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Carl von Linné

(23.5.1707–10.1.1778)

Linné schrieb über sich selbst, er sei Doktor, Professor, Ritter und Adelsherr geworden. Kein Naturwissenschaftler habe mehr Beobachtungen in der Natur angestellt als er, keiner sei ein größerer Botaniker oder Zoologe gewesen. Er habe eine ganze Wissenschaft reformiert und eine neue Epoche eingeleitet.

Der schwedische Naturforscher, der über 30 Jahre als Professor für Botanik an der Universität in Uppsala forschte und lehrte, war zweifelsohne ein herausragender Botaniker, der alle damals bekannten Pflanzenarten aufgrund eigener Untersuchungen über den Aufbau der Blüten und Früchte zu Verwandtschaftsgruppen zusammenfasste und ihnen durch seine binominale Nomenklatur eindeutige wissenschaftliche Namen zuwies. Ganz auf dem Fundament der kirchlichen Schöpfungslehre stehend, glaubte er, mit seinem Vorgehen den göttlichen Schöpfungsplan, oder – wie er sich ausdrückte – das Wunderwerk des Schöpfers, entdecken und schauen zu können. Mit dem gleichen Ziel klassifizierte er alle ihm bekannten Tiere und Steine. Am Ende seines Schaffens stand ein für die damalige Zeit umfassendes System der Natur, das zwar an die Lehre des antiken Naturphilosophen Aristoteles (384–322 v. Chr.) anknüpft, aber durch die wissenschaftliche Methodik der heutigen Lehrmeinung wesentlich näher gekommen ist. So ordnete er beispielsweise die Wale bereits bei den Säugetieren ein und scheute sich nicht, den Menschen zusammen mit den Affen in die Ordnung der Herrentiere (Primates) zu platzieren.

Die Grundlagen für diese bahnbrechende Leistung wurden bereits in Linnés früher Jugend im Elternhaus gelegt. Sein Vater Nils entstammte einer Bauernfamilie. Als er in den geistlichen Stand übertrat und Pfarrer in Småland in der kleinen Landgemeinde Stenbrohult wurde, legte er seinen elterlichen Namen Ingemarsson ab und nannte sich nach den Linden am Hof seiner Eltern Linnaeus. Er war ein leidenschaftlicher Gärtner und legte um das Pfarrhaus herum einen herrlichen Garten an. Der kleine Carl lernte die Namen der Pflanzen kennen und konnte bald die einzelnen Arten voneinander unterscheiden. In dieser Zeit reifte, sehr zum Missfallen des Vaters, sein Entschluss, sich auch zukünftig mit der Pflanzenkunde zu beschäftigen. Seine schulischen Leistungen waren eher mittelmäßig und nur durch Fürsprache seines Schwagers und ehemaligen Hauslehrers Hoek schaffte er es an die Universität in Lund, wo er mit dem Medizinstudium begann, das damals wegen ihrer medizinischen Bedeutung die Pflanzenkunde einschloss. Schon nach einem Jahr wechselte er nach Uppsala. Hier wurde man wegen seines Fleißes und seiner Pflanzenkenntnisse auf den jungen Carl aufmerksam und gewährte ihm Zutritt zu Bibliothek und Herbar. Kurze Zeit später erschien seine erste Schrift über die Hochzeit der Pflanzen, in der er immer wieder das Wunder der Schöpfung hervorhebt und seine Beobachtungen in sehr poetische Worte kleidet. Das Jahr 1735 dürfte das ereignisreichste seines Lebens gewesen sein. Der 28-jährige Linné reiste über Hamburg nach Amsterdam, seine Dissertation im Gepäck, wurde dort zum Doktor der Medizin promoviert und konnte kurz darauf mit finanzieller Hilfe eines holländischen Sponsors sein Hauptwerk, die Systema naturae, in Leiden in der ersten Auflage herausbringen. In dieses Jahr fiel auch seine Verlobung mit Sara Elisabeth Moraea, die er nach seiner Rückkehr nach Schweden 1739 heiraten konnte, nachdem sich seine finanzielle Situation durch eine Festanstellung am Marinekrankenhaus in Stockholm stabilisiert hatte. Fünf Töchter und zwei Söhne wurden zwischen 1741 und 1757 geboren.

