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4 Museum für Fluss und Mensch
Troisdorf: Fischereimuseum Bergheim an der Sieg

Wer beim Wort »Fischereimuseum« an einen in die Jahre gekommenen, holzvertäfelten Altbau mit einem Sammelsurium angestaubter Exponate denkt, wird im Fischereimuseum Bergheim an der Sieg angenehm überrascht sein: Großzügig, licht und modern präsentiert sich das Gebäude. Hier wird die über 1000-jährige Geschichte des Fischerlebens an der Sieg wieder springlebendig und im wahrsten Sinne des Wortes »be-greifbar«.

Einst galt die Sieg als einer der fischreichsten Flüsse Deutschlands. An manchen Tagen seien die Fischernetze so schwer gewesen, dass man sie kaum aus dem Wasser hieven konnte, weiß Gerd Stöcker. Auch der Artenreichtum galt als einmalig: Zander und Hecht, Schleie und Lachs, Karausche, Barsch und Karpfen und viele andere tummelten sich hier. Und dann geht da noch das Gerücht von einem 2,20 Meter langen Wels …

Besondere Bedeutung in der Region hatte der Aalfang, der umfassende Kenntnisse und eine gute Fangtechnik erforderte. Ein historisches Aalfangboot, Aalschokker genannt, liegt heute unterhalb des Museums im Diescholls, einem Altarm der Sieg, vor Anker. Als eines von vier Schiffen gehörte die Maria Theresia der Fischerfamilie Mertens, die es durch Schenkung dem Museum vermachte.

Die Geschichte dieser Bergheimer Fischerfamilien lässt sich weit über tausend Jahre zurückverfolgen. Im Laufe der Jahrhunderte schlossen sie sich zu einem zunftähnlichen Verbund zusammen – der Fischerei-Bruderschaft zu Bergheim an der Sieg. Heute, nach mehr als 1.030 Jahren, zählt sie noch über 300 Mitglieder. Zwar gibt es keinen berufsmäßigen Fischfang mehr, doch die Fischerei-Bruderschaft pflegt weiterhin ihre Traditionen und den Naturschutz. Die traditionelle Flussfischerei der Bruderschaft zählt seit dem Jahr 2016 zum Immateriellen Kulturerbe in Deutschland. Das seit 2010 existierende Museum wird vom Förderverein des Fischereimuseums betrieben und von der Fischerei-Bruderschaft ehrenamtlich unterstützt. Dank umfassender Gewässerschutzmaßnahmen tummeln sich auch wieder Lachs und Meerforelle, Zander, Barsch und Aal in der Sieg wie eh und je.

Das Museum bietet ein umfassendes Veranstaltungsprogramm für die ganze Familie, etwa jahreszeitliche Wanderungen und originelle Mitmachaktionen für kleine Forscher und Bastler.


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Fischereimuseum Bergheim an der Sieg

Nachtigallenweg 39

53844 Troisdorf-Bergheim

0228 94589017

www.fischereimuseum-bergheim-sieg.de

5 Fährmann, hol über
Troisdorf: Siegfähre bei Bergheim

Früher gab es zahlreiche Fährverbindungen an den Ufern der Sieg. Heutzutage ist nur noch eine einzige erhalten geblieben: die Einmann-Gierfähre St. Adelheid, die die Städte Troisdorf-Bergheim und Bonn-Geislar verbindet. Ihr Prinzip ist so simpel wie clever: Angetrieben von der Strömungskraft, gleitet das Boot an einem quer über den Fluss gespannten Drahtseil entlang. Mit einem großen Heckruder wird gesteuert. Bei niedrigem Wasserstand wird mit einer Stake nachgeholfen. Die St. Adelheid ist die letzte noch betriebene Einmann-Gierfähre Deutschlands.

