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Im Juni Unterzeichnung eines Freundschaftsvertrags mit dem VEB Chemische Werke Buna, in dessen Folge bis 1964 die Brigade Heinicke aus der Karbidfabrik des Buna-Werks entsteht S. 403.

Im August/September erste Einzelausstellung im Angermuseum, Erfurt. Hier wird erstmals Die Überlebenden gezeigt.

Im Herbst Eröffnung einer Operativ-Vorlauf-Akte des Ministeriums für Staatssicherheit gegen Willi Sitte aufgrund des Verdachts von § 19 StEG (republikfeindliche Hetze). Der Vorgang wird im März 1964 geschlossen.

Scheidung der Ehe mit Irmgard Kindler. Der Sohn Volkmar bleibt bei der Mutter.

1964 | Im Januar Verleihung des Kunstpreises der DDR u. a. für Die Überlebenden 24.

24.–26. März: IV. Kongress des VBK in Berlin. Willi Sitte vollzieht entgegen der Erwartung vieler Künstler eine erste Abgrenzung zu kritischen Positionen gegenüber der staatlichen Kulturpolitik innerhalb des VBK. Sitte wird als Mitglied in den Zentralvorstand des VBK gewählt.

24./25. April: 2. Bitterfelder Konferenz, auf der Walter Ulbricht neben anderen, „die in den letzten Jahren interessante Werke schufen und echte Probleme zur Diskussion stellten“, Willi Sitte für die geleistete Arbeit lobt.

Im Herbst Reise nach München und Teilnahme am III. tendenzen-Gespräch „die neue kunst. tatsachen und perspektiven der neuen gegenständlichen moderne“ sowie gemeinsam mit Gerhard Kettner, damals Dozent an der Hochschule für Bildende Künste, Dresden, nach China (Peking, Shanghai, Hangzhou und Suzhou 25 ).

Im Winter Teilnahme an der Ausstellung Unser Zeitgenosse in der Ost-Berliner Nationalgalerie mit den Gemälden Brigade Heinicke und Rufer II. Für Letzteres wird Sitte vom Ministerium für Kultur der DDR mit der anlässlich dieser Ausstellung vergebenen Ehrenmedaille „für die hervorragende künstlerische Gestaltung des Menschen der sozialistischen Gesellschaft insbesondere für sein Gemälde ‚Der Rufer‘“ geehrt.

Zum 1. November Ernennung zum Professor für Textilgestaltung durch den Minister für Kultur der DDR, Hans Bentzien.

1965–75 | MfS-Vorgang GI/IMS „Guttuso“ (keine verwertbaren Berichte Sittes). 1975 wird der Vorgang eingestellt, u. a. da Sitte zu dieser Zeit Kandidat für das ZK der SED war.

22 Willi Sitte, 1964, Privatarchiv, Foto: Barbara Meffert

23 Sittes Selbstkritik, abgedruckt im Neuen Deutschland, 08.02.1963


24 Willi Sitte im Atelier, im Hintergrund ein Teil des Gemäldes Die Überlebenden, Mitte 1960er Jahre, Privatarchiv, Foto: Walter Danz


25 Willi Sitte mit Gerhard Kettner in China, Herbst 1964, Privatarchiv


26 Sarah Kirsch (r.) zu Gast bei Willi Sitte in der Frohen Zukunft anlässlich der Eröffnung der Ausstellung der Münchener Gruppe tendenzen in der Staatlichen Galerie Moritzburg, 1966, Privatarchiv

27 Willi Sitte mit seiner zweiten Frau Ingrid Dreßler in der Frohen Zukunft, Mitte 1960er Jahre, Privatarchiv, Foto: Heinz Krüger


28 Willi Sitte (Mitte) zur Eröffnung der Ausstellung der Münchener Gruppe tendenzen in der Staatlichen Galerie Moritzburg in Halle (Saale), 1966, Kulturstiftung Sachsen-Anhalt, Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)


29 Willi Sitte mit Tochter Sarah und Ehefrau Ingrid, um 1969, Archiv Mitteldeutsche Zeitung, Foto: Hans Peter Beyer


30 Willi Sitte mit Werner Klemke (l.) und Kurt Schwaen (Mitte) auf dem Empfang nach der Verleihung der Käthe-Kollwitz-Medaille in der Deutschen Akademie der Künste, Berlin, November 1968, Archiv Mitteldeutsche Zeitung, Foto: Zentralbild/Sturm


31 Willi Sitte im Atelier, um 1967, Archiv Mitteldeutsche Zeitung, Foto: K.-H. Kraemer

1965 | Heirat mit Ingrid Dreßler 27.

