Читать книгу: «Eine verrückte Woche», страница 6
Auf der Suche
„Was hat die?“, fragte Tanja entsetzt. „Ben gekidnappt? Wieso das denn?“
„Sie braucht ihn“, sagte sie nur knapp und war schon im Treppenhaus. Sie fuhren mit dem Lift runter und liefen zur Tramhaltestelle.
In Tanjas Kopf rotierte es. Sie konnte es nicht fassen, was mit Ben geschehen sein sollte. Sie schaute immer wieder verstohlen ihre Freundin an. Sie kam ihr in diesem Moment so fremd vor. Ihr Gesichtsausdruck war hart und wie versteinert. Völlig unnahbar. Sie wagte ihr keine Frage mehr zu stellen.
Es wurde langsam dunkel draussen, als Tanja und Isabelle an der gleichen Haltestelle ausstiegen, wie ein paar Stunden vorher Ben mit Leila. Aber das wussten sie natürlich nicht.
„Das Haus muss zwei Strassen weiter sein, der Adresse nach zu schliessen“, brach Isabelle das Schweigen nach einem kurzen Blick auf die Visitenkarte.
„Was machen wir, wenn wir diese Madame Kala gefunden haben“, wollte Tanja wissen.
„Das müssen wir von Fall zu Fall entscheiden. Komm!“
Sie liefen der Strasse entlang und bogen bald in die Strasse ein, die zum Haus von Madame Kala führen musste.
„Hier, gleich hinter dieser Hecke muss es sein. Hier ist die Nummer 11. Das nächste Haus muss die 13 sein.“
Sie bogen um die Hecke und standen vor…einem Loch. Ein tiefes Loch gähnte ihnen entgegen. Da wo einmal ein Haus gestanden haben musste, war nur noch ein tiefes Loch, in welchem das Fundament für ein neues Haus gelegt worden war.
„Scheisse!“, sagte Isabelle gar nicht ladylike.
„Das kannst du laut sagen“, sagte Tanja. „Was machen wir jetzt?“
„Suchen, recherchieren. Wir brauchen einen Computer. Niemand kann sich einfach so in Luft auflösen. Wir müssen sie finden. Es ist zu wichtig“, sprudelte Isabelle hervor. „Komm, wir gehen zu mir nach Hause.“
„Nein, ich komme nicht mit“, widersprach Tanja. „Zuerst will ich wissen, was es mit dieser Madame Kala auf sich hat.“
„Ok, komm aber mit zu mir. Da werden ich und meine Mutter dir alles erzählen.“
„Na, endlich“, sagte Tanja. Sie hängte sich bei Isabelle ein und die zwei stiegen in die Strassenbahn und fuhren zu Isabelles Haus.
Das Haus stand ganz am Stadtrand, in einem kleinen Wald. Sie mussten noch zehn Minuten zu Fuss gehen, bis sie endlich da waren. Unterwegs hatten sie fast kein Wort gesprochen. Jede hing ihren Gedanken nach.
Isabelles Haus stand alleine. Rund ums Haus führte ein Holzzaun. Es war dunkel, weshalb Tanja die Umrisse des Hauses nicht richtig sehen konnte. Nur in einem Fenster brannte Licht.
Isabelle öffnete die schwere, hölzerne Haustüre und sie traten ein. Als Isabelle Licht gemacht hatte, empfing sie ein grosser, heller Empfangsraum mit Garderobe, einem Tischchen und zwei bequemen Stühlen. Alles sehr modern.
„Hey, das sieht ja schön aus“, sagte Tanja mit anerkennendem Blick. „Von aussen hätte ich nicht gedacht, dass es so modern ist.“
„Ja, das denken viele nicht. Aber alt ist nur die Fassade. Alles andere ist modern und neu.“
„Du kannst deinen Mantel an die Garderobe hängen.“
An der Garderobe hingen Mäntel und Jacken aller Farben. Alles aus Wolle. Mohair, Angora, Lopi, Alpaca usw., alles war vertreten. Es gab auch verschiedene Schals, Handschuhe und Mützen.
