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KAPITEL ZWEI

Quinn Tuck hatte nur einen Traum: Die Dinge dieses verlassenen Lagerraums an einen Idioten zu verkaufen, wie die, die er in der Storage Wars Show gesehen hatte. Seine Arbeit brachte angemessen Geld; er brachte fast sechstausend Riesen jeden Monat nach Hause, alles aus Lagereinheiten, die er betrieb. Und nachdem er das Darlehen von seinem Haus letztes Jahr abbezahlt hatte, war er in der Lage gewesen, gerade genug zu sparen, um seine Frau nach Paris einzuladen – etwas mit dem sie nie Ruhe gegeben hatte, seitdem sie sich vor fünfundzwanzig Jahren kennengelernt hatten.

Tatsächlich würde er am liebsten den ganzen Laden verkaufen und einfach irgendwo hinziehen. Vielleicht nach Wyoming, ein Ort, an den sich niemand sehnte, aber der dennoch ziemlich malerisch und billig war. Aber seine Frau würde das niemals mitmachen – obwohl sie wahrscheinlich glücklich darüber wäre, das Lagerraum Geschäft loszuwerden.

Zuerst einmal waren die meisten Kunden protzige Angeber. Sie waren immerhin die Art von Menschen, die so viele Dinge besaßen, dass sie extra Platz mieten mussten, um alles aufzubewahren. Und zweitens würde sie die zufälligen Anrufe an Samstagen von pingeligen Lagerraumbesitzern, die sich über die dümmsten Dinge beschweren nicht vermissen. An diesem Morgen kam der Anruf von einer älteren Frau, die zwei Lagerräume gemietet hatte. Sie hatte Dinge aus ihrem Lager genommen und behauptete etwas Schreckliches zu riechen, das aus einem der Lagerräume in der Nähe von ihrem kam.

Normalerweise würde Quinn sagen, er würde das überprüfen und dann nichts tun. Aber das war eine schwierige Situation. Er hatte eine ähnliche Beschwerde schon vor zwei Jahren gehabt. Er hatte drei Tage gewartet, um das zu überprüfen, nur um herauszufinden, dass ein Waschbär irgendwie in das Lager gekommen war und keinen Weg mehr herausgefunden hatte. Als Quinn es gefunden hatte, war er aufgeblasen und angeschwollen gewesen und schon seit mindestens einer Woche tot.

Und deswegen fuhr er seinen Truck am Samstagmorgen auf den Parkplatz seiner Lagerräume, anstatt auszuschlafen und zu versuchen seine Frau zu ein wenig Sex am Morgen zu überreden, mit Versprechungen des Paris Ausflugs. Dieser Lagerraumkomplex war sein kleinster. Es war ein Außenkomplex mit insgesamt vierundfünfzig Einheiten. Die Miete dafür war niedrig und alle außer neun waren vermietet.

Quinn stieg aus seinem Truck und ging an den Räumen entlang. Jeder Platz der Einheiten enthielt sechs Lagerräume, alle dieselbe Größe. Er ging zum dritten Block der Einheiten und erkannte, dass die Frau, die heute Morgen angerufen hatte, nicht übertrieben hatte. Er konnte etwas Ekliges riechen und die fragliche Lagereinheit war noch zwei ganze Lagerräume entfernt. Er nahm sein Schlüsselbund heraus und ging sie alle durch, bis er zu dem für Raum 35 kam.

Als er zur Tür des Lagerraumes ging, hatte er schon fast Angst diese zu öffnen. Etwas roch wirklich schlimm. Er fragte sich, ob jemand, irgendwie aus Versehen seinen Hund dort eingesperrt hatte, ohne es zu bemerken und irgendwie hatte niemand das Bellen und Jaulen gehört, als er raus wollte. Es war ein Bild, das Quinns Gedanken an die Dinge die er mit seiner Frau Samstag morgens anstellen konnte, verschwinden ließ.