Im Mai erste Einzelausstellung in der Bundesrepublik in der Neuen Münchner Galerie von Richard Hiepe (Gruppe tendenzen).

Im August erste Einzelausstellung (Handzeichnungen) in Halle (Saale) in der Kleinen Galerie der Staatlichen Galerie Moritzburg in der Großen Ulrichstraße.

Am 7. Oktober Auszeichnung mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze.

1966 | Im April/Mai erste Präsentation von Leuna 1921, das in das Eigentum der VEB Leuna-Werke „Walter Ulbricht“ übergeht, in der Ausstellung Wir lieben das Leben in Berlin anlässlich das 20. Jahrestags der Gründung der SED. Im selben Jahr beauftragen die Leuna-Werke Sitte mit dem Gemälde Leuna 1969.

Ausstellung der Münchner Gruppe tendenzen in der Staatlichen Galerie Moritzburg, vermittelt durch Willi Sitte 26/28.

Im Juni Verleihung des Münchner Burda-Preises für bildende Kunst. Willi Sitte spendet das Preisgeld für die Dokumentation Das Totenbuch von Neuengamme.

Am 7. Oktober Geburt der Tochter Sarah 29.

1967 | Auf der VI. Deutschen Kunstausstellung ist Willi Sitte erstmals mit einer umfangreichen Werkgruppe vertreten, darunter: Höllensturz in Vietnam, Meine Eltern III, Porträt Erik Neutsch, Warschauer Paar.

1968 | Auf der Ausstellung Sieger der Geschichte anlässlich der 10. Arbeiterfestspiele zeigt Willi Sitte im Juni in der Staatlichen Galerie Moritzburg in Halle (Saale) seinen Chemiearbeiter am Schaltpult.

Willi Sitte wehrt eine von der Bezirksleitung der SED abgeforderte positive Stellungnahme zum Prager Frühling zunächst ab, ändert seine Haltung in den nächsten Jahren jedoch retrospektiv. Während dieser Zeit entwickelt er die Konzeption seines Gemäldes Mensch, Ritter, Tod und Teufel.

Teilnahme am 10. Darmstädter Gespräch zum Thema „Mensch und Menschenbilder“ in der Technischen Hochschule Darmstadt. In der begleitenden Ausstellung in der Kunsthalle zeigt er sein Gemälde Die Überlebenden. Begegnung mit Renato Guttuso.

Im November Verleihung des Käthe-Kollwitz-Preises der Akademie der Künste der DDR 30.

1969 | Im Juni Aufnahme als ordentliches Mitglied der Akademie der Künste der DDR.

Im September zeigt Willi Sitte in der zentralen Ausstellung zum 20. Gründungsjubiläum der DDR Architektur und bildende Kunst im Alten Museum und in der Nationalgalerie in Ost-Berlin sein neues Werk Leuna 1969.

Im Oktober Verleihung des Nationalpreises der DDR II. Klasse für Kunst und Literatur und der Johannes-R.-Becher-Medaille des Deutschen Kulturbunds in Gold „für hervorragende kulturpolitische Leistungen“.

Im Dezember Kabinettausstellung in der Staatlichen Galerie Moritzburg in Halle (Saale) mit dem im Auftrag des Museums entstandenen Zyklus Im Geiste Lenins.

1969/70 | Wander-Einzelausstellung Willi Sitte. Malerei und Grafik in Budapest, Bukarest und Krakau.

1970 | Im April wird Willi Sitte auf dem VI. Kongress des VBK zu einem der Vizepräsidenten gewählt.