„Du liebst Wolle, man sieht es“, sagte Tanja, nachdem sie ihren Mantel an einen freien Kleiderbügel gehängt hatte. Sie strich liebevoll über die vielen Wollsachen. Ein eigenartiges Kribbeln erfasste sie. So was hatte sie noch gar nie gespürt gehabt.
Sie traten ins Wohnzimmer. Dort empfing sie eine attraktive, ungefähr vierzig Jahre alt aussehende Frau mit braunen, mittellangen Haaren. Sie trug ein bordeauxrotes Grobstrickkleid mit grossem Kragen, den sie über die Schultern gelegt hatte, so dass ihre Schultern nackt waren. Den Kragen konnte man aber auch als Kapuze benutzen. Die Ärmel des Kleides waren sehr weit und wurden an den Handgelenken durch ein elastisches Bündchen abgeschlossen.
„Mama!“, rief Isabelle erfreut. „Du siehst aber gut erholt aus. Bin ich froh!“
„Hallo ihr zwei. Ja, dank dir geht es mir wieder gut“, sagte Isabelles Mutter mit einem strahlenden Lächeln.
„Mama, darf ich dir Tanja, meine Freundin vorstellen.“
„Hallo, Tanja, ich bin Lani. Es freut mich, dass meine Tochter mir mal eine Freundin vorstellt.“ Sie reichte Tanja die Hand, die vor lauter Staunen kein Wort raus brachte.
„Hallo Lani“, sagte sie endlich. „Sie sehen ja hinreissend aus. Sie sind wirklich die Mutter von Isabelle?“
Lani lachte und sagte: „Ja, die bin ich. Danke fürs Kompliment. Du siehst aber auch gut aus. Bitte sage mir doch du.“
„Ok. Danke. Ich kann mich kaum noch erholen.“
„Komm mach mal einen Punkt. Ich sehe nun auch nicht so alt aus“, spasste Isabelle und zu Lani gewandt: „Wir müssen unbedingt was recherchieren. Weißt du, wer in der Stadt ist oder war?“
„Nein“, sagte Lani.
„Kala!“
„Kala? Unmöglich!“, rief Lani.
„Doch. Schau!“, sie zeigte Lani die Visitenkarte. „Die haben wir heute in der Wohnung eines Freundes gefunden.“
„Dann passt auf, bei dem Freund.“
„Nein, nicht so“, entwarnte Isabelle. „Er hat nichts mit ihr am Hut, aber sie mit ihm. Ich denke, sie hat ihn entführt.“
„Entführt? Wieso sollte sie ihn entführt haben.“
„Mama, wenn ich dir sage, wer der Mann ist, wirst du schon begreifen.“
„Doch nicht etwa der, dem ich meine Genesung zu verdanken habe?“
„Genau der! “
„Sha…eh…Isabelle, wie ist das möglich?“
„Das erzähle ich dir noch. Aber zuerst müssen wir Kala finden. Ihr Haus existiert nicht mehr. Da ist eine riesige Baugrube, jetzt. Aber irgendwohin muss sie ja gezogen sein.“
„Bist du sicher, dass sie es war?“
„Ja, denn Ben, so heisst der Freund, ist sehr ordentlich. Diese Karte fanden wir in seinem Korridor, in einer Sockelleiste. Sie muss erst kürzlich dort hängengeblieben sein, denn wenn wir sie finden konnten, Ben hätte sie garantiert auch gefunden. Also muss die Karte vor kurzem verlorengegangen sein.“
Tanja hatte bei dem Zwiegespräch von einer zur anderen geschaut und zugehört. Sie verstand nur Bahnhof. Ben sollte Lani gesund gemacht haben? Der war alles andere, nur kein Arzt. Doch sie sagte nichts und wartete, was weitergehen sollte.
„Gut“, sagte Lani. „Ihr recherchiert im Internet. Vielleicht findet ihr was raus. Ich werde ein paar Telefonate starten. Ich habe noch einen Hacker an der Hand, der sich vielleicht bei der Stadtverwaltung einhacken kann, um was in Erfahrung zu bringen.“
„Ja, das ist eine gute Idee. Wir gehen in mein Arbeitszimmer.“
„Ich werde euch zuerst was zu essen machen. Ihr werdet sicher Hunger haben“, sagte Lani und verschwand in der Küche.