Keuchend wegen des Geruchs steckte Quinn den Schlüssel in die Tür von Raum 35. Als das Schloss aufging, entfernte Quinn es aus der Verriegelung und rollte dann die Tür hoch.

Der Geruch, der ihn traf, war so stark, dass er zwei schnelle Schritte zurückmachte, und Angst hatte, dass er sich vielleicht übergeben müsste. Er hielt seine Hand nah an seinen Mund und Nase und machte einen kleinen Schritt nach vorne.

Aber das war der einzige Schritt, den er machte. Er sah schon von was der Geruch kam, indem er einfach davor stand.

Da lag eine Leiche auf dem Boden des Lagers. Sie lag nahe am Eingang, ein paar Meter entfernt von den gelagerten Dingen im Hintergrund – kleine Schränke, Kisten und Milchkisten, die mit ein wenig von allem gefüllt waren.

Die Leiche war eine Frau, die aussah, wie in ihren frühen Zwanzigern. Quinn konnte keine klaren Wunden an ihr sehen, aber es gab eine gute Spur Blut, die sich um sie herum angesammelt hatte. Es war weit aus mehr als nur nass oder dickflüssig, da es bereits auf dem Betonboden getrocknet war.

Sie war so blass wie Papier und ihre Augen waren weit und bewegungslos. Für einen Moment dachte Quinn, sie starrte ihn an.

Er fühlte einen Schrei in seiner Brust aufkommen. Er wich zurück, ehe er ihm entwich. Quinn holte sein Handy aus seiner Tasche und rief die 112 an. Er war sich nicht sicher, ob man deswegen den Notruf wählte, aber das war alles, an das er denken konnte.

Als das Handy klingelte und der Disponent antwortete, wollte Quinn zurückweichen, aber er merkte, dass er nicht in der Lage war, seine Augen von diesem gruseligem Anblick zu nehmen, sein Blick war nur noch auf diese tote Frau in seinem Lager gerichtet.

KAPITEL DREI

Weder Mackenzie noch Ellington wollten eine große Hochzeit. Ellington behauptete, er hatte all diesen Hochzeitsblödsinn mit seiner ersten Hochzeit schon abgehakt, aber er wollte sicher sein, dass Mackenzie alles bekam, was sie wollte. Ihr eigener Geschmack war recht einfach. Sie wäre schon in einer einfachen Kirche völlig glücklich gewesen. Keine Glocken, keine Flöten, keine fabrizierte Eleganz.

Aber dann hatte Ellingtons Vater ihn angerufen, kurz nachdem sie sich verlobt hatten. Sein Vater der eigentlich nie Teil seines Lebens gewesen war, hatte ihm gratuliert, ihn aber auch darüber informiert, dass er an keiner Hochzeit teilnehmen könnte, bei der Ellingtons Mutter dabei war. Er hatte jedoch für Ausgleich seiner Abwesenheit gesorgt und sich mit einem sehr reichen Freund in DC in Kontakt gesetzt und ihnen das Meridian House gebucht. Das war schon fast ein unanständiges Geschenk, aber es hatte auch der Frage nach dem Datum der Hochzeit ein Ende gesetzt. Am Ende hatten sie dank Ellingtons Vater vier Monate nach der Verlobung ein festes Datum: der fünfte September.

Und obwohl der Tag noch zweieinhalb Monate weg war, fühlte er sich näher an, als Mackenzie im Garten des benachbarten Meridian House stand. Der Tag war perfekt und alles an diesem Ort schien erst kürzlich ausgebessert und landschaftlich gestaltet worden zu sein.

Ich würde ihn glatt morgen hier heiraten, wenn ich könnte, dachte sie. Normalerweise gab Mackenzie mädchenhaften Impulsen nicht nach, aber etwas an dem Gedanken hier zu heiraten ließ sie sich ganz besonders fühlen – irgendwas zwischen romantisch und komplett ausgeflippt. Sie liebte das altertümliche Gefühl dieses Ortes, den herzlichen Charme und die Gärten.

