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Читать книгу: «Frau Dirne», страница 12

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Zehntes Kapitel

Lieber Freund,« sagte der Professor zu einem jungen Dozenten, der ihm zaghaft sein bisher keusches Herz enthüllte, »wenn Sie mich nach den besten Jahrgängen Falerner Weines fragen, so werde ich Ihnen Rede und Antwort stehen. Aber auf die Frage zu antworten: ob Fräulein Nelly Brückner die richtige Frau für Sie ist, fühle ich mich nicht kompetent.«

»Sie verkehren doch jahrelang miteinander«, erwiderte der Dozent.

»Im gesellschaftlichen Verkehr lernt man den Menschen nicht kennen.« Und als der junge Dozent ihn nicht eben klug ansah, fuhr er fort: »Wenigstens nicht den komplizierten. Ihnen freilich sieht man mit einem Blick auf den Grund Ihres verliebten Herzens – denn das geben Sie doch zu; verliebt sind Sie!«

Der Dozent errötete und der Professor sagte:

»Na also!«

»Ist sie denn so kompliziert?« fragte der Dozent schüchtern.

»Ja, in was haben Sie sich denn eigentlich verliebt, bester Freund? In das hübsche Gesicht? In ihr Wesen? In ihren Charakter?«

Der Dozent seufzte und sagte:

»In alles!«

»Und bei welcher Gelegenheit ist Ihnen das Unglück zugestoßen?«

»Welches Unglück?« fragte der Dozent.

»Ich meine, wann haben Sie zum ersten Male wahrgenommen, daß das klare Denken bei Ihnen aussetzte?«

»Dessen bin ich mir nicht bewußt.«

»Ich bitt' Sie, die Liebe hat immer den Zusammenbruch der Vernunft zur Folge. Daher sollten verliebte Menschen immer erst heiraten, wenn nachweisbar der Verstand bei ihnen wieder einsetzt – die meisten Verlobungen würden dann heilbar sein und nicht in Ehe ausarten.«

»Ich bin außerstande, Ihnen zu folgen, Herr Professor!«

»Durchaus begreiflich in Ihrem Zustand. Was ich Ihnen heute sage, wird Ihnen erst in der Ehe aufgehen. Denn man braucht Sie nur anzusehen, und die Diagnose ist nicht mehr zweifelhaft. Sie müssen, um gesund zu werden, die bittere Pille schlucken und heiraten.«

»Das will ich ja!«

»Bei der außergewöhnlichen Schwere Ihres Falles ist es wahrscheinlich, daß der Heilungsprozeß sehr lange dauert. Aber erfahrungsgemäß heilt die Ehe selbst die hartnäckigste Liebe. Ich nehme an, daß der Fall Sie mindestens zwei Jahre in Ihrem Berufe zurückwirft.«

»Fräulein Brückner ist kein gewöhnlicher Mensch.«

»I Gott bewahre!« spottete der Professor.

»Sie ist für eine Frau ungewöhnlich klug; sie wird mir beistehen und meinen Geist beflügeln.«

»Schluß!« befahl der Professor. »Wenn ich solche Phrasen aus dem Munde eines meiner bisher hoffnungsvollsten Schüler höre, überläuft's mich kalt. Lassen Sie sich meinetwegen Flügel, Hörner oder sonst etwas von diesem Fräulein Brückner ansetzen; aber verschonen Sie mich damit.«

Der Dozent senkte den Kopf und schwieg.

»Sie sind ein vornehm denkender Mensch, haben ein weiches Herz, verfügen über ein großes Vermögen, somit sind alle Vorbedingungen, um sich von einer Frau ruinieren zu lassen, erfüllt.« – Der Professor stand auf, reichte dem Dozenten die Hand und sagte: »Friede Ihrer Asche!«

»Ich hätte mir die Aussprache ersparen können.«

»Sie wird Ihnen noch einmal ins Gedächtnis treten, und vielleicht, daß Sie dann aus ihr die Kraft schöpfen, sich loszureißen.«

Als der junge Dozent schon an der Türe stand, fragte der Professor:

»Übrigens: wo haben Sie Fräulein Brückner eigentlich kennengelernt?«

Der Kopf des Dozenten schob sich in den hohen Kragen – wenigstens sah man kaum noch sein Gesicht, das er durchaus verbergen wollte.

»Aber!« sagte der Professor.

»Ich bekenne,« erwiderte der Dozent, »daß ich auf falschem Wege war.«

»Nanu!«

»Aber sie hat mir die Augen geöffnet!« – Und der Kopf des Dozenten wuchs in seiner ganzen Größe wieder aus dem Kragen empor. – »Die keusche Scham, mit der sie mir ins Gewissen redete, der hohe Sinn, mit dem sie die Liebe predigte, aus der allein der Mann das Recht des Besitzes einer Frau herleite, hat mich emporgehoben.«

»Leider ohne den Stil Ihrer Sprache zu verbessern«, erwiderte der Professor. »So verkitscht die Liebe selbst den ernsten und nüchternen Mann.«

Der Dozent wandte sich um:

»Sie haben nie geliebt!« fuhr er den Professor an und ging.