Über 40 Jahre lang beförderte Mathias Mertens Fahrgäste über die Sieg. Früher, bevor die nahe Brücke gebaut wurde, waren es vor allem Handwerker, die er von Troisdorf in den Bonner Stadtbezirk übersetzte, hat er mir einmal erzählt. Morgens um 5.30 Uhr ging die erste Fahrt, abends um 22.30 Uhr die letzte; nur bei Hochwasser oder bei schwerem Eisgang, wie zuletzt 1972, blieb die Fähre außer Betrieb.

Viele Hochzeitsgesellschaften hat er damals übergesetzt und immer musste er mit aufs Bild. Auch die Staatsoper von Shanghai hatte er zu Gast und natürlich die Politprominenz, vor allem zu alten Bonner Hauptstadtzeiten, aber auch später: Bundeskanzler Schröder etwa oder Norbert Blüm. Dann war da mal der Tag der Nackten, eine Horde unbekleideter Menschen, gefolgt von einem Fernsehteam …

Schon einmal bildete Mathias Mertens das Schlusslicht: Er war der letzte berufsmäßige Aalfischer auf dem Rhein; »sein« Aalschokker liegt heute vor dem Fischereimuseum vor Anker. Als ihn die zunehmende Wasserverschmutzung zum Aufgeben zwang, wurde er Fährmann. 2015 ist »Mertens Mattes«, wie seine Freunde ihn nannten, verstorben, doch »seine Fähre« geht noch immer. Heute hat Gabriel Gojic das Heckruder in der Hand. Etwa eineinhalb Minuten dauert die Flussüberquerung, pro Fährfahrt können etwa 20 Personen befördert werden.

Der Fährbetrieb geht in der Regel von Ostern bis zum Tag der Deutschen Einheit.


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Siegfähre

Zur Siegfähre

53844 Troisdorf-Bergheim

6 Ein Biergarten mit Fährverbindung
Troisdorf: Gaststätte Zur Siegfähre bei Bergheim

Direkt an der Siegfähre in Troisdorf-Bergheim liegt die gleichnamige Gaststätte. Der große Biergarten mit herrlichem Blick auf den Fluss ist erste Anlaufstelle für Spaziergänger und Radfahrer, die in den Sieg­auen unterwegs sind. Auch viele Stammgäste aus der Region kommen immer wieder gern in das 1923 erbaute Lokal, das seit 1973 von der Familie Adscheid geführt wird.

Auf einem Grünstreifen zwischen Gaststätte und Flussufer liegt heute die alte dunkelgrüne Gierfähre Sieglinde, die seit Ende der 1940er-Jahre ihre Dienste tat. 2005 wurde sie durch ein neues, größeres Boot mit Aluminiumrumpf ersetzt, doch noch immer ist es etwas Besonderes, im Biergarten oder in den verglasten Innenräumen oberhalb des Flusses zu sitzen und dem Fährbetrieb zuzuschauen. So schön, so schlicht: Das Interieur des Gasthauses muss ohne großen Schnickschnack auskommen, denn alljährlich im Oktober heißt es einpacken und ausziehen. Dann wird das Gebäude komplett leergeräumt. Fast so sicher wie das Amen in der Kirche ist nämlich das winterliche Hochwasser, das nur einmal ausblieb, seit die Familie Adscheid die Gaststätte übernahm.

Herrscht wieder einmal »Land unter«, so steht das Wasser nicht selten bis zum Dach – ein spektakulärer Anblick und immer wieder ein beliebtes Fotomotiv. In der Konsequenz bedeutet dies für Alexander und Petra Adscheid jedoch alle Jahre wieder, bevor sie im Frühjahr in die neue Saison starten: komplett renovieren und streichen. Die Gastronomen nehmen es mit erstaunlicher Gelassenheit hin. Das Hochwasser gehört eben dazu, dafür genießt man die einmalige Lage. Das sahen bereits Alexander Adscheids Eltern so, die das Lokal zuvor führten. Damals bestand es allerdings nur aus einem überdachten, nach allen Seiten offenen Innenraum. Doch als die Theke an Ostern im Jahr 1975 komplett einschneite, schien die Zeit reif für den Ausbau. Seither können die Gäste auch bei schlechter Witterung den Blick aufs Wasser genießen, ohne selbst nass zu werden.