Während sie da stand und den Ort in sich aufnahm, kam Ellington von hinten und legte einen Arm um ihre Hüfte. „Also … ja das ist der Ort.“

“Ja, das ist er”, sagte sie. „Wir müssen deinem Vater danken. Wieder einmal. Oder vielleicht einfach nur deine Mutter ausladen, damit er kommen kann.“

„Dafür ist es glaube ich ein wenig zu spät“, erwiderte Ellington. „Besonders weil sie es ist, die rechts neben uns auf dem Bürgersteig läuft.“

Mackenzie sah in die Richtung und sah eine ältere Frau, mit der die Jahre es gut gemeint hatten. Sie trug eine schwarze Sonnenbrille, die sie unglaublich jung und intellektuell aussehen ließ, auf eine Art, die schon fast nervig war. Als sie Mackenzie und Ellington sah, die zwischen zwei großen Blumenbeeten und Büschen standen, winkte sie mit ein wenig zu viel Enthusiasmus dabei.

„Sie sieht süß aus“, sagte Mackenzie.

„Schokoriegel sind auch süß. Aber irgendwann hast du genug davon und dann zerstören sie deine Zähne.“

Mackenzie konnte ein Kichern nicht unterdrücken, hörte aber auf, als Ellingtons Mutter auf sie zu kam.

„Ich hoffe, du bist Mackenzie“, sagte sie.

“Ja, das bin ich”, sagte Mackenzie, unsicher darüber, wie sie diesen Witz aufnehmen sollte.

„Natürlich, bist du das“, sagte sie. Sie gab Mackenzie eine lockere Umarmung und ein breites Lächeln. „Und ich bin Frances Ellington … aber nur weil es zu viel Umstände macht, meinen Nachnamen zu ändern.“

„Hallo, Mutter“, sagte Ellington und umarmte sie.

„Mein Sohn. Oh mein Gott, wie hast du es geschafft so eine Location zu bekommen? Die ist unglaublich schön!“

„Ich habe lange genug in DC gearbeitet, um mich mit den richtigen Leuten anzufreunden“, log Ellington.

Mackenzie zuckte innerlich zusammen. Sie verstand, warum er den Drang fühlte zu lügen, aber sie fühlte sich auch uneins, Teil einer so großen Sache zu sein, die ihre Schwiegermutter in dieser Phase ihrer Beziehung mit einbezog.

“Aber keine Menschen die helfen könnten Papiere und rechtliche Konsequenzen deiner Scheidung auszustellen, oder wie soll ich das verstehen?“

Das war eine Bemerkung, die mit einem sarkastischen Ton daher kam, aber als Witz gemeint war. Mackenzie hatte genug Menschen verhört und wusste genug über Verhalten und Gesichtszuckungen, um zu wissen, wann jemand einfach grausam war. Vielleicht war es ein Witz, aber es lag auch ein wenig Wahrheit und Bitterkeit darin.

Ellington jedoch ging locker damit um. „Nein, solche Freunde habe ich nicht gefunden. Aber du weißt, ja Mutter, ich würde mich lieber auf den heutigen Tag konzentrieren. Auf Mackenzie – eine Frau, die mich nicht durch den Dreck ziehen wird, wie die erste Frau, an der du immer noch festhältst.“

Mein Gott, ist das furchtbar, dachte Mackenzie.

Sie musste eine Entscheidung treffen hier und jetzt und sie wusste, es könnte die Meinung ihrer zukünftigen Schwiegermutter über sie beeinflussen, aber damit konnte sie später umgehen. Sie wollte gerade eine Bemerkung machen und sich entschuldigen, sodass Ellington und seine Mutter dieses angespannte Gespräch privat führen konnten.

Aber dann klingelte ihr Handy. Sie schaute auf das Display und sah den Namen von McGrath dort stehen. Sie nutzte die Gelegenheit, hielt das Handy eng an sich gedrückt und sagte: „Es tut mir sehr leid, aber ich muss da ran gehen.“

Ellington warf ihr einen skeptischen Blick zu, während sie sich ein wenig entfernte. Sie beantwortete den Anruf, während sie sich hinter einigen kunstvollen Rosenbüschen versteckte.

