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Читать книгу: «Der Jungbrunnen des Dr. Shioya», страница 2

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Wenn ich von Anfang an eine kräftige und stabile Kondition gehabt hätte, so könnte das Leben ganz zufällig diesen Schwung ausnutzen. Deshalb besäße in diesem Fall mein gesundes und langes Leben keine Allgemeingültigkeit, es wäre speziell und einzigartig, jedoch nicht als Beispiel geeignet.

Von Geburt an hatte ich aber eine schwache Konstitution. Als ich geboren wurde, war es fraglich, ob ich überhaupt überleben würde, und auch später, während meiner Kindheit und Jugend, war ich immer wieder von ernsthaften Krankheiten bedroht. Meine Gesundheit war ausgesprochen schlecht, ich hatte eine unterdurchschnittliche Kondition. Das heißt, meine jetzige Vitalität habe ich mir im Laufe des Lebens selbst antrainiert.

Da dies so ist, dürfte es auch für andere Menschen nicht schwierig sein, eine gesundheitliche Kraft ähnlich der meinen zu erlangen. Mit anderen Worten: Meine Gesundheitspraktik und die daraus resultierende, gesundheitliche Kraft besitzen Allgemeingültigkeit. Es kann also jeder sich eine Kondition und eine Gesundheit, die der meinen entspricht – nein sogar auf einem noch höheren Niveau – aneignen, und dafür kann ich mit meinem Körper bürgen.

Als die Massenmedien mich als einzigartig behandelten, antwortete ich mit etwas, allerdings berechtigter Arroganz: »Das ist zu viel Ruhm für einen Körper, ich bin nicht einzigartig. Eher bin ich der ›Vorreiter für jedermann‹«.

Damit meine ich, dass ich wahrscheinlich wirklich der Erste bin, der mit 94 Jahren einen age-shoot erreicht hat, und das mag zwar einmalig sein, aber nicht letztmalig. In Wirklichkeit ist es jedem möglich, ein solches Niveau von Gesundheit, Kondition und langem Leben zu erreichen.

Jeder Mensch besitzt ursprünglich die Möglichkeit und Fähig-keit, ein gesundes und langes Leben bis mindestens 100 Jahre zu führen. Ich bin ein Beweis für diese Wahrheit und glaube gleichzeitig fest daran. Wir sind Wesen, die von Natur aus derart ausgestattet sind, dass dies möglich ist.

In diesem Sinn kann man sagen, dass wir nicht gesund »werden«, sondern zu einer gesundheitlichen Kraft erwachen, die wir ursprünglich besitzen, die aber verborgen ist und nicht so ohne Weiteres wieder aktiviert werden kann: Wir müssen uns diese ursprünglichen Fähigkeiten wieder erarbeiten. Und dazu ist es notwendig, sich der bereits implizit vorhandenen Möglichkeiten bewusst zu werden.

Das ist die einzige Vorbedingung, um diese inhärente Kraft der Gesundheit zu wecken und so gesund an Leib und Seele zu werden. Und nicht nur Gesundheit können wir erlangen: Alles im Leben wird so in Erfüllung gehen, wie wir es uns wünschen, und es wird sogar möglich werden, ein freies Leben zu führen.

Die Kraft der Freiheit im beruflichen Bereich

Die schöpferische Kraft der Gedanken und der richtigen Atmung verwandelt das Leben so, wie wir es wollen. Die Vorstellungskraft setzt unsere Kraft in allen Aspekten von Arbeit und menschlichen Beziehungen frei, ja, sie erzeugt sogar mehr Kraft und Energie als wir selbst haben, und hilft uns, unsere Ideen zu verwirklichen.

Dazu ein Beispiel: Eine Mutter praktizierte die Methode und beide Töchter setzten sich in Einstellungstests gegen besonders harte Konkurrenz durch. Die ältere Tochter hatte sich seit ihrer Schulzeit für das Verlagswesen interessiert und hatte bereits Schülerzeitungen herausgegeben. Deshalb nahm sie an den Einstellungstests von mehr als 40 Verlagen teil, konnte aber bei keinem bestehen. So nahm sie notgedrungen eine Stelle in der örtlichen Druckerei an.

