Читать книгу: «Vater und Geliebter», страница 3

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Kapitel 4

Es vergingen ein paar weitere Tage. An einem Samstag im Juli hatten beide frei. Es war ein sehr heißer Tag und niemand wollte wirklich raus. Wie schade, dass diese Appartements, in den sie wohnten, keine Außenfläche hatten. Für die Mietpreise wäre ein Pool jedenfalls fast verpflichtend gewesen.

Relaxend lagen sie beide in Daniels Bett und blickten wehmütig zum Fenster raus. Sie überlegten was sie beide zusammen unternehmen konnten.

Plötzlich sprang Lauren auf und forderte Daniel dazu auf sich anzuziehen, da sie was vor hätte.

“Was hast du denn vor Lauren?” Daniel gähnte und stand auf, eigentlich war es im Bett auch gemütlich.

“Wir zwei fahren zum Badesee, das heißt, du darfst deine Badehose mitnehmen.”

Daniel schaute sie skeptisch an. So wie er Lauren kannte, würde sie eh nicht die Finger von ihm lassen wollen und was wäre nun, wenn sie irgendein Bekannter sehen würde?

“Meinst du das ist eine gute Idee?”

Lauren nahm seine Hände und zog ihn zu sich hoch.

“Reicht dir das Argument mich im sexy Bikini zu sehen?”

Daniel dachte kurz scheinheilig nach.

“Hm, Überzeugt“, gab er dann sicher von sich. Lächelnd ging sie in ihre eigene Wohnung, packte ein paar Dinge zusammen und zog sich einen sehr aufreizenden Bikini an.

Ein paar Minuten später waren sie bereits im Auto. Daniel fuhr, musste aber immer wieder zu seiner Tochter rüber schielen. Die zog nämlich ihren Wickelrock provokativ hoch, öffnete ihre Bluse und ließ den recht freizügigen Bikini zum Vorschein kommen.

Unfreiwillig kam ihm plötzlich der Gedanke, dass Elena das nie getan hätte und nie tun würde. Es war ihm unangenehm, dass er unbewusst Lauren mit Elena verglich und dachte stattdessen lieber an wilde Phantasien mit seiner Lauren. Im Bikini.

“Ich muss tanken.” Bei der nächsten Tankstelle bog er ab.

“Lass mich tanken. Holst du mir bitte eine Cola von da drüben?” Lauren zeigte auf das Fastfood Restaurant, das neben der Tankstelle war.

“Okay, aber bitte richtige Zapfsäule benutzen”, sagte er lachend. Lauren hatte vor ein paar Monaten aus Versehen Benzin statt Diesel getankt. Nach ein paar Metern spielte ihr dann der Motor einen Streich.

Das fand Daniel recht amüsant und zog sie dementsprechend auf. Bis ihm eine Woche später, total Gedankenversunken, aus Versehen das gleiche passierte.

Daniel war ziemlich genervt als er an der Schlange des Fastfood Restaurants stehen musste.

Geschlagene zwanzig Minuten stand er nun in einer Menschenschlange, umgeben von Menschen die,

a) penetrant nach Schweiß stanken

b) in Schweiß standen, dass einem der Ekel überkam

c) zickige kleine Mädchen und deren weltbewegende Probleme oder

d) dass, war das schlimmste, eine ekelhafte Parfümwolke mit sich zogen…

Erleichtert kam er dann endlich dran.

“Hallo schöner Mann, was darf es sein?” Eine junge Frau hinter der Theke grinste ihn frech an.

“Zwei große Cola”, sagte er genervt, er wollte endlich wieder raus.

“Sorry aber wir haben nur noch Sprite oder Wasser da, die anderen Leitungen sind defekt. Heißen Kaffee kann ich noch anbieten.”

Daniel seufzte, auch das noch. Sprite bekam er nicht runter, Wasser wollte er nicht, davon abgesehen, sah er denn so aus als würde er heißen Kaffee wollen?! Bei diesen Temperaturen?! Für Lauren nahm er dann allerdings eine Sprite mit und beschloss sich an der Tankstelle was zu holen, hätte er ja gleich tun können, aber seine geliebte Lauren bat ihn um eine Cola aus diesem Laden. Eigentlich ging es ihr eher um die Verpackung. Ein Strohhalm war spaßiger, als ein Flaschenhals.