„Agentin White“, meldete sie sich.

“White, Sie müssen kommen. Sie und Ellington, denke ich. Es gibt einen Fall, ich will, dass Sie beide SOFORT daran arbeiten.“

„Sind Sie jetzt im Büro? Am Sonntag?“

„Ich war nicht im Büro. Aber dieser Anruf hat mich hier hingeholt. Wann können Sie beide hier sein?”

Sie grinste und sah zu Ellington, der immer noch mit seiner Mutter diskutierte. „Oh, ich glaube, wir können schnell da sein“, sagte sie.

KAPITEL VIER

Am Sonntag stand niemand hinter dem Empfang im Wartebereich außerhalb von McGraths Büro. Tatsächlich stand seine Bürotür offen, als Mackenzie und Ellington ankamen.

Mackenzie klopfte dennoch an die Tür, ehe sie eintrat, wissend, was für ein Nörgler McGrath sein konnte, wenn es um seine Privatsphäre ging.

„Kommen Sie rein“, rief McGrath.

Als sie eintraten, fanden Sie McGrath hinter seinem Tisch, wo er mehrere Akten durchwühlte. Die Papiere lagen überall verstreut und sein Tisch sah aus wie in einem milden Zustand von Chaos. Den normalerweise so ordentlichen McGrath in so einem Zustand zu sehen, ließ Mackenzie sich fragen, welche Art von Fall ihn so sehr durcheinandergebracht hatte.

„Danke, dass sie so schnell kommen konnten“, sagte McGrath. „Ich weiß, sie nutzten die meiste freie Zeit, um ihre Hochzeit zu planen.“

“Hey, Sie haben mich vor meiner Mutter gerettet”, sagte Ellington. „Ich werde jeden Fall angehen, den Sie mir zutragen.“

„Das freut mich zu hören“, sagte McGrath und wählte einen Papierstapel mit zusammengeklammerten Papieren aus dem Durcheinander seines Tisches aus und warf sie ihm hin. „Ellington, als Sie als Field Agent angefangen haben, habe ich Sie einen Fall in Salem, Oregon abwickeln lassen. Ein Verbrechen in Lagerräumen. Erinnern Sie sich?“

“Ja, tatsächlich. Fünf Leichen, alle tauchten tot in Lagerräumen auf. Der Mörder wurde nie gefunden. Man hat angenommen, dass er Angst bekommen hat, als das FBI sich eingeschaltet hat und daher aufgehört hat.“

„Das kann sein. Es gab eine andauernde Suche nach dem Mann, aber wir haben nichts gefunden. Und das gilt für den größten Teil der acht Jahre.“

„Hat ihn endlich jemand gefunden?“, fragte Ellington. Er schaute die Papier durch, die McGrath ihm gegeben hatte. Mackenzie warf ebenfalls einen Blick darauf und sah einige Berichte und Details vom Oregon Mörder.

“Nein. Aber es sind wieder Leichen in Lagerräumen aufgetaucht. Dieses Mal in Seattle. Eine wurde letzte Woche gefunden, was man als Zufall werten kann. Aber gestern wurde eine Zweite gefunden. Die Frau ist schon eine Weile tot – mindestens vier Tage, so wie sie aussieht.“

„Man kann also sicher sagen, dass die Fälle in Seattle nicht mehr länger als Einzelfälle bewertet werden?“, riet Mackenzie.

