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Der „Autoimmun-Krimi“

Wie bei einem Film, in dem die Mafia, böse Polizisten und hinterhältige Menschen mitspielen, können auch an einem typischen Tatort Dinge schiefgehen, wenn ein Mitspieler seine Aufgabe nicht richtig wahrnimmt. Genau dasselbe geschieht auch im Falle einer Autoimmunerkrankung, wenn einige Zellen des Immunsystems den Körper zu zerstören beginnen, den sie eigentlich schützen sollen. Es folgen einige mögliche Szenarien:

• Manche Menschen bilden nicht genügend T-Suppressorzellen, daher nehmen die Angriffe des Immunsystems immer weiter zu. Man kann beobachten, wie unschuldige „Zuschauer“, zum Beispiel das Schilddrüsengewebe, wahrscheinlich irrtümlich für den Feind gehalten werden.

• Manche Menschen bilden zu viel Interleukin 2 (IL-2). Dieser chemische Botenstoff ruft die natürlichen Killerzellen und die zytotoxischen T-Zellen auf den Plan, um den Eindringling zu zerstören.92 In einem solchen Fall kommt es zu einem Überangebot dieser Zellen, wodurch die unschuldigen „Zuschauer“ – hier das gesunde Schilddrüsengewebe – in Gefahr geraten.

• Manche Menschen bilden zu viel Interleukin 4 (IL-4). Dieser Botenstoff aktiviert die B-Zellen.93, 94 Ein Überangebot an B-Zellen, die nach Eindringlingen Ausschau halten, können versehentlich unschuldige „Zuschauer“ markieren.


Die Abbildung zeigt die Funktion der TH-1- und TH-2-Bahnen des Immunsystems in Aktion und die Stellen, an denen bei einer Autoimmunerkrankung etwas schiefgehen kann. Die TH-1-Bahn stellt die Sofortantwort des Immunsystems dar, die TH-2-Bahn die verzögerte Reaktion.

• Bei Menschen, die sich kohlenhydratreich ernähren, ist der Blutzuckerspiegel labil; es kommt zu Insulinanflutungen, die eine Überproduktion von B-Zellen stimulieren.95

• Eine Parasiteninfektion und multiple Nahrungsmittelunverträglichkeiten führen zu einer Erhöhung von IL-4, wodurch es ebenfalls zu einer Überproduktion von B-Zellen kommt.96

• Eine chronische Virusinfektion führt zur Erhöhung von IL-2 und verursacht eine Überproduktion von natürlichen Killerzellen und zytotoxischen T-Zellen.97

Hashimoto ist zwar die am häufigsten vorkommende Autoimmunerkrankung, jedoch kann sich gegen jede Struktur im Körper eine Autoimmunreaktion entwickeln, auch gegen Organe, Gelenke, Hormone, das Gehirn, Nerven, Muskeln usw. Die richtige Behandlung setzt nicht beim angegriffenen Gewebe an, sondern hängt vom Verhalten des Immunsystems ab.98 Autoimmunerkrankungen nehmen in den Industrieländern rasant zu, was dazu führt, dass die Forscher um Erklärungen und Therapien ringen. (Ein Beispiel ist der therapeutische Einsatz von Peitschenwürmern bei Morbus Crohn!)99 Nach Auffassung der American Autoimmune Related Disease Association (zu Deutsch etwa: „Amerikanische Gesellschaft für Autoimmunerkrankungen“) leiden etwa 50 Millionen Amerikaner, das heißt 20 Prozent der Bevölkerung, an einer Autoimmunerkrankung.100 Frauen sind mit größerer Wahrscheinlichkeit davon betroffen als Männer. Nach Schätzungen einiger Experten sind es 75 Prozent.101