Das Lokal ist von April bis Oktober geöffnet. Genaue Öffnungs- und Schließungszeiten finden sich im Internet.


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Zur Siegfähre

Zur Siegfähre 7

53844 Troisdorf-Bergheim

0228 475547

www.siegfaehre.de

7 In Bildern Welten entdecken
Troisdorf: Burg Wissem Bilderbuchmuseum

»Was macht Ihre Arbeit einzigartig?«, frage ich Dr. Pauline Liesen, die das Museum seit 2014 leitet. »Zunächst ist es sicherlich die Sammlung, die das Haus so besonders macht«, sagt sie. Neben vielen historischen und aktuellen Büchern, und hier vor allem Bilderbüchern, sammelt das Museum die Originalillustrationen, die für die Bücher entstanden sind. Und da keine andere Institution in Europa sich einem solchen Schwerpunkt widmet, kann man nur im Bilderbuchmuseum Troisdorf zahlreiche unterschiedliche Originale sehen, zum Beispiel von Helme Heine, Leo Lionni oder Rotraut Susanne Berner, die Erfinderin des »klugen Wimmelbuches«.

Die Bilder mitsamt ihren Buchinhalten sprechen Besucher auf ganz unterschiedliche Weise an. Einige ältere erinnern sich an Zeiten ihrer Kindheit, junge Erwachsene nehmen den Anlass wahr, mit ihren Kindern zu schauen und vorzulesen, und die Kinder selbst tauchen ein in eine Welt voller Geschichten. Gerade die Mitmachausstellungen, die am Ende eines Kalenderjahres und über die kalte Winterzeit präsentiert werden, locken Groß und Klein. Denn neben Lesen und Schauen liegt hier der Schwerpunkt auf dem Mitgestalten. Ein jeder ist herzlich dazu eingeladen, Teil der Ausstellung zu sein.

Auch die Leseförderung liegt Dr. Pauline Liesen am Herzen. »Lesen ist ein wichtiger Bestandteil unserer Bildung!«, sagt sie. Im Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf findet die Begegnung mit dem Buch »schwellenlos« statt – dazu verhelfen die vielen Bilder in den Büchern und an den Wänden. Hier können alle ganz ungezwungen in eine Welt eintauchen, die sinnvoll unterhält und den Geist anregt. Und das Schönste: Sie macht dabei unglaublich viel Freude!

Einen Besuch wert ist auch der angrenzende, öffentlich zugängliche Park der Sinne. Ein schöner Spielplatz mit Wasserstelle lädt außerdem zum Toben und Verweilen ein.

Im Restaurant QuattroPassi oder im Caffé dell’Arte vor Ort kann man wunderbar einkehren!


7

Burg Wissem Bilderbuchmuseum der Stadt Troisdorf

Burgallee 1

53840 Troisdorf

02241 900427

www.troisdorf.de/bilderbuchmuseum

www.zur-burg-wissem.de

8 Bei den Büffeln zu Mittag
Troisdorf: Wahner Heide

Zwischen Köln, Rösrath und Troisdorf gelegen, ist die Wahner Heide das zweitgrößte und artenreichste Naturschutzgebiet Nordrhein-Westfalens. Allein 700 gefährdete Tier- und Pflanzenarten sind hier beheimatet. Burg Wissem, die zugleich das Bilderbuchmuseum beherbergt, stellt eines der vier Portale zum Naturschutzgebiet dar. Hier können Besucher sich seit dem Frühjahr 2012 über die Heide informieren oder Ausflüge und Routen planen. Über das Wildgehege nahe der Burg geht es direkt in den südlichen Teil der Wahner Heide.