„Das stimmt. Der Fall gehört Ihnen, White.” McGrath drehte sich dann zu Ellington. „Ich weiß nicht, ob ich Sie schicken soll. Ich würde es gerne, weil Sie beide gut zusammenarbeiten trotz Ihrer Beziehung. Aber so kurz vor der Hochzeit…“

„Das hängt von Ihnen ab, Sir“, sagte Ellington. Mackenzie war eher überrascht davon, wie leichtfertig er mit dem Auftrag umging. „Aber ich glaube meine Geschichte mit dem Oregon Fall könnte Macken—Agentin White zu Gute kommen. Außerdem zwei Köpfe und all das …“

McGrath betrachtete beide einen Moment und schaute von einem zum anderen. „Ich werde es erlauben, aber das kann auch gut der letzte Fall sein, an dem Sie beide arbeiten. Ich habe bereits genug Menschen um mich, die es nicht gerne sehen, wenn ein verlobtes Paar miteinander arbeitet. Sobald sie verheiratet sind, können Sie das vergessen.“

Mackenzie verstand das und dachte sogar, dass es im Prinzip eine gute Idee war. Sie nickte bei McGraths Erklärung, während sie Ellington die Papiere aus der Hand nahm. Sie nahm sich keine Zeit sie gleich zu lesen, sie wollte nicht unhöflich erscheinen. Aber dann schaute sie doch schnell drüber, nur um eine Ahnung zu bekommen.

Fünf Leichen wurden im Jahr 2009 in Lagerräumen gefunden, alle innerhalb einer Zeitspanne von zehn Tagen. Eine der Leichen schien erst vor Kurzem getötet worden zu sein, während eine so lange vor der Entdeckung tot war, dass das Fleisch schon von den Knochen abfiel. Drei Verdächtige waren gefunden worden, aber letztendlich dank Alibis und Mangel an echten Beweisen freigelassen worden.

„Natürlich, können wir noch nicht sagen, dass es eine direkte Verbindung zwischen den beiden Fällen gibt, stimmt‘s?“, fragte sie.

„Nein, noch nicht“, sagte McGrath. „Aber das ist einer der Dinge, die ich gerne herausfinden möchte. Suchen Sie nach Verbindungen, während Sie versuchen diesen Mann zu finden.“

„Noch irgendwas?“, fragte Ellington.

“Nein. Ihre Anfahrt wird geregelt, während wir hier sitzen, aber ihr solltet innerhalb von vier Stunden im Flieger sitzen. Ich würde das hier gerne abschließen, ehe dieser Verrückte weitere fünf Menschen töten kann, wie er es zuvor gemacht hat.“

„Ich dachte, wir hatten gesagt, dass es keine direkte Verbindung gibt“, sagte Mackenzie.

„Nein, offiziell nicht“, erwiderte McGrath. Und dann, als wenn er es sich nicht verkneifen konnte, grinste er und wandte sich Ellington zu. „Wollen Sie mit dieser Art von Kontrolle den Rest Ihres Lebens leben?“

„Oh ja“, sagte Ellington. „Und ich freu mich darauf.“

***

Sie waren schon auf halbem Weg zu seiner Wohnung, ehe Ellington endlich seine Mutter anrief. Er hatte ihr erklärt, dass sie weg mussten und gefragt, ob sie sie vielleicht noch einmal sehen wollte, wenn sie zurückkamen. Mackenzie hörte genau zu und war kaum in der Lage die Antwort seiner Mutter zu überhören. Sie sagte etwas über Gefahren eines verliebten Paares die zusammenarbeiteten und wohnten. Ellington schnitt ihr das Wort ab, ehe sie wirklich loslegen konnte.

Als der Anruf beendet war, warf Ellington sein Handy auf die Ablage und seufzte. „Also, meine Mutter lässt dich grüßen.“

„Da bin ich mir sicher.“

„Aber das, was sie über Mann und Frau gesagt hat, die zusammenarbeiten … bist du bereit dafür?“

„Du hast McGrath gehört“, sagte sie. „Das wird nicht mehr passieren, nachdem wir geheiratet haben.“

„Ich weiß. Aber trotzdem. Wir werden im selben Gebäude sein und von den Fällen des anderen hören. Es gibt Tage, wo ich glaube, dass das toll wäre … aber es gibt auch andere, an denen ich mich frage, wie komisch das sein wird.“