Auszeichnung mit dem Kunstpreis der Gesellschaft der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft für das Gemälde Hommage à Lenin.

Im Juni infolge der 3. Hochschulreform Berufung zum Direktor der neu geschaffenen Forschungs- und Entwicklungsstelle für künstlerische Baugestaltung an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Die Forschungsstelle wird bereits im Folgejahr wieder geschlossen.

Im Zuge der Vorbereitung des im November stornierten Auftrags vom April des Jahres für die Projektierung eines Wandbilds für die Sport- und Kongresshalle in Rostock-Südstadt Errichtung eines großen Ateliers in Plattenbauweise auf dem privaten Grundstück Willi Sittes in der Frohen Zukunft.

1971 | Zur zentralen Dürer-Tagung im April in der Karl-Marx-Universität in Leipzig wird Sittes Gemälde Mensch, Ritter, Tod und Teufel präsentiert.

Im Juni Verleihung des Kunstpreises des FDGB „für das Ölgemälde Lenin sowie für die Gemälde Freundschaft, Angela Davis, Mensch, Ritter, Tod und Teufel und die Pinsel- und Federzeichnungen Im Geiste Lenins“.

Delegierter des VIII. Parteitags der SED.

Von Juli bis September anlässlich des 50. Geburtstags erste Retrospektive in der Staatlichen Galerie Moritzburg in Halle (Saale) 32/33. Die Ausstellung wird anschließend in der Kunsthalle Rostock gezeigt. Der Katalog zur Ausstellung beinhaltet das Werkverzeichnis der bis 1970 entstandenen Arbeiten.

1972 | Ernennung zum Direktor der neu geschaffenen Sektion IV Angewandte Kunst an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.

Studienreise in die UdSSR (Moskau, Wolgograd, Uljanowsk). Umfassende Werkschau im Ausstellungszentrum des Verbands Bildender Künstler der UdSSR.

Große Einzelausstellung in der Ost-Berliner Nationalgalerie.

Die erste Monografie über sein Werk erscheint, verfasst von Wolfgang Hütt.

Im Herbst präsentiert Sitte auf der VII. Kunstausstellung der DDR in Dresden u. a. Mensch, Ritter, Tod und Teufel und Freundschaft.

Im Dezember Verleihung des Kunstpreises des Deutschen Turn- und Sportbundes in Gold für das Gemälde Schwimmer und der Ehrennadel in Gold der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft.

1973 | Zum 1. September Ernennung zum ordentlichen Professor für Malerei an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.

1974 | Auf dem VII. Kongress des VBK im Mai wird Willi Sitte zum Präsidenten gewählt 34. Das Amt behält er bis zum X. Kongress 1988.

Zum 1. September Ernennung zum Leiter einer Meisterklasse für Malerei an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle durch den Minister für Kultur der DDR, Hans-Joachim Hoffmann.

1975 | Beginn der Verbindung zu Peter Ludwig und Wolfgang Schreiner aus der Bundesrepublik. Willi Sitte ist für die beiden westdeutschen Unternehmer in den nächsten Jahren Mittelsmann für deren Wirtschaftsbeziehungen mit der DDR. Sitte profitiert von dieser Beziehung in Form von mehreren Ankäufen seiner Werke, wie z. B. Mein Atelier – Courbet gewidmet oder Strandszene mit Sonnenfinsternis.

Im April/Mai große Einzelausstellung im Kunstverein in Hamburg.

Im Juni Verleihung des Kunstpreises des FDGB „für die Gemälde Jeder Mensch hat das Recht auf Leben und Freiheit, Sieger und das Grafiktriptychon Chile wird siegen“.

1976 | Im April Verleihung des Banners der Arbeit Stufe I „für die Gestaltung der Galerie im Foyer und der Eingangshalle der Volkskammer des Palastes der Republik“ durch den Staatsratsvorsitzenden Willi Stoph.

Im Mai Delegierter des IX. Parteitags der SED.

Im Herbst große Einzelausstellung in der Kunsthalle in Lund (Schweden).

