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Читать книгу: «Vater und Geliebter», страница 2

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Kapitel 2

Er traf sich am nächsten Tag nachmittags mit seinem besten Freund Chris in einem Café in der Innenstadt. Chris Dearing, Amerikaner, war ein wenig jünger als er, hatte braune Haare, grüne Augen, war etwas über 1.80 Meter groß, sehr sportlich und muskulös, mit einem gewissen Badboy Image. Er war der Liebhaber der Firmenchefin und Inhaberin Lizzy Brease, eigentlich Elizabeth Brease.

Daniel konnte mit ihm über so ziemlich alles reden, sofern nötig, auch wenn er sich nicht sicher war wie er darauf reagieren würde. Er fühlte sich schon selbst wie ein perverses Schwein, wenn er darüber nachdachte was er tat und fühlte…

Chris ahnte schon ein gewisses Donnerwetter als Daniel ihn anrief und mit ihm reden wollte. Er hatte ein ziemlich gutes Gespür für so was, aber DAS hatte er nun gar nicht erwartet. Erst sprach Daniel nur über belanglose Dinge, bis Chris von seinem nervös wippenden Fuß genervt war, den Daniel gerne an den Tag legte.

“Daniel, was ist los? Dein Schönwettergequatsche kannst du auslassen.”

Daniel räusperte sich und verzog eine Grimasse.

“Hast du schon mal was getan, wovon du weißt dass es falsch ist, aber du kannst es trotzdem nicht lassen?”

Chris verdrehte die Augen und überlegte sich einen Schnaps zu bestellen, je mehr Daniel für gewöhnlich rumdruckste desto schlimmer waren normalerweise seine Probleme.

“Ja sicher, ständig. Also was ist jetzt?”

Daniel schaute fragend zu ihm hin. “Ich hab, ich habe…”, er verschluckte die Wörter und räusperte sich leise.

“Chris ich habe gestern mit meiner Tochter geschlafen”, brachte er dann leise raus.

Nach dem ersten Moment, Chris musste erst realisieren was sein Freund meinte, fiel ihm die Kinnlade runter und schaute Daniel zwischen Entsetzen und Ungläubigkeit an.

“Du hast was? Wieso? Nur damit wir vom gleichen sprechen, du hast deine Tochter gevögelt?

Welche eigentlich?”

Daniel schaute sich verlegen um und gab Chris einen Handschlag auf den Arm.

“Brüll doch noch lauter. Mit Lauren natürlich.”

Chris entschied sich nach der Aussage doch zu einem Wodka. Einen Wodka am Mittag, Nachmittag.

“Ich hoffe doch wenigstens freiwillig”, meinte Chris woraufhin sich Daniel an seinem Espresso verschluckte. Nachdem er wieder Luft gefunden hatte, schaute er Chris entsetzt an.

“Natürlich, jedenfalls von ihrer Seite aus, wenn dann wurde ich eher…”

Chris lachte abfällig und schüttelte den Kopf.

“Du willst mir jetzt aber nicht mitteilen, du hättest dich nicht gegen deine Tochter wehren können.”

Bevor Daniel antworten konnte klingelte sein Handy und er bekam eine Nachricht von Lauren.

“Ja doch, sieht sehr nach unfreiwillig aus, was?” Daniel zeigte ihm die Nachricht von seiner Tochter Lauren.

Hi Daniel,

wo bist du?

Vermisse Dich so sehr,

würde gerne wieder mit Dir einschlafen,

wie in unserer Ersten Nacht.

Ich liebe Dich so sehr!!!”

Chris schnappte nach Luft als er die Nachricht gelesen hatte.

“Also”, fing er an und atmete tief durch, “wie bescheuert bist du eigentlich mit deiner Tochter zu schlafen? Wie kommst DU drauf?”

Daniel zuckte mit den Schultern.

“Man du weißt es doch selber. Sie wohnt gegenüber von mir, wir arbeiten zusammen, essen zusammen, liegen zusammen am Sofa, unternehmen was zusammen, sie sieht…”

Chris klopfte mit der Hand auf den Tisch und unterbrach ihn.

