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Die höchste Sphäre ist die Lichtsphäre, auch Christus-Sphäre genannt. Seelen in dieser Dimension leben in vollkommener Freude und Harmonie und befinden sich auf der Ebene spiritueller Weisheit und vollkommener Bewusstheit. Jede Seele empfindet sich eins mit der einen Quelle, und es herrscht nur noch reinste Liebe. Die Seelen besitzen dort einen Geistkörper, der äußerst leicht und strahlend hell ist. Sie strahlen von innen heraus im hellen Eigenlicht, was für einen vollkommen geläuterten Seelenzustand spricht. Wer diese Entwicklungsstufe erreicht hat, hat das Rad der Wiedergeburt verlassen.

Jetzt aber bringe ich dich an den Ort der Erholung, der Regeneration und des Erinnerns. Deine lange und schwere Erkrankung hat in deinem Energiesystem Spuren hinterlassen. All das Schwere, was dich so belastet hat, all die körperlichen und seelischen Schmerzen, die da waren, darfst du nun wieder loslassen. Dort kannst du dich erholen und von irdischen Bindungen langsam lösen. Du erfährst dort eine Stärkung durch feinstoffliche Energiezufuhr.“

***

Ort der Erholung

Patrick befand sich in einem großen Gebäude mit unzähligen Betten, das ihn an ein Krankenhaus erinnerte. In den Betten lagen Menschen umringt von Lichtwesen, die ihnen gezielt Lichtenergie in Form von allen vorstellbaren und unvorstellbaren Farbstrahlen, Licht, Klang und Energiestrahlen zufließen ließen.

Patrick lag in einem bequemen Bett und blickte nach oben. Über ihm erstreckte sich eine große, runde Kuppel, und farbiges Licht strahlte aus etwas heraus, das aussah wie unzählige kleine Fenster, die sich oben an der Decke befanden, hinein in die Halle. Dieses allfarbige Licht verursachte in ihm wunderbare Lichtströme der Erneuerung. Wellen von Farben und Energie durchströmten und umgaben ihn.

Immanuel leitete einen Prozess der Energieerneuerung ein. Patricks Energiehaushalt war durch die lange Krankheit stark geschwächt. Diese machtvolle Energiezufuhr fühlte sich an wie eine herrliche Reinigungsdusche nach einem harten Arbeitstag, nur noch wesentlich intensiver. Jede Zelle seines feinstofflichen Körpers wurde mit dieser Energie aufgeladen, und seine Erinnerung kam immer mehr zurück.

Eine Vielzahl spiritueller Helfer und Heiler widmete sich nun seiner Heilung und Energiesanierung. Die Energien von Licht, Farbe und Klang halfen bei der Heilung seines Energiekörpers.

Patrick betrachtete staunend seinen jetzigen feinstofflichen Körper. Von den Spuren all der schweren Operationen, der langen Erkrankung war nichts mehr zu sehen, das war ihm bis dahin noch gar nicht aufgefallen. Alle Schmerzen und Beschwerden waren wie weggeblasen, er fühlte sich frisch, jung und energiegeladen.

„Kommen eigentlich alle Menschen hierher, also auch jene, die böse Taten begangen haben? Für die christlichen Kirchen wäre der Gedanke schlichtweg unerträglich, dass diesen einfach alles vergeben wird und sie auch Heilung bekommen. Die Kirche vertritt doch die Auffassung, dass eine Seele, die im Zustand der Unbußfertigkeit ist, direkt in die Hölle kommt, um im „ewigen Höllenfeuer“ oder zumindest im Fegefeuer zu schmoren.“

