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Читать книгу: «Glühende Retterliebe», страница 3

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Die Hauptaufgabe

Nun wollen wir ein anderes Wort aus unserem Motto betrachten, das Wort »die Hauptaufgabe«. Die Hauptaufgabe der Gemeinde Jesu Christi ist die Evangelisierung der Welt.

Wenn die Weltevangelisierung unsere alleroberste Aufgabe ist, dann sollten wir alles andere stehen und liegen lassen, wenn eine Missionskonferenz abgehalten wird, und bei jeder einzelnen Versammlung zugegen sein, sonst setzen wir ja etwas anderes an die erste Stelle und glauben gar nicht, dass sie wichtiger als alles andere ist. Durch unsere Tat beweisen wir damit, dass wir die Missionsarbeit erst an die zweite Stelle setzen.

Zweitens, steht die Weltevangelisierung wirklich an erster Stelle bei uns, dann konzentrieren wir uns mit unsern Gaben auf die Mission und überlassen es anderen, die diesen Blick und diese Erkenntnis nicht haben, ihr Geld für andere Zwecke zu geben. Es wird dann doch immer noch genug für die Arbeit in der Heimat übrig bleiben; denn es gibt immer noch Menschen, denen die Arbeit in der Heimat vorgeht. Die vielen wertvollen Werke der Inneren Mission werden doch noch genügend Unterstützung finden, da ja doch nur die kleine Minderheit an der Hauptaufgabe der Gemeinde Jesu Christi innerlich ganz beteiligt sein wird.

Setzen wir die Äußere Mission an die erste Stelle, so werden unsere Gaben für die Mission größer sein als unser Beitrag für irgendeine andere Sache. Sonst haben wir eben den allerersten Platz einer anderen Sache eingeräumt. Wir haben Geschäftsleute unter uns, von denen jeder sein eigenes Geschäftsunternehmen leitet. Nun gibt es einen Zweig in deinem Unternehmen, den du für weit wichtiger hältst als alle übrigen Zweige. Wo wirst du nun vorwiegend dein überschüssiges Geld anlegen? Doch natürlich in dem wichtigsten Zweig! Aber warum denn? Weil du den wichtigsten Zweig deines Geschäftsunternehmens am meisten ausbauen willst. Genauso verhält es sich auch mit der Missionsarbeit. Wenn die Weltevangelisierung die allerwichtigste Arbeit ist, die die Gemeinde Jesu zu leisten hat, dann sollten wir auch unser Geld in diesen wichtigsten Teil unserer Arbeit stecken. Andernfalls haben wir die Mission eben nicht an die erste Stelle gesetzt und glauben es nicht, dass die Evangelisierung der Welt die oberste Aufgabe der Kirche Christi ist. Ich kenne sehr wenige Reichsgottesarbeiter, die es wirklich glauben, dass die Evangelisierung der Welt ihre allerwichtigste Aufgabe ist.

Das führt mich zu der Feststellung, dass jede Gemeinde mehr für die Mission als für sich selbst ausgeben sollte. Das ist doch logisch! Wenn wir glauben, dass an erster Stelle die Weltevangelisierung steht, dann werden wir mehr Geld an den jenseits liegenden Gebieten anlegen, als wir für uns hier in der Heimat verbrauchen.

»Aber«, wirst du mich jetzt fragen, »wie steht es denn damit in deiner eigenen Kirche? Wie verhält sich die ›Volkskirche‹ (The Peoples Church) in Toronto, der du als Pfarrer vorstehst, in diesem Punkt? Gibt denn deine Gemeinde für die Äußere Mission mehr Geld, als sie für sich selbst ausgibt?« Ich freue mich, an dieser Stelle sagen zu dürfen, dass in keinem einzigen Jahr, seit ich Pfarrer in der »Volkskirche« bin, für unsere Gemeindebedürfnisse auch nur annähernd so viel gebraucht worden ist, wie wir auf die Missionsfelder der Erde geschickt haben.