Die beiden jungen Frauen gingen die Treppe hoch in Isabelles Arbeitszimmer. So ein Arbeitszimmer hatte Tanja noch nie gesehen. Das Prunkstück in diesem recht grossen Zimmer, war ein altes voll funktionstüchtiges Spinnrad. Am Rocken war die Rohwolle aufgehängt. An der Spindel war die fertige Wolle, die, welche man dann zum Stricken gebraucht.
„Wow!“, rief Tanja. „Ein Spinnrad. Wie im Märchen. Benutzt du das?“
„Ja, sicher. Ich stelle mir die Strickwolle selbst her. So kann ich auch selbst Wollgemische herstellen, von Grund auf.“
„Cool!“, staunte Tanja.
Auf einem Tisch neben dem Spinnrad lagen verschiedene angefangene Strickarbeiten. Es gab Schachteln von Stricknadeln. Strickhefte lagen herum, Schnittmuster. Es stand auch eine Strickmaschine in einer Ecke, die jedoch nicht aussah, als ob sie viel gebraucht wird. Es standen Schachteln drauf, welche fertig gesponnene Wolle enthielten. Jede Schachtel war jedoch mit der Inhaltsangabe beschriftet.
Auf einem Schreibtisch stand auch ein Flachbildschirm. Zu diesem begab sich nun Isabelle. Sie schaltete den Computer an und wartete bis er gebootet hatte. Katia schaute sich unterdessen interessiert im Arbeitszimmer um. An einer Wand stand eine Regalwand, voll mit Büchern.
Es gab da teilweise sehr alte Bücher, deren Buchrücken nicht mehr lesbar waren. Da gab es Bücher über Schamanismus, Magie, die Kelten, Kräuterkunde, über Tarot & Runen, magische Orte. Es mutete Tanja eigenartig an, solche Sachen bei Isabelle zu sehen. So hatte sie ihre Freundin nicht eingeschätzt und gekannt. Ob sie all diese Sachen liest? Vermutlich schon, denn das Haus gehört ja ihr. Ihre Mutter sei nur zu Besuch, hatte sie ihr letzthin erzählt.
„Komm!“, wurde Tanja von Isabelle in ihren Gedanken gestört. „Der PC läuft. Nun müssen wir alles raus finden, was mit Madame Kala, ihrer Adresse und ihrer Tätigkeit zu tun hat.“
Tanja zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu Isabelle an den Schreibtisch.
„Onkel Google wird sicher helfen können“, lachte Isabelle.
Sie fanden raus, dass das Grundstück, auf welches die Visitenkarte hindeutete, an ein Konsortium verkauft worden war. Es sollte anstelle des alten Hauses ein neues entstehen. Wer der Verkäufer war, war nicht zu eruieren. Einzig ein Bild des alten Hauses war zu sehen. Es war ein eigentümliches Haus gewesen mit einem steilen Satteldach und Türmchen auf der Seite. Die Dächer der Türmchen waren auch sehr steil und spitz gewesen.
„Sieht aus wie ein Hexenhaus“, sagte Tanja.
Isabelle sagte nichts, sie schaute Tanja nur skeptisch von der Seite an.
„Ich möchte wissen, wem das Haus gehört hat und wer vorher drin gewohnt hat und natürlich auch, wohin die gezogen sind. Ich bin sicher, dass Kala drin wohnte.“ Isabelle gab eine neue Suche ein und tippte Esther Müller ein.
„Esther Müller?“, fragte erstaunt Tanja. „Ich dachte, wir suchen nach Madame Kala?“
„Madame Kala ist nur ihr, sagen wir, Künstlername. Esther Müller heisst sie in Wirklichkeit.“
„Aha, ach so“, gab sich Tanja zufrieden.
Es gab jedoch zu viele Esther Müllers und keine im Zusammenhang mit der Adresse oder dem Haus.