Kurz nachdem ihre Mutter begonnen hatte, die Methode in Bezug auf die Berufswünsche ihrer Tochter zu üben, fiel der Blick des Redakteurs eines großen Verlagshauses auf eine Zeitschrift, die sie während ihrer Schulzeit herausgegeben hatte, und er ermutigte sie, den Einstellungstest seines Hauses zu machen. Bei diesem Test setzte sie sich gegen mehr als 100 Mitbewerber durch und bestand auf wunderbare Weise. Sie wurde mit Sonderberichten für eine neue Zeitschrift betraut und konnte damit sofort ihre Begabungen einsetzen.

Dann – vom Lebensweg der älteren Schwester angeregt – wollte auch die bei einer Lebensversicherung angestellte, jüngere Schwester in die Medienbranche wechseln und nahm am Einstellungstest eines Verlages speziell für Berufswechsler teil. Die jüngere Schwester sagte, dass der Test furchtbar schwer gewesen war, die Chancen lagen bei 1:80, doch sie bestand und wurde angestellt.

Natürlich hatten die beiden Töchter die Fähigkeiten und einen brennenden Wunsch. Aber es ist auch wahr, dass sie es nicht aus eigener Kraft geschafft hatten, sondern erst als ihre Mutter ihre Vorstellungskraft und die Kraft des Atems darauf richtete. Das gab der Entfaltung ihrer Möglichkeiten einen enormen Schub.

Ein weiteres Beispiel in dieser Richtung ist ein Kalenderverlag, der in den Strudel der Rezession geriet und dessen Umsätze dramatisch zurückgegangen waren, der sich aber ebenfalls durch die Kraft der Visualisierung erholte.

Dieser Verlag bietet außer den Kalendern auch die Anfertigung von PR-Broschüren für Firmen und das Fotografieren von Werbefotos an. Solche Dienstleistungen sind von einer Rezession besonders betroffen, denn in den großen Firmen werden die drei Kostenbereiche Werbung, Fahrtkosten und Repräsentation in konjunkturschwachen Zeiten als Erstes gekürzt.

So gingen auch die Bestellungen bei dieser Firma drastisch zurück. Täglich zerbrach man sich den Kopf, wie man aus der Geschäftsflaute wieder herauskäme, die Vertreter liefen sich die Hacken wund, aber nichts half. Dann erfuhr der Geschäftsführer dieser Firma, dass ich einen Vortrag mit dem Thema »Methoden zur Befreiung aus der Rezession« halten würde.

Aus Termingründen konnte er zwar nicht selbst zum Vortrag kommen, aber er schickte einen Bekannten mit dem Auftrag, gut zuzuhören. So wie ich es an jenem Tag gesagt hatte, stellte sich der Geschäftsführer beim Üben der schöpferischen Kraft der Gedanken und der richtigen Atmung deutlich vor: »Arbeit kommt, sie kommt ganz bestimmt.« Er begann sich in lebhaften Farben vorzustellen, wie er mit seiner Arbeit sehr beschäftigt wäre.

Mit Beginn dieser Praxis nahmen plötzlich die Anfragen zu. Wenn er es sich, bevor er mit der Arbeit anfing, lebhaft vorstellte, so kam an diesem Tag Arbeit herein. Natürlich gab es auch Tage, an denen keine Aufträge kamen, aber er hatte gelernt, positiv darüber zu denken: »Das heißt, dass Arbeit, welche die Firma negativ belasten würde, nicht kommt.« Der Geschäftsführer freute sich über diese Wirkung der Methode.

Selbstheilung bei Hepatitis C

Ein wesentliches Anwendungsgebiet meiner Methode, durch die schöpferische Kraft der Gedanken und der richtigen Atmung die unerschöpfliche Kraft des Universums zu aktivieren, ist natürlich der Bereich der Gesundheit. Dazu ein kurzes Beispiel:

Eine Frau berichtete mir, dass sie sich mit Hepatitis C infiziert hatte, aber durch das Üben der Methode, diese Krankheit überwand. Sie hatte vor fünf Jahren von ihrem Arzt erfahren, dass sie diese Krankheit hatte. Er meinte: »85 Prozent der Fälle von Leberkrebs kommen von Hepatitis C. Aber da sie sich nur langsam entwickelt, achten Sie genau auf Ihre Gesundheit.«

Sie war schockiert von den Worten des Arztes, aber sie hatte vorher bereits meinen Vortrag gehört und wusste von der schöpferischen Kraft der Gedanken und der richtigen Atmung. Bis dahin war sie relativ gesund gewesen und hatte die Methode nicht praktiziert, aber nach dieser Eröffnung begann sie, sie zu üben. Der Erfolg zeigte sich zunächst in einer stabilen Psyche.

