Читать книгу: «Heilende Wildkräuter», страница 6

Шрифт:

NACH STURMHOLZ SUCHEN

Wenn Sie den Zyklen der Natur folgen, können Sie Sturmholz finden. Denn Bäume werden beispielsweise durch starke Winde auf natürliche Weise gestutzt. Gehen Sie nach einem Sturm nach draußen, um zu schauen, was sich alles auflesen lässt. Knospen von Pappeln, Zweige von Weiden und Nadelbäumen sind Beispiele für oft herunterfallende Gaben der Natur. Bäume können auch auf andere Weise umfallen. In einem Jahr lief Rosalee an einem Fluss entlang, als sie in eine Gegend mit starker Biberaktivität kam. Nicht lange zuvor war eine riesige Pappel umgefallen und die Äste waren voll mit klebrigen Knospen. In jenem Frühjahr erntete sie genügend Knospen, um Heilmittel für viele Jahre herzustellen. Denken Sie beim Sammeln von heruntergefallenen Naturprodukten daran, dass Fallobst und Samen eine wichtige ökologische Rolle für die Ernährung von Wildtieren und die Vermehrung der Pflanzen spielen können.

Leider sorgt auch die menschliche Entwicklung für reichlich Pflanzenvorräte. Als in der Nähe des Hauses von Rosalees Mentorin ein großes Waldstück zur Bebauung freigegeben wurde, besuchten die beiden das Gebiet regelmäßig, bevor es mit Bulldozern platt gemacht wurde. Sie ernteten viele der Pflanzen und brachten sogar einige von ihnen zurück in Rosalees Garten, damit sie dort weiterwachsen konnten. Ebenso verbrachte Emily Monate damit, Zitrusfrüchte und Kaktusfeigen von einem Grundstück zu ernten, das für den Bau von Eigentumswohnungen vorgesehen war.

HANDWERKSZEUG

Nachfolgend haben wir ein paar Hilfsmittel aufgeführt, die allgemein beim Sammeln wilder Pflanzen verwendet werden. Es ist eine gründliche und umfangreiche Liste, von der Sie vielleicht nicht alles brauchen, zumindest nicht sofort. Fangen Sie einfach an und lassen Sie Ihre Werkzeugsammlung mit der Zeit wachsen. Überlegen Sie auch, das eine oder andere von Freunden, der Familie oder bei einem Werkzeugverleih zu leihen. (Suchen Sie unter den Stichwörtern »Werkzeuge und Geräte mieten« über soziale Medien, durch eine einfache Online-Suche oder indem Sie andere Personen in Ihrer Umgebung befragen).

Abschneiden, beschneiden und graben

Ihre Hände gehören zu Ihren besten Werkzeugen! Pflegen Sie sie, indem Sie, falls erforderlich, Handschuhe tragen. Einfache Küchenscheren eignen sich gut für die Ernte von krautigen Pflanzen. Zum Schneiden von holzigen Ästen und Zweigen ist eine Gartenschere erforderlich. Bei dicht wachsenden Pflanzen ist eine Sichel nützlich. Halten Sie die Werkzeuge sauber und scharf, um die Ausbreitung von Krankheiten bei den Pflanzen zu verhindern. Zum Ausgraben von Wurzeln kann eine Gartenschaufel oder Grabgabel helfen, den Boden zu lockern. Bei trockenem oder felsigem Boden kann ein Grabstock oder ein japanisches Pflanzmesser (Hori Hori) praktischer sein. Obstpflücker sind nützlich für die Ernte von hohen Bäumen.