Plötzlich kam Isabelle eine Idee. „Das Grundbuchamt! Da sollten wir doch reinkommen. Die Katasterpläne sind öffentlich. Wenn ich die Katasternummer habe, kann ich unter Umständen mehr herausfinden.“
Tanja staunte nur und sagte: „Was du alles weißt! Kein Wunder kann man dich als Frau für alle Fälle engagieren.“
„Noch ist nichts gewonnen.“
Isabelle hatte schnell die Katasternummer rausgefunden. Sie wollte soeben zu ihrer Mutter runtergehen damit, als diese mit einem Tablett in den Händen rauf kam.
„So, zuerst bringe ich euch was zu essen. Habt ihr was herausgefunden?“
„Kannst du deinen Freund fragen, ob er im Grundbuchamt raus finden kann, von wem an wen dieses Grundstück übergegangen ist? Wir brauchen natürlich den Verkäufer. Hier ist die Katasternummer.“
„Ich werde es versuchen. Guten Appetit.“
„Danke“, sagten beide miteinander und machten sich mit Heisshunger übers Essen her.
Lani ging wieder.
Das Gegenmittel
„Kriegst du ihn nicht hoch?“ lachte Leila ihre Mutter aus, als die völlig entnervt in den Nebenraum kam.
„Das wird auch dir nicht gelingen, ausser du findest das Gegenmittel“, sagte Kala wütend. „Diese Schlampe hat ihm etwas gegeben, das ihn impotent macht, für einige Zeit.“
„Was hat wer getan?“
„Na, die Schlampe, die Ben nach Hause brachte, nachdem sie ihn völlig ausgesaugt hatte,“ erklärte Kala.
„Und wer ist die Schlampe, von der du sprichst? Machs nicht so spannend.“
„Na Lani oder Shala. Ich tippe aber auf Shala.“
„Die zwei sind in der Stadt?“
„Ja, es können nur die zwei sein. Die Art und Weise, wie sie diesen Ben aussaugte und dann kam sie mir bekannt vor, als ich sie mit Ben sah. Ich wusste nur nicht, an wen sie mich erinnert.“
„Warum erzählt er dir eigentlich brühwarm alles?“, wunderte sich Leila. „Der frisst dir ja aus der Hand.“
„Ha! Da wunderst du dich. Du solltest auch wieder mal im Labor ein bisschen rumproben. Ich habe ‚Temptation’ verfeinert. Es wirkt nun auch wie ein Wahrheitsserum. Die Kerle werden gefügig und gesprächig, erzählen dir alles, was du wissen willst, ohne dass sie es selbst wollen.“
„Du bist raffiniert. Da muss ich ja meines auch gleich austauschen.“
„Ja, mach das. Ich gebe dir was. Aber zuerst müssen wir wissen, was er bekommen hat.“
„Dann frage ihn. Er wird dir ja alles sagen.“
„Nein, eben nicht“, sagte Kala, mit Bedauern im Gesicht. „Er weiss es nicht. Nicht mal, wann und ob er etwas bekommen hat.“
„Und wie willst du das raus finden?“
„Ganz einfach, du wirst ihm Blut abzapfen, welches ich dann untersuchen werde. Wäre doch gelacht, wenn wir nichts raus finden würden.“
„Ok“, sagte Leila und stand auf. „Gib mir aber zuerst noch ein bisschen von deinem Parfüm.“
„Das sollst du haben. Ich gehe schnell und hole das Parfüm, die Ampulle und die Nadel.“
„Desinfektionszeug nicht vergessen“, mahnte Leila. „Wir wollen ja nicht, dass er sich noch eine Blutvergiftung einhandelt.“
„Ist ja schon klar“, sagte sie entnervt und lief davon.
Leila betrachtete sich in einem Spiegel. Ihr gefiel, was sie sah. Die Vorfreude, mit Ben rumzuspielen, hatte ihre Brustwarzen hart gemacht. Sie drückten durch die enganliegende, dicke Angorawolle. Sie zwinkerte sich zu, zog die schwarzen, feinen und kratzigen Lopihandschuhe an und sagte: „Wollen doch mal sehen, ob der Junge bei mir seinen Schwanz auch nicht hoch kriegt. Wäre ja gelacht.“
„Dann sei nicht enttäuscht, wenn es trotzdem nicht klappt“, sagte Kala, als sie wieder zurückkam.