»Es gibt auch Menschen, die trotz Hepatitis C keinen Krebs bekommen. Es wäre ja gut, wenn ich zu diesen Menschen gehören würde. Und selbst wenn ich Krebs bekommen sollte, reicht es, das Fortschreiten aufzuhalten, sodass ich ein langes Leben habe.«

Sie lernte so, positiv in die Zukunft zu denken. Und dann strengte sie sich an, sich die Form einer gesunden Leber vorzustellen. Da sie eine Ausbildung als Ärztin für Akupunktur und Moxibustion hatte und sich auch mit westlicher Medizin beschäftigt hatte, wusste sie genau darüber Bescheid, wie eine gesunde Leber aussieht und wie sie sich verändert, wenn sie krank wird.

Eine gesunde Leber ist eckig, wenn sie aber von Hepatitis befallen wird, erscheinen die Ecken bei der Ultraschalluntersuchung abgerundet. Wenn sich der Zustand einer Leber verändert, verändert sich entsprechend ihre Form. Da sie davon wusste, war es für sie leicht, sich deutlich eine gesunde Leber vorzustellen, und das half gewaltig bei der Heilung der Hepatitis.

Als sie sich etwa drei Jahre später wieder untersuchen ließ, war die Menge der Viren sehr stark zurückgegangen und auch der Basiswert, der Hepatitis anzeigt, hatte sich auf einen dem Normalwert sehr nahen Wert verringert.

Sie war über diese Wirkung sehr erstaunt, beschloss aber nun, sich auch an die Heilung des Heuschnupfens zu wagen, an dem sie bereits seit 30 Jahren litt. Jedes Jahr, wenn es Frühling wurde, musste sie ständig niesen. Es juckte stark in der Nase und war sogar so schlimm, dass sie Fieber bekam und zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt gehen musste. Wenn sie nach draußen ging, konnte sie nicht auf Spezialmütze, Mund- und Nasenschutz sowie Brille verzichten. Es war eine lästige Sache, für die es keine wirklich helfende Arznei gab, sodass sie nichts anderes tun konnte, als es zu ertragen und auf das Ende der Jahreszeit zu warten. Sie visualisierte sich nun selbst, wie sie ohne Brille und Mund- und Nasenschutz draußen herumspaziert. Das führte zu unmittelbaren Ergebnissen und die Symptome des Heuschnupfens verschwanden vollständig.

Jetzt ist diese Dame sogar eher dankbar dafür, dass sie einmal Hepatitis hatte, weil ihr dies die Gelegenheit gegeben hatte, die schöpferische Kraft der Gedanken und der richtigen Atmung zu üben. Sie ist überzeugt davon, wenn sie keine Hepatitis bekommen hätte oder die Krankheit nicht so schlimm gewesen wäre, hätte sie nicht täglich die Methode geübt. Schwere Krankheiten bieten also auch die Chance, sein Leben besser und gesünder zu führen, und so kam sie zu dem Schluss, dass es nichts Unnützes im Leben gibt. Außerdem hatte sie während der Übungen das Gefühl und die innere Gewissheit erhalten, dass der Mensch in seinem Leben von einer höheren Existenz beschützt wird.

In letzter Zeit wird übrigens eine Heilmethode propagiert, bei der Krebs mittels Visualisierungen geheilt wird. Man stellt sich dabei vor, dass die als Killer-Zellen bezeichneten Zellen des Immunsystems die Krebszellen auffressen. Dies stärkt das Immunsystem des Patienten und ist als wirksames Heilmittel gegen Krebs bestätigt worden. So stark ist die Vorstellungskraft!

Ich werde in den nächsten Kapiteln noch auf die Anwendungsmöglichkeiten meiner Methode genauer eingehen, merken Sie sich aber bitte, dass der Schlüssel für die Aktivierung der Kraft des Universums darin liegt, dass man »inständig darum bittet«. Worum man inständig bittet, das geht in Erfüllung. Mit der Kraft der Visualisierung und der richtigen Atmung kann man in Freiheit leben und seine Möglichkeiten stark erweitern.