„Jeder, der Heilung und Energieerneuerung benötigt, kommt an diesen Ort. Es gibt keine Hölle für die Seele, abgesehen vielleicht vom Leben auf der Erde“, lachte Immanuel. „Jeder schafft sich seinen eigenen Himmel oder seine eigene Hölle. Die Seele kann sich aber entscheiden, diesen Ort für sich selbst zu erschaffen. Die Hölle wird dann zu einem Ort der Bestrafung. Wenn eine Seele nach ihrem Tod an negativen Gedanken oder Schuldgefühlen festhält, dann erschafft sie damit ihre eigene Hölle. Sie ist sozusagen ihr eigener Richter und Kerkermeister. Die Hölle ist eigentlich kein Ort, sondern ein Bewusstseinszustand. Himmel und Hölle sind innerseelische Zustände und nicht äußere Orte. Keine äußere Kraft hat diese Situation erzeugt. Die Seele verliert ihre Leuchtkraft, und ihr Bewusstsein trübt sich ein. Sie kann sich aber jederzeit dafür entscheiden, dem Licht der Liebe zu folgen. Sobald sie sich selbst vergeben und ihren selbstverursachten Zustand als erdrückend und trostlos erfahren hat, kann sie in eine höhere Sphäre aufsteigen. Sie wird von sich aus nach dem Licht höherer Erkenntnis streben und empfänglich und belehrbar sein für die Annäherung und Unterstützung von Lichtwesen aus höheren Sphären. Die Lichtwesen werden niemanden unaufgefordert beeinflussen. Sie wollen jedem einfach die Möglichkeit bieten, wieder den Weg des Lichts zu wählen. Das Licht ist immer vorhanden, auch wenn sich ein begrenzter Bereich ausgrenzt und dadurch Dunkelheit erzeugt. Sobald sich auch nur die kleinste Ritze öffnet, ist das Licht da und strahlt in die Dunkelheit.

Aus der Sicht der Seelenheimat sind kein Ereignis und keine Handlung per se „gut“ oder „schlecht“. Es sind einfach nur Erfahrungen, welche die Seele macht. Jede Erfahrung gibt ihr die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln.“

**

Durch die Behandlung fühlte sich Patrick immer lebendiger und klarer. Sein Energieniveau und sein Erinnern nahmen immer mehr zu. Er war nicht nur von Wissen erfüllt, sondern auch mit aller nur vorstellbaren Liebe.

Er war jetzt bereit, diesen Ort zu verlassen. Erstaunt stellte er fest, dass er seine Umgebung durch seine Willenshaltung, durch seine Gedankenausrichtung und durch seine Vorstellungen ständig ändern konnte. Es gab nicht nur eine Welt, es gab Milliarden verschiedene Welten, die er sich immer neu erschaffen konnte. Womit er sich beschäftigte, woran er gerade dachte und worauf er seinen Fokus legte, wurde zur Realität. In Bruchteilen eines Gedankens konnte er an jedem Ort sein, den er sich wünschte. Seine Einschränkung richtete sich lediglich nach seinem zurzeit erreichten geistigen Entwicklungsstand. Die Fortbewegung erforderte kein Nachdenken und war ganz leicht. Er reiste in „Gedanken“ bzw. durch Gedankenkraft und bewegte sich mit unfassbarer Geschwindigkeit von einem Ort zum anderen. Jeder Gedanke zeigte sofort ein unmittelbares Ergebnis. Wenn er ans Fliegen dachte, dann flog er, und wenn er daran dachte, durch eine Wand zu gehen, tat er es.

Patrick konzentrierte sich, und augenblicklich stand er am Nordrand des Grand Canyons. Er betrachtete das atemberaubende Panorama. Die untergehende Sonne erzeugte ein beeindruckendes Farbenspiel aus orange- und kupferfarbenem Licht, das die Wände des Canyons beleuchtete. Es war ein unglaublicher Anblick.

Dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Mond und fand sich augenblicklich in der kahlen Landschaft des Mondes wieder und blickte auf etwas, das wie eine große blaue Kugel aussah.

Er konnte sich jede Realität schaffen, in der er seinen Lieblingsbeschäftigungen, seiner Passion nachgehen wollte. Er konnte sich auch eine exakte Kopie der Umgebung erschaffen, die ihm von früher vertraut war. Dazu brauchte er nur diese Orte in seine Erinnerung zu rufen und gerichtete Energiestrahlen seiner Gedanken und Gefühle einzusetzen, damit die entsprechenden Bilder entstehen konnten.

Wenn er auf andere Seelen traf und sich fragte, woher er sie wohl kenne, dann projizierten sie so etwas wie einen kleinen Film in seinen Kopf. Oder sie forderten ihn auf, in seinem Kopf nach der Erinnerung zu suchen, und er sah die Bilder der gemeinsamen Erlebnisse so, als würde er einen Film ansehen, gleichsam in diesen Film eintauchen mit allen Eindrücken, die dazugehörten.