Im November positioniert sich Willi Sitte im Neuen Deutschland öffentlich gegen Wolf Biermann und für dessen Ausbürgerung 36.

1976–89 | Mitglied der Volkskammer der DDR.

1977 | Juni bis Oktober gemeinsam mit Heisig, Mattheuer, Tübke, Cremer und Jastram auf der documenta 6 in Kassel vertreten, u. a. mit Strandszene mit Sonnenfinsternis und Sauna in Wolgograd.

Fertigstellung des Monumentalwandbilds Kampf und Sieg der Arbeiterklasse in Suhl.

Im Herbst auf der VIII. Kunstausstellung der DDR u. a. mit Im Leichtmetallwerk und Mein Atelier – Courbet gewidmet vertreten. Beide Werke erwirbt Peter Ludwig.

32 Willi Sitte mit Arbeitern der Leuna-Werke in seiner Ausstellung in der Staatlichen Galerie Moritzburg, Halle (Saale), Sommer 1971, Archiv Mitteldeutsche Zeitung, Foto: Plewa


33 Willi Sitte mit Edith Brandt, Sekretärin für Wissenschaft, Volksbildung und Kultur der SED-Bezirksleitung, und Heinz Schierz (r.), Direktor der Staatlichen Galerie Moritzburg, Halle (Saale), in seiner Retrospektive ebenda, Sommer 1971, Archiv Mitteldeutsche Zeitung, Foto: Plewa


34 Willi Sitte im Präsidium des VII. VBK-Kongresses in Karl-Marx-Stadt, Mai 1974, Archiv Mitteldeutsche Zeitung, Foto: Zentralbild/Vera Katscherowski


35 Willi Sitte gemeinsam mit Mitgliedern des Komsomol und der FDJ in seinem Atelier anlässlich des III. Festivals der Freundschaft zwischen der Jugend der UdSSR und der DDR, Mai 1975, Archiv Mitteldeutsche Zeitung, Foto: Hans Peter Beyer

36 Willi Sittes offizielles Statement als VBK-Präsident zur Ausbürgerung Wolf Biermanns im November 1976, Neues Deutschland, 20./21.11.1976


37 Willi Sitte im Gespräch mit Hermann Raum, Direktor der Staatlichen Galerie Moritzburg, in seiner Ausstellung im Chemischen Institut am Weinberg in Halle (Saale), Februar 1977, Archiv Mitteldeutsche Zeitung, Foto: Hans Peter Beyer


38 Willi Sitte mit Paolo Pernzza und Madile Gambier, Italien, im Gästehaus des VBK „Haus Sonneck“ in Kleinjena bei Naumburg, Herbst 1978, Privatarchiv, Foto: Peter Kersten


39 Willi Sitte mit Bernhard Heisig, 1970er Jahre, Privatarchiv, Foto: Wolfgang Gross

40 Willi Sitte mit dem Minister für Kultur der DDR, Hans-Joachim Hoffmann, in seiner Retrospektive in der Staatlichen Galerie Moritzburg, Halle (Saale), 1981, Archiv Mitteldeutsche Zeitung, Foto: Hans Peter Beyer


41 Horst Sindermann, Präsident der Volkskammer, überreicht Willi Sitte den Vaterländischen Verdienstorden in Gold, März 1981, Archiv Mitteldeutsche Zeitung, Foto: Hans Peter Beyer


42 Willi Sitte im Gespräch auf dem X. Parteitag der SED in Berlin, April 1981, Archiv Mitteldeutsche Zeitung, Foto: Zentralbild/Mittelstädt


43 Kurt Hager, Sekretär des ZK der SED, gratuliert Willi Sitte zur Wiederwahl als Präsident des VBK auf dessen IX. Kongress in Berlin, 1983, Archiv Mitteldeutsche Zeitung, Foto: Zentralbild/Reiche


44 Willi Sitte beim Präsidenten der Republik Österreich, Rudolf Kirchschläger, in der Wiener Hofburg, anlässlich seiner Einzelausstellung im Künstlerhaus Wien, März 1984, Archiv Mitteldeutsche Zeitung, Foto: Zentralbild/Votava