Es ist die Bestimmung von mir altem Mann, dieses Wissen weiterzugeben.

Die Kraft der Vorstellung
Zwei Beispiele

Obwohl ich Arzt bin, habe ich an mir selbst erfahren, dass der Graue Star ohne ärztliche Hilfe geheilt wurde.

Trotzdem ich gesund bin, altere ich natürlich auch. Zu einem gewissen Grad entkomme auch ich nicht den Phänomenen, die das hohe Alter so mit sich bringt. Etwa mit 85 Jahren fühlte ich, wie meine Sehkraft nachließ. Als ich mich von einem Arzt untersuchen ließ, da war doch tatsächlich meine Augenlinse trübe. Mit der Diagnose »Grauer Star« empfahl man mir eine Operation.

»Gibt es keine andere Heilmethode außer einer Operation?«

»Nein, die gibt es nicht.«

Der Arzt sagte es in einem Tonfall der Selbstverständlichkeit. »Ach so?«, lachte ich und ging nach Hause. Danach ging ich nicht mehr zum Arzt. Wie kam das? Nun, während ich täglich die Methode übte, entwickelte ich die gedankliche Vorstellung, dass der Graue Star geheilt würde, dass er bereits geheilt sei, dass er vollständig geheilt sei, und malte es mir öfters aus, wie er vollständig geheilt wäre.

Währenddessen konnte ich fühlen, wie meine Sehkraft allmählich zurückkehrte. Und als ich mich dann von einem anderen Arzt untersuchen ließ, da sagte er, dass geringfügige Symptome eines Grauen Stars zu sehen seien, aber er sei im Anfangsstadium. Er war nicht im Anfangsstadium. Er war auf dem Weg der Heilung. Ich ließ mich natürlich nicht operieren und jetzt ist der Graue Star komplett verschwunden.

Kurz darauf begann ich von Prostatavergrößerung geplagt zu werden. Ich konnte schlecht urinieren und hatte ständig das Gefühl einer vollen Blase. Ich übte genauso wie beim Grauen Star die Methode, stellte mir vor, dass die Prostata geheilt sei, aber dies zeigte keine guten Ergebnisse, die Symptome wurden allmählich schlimmer, und als ich neunzig Jahre alt war, kam fast kein Urin mehr.

Jedes Mal, wenn ich urinieren wollte, tröpfelte es nur, und ich verbrachte meine Zeit auf der Toilette vergeblich. Warum wohl? Nachdem ich hin- und her überlegt hatte, wusste ich endlich, warum: Die Stärke der gedanklichen Vorstellung und die Art und Weise, in der ich mir die Vision ausmalte, reichten nicht aus. Mir wurde klar, dass die Vorstellungskraft in der Intensität, die für den Grauen Star gereicht hatte, nicht für die Heilung der Prostata genügte.

Also verstärkte ich die gedankliche Vorstellung diesmal noch mehr, behauptete, dass ich geheilt sei, und konzentrierte mich auf die Vision, dass der Urin sich mit voller Kraft in einem starken Strahl ergießen würde. Und was passierte dann? Am nächsten Morgen kam erst ein Strahl, so dünn wie ein Baumwollfaden, der dann aber immer dicker wurde, und nach einer Woche war auch dies völlig geheilt.

Ich habe eine Alterskrankheit, von der man sich sonst ganz sicher nicht von alleine erholt, allein mit der Atemtechnik und der starken Kraft der gedanklichen Vorstellung völlig geheilt. Noch dazu als Neunzigjähriger. Ich wurde sogar von einem Urologen lautstark als Lügner bezeichnet. Wenn man von seinem Allgemeinwissen oder von seinem medizinischen Wissen ausgeht, ist das durchaus verständlich. Es dürfte auch nicht wenige Leser geben, die eine derart rasche Heilung kaum glauben können.