“Also Moment mal, ich wohnte auch mal mit meinen Töchtern zusammen, wir essen zusammen, lagen auch zusammen am Sofa und wir unternehmen was zusammen, aber entschuldige, deswegen habe ich noch nie ansatzweise daran gedacht mit ihnen in die Kiste zu springen… nein sorry, aber hier ist bei mir Schluss, darüber will ich gar nicht nachdenken. Ich habe meine kleinen Hosenscheißer gewickelt, gefüttert…” Chris schüttelte es durch und bekam eine unübersehbare Gänsehaut.

“Du scheinst zu vergessen, dass ich mit Lauren früher rein gar nichts zu tun hatte. Ich habe sie ja erst richtig kennen gelernt als sie zu mir zog und da war sie eine junge Frau. Chris es tut mir leid, aber irgendwie hat es nie zu richtige Vatergefühle gereicht, weißt du doch selber. Das wird mir jetzt wohl zum Verhängnis.”

Daniel blickte nachdenklich auf die Nachricht von Lauren.

“Bei mir brauchst du dich nicht zu entschuldigen, wenn dann bei Lauren. Das Mädchen hat sich anscheinend, aus mir schier unerklärlichen Gründen, in dich verschossen und du legst sie einfach flach. Du bist ihr Vater.”

Daniel blickte böse zu ihm hin.

“Was heißt flachlegen? Ich weiß einfach nicht was ich fühle. Außerdem hab ich sie nicht flachgelegt. Sie ist eine tolle junge Frau, wunderschön. Wäre ich nicht bei der Zeugung vor zwanzig Jahren dabei gewesen würde ich einmal laut verkünden: hier, das ist meine Frau.”

Chris lachte und legte seine Hand auf Daniels Schultern.

“Na ja, vor wann? Dreißig Jahren hast du das mit Elena…” Daniel schüttelte den Kopf und unterbrach ihn.

“Nein, das mit Elena damals war was völlig anders. Das waren andere Gefühle. Ich war zwar verliebt in sie, denke ich, aber ich war viel zu jung und hätte mich damals nicht so schnell binden sollen. Am Tag meiner Hochzeit habe ich mich schon gefragt ob ich das jetzt tun soll, weil ich es eigentlich nicht wirklich wollte. Irgendwas hat mich dann wohl doch dazu getrieben.”

Daniel zermarterte sich den Kopf darüber. Egal was er tun würde, es wäre falsch.

“Tja, muss wohl ein blödes Gefühl sein, seine eigene Traumfrau zu produzieren”, sagte Chris und kippte mittlerweile den nächsten Wodka runter.

“Im Moment wäre es das Beste, Lauren würde einen anderen jungen Kerl finden, dann würde sie nicht so leiden…” Just in dem Moment, stand plötzlich Lauren neben ihm und gab ihm eine Ohrfeige.

“Mieses Schwein”, sagte Lauren und ging wütend davon. Daniel und Chris wussten im ersten Moment nicht, was geschehen war und sammelten sich.

“Also wenn du mich fragst, deine Autorität als Vater kannst du vergessen”, gab Chris von sich.

Daniel rannte ihr hinterher.

Das mit gerade eben hätte er wohl nicht sagen dürfen, doch was sollte er auch ahnen, dass plötzlich seine Tochter hinter ihm stand und wahrscheinlich hatte sie es völlig falsch aufgefasst.

Er sah, dass sie in ein großes Kaufhaus flüchtete und eilte ihr hinterher. Als sie in den Aufzug einstieg, schaffte er es noch mit rein.

“Lauren was war das…?”, fragte er und näherte sich ihr. Sie schaute ihn wütend an.

“Anderen Kerl kennen lernen, damit du mich nicht mehr an der Backe hast? Das findest du ja immer wahnsinnig toll, mich abzuschieben und mich alleine zu lassen, wenn es dir nicht mehr in den Kram passt.”

Daniel nahm sie wortlos in den Arm und Lauren fing zu weinen an.

