Читать книгу: «Die antike Weltformel: TIERKREIS», страница 4

Шрифт:

Astrologische Grundlagen
Logos und Mythos

Als Kind las ich mit großer Faszination die „Sagen des klassischen Altertums“. Diese Geschichten deckten zu jener Zeit ein Bedürfnis bei dem Leser ab, das TOLKIEN 1954 mit seinem „Herr der Ringe“ als neues Genre der Fantasy Literatur übernahm.

Als ich mich nun dieser scheinbaren Fantasy-Geschichten des Altertums in meiner Auseinandersetzung mit der Astrologie wiedererinnerte, und ich sie mir erneut vornahm, um nach möglichen Zusammenhängen zwischen diesen, der Astrologie, und gar den Naturwissenschaften zu suchen, fand ich dort zu meiner Überraschung vollkommen andere Geschichten vor, als meine Erinnerung mir vorspielte.

Ich möchte hier einmal in einer sehr freien und auf ihr Wesentliches stark verkürzten Weise den griechischen Schöpfungsmythos herausgreifen, um an seinem Beispiel exemplarisch aufzuzeigen, was diese Geschichten – sich von Mund zu Mund vervollkommnend – weitergetragen von Generation zu Generation den Menschen lehrten.

Zum Schöpfungsmythos:

GAIA, die aus dem Chaos kam, erschuf aus sich selbst heraus URANOS. Sie nahm sich ihn zum Liebhaber, woraus viele Kinder hervorgingen (Titanen).

URANOS mochte aber seine Kinder nicht, und stieß sie immer wieder zurück in den Schoß GAIAS.

GAIA konnte einen der Titanen – es war KRONOS – dazu überreden, seinen Vater URANOS zu entmachten.

So entschied KRONOS, selbst Chef an Stelle vom Chef zu werden, und stürzte seinen Vater URANOS vom Thron, indem er ihn kastrierte.

Er warf das Glied des Vaters ins Meer. Blut und Sperma vermischten sich mit dem Wasser. Aus dem Schaum ging APHRODITE hervor.

GAIA nimmt sich daraufhin ihren Sohn KRONOS zum Liebhaber, und gebärt auch ihm viele Kinder – prophezeit ihm aber, das auch ihn einer seiner Söhne vom Thron stürzen wird.

KRONOS verschlingt daraufhin vorsichtshalber alle seine Kinder – wobei ihm jedoch Eines durch eine List GAIAS entgeht. GAIA gibt dem KRONOS nach der Geburt dieses Sohnes einen in Windeln gewickelten großen Stein zum verschlingen, und versteckt das Kind in einer Höhle auf Kreta. Dieser Sohn ist ZEUS.

ZEUS wird in der Höhle von einer Bergziege als Amme aufgezogen. Sie ernährt ihn mit Milch und Honig.

Als ZEUS endlich herangewachsen ist, schleicht er sich zu seinen Vater zurück, und mischt sich heimlich und unerkannt unter dessen Gefolge.

Eines Tages reicht er seinem Vater ein Getränk aus Salz und Honig, worauf KRONOS alle seine Kinder erbricht.

10 Jahre kämpfen nun die Söhne gegen den Vater, bis sie ihn endlich besiegen.

Die Söhne teilen daraufhin die Welt unter sich auf. ZEUS selbst besteigt den Olymp und ist unbestrittener Herrscher über Welt und Götter.

ENDE

In dieser, auf die für unsere Fragestellung auf das notwendigste verkürzten Darstellung der Geschichte, geht wohl der Unterhaltungswert verloren, aber uns soll hier auch nur interessieren, was wir heute als „Message“ der Geschichte bezeichnen würden.

Betrachten wir also nun diesen Auszug aus dem Mythos, bezogen auf sein Informationsgehalt.

Beginnen wir mit den Hauptdarstellern dieses Dramas. Die in Klammern gesetzten Namen sind die uns eher geläufigen römischen Entsprechungen der Götter::

GAIA = Urmutter – Synonym für die „Erde“

URANOS (URANUS) = Synonym für den „Himmel“, das „Himmelsgewölbe“.