Wer die Heide im Sommer besucht, könnte sich glatt in mediterranen Gefilden wähnen: Im Schatten eines Baumes döst ein Esel, einen Steinwurf entfernt zockeln seine Artgenossen gemächlich einen sandigen Trampelpfad entlang. Ein Stückchen weiter meckert eine Ziege, man weiß nicht worüber. Vielleicht, weil sich eine andere an der Distel gütlich tut, die sie selbst gern verspeist hätte.

Glanrinder, eine alte Nutztierrasse, die heute selten geworden ist, weiden ebenfalls im »Geisterbusch«. Wer Glück hat, bekommt auch die pechschwarzen Wasserbüffel zu Gesicht, die hier seit 2010 beheimatet sind. Während Ziegen, Schafe und Esel das Dornengestrüpp kurz halten, bevorzugen die Rinder Gras, Laub und Heidekraut. Die Büffel hingegen verspeisen mit Vorliebe die ansonsten verschmähten Sauergräser. Außerdem weiden sie in Tümpeln und Gewässern und suhlen sich darin, womit sie verhindern, dass die Sumpfflächen zuwachsen. Dieses Landschaftspflegeprojekt wird vom Flughafen Köln Bonn unterhalten, der ebenfalls in der Wahner Heide liegt und sich zu Ausgleichsmaßnahmen im benachbarten Naturschutzgebiet verpflichtet hat.

Doch nicht allein die Tiere machen die Heide so anziehend, sondern ihre vielen – oftmals völlig unvermuteten – Gesichter: Hier blühende Heidelandschaften, da Moore und Sümpfe, hier offenes Dünenland, da Teiche, Bäche und Bruchwald. Ein breites Wegenetz lädt dazu ein, diese Landschaft zu erkunden, zu Fuß, mit dem Fahrrad oder gar hoch zu Ross.

Jedes der vier Portale hat einen anderen Schwerpunkt. Burg Wissem legt den Schwerpunkt auf die Geschichte der Wahner Heide.


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Wahner Heide

Startpunkt: Burg Wissem

Burgallee 1

53840 Troisdorf

www.wahnerheide-koenigsforst.de

Informationen:

Stadt Troisdorf

Portal Burg Wissem

Kölner Straße 176

53840 Troisdorf

02241 900722

www.troisdorf.de

9 Badespaß an der Agger
Troisdorf: Erlebnisschwimmbad Aggua

Nahe der Stadt Troisdorf mündet die Agger in die Sieg. Unweit der Mündung, direkt am Aggerdamm gelegen, befindet sich das aufregendste Schwimmbad weit und breit. Freibad, Hallenbad, Saunaanlage – das Aggua ist alles in einem, ohne platzmäßig Kompromisse eingehen zu müssen. Gleichgültig, ob man wilde Reifenritte auf der Wasserrutsche bevorzugt, einen Zitrusaufguss in der Dampfsauna genießen oder sich lieber eine Massagedusche im Warmwasserbecken gönnen möchte – hier bleiben keine Wünsche offen. Wer es gern warm hat, sowohl zu Wasser als auch zu Lande, der ist im Aggua genau richtig. Die Lufttemperatur im Hallenbad macht den Bademantel überflüssig und auch Wasserratten bekommen so schnell keine blauen Lippen. All jenen, die es noch heißer mögen, ist das originelle Pfahlbau-Saunadorf zu empfehlen. Die Baumhaus-Sauna macht einfach Spaß, die Strandhaus-Sauna verschafft Urlaubsfeeling und die Panorama-Sauna gibt den Blick auf die schöne Landschaft am Fluss frei – eine Wohltat für gestresste Nerven.