Lauren derweil hatte getankt und ging rein um zu bezahlen.

An der Kasse war ein junger Mann, Anfang oder Mitte zwanzig vielleicht, dem Lauren sofort gefiel.

Na klar, eine junge hübsche Frau, mit schönem Gesicht, kurzen Minirock der kaum den Po bedeckte, einem knappen Bikini der von einer leichten Bluse umhüllt war, noch dazu lange wohlgeformte Beine.

Ein optischer Leckerbissen für wohl jeden Mann, der zumindest ein wenig auf Frauen stand. Noch dazu war sie ja augenscheinlich alleine. Sie gab ihm einen größeren Schein, den er dankend annahm.

“Sag mal, wie fühlt man sich eigentlich wenn man die schönste Frau im Raum ist?” fragte der Typ keck, als er das Wechselgeld überreichte. Lauren schaute ihn gelangweilt an und drehte sich um, schaute einmal quer durch den Laden. Hier war niemand weiteres und wenn das nun eine Anmache gewesen sein sollte, war diese ziemlich dämlich und total verpeilt.

“Wie fühlt man sich, wenn man gerade den Titel gewonnen hat, größter Idiot der Welt?”, antwortete Lauren genervt und wollte rausgehen, doch dieser Typ lief ihr hinterher und versperrte ihr mit seinen Händen die Tür.

“Hey warte mal, ich weiß der war doof. Darf ich dir als Entschuldigung einen Kaffee anbieten?”

Der Typ war frech und unverschämt, stellte Lauren fest, eventuell war das auch Berechnung.

“Verrätst du mir deinen Namen?” fragte Lauren scheinheilig.

“Hi ich bin Nick und arbeite, wenn ich Zeit habe, immer an dieser Tankstelle um mir mein Jurastudium selber zu finanzieren.” Er grinste und Lauren sah, dass der Typ anscheinend Spinat zwischen den Zähnen hatte und musste nun unweigerlich zu grinsen anfangen. Ob er denn später als Anwalt Erfolg haben würde, blieb zu bezweifeln.

“Dankeschön, jetzt weiß ich wie ich mein Kind nie nennen werde und warum ich meinen Ex Freund wieder in den Wind geschossen habe. Der hatte auch Jura studiert und wenn du mich jetzt nicht vorbeilässt lernst du die Folgen des Strafgesetzbuches persönlich kennen.” Wütend drängte sie sich an dem Typen vorbei und stieg ins Auto.

“Alles Schweine außer Papa”, schrie sie wütend und schlug mit ihren Fäusten auf das Armaturenbrett. “Daniel würde so etwas nie tun”, sagte Lauren leise und wartete auf ihren Vater.

Der Typ von der Tankstelle starrte zu ihr ins Auto rüber und sie kam nicht drum rum ihm den Mittelfinger und ihre Zunge rauszustrecken. Vielleicht nicht ganz das souveräne Verhalten, doch sie war genervt.

Daniel ging in die Tankstelle um sich was zu trinken zu holen. Er sah, als er auf dem Weg zur Kasse war, dass der Kerl dahinter grinsend durch das Ladenfenster starrte. Daniel schaute ebenfalls durch und bemerkte dass er seine Lauren anstarrte.

“Schönes Mädel oder?”, fragte Daniel scheinheilig als er ihm die Cola übergab.

“Hm, ziemlich heißer Feger, aber wohl eine Lesbe.”

Daniel schaute ihn fragend an. Seine Lauren war ganz sicher nicht lesbisch, es sei denn, er wäre unbemerkt zur Frau geworden. Wie kam der nur drauf?

Er schüttelte verständnislos den Kopf und ging dann raus. Als er dann im Auto ankam bei Lauren, fiel diese buchstäblich über ihn her.

“Hey was ist denn mit dir los? War ich so lange weg?” Verwundert übergab er ihr die Sprite.