Man kann nicht immer ganz genau sagen, was die Gene eines Menschen zur Ausprägung einer Autoimmunerkrankung veranlasst. Es gibt jedoch zahlreiche Risikofaktoren (vgl. Kapitel 2). Ich habe den Verdacht, dass die Schwächung immunologischer Barrieren, wie die Darmschleimhaut, die Atemwege und die Blut-Hirn-Schranke eine große Rolle spielen.102 Sind diese Schranken gesund und stark, können Eindringlinge sie nicht überwinden. Daher wird das Immunsystem nur bei gelegentlichen Notfällen und „Renovierungsarbeiten“, wie der Beseitigung toter und absterbender Zellen, aktiviert. Wird die Gesundheit jedoch infolge ungesunder Ernährung, eines instabilen Blutzuckers, von Darminfektionen, von chronischem Stress und Funktionsstörungen der Nebennieren geschwächt, werden auch die Barrieren in Mitleidenschaft gezogen und porös. Dadurch kommt es zur Barrierestörung der Darmschleimhaut – dem Leaky-Gut-Syndrom –, von der durchlässigen Lunge und dem durchlässigen Gehirn ganz zu schweigen.103 Mit der Zeit ist das Immunsystem rund um die Uhr damit beschäftigt, Eindringlinge zu bekämpfen, die die Barrieren aus allen Richtungen überwinden. Diese schleichenden Übeltäter befinden sich in der Nahrung oder der Atemluft, und da das Immunsystem bereits überlastet ist, kann es keine Unterstützung und nur wenig Erleichterung bieten. Wird eine Mannschaft zu lange getriezt, besteht die Gefahr der Meuterei, sie greift an, was sie eigentlich schützen sollte – in unserem Fall den menschlichen Körper.

Autismus beginnt bei der Mutter

Bevor ich eine Patientin mit unerfülltem Kinderwunsch behandle, stelle ich sicher, dass Ihr Immunsystem intakt und die Frau gesund ist. Nach meinen Erfahrungen liegt bei Autismus oft eine Autoimmunstörung zugrunde, bei der das Immunsystem das Gehirn oder Nervengewebe des autistischen Kindes angreift. Kinder, deren Immunsystem von Geburt an eine Zeitbombe ist, sind anfällig für alles, was den eigenen Körper angreifen kann, sei es ein Impfstoff, Nahrungsmittel, Blutzuckerschwankungen oder giftige Schwermetalle. Wird eine Frau schwanger, die unter einem Leaky-Gut-Syndrom, einem gestörten Blutzuckerspiegel, multiplen Nahrungsmittelunverträglichkeiten und einer Nebennierenschwäche leidet, so setzt sie meiner Meinung nach ihr ungeborenes Kind dem Risiko einer der heute zunehmend häufiger auftretenden modernen Gesundheitsstörungen aus, zu denen Erkrankungen aus dem autistischen Formenkreis, Ekzeme, Asthma, Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten gehören.104, 105, 106, 107, 108, 109

Sind Sie TH-1-dominant oder TH-2-dominant?

Ist das Gen für eine Autoimmunerkrankung einmal angeschaltet, kann es nicht mehr abgeschaltet werden. Klinisch kann man nichts weiter tun, als durch Wiederherstellung eines Gleichgewichts den Umfang der Immunreaktion zu drosseln.110 Der Trick besteht darin, herauszufinden, welche Seite des Immunsystems aktiver ist: Ist es diejenige, die natürliche Killerzellen und zytotoxische T-Zellen einsetzt, oder diejenige mit den B-Zell-Antikörpern? Bilden Sie zu viele natürliche Killerzellen und zytotoxische T-Zellen, die die Eindringlinge töten? Dann sind Sie TH-1-dominant (TH steht für T-Helferzelle). Oder bilden Sie zu viele B-Zellen, die für die Markierung der Eindringlinge zuständig sind, um diese leichter zu identifizieren? Dann sind Sie TH-2-dominant. Liegt bei Ihnen in der einen oder anderen Richtung eine Dominanz vor, ist Ihr Immunsystem aus dem Gleichgewicht geraten, und eine Autoimmunerkrankung ist entweder sehr wahrscheinlich oder bereits im Gange.