Im Alter von 34 Jahren wurde Linné 1741 auf den Lehrstuhl für praktische Medizin der Universität Uppsala berufen. Seine besondere pädagogische Begabung und der lebendige Unterricht führten einige hundert Studenten in seine Veranstaltungen. Zahlreiche kleinere und größere Arbeiten entstanden in dieser Zeit, unter anderem das dreibändige Lehrbuch über die Heilmittel aus dem Reich der Pflanzen, der Tiere und der Mineralien mit dem Titel Materia medica. 1758 erschien der erste Band der zehnten Auflage seiner Systema naturae, der 4.326 Tierarten in stringent durchgehaltener binominaler Nomenklatur aufführt. Diese Ausgabe fixiert den Beginn der allgemeinen Anwendung der binominalen Nomenklatur in der Zoologie. Der botanische Teil erschien als Band 2 ein Jahr später.

Gleichzeitig glaubte Linné, in seinem System eine vom Schöpfer gewollte Rangordnung entdecken zu können. Auf der niedrigsten Stufe sah er die Moose. Wie einfache Häusler müssten sie sich mit den ärmsten Böden begnügen, diese urbar machen und überhaupt allen höher gestellten Pflanzen zunutze sein. Auf der nächsten Stufe stünden die Gräser. Ihr Platz sei vergleichbar mit dem der Bauern. Sie machten die Stärke des Pflanzenreiches aus. Der Adel werde durch die bunte Vielfalt der Kräuter repräsentiert. Sie verdienten es, wegen ihrer Farbenpracht, ihres Duftes und ihres Geschmackes hoch geschätzt und bewundert zu werden. Über allen Gewächsen aber stünden, den Fürsten gleichzusetzen, die Bäume. Sie böten ihren Untertanen mancherlei Schutz und Fürsorge.

In gleicher Weise verfuhr er mit dem Tierreich. Natürlich nahm der Mensch in der von Linné erkannten Stufenleiter den obersten Platz ein. Er sei der Mächtigste von allen, könne die gierigsten Raubtiere bändigen und verstünde es, alle untergeordneten Tiere und Pflanzen für sich dienstbar zu machen. Wie alle Lebewesen sei auch der Mensch ein Teil der Natur und würde in den ihm gebührenden Grenzen gehalten. Das göttliche Naturgesetz ließe Kriege und Krankheiten überall dort entstehen, wo sich die Menschen im Übermaß vermehrt hätten.

Der Schlüssel zum Erfolg seiner Arbeit war die klare und praktikable Darstellung seiner Erkenntnisse. Linné verwendete vier Kategorien: Die unterste Stufe bildete die Art. Arten wurden zu Gattungen gruppiert, diese wiederum den Ordnungen zugeteilt und die Ordnungen schließlich zu Klassen zusammengefasst. Mit der Nennung der beiden niedrigsten Kategorien – der Gattung und der Art – konnte jedes Tier und jede Pflanze von nun an genau und unverwechselbar bezeichnet werden. Genial ist dabei nicht nur die leicht überschaubare Stufenleiter, genial ist die Methode vor allem deshalb, weil hierbei Benennung und Beschreibung erstmals voneinander getrennt wurden. Aus einem Scarabaeus thorace inermi, capite tuberculato, elytris rubris, corpore nigro (Käfer mit unbewaffnetem Thorax, gekörneltem Kopf, roten Flügeldecken und schwarzem Körper) machte Linné einen Scarabaeus fimentarius mit nachfolgender Charakterisierung. Das bedeutete eine erhebliche Vereinfachung. Der Name war kurz und gut zu merken, zudem musste die Beschreibung lediglich die Merkmale zur Erkennung der Art enthalten, da alle übrigen Kennzeichen bereits mit Zuordnung zu den höheren Kategorien gegeben worden waren. Jetzt wurde es möglich, jede Art in der erforderlichen Ausführlichkeit zu beschreiben und dem System auf allen Ebenen beliebig viele neue Taxa anzugliedern.