Nervenkitzel verspricht hingegen die Riesenrutsche Black Hole. Eine 80 Meter lange Rutschpartie bei vollkommener Dunkelheit, die nur durch Blitz- und Lichteffekte unterbrochen wird. Die Stoppuhr am Ende der Rutschpartie weckt sportlichen Ehrgeiz. Im Sommer lockt eher das Freibad mit seinem vielfältigen Angebot und den großzügigen Liegeflächen, doch am liebsten besuche ich das Bad bei trübem Herbst- und Winterwetter. Sich durch den fast körperwarmen Wildwasserkanal treiben zu lassen, wenn es so richtig trist und grau ist und einem womöglich noch ein paar Schneeflocken auf den Kopf rieseln – herrlich. Sportskanonen können anschließend im Sportbecken etwas für ihre Fitness tun und auch Eltern mit jüngeren Kindern kommen auf ihre Kosten: Das großzügige Planschbecken mit Wasserrutsche und Piratenturm bietet Klein und Groß viel Badevergnügen.

Der Aggerdamm lädt zu einem Spaziergang ein. Am Damm befindet sich auch ein toller Indianer-Abenteuerspielplatz.


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Aggua Troisdorf

Aggerdamm 22

53840 Troisdorf

02241 98450

www.aggua.de

Abenteuerspielplatz

Egerländer Straße

53840 Troisdorf

10 Auf einen Sprung in die Heimat
Siegburg: Buisdorfer Wehr

Wer Lachse springen sehen möchte, braucht nicht nach Kanada zu reisen – ein Besuch am Buisdorfer Wehr tut es ebenfalls. Nur die Bären muss man sich dort dazudenken. Doch auch für jene Zeitgenossen, die sich nicht viel aus Fischen machen, lohnt sich ein Ausflug ans Wehr: Es rauscht so romantisch, und ein Stückchen flussabwärts laden breite Strände zum Baden, Faulenzen und Picknicken ein.

Ein bunt schillernder Pfundskerl ist soeben in die Fangkammer der Kontrollstation geraten, doch er hat nichts zu befürchten: Hier wird er nur gezählt, vermessen, markiert, und anschließend wieder freigelassen. Laichreife Tiere werden auch »abgestreift«, um die Art in Zuchtstätten besser vermehren zu können.

300 bis 500 Lachse erfassen die Fischwirte des Rheinischen Fischereiverbands ungefähr pro Jahr. Der größte Fang, der ihnen bislang ins Netz ging, war über einen Meter lang und dreizehn Kilo schwer – ein richtiger Oschi, wie man im Rheinland zu sagen pflegt. Aber auch Meerforellen und Standortfischarten wie Barben und Nasen werden hier registriert, um die Bestandsentwicklung im Blick zu haben.

Die Kontrollstation befindet sich am Kopf der Fischaufstiegsanlage des Buisdorfer Wehres. Dieser Fischpass soll den Tieren das Klettern über die Staustufe erleichtern, allerdings schafft so mancher Lachs die drei Meter Höhendifferenz auch ohne Kletterhilfe. Er springt einfach – ein Schauspiel, das alljährlich im Herbst viele Besucher anlockt. Wünschenswert ist dafür ausnahmsweise Regenwetter, denn wenn der Siegpegel steigt, setzen die Tiere zum Sprung an.

Tausende von Kilometern haben sie zurückgelegt, um vom Nordatlantik hierher zu gelangen. Es zieht sie heim in ihre Kinderstube, denn nur hier legen sie ihren Laich ab. Dafür benötigen sie eine gehobene Wasserqualität und naturnahe Gewässerstrukturen – die Sieg bietet beides, und die Lachse danken es ihr.

Wer an einer Führung zur Aufstiegssaison im Herbst teilnehmen möchte, kann sich an den Fischschutzverein Siegburg wenden.