Im Januar stellte ich unserem Rechnungsrevisor durch unseren Kassierer zwei Fragen. Erstens: »Wie viel haben wir im vorigen Jahre für uns selbst verbraucht?«

Nachdem sie die Bücher daraufhin nachgeschlagen hatten, bekam ich die Antwort: »Dr. Smith«, sagten sie, »im verflossenen Jahre haben Sie 45 000 Dollar für Ihre Arbeit in der Heimat verbraucht.«

Dann stellte ich meine zweite Frage: »Wie viel Geld wurde auf die Missionsfelder geschickt? Wie viel wurde für die Missionsarbeit aufgebracht?«

Die Antwort lautete: »In dem verflossenen Jahr haben Sie 298 000 Dollar für die Mission gegeben.«

»Das ist fein«, sagte ich. »Aber haben Sie sich auch gewiss nicht geirrt? Haben wir nicht 298 000 Dollar für uns selbst gebraucht und nur 45 000 Dollar für die Mission gegeben?«

»Nein«, sagten sie, »wir haben uns nicht geirrt. Sie haben 298 000 Dollar für die Mission gegeben und nur 45 000 Dollar für die Arbeit zu Hause verwandt.«

»Ausgezeichnet«, sagte ich darauf, »so ist es immer gewesen, und so soll es auch bleiben.« Und sollte jemals eine Zeit kommen, in der die Ältesten der ›Volkskirche‹ den Entschluss fassen würden, hier in der Heimat mehr Geld auszugeben, als an Gaben für die Missionsarbeit hinausgesandt wird, so werden sie augenblicklich mein Abschiedsgesuch erhalten. Ich wollte nicht Seelsorger an einer Kirchengemeinde sein, die in selbstsüchtiger Weise hier zu Hause mehr verbraucht, als sie in die jenseits liegenden Regionen schickt. Ich bin froh darüber, dass wir für die Mission 298 000 Dollar gegeben haben und für uns selbst nur 45 000 Dollar ausgelegt haben.

Als ich vor vielen Jahren Pfarrer an der »Volkskirche«

auf der Gerrardstraße wurde, hatte man mich über alles informiert, bis auf eine Ausnahme. Als ich dann am Sonntagmorgen meine Antrittspredigt halten sollte, kam der Kassierer mit sehr finsterer Miene auf mich zu. »Dr. Smith«, sagte er, »wir haben mit Ihnen alles besprochen, was über die Gemeinde zu sagen ist, bis auf einen einzigen Punkt.« Dann machte er eine Pause. Ich wartete, was er mir nun weiter zu sagen haben würde. Nach einem Augenblick fuhr er fort: »Diese Kirchengemeinde steckt tief in Schulden. Wir haben einige unbezahlte Rechnungen und haben nichts in der Kasse.« Dann schaute er mich erwartungsvoll an, als sollte ich jetzt meine Hand in die Tasche stecken, das Geld herausziehen, es ihm überreichen und ihn dann auffordern, jetzt spornstreichs hinzulaufen und die ausstehenden Rechnungen zu begleichen.

Stattdessen wandte ich mich um, stieg auf die Kanzel und betete im Gehen: »Herr, seit langer Zeit wollte ich es erproben, ob ein bestimmter Abschnitt in Deinem Wort sich bewahrheitet oder nicht.« »Sich bewahrheiten« meinte ich vom praktischen Gesichtspunkt aus. Ich stützte mich auf den Vers: »Trachtet am Ersten nach dem Reich Gottes (nach der Ausbreitung des Reiches Gottes über die ganze Welt), so wird euch solches alles zufallen!« An jenem Morgen hielt ich eine Missionspredigt.