* * *

Nelly Brückner wußte, daß der junge Dozent kommen würde. Nur sein Tempo hatte sie unterschätzt. Er machte einen so bedächtigen Eindruck; es hatte den Anschein, als wenn er jede Handlung, die ihn aus seinem Gleichmaß riß, zehnmal überlegte und sie dann – unterließ.

»Wer?« fragte Mathilde Brückner, als das Mädchen Nelly die Karte reichte.

Nelly tat geheimnisvoll und sagte:

»Das kann man noch gar nicht wissen.«

»Was heißt das? Du kannst doch lesen.«

»Der Name besagt gar nichts. Dr. phil. Edmund Keller, Privatdozent an der Universität.«

»Was will er?«

»Mich!«

»Kennst du ihn?«

»Ja.«

»Ich habe nie den Namen gehört.«

»Es ist möglich, daß er dir sehr geläufig werden wird.«

»Willst du damit etwa sagen . . .«

Nelly wies zur Tür und sagte:

»Bitte, Mama, laß uns allein. Dein Stichwort ist noch nicht da. Im ersten Auftritt spielen nur er und ich.«

»Wie leicht du so ernste Dinge nimmst.«

»Das scheint nur so.«

»Darf ich den Herrn einlassen?« fragte das Mädchen.

»Ich gehe«, sagte Mathilde Brückner und hatte einen roten Kopf. An der Türe wandte sie sich nochmals um und sagte: »Mach' nur nichts Falsches.«

»Verlaß dich auf mich.« – Und zu dem Mädchen sagte sie: »Ich lasse bitten.«

Doktor Edmund Keller trat herein. Um eine Nuance verlegener noch als beim Professor. Er verbeugte sich und sagte:

»Sie werden erstaunt sein.«

»Aber nein! Ich freue mich.«

»Ich bin so stark beeindruckt von Ihnen, mein Fräulein. Und ich möchte den Anlaß, dem ich unsere Bekanntschaft danke, so gern ungeschehen machen. In welchem Lichte muß ich Ihnen erscheinen.«

»Sie haben der Versuchung widerstanden.«

»Ich schwöre Ihnen, ich werde nie . . .«

Nelly wehrte ab:

»Ich fühle mich durchaus nicht qualifiziert, derartige Erklärungen entgegenzunehmen. Im übrigen, Herr Doktor: ich bin hier nicht in Ausübung meines Berufes. Sie befinden sich hier in der Wohnung meiner Eltern, nicht in der »Neuf d'or«. Gespräche, wie sie im Interesse unserer Bestrebungen dort notwendig und erlaubt sind, gehören hier nicht her.«

»Ich bewundere Sie immer mehr«, gab er zur Antwort.

»Leider bin ich selbst sehr unzufrieden mit mir.«

»Befriedigt Ihr Beruf Sie nicht?«

»Wären alle wie Sie!«

»Das macht mich froh.«

»Aber leider – die wenigsten kehren um.«

»Sündige Welt.«

»Mir fehlt wohl die – ja, wie soll ich sagen? – die Erfahrung. Ich begreife zu wenig, was die Männer treibt, um ihren Einwänden mit wirksamen Argumenten zu begegnen.«

»Ich finde es einen äußerst glücklichen Gedanken, Sie als Symbol der Reinheit vor das Tor der Sünde zu stellen! Wer sich den Glauben an das Weib bewahrt hat, der wird, wo Sie schützend Ihre Arme ausbreiten, kapitulieren und der Frau und sich selbst die Erniedrigung ersparen.«

»Wenn alle so dächten! Ich könnte, statt mich für meine Schwestern zu opfern, an mich selbst denken.«

»Das sollten Sie jedenfalls tun: Sie werden doch nicht Zeit Ihres Lebens . . .«

»Wirklich, Herr Doktor, sprechen wir von was anderem. Glauben Sie mir, ich bin so furchtbar uninteressant.«

»Erlauben Sie, daß ich widerspreche. Ich habe mich in Gedanken jedenfalls sehr intensiv mit Ihnen beschäftigt.«

»Mit mir? Ich wüßte gar nicht, wie das möglich wäre. – Sie haben Ihren ernsten Beruf.«

»Seitdem ich bei Ihnen war, bin ich zu keiner ruhigen Arbeit mehr gekommen.«

»Das bedaure ich sehr. Ich habe viel zu viel Respekt vor der Wissenschaft, um bewußt Ihre Arbeit zu stören.«

»Es liegt bei Ihnen, mein Fräulein, sie zu beflügeln.«

»Sie überschätzen mich! glauben Sie mir! Was Sie meinem Einfluß zuschreiben, hat irgendein gutes Gefühl in Ihnen bewirkt.«