Leila trug reichlich vom Parfüm auf, nahm die Blutentnahmeutensilien und ging in den Raum neben an.
„Aha, nun kommt auch noch Leila“, rief Ben spöttisch, als er Leila eintreten sah. Diese stellte sich ans Bettende, stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete Ben. Ihre grünen Augen funkelten. Wegen des weissen Hintergrundes und des Lichtes, welches von hinten kam, sah man die Härchen der Angorawolle wie eine Aura raus stehen.
Ben war echt beeindruckt. „Was für eine Hammerfrau und was für ein Outfit!“, dachte er. „Schade, kriege ich keinen hoch zurzeit. Aber will sie überhaupt etwas von mir?“
Langsam kam Leila auf Ben zu, umrundete das Bett und schaute auf ihn runter. Von unten sahen ihre grossen Brüste mächtig aus. Ben sah, wie die Brustwarzen raus standen. Er schluckte leer. „Mensch, ist die geil.“ Ben sabberte fast.
Sie setzte sich zu ihm aufs Bett. Mit ihren Hüften berührte sie Bens Hüfte. Mit dem Zeigefinger fuhr sie von seinem Bauchnabel hoch zu seinen Brustwarten, umkreiste sie weiträumig und fuhr wieder runter, über den Bauchnabel herum, tiefer, bis sie bei Bens schlaffem Penis angekommen war. Sie betrachtete das begehrte Stück Fleisch, wie sie einen schlaffen Penis immer nannte. Absolut keine Regung. Dabei hätten die meisten Männer bereits eine steife Latte.
Ben war immer noch ein bisschen wütend über Leila, weil sie ihn zum Mitgehen gezwungen hatte. Er hatte die Augen geschlossen und wollte sich durch ihren Blick nicht noch mehr aufreizen. Doch er roch ihr feines Parfüm. Es tat seine Wirkung. Es war um Ben geschehen. Es fühlte sich hingezogen zu Leila. Er wollte ihre Berührungen, ihren Körper. In diesem Moment hätte er alles für sie getan. Doch er war gefesselt und es war ihm unmöglich zu entkommen. Er zerrte an seinen Fesseln.
„Aha, der Herr kommt langsam in Fahrt“, lachte Leila. Sie streichelte nun mit beiden Händen über Bens Brustwarzen.
„Küss mich, bitte!“, flehte Ben. Er war so geil wie selten. Doch sein Penis regte sich nicht.
„Zuerst müssen wir wissen, was dir die Schlampe von Shala gegeben hat.“
„Shala? Wer ist Shala?“
„Shala ist auch eine He…ähm…Frau, die…ähm…Wolle trägt“, antwortete Leila ein bisschen unsicher. „Sie hat dich gestern entsamt.“
„Ach, Isabelle. Ja, das war schön!“, sagte Ben ganz verzückt.
„Liebst du diese Isabelle?“
„Ich…weiss…nicht. Liebe ich sie? Keine Ahnung.“ Ben war irgendwie verwirrt. „Dich will ich!“, sagte er dann und schaute Leila in ihre grünen, funkelnden Augen.
„Später“, wiegelte Leila ab, nahm die Utensilien, die sie auf Bett gelegt hatte und desinfizierte Bens Armbeuge. Mit geübten Händen steckte sie ihm die Nadel in die Vene, nachdem sie ihm den Arm abgebunden hatte.
„He, was soll das“, wollte sich Ben wehren, doch Leila war zu schnell. Die Wolle der Wolldecke unter ihm fixierte seinen linken Arm blitzschnell, so dass er ihn nicht mehr bewegen konnte.
Leila zog die Nadel aus der Vene, zog das Gummiband weg und drückte Ben einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
„He, was war das eben, mit dem Arm?“, fragte Ben verwundert.
„Ich habe dir Blut abgenommen.“
„Nein, nicht das. Als mein Arm fixiert wurde.“
„Du musst nicht alles wissen“, sagte Leila schnippisch, drehte auf dem Absatz und verlies den Raum.