Der Sonntagabend kam heran. Es war mein erster Sonntag. Eigentlich hätte ich eine evangelistische Botschaft bringen sollen, aber wieder fühlte ich mich innerlich gedrängt, über die Mission zu sprechen, und das tat ich auch. Dann bat ich die Leute, in der kommenden Woche jeden Abend wiederzukommen. Sie kamen, und am Montagabend wurde ihnen wieder eine Missionspredigt aufgetischt. Am Dienstag kriegten sie eine neue Dosis über die Mission. Am Mittwochabend mussten sie noch einer anderen Missionspredigt zuhören. Am Donnerstagabend – schon wieder Mission. Am Freitag war ihre Schar zusehends gewachsen, vielleicht trieb sie auch die Neugierde herbei, und wieder wurde ihnen eine Dosis über die Mission verabfolgt.

Ich glaube, dass sie dann wohl ihre Arme verschränkt haben und zueinander sagten: »Dieser neue Pastor, den wir da bekommen haben, ist aber doch ein komischer Kauz! Er scheint keine anderen Predigten auf Lager zu haben als nur über die Mission. Na ja, jetzt kommt bald sein zweiter Sonntag. Vielleicht hält er uns dann mal ’ne anständige Predigt, wie sich das gehört.«

Der zweite Sonntag kam herbei. Ich sehe alles noch so deutlich vor mir, als sei es gestern gewesen. Im Morgengottesdienst machte ich bekannt: »Wir halten heute drei Gottesdienste ab und werden drei Missionskollekten erheben: eine heute morgen, die zweite heute Nachmittag und die letzte heute Abend.« Da haben wohl manche von ihnen die Augen aufgerissen vor Erstaunen, aber ich hatte mein Werk einmal begonnen, unter Mithilfe eines Missionars eine Missionstagung abzuhalten, und ich wollte auch meinen Entschluss bis zu Ende durchführen. An jenem Morgen sprach ich über die Mission und ließ ein Missionsopfer einsammeln. Genauso machte ich es auch am Nachmittag und am Abend. Da war ich nun, sprach kaum ein Sterbenswörtchen über unsere Nöte in der Heimatgemeinde und nahm doch alles Geld, das ich nur von ihr bekommen konnte, für die Mission. Was war nun aber die Folge davon?

Sie bekamen solch ein lebendiges Interesse, wurden so aufgerüttelt und ringsherum wach, dass sie in immer größeren Scharen herbeiströmten. Seelen kamen zur Heilsgewissheit, und in sehr kurzer Zeit war in unserer Kirche der letzte Platz besetzt. Es dauerte nicht lange, da hatten sie die Sachlage erfasst, und sie fingen an zu geben, so viel zu geben wie nie zuvor, und innerhalb von wenigen Wochen war jede Schuld bezahlt und jede Rechnung beglichen, ohne dass kaum etwas über unsere hiesigen Verpflichtungen gesagt zu werden brauchte, und von dem Tage an bis zu diesem Augenblick haben wir das Wort »Schulden« in Verbindung mit unserem Werk und unserer Arbeit nicht mehr gekannt. Eins hatten wir gelernt: Wenn wir nur ernste Dinge an die oberste Stelle setzten, dann fing das Handeln Gottes an.

Die Not der Durchschnittskirchen besteht darin, dass bei ihnen das Pferd am Schwanz aufgezäumt wird, und dann soll der Pfarrer aufsteigen und losfahren. Kein Wunder, wenn er nicht weiß, wie er das Gefährt in Gang bringen soll. Wenn wir nur die ganze Sache umdrehen und Gottes Plan annehmen wollten, dann würden wir es schon zu etwas bringen und leicht vorwärtskommen. Trachtet zuerst nach der Ausbreitung des Reiches Gottes auf der ganzen weiten Welt, und alles andere wird euch zufallen. Gottes Programm versagt nie.

Sollte ich einmal an eine andere Gemeinde berufen werden und diese Gemeinde verschuldet antreffen, so würde ich wieder ganz genauso handeln wie vorher. Ich würde eine große Missionstagung abhalten, so viel Geld wie nur eben möglich für die Mission sammeln und dann erwarten, dass Gott mir zu Hilfe kommt und für die Verpflichtungen in der Heimatgemeinde Sorge trägt – und Gott würde mich nicht im Stich lassen. Unsere Aufgabe ist es einzig und allein, den wichtigsten Dingen den ersten Platz einzuräumen und dann zuzuschauen, wie Gott für uns handelt.