“Ich wollte diesem jungen, überaus charmanten Mann in der Tankstelle nur mal zeigen, auf was für einen Mann ich steh.” Lauren kicherte und bat ihn weiter zu fahren. Daniel musste schmunzeln als Lauren ihm erzählte was sie drinnen erlebt hatte.

Eine dreiviertel Stunde später kamen sie dann auf den steinigen Parkplatz des Sees an, wo die Sonne runter brannte.

“Schau mal an, wie viel los ist und da willst du mir sagen es gäbe noch leere Stellen für uns?”

Daniel schaute zu dem See hin, das Geschrei war bis hier zu hören und überall wo er hinschaute waren Menschen.

“Ja doch, ganz sicher. Allerdings müssen wir ein bisschen laufen.”

Daniel blickte in die Sonne, es war unglaublich wie diese runter brannte. Er zog sich eine Sonnenbrille auf.

Sie liefen Hand in Hand spazieren, bis sie nach einem zwanzigminütigem Spaziergang an einem leeren, schattigen Strandbereich ankamen. Daniel breitete eine Decke aus und setzte sich erleichtert hin.

Lauren ließ sich vor ihm auf die Knie fallen und legte ihre Arme um seinen Nacken.

“Findest du mich sexy?”, fragte sie ihn neckisch und zog ihre Bluse aus.

“Das weißt du doch”, antwortete er und betrachtete sie.

“Das war aber keine Antwort auf meine Frage. Findest du mich sexy?”, fragte sie noch mal.

“Was willst du hören? Du weißt, dass ich dich sexy finde, aber es fällt mir nicht gerade leicht das zu sagen.”

Lauren zog ihm das T-Shirt über den Kopf und legte ihre Hände auf seine Brust.

“Uns hört doch niemand zu. Ich würde aber gerne hören, dass ich dich anmache. Sag mir doch ein paar Dinge, die für uns verboten sind.”

Daniel schüttelte den Kopf und ließ sich nach hinten fallen.

“Lauren bitte, ich kann das nicht, noch nicht. Ich trau mich das noch nicht mal zu denken. Wie soll ich dir dann nur so etwas sagen? Du weißt, dass ich dir nicht widerstehen kann.”

Sie stand seufzend auf, ließ ihren Wickelrock fallen und rannte dann ins Wasser. Sie wollte sich abkühlen, außerdem schwamm sie recht gerne.

Daniel, der am Strand lag, war wieder mal in Gedanken versunken. Würde das denn jemals aufhören, dass er sich selbst Vorwürfe machte?

“Daniel?”, hörte er dann plötzlich eine Männerstimme fragen und setzte sich ruckartig auf.

“Jerry? Du hier?”, fragte Daniel mit klopfenden Herzen.

Es war sein Ex Schwager. Elenas Bruder samt Frau. Daniels Herz klopfte bis zum Hals, hoffentlich würde er ohne ein weiteres Wort verschwinden. Mit Jerry hatte er so gut wie keinen Kontakt, er sah ihn alle Jubeljahre mal. Der Typ war in Daniels Augen wahrscheinlich ein mieseres Arschloch als er je war und fast alle hielten ihn für Mr. Perfect, vor allem Elena, die ihn immer idealisiert hatte. Dabei beschiss er seine Frau schon ewig lange und griff öfter mal jungen Mädels auf den Hintern. Ein Schleimbatzen und Angeber dazu. Absolut widerlich der Kerl. Für Elena war er allerdings der heiligste Mensch auf Erden… Obwohl Daniel zugeben musste, dass er zeitweise eine Art Freundschaft gepflegt hatte.

“Ja, nette Aussicht hier. Und du Daniel? Mit neuer Flamme unterwegs?”

Daniel wusste gar nicht was er nun antworten sollte, davon abgesehen, dass der Kommentar unnötig war. Würde er ja sagen, wäre die Gefahr viel zu groß, dass er Lauren erblicken würde. Würde er die Wahrheit sagen, dann…

“Nein, Lauren und ich hatten Lust ein wenig zu schwimmen”, sagte er trocken und hoffte Jerry würde sich nicht sonderlich viel dabei denken.