Dieses Vorgehen wird als binominale Nomenklatur bezeichnet und ist zu einer weltweit gültigen Wissenschaftsnorm in der Biologie geworden. Alle heute bekannten 1,85 Millionen Lebewesen sind nach diesem von Linné eingeführten Prinzip unter Nennung von Gattung und Art mit einem eindeutigen wissenschaftlichen Namen belegt worden. Natürlich wurde das Prinzip im Laufe der Jahre durch Einfügen weiterer Kategorien verfeinert und teilweise durch eine trinominale Nomenklatur (Gattung, Art und Unterart bzw. Rasse) ersetzt. Zudem wird heute der Name des Autors, der die erste Beschreibung der Art veröffentlicht hat, angefügt (z.B. Scarabaeus fimentarius LINNÉ). Auch wenn viele seiner Neuerungen wenigstens ansatzweise in den zuvor erschienenen Arbeiten seiner Berufskollegen enthalten waren, setzte sich allein Linné mit seiner Art der Darstellung durch und erwarb sich damit bleibenden Ruhm.

Zwei Schlaganfälle in den Jahren 1772 und 1774 führten schließlich zur fast vollständigen Lähmung seines Körpers. Am 10. Januar 1778 wurde der bedeutendste Naturforscher des 18. Jahrhunderts von seinen Leiden erlöst. Linné wurde in der Domkirche zu Uppsala beigesetzt. Sein ältester Sohn Carl hatte bereits 1777 seinen Lehrstuhl in Uppsala übernommen, sein Nachlass aber wurde nach Erbstreitigkeiten nach England verkauft und wird von der Linnean Society of London verwaltet.

Werke

Linné, C. v., 1737: Flora Lapponica: Exhibens Plantas per Lapponiam Crescentes, secundum Systema Sexuale Collectas in Itinere Impensis. Amsterdam, 372 S.

Linné, C. v., 1746: Fauna Suecica. Stockholm, 411 S.

Linné, C. v., 1758: Systema naturae per regna tria naturae, secundum classes, ordines, genera, species, cum characteribus differentiis, synonymis, locis. 10. Auflage von Linné umgearbeitet und sehr stark vermehrt. Holmiae, 829 S.

Linné, C. v., 1770: Philosophia Botanica. In qua explicantur fundamenta botanica cum definitonibus partium, exemplis terminorum, obersavationibus ratiorum, adjectis figuris Aeneis. Wien, 364 S.

Georges-Louis Leclerc, Comte de Buffon

(7.9.1707–16.4.1788)

Mit seinem wissenschaftlichen Lebenswerk prägte dieser französische Gelehrte den Zeitgeist des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts. Seine umfassende allgemeine und spezielle Naturgeschichte gilt als einer der ersten Versuche, die Natur außerhalb religiöser Vorstellungen zu verstehen und zu beschreiben. Er beschäftigte sich eingehend mit der Entwicklung des Lebens auf der Erde und suchte nach wissenschaftlichen Erklärungen für den Wandel der Lebensformen im Laufe der Erdgeschichte. Seine Thesen dienten zahlreichen nachfolgenden Wissenschaftlern, allen voran Charles Darwin, als Orientierung für den eigenen wissenschaftlichen Weg.

Georges-Louis Leclerc, das erste der fünf Kinder, wuchs in Montbard rund 70 km nordöstlich von Dijon in beschaulicher Umgebung auf. Durch das von der Mutter eingebrachte Vermögen hatte die Familie keine Geldsorgen. Der bürgerlich geborene Vater war Jurist und für die Salzsteuer zuständig. Er nahm Buffon, ein kleines Dorf in seine Besitzungen auf und zog als de Buffon 1917 von der Provinz in die nahe gelegene Stadt Dijon. Hier fand er bald Eingang in die gehobene Gesellschaft und brachte es schließlich bis zum Mitglied des Parlaments. Sohn Georges-Louis erhielt eine gründliche Ausbildung im Jesuitenkolleg der Stadt. Wie auch sein Vater studierte er nach seinem Schulabschluss Jura und legte 1926 sein Examen ab. Danach zog er nach Angers, um hier Medizin, Mathematik und Pflanzenlehre zu studieren. Nach einem Duell musste er Angers fluchtartig verlassen und reiste nach Nantes, wo er dem jungen Duke of Kingston begegnete, der ihn mit den Schriften des Britischen Gelehrten Isaac Newton (1643–1727) bekannt machte. Gemeinsam unternahmen die beiden jungen Männer die in diesen Kreisen übliche Bildungsreise (die Grand Tour), die sie über Südfrankreich nach Italien führte. 1732 erreichten sie die »Ewige Stadt« Rom. Anschließend besuchten sie England, wo Buffon in London zum Mitglied der Royal Society gewählt wurde.