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Buisdorfer Wehr

an der Lachs-Zählstation

Wahnbachtalstraße 15

53721 Siegburg


Fischschutzverein Siegburg 1910 e.V. am Buisdorfer Wehr

Wahnbachtalstraße 13

53721 Siegburg

02241 65188

www.fischschutzverein-siegburg.de


Das Siegwehr bei Buisdorf

11 200 Kilometer Wanderspaß
Siegburg: Natursteig Sieg

Vom Stadtgebiet Siegburg bis hinauf nach Mudersbach führt der Fernwanderweg Natursteig Sieg, der im Jahr 2011 offiziell eröffnet wurde und gleich zahlreiche Fans fand. Kein Wunder, denn die Strecke kann mit selten schönen Mittelgebirgslandschaften aufwarten und hat auch kulturell einiges zu bieten. In 14 Etappen lassen sich die 200 Kilometer erwandern, und nicht von ungefähr trifft man am Wegesrand auf zahlreiche Lieblingsplätze dieses Buches.

Gut zu Fuß sollte schon sein, wer den Natursteig Sieg begehen will. Es gibt nur wenige breite Wanderwege oder Asphaltstraßen, und gerade dies macht den Reiz des Steigs aus: Auf schmalen, naturbelassenen Pfaden führt der Steig durch die beeindruckende Landschaft des Siegtals, seiner Seitentäler und über waldreiche Höhenzüge, die fantastische Ausblicke gewähren. Wir schnuppern Bergluft und Waldeinsamkeit, genießen das malerische Flusstal und entdecken Burgen, Klöster und idyllische Ortschaften wie das historische »Stadt Blankenberg« mit seinen geputzten Fachwerkhäusern.

Der Steig nutzt vielfach historische Wege, die zum Teil erst wieder freigelegt werden mussten, um begangen werden zu können. Und diese verwunschenen Pfade sind es, die es mir so angetan haben: Durch den unmittelbaren Kontakt zur Natur stellt sich schnell ein Gefühl tiefer Verbundenheit ein, die Sinne schärfen sich und genießen, der Geist kommt zur Ruhe, und aller Stress ist bald vergessen.

Stressfrei ist vor allem auch die An- und Abreise, denn eine Besonderheit des Natursteigs ist die hervorragende Anbindung an das öffentliche Schienennetz. Die Trassenführung ist so gewählt, dass man bequem mit der Bahn über die Siegtalstrecke an- und abreisen kann. Alle Etappen und Erlebniswege sind ebenfalls durch die Bahnstrecke verbunden, sodass man nach der Wanderung problemlos zum Ausgangspunkt zurückgelangt. Mit Gästeticket der Naturregion Sieg sogar kostenlos!

Zum Natursteig Sieg gehören 26 Erlebnis-Rundwege von einer Länge zwischen fünf und 25 Kilometern.


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Natursteig Sieg

Startpunkt:

Bahnhof Siegburg

Europaplatz 3

53721 Siegburg

Naturregion Sieg

Schönecker Weg 3

51570 Windeck

02292 9562023

www.naturregion-sieg.de

Weit mehr als ein Trampelpfad
Natursteig Sieg: Eine Erfolgsgeschichte

Im Jahr 2011 wurde der Natursteig Sieg offiziell eröffnet und erlangte schnell große Beliebtheit. Doch zum Erfolgsrezept eines Wandersteigs gehören mehr als landschaftliche Reize und die gute Anbindung ans öffentliche Nahverkehrsnetz – das zeigt sich deutlich, wenn man einmal hinter die Kulissen eines solchen Projekts schaut.

Einen »Trampelpfad« durch Wald und Wiesen anzulegen, kann doch nicht so schwer sein, dachte ich – und lag total daneben, wie mir im Gespräch mit den Projektverantwortlichen schnell klar wurde. Denn auch inmitten schönster Natur treffen wir auf eine Vielzahl von Interessengruppen, Besitzverhältnissen, Auflagen und so weiter. Es sind nicht allein die Wanderer als Gäste, die für einen Fernwanderweg gewonnen werden müssen, sondern zunächst einmal die Gastgeber: Waldeigentümer, Landwirte, Vereine, Gastronomen, die Jägerschaft, die Anrainer, die für den Naturschutz zuständigen Behörden und, und, und.

