch)

Substanzen, die IL-1 dämpfen und TH-1 oder TH-2 aktivieren174

• Boswellia175, 176, 177, 178 (Weihrauch)

• Pankreasenzyme

• Kurkuma179, 180, 181 (Gelbwurz)

Zur Bestimmung der TH-1- oder TH-2-Dominanz eines Patienten ziehe ich immunologische Labortests heran, um herauszufinden, wie ich individuell vorgehen muss, um das überaktive und ungenügend regulierte Immunsystem in den Griff zu bekommen. Ist der Betroffene TH-1-dominant, verschreibe ich TH-2-stimulierende Substanzen und umgekehrt. Da ein instabiler Blutzuckerspiegel, Funktionsstörungen der Nebennieren und eine mangelhafte Verdauungsleistung Autoimmunerkrankungen noch verschlimmern, muss man bei der Behandlung von Hashimoto unbedingt den ganzen Körper unterstützen. Denken Sie auch daran, dass die Verbesserung der T-Regulatorzellfunktion mit emulgiertem Vitamin D, Fischöl und Glutathioncreme oberste Priorität hat. Zur Überwachung der körperlichen Reaktion ist es wichtig, nicht gleichzeitig mit der Einnahme aller verordneten Substanzen zu beginnen, sondern immer nur alle drei Tage eine weitere hinzuzufügen.

Wie lässt sich nun herausfinden, ob das Immunmodulationsprogramm funktioniert? Die Beachtung der Symptome ist natürlich wichtig, doch mithilfe von Blutuntersuchungen müssen gleichzeitig die Zytokine und T- und B-Zell-Populationen überwacht werden. Sie sollten allmählich den Normbereich erreichen, und Antikörpertests sollten negativ ausfallen. Das heißt allerdings nicht, dass die Krankheit geheilt ist, sondern nur, dass sie ruht.

Hilfe bei Hashimoto

Eine 36 Jahre alte Frau mit Sklerodermie (Bindegewebsverhärtung der Haut bzw. von Haut und inneren Organen; Anm. d. Übers.) wurde von der Betreuerin ihrer beiden Kinder zu uns geschickt. Sie war bei einem Chiropraktiker in Behandlung, der mit NAET gegen ihre Nahrungsmittelallergien vorging. (NAET ist eine von der indischen Ärztin Nambudripad entwickelte Methode zur „Löschung“ von Allergien: Nambudripad‘s Allergy Elimination Techniques; Anm. d. Übers.) Ihre antinuklearen Antikörper (ANA) waren massiv erhöht und lagen bei 1:1380. ANA findet man bei Patienten mit verschiedenen Autoimmunerkrankungen. Umfangreiche Blutuntersuchungen ergaben sowohl einen erniedrigten TSH- sowie einen niedrigen T4-Wert. Die Frau litt unter extremer Müdigkeit und war nicht in der Lage, das Bett zu verlassen. Zu den weiteren Symptomen gehörten ein starkes Verlangen nach Zucker, Sodbrennen, Gewichtszunahme und Cellulitis am ganzen Körper.

Sie begann mit der Einnahme der von Kharrazian entwickelten Substanzen zur Autoimmunmodulation. Nach zwei Monaten hatte sie genug Energie, um mit einem Bewegungsprogramm beginnen zu können.

Eine zweite Serie von Blutuntersuchungen, die 60 Tage nach Beginn der Therapie durchgeführt wurden, ergaben Normwerte für TSH und T4. Vier Monate nach ihrem ersten Besuch in unserer Praxis ließ sie bei ihrem Endokrinologen den ANA-Wert überprüfen. Er war auf 26 gefallen. Als sie ihn fragte, was die Ursache für den dramatischen Rückgang sei, meinte er, der erste Test sei wohl falsch gewesen. Er konnte sich nicht erklären, warum sich ihre Autoimmunerkrankung durch unsere Therapie gebessert hatte. Zu diesem Zeitpunkt spielte sie mehrmals in der Woche zwei Stunden Tennis. Sie nahm ab und ihre Cellulitis war auf dem Rückzug. Der Endokrinologe bestimmt ihren ANA-Wert alle zwei Monate, er hat sich stabil im Bereich von 26–28 eingependelt.