“Nein, so meinte ich das nicht. Lauren hör mal, ich weiß nicht ob ich dir das jemals wieder sagen kann. Ich dachte, wenn du einen anderen Mann kennen lernst, dass dann nur einer von uns unglücklich ist. Ich kann damit leben, wenn du einem anderen deine süßen Küsse gibst. Ich kann auch damit leben, dass du für einen anderen so lecker kochst und ihn mit deiner Anwesenheit beglückst. Ich kann damit leben abends Zuhause zu sein und dich zu vermissen, daran zu denken, wie schön es dieser andere hat, dass du bei ihm bist. Ich kann auch damit leben, nachts im Bett zu liegen und daran zu denken wie schön diese Nacht mit dir war, aber ich könnte nie damit leben, wenn du mich dafür hasst und mir vorwirfst dein Leben kaputt gemacht zu haben, weil ich diese Gefühle und Nähe zugelassen habe.”

Lauren und Daniel küssten sich daraufhin leidenschaftlich in diesem Aufzug.

“Ich hasse dich nur dann, wenn du deine Gefühle nicht zulässt und mich wegschickst oder mich verlässt. Mein Leben ist nur dann zerstört, wenn du nicht bei mir bist…”

Daniel strich die Tränen aus ihrem Gesicht und hörte ein plötzliches “Gong”.

Eine ältere Dame stieg ein und sie beide standen Arm in Arm beieinander.

“Lass uns nach Hause gehen und überlegen wie wir das am besten zusammen schaffen.”

Lauren lief leicht rot an und lächelte. Er hatte zu ihr gesagt, dass sie es zusammen schaffen würden.

Nachdem sie wieder in Daniels Appartementwohnung waren, war eine weitere Aussprache

unumgänglich. Nur leider ließ es sich in manchen Situationen nur schwer die passenden Worte finden und so saßen sie eine Zeit lang schweigend zusammen auf der Couch. Lauren dachte weniger nach, sie genoss nur den Arm ihres Vaters um ihre Schultern und war glücklich, dass er mit ihr zusammen sein wollte.

Daniel dachte darüber nach, wie es mit ihnen weiter gehen würde. Er wollte und konnte mittlerweile seine Gefühle für sie nicht unterdrücken, aber ihm war klar, dass ihr Verhältnis niemals so ausgelebt und gezeigt werden konnte, wie es bei einem “normalen” Liebespaar sein würde.

Sie wohnten direkt nebeneinander und was hinter ihren verschlossenen Türen passierte, ginge im Endeffekt niemanden was an und es bekam auch keiner mit. Nur leider gab es auch ein Leben außerhalb der eigenen vier Wände.

Dass sie im gleichen Gebäude und teilweise zusammen arbeiteten, machte die ganze Sache nicht gerade einfach, aber dieses Problem ließe sich noch am einfachsten lösen, denn er konnte sich in seinem Beruf entweder verselbstständigen oder in eine andere Niederlassung verlegen lassen. Weitaus schwieriger war die familiäre Situation. Er hatte zwei weitere Kinder, die ihn dafür hassen würden. Er hatte mit Holly und Maurice mehr oder weniger häufigen Kontakt und traf sich mit den beiden, mal regelmäßiger, mal unregelmäßiger. Wie lange könnten sie ihre Situation vor den beiden verheimlichen?

Ein anderes Problem war seine Exfrau und Laurens Mutter. Er konnte von ihr jede Reaktion erwarten, denn Elena hatte Depressionen, nicht nur, sie war manisch depressiv und manchmal fühlte er sich dafür mitschuldig.

Er bekam schon oft zu hören, seine Schuldgefühle Elena gegenüber seien unbegründet.

Zwar hatte seine Trennung und sein Betrug nicht unbedingt ihre Heilung gefordert, aber hätte er denn mit ihr sein weiteres Leben unglücklich verbringen sollen? Er hatte sie ja finanziell unterstützt, kümmerte sich um seine zwei älteren Kinder und vor sechs Jahren nahm er dann seine Jüngste bei sich auf.

Daniel machte sich teilweise Vorwürfe, denn hätte er zu Lauren von Anfang an, das selbe Verhältnis zu ihr gepflegt, wie zu seinen anderen zwei Kinder, wäre es nie so weit gekommen.