“Deine Tochter ist auch dabei? Sag ihr mal schöne Grüße, sie kann sich ruhig mal melden.”

Winkend ging er dann glücklicherweise mit seiner Frau weiter.

Daniel atmete erleichtert auf. Um Haaresbreite waren sie einer Katastrophe entgangen. Nicht auszudenken, wenn er ein paar Minuten früher gekommen wäre.

Daniel schaute sich nach Lauren um, doch er sah sie nicht. Er machte sich irgendwie Sorgen und wollte gerade aufstehen nach ihr suchen, doch mit einem Mal waren zwei Hände vor seinem Gesicht und zwei Lippen auf seinem Schulterblatt, die ihn küssten.

“Rate mal wer?”, fragte Lauren, die sich hinter ihm versteckte.

“Ein kleines Biest, das gerade Glück hatte nicht da gewesen zu sein”, antwortete Daniel lächelnd und nahm ihre Hände aus seinem Gesicht.

“Wieso was ist passiert?” Neugierig fragend gesellte sie sich auf seinen Schoß.

“Dein lieber Onkel Jerry war gerade da.”

Lauren riss die Augen auf und starrte ihn an.

“Jerry? Hier?”

“Ja, du darfst dich bei geeignetem Zeitpunkt mal bei ihm melden. Ich rate ab…”

Lauren fing zu zittern und kuschelte sich ängstlich an ihn ran.

“Lauren was ist los?”, fragte er vorsichtig und nahm sie schützend in den Arm, er kam nicht drum rum sich gerade wie ein sorgender Vater zu fühlen.

“Nichts, ich… stell mir grad vor was passiert wäre, wenn er vorher aufgetaucht wäre.” Daniel spürte an seinem Hals, dass ihre Augen nass waren. Sie musste anscheinend weinen.

“Hey Lauren, du hast doch ganz schön Angst davor, wenn raus kommt was mit uns ist. Ich habe dich doch gewarnt, dass wir auffliegen können, wenn wir uns draußen anders verhalten.”

Lauren musste um ihre Tränen kämpfen.

Nein, sie hatte keine Angst davor dass es andere erfahren, aber sie hatte Angst vor Jerry. Der Typ war so widerlich. Was niemand wusste war, dass Jerry der damalige Grund für ihre Probleme war.

Jerry besuchte Elena ziemlich häufig, er war ja der Bruder ihrer Mutter und als Lauren zwölf wurde näherte er sich ihr auf ziemlich unsittliche Weise. Anfangs starrte er sie immer so eigenartig an, dann griff er ihr auffallend oft auf ihren Po. Das war Lauren damals schon unheimlich und unangenehm, doch sie traute sich damals nicht es ihrer Mutter zu sagen.

Irgendwann griff Jerry ihr dann damals zwischen die Beine. Lauren hatte ihn versucht zu sagen, dass sie das nicht will. Sogar ziemlich deutlich, wie sie empfand, doch er sagte ihr dass sie sich nicht anstellen soll, sie würde doch eh eine Frau werden. Würde sie das nicht tun, wäre sie genauso unglücklich wie ihre Mutter und es bliebe nie ein Mann bei ihr…

Dieser Satz prägte Lauren damals und sie glaubte ihm, so dumm es sich im Nachhinein betrachtet anhörte.

Sie sah, wie unglücklich ihre Mutter war, wie oft sie weinte und Lauren dachte daran, dass ihr Vater ihre Mutter Elena verließ. Das wollte sie nicht und widerwillig fügte sie sich Jerry.

Wie war das damals eklig für sie. Er griff ihr an die Brust, zwischen die Beine. Er begann sie zu küssen, überall…

Später erzählte er ihr was Männern so gefallen würde und nicht lange darauf musste sie diese Dinge dann bei ihm tun. Anfangs fing sie zu würgen an, wenn sie das tat. Dieser Kerl hatte so was von widerlich gerochen und erst geschmeckt. Das schlimmste kam dann, als Elena ihn bat mal über Nacht zu bleiben um auf sie aufzupassen.