Doch die Beharrlichkeit der Macherinnen und Macher zahlte sich aus: Aus manchem Gegner wurde ein überzeugter Befürworter, und es gelang schließlich immer, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Schnell hatte das Projektteam den Ehrgeiz entwickelt, den Natursteig fit für eine Zertifizierung durch den Deutschen Wanderverband zu machen. Entscheidend für eine Qualifizierung als Prädikatsweg sind beispielsweise Wegeführung, Beschilderung, landschaftliche Abwechslung, Naturschutzbelange und Verkehrsanbindung, aber auch Faktoren wie natürliche Stille und das Fehlen von Asphalt. Die passgenaue Umsetzung war ein Kraftakt für alle Beteiligten, doch 2013 war auch dieses Ziel erreicht.

Von Anfang an dabei war Felix Knopp, der Wegemanager. Er arbeitete die Streckenführung aus, koordinierte die Umsetzung und sorgt für die Instandhaltung. Theorie und Praxis greifen hier eng ineinander, wie der Geograf schnell feststellen musste, und er sagt gern von sich, er sei der einzige Mitarbeiter der Siegburger Kreisverwaltung, der eine Motorsäge als Arbeitsgerät besitzt. »Selbst ist der Mann« heißt es beispielsweise, wenn gefallene Bäume abgeräumt werden müssen. Angesichts einer Streckenlänge von mittlerweile 200 Kilometern keine leichte Aufgabe, doch glücklicherweise ist Felix Knopp Ultramarathonläufer. Auch wenn er amtlich unterwegs ist, schnürt er gern die Joggingschuhe, um schneller voranzukommen. Sollten Sie also einmal einem großen, schlanken Mann begegnen, der mit Siebenmeilenschritten unterwegs ist, könnte das der Wegemanager sein …

Wenn alles nach Plan verläuft, hat er demnächst noch mehr Strecke zu machen. Der Natursteig soll über drei weitere Etappen bis zur Siegquelle bei Netphen fortgeführt werden und dann eine Gesamtlänge von über 250 Kilometern aufweisen.

Schon jetzt locken zusätzlich 26 Erlebniswege durch die schönsten Gegenden der Region. Sie starten fast immer an einem Wanderparkplatz, sind als Rundwege konzipiert und ganz unterschiedlich in Länge, Ausrichtung und Anspruch. Auf dem knapp fünf Kilometer langen Räuberweg bei Wissen beispielsweise, der über Stock und Stein durch das Osenbachtal führt, können Groß und Klein an Mitmachstationen ihr räuberisches Geschick auf die Probe stellen.

Der gut 23 Kilometer lange Talsperrenweg nahe Siegburg kann mit einer einmaligen Landschaft mit teils anspruchsvollem Gelände aufwarten und bietet sich daher ambitionierten Naturfreunden mit sportlichem Ehrgeiz an.

Der Burgweg rund um Stadt und Burg Blankenberg punktet auf knapp sechs Kilometern mit grandiosen Ausblicken, einer herrlichen Wiesenlandschaft mit altem Obstbaumbestand und dem romantischen Ahrenbachtal mit sprudelndem Bachlauf. Nach der Wanderung lockt dann ein Gastronomiebesuch im historischen Stadt Blankenberg.

Der Mäanderweg in Windeck führt über acht Kilometer durch eine wunderbare Landschaft mit spannender Kulturgeschichte vorbei an Burg Windeck, dem Heimatmuseum Altwindeck, dem Siegwasserfall und dem Naturschutzgebiet Krummauel.

Auf allen Erlebniswegen vermitteln Infostationen Wissenswertes über die Region, einige bieten auch Audioguides an. Jetzt muss man sich nur noch entscheiden, wo es zuerst hingehen soll!

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Возрастное ограничение:
0+
Дата выхода на Литрес:
23 декабря 2023
Объем:
219 стр. 166 иллюстраций
ISBN:
9783839270264
Издатель:
Правообладатель:
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