David Peterson (DC), Wellness Alternatives, Town and Country, Missouri

Blutuntersuchungen zur Immunfunktionsdiagnostik

Die technologischen und methodischen Fortschritte haben uns wunderbare Möglichkeiten zur Beurteilung der Gesundheit eröffnet. Zusammen mit diesen innovativen Untersuchungen wird die naturheilkundliche Medizin zu einem sehr wirksamen therapeutischen Modell.

An erster Stelle steht die Diagnose einer eventuellen Autoimmunerkrankung. Um Hashimoto festzustellen, untersuche ich die Patienten auf TPO- und Tg-Antikörper. Ist das Testergebnis negativ, sprechen die Symptome jedoch deutlich für eine solche Störung, wiederhole ich den Test, da der Antikörper-Titer schwanken kann. Manchmal bitte ich Patienten auch, zwei Wochen vor der Blutentnahme glutenhaltige Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, um die Autoimmunreaktion zu verstärken.

Anschließend befasse ich mich intensiv mit der Funktionsweise des Immunsystems. Ich bestimme die Zytokine TH-1 und TH-2, um festzustellen, ob eine TH-1- oder TH-2-Dominanz vorliegt. Unterzieht sich der Patient einer Immunmodulationstherapie, teste ich erneut auf diese Zytokine, um herauszufinden, ob das Immunsystem auf dem Weg zu einem besseren Gleichgewicht ist. Bei diesen Untersuchungen sollte man immer den prozentualen Anteil der Zytokine im Blick behalten, nicht ihre Gesamtzahl.

Nicht vergessen darf man, dass die Immunmodulation mit emulgiertem Vitamin D, Fischöl, Glutathioncreme, einer glutenfreien Ernährung und einer ernährungsphysiologischen Unterstützung bei der Behandlung von Hashimoto unbedingt erforderlich ist, egal ob eine TH-1- oder eine TH-2-Dominanz vorliegt.

Hashimoto Thyreoiditis und andere Beschwerden

Eine Hashimoto-Patientin suchte mich auf und klagte über Doppelbilder. Die Anwendung von Glutathioncreme und emulgiertem Vitamin D in therapeutischen Konzentrationen führte innerhalb von drei Wochen zu einer Normalisierung der Schilddrüsensymptome, und die Doppelbilder verschwanden.

Eine andere Patientin mit derselben Diagnose hatte starke Gelenkschmerzen. Nach etwa drei Wochen der gleichen Therapie sowie zusätzlichen Nährstoffen zur Dämpfung des TH-1-Reaktionsweges hatten ihre Beschwerden vollständig nachgelassen. Sie hatte so viel Energie – nach eigener Aussage sei es ihr seit 15 Jahren nicht mehr so gut gegangen.

Brian Hickey (DC), Arlington Natural Wellness Center, Arlington, Texas

Ein Provokationstest mit Supplementen

In etwa 30 Prozent der Fälle zeigen Blutuntersuchungen keine eindeutige Dominanz eines Reaktionsweges an. Wenn das der Fall ist, kann ich diesen mithilfe von TH-1- und TH-2-Stimulatoren ermitteln. Hierfür suche ich im Anamnesegespräch nach Hinweisen: Fühlt sich der Patient besser oder schlechter, wenn er Kaffee trinkt oder eine Substanz wie Echinacea einnimmt? Klagt ein Hashimoto-Patient nach der Einnahme von Echinacea über Reizbarkeit und Schlafstörungen, ist das ein Hinweis auf eine mögliche TH-1-Dominanz, da Echinacea den TH-1-Reaktionsweg stimuliert.

Ich gebe meinen Patienten dann eine Dreitagesration einer speziell formulierten Substanz-Kombination für den TH-1- bzw. den TH-2-Reaktionsweg mit nach Hause. Zuerst nehmen sie die TH-1-Kombination ein und beobachten das Befinden, anschließend die TH-2-Kombination. (Die beiden Präparate sollten nicht gleichzeitig eingenommen werden, damit eine Beurteilung unterschiedlicher Reaktionen möglich ist.) Manchmal sind die Auswirkungen sehr deutlich: Es kann bei einem Präparat zu einem Aufflammen der Schilddrüsensymptome, beim anderen zu einer merklichen Besserung des Befindens kommen. Manche Menschen bemerken jedoch keinen Unterschied, und dann geht die Suche weiter.