Die Ernte nach Hause bringen

Für den Transport Ihrer Ernte empfehlen wir Taschen und Beutel aus atmungsaktiven Materialien wie Geflecht, Papier oder Stoff. (Ein alter Kissenbezug ist gut geeignet.) Vermeiden Sie Plastiktüten, die Wärme und Feuchtigkeit einschließen können, was dazu führen kann, dass die Pflanzen welken und verderben. Mit Körben und Ernteschürzen können Sie Ihre Hände zum Pflücken freihalten. Verwenden Sie für empfindliche Blüten und Beeren stabile Behälter, damit sie nicht zerdrückt werden. Welche Behälter Sie auch immer mitbringen, bringen Sie einen zusätzlichen mit! Denn man weiß nie, was man findet, und man möchte nicht frisch gepflückte Beeren zusammen mit erdverkrusteten Wurzeln transportieren.

Sonstiges Zubehör

Weitere Dinge, die Sie vielleicht in Ihre Erntetasche packen möchten, sind Wasser, ein Snack, ein Erste-Hilfe-Set, Sonnenschutz, Insektenschutzmittel und ein GPS-fähiges Gerät oder Karte und Kompass. Ziehen Sie auch in Erwägung, ein Bestimmungsbuch, eine Lupe zur Pflanzenidentifikation, Handy/Kamera und ein Notizbuch mitzunehmen.

SO WIRD GEERNTET

Jeder Teil einer Pflanze erfordert eine andere Erntemethode und hat einen optimalen Erntezeitpunkt. Mit regenerativen Erntemethoden bekommen Sie die wirksamsten pflanzlichen Arzneimittel und sichern gleichzeitig gesunde Pflanzenbestände und zukünftige Ernten. (Mehr über die Teile einer Pflanze erfahren Sie in Kapitel 5).

Blätter

Blätter erntet man normalerweise, wenn sie jung und frisch sind. Bedenken Sie, dass die Pflanzen ihre Blätter brauchen, um Sonnenlicht zu absorbieren und Nahrungsstoffe zu produzieren. Ohne Blätter kann eine Pflanze gestresst werden oder sogar absterben. Um die Erntefolgen zu minimieren, nehmen Sie nicht zu viele Blätter von einer einzigen Pflanze. Wenn Sie Blätter (und Knospen) von Bäumen ernten, vermeiden Sie es, diese ganz am Ende oder am letzten Zweig zu entnehmen, es sei denn, Sie schneiden den ganzen Zweig ab. Bei einigen Pflanzen, wie z. B. Brennnessel und Minze, kann der Schnitt das Wachstum fördern. Diese Pflanzen können knapp oberhalb eines Blattknotens abgeschnitten werden, und sie wachsen wieder nach.



Ernten Sie die Blätter, nachdem eventueller Tau oder Regen verdunstet sind. Pflücken Sie an heißen Tagen die Blätter, bevor sie welken. Entfernen Sie die Blätter und Stiele vorsichtig mit den Fingern, einer Schere oder einem Astschneider. Zerren Sie nicht an den Blättern, da dadurch bei der Ernte die Stängel abreißen oder die Pflanzen entwurzeln könnten. Schütteln Sie die Blätter vorsichtig, um Ungeziefer oder Schmutz zu entfernen, bevor Sie sie in Ihre Tasche stecken.

Blüten

Blüten werden als Knospen kurz vor der Blüte oder direkt nach der Blüte gesammelt. Die jeweilige Pflanze und Ihre beabsichtigte Verwendung bestimmen, welches der richtige Zeitpunkt ist. Beachten Sie, dass sich viele Blumen aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) beim Trocknen in Pusteblumen verwandeln. Daher werden sie am besten vor der vollen Blüte geerntet. Bevor Sie ernten, sollten Sie den Lebenszyklus der Pflanze kennen und genügend Blüten übrig lassen, damit sie sich vermehren kann. Überlegen Sie auch, ob Insekten oder Vögel auf Nektar und Pollen der Blüten angewiesen sind.

Bei einigen Pflanzen gilt: Je mehr Blüten Sie pflücken, desto mehr werden sie produzieren. Eine Pflanze kann jedoch auch schließlich ermüden, was zu schlechten Früchten sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr führen kann. Ein Beispiel dafür ist der Holunder; obwohl das Ernten seiner Blüten die Pflanze dazu anregt, mehr zu produzieren, wird sie, wenn sie übermäßig geerntet wird, im folgenden Jahr nicht mehr so stark blühen oder Früchte tragen.