„Warum? Hast du Angst, dass ich dich aussteche?“

“Oh, das hast du bereits”, sagte er mit einem Lächeln. „Du willst das nur nicht zugeben.“

Während sie zur Wohnung fuhren und dort packten, erkannte sie die Realität dieser Situation zum ersten Mal. Das könnte der letzte Fall sein, an dem Sie und Ellington zusammenarbeiteten. Sie war sich sicher, dass sie beide mit Liebe auf ihre Fälle zurückblicken würden, wenn sie älter wären, schon fast wie ein Insider Witz. Aber im Moment mit der Hochzeit, die lockte und zwei Leichen, die am anderen Ende des Landes auf sie warteten, fühlte es sich beängstigend an – wie das Ende von etwas Besonderem.

Ich denke, wir müssen einfach mit einem Knall gehen, dachte sie, während sie ihre Sachen packte. Sie schielte zu Ellington, der ebenfalls packte und lächelte. Klar, sie waren auf dem Weg in einen gefährlichen Fall und ihre Leben standen auf dem Spiel, aber sie konnte es nicht abwarten, wieder mit ihm zu reisen … vielleicht ein letztes Mal.

KAPITEL FÜNF

Sie kamen in Seattle an, um zwei Tatorte zu besichtigen: die Stelle des ersten Opfers wurde vor acht Tagen entdeckt und die Stelle des zweiten Opfers wurde erst gestern entdeckt. Mackenzie war noch nie in Seattle gewesen und so war sie schon fast enttäuscht, zu sehen, dass das mit den Stereotypen Städten ziemlich wahr war: es regnete leicht, als sie landeten. Der Nieselregen hielt an, bis sie im Mietauto waren und wurde dann zum ständigen Regen, als sie zu Seattle Storage Solution fuhren, dem Tatort, wo erst vor Kurzem die Leiche entdeckt worden war.

Als sie ankamen, wartete ein Mann mittleren Alters auf sie in seinem Pick-up Truck. Er trat heraus, spannte einen Schirm auf und begrüßte sie an ihrem Auto. Er überreichte ihnen mit einem schiefen Lächeln einen Schirm.

“Niemand außerhalb der Stadt denkt je daran einen mitzubringen”, erklärte er, als Ellington ihn nahm. Er spannte ihn auf und so ritterlich wie immer ging er sicher, dass Mackenzie ganz darunter stand.

„Danke“, sagte Ellington.

„Quinn Tuck“, sagte der Mann und bot seine Hand.

„Agentin Mackenzie White“, sagte Mackenzie und nahm die angebotene Hand. Ellington machte dasselbe und stellte sich ebenfalls vor.

„Dann kommen sie“, sagte Quinn. “Es macht keinen Sinn, das hier zu verzögern. Ich wäre lieber zu Hause, und sie wahrscheinlich auch. Die Leiche ist weg, Gott sei Dank, aber das Lager jagt mir immer noch Angst ein.“

„Ist es das erste Mal, dass so etwas passiert?“, fragte Mackenzie.

„Es ist das erste Mal, dass so etwas Schreckliches passiert. Ich hatte mal einen toten Waschbär in einem Lager liegen. Und einmal sind Wespen in einem Lager gewesen und haben ein Nest gebaut und haben den Mieter attackiert. Aber naja … noch nie so etwas Schlimmes.“

Quinn brachte sie zu einem Lagerraum mit einer schwarzen 35 auf der im Garagenstil angebrachten Tür. Die Tür stand offen und ein Polizist wanderte im hinteren Teil des Lagerraums herum. Er trug einen Stift und ein Notizblock und kritzelte etwas darauf, als Mackenzie und Ellington eintraten.

Der Polizist wandte sich ihnen zu und lächelte. „Sind sie vom Büro?“, fragte er.

„Das sind wir“, sagte Ellington.