»Möglich, daß es in mir war. Aber geweckt haben Sie es. Und nun wirkt es in mir fort und wird nie mehr erlöschen.«

»Es macht mich glücklich, im Guten auf einen Menschen zu wirken.«

»In Ihrer Hand liegt es, mich ganz gut und ganz glücklich zu machen.«

»Wenn ich das wirklich kann, ich würde mich dem nicht verschließen.«

»Sie würden, wenn ich Sie bäte . . .?«

»Tun, was in meiner Kraft steht.«

»Nun denn: erwidern Sie mein Vertrauen! Ich gehöre Ihnen.«

»Ja . . . ich weiß gar nicht . . . das trifft mich so überraschend . . . wenn ich Sie recht verstehe, so . . . wollen Sie . . .«

Der Dozent trat auf sie zu, nahm ihre Hand und sagte: »Ich will Sie zu meiner Frau machen.«

Nelly senkte den Kopf.

»Und Mama?« fragte sie schüchtern. »Sie hat es mir verschwiegen . . .«

»Ihre Frau Mutter?«

»Sie hat mir nichts davon gesagt.«

»Ja, ich muß gestehen,« erwiderte der Dozent betroffen. »Sie haben recht, ich hätte wohl, bevor ich mit Ihnen sprach . . .«

»Mama weiß von nichts?« fragte Nelly und tat entrüstet. »Und dann sprechen Sie so mit mir?«

»Weil Sie einen so selbständigen Eindruck machten.«

»Ich hätte das gerade von Ihnen nicht erwartet. – Sie haben mich da in eine Situation gebracht . . .«

Der Dozent, der bisher über seine Haltung gestaunt hatte, wurde unsicher und verwirrt.

»Das war ein Fehler – ich gebe es zu – es war nicht schlecht gemeint – ich dachte mir nichts dabei – das müssen Sie doch einsehen – wo ich doch nur den einen Wunsch habe, Ihnen alles zu Liebe zu tun.«

Nelly war von ihm fort und zur Tür getreten.

»So bleiben Sie doch,« bat er sie.

Nelly hielt jetzt die Hand an der Tür, öffnete sie und glitt, ohne ihn eines Blickes zu würdigen, hinaus. Er sah ihr nach, stand hilflos da und wußte nicht, was er davon halten sollte. Einen faux pas hatte er gemacht, das war ihm klar. Aber sollte der über einen Entschluß entscheiden, der doch dem ganzen Leben galt? Er war noch im Unklaren, was er tun sollte. Das Richtige war vielleicht, er ging und wiederholte die Werbung in anderer Form. Während er noch darüber nachdachte, hörte er draußen Schritte; gleich darauf öffnete sich die Tür und Mathilde Brückner trat ins Zimmer.

Der Dozent verbeugte sich.

»Meine Tochter sagt mir, daß Sie mich zu sprechen wünschen, Herr Doktor,« sagte Mathilde und gab ihm die Hand. Er verbeugte sich und sagte:

»Keller, Doktor Edmund Keller, Dozent an der Universität.«

»Ich weiß,« erwiderte Mathilde freundlich, lächelte und forderte ihn auf, sich zu setzen. Sie wollte es ihm möglichst leicht machen. »Meine Tochter hat mir viel von Ihnen erzählt.«

Der Dozent strahlte und sagte:

»Wirklich?«

»Und ich kann Ihnen verraten, daß sie nur Gutes von Ihnen sprach.«

»Wann . . . darf ich . . . wissen, . . . wann . . . Ihr . . . Fräulein Tochter . . . Gutes . . . über . . . mich . . . gesprochen . . . hat?«

»Heute und gestern und überhaupt.«

»Ich bin sehr glücklich.«

»Ich hoffe, Sie werden es – und mein Kind auch.«

Der Dozent strahlte.

»Ja, das hieße ja, daß Sie meine Werbung . . .«

»Ich bitte Sie, Herr Doktor, was haben wir Eltern denn heute noch für einen Einfluß auf unsere Kinder? Die stellen uns vor eine Tatsache, und wir müssen froh sein, wenn sie uns, wie in diesem Falle, einen Schwiegersohn präsentieren, der nach unserem Geschmack ist.«

»Sehr gütig,« erwiderte der Dozent.

»Und da meine Tochter, die ein kluger Mensch ist und weiß, was sie will, glaubt, mit Ihnen glücklich zu werden, so gehören Ihnen von vornherein meine Sympathien.«

Der Dozent vermochte auch jetzt nicht ganz zu folgen.