Der Tod seiner Mutter rief ihn nach Frankreich zurück, wo er sich als Privatgelehrter in Paris niederließ. Das von seiner Mutter ererbte Vermögen half ihm, sich in der Gesellschaft zu etablieren. Am 9. Januar 1734 wurde er als Adjoint-mécanicien in die Académie Royale des Sciences aufgenommen. Beeinflusst von der Lehre Newtons beschäftigte er sich mit verschiedenen Fragen zur Gravitation und zur Ballistik. Außerdem begann er spezielle forstwirtschaftliche Studien mit dem Ziel, die Marine mit besser geeignetem Bauholz zu versorgen. In seinem Geburtsort Montbard, der ihm von da an als Sommersitz diente, ließ er eine Versuchsbaumschule anlegen.

Dank seiner guten Beziehungen zu politischen und wissenschaftlichen Kreisen in Paris wurde er 1739 von König Louis XV. zum Superintendenten der Königlichen Gärten und zum Verwalter der naturhistorischen Sammlungen ernannt.

In seiner neuen verantwortungsvollen Position arbeitete er mit großer Disziplin. Schon morgens um 5:00 Uhr saß er an seinem Schreibtisch und arbeitete täglich im Durchschnitt zehn Stunden. Für seine großen Verdienste um den Jardin des Plantes wurde seine Besitzung vom König zur Grafschaft erklärt und er selbst durfte sich fortan Comte de Buffon nennen. Eine weitere große Würdigung seiner Verdienste war die Aufnahme in die Académie Française am 25. August 1753. Zudem war er Mitglied der Akademien der Wissenschaften zu Berlin und St. Petersburg.

Seine privaten Besitzungen führte er mit eiserner Hand, errichtete in Buffon ein Hüttenwerk und beschäftigte dort als erfolgreicher Unternehmer schließlich 400 Arbeiter.

Sein wissenschaftliches Lebenswerk, die Histoire Naturelle, basierte auf dem Plan, den gesamten Bestand der königlichen Sammlungen zu katalogisieren. 1749 begann er mit den Arbeiten zu dem ersten Band. 55 Jahre später war das gewaltige Werk abgeschlossen. Buffon konnte 37 Bände eigenhändig beisteuern.

Im Alter von 45 Jahren heiratete er die 20-jährige Francoise de Saint-Belin-Malain. Er hatte sie zwei Jahre zuvor im Ursulinenstift von Montbard kennengelernt. Ihr einziges Kind, ein Sohn, kam 1762 zur Welt. Das Eheglück war nur von kurzer Dauer. Francoise starb 1769. Bis zu seinem Tod am 16. April 1788 in Paris lebte Buffon allein und widmete sich seinem wissenschaftlichen Werk. Sein Sohn galt als hochintelligent und der Vater wünschte sich, dass sein Werk einmal von ihm weitergeführt werden würde. So bat er den jungen Jean-Baptiste de Lamarck (1744–1829), er möge Buffons Sohn auf seinen botanischen Studienreisen durch Europa mitnehmen. Doch der gerade 17-jährige Buffon Junior zeigte keinerlei Interesse an diesen Studien. Er bevorzugte das verschwenderische Leben in der feinen Gesellschaft, was ihn schließlich 1794 auf dem Schafott enden ließ.

Die Histoire Naturelle fasste das Wissen des 18. Jahrhunderts zusammen. Es steckt im Grunde voller Merkwürdigkeiten, weil es einerseits noch weit weg war von modernen biologischen Erkenntnissen, sich andererseits aber so weit von der kirchlichen Lehre entfernte, dass man darin durchaus Ansätze der Evolutionstheorie erkennen kann. Nicht mit den Dogmen der Kirche vereinbar war, dass Buffon das Alter der Erde auf 75.000 Jahre errechnete, sie sogar auf ein Alter von mehr als 100.000 Jahre schätzte, vielleicht wäre sie sogar älter als 300.000 Jahre. Dass ihn dies in Schwierigkeiten mit der Kirche brachte, ist nicht verwunderlich, galt doch zur jener Zeit das von Theophilus von Antiochia aus den Angaben der Bibel errechnete Datum 5529 vor Christi Geburt als das Schöpfungsjahr der Erde.