„Es freut mich, sie kennenzulernen. Ich bin Sheriff Paul Rising. Ich dachte, es wäre gut, wenn ich hier bin, wenn sie ankommen. Ich mache Notizen über alles, was hier gelagert wurde und hoffe irgendwelche Hinweise zu finden. Weil im Moment gibt es überhaupt keine.“

„Waren Sie am Tatort, als die Leiche entfernt wurde?“

„Leider. Es war ziemlich gruselig. Eine Frau namens Claire Locke, Alter fünfundzwanzig. Sie war schon mindestens eine Woche tot. Es ist nicht klar, ob sie zuerst verhungert oder verblutet ist.“

Mackenzie nahm langsam den Zustand des Lagerraums in sich auf. Der hintere Raum war voll mit Kisten, Milchkisten und mehreren alten Koffern – typische Dinge, die man in einem Lagerraum fand. Aber die Blutflecken auf dem Boden ließen es ein wenig anders aussehen. Es waren keine großen Flecken, aber sie nahm an, dass der hohe Blutverlust zum Tod geführt haben könnte. Vielleicht war es nur ihre Vorstellung, aber sie war sich ziemlich sicher, dass sie noch ein wenig von dem Geruch, den die Leiche hinterlassen hatte, riechen konnte.

Während Sheriff Rising weiter seiner Aufgabe mit den Kisten und Behältern im hinteren Teil nachging, begannen Mackenzie und Ellington den Rest des Raumes zu untersuchen. Soweit Mackenzie sehen konnte, deutete eine Blutspur auf dem Boden darauf hin, dass es noch etwas Wertvolles zu finden gab. Während sie sich nach Hinweisen umsah, hörte sie Ellington zu, der Rising über die Falldetails befragte.

„War die Frau gefesselt oder auf eine Art geknebelt?“, fragte Ellington.

“Beides. Die Hände waren hinter dem Rücken gebunden, die Zehen zusammengebunden und sie hatte einer dieser Ballknebel im Mund. Das Blut, das Sie auf dem Boden sehen, kam von einer kleinen Schnittwunde in ihrem Magen.“

Geknebelt und gefesselt erklärte zumindest, warum Claire Locke nicht in der Lage gewesen war, Geräusche zu machen, um Menschen auf der anderen Seite der Lagerwände auf sich aufmerksam zu machen. Mackenzie versuchte sich die Frau in diesem beengten, kleinen Platz vorzustellen, ohne Licht, Lebensmittel oder Wasser. Es machte sie wütend.

Während sie langsam im Lagerraum umherging, kam sie zu einer Ecke an der Tür. Regen trommelte vor ihr herunter und klatschte auf den Beton draußen. Aber direkt im Inneren des Metalltürrahmens entdeckte Mackenzie etwas. Es war ganz unten am Boden, direkt am Boden des Rahmens, der die Tür hoch und runter schieben ließ.

Sie ließ sich auf ihre Knie fallen und schaute näher hin. Dann sah sie einen Klecks Blut am Rand der Rille. Nicht groß … ziemlich klein eigentlich, sodass sie zweifelte, dass irgendein Polizist es bis jetzt bemerkt hatte. Und dann am Boden direkt unter dem Blutklecks, war etwas Kleines, Abgerissenes und es war weiß.

Mackenzie berührte es vorsichtig mit ihrem Finger. Es war ein Stück eines zerrissenen Fingernagels.

Irgendwie hatte Claire Locke es geschafft, zu versuchen zu fliehen. Mackenzie schloss ihre Augen einen Moment und versuchte sich das vorzustellen. Je nachdem wie ihre Hände verbunden waren, hätte sie sich mit dem Rücken zur Tür setzen müssen, hinknien und versuchen müssen, die Tür hochzuziehen. Das wäre ein vergeblicher Versuch, wegen des Schlosses außen, aber auf jeden Fall ein Versuch wert, wenn man am Rande war zu verhungern oder zu verbluten.