»Wenn ich recht verstehe,« sagte er eckig und ungeschickt, »so hat Ihr Fräulein Tochter also bereits einen Entschluß gefaßt?«

»Aber ja!« erwiderte Frau Mathilde erstaunt. »Sie ist es ja, auf deren Geheiß ich hier mit Ihnen spreche. Eben kam sie zu mir und sagte: ›Geh vor, Mama, sieh dir deinen Schwiegersohn an und sage mir, ob er dir gefällt‹.«

»Ja, das heißt ja wohl . . .«

»Ich meine auch, daß das deutlich zeigt, was sie will.«

»Aus ihrem Verhalten mir gegenüber ging das nämlich nicht mit dieser Deutlichkeit hervor.«

»Ja, habt ihr euch denn nicht verlobt? Ist sie Ihnen denn nicht um den Hals gefallen?«

»Sie war ja gewiß sehr freundlich – aber von alledem ist nichts geschehen.«

Frau Mathilde öffnete die Tür und rief laut:

»Nelly!«

»Mama?!« klang es zurück, und im selben Augenblick trat Nelly auch schon ins Zimmer und sagte:

»Nun?«

»Das frage ich – oder besser: wir,« erwiderte Frau Mathilde und wies auf den Dozenten.

»Hat Herr Doktor Keller denn nicht mit dir gesprochen?«

»Gewiß, hat er das. Das heißt, eigentlich habe ich mehr mit ihm gesprochen.«

»Aber der Gedanke geht ja doch wohl mehr von ihm aus.«

»Durchaus!« bestätigte der Dozent. »Ich habe im Gegenteil aus Ihrer Zurückhaltung schließen müssen . . .«

»Was?« fiel sie ihm ins Wort.

»Daß meine Werbung Ihnen überraschend kam; während Ihre Frau Mutter . . .«

»Mama hat die Gewohnheit, jedem zu sagen, was er zu hören wünscht. Indem ich die Entscheidung in Mamas Hand legte, habe ich es Ihnen also leicht gemacht.«

»Das entscheidende Wort, Kind, mußt Du sprechen.«

Der Dozent nickte und sagte:

»Das mein' auch ich.«

»Denn schließlich sollst du ihn heiraten; nicht ich.«

Nelly schoß ein verrückter Gedanke durch den Kopf. Wenn sie den Dozenten mit der Mutter zusammenkuppelte. Dann wurde Wolfgang von Erdt frei – für sie. Toll! toll! dachte sie und sah Frau Mathilde an, aus der nur die um das Glück ihres Kindes besorgte Mutter sprach.

»Natürlich ich,« sagte sie. »Du hast ja deinen Mann. Und ich – das wissen Sie am Ende gar nicht, lieber Doktor – bin beinahe vierundzwanzig; älter sind Sie auch kaum.«

»Es kommt nicht auf die Jahre an,« erwiderte der Dozent.

»Das mein' ich auch; mein Mann ist acht Jahre jünger als ich, und unsere Ehe ist mustergültig.«

»Nun gut!« sagte Nelly und trat an Doktor Keller heran. »Da du die Werbung unterstützt, Mama, und Sie mir gefallen« – diese Worte sprach sie langsam und betonte sie – »so habe ich keinen Grund, Sie abzulehnen.«

Das klang nicht gerade nach himmelstürmender Liebe, genügte dem Dozenten aber, um auf einen Wink Mathildes hin den Arm um Nelly zu legen und sie auf den Mund zu küssen. Nelly hatte dabei das Gefühl, als wenn ihr jemand mit der Serviette über den Mund fuhr. Daher kam es wohl auch, daß sie, statt von Liebe zu sprechen,

»Danke!«

sagte. Der Dozent deutete es falsch und dachte:

»Wie ein Kind! Dabei ist sie doch in anderen Dingen so reif und gescheit.«

»Nun sind wir also verlobt!« sagte sie. »Jetzt müssen wir Champagner trinken, Mama, und vergnügt sein.«

Sie klingelte und bestellte den Wein.

»Ja, und dann,« fuhr sie fort, »müssen wir am Ende auch Papa benachrichtigen.«

Mathilde lachte auf.

»Nein! daß wir das vergessen konnten.«

»Schnell! schnell!« trieb Nelly das Mädchen an und half ihr, den Champagner einzugießen.

»Rufen Sie Herrn von Erdt.«

Als Wolfgang von Erdt ahnungslos ins Zimmer trat, ging Nelly ihm mit zwei vollen Gläsern entgegen. Eins reichte sie ihm. Er nahm es und sah sie erstaunt an.

»Stoß an!« rief sie ihm zu.

»Worauf?« fragte er; seine Hand zitterte.

Nelly wies auf den Dozenten, sah von Erdt scharf an und sagte:

»Ich hab' mich verlobt.«

Wolfgang von Erdt zuckte zusammen, das Glas fiel ihm aus der Hand und ging in Scherben.

»Das bringt Glück!« rief Nelly laut und warf sich dem Dozenten an den Hals.

Wolfgang von Erdt glitt auf einen Stuhl.