Elena musste damals aus diversen Gründen, die Lauren noch nicht mal heute wusste, weg, wahrscheinlich aus psychischen Gründen, wenn sie drüber nachdachte.

Lauren sperrte sich an jenem Abend ins Zimmer ein und ging erst um zwei Uhr Nachts raus, weil sie so dringend auf die Toilette musste. Anscheinend hatte er auf sie gewartet, denn er fing sie ab, fragte sie ob sie nicht mal mehr lernen wollte. Lauren ahnte schreckliches…

Er zog sie damals ins Schlafzimmer ihrer Mutter, drückte sie fest auf das Bett und betatschte sie überall. Sie musste ihm in dieser Nacht ihre Unschuld geben. Es tat höllisch weh.

Sie musste sich auf ihn setzen und er drückte sie runter. Sie blutete so extrem und weil sie das Bettlaken voll blutete schlug er sie. Das war so schmerzhaft…

Das ging ein paar Mal so weiter. Wie oft, wusste sie nicht mehr, zählte sie auch nicht.

Sie war damals dann überglücklich als er beruflich für die nächsten Jahre weg musste oder sollte. Diese Tortur hatte ein Ende gefunden.

Mit der Zeit lernte sie dann, dass das, was er tat, komplett falsch war. Sie versuchte diese Sache allerdings zu vergessen, was ihr auch gelang, mehr oder weniger.

Bis sie dann erfuhr, dass Jerry wiederkommen sollte. Ab dem Zeitpunkt, als sie das von ihrer Mutter hörte, veränderte sie sich. Sie war nicht mehr lieb und nett, sondern aggressiv und zickig. Ihre Schulnoten fielen penetrant in den Keller, sie schrie von früh bis spät ihre Mutter und ihre Geschwister an, denen sie Mitschuld an der Sache gab.

An dem Tag, als ihr Vater sie dann aufnahm, sollte Jerry wiederkommen. An diesem Abend veranstaltete sie einen fürchterlichen Radau, beschimpfte ihre Mutter und zerschlug die halbe Wohnung. Als ihre Mutter dann sagte, dass sie zu ihm sollte, damit dieser ihr mal Benehmen beibrachte, verschwand sie und wollte weg.

Sie erzählte niemanden was los war.

Als sie bei ihrem Vater dann lebte wurde alles anders.

Er war so lieb zu ihr und völlig anders, als sie ihn vorher kennen gelernt hatte. Er wurde ihr gegenüber niemals zudringlich. Für sie war er der tollste Mann und Mensch geworden.

Sie konnte das mit Jerry niemanden sagen, auch wenn sie teilweise mit dem Gedanken spielte sich Daniel anzuvertrauen, doch was würde das bringen? Ein Riesentheater…

Sie konnte damit ja leben, denn Jerry verschwand aus ihrem Leben. Hoffentlich würde er sich nicht weiter an Daniel ran machen.

“Lauren? Hey? Hörst du mir zu?”, hörte sie Daniel dann sagen.

“Was?” Sie versuchte ihn loszulassen.

“Ich habe dich gefragt, ob es besser wäre, wenn wir nach Hause gehen.”

Lauren stimmte zu und küsste ihn. Sie wollte ihn schmecken.

Es war so schön mit ihm.

Auf dem Rückweg bat Daniel sie, sich ihm nicht intim zu nähern. Vor allem kein Händchenhalten.

Sie fügte sich, schaute sich immer wieder ängstlich um. Sie wollte diesen Kerl nie wieder sehen.

Kapitel 5

Sie war erleichtert, als sie endlich nach Hause kamen und kuschelte sich sofort in Daniels Bett. Sie zog sich die Bettdecke bis zum Kopf hoch und richtete sich das Kissen schützend hin. Nach zwei Minuten, stellte sie fest, dass was fehlte. Eilig stand sie auf, schlich sich ins Bad, in dem Daniel gerade unter der Dusche stand und schnappte sich ein getragenes und ungewaschenes Hemd. Es konnte gar nicht genug nach ihm riechen.

Daniel bekam nicht mit, dass sie gerade im Bad war. Er überlegte was mit Lauren sein könnte.