Er begegnete zum Beispiel einer bestimmten Seele, und plötzlich tauchte eine Erinnerung auf, wie er selbst als 10-jähriger Junge mit diesem Freund im Garten spielte. Sein Freund beugte sich über eine Wassertonne und fiel kopfüber in die mit Wasser gefüllte Tonne. Er steckte fest und konnte sich nicht selbst befreien. Geistesgegenwärtig zog ihn Patrick an den Beinen heraus und rettete ihm so das Leben. Patrick und sein Freund teilten diese gemeinsame Erinnerung nun noch einmal und betrachteten sie zusammen, erlebten sie wieder mit allen Sinneseindrücken und Gefühlen, die damals dazugehörten. „Mein Leben lang bin ich dir nicht mehr begegnet, lieber Patrick, und ich wollte dir all die Zeit dafür danken, dass du mir das Leben gerettet hast und ich so die Chance hatte, so vieles noch erleben zu dürfen.“ Patrick freute sich über die Worte des Freundes sehr und beide lagen sich überglücklich in den Armen.

„Achte stets auf deine Gedanken, denn alle Formen werden durch fokussierte Gedanken geschaffen, und sie sind sehr real. Das gilt für jede Dimension des Universums“, ermahnte ihn Immanuel. „Du bist immer verantwortlich für deine Gedanken, egal, in welcher Dimension du dich befindest. Du hast erlebt, dass alle Gedanken sofort zu einer Umstrukturierung deiner nicht-physischen Umwelt geführt haben. Deine Gedanken üben also einen mächtigen Einfluss auf deine unmittelbare Umgebung aus.“

***

Gibt es im Himmel Religionen?

Da sich Patrick sein Leben lang sehr stark in einer christlichen Gemeinde engagiert hatte, fragte er sich, warum er bisher eigentlich noch niemanden aus seiner Kirchengemeinde oder Glaubensrichtung getroffen hatte. Bevor er starb, hatte er fest daran geglaubt, dass er nach dem Tod in Gemeinschaft mit jenen sei, die seinen Glauben teilen. Das wurde jeden Sonntag gepredigt.

Es wurde doch gelehrt, dass Jesus kommen wird, um die Seinen zu sich zu holen. Just in dem Augenblick, als er diesen Gedanken hatte, befand er sich vor einer Kirche, die genauso aussah wie jene, die er jahrelang auf Erden besucht hatte. Ein Mann mit feierlichem schwarzem Anzug kam ihm freudestrahlend entgegen und begrüßte ihn herzlich.

„Wir haben schon auf dich gewartet, Patrick. Endlich bist du da. Komm schnell mit, der Gottesdienst geht gleich los. Dort vorne in der ersten Reihe ist dein Platz.“

Patrick wunderte sich, dass es hier einen Gottesdienst gab. Er war doch jetzt hier in seiner Heimat bei Jesus. Wozu brauchte es denn einen Gottesdienst? Wahrscheinlich erscheint Jesus ja bei dem Gottesdienst?, fragte er sich.

Kaum hatte sich Patrick hingesetzt, ertönte wunderschöne Orgelmusik, und mehrere Amtsträger schritten andächtig nach vorne zum Altar. Einige kannte er von früher. Sie begrüßten ihn freundlich mit einem Lächeln und Kopfnicken und nahmen dann neben dem Altar Platz.

Patrick sah sich um. Auch von innen glich das Gebäude aufs Haar genau der Kirche, die er von früher kannte. Einer der Priester trat an den Altar, und nach einem kurzen Eingangsgebet fing er mit seiner Predigt an. Alle Anwesenden hingen an seinen Lippen. Der Kern seiner Predigt war wie immer das Warten auf und das Kommen des Herrn Jesus.

Patrick erinnerte sich an seinen Bruder Robert. Er war der Erste in seiner Familie gewesen, der dieser Kirche vor vielen Jahren beigetreten war. Mit Feuereifer und großer Begeisterung war er dabei gewesen und versuchte infolgedessen, alle von seinem Glauben zu überzeugen. Damals war Robert verlobt gewesen, und als seine Verlobte nicht bereit war, mit ihm diesen Weg zu gehen, löste er die Verlobung und trennte sich von ihr. Fast jeden Tag ging er in diese Kirche, engagierte sich im Chor und im sozialen Bereich. Natürlich hatte er seine Mutter, seine Oma und Patrick selbst auch von seinem Glauben und dieser wunderbaren Gemeinschaft überzeugt. Später übersiedelte Robert aus beruflichen Gründen nach Deutschland und löste sich nach langen Jahren schließlich von seinem Glauben und dieser Kirche. Er ging nun seinen eigenen spirituellen Weg, hatte aber den Kontakt zu seiner Heimatgemeinde nie ganz abgebrochen. Stets besuchte er mit seiner Mutter den Gottesdienst, wenn er sie gemeinsam mit seiner Frau an ihrem Wohnort besuchte.