»Was ist dir?« fragte Mathilde besorgt.

Wolfgang von Erdt sprach kein Wort. Er starrte Nelly und den Dozenten an.

Mathilde begriff ihn nicht.

»Wie auch ein freudiger Schreck den Menschen umreißt,« sagte sie.

»Das mußte doch eines Tages kommen,« sagte Nelly übermütig und küßte den Dozenten auf den Mund.

Der war ganz selig.

»Wir wollen sie allein lassen,« sagte Mathilde und nahm Wolfgang von Erdt beim Arm. Der mühte sich mit letzter Kraft auf und schleppte sich an Mathildes Arm aus dem Zimmer.

Kaum war er draußen, da hörte man einen dumpfen Schlag. v. Erdt war bewußtlos zusammengebrochen.

Nelly ließ den Dozenten stehen und stürzte hinaus.

Der Dozent blieb allein und genoß sein Glück.

Nelly litt inzwischen Todesangst um von Erdt. Erst als der Arzt erklärte:

»Eine starke Ohnmacht. Sie sehen« – und er wies auf den Kranken, der die Lider wieder bewegte – »es geht schon vorüber,« überließ sie ihn der Mutter und kehrte zu dem Dozenten zurück.

Der ging ihr freudig und mit ausgebreiteten Armen entgegen.

Elftes Kapitel

In der ersten Sitzung, die der gesamte Vorstand abhielt, gab es kaum eine Frage, über die unter den Mitgliedern Einmütigkeit herrschte. Wenn es trotzdem zu keinen lauten Gegensätzen kam, so lag das daran, daß letzten Endes doch alle der Wunsch einte, ihre soziale Position nicht zu gefährden. Da hierfür aber Voraussetzung war, daß keiner den andern desavouierte, so glättete guter Wille und kluge Einsicht schließlich alle Gegensätze. Wenigstens nach außen hin. Innerlich fand sich zum Beispiel Frau Olga durchaus nicht damit ab, daß sie aus dem Dispositionsfonds, in den alle Einnahmen flossen, noch nicht die Hälfte von dem schöpfen durfte, was man Frau Ina zugestand. Und Wolfgang von Erdt wieder mißgönnte Frau Mira einen Gewinn, dem er jede innere Berechtigung absprach.

»Wozu?« fragte er; »jetzt, wo uns wöchentlich mehr als hundertzwanzig Damen der Gesellschaft ihr Vertrauen schenken und wir schon alle Mühe haben, ihren Wünschen gerechtzuwerden.

»Wir wollen die Frage nicht weiter erörtern,« vermittelte die Baronin und wandte sich an Frau Mira. »Unsere verehrte Freundin wird sich, wie ich sie kenne, künftighin etwas mehr Zurückhaltung auferlegen. Damit dürfte der Fall erledigt sein.«

»Ich will Ihnen mal etwas sagen,« erwiderte Frau Mira. »Der eine bereichert sich, der andere vergnügt sich; mir scheint, es wäre klug, über das eine so stillschweigend hinwegzugleiten, wie über das andere. Ich fühle mich in moralischer Hinsicht Ihnen jedenfalls überlegen.«

»Aber so lassen wir das doch!« wehrte Frau Ina ab. »Das gesellschaftliche Leben besteht eben aus Kompromissen. Man spricht nicht aus, was sich häßlich anhört. Das ist Kultur! und die, denke ich, besitzen wir alle.«

»Meine Tochter hat recht,« stimmte die Baronin bei. »Diese deutsche Gründlichkeit erregt in der ganzen Welt Anstoß. Wir müssen das lernen, was der Franzose nennt: glissons.«

»Um so eingehender können wir uns mit allem befassen, was außerhalb unserer Personen liegt,« fuhr Frau Ina fort; und Frau Mira sagte:

»Zum Beispiel?«

»Mit dieser Änne. Ich kann Ihnen mitteilen, daß sich durch ihr Verhalten selbst Frau Mathilde Brückner in ihrer Arbeit gehemmt und beschwert fühlt.«

»Wenn das der Fall ist,« erwiderte der Professor, und Frau Ina fiel ihm ins Wort und sagte:

»Ich verbürge mich dafür.«

»Dann bin auch ich dafür, sie zu entfernen. Nur scheint's mir nicht logisch. Denn Sie und Frau Brückner wollen doch verschiedenes. Frau Brückner hat das Wohl der Mädchen im Auge; Sie das Geschäft.«

»Wir hatten uns doch vorgenommen,« fiel ihm Frau Olga ins Wort, »über Dinge, die das Lautsein nicht vertragen, hinwegzugleiten.«

»Um so mehr,« stimmte Frau Ina bei, »als in diesem Falle sowohl das Wohl der Mädchen, als auch der Betrieb der Neuf d'or – und darauf wollen Sie ja wohl hinaus, Herr Professor? – unter dem Einfluß Ännes leiden.«

»Machen wir doch nicht soviel Wesen wegen so einer Bagatelle. Wenn das Mädchen im Wege ist, wird es eben durch ein anderes ersetzt,« sagte Wolfgang v. Erdt.