Die Gemeinde Jesu Christi

Als drittes Wort möchte ich das Wort »Gemeinde« hervorheben. »Die Hauptaufgabe der Gemeinde Jesu Christi ist die Evangelisierung der Welt.« Wenn ich an die Gemeinde denke, so meine ich die ganze Gemeinde Jesu Christi und nicht nur einen besonderen Zweig oder eine Organisation innerhalb der Gemeinde. Wir haben z. B. keinen Frauen-Missionsbund in unserer »Volkskirche«. Wir haben bis jetzt keine derartige Organisation gehabt und werden sie auch nicht einführen. Es ist nicht etwa so, als sei ich ein Gegner einer solchen Einrichtung. Ich bin Gott sogar sehr dankbar für jeden Frauen-Missionsbund. Manchmal wird das missionarische Licht nur noch in einem Frauen-Missionsbund auf den Leuchter gestellt und scheint dann von da aus in die Gemeinde; aber ich will euch in zwei Minuten beweisen, warum wir eine solche Organisation nicht gebrauchen können.

Angenommen, ich sollte jetzt eine kleine Gruppe Frauen um mich sammeln, etwa ein Dutzend oder mehr, und sollte dann zu diesen Frauen sagen: »Ihr bildet also von nun an einen Frauen-Missionsbund, und eure Aufgabe besteht in der Evangelisation der Welt. Das ist alles, was ihr zu tun habt, nicht mehr und nicht weniger, als gerade die Welt zu evangelisieren.« Was sollten wir denn dann allen übrigen Gemeindegliedern sagen und all den anderen Organisationen in der Gemeinde? Wir müssten ihnen dann sagen: »Das ist nicht die allerwichtigste Arbeit, die der Gemeinde übertragen ist, sondern nur eine Nebenaufgabe, gerade eine einzige von den vielen Verpflichtungen, die die Gemeinde zu erfüllen hat. Diese Frauen sollen sich nur darum kümmern. Sie können die Evangelisierung der Welt übernehmen, und alle anderen – besonders wir Männer –, wir wollen wirklich etwas unternehmen, was unserer Mannesehre würdig ist.«

Nein, meine lieben Freunde, so geht das nicht! Jeder Mann und jede Frau meiner Gemeinde ist Glied des Frauen-Missionsbundes, und ich sorge dafür, soweit es nur möglich ist, dass jeder von den achtzig und mehr Mitgliedern meines Chores seine und ihre Verantwortung mitträgt und dass jeder Einzelne von meinen Ältesten, Vorstehern und Diakonen, einhundertundfünfzig an der Zahl, sein Teil Verantwortung mit auf seine Schultern nimmt, dass jeder Küster, jeder Sonntagsschulhelfer und dienende Bruder, jeder Junge und jedes Mädchen sein Scherflein für die Mission gibt. Bei uns geben die Eltern nicht für die Kinder. Wir erziehen die Kinder dazu, dass sie von ihrem eigenen Ersparten geben. Wenn sie fünf oder sechs Jahre alt sind, werden sie zum systematischen Geben angehalten. Wenn sie dann größer geworden sind, haben wir keine Last mit ihnen. Dann haben sie es schon gelernt, wie man gibt.

Diese Arbeit ist viel zu wichtig, um irgendeiner Organisation übertragen zu werden. Sie ist die Aufgabe der ganzen Gemeinde, und wenn jedem Einzelnen dafür die Augen aufgegangen sind und er sich an seinem Teil dafür einsetzt, dann wird unser Ziel erreicht und unsere Aufgabe erfüllt.

Unser Motto lautet: »Jeder Christ ein Missionar!« Weltevangelisierung ist die Aufgabe der gesamten Gemeinde Jesu Christi.

Wie gehen wir zu Werke?