Pflücken Sie die Blüten, nachdem jeglicher Tau oder Regen verdunstet ist und bevor sie in der Hitze des Nachmittags welken. Einzelne Blüten oder Blütenblätter können an der Basis gepflückt werden, blühende Stiele können mit den Fingern, einer Schere oder einer Astschere abgeschnitten werden. Schütteln Sie vorsichtig Ungeziefer oder Schmutz ab.

Früchte und Samen

Früchte und ihre Samen können als Lebensmittel oder für medizinische Zwecke verwendet werden und, falls gewünscht, zur Vermehrung einer Pflanze in der wilden Natur oder im Garten. Denken Sie bei der Ernte daran, dass Früchte die Samen schützen und Samen für die Fortpflanzung der Pflanze notwendig sind. Auch Tiere können auf sie als Nahrungsquelle angewiesen sein.

Die Früchte können in der Regel von Hand oder mit einer Gartenschere geerntet werden, wenn sie reif sind. Abhängig von der Pflanze und Ihrer Verwendung können Sie auch unreife oder getrocknete Samen sammeln. Getrocknete Samen lassen sich leicht ernten, indem man sie in einen Beutel schüttelt, Samenköpfe können abgeschnitten und zu Hause getrocknet werden.

Wurzeln und Rhizome

Die Ernte von Wurzeln und Rhizomen kann zum Absterben der jeweiligen Pflanze und zu einem Rückgang der Pflanzenpopulation führen. Stellen Sie sich zunächst die Frage, ob Sie die Wurzeln wirklich brauchen. Viele Pflanzen enthalten in ihren oberirdischen Teilen die gleichen Eigenschaften. Bei anderen Pflanzen können die oberirdischen Teile mit den Wurzeln kombiniert werden, um mit weniger Wurzelmaterial eine Medizin aus der ganzen Pflanze herzustellen.

Kräuterkundler graben Wurzeln oft im Herbst oder im frühen Frühjahr aus. Dies ist im Allgemeinen auch eine gute Zeit für das Teilen und Verpflanzen von Wurzeln. Für die Wurzelmedizin gräbt man die Wurzeln am besten aus, nachdem eine Pflanze ausgesamt hat und verwelkt ist. Außerdem erhalten dadurch die Tiere die Möglichkeit, die Samen zu fressen, und die Pflanze die Chance, sich zu vermehren.

Es ist wichtig, die Bedürfnisse der Pflanze zu kennen, um sie entsprechend zu ernten. Einige Wurzeln, wie zum Beispiel vom Sonnenhut (Echinacea), können geteilt werden, und die Pflanze lebt weiter. Die Kronen einiger Pflanzen, wie Löwenzahn, können wieder eingepflanzt werden, nachdem die Wurzeln entfernt worden sind. Andere widerstandsfähige Wurzeln können weiterwachsen, wenn ein Teil der Wurzel im Boden bleibt (wiederum Löwenzahn). Pflanzen mit Rhizomen können horizontal durch den Boden verfolgt und die Enden geerntet werden, sodass der Rest der Pflanze weiterwachsen kann. Bei Pflanzen, die tiefe, holzige Pfahlwurzeln und eher fleischige Seitenwurzeln haben, können letztere geerntet werden, während die Hauptpflanze tief in der Erde verwurzelt bleibt.

Seien Sie sich bewusst, dass Sie beim Graben nicht nur den Boden, sondern auch die Wurzeln von Pflanzen sowie Insekten und Mikroorganismen stören, die sich in der Nähe befinden. Indem Sie den Boden lockern, tragen Sie aber auch dazu bei, ihn mit Sauerstoff zu versorgen und Lücken zu schaffen, in die Samen hineinfallen können. Seien Sie geduldig beim Graben, und füllen Sie das Loch wieder auf, bevor Sie gehen.