Anmerkung: Dieser Provokationstest sollte nur unter der Aufsicht eines Arztes erfolgen. Manche Menschen neigen zu Autoimmunreaktionen in Gehirn und Nervengewebe, z. B. bei Muskeldystrophie oder Autismus. Diese Methode ist daher absolut kontraindiziert, wenn das Risiko einer Zerstörung von Nerven- oder Hirngewebe besteht.

Hashimoto ist eine Erkrankung des Immunsystems

„Meine späten Teenagerjahre waren durch ständig wiederkehrende Atemwegsinfekte, Hautausschläge, Müdigkeit, stechende Bauchschmerzen, starke Menstruationsbeschwerden, unregelmäßige Periodenblutungen und Gewichtszunahme belastet. Schließlich wurde mit Anfang 20 die Diagnose Hypothyreose gestellt, und ich sollte Schilddrüsenhormone einnehmen. Ich beschloss, einen auf Ernährung spezialisierten Chiropraktiker aufzusuchen, mit dessen Hilfe meine Schilddrüsenhormone wieder Normalwerte erreichten. Es ging mir tatsächlich etwas besser und ich nahm ab, aber die Hautausschläge, die Müdigkeit, die starken Menstruationskrämpfe und die unregelmäßigen Periodenblutungen hielten an.

Etwa ein Jahr später ließ ich von einem Endokrinologen wieder ein Blutbild machen. Er stellte die Diagnose Hashimoto Thyreoiditis. Ich war fassungslos! Mein Arzt schien davon überzeugt zu sein, dass ich lebenslang Schilddrüsenhormone einnehmen müsste. Diesen Weg hielt ich jedoch nicht für die Lösung meines Problems und kümmerte mich verstärkt um meine Ernährung. Ich suchte Hilfe bei Dr. Mark Flannery, der von Kharrazian ausgebildet worden war. Er nahm sich die Zeit, mir zu erklären, dass nicht meine Schilddrüse als solche erkrankt war, sondern dass mein Immunsystem diese attackierte.

Nach einer Reihe von Blutuntersuchungen begann ich mit einem sehr einfachen Programm, das auf das Immunsystem abzielte – und nicht auf die Schilddrüse. Ich wunderte mich, dass Dr. Flannery mir keine speziellen Ergänzungsmittel für die Schilddrüse verordnete. Die Ergebnisse der Bluttests belegten jedoch, dass ich auf die richtige Schiene gesetzt worden war. Das brachte den Endokrinologen schier um den Verstand, für ihn war es undenkbar, dass ich keine Medikamente eingenommen haben sollte. Meine Energie kehrte zurück, Haare und Haut waren weicher als je zuvor, der Menstruationszyklus wurde regelmäßig, und ich habe seit mehr als zwei Jahren keine Regelkrämpfe mehr. Meine gute Gesundheit verdanke ich der Fachkenntnis über das Immunsystem von Dr. Mark Flannery – er hat mir mein Leben zurückgegeben.“

VJ, eine Patientin von Mark Flannery (DC),

HealthWise Chiropractic & Nutrition, Simi Valley, Kalifornien

Schritt 3: Das Antigen entfernen, das den Autoimmunangriff auslöst

Ziemlich oft stellt sich heraus, dass ein spezifisches Antigen – ein Nahrungsmittel, Schimmelpilze, Bakterien, ein Virus oder Parasit – den Autoimmunangriff auslöst. Das perfekte Beispiel bei der Hashimoto Thyreoiditis ist Gluten, das jedes Mal einen Angriff auf die Schilddrüse auslöst, wenn ein glutenintoleranter Mensch es zu sich nimmt. Manche Menschen entwickeln auch eine Immunreaktion auf Haptene, das sind Umweltchemikalien oder Schwermetalle, die eine solche Reaktion auslösen. Festzuhalten ist jedoch, dass es nicht bei jedem Menschen zu einer Autoimmunreaktion auf Antigene oder Haptene kommt. Wir alle leiden zum Beispiel mehr oder weniger unter der Toxizität von Schwermetallen, aber nicht jedes Immunsystem startet auch einen Angriff auf Quecksilber, Blei, Kadmium oder andere Metalle. (Der Einfachheit halber bezeichne ich Haptene ebenfalls als Antigene, auch wenn sich Haptene auf anorganische Verbindungen wie Schwermetalle bezieht im Vergleich zu organischen Verbindungen bei Antigenen.)