Wohin ich auch komme, überall stellt man mir die Frage: »Wie kommen Sie an solch hohe Kollekten? Woher kommt das Geld? Sie müssen ja eine Gemeinde von lauter Millionären haben!« – So dachte auch der Schriftleiter der Römisch-Katholischen Zeitschrift Kanadas, als er unseren Bericht in der Tageszeitung las. Er schrieb an mich und erkundigte sich, ob das der Fall sei, und als ich verneinte, war er sehr erstaunt. Er schrieb dann einen langen Artikel in seinen Römisch-Katholischen Bekanntmachungen und stellte darin fest, dass eine protestantische Kirchengemeinde, die, wie er sich ausdrückte, von einem eifrigen Pfarrer geleitet sei, mehr für die Mission gebe als alle katholischen Gemeinden von Ontario bis zur Küste zusammengenommen. »Wir sind die wahren Hüter des Glaubens und der reinen Lehre«, sagte er, »und doch lassen wir uns gefallen, dass eine protestantische Kirchengemeinde es uns noch zuvortut. Das ist eine Schande für uns!« Natürlich war es seine Absicht, die Katholiken dadurch anzufeuern, noch mehr für ihre Sache zu tun. Nein, unter uns sind keine Millionäre. In unserer Gemeinde gibt es tatsächlich keinen richtigen Wohlstand. Unsere Gaben werden von einer großen Schar von einfachen Leuten zusammengetragen.

Einmal erkundigte sich ein leitender Bruder einer größeren Gemeinschaft, der in ihrem Ausschuss für Äußere Mission tätig war, bei mir nach dem Geheimnis und wollte dann wissen, warum die Gebefreudigkeit in seiner Gemeinschaft abgenommen hätte. Ich sagte darauf: »Herr Dr. Sowieso, Sie haben die Mission in einen papiernen Plan hineingesetzt und fordern dann die Leute auf, für diesen toten, kalten Plan zu geben, und dann verteilen Sie die eingekommenen Gaben nach Ihrem Gutdünken. So kann es niemals gut gehen. Die weltweite Evangelisation ist viel zu wichtig, um in solch einen Plan hineingesetzt zu werden. Sie müssen die Mission aus Ihrem papiernen Plan herausziehen und vorne aufs Podium stellen, wo sie von allen Leuten gesehen wird. Sie müssen zurückkehren zu den großen Missionsversammlungen aus den Tagen der Freiwilligen Studentenbewegung, in der die jungen Männer und jungen Mädchen in Scharen den Missionsruf bekamen. Die Leute werden niemals nur für eine Liste geben. Sie müssen für eine Sache begeistert werden und ganz von ihr erfasst sein.« Er gab zu, dass ich Recht hatte.

Wie bekommen wir denn nun unsere Missionsopfergaben? Vielleicht sage ich am besten erst einmal, wie wir es nicht machen. Wir nehmen das Geld nicht ein durch Veranstaltung von Abendessen, von Basaren oder durch musikalische Darbietungen aller Art, durch Versteigerungen von Ramschware oder Verkäufen von gebackenen Austern; es ist nicht so, als sei ich gerade ein Gegner dieser Methoden, sondern wir wenden sie nicht an, weil nicht genug dabei herauskommt. Was tut denn ein Geschäftsmann, wenn er entdeckt, dass sich eine Arbeitsmethode nicht rentiert? Ich denke doch, dass er sie sofort abschafft, nicht wahr? Passt auf! Menschlich gesprochen bin ich für den Lebensunterhalt von 350 Missionaren verantwortlich. In jedem Monat meines Lebens muss ich über 20 000 Dollar aufbringen, oder sie müssen, menschlich gesprochen, verhungern. Wie viele Geschäftsleute tragen wohl solch eine schwere Verantwortung? Was würdest du tun, wenn du monatlich 20 000 Dollar aufbringen müsstest und wenn der Lebensunterhalt von 350 Männern und Frauen von dir abhängig wäre? Ich darf es hier bezeugen, dass Gott nicht ein einziges Mal versagt hat. Ob ich zu Hause oder auf einem ausländischen Arbeitsfeld bin, ganz gleich, ob ich Evangelisation in Großbritannien oder in Australien halte, das Geld kommt ein, und die festgesetzte, für jeden bestimmte Summe geht hinaus auf die Missionsfelder.