Seine These gründete dennoch auf der Schöpfungsgeschichte der Bibel, indem er den Schöpfungsakt nicht in Tagen sondern in Epochen vollzogen sah. In der ersten Epoche sei die Erde flüssig gewesen, in den folgenden Epochen habe sich das heutige Bild der Erde unter allmählicher Abkühlung mehr und mehr geformt. Die ersten Großsäugetiere wie Nilpferd und Elefant hätten in der fünften Epoche auf der noch warmen Erde gelebt. In der kühleren sechsten seien Mammuts und andere eiszeitliche Tiere aufgetreten. Die siebte und letzte Epoche schließlich gehörte dem Auftreten des Menschen.

Buffon genoss allerhöchstes Ansehen, die Histoire Naturelle gehörte zur Pflichtlektüre gebildeter Stände und war in allen bürgerlichen Stuben zu finden, so wie später das Konversationslexikon. Es förderte und prägte das unabhängige Denken im Zeitalter der Aufklärung. Für viele Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts, allen voran Jean-Baptiste de Lamarck und Charles Darwin, war es Orientierung und Anregung zugleich.

Sein Hauptwerk, zu dem er die ersten 37 Bände selbst oder zusammen mit den Koautoren, Louis-Jean-Marie Daubenton (1716–1800), Gabriel Léopold Charles Aimé Bexon (1748–1784) und Philibert Abbé Guéneau de Montbéliard (1720–1785) beisteuerte, erfuhr posthum zahlreiche Neuauflagen und Erweiterungen. Die Bände 38 bis 45 der ersten Ausgabe stammen aus der Feder von Bernard Germain Etienne Comte de Lacépède (1756–1825) und behandeln die Reptilien (Bände 38 & 39), die Fische (Bände 40 bis 44) und die Wale (Band 45). Zwischen 1799 und 1808 entstand eine 65-bändige Ausgabe, die erstmals auch Insekten, Krebstiere, Mollusken (Schnecken, Tintenfische u.a.) und Pflanzen einschloss. Die 80-bändige Ausgabe schließlich, die zwischen 1801 und 1803 herausgegeben wurde, stellt eine von weiteren Wissenschaftlern stark erweiterte und teilweise neu bearbeitete Ausgabe von Buffons Werk dar. Die deutsche Übersetzung erschien zwischen 1750 und 1788 in Leipzig und entsprach in ihrer Bandzählung weitgehend der ersten französischen Ausgabe.

Werke

Buffon, G.-L. L., Comte de, 1749–67: Histoire Naturelle, Générale et Particulaire: avec la Description du Cabinet du Roy. Paris, Bde. 1: Théorie de la terre, 2 & 3: Histoire naturelle de l’homme, 4–15: Histoire naturelle des aniamux quadrupèdes.

Buffon, G.-L. L., Comte de, Daubenton, L. J.-M., Montbeillard, Ph. G. de & l’abbé Bexon, G. L. Ch. A., 1770–1786: Histoire Naturelle, Générale et Particulaire, avec la Description du Cabinet Du Roi. Paris, Histoire Naturelle des Oiseaux I–IX. Bde. 16–24.

Buffon, G.-L. L., Comte de & Daubenton, L. J.-M., 1749–1767: Histoire Naturelle, Générale et Particulaire: avec la Description du Cabinet du Roy. Paris, Bde. 25: Théorie de la terre, introduction à l’histoire des minéraux, 26: Théorie de la terre, parties expérimentale et hypothétique, 27: Animaux quadrupèdes, 28: Histoire naturelle de l’homme, 29: Des époques de la nature, suite à la théorie de la terre, 30 & 31: Animaux quadrupèdes.

Buffon, G.-L. L., Comte de, 1766–1785: Histoire Naturelle, Générale et Particulaire, avec la Description du Cabinet Du Roi. Paris, Histoire Naturelle des Minéraux I–V. Bde. 32–37.