An unserem „Tatort“ vermitteln und inszenieren die T-Helferzellen einen Immunangriff. Sie sind die Einsatzkoordinatoren, die Boten aussenden, um natürliche Killerzellen, zytotoxische T-Zellen und B-Zellen an den „Ort des Verbrechens“ zu holen. Durch die Bestimmung dieser Boten – oder fachlich ausgedrückt: dieser Zytokine – im Blutbild, lässt sich feststellen, zu welchem Dominanz-Typ (TH-1 oder TH-2) ein Patient gehört. Zytokine ähneln Hormonen, sie sind chemische Botenstoffe, die etwas auslösen.

Zytokine und Schilddrüsenhormone

Interessanterweise beeinflussen die TH-1- und TH-2-Zytokine überdies die Funktion der Schilddrüse: Erhöhte Werte blockieren auch die Schilddrüsenrezeptoren111, 112, 113, 114 und hindern die Schilddrüsenhormone daran, in die Zellen zu gelangen, was wiederum zu Hypothyreose-Symptomen führt.

Sind Sie TH-1-dominant oder TH-2-dominant?

Übermäßige Aktivität der natürlichen Killerzellen und zytotoxischen T-Zellen: TH-1-Dominanz

Übermäßige Aktivität der B-Zellen: TH-2-Dominanz

Wir legen die Art der Dominanz durch Bestimmung der Zytokine fest, das sind chemische Botenstoffe, die die Bildung von natürlichen Killerzellen und zytotoxischen-T-Zellen oder von B-Zellen stimulieren.


Zu den TH-1-Zytokinen gehören: Zu den TH-2-Zytokinen gehören:
– IL (Interleukin)-2 – IL-4
– IL-12 – IL-13
– Tumor-Nekrosefaktor alpha (TNFa) – IL-10
– Interferon

Obwohl es keine Regel ohne Ausnahme gibt, habe ich rezidivierende Muster von TH-1- gegenüber TH-2-Dominanz gesehen.115 Etwa 90 Prozent meiner Hashimoto-Patienten sind zum Beispiel TH-1-dominant. Ihre natürlichen Killerzellen und zytotoxischen T-Zellen sind übermäßig aktiv und greifen daher das Schilddrüsengewebe an. Die Forschung bestätigt meine Erfahrung nicht nur, sondern Studien zeigen auch, dass Typ-1-Diabetes, Multiple Sklerose und chronische Virusinfektionen oftmals mit einer TH-1-Dominanz verbunden sind.116, 117 Dagegen hängen Lupus erythematodes, Dermatitis, Asthma und Multiple Chemikaliensensibiltäten (MCS) oft mit einer TH-2-Dominanz zusammen.118, 119 Das sind jedoch meine allgemeinen Beobachtungen, sie dürfen nicht als Regel betrachtet werden. Weiterhin wichtig zu erwähnen ist, dass nicht alle Autoimmunerkrankungen auf eine TH-1- oder TH-2-Dominanz zurückgeführt werden können; zu anderen möglichen Ursachen gehören Schäden und Mangelzustände des Immunsystems. Mit anderen Worten, für den Umgang mit einer Autoimmunerkrankung gibt es kein „Patentrezept“. Daher kommt dem Grundverständnis der Immunologie eine Schlüsselfunktion zu.