Rinde

Rinde wird am besten im Spätwinter oder Frühjahr geerntet, wenn der Saft durch den Baum fließt. Dadurch lässt sich die äußere Rinde leicht vom holzigen Kern (Xylem) trennen. Im Allgemeinen wird die innere Rinde (Phloem und Kambium) für medizinische Zwecke verwendet. Wenn junge Äste oder Zweige geerntet werden, kann neben der inneren Rinde auch die dünne äußere Rinde verwendet werden.

Die Rinde schützt den Baum nicht nur vor Wasserverlust und Fressfeinden, sondern hilft auch, den in den Blättern gebildeten Zucker zu den anderen Pflanzenteilen zu transportieren. Unsachgemäß geerntete Rinde kann einen Baum beschädigen oder absterben lassen. Vermeiden Sie es, die Rinde vom Stamm eines lebenden Baumes zu schneiden, da dies für die Herstellung von Medikamenten nie notwendig ist.

Die Rinde lässt sich am besten entweder von einem frisch gefällten Baum oder durch Beschneiden der Äste ernten. Verwenden Sie beim Beschneiden eine passende Schere, damit Sie einen sauberen Schnitt machen können. Eine zu kleine oder zu stumpfe Schere kann einen rauen und ausgefransten Schnitt hinterlassen, der die Pflanze für Infektionen anfällig macht. Wenn Sie sich überlegen, welche Zweige beschnitten werden sollen, achten Sie auf Möglichkeiten, die das Gesamtwachstum des Baumes oder Strauches unterstützen. Zweige, die nach unten wachsen oder aneinanderreiben, sind eine gute Wahl für den Rückschnitt. Sie können auch abgestorbene Äste vom Baum abschneiden, um ihn stark und gesund zu erhalten.

ANBAU UND KAUF VON PFLANZEN

Das Sammeln von Wildpflanzen ist nicht immer möglich oder angebracht. Zum Beispiel kann die körperliche Konstitution einer Person die Wildsammlung schwierig machen. Lokale Bedingungen, die vom Verlust des Lebensraums bis zum fehlenden Zugang zu sicheren Sammelgebieten reichen, können die Ernte behindern. Auch wenn Sie selbst keine Wildpflanzen sammeln, können Sie dennoch welche für Nahrungs- und medizinische Zwecke verarbeiten. In vielen Fällen kann es eine bessere Wahl sein, eigene Pflanzen anzubauen oder Pflanzen von anderen zu kaufen. (Eine Liste von seriösen Unternehmen für Samen, Pflanzen und mehr finden Sie unter Bezugsquellen auf Seite 384.)

Pflanzen anbauen

Wenn Sie einen Garten haben, in dem Sie mit Ihren Fingern in der Erde graben, Samen keimen sehen und dann im Laufe der Jahreszeiten ernten können, bereichert dies Ihre Beziehung zu den Pflanzen. Selbst wenn Sie nicht viel Platz haben, um alle Ihre eigenen Kräuter anzubauen, können Ihnen ein kleines Stückchen Erde, ein paar Kübel auf Ihrem Balkon oder ein Gemeinschaftsgarten die Gelegenheit bieten, Zeit mit Pflanzen zu verbringen und mehr über sie zu erfahren. Die Gartenarbeit kann auch der lokalen Tierwelt zugute kommen.