Wer kann mir nun sagen, ob er jemals von einer Versteigerung oder Auslosung von Ramschware gehört hat, durch die ein Gewinn von 20 000 Dollar erzielt wurde? Wenn nicht, was nützt mir dann diese Methode? Kann man mich dafür tadeln, wenn ich eine Methode ablehne, die mir nicht das einbringt, was ich brauche? Bisher kam noch kein Zukurzkommen vor. Was ich mache? Natürlich wende ich eine andere Methode an, die den notwendigen Betrag einbringt. Viele Menschen haben die Vorstellung, als sei der Gott Georg Müllers auch gestorben, als Georg Müller starb. Gott ist aber nicht tot. Der Gott Elias lebt heute noch. Er kann gar wohl das notwendige Wunder wirken. »Habe ich dir nicht gesagt, so du glauben würdest, du solltest die Herrlichkeit Gottes sehen?«

»Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.«

Seit mehr als dreißig Jahren halten wir alljährlich eine Missionskonferenz ab. Gewöhnlich dauerte sie eine Woche lang. Jetzt halten wir sie vier Wochen lang, den fünften Sonntag noch inbegriffen. Nachdem die Leute durch die Versammlungen morgens, nachmittags und abends einen Blick und ein brennendes Herz für die Mission bekommen haben, sammeln wir zum Schluss als Opfergabe eine »Glaubensverpflichtung« ein. Darin zeichnen unsere Zuhörer die Geldsummen ein, die sie im Laufe der nächsten zwölf Monate beisteuern wollen. Ob dabei wohl etwas herauskommt? Hierzu zwei Beispiele:

Ich wurde einmal von der Gemeinde in der Parkstraße in Boston aufgefordert, dort eine Evangelisation zu halten. Ich ging hin; der Zuhörerraum war dicht gedrängt voll, und viele standen noch auf den Treppen. Große Scharen von Menschen, meist junge Leute, fanden Christus. Der leitende Pfarrer, Dr. Harald Ockenga, ließ mich in sein Amtszimmer bitten. »Dr. Smith«, sagte er, »diese Kirche hat in den 135 Jahren ihres Bestehens noch nie eine Missionskonferenz erlebt. Wir hören, dass Sie alljährlich eine Konferenz abhalten. Wären Sie wohl bereit, uns in der Parkstraße eine Missionskonferenz zu halten?« Ich fragte Herrn Dr. Ockenga, wie viel Gaben in seiner Kirchengemeinde zurzeit für die Mission einkämen. Seine Antwort lautete: »Jährlich 3200 Dollar.«

Im folgenden Jahr nahm ich noch eine Reihe Missionare mit und hielt in der Kirche auf der Parkstraße eine Missionskonferenz ab. Sechs Jahre lang kam ich jedes Jahr wieder. Im Jahre 1961 gab die Kirche auf der Parkstraße über 276 000 Dollar für die Mission. Man stelle sich vor: vor wenigen Jahren 3200 Dollar und jetzt 276 000 Dollar! Und das alles als Ergebnis einer jährlichen Missionskonferenz.

Das andere Beispiel ist meine eigene Kirche. Vor über dreißig Jahren hielt ich meine erste Missionskonferenz ab. In dem Jahr betrug das Missionsopfer 3500 Dollar. Die letzte habe ich in diesem Jahr (1962) abgehalten. Das Missionsopfer betrug 325 000 Dollar. Die gesamten Gaben für die Mission belaufen sich jetzt auf weit über fünf Millionen Dollar. Solch ein Ergebnis erzielt man durch Konferenzen. Auf diese Weise bekommen die Menschen einen klaren Blick, um was es geht, und wenn ihnen erst einmal die Augen aufgegangen sind, dann kommt das Geben ganz von selbst.