„Na, was habe ich dir gesagt?“, empfing Kala Leila schnippisch. „Auch du kriegst bei ihm keinen hoch.“
„Dafür fährt er total auf mich ab. Dein neues ‚Temptation’ ist eine Wucht. Das muss ich neidlos anerkennen.
„Danke“, strahlte Kala. „Aber nun schnell ins Labor. Wir müssen wissen, was Ben bekommen hat.“
Die zwei Frauen gingen in ihr eigenes Labor, um Bens Blut zu untersuchen.
Leila füllte das Blut in verschiedene Träger und Ampullen ab. Sie hantierte mit verschiedenen Flüssigkeiten, gab ein wenig Blut auf einen Objektträger und legte diese unter das Mikroskop. „Nichts spezielles zu sehen“, sagte Leila enttäuscht.
„Aber warten wir mal den Rest der Untersuchungen ab. Es dauert eine Weile, bis wir die Ergebnisse vorliegen haben.
Nach etwa einer Viertelstunde schaute Leila die Ergebnisse an, die der Computer ausdruckte. Doch auch da konnte sie nicht ermitteln, was Ben von Isabelle bekommen hatte.
„Da gibt’s nur verschwindend kleine Spuren von einem Betablocker. Dass der so lange anhält, kann ich mir nicht vorstellen“, sagte sie, als sie die Auswertung durchging.
„Das war ein Schuss in den Ofen!“, sagte Kala wütend. „Da haben wir für teures Geld ein Labor gekauft und dann finden wir nicht mal raus, was für ein Mittel ihm verabreicht wurde.“
„Dann müssen wir halt warten, bis die Wirkung nachlässt“, meinte Leila. „Wir haben ja Zeit. Auf einen Tag mehr oder weniger kommt es auch nicht an.“
„Das sagst du. Mir brennt aber die Zeit unter den Nägeln“, jammerte Kala. „Gehst du und bringst ihn in sein Zimmer?“
„Ja, ok.“ Leila verliess die Küche, um sich zu Ben zu begeben.
„Schön, bist du endlich wieder da“, rief Ben.
„Ich weiss nicht, ob es dir gefällt. Du kommst jetzt in dein Zimmer. Du bleibst ein Weilchen unser Gast, bis wir unser Ziel erreicht haben. Vielleicht auch noch länger.“
„Was heisst das?“, wollte Ben wissen. Er schaute ein wenig konsterniert zu Leila auf. „Ich muss morgen wieder zur Arbeit.“
„Vergiss es. Ich werde deine Chefin anrufen und ihr sagen, dass du krank bist.“
„Du kennst meine Chefin?“
„Ja, sicher. Sie heisst Anita und sie wird mir glauben, dass du krank bist, das versichere ich dir.“
„Und wie willst du ihr das sagen?“
„Ganz einfach, ich gebe mich für dich aus und erzähle ihr das Blaue vom Himmel.“ Diesen Satz sagte sie, in dem sie Bens Stimme imitierte.
„Hä! Was war das?“, das tönt ja ähnlich, wie ich“, rief Ben verwundert.
„Ich kann alle Stimmen nachmachen. Täuschend ähnlich. Schliesslich habe ich dich auch überzeugt, dass du heute zur Arbeit kommen sollst, also werde ich deine Anita schon von deiner Krankheit überzeugen.“
„Du hast mich angerufen? Nicht Anita?“ Ben schaute Leila ungläubig an.
„Ja, sicher“, bestätigte Leila und mit Anitas Stimme sagte sie: „Ja, hallo Ben, ich bin’s, Anita. Wie geht es dir? Bist du sehr krank?“
„Das glaube ich jetzt aber nicht! Das tönt wirklich wie meine Chefin.“
„Bitte komm trotzdem am Nachmittag ins Geschäft. Wir ertrinken in Arbeit. Ich werde mich dann ein anderes Mal auch erkenntlich zeigen. Geht das?“, fuhr Leila mit der Imitation fort.