Ein bakterieller Zusammenhang

Forscher haben herausgefunden, dass die Antikörper-Prävalenz gegen Yersinia enterolytica, durch die eine Bakterien-Exposition nachgewiesen wird, bei Hashimoto-Patienten im Vergleich zu Gesunden um das Vierzehnfache erhöht ist.182 Der Test auf dieses spezielle Bakterium und seine Beseitigung ist ein Beispiel dafür, dass die Antigenelimination ein wirksames Mittel im Umgang mit Hashimoto sein kann.

Ist ein Antigen für die Stimulation eines Autoimmunangriffs verantwortlich, könnte eine immunologische Testreihe zeigen, dass die Werte für TH-1- und TH-2-Zytokine erhöht und jene für T-Suppressorzellen niedrig sind. Das ist ein Hinweis darauf, dass sich der Körper gerade in einer hitzigen „Schlacht“ gegen etwas befindet, dass das Immunsystem als den Autoimmunmechanismus auslösenden Feind erkennt. Eine weitere wichtige immunologische Testreihe bestimmt das Verhältnis zwischen T-Helferzellen und T-Suppressorzellen. Dies ist der CD4/CD8-Test (CD4 bestimmt die T-Helferzellen und CD8 die T-Suppressorzellen). Wird eine Autoimmunerkrankung wie die Hashimoto Thyreoiditis üblicherweise durch eine Antigenreaktion angetrieben, liegt das Verhältnis von CD4 zu CD8 größer 2. Zeigen Folgeuntersuchungen ein sinkendes Verhältnis, dann wissen Sie, dass die ergriffenen Maßnahmen wirken.

Herauszufinden, welches das verantwortliche Antigen ist, kann eine knifflige Angelegenheit sein, doch es ist wichtig. Auch Fragen an den Patienten zu seiner Gesundheit und Lebensweise ergeben wesentliche Hinweise, zum Beispiel, ob es eine Schimmelbelastung in der Wohnung gibt, ob eine Hepatitis C vorliegt oder sie am Arbeitsplatz oder bei der Ausübung eines Hobbys Schwermetalltoxinen ausgesetzt waren. Immunologische Tests zum Auffinden von Antikörpern gegen spezielle Antigene sind auch hilfreich, sobald man die Möglichkeiten eingegrenzt hat. Streichen Sie bei Hashimoto möglichst umgehend Gluten vom Speiseplan, da es ein häufiges Antigen ist. Es ist typisch, dass Antigene wie Schimmelpilze, Viren, Parasiten und andere organische Stoffe ebenfalls den TH-1-Reaktionsweg in Gang setzen. Haptene, also anorganische Stoffe wie Schwermetalle, Pestizide und andere Verbindungen aus der Umwelt, kurbeln hingegen den TH-2-Reaktionsweg an. Doch das ist nur eine allgemeine Aussage, keine Regel. Reagiert jemand auf TH-1- und TH-2-Stimulatoren mit einer Verschlechterung des Befindens, ist das ein Hinweis darauf, dass ein Hapten eine Autoimmunerkrankung ausgelöst haben kann. In diesem Fall ist es entscheidend, dass die immunologischen Barrieren wieder aufgerichtet werden; von ihnen wird in diesem Kapitel noch die Rede sein.

Wie bei allen Autoimmunerkrankungen beginnt eine effektive Immunmodulation mit der Unterstützung der T-Regulatorzellen durch emulgiertes Vitamin D, EPA/DHA und einer Glutathioncreme, mit der man Glutathion wirksam über die Haut einschleusen kann.