Um Ihnen den Einstieg in die Gartenarbeit zu erleichtern, haben wir in jedes Pflanzenkapitel Tipps zu diesem Thema aufgenommen. Es wird für Sie auch wichtig sein herausfinden, in welcher Klima- bzw. Härtezone Sie leben. Denn dann können Sie die Pflanzen entsprechend auswählen. US-Bürgern empfehlen wir, sich mit dem Cooperative Extension Service Ihres Bundesstaates in Verbindung zu setzen, um bei der Auswahl regional angepasster Pflanzen zu helfen. In Deutschland können Sie sich an regionale Bio-Gärtnereien oder an die Gemeindeverwaltungen wenden. Des Weiteren bekommen Sie Informationen bei Umweltschutzverbänden wie BUND und NABU (Anm. d. Verlags). Suchen Sie nach lokalen Saatgutquellen außerdem in Baumschulen, bei Saatgutzüchtern oder bei Saatguttausch-Aktionen z. B. von Gartenvereinen. Wenn lokale Quellen nicht in Frage kommen, können Sie Arzneipflanzen-Saatgut und Startersets bei Spezialfirmen bestellen.

Wenn die Anlage eines eigenen Gartens nichts für Sie ist, schauen Sie nach Gärten oder Bauernhöfen in Ihrer Umgebung, die Möglichkeiten zur Ernte bieten. Viele der besten Kräuter werden verächtlich als »Unkraut« bezeichnet und bewusst aus Gärten entfernt. Fragen Sie Freunde, Nachbarn oder Bauernhöfe vor Ort, ob Sie ihnen beim »Unkrautjäten« helfen können.

Pflanzen kaufen

Etliche der in diesem Buch vorgestellten Pflanzen kann man in Lebensmittelgeschäften, Reformhäusern und auf Bauernmärkten kaufen. Zum Beispiel sind Minze, Äpfel und Zitrusfrüchte überall erhältlich, und einige Märkte führen kultiviertes Senf- und Löwenzahngrün. Blätter und Früchte des Feigenkaktus sind oft auf Märkten mit südamerikanischen Früchten, und Klettenwurzeln auf ostasiatischen Märkten zu finden.

Bei regionalen Kräuterhändlern und Kräuterbauern können Sie Pflanzen bekommen, die in Ihrer Nähe angebaut oder in der Natur gesammelt wurden. Unterhalten Sie sich mit den Anbietern, um mehr über ihre Herangehensweise beim Anbau und bei der Ernte von Pflanzen zu erfahren, wobei Kapitel 3: »Prinzipien des Wildsammelns« als Leitfaden für Ihre Fragen dient. Sie können zum Beispiel fragen: Wie sehen sie ihre Rolle als Hüter der Natur? Berücksichtigen Sie die Auswirkungen, die Ihre Arbeit auf die Gebiete hat, die Sie bewirtschaften? Sind Sie sich der lokalen Klimaprobleme und der Auswirkungen auf die Umwelt bewusst? Seien Sie kritisch gegenüber Menschen, die große Mengen gefährdeter Pflanzen verkaufen.

Sie können auch getrocknete Kräuter bei größeren Apotheken und Firmen kaufen. Recherchieren Sie zuvor gründlich, um sicherzustellen, dass die Kräuter, die sie verkaufen, ethisch einwandfrei geerntet und verarbeitet wurden. Umweltbewusste Unternehmen sollten diese Informationen an prominenter Stelle aushängen haben oder zumindest auf Anfrage leicht zugänglich machen.

Pflanzen tauschen

Tauschbörsen von Kräuterpflanzen, Nahrungsmitteln und Ernteerträgen können ein großartiger Ort sein, um mit Pflanzen zu handeln, die Sie angebaut oder wild geerntet haben. Abhängig von der jeweiligen Tauschgruppe können Sie frische und getrocknete Pflanzen sowie Saatgut, Nahrungsmittel und Heilmittel tauschen. Dies sind auch wunderbare Veranstaltungen, um Gleichgesinnte zu treffen und Wissen innerhalb der Gemeinschaft auszutauschen. (Durch Internetrecherche, soziale Medien oder durch die Nachfrage bei lokalen Pflanzenliebhabern können Sie Tauschbörsen in Ihrer Gegend finden.)