Es geht mir auch nicht darum, Wunder zu beweisen, aber Medizin und Chemie haben nicht das Wissen der gesamten Welt für sich gepachtet und es gibt viele Phänomene, die sich der rationalen Erklärung auf der Grundlage unseres derzeitigen Wissensstandes entziehen. Man kann die Tatsache, dass sich Krankheiten durch Vorstellungskraft bessern, nicht einfach als Lüge und Aberglauben abtun. Sagt man nicht im Japanischen, dass die Krankheit aus dem Geist (Ki) kommt? Wenn dem so ist, so ist es überhaupt nicht unverständlich, dass sie auch mit Vorstellungskraft geheilt werden kann.

Glaube und Visualisierung

Gewiss kann man auch den Placebo-Effekt mit der Kraft der Gedanken erklären. Placebos sind Scheinmedikamente und man hat in vielen Versuchen nachgewiesen, dass sich wirklich eine Heilwirkung zeigt, wenn der Patient glaubt, es sei ein echtes Medikament und es einnimmt.

Bei einem psychologischen Test sagte man Krebspatienten, die nur noch ein halbes Jahr zu leben hatten, mit dem Einverständnis der Familie, dass die Diagnose des Arztes falsch sei und es sich nur um eine leichte Erkrankung handle. Außerdem habe man ein wunderbares neues Medikament entwickelt: Wenn sie das einnähmen, würden sie geheilt. Da die Patienten an diese zwei Punkte fest glaubten, besserte sich ihr Befinden dramatisch, obwohl sie ein in Wirklichkeit unwirksames Medikament bekamen.

Es ist auch erwiesen, dass sich große Unterschiede in der Wirkung zeigen, je nachdem, ob der Patient es widerwillig nimmt: »da es ja doch nichts hilft«, oder ob er es mit einer optimistischen Vision: »das wirkt ja toll«, einnimmt. Wie zum Beispiel mit dem Gedanken, dass es auf jeden Fall wirken würde, da es ja von dem vertrauenswürdigen Arzt A kam. Wenn die Patienten so dachten, verstärkte sich die Wirkung um das Doppelte und Dreifache bei der Einnahme.

Diesen Placebo-Effekt kann man aber auch medizinisch mit der Funktion der natürlichen Heilungskraft des menschlichen Körpers erklären. Wenn man mit einer guten Vision und einer starken gedanklichen Vorstellung das Medikament einnimmt, werden die wichtigsten Organe des Immunsystems angeregt und ihre Funktionen werden aktiviert. Diese Nachrichten werden von den Nerven verbreitet, die Anzahl der Lymphozyten im Blut wird erhöht, die Immunkraft gegen die Krankheit wird verstärkt und man schlägt den Weg der Besserung ein.

Die natürliche Heilkraft, mit welcher der Mensch von Geburt an ausgestattet ist, ist viel stärker, als die Menschen selbst denken: Sie hat die Kraft, alle möglichen Krankheiten zu besiegen. Um allerdings diese natürliche Heilkraft in Bewegung zu setzen und genügend Wirkung auszulösen, muss man im tiefsten Herzen daran glauben. Man kann also durch die Kraft der Visualisierung auch ein »Wunder« aus sich selbst herausholen.

Der Placebo-Effekt wird somit durch Gedanken und Visualisierung hervorgerufen, und der Grad der Wirkung hängt auch von der Stärke der gedanklichen Vorstellung ab. Es gibt Menschen, die Erfolg haben und solche, die keinen haben, obwohl sie sich genauso anstrengen. Das kommt häufig in der Welt vor, aber es wäre falsch, dies als eine Frage von Glück oder Pech abzutun.

Wie sehr man daran glaubt oder nicht, das unterscheidet Erfolg von Misserfolg. Menschen, die viel Glück haben und deren Wünsche in Erfüllung gehen, haben oft eine doppelt so starke gedankliche Vorstellungskraft. Es sind Menschen, die den Placebo-Effekt im Leben gut verstanden haben.

Wer höher als in den zweiten Stock hinauf will, erschafft sich eine Leiter, anders ausgedrückt: Wenn ein Wunsch in Erfüllung gehen soll, ist es wichtig, dass man inständig darum bittet und sich das zu erreichende Ziel mit aller Kraft vorstellt.

Ein starker Glaube kann selbst das Wetter verändern

Die Aborigines, die Ureinwohner Australiens, nehmen auch bei langen Wanderungen durch die Wüste wenig Wasser mit und keine Nahrungsmittel. Es heißt, dass sie durch Gebete und gedankliche Vorstellungen jedes Mal das Nötige finden.