Hashimoto Thyreoiditis und Schwangerschaft

Autoimmunerkrankungen kommen bei Frauen häufiger vor, und die Schwangerschaft ist ein häufiger Auslöser. Daher wissen wir, dass Hormone beim Anschalten von Genen eine große Rolle spielen.120, 121 Während des dritten Trimenons wird eine schwangere Frau TH-2-dominant, und in der Zeit nach der Geburt gewinnt die TH-1-Dominanz die Oberhand. Viele Frauen klagen darüber, dass ihre Schilddrüsenprobleme mit der Geburt ihrer Kinder begannen. In Verbindung mit anderen Risikofaktoren wie Stress, Darminfektionen, Insulinanflutungen, Glutenintoleranz und Umweltgiften kann eine Schwangerschaft tatsächlich eine Hashimoto Thyreoiditis auslösen.122, 123 Die folgende Geschichte veranschaulicht das:

Eine Patientin bat mich, den Zustand ihrer Schilddrüse zu begutachten, da sie Hashimoto hatte und die Behandlung ihres Arztes keine Besserung brachte. Diese bestand in der monatlichen Überprüfung ihrer TSH-Werte und entsprechenden Anpassung der Medikation. Das ging vier Jahre so; in dieser Zeit wurde sie schwanger und bekam ein Kind. Als ich mir die Laborergebnisse aus dieser Zeit ansah, war ich fasziniert, wie sich ihr Immunsystem vor und nach der Schwangerschaft verändert hatte. In der ersten Hälfte der Schwangerschaft ist eine Frau TH-1-dominant. Bei meiner Patientin klang die Hashimoto Thyreoiditis während dieser Monate ab. Zur zweiten Hälfte der Schwangerschaft hin kommt es zu einer Verschiebung in Richtung TH-2-Dominanz, und der höchste TSH-Wert lag bei dieser Frau in diesem Zeitraum bei 58 (normal ist 1,8-3). Sie war ganz offensichtlich TH-2-dominant. Während die TH-1-Dominanz der frühen Schwangerschaftsmonate die Autoimmunerkrankung der Schilddrüse im Zaum zielt, leistete die TH-2-Dominanz der späteren Monate der Krankheit Vorschub. Blutuntersuchungen im Hinblick auf ihr Immunsystem bestätigten dies.

Durch die Einnahme von ausreichend emulgiertem Vitamin D und Fischöl, die Anwendung einer Creme mit Glutathion und Superoxiddismutase sowie die Einhaltung einer glutenfreien Ernährung, konnte die Patientin ihre Schilddrüsenmedikamente absetzen und ein symptomfreies Leben führen. Nimmt sie jedoch Gluten zu sich, kehren die Symptome zurück.

Shane Steadman (DC, DACNB),

Mountain Health Chiropractic and Neurology, Englewood, Colorado

Behandlung der TH-1- oder TH-2-Dominanz

Ziel der Behandlung einer Autoimmunerkrankung ist, das Gleichgewicht des Immunsystems wiederherzustellen. Ich gehe auf verschiedene Arten vor: Die Basis bildet immer eine Unterstützung der Gesamtgesundheit (mehr hierzu in den folgenden Kapiteln). Ein instabiler Blutzucker, Darminfektionen und ein schlechter Gesundheitszustand der Nebennieren (was in den USA praktisch gang und gäbe ist) verschlimmern eine Autoimmunerkrankung.124 Der Verzicht auf Gluten ist angesichts der erwiesenen Zusammenhänge zwischen Hashimoto und Glutenintoleranz ebenfalls unerlässlich.125, 126

Schritt 1: Die TH-1-Regulatorzellen unterstützen

Über den oben genannten grundsätzlichen Behandlungsansatz hinaus arbeite ich mit Naturheilverfahren, um das Immunsystem ins Gleichgewicht zu bringen. Mein erster Schritt ist die Unterstützung der T-Regulatorzellen. An unserem „Tatort“ waren sie die „Polizeihauptmeister“, die die Situation vom „Hauptquartier“ aus überwachten und je nach Bedarf T-Helferzellen oder T-Suppressor-Zellen schickten, um einen Immunangriff anzukurbeln, zu verlangsamen oder zu stoppen. Am Schauplatz solch eines „Krimis“ beginnen die T-Regulator-Zellen sich jedoch chaotisch zu verhalten, als ob sie betrunken oder auf Seite der „Bösen“ wären. Infolgedessen geben sie „falsche Befehle“ – sie schicken zu viele oder zu wenig T-Helferzellen oder T-Suppressorzellen los – und es kommt schließlich zur Zerstörung von Körpergewebe. Wenn wir dafür sorgen, dass ihre Aktionen wieder vernünftig ablaufen, können wir auch das Immunsystem wieder ins Gleichgewicht bringen und eine Autoimmunreaktion im Zaum halten.