„Na, wie hat es dir gefallen?“, Patrick erschrak. Er war so sehr in seine Gedanken vertieft gewesen, dass er gar nicht gemerkt hatte, dass der Gottesdienst schon zu Ende war. Die Frau, die neben ihm saß, sah ihn erwartungsvoll an.

„Sehr schön. Der Gottesdienst ist ja hier genauso, wie ich ihn von früher kenne“, antwortete Patrick.

„Na klar doch. Es hat sich ja auch nichts geändert, außer dass wir keinen irdischen Körper mehr haben“, versicherte ihm die Frau.

„Ich hatte jedoch gehofft, Jesus zu sehen. Ich dachte, wir sind jetzt bei ihm“, wunderte sich Patrick.

„Nicht doch, wir warten immer noch auf sein Kommen.“

Patrick war enttäuscht und dachte an seinen Bruder. Er hatte nie verstehen können, warum Robert, der früher so missionarisch unterwegs gewesen war, plötzlich einen anderen Weg eingeschlagen hatte. Das wollte er unbedingt noch wissen, aber wie sollte er ihn denn fragen? Robert weilt doch noch auf der Erde?

„Vielleicht kann ich dir helfen.“

Patrick sah sich um – Immanuel war da.

„Das wäre schön. Diese Frage beschäftigt mich schon sehr lange.“

„Robert merkte mit der Zeit, dass es in seiner Gemeinde verschiedene Strömungen und Ansichten gab. Es herrschte die Meinung, dass man Amt und Person trennen müsse. Dies war jedoch nicht seine Überzeugung. Robert fühlte, dass jemand, der anderen in religiöser Hinsicht ein Vorbild war, dies im Privatleben ebenso umsetzen sollte. Vielen anderen ging es auch wie ihm, und so kam es zur Spaltung innerhalb dieser Gemeinde. Robert zog sich dann aber immer mehr zurück. Schließlich traf er die Entscheidung, aus der Kirche auszutreten.“

„Du meinst also, es wurde Wasser gepredigt und Wein getrunken?“

„So kann man es auch ausdrücken. Robert sagte, dass es seinem Empfinden nach in der Kirche, nicht nur in dieser, sondern generell in allen Kirchen, die er kennengelernt hatte, zu sehr „menscheln“ würde. Er wandte sich mehr dem Spirituellen im Inneren ohne Bindung an bestimmte Konfessionen zu, übte sich in Meditation, Innenschau und Yoga und beschäftigte sich weiter intensiv mit den großen Sinnfragen des Lebens: Wer oder was bin ich, woher kommen wir, und warum bin ich hier? Er hat auch gelernt, seine feinstofflichen Sinne zu schärfen und seine medialen Fähigkeiten zu erweitern. Sein Ziel war und ist es, seinen eigenen Draht zu Gott, zu höheren Energien und zu höherem Wissen zu finden.

Das Dogmatische und Missionarische hat er weitgehend abgelegt und versucht mehr und mehr, die Wahrheiten der anderen als gleichwertig zu akzeptieren. Dies ist eine seiner Lebensaufgaben. Um das lernen zu können, hat er zunächst das andere Extrem gebraucht und sich in die Energie von Missionieren und Recht-Haben begeben. Nur so konnte er schließlich begreifen, dass jeder, bedingt durch sein Wissen, sein Wesen, seine Erfahrungen und seinen Lernplan, seine eigene Wahrheit hat und alle diese Wahrheiten gleichwertig nebeneinander bestehen können. Die eine Wahrheit sticht die andere nicht aus, um es mit menschlichen Begriffen auszudrücken.