War er daran schuld?

Er schaute Lauren an und atmete tief durch. Irgendwie würden sie es schon schaffen.

Es würde zwar noch holperig werden, aber diesmal wollte er auf seine Gefühle hören und nicht, wie vor fast dreißig Jahren, auf seinen Verstand. Damals, als er Elena heiratete…

“Gehen wir heute Abend Essen Daniel? Wir waren schon lange nicht mehr bei unserem Italiener.”

Lauren schaute ihn mit glänzenden Augen an und gab dem Bedürfnis ihn zu küssen nach.

Daniel war sich unsicher, aber einsperren war auch nicht gut. Außerdem gefiel es ihm mit Lauren Essen zu gehen.

“Ja, wenn du mich loslässt und aufhörst wild zu küssen.”

Lauren seufzte und stand auf, sie musste sich noch umziehen.

“Ich glaube, deine Wohnung ist groß genug für uns beide oder?”, sprach sie plötzlich und zwinkerte ihrem verdutzten Vater zu und ging dann rüber um sich kurz frisch zu machen und umzuziehen.

Nicht dass Daniels Wohnung zu klein wäre oder er sie hier nicht begrüßen würde, aber wie sah denn das aus, wenn eine Zwanzigjährige zu ihrem Vater zieht, obwohl die Tochter selber bereits eine eigene Wohnung hatte?

Während sich Lauren umzog und herrichtete, sprang er ebenfalls schnell unter die kalte Dusche und zog sich an.

Als Lauren wieder bei ihm war, kam er nicht drum rum ihr ein paar Komplimente über ihr Aussehen zu geben. Sie hatte sich ziemlich verführerisch raus geputzt, was ihm zwar gefiel, aber viel zu verräterisch war.

“Hoffe du hast das nicht ernst gemeint?”, fragte Daniel sie dann, während der kurzen Autofahrt zum Italiener.

“Was meinst du?”

“Na dass meine Wohnung groß genug für uns beide ist und du zu mir ziehen möchtest.”

Lauren lächelte und legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel, diese Berührung gefiel ihr sehr.

“Ja natürlich, eigentlich schon. Wir leben doch eh schon fast zusammen und ab heute will ich nicht mehr ohne dich einschlafen. Du doch auch oder?”

Daniel schüttelte den Kopf.

“Deine Wohnung zu behalten, hindert uns doch nicht daran zusammen zu schlafen, aber mal ehrlich, wie willst du erklären, dass du keine Wohnung mehr hast und bei mir schläfst?”

Daniel versuchte sich vorzustellen, was für eine Reaktion das auslösen würde, dann wäre doch jedem sofort klar, dass zwischen ihnen beiden mehr lief.

“Vielleicht die Wahrheit erklären, dass wir uns lieben?”

Daniel zuckte zusammen und vor lauter Schreck, über die -naiv dumme- Aussage seiner Tochter, fuhr er über eine rote Ampel. Er hielt schnell auf einen Parkplatz um einen Unfall zu vermeiden.

“Lauren, das war doch gerade ein Scherz. Du kannst doch niemanden erzählen, dass wir uns lieben. Lauren ich glaube du verstehst nicht, ich bin dein Vater und ein Vater der mit seiner Tochter ins Bett geht, wird schlicht und einfach für pervers und krank gehalten, da ist es völlig egal um welche Umstände es sich handelt.”

Daniels Herz begann zu rasen, das war ja wohl völlig bescheuert, ihr Verhältnis und Beziehung zu erzählen.

“Wieso nicht? Wer damit ein Problem hat, kann mich mal…”

In Daniel kam gerade eine ziemliche Wut hoch. Das war mal wieder typisch für seine Tochter Lauren.

-Ich setze meine Meinung durch und mir ist alles völlig egal-.

Zum ausflippen, dass Lauren keine Konsequenzen sehen wollte und die Konsequenzen ihres gemeinsamen Tun, würden nun mal schwerwiegende Konsequenzen mit sich ziehen, wenn es andere erfuhren. Er konnte nur den Kopf schütteln.