Emulgiertes Vitamin D (Cholecalciferol) ist ein starker Immunmodulator127 und unterstützt die T-Regulatorzellen am besten128, 129, 130; es sollte von einem in der Vitamin-D-Therapie geschulten Mediziner in therapeutischen Dosen verschrieben werden. Die Emulgierung ist wichtig, damit auch Menschen mit schlechter Verdauung den Nährstoff resorbieren können. Außerdem verhindert sie, dass höhere Dosen toxisch wirken. Lebertran enthält zwar viel Vitamin D und die für seine Resorption notwendigen Cofaktoren, liefert aber nicht ausreichend Vitamin zur Immunmodulierung bei einer Autoimmunerkrankung. EPA (Eicosapentaensäure, eine Omega-3 Fettsäure) und DHA (Docosahexaen- säure, ebenfalls eine Omega-3 Fettsäure) in Fischöl unterstützen ebenfalls die T-Regulatorzellen. (In hohen Mengen eingenommen, liefert Lebertran zu viel EPA und DHA, es kommt zu einer Blut verdünnenden Wirkung).

Die Supplementierung von Vitamin D ist noch aus einem weiteren Grund wichtig: Studien haben ergeben, dass mehr als 90 Prozent der Menschen mit einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse eine genetische Störung haben und Vitamin D nicht richtig verarbeiten können. Daher benötigen sie größere Mengen zur Erhaltung der Gesundheit.131 Das kann auch dann der Fall sein, wenn laut Blutuntersuchung die Vitamin-D-Werte im Normbereich sind: Der Defekt befindet sich am Zellrezeptor, daher gelangt nicht genügend Vitamin D in die Zellen hinein. Bei Patienten mit Schilddrüsenstörungen versuche ich einen im oberen Normbereich liegenden Vitamin-D-Spiegel zu erreichen.

Weitere Nährstoffe zur Modulierung des Immunsystems und Unterstützung der T-Regulatorzellen sind Glutathioncreme und Superoxiddismutase, beides leistungsstarke Antioxidantien.138, 139, 140, 141 Glutathion wirkt am besten, wenn es intravenös oder über die Haut (insbesondere die Fußsohle) verabreicht wird.142 Da die intravenöse Verabreichung meist nicht praktikabel ist, empfehle ich eine Creme, die diese Nährstoffe über ein liposomales Verfahren durch die Haut in den Blutstrom einschleust und dort als leistungsstarker Immunmodulator wirkt.

Schritt 2: TH-1 und TH-2 ins Gleichgewicht bringen

Nachdem ich die Immunmodulation mithilfe von Vitamin D und Glutathion eingeleitet habe, gilt es im nächsten Schritt, einen dominanten TH-1- oder TH-2-Reaktionsweg direkt unter Kontrolle zu bringen. Das geschieht durch die Stimulierung der nicht dominanten Seite des Immunsystems. Stellen Sie sich Ihr Immunsystem als Wippe vor, auf der TH-1 und TH-2 sitzen. TH-1, das die Bildung von natürlichen Killerzellen und zytotoxischen T-Zellen stimuliert, sitzt „unten“, denn es ist groß und schwer. Auf der anderen Seite „oben“ sitzt TH-2, der B-Zell-Reaktionsweg, der mit seinen dünnen Beinchen in der Luft rudert und „herunter“ zu kommen versucht. Damit die Wippe wieder ins Gleichgewicht kommt, benutze ich natürliche Stoffe zur Stimulation von TH-2, damit es „groß und stark“ wird und die Wippe ins Lot bringt. Bei einer TH-2-Dominanz gehe ich entsprechend umgekehrt vor.