Er hat erkannt, dass es keine absolute Wahrheit gibt, weil jeder von uns nur individuell wahrnimmt. Jeder darf seine eigene Wahrheit finden.“

„Sagtest du, dass Robert gelernt hat, seine medialen Fähigkeiten zu schärfen? Dann könnte ich doch mit ihm in Kontakt treten?“

„Ja, natürlich kannst du mit ihm Kontakt aufnehmen. Bald wird es in Frankfurt einen Vortrag von einem bekannten spirituellen Medium geben. Dort hast du die Möglichkeit, über dieses Medium mit Robert direkt in Kontakt zu treten. Robert trägt sich mit dem Gedanken, mehrere Bücher über das sogenannte Leben „nach dem Tod“, über Bewusstsein und den Sinn des Lebens zu schreiben, und dabei darfst du ihm helfen und ihn inspirieren. Diese Bücher werden für bestimmte Menschen sehr wichtige Wegweiser sein, sie werden ihnen ihre Angst nehmen und ihr Bewusstsein in neue Bahnen lenken, und somit können viele Situationen auf lichtvolle Weise beeinflusst werden. Daher ist es wichtig, diese Bücher nun tatsächlich so schnell wie möglich in die Welt zu bringen.

Du kennst deinen Bruder und weißt, dass er diesen Schubs von oben braucht, um den Mut zu finden, mit seinen Gedanken, Erfahrungen und Erkenntnissen an die Öffentlichkeit zu treten. Gemeinsam könnt ihr vielen Menschen helfen, einen direkten Zugang zur Spiritualität zu finden und ihnen Hoffnung, ja, sogar die Gewissheit schenken, dass es nach dem Tod weitergeht.“

Patrick war ganz aufgeregt und konnte es gar nicht mehr erwarten, mit Robert in Kontakt zu treten und ihn bei seinen Bücherprojekten zu unterstützen.

**

Da Patrick jahrelang in einem schlecht funktionierenden Körper festgesessen hatte, wollte er sich nun endlich seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen.

„Ich möchte erst einmal meine neu gewonnene Freiheit genießen und im Meer surfen“, dachte Patrick, und im gleichen Augenblick befand er sich an einem wunderschönen weißen Sandstrand. Er nahm sein Surfbrett, das neben ihm stand, und stürzte sich genussvoll in die Fluten und genoss Wind, Salzwasser und Wellen und schwebte förmlich über dem Wasser. Wie lange er diese Freuden auskostete, konnte er nicht genau sagen, aber da es ja bekanntermaßen keine Zeit gibt, konnte er auch keine verschwenden und gab sich aus vollem Herzen seinen Gefühlen und dem Genuss hin.

Endlich konnte er auch wieder Skifahren, Fußballspielen und all die Tätigkeiten ausüben, die er früher so geliebt hatte, die ihm aber zeitlebens wegen seiner Behinderung verwehrt geblieben waren.

Im Gegensatz zur Erde schien hier alles möglich zu sein, und es gab keine Schranken für Hobbys oder vergnügliche Beschäftigungen. Jeder konnte entsprechend seiner inneren Ausrichtung und seinem Glauben seine Realität beeinflussen und mitgestalten gemäß seiner mitgebrachten Vorstellungen und Konzepte. Er beobachtete Seelen und Energiewesen, die jedes bekannte und unbekannte Instrument aus dem Nichts hervorholten und darauf spielten. Die Töne, die hier erschaffen wurden, umfassten eine wesentlich größere Skala als jene auf der Erde. Es gab Chöre, Musikgruppen, Sänger, Bands jedweder Couleur, jeder Stilrichtung. Die unfassbar schöne, vielfarbige Musik, die sie zu ihrer Freude und zur energetischen Belebung anderer hervorbrachten, hatte nichts mehr mit irdischen Maßstäben gemein und übertraf alles, was Patrick sich je hatte vorstellen können. Die Töne waren nicht nur akustisch hörbar, sondern auch spürbar, sichtbar, mit allen Sinnen genießbar.

Andere wiederum erschufen wahre Kunstwerke, Maler, Bildhauer, Künstler jeder Art konnte er staunend beobachten, jedes Material stand ihnen in unbegrenzter Menge und Variation zur Verfügung und der Kreativität waren keinerlei Grenzen gesetzt.

Die Essenz aller Kunst ist die Liebe, das wurde Patrick klar.

Sein Geistführer schaute ihm wohlwollend lächelnd zu. Er kannte dieses Gefühl der wiedergewonnenen Freiheit, denn auch er hatte schon unzählige Male auf dieser Erde inkarniert, bevor er Patricks Geistführer wurde.