“Lauren hör mir mal zu. Dass was wir tun und was wir fühlen, ist gesellschaftlich nicht akzeptabel und moralisch für die meisten einfach verwerflich, ich hätte nicht gedacht, dass ich das meinem erwachsenen Kind erklären müsste. Wenn mir jemand anderes erzählt, er würde mit seiner Tochter vögeln, würde und hätte ich genauso darüber gedacht. Die Umstände was zwischen uns war und ist, interessiert niemanden, sondern nur die Tatsache, dass du meine Tochter und ich dein Vater bin. Beruflich wären wir am Ende und damit auch finanziell. Du könntest an einer Hand abzählen wer zu uns noch Hallo sagt. Holly und Maurice, die schauen mich nie wieder an und deine Mutter, du kennst sie, deine Mutter bringt mich um. Ich schwöre dir, sie nimmt eine Axt und spielt einmal den nächsten Psychothriller nach. Sollte dies in deinem Interesse sein, können wir das auch anders und schneller regeln.”

Lauren kamen die Tränen. Der letzte Satz von ihrem Vater tat ihr weh, war natürlich völlig gemein und falsch.

Daniel bekam nicht mit, dass sie weinte. Er hielt sich die Hände vors Gesicht um sich selbst zu beruhigen.

“Es tut mir leid”, sagte sie mit zitternder Stimme und nun hörte er, dass sie weinte. Entschuldigend nahm er sie in den Arm. Sie zum weinen bringen wollte er nicht und konnte er nicht mit ansehen.

“Es tut mir leid Lauren, ich wollte nicht so was Dummes sagen. Ich bin mit der ganzen Situation einfach überfordert.”

Daniel versuchte sie beruhigen und war innerlich selber zum Weinen zu mute.

“Lauren, ich verspreche dir, wir finden schon eine Lösung, damit wir zusammen glücklich werden, aber unsere Beziehung muss sich erst entwickeln. Außerdem, sieh doch bitte ein, dass wir niemanden sagen können was wir tun und fühlen. Bitte. Das sind nun mal die Bedingungen und Konsequenzen unserer… Liebe.”

Lauren musste sich erst mal damit abfinden und sie müssten sie ihre Beziehung einfach geheim halten. Wahrscheinlich für immer.

Durch ihre Tränen verschmierte ihre Wimperntusche und sie entschieden sich nach Hause zu fahren und sich was vom Lieferdienst bringen zu lassen.

Kapitel 3

Am nächsten Tag rief wieder der Arbeitsalltag. Lauren musste eine Stunde früher wie ihr Vater im Gebäude sein, aber zu einem gemeinsamen Frühstück reichte es doch noch.

An diesem Montagmorgen sah er einfach nur die junge hübsche Frau, mit der er die gestrige Nacht, eine der schönsten und aufregendsten in seinem bisherigen Leben, verbracht hatte. Er war absolut fasziniert von ihr, als sie im Morgenmantel zusammen am Tisch waren. Er wusste gar nicht wie er sich fühlte, jedenfalls nicht wie Mitte vierzig oder auf die fünfzig zugehend.

Der Tag in der Arbeit verlief aber dann recht unangenehm für ihn, da er Angst hatte, jemand würde merken was zwischen ihnen war. Er hatte immer Angst auf seiner Stirn wäre die Aufschrift: Perversling, treibt es mit seiner Tochter.

Lauren hingegen strahlte das komplette Gebäude zusammen und wurde von ihrer Kollegin gefragt, die mit ihr das Büro teilte, wer denn der Glückliche sei.

”Ein Mann meine liebe Nina”, gab sie freudestrahlend als Antwort. Nina war nicht nur eine Kollegin sondern auch noch eine gute Freundin von Lauren; kurz gesagt, sie hassten sich auf eine Art.

Hätte Lauren gewusst, dass Nina heimlich scharf auf Daniel war, hätte sie jedoch noch nicht mal ein Wort mit ihr gewechselt.

“Ach was, ich dachte schon ein Hund”, kicherte Nina.