Sie beten zum Himmel, dass er ihnen auch heute wieder Speise geben möge und visualisieren zum Beispiel einen Vogel und genau dann kommt ein Vogelschwarm geflogen. Sie fangen einige Vögel und so haben sie Nahrung für den Tag. Deswegen glauben die Aborigines fest und ohne Zweifel daran, dass die Vorstellung sich ganz sicher erfüllt. Und man kann behaupten, dass sie deshalb die Fähigkeit haben, ihre Vorstellungen zu verwirklichen.

Manche mögen sagen, das sei eine nur diesen Aborigines eigene Fähigkeit, doch ich bin anderer Meinung. Auch wir hatten früher diese Vorstellungskraft, aber jetzt haben wir sie verloren. Nein, wir haben sie nicht verloren, wir haben sie nur vergessen. Könnte man also diese schlafende Fähigkeit aufwecken und aktivieren, so sollte es möglich sein, dass auch wir unsere Vorstellungen verwirklichen können.

Das ist schon zwanzig Jahre her – als ich etwa 75 Jahre alt war, habe ich zusammen mit meiner Frau eine Reise in die Schweizer Alpen gemacht. Es war eine wunderbare Reise bei schönstem Wetter, aber aus irgendeinem Grund war nur an dem Tag, an dem wir den Mont Blanc besichtigten, der Himmel mit dicken Wolken verhangen. Jedenfalls stiegen wir bis zur Aussichtsplattform hinauf, wo wir in dichte Wolken eingeschlossen waren und die Sicht gleich Null betrug, und außerdem war es schrecklich kalt.

Die meisten, auch meine vor Kälte zitternde Frau, gaben vorerst auf und beschlossen mit enttäuschten Gesichtern wieder abzusteigen. Nur ich blieb dort oben. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die absolute Gewissheit, dass in Kürze die Wolken aufreißen würden. Es war fast eine Überzeugung, die noch stärker als eine Visualisierung oder gedankliche Vorstellung war.

»Es kann nicht sein, dass, wo ich jetzt hier bin, der höchste Berg der Alpen, der Mont Blanc, nicht seine majestätische Größe zeigen sollte.«

Ich steigerte mich in diesen ziemlich unbegründeten Gedanken hinein. Allerdings wusste ich aus meinen bisherigen Erfahrungen, dass ein solches Hineinsteigern in Gedanken manchmal zur Erfüllung führt. Als ich dann schließlich doch absteigen wollte, hielt mich ein Ehepaar, mit dem ich mich während der Reise angefreundet hatte, zurück: »Warten Sie doch noch ein bisschen, es müsste gleich aufreißen.« Auch dieses Ehepaar hatte sich schon lange auf die Alpenrundreise gefreut und sich intensiv darauf vorbereitet und so wünschten sie es sich ebenfalls sehnlichst.

Also blieb ich noch und kaum zwei bis drei Minuten später begannen sich die Wolken nach unten zu bewegen, als ob sie vom Himmel gedrückt würden. Während ich das be-obachtete, eröffnete sich mir ein kurzer Ausblick und wenig später breitete sich ein wolkenloser Himmel über uns aus, und genau vor uns zeigte sich der majestätische Anblick des Mont Blanc. Wir waren sprachlos und in diese herrliche Aussicht vertieft.

Als ich plötzlich nach unten sah, war ich wieder erstaunt. Die Wolkenwand, die uns vorhin eingeschlossen hatte, bildete nun unter uns ein weites Wolkenmeer. Aus dem Wolkenteppich ragten hier und dort die einzelnen Spitzen des Matterhorns und anderer Berge heraus. Auch diese Landschaft war so großartig und schön, dass sie kaum von dieser Welt sein konnte. Mit angehaltenem Atem genossen wir eine Weile den Anblick.

Ich glaube, dass dies ein wunderbares Geschenk des Mont Blanc an mich und dieses Ehepaar war, so wie die Natur die Gebete der Aborigines beantwortet und ihnen Nahrung gibt. Die Natur antwortete auf den festen Glauben, dass wir unbedingt den Mont Blanc sehen wollten, dass die Wolkendecke bald aufreißen würde und dass es unmöglich nicht aufklaren könne.

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9783867287616
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