Conte Giovanni Antonio Scopoli

(13.6.1723–8.5.1788)

Der Tiroler Arzt und Naturforscher war ein hervorragender Kenner der Tier- und Pflanzenwelt. Er gehörte zu den ersten, die die von Linné entwickelte binominale Nomenklatur konsequent angewendet und weiter verbreitet haben. 943 Pflanzenarten und Unterarten wurden von ihm neu beschrieben.

Der Sohn eines Juristen wurde am 13. Juni 1723 in Cavalese in Tirol geboren. Er studierte Medizin in Innsbruck und ließ sich nach seinem erfolgreichen Studienabschluss zunächst in seinem Heimatort und dann in Venedig als Arzt nieder. Zwischen 1754 und 1769 arbeitete er als Arzt in einem Bergwerk der slowenischen Provinz Krain.

Da das Medizinstudium zu jener Zeit auch die Tier- und Pflanzenkunde einschloss, brachte der Arzt Scopoli die Voraussetzung mit, sich auf wissenschaftlichem Niveau der heimischen Tier- und Pflanzenwelt zu widmen. Seine in dieser Zeit zusammengetragenen, umfangreichen Sammlungen, die Grundlage für seine beiden Hauptwerke, die Flora Carniolica von 1760 und die Entomologica Carniolica von 1763, sollen 1766 durch ein Feuer komplett vernichtet worden sein.

Scopoli unterhielt einen regen Schriftwechsel mit Carl von Linné. Der stete Gedankenaustausch veranlasste ihn, die binominale Nomenklatur des schwedischen Forschers für seine eigenen Arbeiten zu berücksichtigen. Daher (und weil sie nach 1758 erschienen sind) genießen alle von Scopoli neu beschriebenen Tier- und Pflanzenarten heute Priorität.

Der Direktor des Bergwerks in Krain, bei dem er als Arzt beschäftigt war, zeigte sich unzufrieden mit Scopoli, weil er zu viel Zeit auf seine naturkundlichen Arbeiten verwenden würde. Deshalb wechselte er 1769 nach 16 Jahren Dauerstress an die Bergakademie in Schlemnitz, wo er als Professor für Chemie, Mineralogie und Metallurgie mehr Freiheiten genoss. Seine letzte Wirkungsstätte fand er ab 1777 an der Universität zu Pavia, wohin er auf den Lehrstuhl für Naturgeschichte berufen wurde. Bis zu seinem Tod am 8. Mai 1788 unterrichtete er Chemie und Botanik.

In Würdigung seiner wissenschaftlichen Leistung trägt das bei Nachtschattengewächsen verbreitete Alkaloid Scopolamin seinen Namen. Auch eine Pflanzengattung der Nachtschattengewächse, das Tollkraut (Scopolia), ist ihm gewidmet.

Werke

Scopoli, G. A., 1760: Flora Carniolica exhibens plantas Carniolae indigenas et distributas in classes naturales cum differentiis specificis, synonymis recetiorum, locis natalibus, nominibus incolarum observationibus selectis, viribus medicis. Wien, 607 S.

Scopoli, G. A., 1763: Entomologica Carniolica exhibens insecta Carnoliae indiguena et dustributa in ordines, genera, species, varietas, methodo Linneana. Wien, 420 S.

Scopoli, G. A., 1769–72: Anni historico-naturales. Leipzig, 5 Bde., 667 S.

Scoppoli, G. A., 1772: Flora carniolica; exhibens plantas Carnioliae indigenas et distributas in classes, genera, species, varietas ordine linneano. Wien, 65 S.

Scopoli, G. A., 1777: Introductio ad historiam naturalem sistens genera lapidum, plantarum, et animalium hactenus detecta, caracteribus essentialibus donata, in ntribus divisa, subinde ad leges naturae. Prag, 506 S.

Scopoli, G. A., 1783–86: Fundamenta botanica. Pavia, 174 S.

Scopoli, G. A., 1783–86: Fundamenta botanica praelectionibus publicis accommodata. Wien, 188 S.

Scopoli, G. A., 1786–88: Deliciae Flora et Fauna Insubricae, seu novae, aut minus cognitae species plantarum et animalium quas in insubria Austriaca tam spontaneas, quam exoticas vidit descripsit et aeri indici curavit. Pavia, 3 Bde., 287 S.

399
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9783843800327
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