Lauren schüttelte genervt den Kopf.

“Na komm schon Lauren, verrate es mir doch.”

Lauren schwieg Nina lächelnd an und legte ihren Zeigefinger auf den Mund.

“Psst, Geheimnis. Ich kann dir nur so viel sagen, er ist der tollste Mann der Welt. Er ist attraktiv, charmant, gebildet, kann gut kochen, wir haben die gleichen Hobbys, von seinen Qualitäten als Liebhaber mal ganz zu schweigen.”

Nina lachte, sie hätte zu gerne gewusst wer der Typ ist.

“Ist er verheiratet?”, fragte Nina und Laurens Gesicht verfinsterte sich und sie dachte zwangsläufig an ihre Mutter…

“Also doch ein kleiner Haken”, sagte Nina, die Laurens Schweigen und betrübten Gesichtsausdruck als Ja wertete.

“Was? Nein, er ist nicht mehr verheiratet. Schon lange nicht mehr, aber er war es.”

Lauren griff zum Telefon und klingelte Daniel an. Sie musste ihm zeigen, dass sie an ihn dachte, zu klarem Verstand war sie eh nicht fähig.

Daniel, der ein paar Gänge und Büroräume woanders saß, schaute wütend zum Telefon als er sah, dass es Lauren war. Zumal er wusste, dass es nicht geschäftlich sein konnte.

Es war furchtbar, er teilte sich zur Zeit das große Büro mit einem weiteren Kollege und Daniel war das unangenehm, wenn Lauren ihn grundlos anrief bzw. anklingelte.

Er schrieb ihr dann auch kurz darauf eine E-Mail:

Lauren unterlass das bitte. Willst du, dass alles auffliegt?

Daniel konnte nicht ahnen, dass Nina in diesem Moment an Laurens Computer war und die

E-Mail las.

Nina hatte gehofft, sie könnte vielleicht irgendwas über Laurens heimlichen Geliebten raus finden, außerdem war sie eh unsagbar neugierig.

Die Mail verstand Nina natürlich nicht, aber fand sie eigenartig. Sie dachte eher, dass Lauren und Daniel irgendwas Verbotenes in der Firma taten.

Nina beschloss dann ein kleines Auge auf die beiden zu werfen, ein großes hatte sie eh schon auf Daniel geworfen.

“Der blöde Kopierer funktioniert nicht”, schimpfte Lauren, die gerade wieder zur Tür rein kam.

Sie wollte etwas kopieren, doch der Kopierer streikte.

“Hast du meine E-Mails gelesen?”, fragte Lauren, als sie wieder am Bürotisch saß und sich ihrem PC widmete.

“Ja sorry, habe was nachgeschaut, bin dann versehentlich auf die aufleuchtende E-Mail gekommen, habe sie aber nicht gelesen. Ich schwöre. War sowieso nur die Adresse deines Vaters.” Nina versuchte glaubhaft zu wirken, doch Lauren schaute sie wütend an.

“Du hast an meinem PC nichts zu suchen. Nina, das ist ein Kündigungsgrund und das nächste Mal werde ich das auch melden.”

Nina äffte sie still nach.

“Fragt sich nur wer hier bald die Kündigung kriegen wird,” dachte sich Nina, entschuldigte sich allerdings nochmals bei Lauren.

Daniel saß gerade an einem neuen Projekt, das lief allerdings ziemlich schleppend, da er gedanklich immer wieder abschweifte, auf die Situation zwischen Lauren und ihm. Er fickte seine Tochter, da konnte man schon mal etwas durcheinander sein.

“Hey Kollege, alles klar?” Lucas, sein Kollege, bat ihn um Unterlagen. Bereits zum dritten Mal.

“Entschuldige Lucas, ich schicke es dir dann gleich, Moment noch.”

Daniel war in Gedanken. Es machte ihn wahnsinnig, dass seine Arbeit unter der Situation litt.

“Das hast du vorhin schon mal gesagt. Mensch Daniel was ist los? Probleme?”

Daniel schaute gespannt auf seinen Bildschirm und schüttelte den Kopf.