Pflanzen aufsuchen

Egal, ob Sie Ihre eigenen Pflanzen ernten wollen oder nicht, Sie können ihnen auf jeden Fall einen Besuch abstatten! Man kann viel von Pflanzen lernen, indem man sich einfach zu ihnen setzt und sie beobachtet. Riechen Sie an ihnen, naschen Sie davon, wenn es möglich ist, nehmen Sie Veränderungen ihres Aromas und Geschmacks je nach Jahreszeit oder Standort wahr. Beobachten Sie, wie andere Wesen mit den Pflanzen interagieren. Seien Sie vor allem ein Schützer der Pflanzen, während Sie sie gleichzeitig staunend genießen.

MIT KLEINEN SCHRITTEN BEGINNEN

Mit etwas Übung werden viele der in diesem Kapitel vorgestellten Fertigkeiten zu Ihrer zweiten Natur. Sie werden schnell in der Lage sein, Ihre Lieblingspflanzen zu identifizieren. Ihre Sinne werden geschult sein, um ein lokales Ökosystem zu beurteilen, und Sie werden wissen, wie man Vorsorge trägt und am schonendsten wildsammelt, um zukünftige Ernten zu sichern. Wenn Sie sich überfordert fühlen, nehmen Sie es als Signal, langsamer vorzugehen. Genießen Sie den Prozess. Denken Sie daran, dass am Anfang die Begegnung mit den Pflanzen und die Bewusstseinsbildung stehen.

Es ist zugegebenermaßen eine Menge Arbeit mit dem Sammeln und Verarbeiten von wilden Pflanzen verbunden. Es wird oft als »Freizeit« angepriesen, aber in Wirklichkeit erfordert es viel Energie und Zeit. Und so sollte es auch sein! Die größte Belohnung erfährt man durch Anstrengung; sie geht mit einem tiefen Gefühl der Freude und Stärkung einher.

Journal:

REFLEXION

Wildsammeln muss nicht bedeuten, dass man in die ferne Wildnis hinausgeht. Einige der besten Plätze zur Nahrungssuche befinden sich in der Nähe Ihres Zuhauses. Sammeln Sie in Ihrem Journal Ideen:

Welche Gebiete kommen für zukünftige Ernten in Betracht?

Haben Sie Freunde oder Verwandte mit Gärten voller Nahrungs- und Heilpflanzen?

Gibt es in Ihrer Nähe Bauern, denen Sie anbieten könnten, beim »Unkrautjäten« zu helfen?

Haben Sie einen Garten oder Interesse, einen anzulegen?

Gibt es Gemeinschaftsgärten in Ihrer Gegend?

Geschichte aus der Community

PFLANZE EINE REIHE

2013 gründete Lorna Mauney-Brodek die Herbalista Free Clinic in Atlanta mit dem Ziel, eine »von den Menschen für die Menschen« zugängliche Gesundheitsversorgung anzubieten. Von einem Wohnmobil aus, das den Spitznamen »Kräuterbus« trägt, bietet die Herbalista-Crew kostenlose klinische Versorgung, ein Tässchen Tee und Informationen zur Kräuterkunde. Heute hat sich das Herbalista Health Network weiterentwickelt und umfasst ein Kräuterfahrrad, Kräuterstationen für die Selbstversorgung und andere Programme.

Als Teil seiner gemeinschaftsbildenden Mission hat das Herbalista Health Network auch eine Pflanzaktion ins Leben gerufen. Durch »Grow a Row« ermutigt Herbalist die Menschen, nachhaltige, lokale Heilpflanzen in der Gegend von Atlanta anzubauen. Die Organisation arbeitet mit Landwirten, Schulen und Einzelpersonen zusammen und stellt Saatgut, Pflanzen und Anleitung für den Anbau von Heilkräutern zur Verfügung. Im Gegenzug spenden die Anbauer einen Teil ihrer Ernte an die kostenlose Klinik. Vor Ort gibt es eine Liste mit 33 verschiedenen Kräutern zur Auswahl; die beliebtesten Kräuter sind Schafgarbe, Saat-Hafer, Ringelblume, Indisches Basilikum und Kurkuma.