***

Gut angekommen – Nachricht von drüben

Plötzlich spürte Patrick das Gefühl einer tiefen Traurigkeit, das ihn wie eine dichte, dunkle Welle erreichte. Als er genauer hinfühlte, merkte er, das waren der tiefe Schmerz und die Trauer seiner Mutter um seinen Verlust. Die beiden waren tief verbunden gewesen in diesem Leben, und ihre irdische Verbindung reichte über etliche miteinander verbrachte Leben zurück.

Er beschloss, ihr ein Zeichen zu schicken, um ihr mitzuteilen, dass es ihm gut ginge. Da er sich nicht verbal mitteilen konnte, musste er eine andere Form der Kontaktaufnahme finden. Es gab vielerlei Möglichkeiten, diese Verbindung aufzunehmen, und er überlegte, ob er vielleicht ein aufgestelltes Foto umfallen lassen oder sie den Duft seines Lieblingsrasierwassers wahrnehmen lassen sollte? Oder vielleicht sollte er lieber versuchen, mit ihr im Traum Kontakt aufzunehmen, da im Schlaf ihr Bewusstsein weitgehend „heruntergefahren“ sein würde und somit eine Kontaktaufnahme leichter wäre?

Schließlich entschied er sich für die Kontaktaufnahme über die Elektrizität, denn Elektrizität ist ein gutes Leitmedium für die Geistige Welt. Elektrischer Strom ist eine Kraft, die von der Vorrichtung abhängt, mit der sie verbunden ist. Also versuchte Patrick, diverse elektrische Geräte im Haushalt seiner Mutter, wie Radio, TV, Waschmaschine oder Licht, ein- oder auszuschalten oder das Licht zumindest zum Flackern zu bringen. Seine Versuche blieben jedoch erfolglos. Auch im Traum drang er nicht zu ihr durch.

Patrick war frustriert.

„Wieso schaffe ich es nicht, einen Kontakt herzustellen?“

„Das liegt nicht an dir, Patrick. Deine Mutter ist immer noch sehr in Schock und Trauer und daher momentan nicht empfänglich für deine Impulse. Tiefe Trauer und starke Emotionen erschweren manchmal einen Kontakt. Versuch es doch mal bei deinem Bruder Robert“, schlug Immanuel vor. „Ich glaube, da wirst du erfolgreicher sein.“

„Ja natürlich, Robert ist doch medial unterwegs!“

Tatsächlich, gleich der erste Versuch war von Erfolg gekrönt. Patrick schaffte es, sehr zum Leidwesen seines Bruders, die Elektronik seines Autos lahmzulegen. Das Fahrzeug ließ sich per Fernbedienung nicht mehr auf- und zuschließen. Das passierte Robert dreimal, und zwar ausgerechnet jedes Mal dann, wenn er seine Mutter, die fünf Autostunden entfernt wohnte, besuchte. Auch Roberts Heizung zu Hause samt Warmwasserversorgung konnte er mühelos lahmlegen, innerhalb weniger Stunden schaltete sich die Elektronik jedoch wie „von selbst“ wieder ein. Danach war der „Spuk“ zu Ende. Robert verstand die Botschaft, die Patrick damit senden hatte wollen, und freute sich von Herzen darüber und gab sie seiner Mutter weiter. Diese war natürlich zunächst sehr enttäuscht, dass Patrick sich nicht bei ihr, sondern bei seinem Bruder gemeldet hatte, doch konnte sie Patricks Lebenszeichen annehmen und fand etwas Erleichterung in ihrer Trauer um ihren geliebten Sohn.

„Roberts Schwiegermutter war nach ihrem Übergang noch erfolgreicher als du. Sie hat Tinas teure Kaffeemaschine durch plötzliche Überspannung kaputt gemacht, einen nagelneuen Fön zum Kurzschluss gebracht und die gesamte EDV im Büro ihres Sohnes lahmgelegt.“

„Da bin ich aber froh, dass ich nicht mehr Schaden angerichtet habe. Wenn ich an die stümperhaften Versuche der Kontaktaufnahme mit der Elektronik des Autos denke, dann hätte ich meinen Bruder wahrscheinlich damit zu Tode erschreckt“, entgegnete Patrick erleichtert.

***

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9783754137185
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