Mackenzie winkte Ellington herüber und zeigte ihm, was sie gefunden hatte. Sie wandte sich dann an Rising und fragte: „Erinnern Sie sich, ob es irgendwelche zusätzlichen Verletzungen an Ms. Lockes Hand gab?“

„Ja, tatsächlich“, sagte er. „Es gab ein paar oberflächliche Schnittwunden an ihrer rechten Hand. Und ich glaube, die meisten ihrer Fingernägel waren nicht mehr da.“

Er kam hinüber, wo Mackenzie und Ellington standen und ließ ein leises „Oh“ hören. Mackenzie suchte weiter, aber fand nichts weiter außer ein paar verirrten Haaren. Haare, von denen sie annahm, dass sie entweder Claire Locke oder dem Besitzer des Lagers gehörten.

„Herr Tuck?“, sagte sie.

Quinn stand vor dem Lagerraum unter seinem Schirm. Er tat alles Mögliche, um nicht im Lagerraum zu stehen – nicht einmal hineinzusehen. Bei dem Klang seines Namens jedoch trat er zögernd ein.

„Wem gehört dieser Lagerraum?“

„Das ist ja das Schlimmste“, sagte er. „Claire Locke hat dieses Lager seit sieben Monaten gemietet.“

Mackenzie nickte und schaute wieder dorthin, wo Lockes Sachen an der Wand in ordentlichen Reihen gestapelt waren. Die Tatsache, dass es ihr Lagerraum war, gab dem ganzen einen noch unheimlicheren Grad, aber sie dachte, das könnte zu ihrem Vorteil arbeiten, um schließlich Motive zu finden oder den Mörder aufzuspüren.

“Gibt es hier Sicherheitskameras?”, fragte Ellington.

„Ich habe nur eine am Haupteingang“, erwiderte Quinn Tuck.

„Wir haben uns schon alles in den letzten Wochen angesehen“, erklärte Sheriff Rising. „Wir haben nichts Ungewöhnliches entdeckt. Im Moment sprechen wir mit allen, die hier in den letzten zwei Wochen aufgetaucht sind. Wie Sie sich vorstellen können, wird das mühsam werden. Wir haben noch ein Dutzend Personen, die wir befragen müssen.“

„Können wir die Ausschnitte selber ansehen?“, fragte Mackenzie.

„Natürlich“, erwiderte Rising, obwohl sein Ton sagte, dass sie verrückt war, sich das anzusehen.

Mackenzie folgte Ellington in den hinteren Teil des Lagers. Ein Teil von ihr wollte sich einfach durch die Kisten und Kartons wühlen, aber sie wusste, es würde wahrscheinlich zu nichts führen. Sobald sie einen Hinweis oder potenzielle Verdächtigte hatten, würden sie vielleicht etwas Wertvolles finden, die Inhalte innerhalb des Lagerraums würden ihnen nichts bedeuten.

„Ist die Leiche noch beim Gerichtsmediziner?“, fragte Mackenzie.

„Soweit ich weiß ja“, erwiderte Rising. „Wollen Sie, dass ich anrufe und Bescheid sage, dass sie kommen?“

„Bitte. Und sehen Sie mal, was Sie wegen des Videomaterials tun können.“

„Oh, das kann ich Ihnen schicken, Agentin White“, erwiderte Quinn. „Es ist alles digital. Lassen Sie mich einfach wissen, wohin ich es schicken soll.“

“Kommen Sie”, sagte Rising. “Ich bringe Sie zum Büro des Gerichtsmediziners. Es liegt gleich zwei Stockwerke unter meinem Büro.“

Damit verließen die Vier die Lagereinheit und gingen wieder hinaus in den Regen. Selbst unter dem Regenschirm klang er laut. Der Regen kam langsam, aber prasselte hart herunter. Als wenn es die Anblicke und Gerüche des Lagerraums wegwaschen wollte.

399
599 ₽
Возрастное ограничение:
16+
Дата выхода на Литрес:
10 октября 2019
Объем:
242 стр. 5 иллюстраций
ISBN:
9781640296916
Правообладатель:
Lukeman Literary Management Ltd
Формат скачивания:
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