»Wir sind der Meinung, dass das beste Mittel gegen den Zustand der Moderne ist, sich einfach zu engagieren!« sagt Lorna. »Schaffen Sie sich Widerstandskraft, indem Sie Fähigkeiten aufbauen und diese dann mit anderen teilen.« Wenn Sie mehr über Herbalista erfahren und Quellen für den Start Ihres eigenen kommunalen Kräuterprojekts erhalten möchten, besuchen Sie herbalista.org.

Haben Sie Interesse, »eine Reihe zu pflanzen«? Gibt es lokale Kräuterorganisationen, die auf der Suche nach Spenden sind? Wie können Sie Ihre Kräuterfülle mit anderen teilen?

CHECKLISTE ZUM WILDSAMMELN

☐ Wie ernten Sie mit Aufmerksamkeit und Dankbarkeit?

☐ Welche Praktiken verfolgen Sie, um zu gewährleisten, dass Sie mehr zurückgeben als Sie nehmen?

☐ Können Sie die Pflanze richtig identifizieren? Sind Sie 100 Prozent sicher?

☐ Kennen Sie die beste Jahreszeit für die Ernte? Kennen Sie die beste Tageszeit?

☐ Sind Sie dem Wetter und den Bedingungen entsprechend gekleidet? Müssen Sie etwas zu trinken oder ein Erste-Hilfe-Set mitnehmen?

☐ Haben Sie die richtigen Werkzeuge?

☐ Haben Sie die Erlaubnis zum Sammeln?

☐ Ist das Gebiet frei von Kontaminationen?

☐ Befinden Sie sich in einem fragilen Lebensraum? Wachsen dort zu jeder Jahreszeit seltene oder empfindliche Pflanzen? Werden Ihre Handlungen zu Bodenerosion beitragen?

☐ Haben Sie andere Gebiete in Betracht gezogen, um sicherzustellen, dass dies ein idealer Standort ist?

☐ Wie reichlich vorhanden oder selten ist die Pflanze, die Sie ernten wollen? Ist sie bedroht, heimisch oder invasiv?

☐ Ist der Pflanzenbestand in Ihrer Region und an diesem bestimmten Standort intakt?

☐ Sind Tiere, Vögel und Insekten auf diese Pflanze als Nahrung oder als Unterschlupf angewiesen?

☐ Wird durch Ihr Handeln eine Pflanze sterben, an der Vermehrung gehindert oder für Krankheiten anfällig? Wie können Sie dies reduzieren?

☐ Wie werden Sie die geernteten Pflanzen verwenden?

☐ Ernten Sie nur so viel, wie Sie brauchen?

☐ Ernten Sie nur das, was Sie realistischerweise trocknen, verarbeiten und lagern können?

☐ Sind Sie vorbereitet, um Ihre Ernte zu dokumentieren und die Auswirkungen zu analysieren?

☐ Wie verhalten Sie sich nach der Ernte im Hinblick auf Grablöcher oder andere Aufräumarbeiten?

2 * Dieser Abschnitt enthält Auszüge aus Nance Klehms Beitrag »The Ground Rules Process« in The Ground Rules: Manual to Reconnect Soil and Soul. Wir empfehlen Ihnen, auf http://socialecologies.net/tgrmanual sich Ihr eigenes Exemplar dieses Handbuchs (in englischer Sprache) zu besorgen, um mehr über Standortforschung, Bodenbewertung und Sanierungsmethoden zu erfahren.

2 598,16 ₽
Возрастное ограничение:
0+
Дата выхода на Литрес:
26 мая 2021
Объем:
613 стр. 222 иллюстрации
ISBN:
9783962571993
Правообладатель:
Автор
Формат скачивания:
epub, fb2, fb3, ios.epub, mobi, pdf, txt, zip

С этой книгой читают