So einen wirklich plausiblen Zusammenhang erkannte er nicht zwischen Jerry und ihrem komischen Verhalten, aber er machte sich Sorgen um sie.

Daniel ahnte noch nicht mal ansatzweise was mit Lauren schlimmes passiert war.

Lauren lag nun, sich sicher fühlend, im Bett. Erfrischt kam Daniel, mit einem Handtuch um die Hüften, aus dem Bad. Langsam öffnete er die Schlafzimmertür und sah, dass sie sich im Bett komplett verkrochen hatte. Vorsichtig ging er zu ihr hin, legte seinen Arm um sie.

“Lauren was ist los? Bist du unglücklich mit uns? Möchtest du dass wir unsere Beziehung beenden?” Vorsichtig strich er ihr übers Gesicht. Ruckartig drehte sie sich zu ihm um und hielt ihn, mit aller Kraft die sie hatte, fest und fing bitterlich zu weinen an.

“Daniel nein. Nein, ich will für immer mit dir zusammen sein. Ich liebe dich über alles. Ich habe Angst, dass wir mal nicht mehr zusammen sein können. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass wir uns jemals trennen.”

Sie schluchzte, krallte sich an ihn, als wäre es ihr einziger Halt und sie würde stürzen, wenn sie ihn loslassen würde.

Daniel kannte seine Tochter Lauren gar nicht so sehr verletzlich und klammernd. So extrem hatte er sie noch nie erlebt. Sie nahm ihm gerade buchstäblich die Luft zum atmen und drückte ihn ziemlich fest zusammen.

“Lauren ich verlasse dich nicht freiwillig, du erdrückst mich allerdings gerade, das tut ziemlich weh.” Ein Schraubstock bot auch nicht mehr Bewegungsfreiheit, wenn er festgestellt war.

“Tut mir leid. Komm bitte ins Bett und steh heute nicht mehr auf. Ich will deinen Körper an und in mir spüren.”

Sie legte sich hin und zog ihn mit sich runter, wo sie dann den restlichen Tag verbrachten.

Am Sonntag gingen sie beide Eisessen und legten einen Museumsbesuch ein. Wie unangenehm immer auf der Lauer zu sein und wie es das Unglück will, trafen sie dann auch zwei Bekannte, aber sonderlich viel dachten die sich nicht dabei, wenn Vater und Tochter ins Museum gingen.

“Ich werde noch verrückt. Jedes Mal krieg ich ein halben Herzkasper, wenn uns jemand sieht. Ich hasse es, habe immer Angst, dass auf meiner Stirn steht, Vater vögelt Tochter”, flüsterte Daniel dann Lauren im Museum zu.

“Kein Mensch würde dir das ansehen. Wie lange leben wir zusammen? Wie oft haben wir was zusammen unternommen bevor wir angefangen haben uns körperlich zu lieben? Vorher hast du doch auch nie Angst gehabt.”

Lauren lächelte ihm zu. Als ob irgendjemand ansehen könnte was zwischen ihnen lief.

Erleichtert sperrte er dann abends die Tür auf und ließ einen befreienden Seufzer los. Irgendwie fiel ihn hier immer eine Last ab. Die Sorgen und Ängste blieben draußen.

Nächste Woche Samstag, den 17. Juli, veranstaltete die Firma eine Event, an dem er anwesend sein würde, Lauren natürlich auch, wenn auch mehr zu Dekorationszwecken.

Irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl, wenn er daran dachte.

So gingen die Tage dahin. Nina fragte immer wieder nach Laurens neuem Macker, aber die schwieg. Daniel erleichterte sein Gewissen bei seinem Freund Chris.

Was würde er nur ohne ihn tun? Chris verurteilte ihn nicht, stand immer zu ihm, half ihm in so mancher Situation.

Lauren hatte nur Daniel als Ansprechpartner, wenn es um Kummer ging. Sie redete mit ihm über viele Dinge, nur nicht über ihr furchtbares Geheimnis.

Daniel saß am Donnerstagabend schmunzelnd am Sofa und dachte nach.

Als Lauren bei ihm einzog, fiel die ersten Monate das Thema Lauren und Freund flach.