Wann man den dominanten Reaktionsweg stimulieren sollte

Was den Umgang mit einem aktiven Antigen auszeichnet, ist die Unterstützung des dominanten TH-Reaktionswegs, um das Antigen zu eliminieren oder zur Remission zu bringen. Das trägt zur Wiederherstellung des Gleichgewichts und zur Beruhigung des gestressten Immunsystems bei.

Lassen Sie mich dies anhand einiger vereinfachter Beispiele erklären. Angenommen, ein Patient mit Hepatitis C, einer chronischen Leberinfektion, erkrankt an Hashimoto Thyreoiditis. Eine immunologische Testreihe zeigt, dass die Krankheit das Ergebnis einer aktiven Antigenreaktion ist – beide Reaktionswege, TH-1 und TH-2, sind entgleist und das Verhältnis von CD4 zu CD8 liegt höher als 2. Da ein aktives Antigen, zum Beispiel ein chronisches Virus, unter Umständen Autoimmunangriffe auslösen kann, unterstütze ich das Immunsystem dabei, die Hepatitis C in einen inaktiven Zustand zu bringen. Detaillierte Informationen zur Behandlung von Viren würden den Rahmen dieses Buches sprengen, aber in diesem Fall sollte ein viraler Belastungstest zur Überwachung der Leberinfektion sowie eine immunologische Testreihe zur Bestimmung einer TH-1- oder TH-2-Dominanz durchgeführt werden. (Selbst wenn beide Werte erhöht sind, liegt einer immer höher als der andere.) Ist der TH-1-Reaktionsweg der dominantere, wird dieser weiter mit Präparaten stimuliert, um dem Körper bei der Überwindung des Virus zu helfen; entsprechend verfahre ich bei einer TH-2-Dominanz. Das ist das genaue Gegenteil meiner Vorgehensweise bei einer durch eine Funktionsstörung des Immunsystems verursachten Hashimoto Thyreoiditis: In diesem Fall stützt man den geschwächten TH-Reaktionsweg. Befreit man das Immunsystem von der chronischen Infektion, kann es sich erholen, und die Autoimmunangriffe gehen zurück.

Zur Überprüfung der Reaktion verordne ich wieder Supplemente, die auf die Immunmodulation zielen – alle drei Tage wird jeweils eine ergänzt.

Immunologische Barrieren wieder aufrichten

Manchmal kann eine aktive Infektion durch ein Antigen auch von einem Schwermetall, zum Beispiel Quecksilber, herrühren. Werden die Schranken des Darms, des Respirationstrakts oder des Gehirns durchlässig, können Antigene wie Quecksilber diese Barrieren passieren, und potenziell zu einer chronischen und starken Immunreaktion führen sowie möglicherweise das für eine Autoimmunerkrankung codierende Gen antriggern. Obwohl die meisten Menschen eine gewisse Menge Quecksilber im Körper haben, reagiert nicht jedes Immunsystem so darauf als wäre es ein Infektionserreger.

Wenn Quecksilber oder andere Umweltgifte zu einer Autoimmunreaktion führen, kann dies durch Antikörpertests auf diesen speziellen Stoff verifiziert werden. Ist der Test positiv, ist die Eliminierung des Stoffes eine Möglichkeit, die Hashimoto Thyreoiditis zu behandeln.

Eine neuere Studie untersuchte zum Beispiel bei Quecksilber-empfindlichen Menschen die Auswirkung von Zahnamalgam auf eine vorliegende Hashimoto Thyreoiditis. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass die Entfernung des quecksilberhaltigen Amalgams in den Zähnen zur erfolgreichen Behandlung der entsprechenden Patienten beitrug.

In anderen Fällen kann die Freisetzung des gespeicherten Quecksilbers, zum Beispiel durch Chelatbildung, eine Autoimmunreaktion verschlimmern. Ein Beispiel hierfür ist Autismus. Viele Ärzte machen Autismus an einer Schwermetallvergiftung fest und verschreiben sogenannte Chelatbildner. Ich dagegen glaube, dass eine Immunreaktion auf Quecksilber einen Autoimmunangriff auf Nerven- oder Hirngewebe auslösen und so Autismus verursachen kann. Die Chelatbildung setzt gespeichertes Quecksilber in das System frei und kann einen autoimmun bedingten autistischen Zustand verschlimmern, zu weiterem Gewebeuntergang sowie einer Symptomverschlechterung führen.