45 Willi Sitte überreicht in Berlin Erich Honecker Dokumente über das Wirken des VBK, September 1984, Archiv Mitteldeutsche Zeitung


46 Werner Felfe, Sekretär des ZK der SED, überbringt Willi Sitte die Glückwünsche der Regierung der DDR zum 65. Geburtstag, Halle (Saale), Februar 1986, Archiv Mitteldeutsche Zeitung, Foto: Scholtyseck


47 Willi Sitte im Atelier, 1996, Archiv Mitteldeutsche Zeitung, Foto: Federico Gambarini

1978 | Einzelausstellung im Kunstverein Frankfurt am Main. Im Juni Verleihung des Kunstpreises des FDGB „für hervorragende künstlerische Leistungen bei der Darstellung der Arbeiterklasse und der Verwirklichung ihrer führenden Rolle in der sozialistischen Gesellschaft“.

1979 | Im Oktober Verleihung des Nationalpreises der DDR I. Klasse für Kunst und Literatur.

1980 | Fertigstellung des Monumentalgemäldes Proletarier aller Länder, vereinigt euch! für das Treppenhaus der SED-Parteihochschule „Karl Marx“ in Berlin.

1981 | Im Februar Verleihung des Vaterländischen Verdienstordens in Gold durch den Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker 41 sowie der Erich-Weinert-Medaille, Kunstpreis der Freien Deutschen Jugend, „für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der sozialistisch-realistischen Malerei und Grafik und bei der kommunistischen Erziehung junger bildender Künstler“.

Im April Delegierter des X. Parteitags der SED 42.

Im Sommer große Werkschauen zum 60. Geburtstag in der Staatlichen Galerie Moritzburg in Halle (Saale) 40 und im Zentralen Haus der Künste in Moskau.

1982 | Im September/Oktober findet mit knapp 600 gezeigten Werken in der West-Berliner Kunsthalle die von Dieter Ruckhaberle organisierte größte Einzelausstellung Willi Sittes statt.

Im Herbst auf der IX. Kunstausstellung der DDR ist Willi Sitte u. a. mit Gefahren der manipulierten Vergesslichkeit vertreten.

1983 | Im April Aufnahme als korrespondierendes Mitglied der Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, der 1984 eine Einzelausstellung im Künstlerhaus in Wien folgt 44.

1986 | Im Februar Verleihung der Deutschen Friedensmedaille des Friedensrats der DDR „für Verdienste um den Frieden“ 46.

Zum 31. Mai Emeritierung mit gleichzeitiger Erlaubnis der Weiterführung der Meisterklasse für Malerei.

1986–1989 | Mitglied des ZK der SED.

1987 | Im Herbst auf der X. und letzten Kunstausstellung der DDR u. a. mit Sie wollten nur Schreiben und Lesen lehren und der Landsauna vertreten.

1988 | Im November wird Willi Sitte auf dem X. Kongress des VBK nicht mehr als Präsident wieder-, jedoch zum Ehrenpräsidenten des Verbands gewählt. Im Folgejahr gibt er aufgrund der Positionierung zahlreicher Künstler gegen ihn seine Ehrenpräsidentschaft zurück.

1989/90 | Während der friedlichen Revolution und bis zur Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten zieht sich Willi Sitte enttäuscht aus dem öffentlichen Leben zurück und sagt zahlreiche geplante Ausstellungen ab und spricht ein Ausstellungsverbot für Ostdeutschland aus. Viele Künstler und ehemalige Freunde wenden sich von ihm ab.

1991 | Willi Sitte beendet seine Mitgliedschaft in der Akademie der Künste.

1993 | Übergabe eines Großteils des schriftlichen Vorlasses (Dokumente bis 1990) an das Deutsche Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.

Der Leihvertrag, beidseitig unterschrieben erst 1999, enthält als aufschiebende Bedingung für eine Übereignung der Archivalien eine Ausstellung in der Reihe „Werke und Dokumente“ voraussichtlich im Jahr 2001.