Er fühlte sich in der Hinsicht völlig überfordert, denn in gewisser Weise war sie ein fremdes Mädchen für ihn gewesen. Nein, sie war ein fremdes Mädchen. Nachdem sie fünf oder sechs Monate bei ihm lebte, sprach er Lauren damals mit der Frage an, ob sie bereits einen Freund in Aussicht hätte. Sie verneinte und Daniel hatte auch den Eindruck als hätte sie noch kein wirkliches Interesse an Jungs. Er redete in groben Dingen, dass er kein Problem damit hätte, wenn sie einen Freund hat, aber es extrem wichtig sei ordentlich zu verhüten. Kurz bevor sie fünfzehn wurde, fiel ihm dann auf, dass Lauren irgendwie mehr strahlte und einfach so ein bisschen verliebt schien.

Er sprach sie darauf an und nach einigem nachbohren gestand sie dann, verliebt zu sein. Als Folge zog er sie daraufhin zum Frauenarzt, denn das Worst Case Szenario eines schwangeren Teenagers wollte er sich nun wirklich nicht antun.

Lauren hatte kurz darauf dann auch wirklich einen Freund, den sie von einer damaligen Freundin kennen lernte.

Nach zwei Monaten war allerdings schon Schluss. Ihn wunderte es damals, dass sie kein bisschen unglücklich schien als die Beziehung beendet wurde. Er wusste allerdings nicht, dass Lauren damals in ihn verliebt war und Lauren sich andere Jungs nahm, nur aus Angst davor dass ihre Gefühle für ihn auffliegen würden.

Jedenfalls wusste er es bis zu diesem Donnerstag nicht. Lauren war mit einer Freundin oder zumindest Bekannten, verabredet gewesen und um halb zehn abends kam sie dann heim. Freudestrahlend ging sie auf ihn zu.

“Man könnte meinen du bist verliebt”, lachte Daniel, als sie ihn so euphorisch um den Hals fiel und küsste.

“Bin ich doch auch”, flüsterte sie ihm ins Ohr.

Sie nahmen zusammen ein Entspannungsbad. Daniel massierte sanft ihre Schultern bis sie sich fest an ihn ran schmiegte.

“Ich liebe dich so sehr”, sagte sie leise und schloss ihre Augen.

“Seit wann?”, fragte Daniel spontan. Er wollte wissen, seit wann sie solche Gefühle für ihn hegte.

“Hm, seit wann? Genauen Tag kann ich dir nicht sagen. Ungefähr fünf Jahre.”

Daniel schaute sie skeptisch an.

“Jetzt lügst du aber.”

Lauren schüttelte den Kopf. “Nein, wieso sollte ich? Ich liebe dich wirklich schon so lange.”

Daniel kratzte sich am Kopf. “Und was war mit deinen bisherigen… Typen?”, fragte Daniel, doch Lauren schüttelte wieder den Kopf.

“Nein, Daniel. Ich habe nur einen Mann geliebt, immer nur dich. Du hast aber immer wieder gestänkert was mit meinem Freund ist. Ich hatte damals totale Angst, dass du mich wegschickst, wenn ich dir sage, dass ich in dich verliebt bin. Aus Angst, dass niemand rauskriegt was los ist, habe ich mir dann eben, den besten Freund meiner Freundin geschnappt. Aber nie war es so schön gewesen wie mit dir jetzt.”

Daniel war nach dieser Aussage leicht überrascht. Er konnte zwar auch kein konkreten Zeitraum sagen, ab wann Lauren in ihn verliebt schien, aber schon so lange?! Das wusste er nicht.

“Was hättest du damals eigentlich getan, wenn du es gewusst hättest? Mich weggegeben?” Ihre Stimme wurde traurig und betrübt.

Daniel schwieg kurz und überlegte. “Lauren, wenn ich ehrlich bin, ich weiß es nicht. Vielleicht hätte ich dich wirklich gebeten zu gehen, um dir selbst einen Gefallen zu tun. Ich kann dir aber wirklich nicht sagen, wie ich reagiert hätte. Ich hätte auch ehrlich gesagt nie damit gerechnet, dass ich mal vor dem Punkt stehe wo ich feststellen muss, dass ich dir nicht widerstehen kann.”