In dieser Situation ist es am wichtigsten, die Integrität der immunologischen Barrieren wiederherzustellen (vgl. das Therapieschema zur Sanierung des Leaky-Gut-Syndroms in Kapitel 6), insbesondere, wenn Antikörper gegen Immunglobulin M (IgM) erhöht sind. Dadurch wird verhindert, dass Quecksilber an unerwünschte Stellen gelangen kann, z. B. Hirn- und Nervengewebe. Bitte bedenken Sie, dass es nicht ausreicht, die richtigen Nährstoffe zuzuführen, um diese Schranken wieder aufzubauen, sondern dass Stress diese Gewebe zusätzlich erheblich schwächt. Da schwankende Blutzuckerwerte ein ganz besonders großer Stressor sind, ist es von entscheidender Wichtigkeit, den Blutzuckerspiegel ins Gleichgewicht zu bringen (vgl. Kapitel 5). Wurde die Autoimmunerkrankung durch die Wiederherstellung intakter Barrieren erfolgreich gedämpft, kann eine Chelatbildung unter sorgfältiger Überwachung unter Umständen zweckmäßig sein. Es ist besser, mit Quecksilber in friedlicher Koexistenz zu leben, als bei dem Versuch, es zu beseitigen, ständig Hirngewebe zu zerstören.

Kontrolle und Behandlung einer Hashimoto Thyreoiditis

–Nachdem infolge vorhandener TPO- und/oder Tg-Antikörper das Vorhandensein einer Hashimoto Thyreoiditis belegt ist, wird mithilfe eines immunologischen Serumtests festgestellt, ob eine TH-1- oder eine TH-2-Dominanz vorliegt. Es ist wichtig, die prozentualen Werte und nicht die Gesamtwerte zu betrachten.

–Zu einem TH-1-Serumprofil gehören Interferon, IL-2, IL-12, Interferongamma und TNF-alpha.

–Zu einem TH-2-Serum-Profil gehören IL-4, IL-13 und IL-10.

–Sind die TH-1-Zytokine hoch, beginnt eine Immunmodulation durch Unterstützung des TH-2-Reaktionsweges mit TH-2-Stimulatoren.

–Ein Verhältnis von CD4 zu CD8 (T-Suppressorzellen zu T-Helferzellen) von 2 oder höher ist ein Hinweis darauf, dass ein aktives Antigen die Immunreaktion antreibt. Dieser Test ist auch ein Ausgangspunkt für die Überwachung der Gesamtprogredienz.

–Ist ein aktives Antigen oder Hapten beteiligt, wird der dominante Reaktionsweg stimuliert, um das Antigen zu eliminieren oder zur Remission zu bringen.

–Geht es der betroffenen Person durch beide Stimulatoren, TH-1 und TH-2, schlechter, kann ein Hapten die Triebfeder der Autoimmunerkrankung sein. In diesem Fall müssen die immunologischen Barrieren wieder aufgerichtet werden.

–In allen Fällen wird die Immunreaktion der T-Helferzellen mit therapeutischen Dosen von emulgiertem Vitamin D und Cofaktoren, Fischöl sowie einer liposomalen Creme mit Glutathion und Superoxiddismutase moduliert. Ein erfahrener Arzt kann Vitamin D in der richtigen Dosierung verschreiben.

–Um die Reaktion auf einzelne Substanzen besser einschätzen zu können, werden diese nur im Abstand von drei Tagen einzeln zugegeben.

–Es sollte eine gluten- und gegebenenfalls auch von Milchprodukten freie Ernährung eingehalten werden, und man sollte die anderen Systeme, Organe und Funktionen des Körpers unterstützen. (Weitere Informationen zum Blutzucker, zur Verdauung und zur Nebennierengesundheit finden Sie in Folgekapiteln).

–Die Wirksamkeit der Maßnahmen wird mit Folgeuntersuchungen überwacht: Schilddrüsenwerte, CD4/CD8 sowie TH-1- und TH-2-Zytokine.

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9783954840199
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