Das ist gar keine Kunst, jede andere Kirche könnte das ganz genauso gut. In unserer Hand liegt es, nur dafür zu sorgen, dass jeder Einzelne mit klarem Blick diese wichtigste Aufgabe erfasst und dass alle Gemeindeglieder sich daran beteiligen. Vor einigen Jahren hatten wir je Person einen Durchschnittsbetrag von 5,– Dollar im Jahr. Das bedeutet aber bei dreitausend Gebern im Jahr eine Summe von 15 000 Dollar. Später gab jeder durchschnittlich 10,– Dollar im Jahr, das machte also insgesamt 30 000 Dollar im Jahr. Dann gab jeder durchschnittlich 15,– Dollar, das brachte also zusammen 45 000 Dollar für die Missionsarbeit ein. Und das war erst nur ein Kinderspiel. Aber sicher, fast jeder kleine Junge kann sich doch im Jahr 15,– Dollar verdienen; auf den Monat umgerechnet, macht das ja nur etwas über 1,– Dollar aus. Mein Sohn Paul stellte vor Jahren allerlei Tand her und verkaufte ihn auch, und er gab gerade so viel. Ich habe Hausangestellte in meiner Gemeinde, die mehr als doppelt so viel geben. Schließlich betrug das Missionsopfer durchschnittlich je Person 96,– Dollar. Alles, was wir zu tun haben, besteht darin, dass der ganzen Gemeinde die Augen für ihre Hauptaufgabe geöffnet werden, und wenn jeder Einzelne es gelernt hat, systematisch zu geben, so ist das Problem gelöst.

Es gibt eine Legende, die über die Rückkehr Jesu in den Himmel berichtet. Als Er Gabriel traf, sagte Er, dass Er die Ihm von Gott zugewiesene Aufgabe erfüllt hätte.

»Und was ist nun Dein Plan?«, fragte Gabriel. »Wie soll das Evangelium ausgebreitet werden? Hast Du auf Erden eine starke Organisation mit klar umrissenen Richtlinien und Plänen zurückgelassen?«

»Nein«, antwortete der Heiland. »Ich habe keine Organisation hinterlassen, nur eine kleine Schar von Jüngern, von denen die meisten aus sehr bescheidenen Verhältnissen stammen. Sie sollen der Welt die Frohe Botschaft sagen.«

»Aber für den Fall, dass sie versagen und Dich im Stich lassen«, fuhr Gabriel hartnäckig fort, »was für einen anderen Plan hast Du dann?«

»Ich habe keinen anderen Plan«, antwortete der Heiland bekümmert.

Eines Tages werden Millionen und Abermillionen aus dem Heidentum an dem Thron Gottes vorbeiziehen; voll Verachtung werden sie mit Fingern auf uns zeigen und klagen:

»Niemand hat sich um meine Seele gekümmert!«

Und dann stehen wir da, du und ich, und wir werden versuchen, uns selbst zu rechtfertigen, und werden sagen:

»Aber Herr, soll ich denn meines Bruders Hüter sein?«

Und Gott wird antworten: »Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu Mir aus Afrika, aus China und von all den Inseln im Meer.« Die Stimme des Blutes deines Bruders! Ja, und du wirst selig und gehst zum Himmel ein, aber – deine Hände sind mit Blut befleckt, das Blut all der Seelen klebt an dir, die du hättest retten können, wenn du hinaus aufs Missionsfeld gegangen wärst oder einen anderen Menschen an deiner Stelle hinausgesandt hättest.

Es ist nicht leicht, ein Wächter zu sein. »Sein Blut will ich von deiner Hand fordern.« Die Hauptaufgabe der Gemeinde Jesu Christi ist die Weltevangelisierung. Wie willst du dich dazu stellen?

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399
650,26 ₽
Возрастное ограничение:
0+
Дата выхода на Литрес:
22 декабря 2023
Объем:
192 стр. 5 иллюстраций
ISBN:
9783865064332
Издатель:
Правообладатель:
Автор
Формат скачивания:
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