Lauren lächelte, aber war auch betrübt, wenn sie daran dachte, dass er sie damals weggeschickt hätte.

“Warum liebst du mich Lauren?” Es war ihm doch unbegreiflich, wenn man bedachte, dass es sie eigentlich nicht geben würde, wäre es nach ihm gegangen.

Lauren spielte die Nachdenkliche.

“Hm, also du siehst gut aus und hast Geld”, sagte sie kichernd, wohl wissend, dass dies nicht der einzige Grund war.

“Das ist bei vielen anderen Männern auch der Fall”, antwortete er ein wenig beleidigt.

”Nein also, du siehst wirklich gut aus und hast wirklich Geld", lachte Lauren verschämt und Daniel schmollte.

“Nein, du bist toll. Was ich an dir liebe ist das… also irgendwie ist mir das unangenehm.

We- Wehe du lachst…”, stotterte Lauren.

Es war ein wirklich seltsames Gefühl ihm zu sagen, was sie so sehr an ihn liebte.

“Wie fang ich nur an. Also, vielleicht mal etwas oberflächlich. Du bist groß, hast ein schönes markantes Gesicht, breite Schultern zum Anlehnen, schöne Augen in die ich stundenlang schauen und völlig versinken könnte. Du riechst so gut, angenehm, verführerisch, beruhigend… Du hast schöne Zähne, gepflegtes Aussehen, trotzdem doch so männlich…

Du bist charmant, manchmal leider auch zu charmant, vor allem der Damenwelt gegenüber.

Du bist gebildet, ich kann mit dir über fast alles reden. Ich kann mit dir stundenlang zusammen sein, ohne dass du was tust und mir ist trotzdem nicht langweilig.

Du bist irgendwie romantisch, manchmal jedenfalls, aber doch meist sehr beherrscht, du bringst mich zum Lachen, manchmal zum Weinen. Was ich an dir liebe ist die Art, wie du dir am Kopf kratzt, wenn du dir unsicher bist. Ich liebe es dir zuzuschauen wenn du schläfst. Ich liebe deine Art mich zu küssen, deine Zärtlichkeiten, wie du mich berührst. Du bist ein toller Liebhaber…” Bei dem letzten Satz musste Lauren lächeln, aber sie hätte auch weinen können, wenn sie dran dachte, dass er mit anderen auch so tolle Stunden verbracht hat.

“Daniel, aber ist es nicht eigentlich egal, was ich an dir liebe? Braucht es dafür einen speziellen Grund? Ich liebe dich einfach, außerdem warst du bei mir, als kein anderer bei mir war. Mein Herz klopft so wild, wenn ich an dich denke und ich kriege weiche Knie. Ich würde alles für dich tun. Ich fühle das halt einfach, ohne dir den genauen Grund sagen zu können. Es ist einfach so.”

Daniel fühlte sich nach dieser Aussage glücklich, geschmeichelt, verschämt, amüsiert, aber vor allem Dingen fing jetzt sein Herz wild zu hämmern an und in seinem Bauch war ein ganzer Schmetterlingsschwarm mit ein paar vereinzelten Bienen, denn so ein bisschen bereitete ihm das auch Bauchschmerzen.

Warum musste diese tolle Frau, die er liebte und begehrte… warum musste diese, ausgerechnet seine Tochter sein?

“Jetzt hast du mich ganz schön gebauchpinselt.” Fest nahm er sie in den Arm.

Am Samstag, den 17. Juli war nun das Firmenevent. Daniel musste um zehn Uhr bereits anwesend sein, Lauren erst offiziell um kurz vor 12:00 Uhr, eine Stunde bevor das Fest begann, aber sie ging bereits in der früh mit. Daniel war nervös, er war schließlich hier mit verantwortlich, aber nervös war er auch wegen Lauren. Er hoffte es würde zu keine Unannehmlichkeiten kommen.

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320 стр. 1 иллюстрация
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9783847636052
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