"Alles okay." Das war es zwar nicht, aber das ginge niemanden etwas an. Oder zumindest keinem Kollegen, der eigentlich nur drauf spekulierte, dass Daniel Platz für ihn machte.

Um 15:00 Uhr machte Daniel dann Pause und ging raus auf das Parkgelände in dem es sich gute Spaziergänge laufen ließ. Frische Luft tat ihm gut. Er würde wahrscheinlich eh heute nichts vernünftiges mehr zusammen bringen. Er lief mit gesenktem Kopf durch den Park. Er fühlte sich so schlecht.

Was sollte er nur tun? Wie sollte er damit nur umgehen?

An einer leeren Holzbank setzte er sich hin und ließ sich die Sonnenstrahlen auf sein Gesicht scheinen.

Es war über 25 Grad warm, aber er hatte eine Gänsehaut. Nicht weil ihm kalt war.

Mit einem Mal fühlte er, wie sein Oberschenkel wärmer wurde und ihn ein Schauer durchzog.

Ruckartig setzte er sich auf und öffnete die Augen, schaute neben sich.

“Lauren? Was machst du hier?”

Lauren saß gerade neben ihm und schaute ihn lächelnd an.

“Ich hab doch schon Feierabend, weißt du doch. Ich hab immerhin feste Zeiten.” Irgendwo musste ihr Gehaltsunterschied ja begründet sein. Abgesehen von der Berufserfahrung, Studium und Verantwortungsbereich.

Lauren ließ ihre Hand auf seinen Oberschenkel ruhen, was Daniel zwar einerseits gut tat und gefiel, aber andererseits furchtbar unangenehm war, hier in der Öffentlichkeit.

“Hab ich vergessen. Lass meinen Oberschenkel los, du weißt warum.”

Er forderte sie ruhig, aber bestimmt auf. Solche Spielereien wollte er auf der Arbeit nicht. Das Gelände war videoüberwacht und es konnte jeder vom Fenster aus zu ihnen rüber blicken.

“Nimmst du mich kurz in den Arm? Mir ist kalt.” Sie fragte leise und flehend.

“Bei fünfundzwanzig Grad im Schatten ist dir kalt? Eine glaubwürdigere Ausrede hättest du dir aber schon überlegen können oder?” Daniel lächelte, überlegte dann ob er ihr den Gefallen tun sollte. Unauffällig und normal.

“Das war keine Ausrede. Mir ist wirklich innerlich kalt, wenn ich dich nicht spüre. Nur ganz kurz Daniel, bitte. So dramatisch ist das doch nicht.” Lauren ging vorsichtig mit ihrem Kopf auf seine Schultern und schmiegte sich an ihn.

Daniel legte seinen rechten Arm kurz um sie und gab ihr einen Kuss auf ihr braunes, gewelltes Haar.

“Na komm schon. Ich muss wieder rein und du hast Feierabend.”

Daniel stand auf und Lauren verabschiedete sich lächelnd. Etwas glücklicher ging er dann wieder ins Büro. Laurens Haar roch so gut…

So wirklich gut kam er zwar immer noch nicht voran, aber irgendwie freute er sich schon auf Lauren heute Abend. Um 19:00 Uhr machte er dann Feierabend und verließ das Gebäude.

Sein Auto war unten in der Tiefgarage und auf den Weg dahin traf er Susan, die ihn freundlich grüßte und ihn nach seinem Befinden fragte.

Er arbeitete vor zwei Jahren kurz mit ihr zusammen, kannte sie allerdings schon etwas länger. Früher hatte er eine kurze Bettgeschichte mit ihr. Als sie ihn anlächelte fiel ihm auch wieder ein, was sie gut konnte, den Blowjob hatte er noch in Erinnerung.

Heute gefiel sie ihm nicht mehr, obwohl er wusste, dass sie ein Männertraum war mit ihren blonden, gelockten, langen Haaren. Aber für ihn strahlte sie keinerlei Erotik oder Anziehung mehr aus, stellte er jedenfalls fest, während sie munter drauf losredete. War das nun gut oder schlecht, dass sich in seiner Hose nichts mehr regte?