2000 | Der Verwaltungsrat des Germanischen Nationalmuseums steht, unterstützt vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Bayerischen Kultusminister, der geplanten Sitte-Ausstellung ablehnend gegenüber und erwirkt im Dezember deren Verschiebung in das Jahr 2003. Stattdessen soll 2001 eine wissenschaftliche Tagung stattfinden, die die Rolle Sittes im DDR-Staatsgefüge untersucht.

2001 | Erbost über die Verschiebung der in Nürnberg geplanten Ausstellung untersagt Sitte im Januar diese endgültig.

Im Frühjahr veranstalten der Hallesche Kunstverein sowie der Kunstverein ”Talstrasse“ Ausstellungen zum 80. Geburtstag des Künstlers, die dessen erste größere Ausstellungen seit der Wiedervereinigung in Ostdeutschland sind. Willi Sitte nimmt aus diesem Anlass sein 1990 verhängtes Ausstellungsverbot für Ostdeutschland zurück.

Am 21./22. Juni findet die Tagung „Kunst und Politik in der DDR. Der Fonds von Willi Sitte im Germanischen Nationalmuseum“ im Deutschen Kunstarchiv in Nürnberg statt. Im Herbst findet in Bremen, Galerie der Hochschule für Künste und Villa Ichon, die Ausstellung Deutsche Kunst und die Wende – Der Maler Willi Sitte als bewusste Reaktion auf die Nürnberger Ereignisse statt.

2003 | Eine von der Staatlichen Galerie Moritzburg in Halle (Saale) für dieses Jahr avisierte Ausstellung kommt nicht zustande.

Gründung der Willi-Sitte-Stiftung für realistische Kunst in Merseburg. Die Stiftung verwahrt den künstlerischen Vorlass Sittes.

Die von Gisela Schirmer nach auf Tonband protokollierten Gesprächen mit dem Künstler verfasste Biografie Willi Sittes erscheint.

2005 | Eine von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle geplante Ausstellung kommt aufgrund von Widerständen im Kuratorium der Hochschule nicht zustande.

2006 | Am 28. Februar wird anlässlich des 85. Geburtstags des Künstlers in Merseburg die Willi-Sitte-Galerie im Beisein von Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder eröffnet 50/51.

In den folgenden Jahren entstehen aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nur noch wenige Arbeiten auf Papier und keine Gemälde.

2008 | Im Oktober Verleihung des Halleschen Kunstpreises 52.

2013 | Am 8. Juni stirbt Willi Sitte im Alter von 92 Jahren 53.

2021 | Infolge einer massiven finanziellen Schieflage wird im Juni die Willi-Sitte-Stiftung für realistische Kunst in Merseburg aufgelöst. Ein Teil des künstlerischen Nachlasses geht zunächst als Dauerleihgabe in die Verwaltung durch das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale).

Im Winter findet im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) anlässlich des 100. Geburtstags des Künstlers im Jahr 2021 die erste Retrospektive seit der Wiedervereinigung statt.

48 Willi Sitte, 1990er Jahre, Privatarchiv


49 Willi Sitte mit dem Drucker Gerhard Günther in der Druckerei der Burg Giebichenstein, Halle (Saale), Juni 2000, Privatarchiv, Foto: Jürgen Domes

50 Blick auf die im Februar 2006 eröffnete Willi-Sitte-Galerie in Merseburg, März 2010, Imago Images

51 Willi Sitte zur Eröffnung der Willi-Sitte-Galerie in Merseburg mit Gerhard Schröder, Februar 2006, Imago Images


52 Willi Sitte zur Verleihung des Halleschen Kunstpreises mit Dagmar Szabados (l.), Oberbürgermeisterin der Stadt Halle (Saale), Bernd Göbel, Bildhauer (Mitte) und Hans-Georg Sehrt (r.), Oktober 2008, Privatarchiv, Foto: Jürgen Domes

53 Beisetzung Willi Sittes auf dem Gertraudenfriedhof in Halle (Saale), 20.06.2013, Imago Images

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9783865024831
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