„Unglaublich! Das waren ihre Worte“, rief Ben überrascht. „Aber Tanja und Isabelle werden nicht glauben, dass ich krank bin. Die werden mich besuchen kommen und dann merken, dass ich nicht zuhause bin.“
„Das macht doch nichts. Du könntest ja beim Arzt sein. Ich werde einen Zettel deponieren, in deiner Wohnung, so dass jeder, der rein kann, sieht, dass du beim Arzt bist. Bis dann dich jemand wirklich sucht, haben wir unser Ziel erreicht.“
„Und was ist denn das für ein Ziel?“
„Das wirst du erfahren, wenn es soweit ist. Nicht immer so neugierig sein.“ Sie konnte ihm ja nicht sagen, dass er für den Rest des Sommers, bis in den Winter bei ihnen bleiben soll. Ob er jemals wieder frei sein würde, stand auch in den Sternen.
Leila hatte sich wieder zu Ben ans Bett gesetzt und ihn gestreichelt. Doch mit demselben Misserfolg wie vor einiger Zeit.
„Das wird heute wirklich nichts“, sagte sie resigniert und löste Bens Fesselung. „Steh auf!“
Ben erhob sich langsam. Nackt stand er vor Leila und schaute ihren geilen Körper an. Er ging näher auf sie zu, packte den herabhängenden Schal und zog sie an sich.
Doch Leila wollte sich nicht auf ein sinnloses Unterfangen einlassen und schob ihn von sich.
„Finger weg!“, befahl sie. „Folge mir!“
Sie lief voran und Ben wie ein kleines Hündchen hinterher. Er wunderte sich, warum er überhaupt gehorchte. Normalerweise liess er sich nicht so rumkommandieren.
Leila führte ihn in ein kleines Zimmer, in welchem ein schmales Bett stand. Das Bett war mit einer braunen Wolldecke überzogen. Die Wände waren kahl. Es gab ein Fenster, welches nicht verdeckt war. Ausser dem Bett stand kein einziges Möbelstück im Zimmer. Der Boden war mit Teppichboden belegt.
Am Fuss des Bettes lag ein wolliges, sehr grosses ‚Etwas’.
Leila liess Ben eintreten und befahl ihm: „Zieh diesen Catsuit an. Aber schnell!“
Ben nahm den Catsuit in die Hände. Er war sehr schwer und sehr dick und er musste auch sehr warm sein. Er stieg beim Rollkragen in den Catsuit ein. Es war ein Ganzkörperanzug.
Füsslinge und Handschuhe waren eingearbeitet. Als er sich reingearbeitet hatte, zog ihm Leila die vorne runterhängende Balaclava über den Kopf und verschloss sie hinten.
Ben sah nun nichts mehr und protestierte.
„Wenn du nicht ruhig bist, bekommst du einen Knebel“, warnte Leila ihn.
Ben schwieg nun. Er versuchte die Balaclava zu öffnen, hatte jedoch mit seinen, in Fingerhandschuhen und zusätzlich in Fäustlingen gefangenen Händen keinen Erfolg.
Leila schubste ihn aufs Bett. Sie setzte sich zu ihm, berührte ihn, sowie die Bettdecke und wartete, bis beides zu einer Einheit zusammengewachsen war.
„So, nun kannst du hier mal ein wenig schwitzen. Hoffentlich das Mittel raus schwitzen, welches dich impotent macht.“
Ben wollte etwas sagen, doch Leila sagte, bevor Ben seine Stimme erheben konnte: „Ich weiss, du hast Hunger. Du wirst bald was zu essen bekommen.“
Ben ergab sich seinem Schicksal. Er hörte, wie Leila das Zimmer verliess und abschloss. Sie drehte den Schlüssel zweimal um.
Nun merkte Ben, wie warm der Anzug war. Es wurde immer wärmer und er begann heftig zu schwitzen. Der Anzug begann zu kratzen. Und wie! So etwas hatte er noch nicht erlebt. Er wollte sich befreien. Doch mit seinen Bewegungen machte er alles nur noch schlimmer.
Er stellte sich vor, Leila und Kala würden ihn nun nehmen. Er wurde, im Kopf, so richtig spitz. Doch sein Penis wollte auch jetzt nicht anwachsen.
Ben ergab sich seinem Schicksal. Er bemerkte, je weniger er sich bewegte, desto weniger schwitzte er und desto weniger kratzte auch der Anzug.
Bald fiel er in einen tiefen Schlaf.
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