In diesem Augenblick erschien Nelly Brückner und entschuldigte das Fernbleiben ihrer Mutter, die eine dringende Abhaltung habe. In Wirklichkeit lag der Fall so, daß Mathilde Brückner sich längst nicht mehr um die Struktur und Verwaltung der Neuf d'or kümmerte, sich vielmehr auf den Verkehr mit den Mädchen beschränkte und darin eine tiefe Befriedigung fand.

»Wir sind gerade im Begriff,« orientierte sie Frau Ina, »den Ausschluß dieser Änne zu verfügen.«

»Das wird Mama kaum billigen,« erwiderte Nelly. »Denn obgleich diese Änne ihr bei den Mädchen Schwierigkeiten macht . . .«

»Da hören Sie's!« wandte sich Frau Ina an den Professor, und Nelly fuhr fort:

»So schätzt sie ihre menschlichen Qualitäten doch hoch ein.«

Die Baronin sprach das entscheidende Wort:

»Das Wohl der Gesamtheit darf nicht unter dem einer Einzelnen leiden.«

Dem stimmten alle zu.

»Dennoch,« fuhr die Baronin fort, »dürfen wir auch gegenüber einer einzelnen der unserer Obhut Unterstellten den wohltätigen Zweck nicht aus dem Auge verlieren. Ich schlage daher vor, daß man sich bei der Unterbringung dieser Änne in einem anderen Hause ausbedingt . . .«

»Wer übernimmt die Unterbringung?« fragte Wolfgang von Erdt. »Das muß ein für allemal festgelegt werden.«

»Am besten wohl Sie!« meinte der Professor.

»Ich bin bereit!«

»Nein! nein!« widersprach Frau Olga lebhaft. »Das besorgen wir! Mein Mann übernimmt das! – Nicht wahr, Max?« wandte sie sich an ihren Mann, und der erwiderte:

»Gewiß! wenn du meinst, Olga!«

Niemand begriff den Eifer, mit dem sich Frau Olga zu diesem Amte drängte.

»Also übertragen wir's der Herzogin,« stimmte Frau Ina bei, wandte sich an die Baronin und sagte: »Du wolltest vorhin noch etwas sagen, Mama.«

»Das wollte ich allerdings. Aber Herr von Erdt ließ mich nicht zu Ende sprechen.«

»Ich? wieso ich?« fragte der erregt.

»Herr von Erdt,« mischte sich der Professor in die Debatte, »ich muß der Baronin recht geben. Sie lassen heute die Ruhe vermissen, die wir sonst an Ihnen so schätzen.«

»Mag sein! Ich bin nervös. – Sie verzeihen, Baronin?«

»Aber ja! Ich wollte anregen, daß man sich bei der Leitung des Hauses, in dem man diese Änne unterbringt, ausbedingt . . .«

»Richtig! das sagten Sie!« bestätigte von Erdt.

»Daß sie unserer Einwirkung, in diesem Falle also der Einwirkung der Frau Brückner, unterstellt bleibt.«

»Ausgezeichnet!« erwiderte Frau Ina. »Das nehmen Sie bitte in das Sitzungsprotokoll auf, lieber Professor, daß der Vorstand sich im Interesse des Wohles der anderen Mädchen schweren Herzens zwar zu dem Ausschluß Ännes entschließen mußte, aber einstimmig den Entschluß faßte, sie nur an einen Ort zu verbringen, wo sie weiter unter unserem Einfluß bleibt. Und zwar – vergessen Sie ja nicht, das in das Protokoll aufzunehmen, Professor – ohne Rücksicht auf die damit verbundenen erheblichen Kosten.«

»Ausgezeichnet!« sagte Frau Olga und machte sich eifrig Notizen.

»Sodann liegt eine ganze Reihe von Beschwerden vor,« sagte von Erdt. »Es wird von den Besuchern darüber geklagt, daß die Mädchen nicht mehr, wie ehedem, bei der Sache seien. Besonders charakteristisch ist der Brief des Oberlehrers Otto Lassmann, der schreibt:

»Ich glaube als regelmäßiger Besucher Ihrer Anstalt und überzeugter Anhänger Ihrer Bestrebungen das Recht und die Pflicht zu haben, auf folgende Mängel hinzuweisen und deren baldmögliche Abstellung zu fordern:

a)