“Wäre schön, wenn du dich mal wieder melden würdest. Wir könnten mal wieder was zusammen unternehmen. Hier hast du meine Nummer.”

Susan griff in ihre Handtasche und holte Papier und Stift raus. Sie schrieb an der Wand ihre Handynummer auf. So richtig interessieren tat ihn das zwar nicht, aber eigentlich konnte er ja schon gar nicht mehr Desinteresse ihr gegenüber ausstrahlen, wie er bereits schon tat. Alles andere wäre dann unhöflich geworden.

“Susan, ich hab echt viel zu tun in der Firma”, sagte er gelangweilt zu ihr, als sie ihm den Zettel gab.

“Na ja vielleicht findest du ja mal kurz Zeit oder du besuchst mich mal. Meine Adresse ist immer noch dieselbe. Vielleicht magst du auch mal rein beruflich zu mir, wir haben doch ganz gut zusammen gearbeitet. Eine neutrale Meinung zu deiner Arbeit könnte doch nicht schaden.”

Daniels rechter Mundwinkel ging nach oben, der andere wollte nicht.

“Ja sicher, wenn ich Zeit habe komme ich drauf zurück, aber ich bin derzeit voll ausgelastet. Du Susan, ich muss los, werde erwartet.” Daniel zeigte auf die Armbanduhr und ging auf sein Auto zu.

Als er im Auto saß stopfte er den Zettel ins Handschuhfach und schrieb Lauren eine Nachricht, dass er nach Hause kommen würde und ob sie was Leckeres gekocht hätte. Am Ende schrieb er noch ein, “freue mich auf dich.

Auf der Heimfahrt schaltete er den Radio an und sang mit. Je näher er dem Appartementblock kam, desto fröhlicher und gut gelaunter wurde er. Den ganzen Tag in deprimierte Gedanken versunken und nun freute er sich einfach nur noch auf sie. Im Akkordtempo ging er die Treppenstufen hoch, da ihm der Lift zu lange dauerte bis er erschien. Außerdem war Fitness ja nie schlecht, erst recht wenn man 90 % des Arbeitstages auf einem Bürostuhl saß.

Er öffnete seine Wohnung und ihm kam ein angenehmer Essensduft entgegen und sein leerer Magen meldete sich, empört über die heutige Vernachlässigung.

“Da bist du ja”, rief Lauren und ging auf ihn zu, fiel über ihn her und öffnete seine Krawatte.

“Hey, ich dachte das Dessert gäbe es zum Schluss”, sagte er lachend zu ihr und versuchte sich aus den Händen von Lauren zu befreien, die über seinen Oberkörper glitten und sich in seinem Hosenbund verfingen.

“Na gut, komm mit. Essen ist schon fertig.”

Zehn Minuten später saßen sie dann essend gegenüber. Lauren und Daniel hielten sich mit einer Hand einander fest. Nach ein paar Augenblicken stand sie dann auf und ging zu ihm hin, setzte sich vorsichtig auf seinen Schoß, nahm eine Garnele, führte sie zu seinem Mund und ließ ihn abbeißen.

Lauren schaute in seine grünen Augen die sie verliebt und gierig anschauten. Sie kraulte mit ihrer Hand seinen Nacken. Er bekam eine deutliche Gänsehaut.

“Ich bin so glücklich wenn ich bei dir bin”, sagte sie leise.

“Ich bin auch glücklich, wenn du bei mir bist, aber ich habe Angst. Warum nur habe ich so ein Verlangen nach dir?”

Seine Hand griff nach ihrer Taille, strich über ihren Oberschenkel. Lauren küsste ihn leidenschaftlich, griff in sein Hemd um seine Brust zu spüren, über die sie neckisch strich. Daniel konnte sein Verlangen nach ihr nicht unterdrücken und blickte kurz auf den Esstisch.

Mit seinem rechten Arm räumte er einmal darüber. Es gab ein kurzes Geklirre und das ein oder andere Geschirr und Besteck fiel runter, doch das war gerade nebensächlich. Er wollte sie hier und jetzt…

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