Hashimoto Thyreoiditis und Vitamin D

Wenn Sie an einer Hashimoto Thyreoiditis leiden, kann es sein, dass Sie vergleichsweise mehr Vitamin D brauchen: Studien haben ergeben, dass mehr als 90 Prozent der Menschen mit einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse eine genetische Störung haben und Vitamin D nicht richtig verarbeiten können. Daher benötigen sie größere Mengen davon, um gesund zu bleiben.


© Fotalia: Andrejs

Bei der Behandlung einer Autoimmunerkrankung ist es wichtig zu wissen, ob eine TH-1-oder TH-2-Dominanz vorliegt.

Ich habe eine kurze Liste mit Substanzen zusammengestellt, die TH-1 und TH-2 stimulieren können. Manchmal kann man einen oder mehrere dieser Nährstoffe einsetzen, um die Dominanz zu bestimmen, zum Beispiel stimuliert Kaffee den TH-2-Reaktionsweg. Der Genuss von Kaffee verschlechtert die Autoimmunerkrankung eines TH-2-dominanten Menschen. Dieser sagt, er könne keinen Kaffee trinken, weil der seine Krankheit aufflammen lässt. Der TH-1-dominante Mensch jedoch gibt vielleicht kleinlaut zu, dass er Kaffee trinkt, weil sich seine Symptome dadurch bessern. Kaffee kann als Diagnoseinstrument jedoch heikel sein. Da er die Nebennieren anregt, kann er zu Reizbarkeit, Schlafstörungen und anderen Symptomen führen, die einem autoimmunen Aufflackern der Schilddrüse ähneln. Ich habe jedoch schon Fälle erlebt, bei denen die Gelenkschmerzen von Patienten mit rheumatoider Arthritis zurückgehen, wenn sie Kaffee trinken. Das ist ein Hinweis auf eine TH-1-Dominanz. Echinacea, ein häufiger Bestandteil antiviraler Medikamente, stimuliert den TH-1-Reaktionsweg. Das kann dazu führen, dass es einem Menschen mit einer TH-1-Dominanz schlechter geht und sich seine autoimmune Gewebezerstörung verschlimmert. TH-2-dominante Menschen hingegen könnten auf Echinacea mit einer Besserung reagieren.

Die Auswertung der wissenschaftlichen Literatur, zusammen mit meiner klinischen Erfahrung, ergaben eine Übersicht zu pflanzlichen und ernährungsphysiologischen Substanzen, die den TH-1- und TH-2-Reaktionsweg beeinflussen. Auch wenn es sich hier um frei verkäufliche Substanzen handelt, sollte jeder Hashimoto-Patient unbedingt einen Arzt aufsuchen, der in der Behandlung von Autoimmunerkrankungen erfahren ist, damit diese Mittel sicher, korrekt und in gefahrloser Kombination eingenommen werden können.

Substanzen, die TH-1 stimulieren143, 144

(Dämpfen eine TH-2-Dominanz und verschlimmern die Autoimmunerkrankung bei TH-1-dominanten Menschen):

• Astragaluswurzel (Tragant)145

• Echinacea146

• Maitakepilz148

• Lakritze (aus Süßholzwurzel)149

• Melissa officinalis (Zitronenmelisse)150

Substanzen, die TH-2 stimulieren151

(Dämpfen eine TH-1-Dominanz und verschlimmern die

Autoimmunerkrankung bei TH-2-dominanten Menschen):

• Koffein152

• Grüntee-Extrakt153

• Grapefruitsamen-Extrakt154

• Pinienrinden-Extrakt155

• Silberweiden-Extrakt156

• Lycopin157 (gehört zu den Carotinoiden)

• Resveratrol158 (Antioxidans)

• Pycnogenol159 (Kiefernrindenextrakt)

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9783954840199
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