Mir ist aufgefallen, daß die Mädchen im Gegensatz zu früher, wo sie bescheiden nur auf die an sie gestellten Fragen Antwort gaben, jetzt ihrerseits die Besucher mit Fragen, oft rein persönlicher Natur, belästigen. So hat mich die blonde Lona aus Zimmer Nummer vier bei meinem siebenten Besuch am 26. März, nachmittags zwischen drei und vier Uhr, ganz unvermittelt gefragt: ›Liebling, was bist du eigentlich in deinem privaten Leben?‹ – Ich brauche als Oberlehrer wohl nicht zu betonen, daß ich ihr zu Intimitäten dieser Art niemals Anlaß gegeben habe. Ich suchte der Ursache dieser Neugier – wozu ich als verheirateter Mann und Familienvater allen Grund habe – auf die Spur zu kommen und erhielt als Antwort: ›Bist du nicht Lehrer?‹ – Ich erschrack und glaubte, meine Frau habe ihre Hand im Spiel und fragte entsetzt: ›I Gott bewahre! Wieso glaubst du das?‹ – Sie wies auf mein Notizbuch, das auf dem Nachttisch lag und sagte: ›Darum! Weil du mir Zensuren gibst. Ich habe, als du eingeschlafen warst, darin geblättert.‹ – Denken Sie, wie peinlich! Ich führe als gewissenhafter Mensch über alles Buch. Schon um mir Rechenschaft zu geben. Die blonde Lona steht an dritter Stelle; zwischen meiner Frau, die natürlich an erster Stelle steht, und der schlanken Motte. Während ich der Lona dreimal eine Zwei und vier Einsen geben konnte, stand bei meiner Frau dreimal eine Vier. Ich brauche kaum zu sagen, daß diese Noten nicht für die Augen dieser Mädchen bestimmt sind, und muß daher darauf dringen, daß sie meine Sachen, wenn ich, was vorkommt, mal ein Viertelstündchen einschlummere, unberührt lassen.

b)

Als ich drei Tage später auf Zimmer neun bei der schlanken Motte bin, sagt sie plötzlich: ›Papsy, du bist heute zerstreut.‹ – Sie begreifen, daß solch ein Vorwurf einen Lehrer besonders hart trifft. Ich frage: ›Wieso?' – ›Du hast die Röllchen, die Jägerjacke und das Vorhemd falsch aufgestellt.‹ – Ich richte mich hoch und sehe, daß tatsächlich die Röllchen über dem Vorhemd und das Vorhemd über der Jägerjacke liegt. Das ist unlogisch und verwirrt beim Anziehen. Zu Haus besorgt das meist meine Frau, die trotz jahrelanger Übung die Sachen auch heute noch hin und wieder falsch placiert. Ich muß also wie auf Zimmer vier bei Lona auch auf Zimmer neun bei Motte wiederum an meine Frau denken und frage Sie, ob der Zweck meiner Besuche in der ›Neuf d'or‹ nicht illusorisch wird, wenn ich dabei ständig gerade an das erinnert werde, wovon ich für ein paar Stunden Vergessenheit suche.

c)

Am 4. April bin ich auf Zimmer elf bei der blassen Lene. Natürlich habe ich auch ihr gegenüber mein Inkognito nie gelüftet. Vielmehr bin ich für sie seit jeher der Staatsanwalt Alexander Wlach. Das ist ein Freund von mir. Und da der aus Prinzip in kein öffentliches Haus geht, so sind für mich Weiterungen aus diesem Pseudonym ausgeschlossen. Sie können sich also mein Entsetzen denken, als Lene unter dem Eindrucke meiner Persönlichkeit plötzlich aufschreit: ›Otto, hast du mich denn auch lieb?‹ – ›Wie? was?‹ rufe ich und reiße mich los. ›Von was für'n Otto ist denn hier die Rede? ich heiße immer noch Alexander!‹ – Die blasse Lene wird noch blasser, entschuldigt sich und sagt: ›Verzeih! ich mußte an meinen Otto denken.‹ – ›Was für'n Otto?‹ wiederhole ich wütend. Sie schlingt ihre Arme um meinen Hals und sagt: ›Sei nicht böse, Alexander! Für mich bist du eben trotz deiner Glatze Otto!‹

– Ich ersuche Sie zu eruieren, wer Otto ist. Sollte ich es sein, so wollen Sie die blasse Lene auf Zimmer elf vom Gegenteil überzeugen.

Hochachtungsvoll

Dr. phil. Otto Lassmann,

Oberlehrer.«

Graf Scheeler, der während der Verlesung in den Saal getreten war, lachte laut auf. Nelly Brückner hielt sich beide Ohren zu und vertiefte sich in ein Buch, das aufgeschlagen vor ihr lag.

»Weiß denn niemand, wer Otto ist?« fragt Wolfgang von Erdt.

»Natürlich!« erwiderte Frau Olga. »Der kleine Flieger.«

»Und den liebt sie?«

»Das ist eins der Erziehungsresultate Mathilde Brückners,« sagte Frau Ina. »Bei der völligen Abgestumpftheit war das Vortäuschen von Gefühl für die Mädchen bisher etwas rein Mechanisches. Etwa wie ein Musikapparat, der sich in Bewegung setzt, sobald man ein Geldstück hineinwirft. So ein seelenloser Mechanismus ist die Voraussetzung für jede Frau dieser Art. Nun hat Frau Mathilde Brückner den Mädchen Gefühl eingeblasen. Das geht, da es nicht von innen heraus entsteht, natürlich nicht in die Tiefen, sondern ist ein Strohfeuer, das sich beim ersten besten entzündet. Das hat zur Folge, daß der Mechanismus versagt und jeder Gedanke nur noch dem Geliebten gehört. Daher Otto statt Alexander. So etwas stößt natürlich ab. Der Trottel von Oberlehrer wertet es freilich anders.«

Ohne von ihrem Buche aufzusehen, sagte Nelly:

»Sollte man bei diesem Oberlehrer nicht einmal ein Exempel statuieren?«

Ein Paar verstanden und lächelten.

»Bei einem Oberlehrer könnte man das schon riskieren.«

»Es würde am Ende ängstlich machen.«

»Und andere abhalten.«

»Man müßte es in eine Form kleiden, aus der jeder Eingeweihte erkennt, daß der Oberlehrer und nicht der Tatbestand uns veranlaßt haben, einzuschreiten.«

»Klug sind Sie, Kind!« sagte die Baronin.

»Etwa so«, entgegnete Nelly.

»Herrn Oberlehrer Doktor Otto Lassmann.

Aus Ihrer uns übermittelten Beschwerde entnehmen wir, daß Sie ein Wüstling sind. Der Mißbrauch, den Sie mit der Mitgliedschaft bei unserer moralischen Anstalt treiben, ist so beispiellos, daß der Vorstand einmütig Ihren sofortigen Ausschluß bestimmt hat. Getreu den Tendenzen unseres Vereins sehen wir uns veranlaßt, dem Staatsanwalt Wlach und Ihrer vorgesetzten Behörde je eine beglaubigte Abschrift des an uns gerichteten Schreibens zu übermitteln. Die bisher an uns gezahlten Mitgliedsbeträge gehen Ihnen mit gleicher Post wieder zu.

Im Namen des Vorstands

Baronin Waltner – Wolfgang von Erdt.«

Man muß diesen Brief auf alle Fälle schreiben,« entschied Frau Ina. »Es ist ja gar nicht ausgeschlossen, daß das ganze ein Bluff ist, um uns auf die Probe zu stellen. Zweifler und Neider gibt es immer. In diesem Fall dürfte die Antwort überzeugen. Oder aber, wofür die Wahrscheinlichkeit spricht, der Brief ist ernst gemeint, dann liegt in der Stellung, die wir dazu nehmen, eine Propaganda ersten Ranges. Es sei denn . . .« – sie zog die Stirn in Falten und lächelte.

»Was?« fragten die andern.

»Daß der Herr Oberlehrer mit uns verhandelt.«

»Dann wird sich ja zeigen, was zweckmäßiger ist.«

Man beschloß den Brief abzusenden, dann aber, bevor man den Fall propagandistisch ausbeutete, abzuwarten, wie er reagierte.

Als charakteristisch verlas dann Frau Ina noch folgendes beim Vorstand eingegangene anonyme Schreiben:

»Zwei in der Ehe Enttäuschte suchen, was sie beieinander zu finden glaubten, aber nicht fanden. Er: ein dämonisches Weib; sie: einen brutalen Mann. Gibt es das überhaupt? Und falls ›ja‹, bietet Ihr Institut die Möglichkeit, es zu finden? Antworten unter A. F. postlagernd.«

Wieder war es Nelly Brückner, die mühelos eine Antwort fand, durch die man sich in keinem Falle etwas vergab. Sie lautete:

»Die von Ihnen gesuchten Vorbedingungen für eine glückliche Ehe glauben wir schaffen zu können.«

Es folgte eine Reihe von Briefen, in denen sich die Einsender darüber beklagten, daß ein durchaus überflüssiger Gefühlsballast auf seiten der Mädchen den Verkehr kompliziere, während wieder andere die Wahrnehmung gemacht haben wollten, daß es noch immer Elemente gäbe, die lediglich aus unsauberen Motiven die ›Neuf d'or‹ besuchten.

Nelly saß, die Ellenbogen auf den Tisch gestützt, die Ohren wieder mit den Händen bedeckt, in ihr Buch vertieft da und tat teilnahmslos. Als aber die Beschwerden und Wünsche in den von Frau Ina und von Wolfgang von Erdt verlesenen Briefen gar zu eindeutig wurden, klappte sie ihr Buch zu, stand auf und ging aus dem Zimmer.

»Wohin?« rief von Erdt ihr nach.

Возрастное ограничение:
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Дата выхода на Литрес:
30 ноября 2019
Объем:
270 стр. 1 иллюстрация
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Public Domain

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