KRONOS (SATURN) = Synonym für die „Zeit“ (s. Chronometer) – die Ordnung, Das Gerüst, Gesetz, oberster Richter, Grenze, (myth: Die Grenze, die niemand überschreiten kann)

ZEUS (JUPITER) = Das „Wachstum“ (Entfaltung) – Erfahrung/Weisheit, Macht

APHRODITE (VENUS) = Das „Objekthafte“, das Sinnliche – Körper, Materie, das Verführende, das Wirkliche.

Bergziege = Synonym für Geduld, Ausdauer, Behändigkeit, Kraft usw. (Früher einmal das zehnte Zeichen des Tierkreises besetzend, wofür heute der „Steinbock“ steht.

Weitere Begrifflichkeiten:

Chaos = „Unordnung“ – Gegenbegriff zum Kosmos (Ordnung). Auch die „Leere“, das „Nichts“ wurde darunter verstanden. Wobei das „Nichts“ gleichbedeutend ist mit „Alles“ – das „All“.

Aus sich selbst heraus = Teil des Selbst – Potenzial.

Liebhaber/Lieben = Ausgleichen (Kräfteausgleich) – Befried(ig)ung.

Verschlingen = Aufheben – einverleiben.

Höhle = Versteckt – verborgen, unbemerkt (psych.: verdrängt)

Unerkannt = Unbewusst – der Kontrolle des Geistes nicht zugänglich.

Milch = Synonym für „Leben“ (Das Land wo Milch und Honig fließt. s.a. Tod)

Honig = Synonym für „Tod“ (wurde auch zum balsamieren von Mumien genutzt)

Unter das Gefolge mischen = sich „anpassen“ – zum Teil der Ordnung werden.

Mischen (Mischung) = Unter ihnen sein, ohne darin aufzugehen (s. Chem. Verbindung, im Gegensatz zur chem. Lösung)

Heimlich = vertraulich

Salz = Synonym für „Trauer“ („Das Salz der Erde“)

Erbrechen = Synonym für „Trennen“ – Veräußern – Loslassen

Kampf = Synonym für Auseinander-setzen, Abgrenzungsakt, Selbst-Widerspiegelung, Selbst-Bewusstwerdung (Der Krieg ist der Vater aller Dinge!)

10 Jahre = Synonym für die „Vollendung einer neuen Ordnung“ (10 ist die Höchste „Ordnungszahl“)

Aufteilung der Welt = spezifische Ordnungsstruktur

Wenn wir nun annehmen wollen, das die Wahl der Begriffe und Bezeichnungen nicht dichterisch- künstlerischer Freiheit entsprangen, sondern eher dem Kalkül folgen, mittels dieser Erzählung gleichnishaft die Fundamente und die Dynamik der Schöpfung – also dessen Verwirklichung – zu beschreiben, dann ließt sich nun die Geschichte etwas anders:

Gaia, die aus dem Chaos kam …

Wir erfahren gleich zu Anfang, das GAIA – die „Erde“ – ihren Ursprung im „Chaos“ hat.

Die Erde wird hier definiert als der unmittelbare Ausdruck und die Erscheinungsform eines energetisch unbestimmten Zustandes (eben jenes Chaos), und so verhält sie sich entsprechend äquivalent zu ihm!

Sie ist hier also ihrem Ursprung entsprechend definiert, als der Träger und die Summe aller potentiellen Information. (Was immer „Information“ zu diesem Zeitpunkt auch sein mag).

Gaia, die aus dem Chaos kam ...

… erschuf aus sich selbst heraus, URANOS …

URANOS (der Himmel) wird hier als die erste und unmittelbare Folge des Erscheinens von GAIA dargestellt.

Als erster Ausdruck ihrer Selbst (...aus sich Selbst heraus) ist URANOS somit ebenso wie die Erde Ausdruck und Erscheinungsform des Chaos – zugleich die unmittelbare Folge ihres Erscheinens.

Damit wird bereits hier auf die ursächliche Dualität allen Seins verwiesen: Das „Unten“ (GAIA = die Erde) schafft aus sich selbst heraus notwendig das „Oben“ (URANOS = Himmel). Indem ich das „Unten“ definiere, bestimme ich „von da heraus zeitgleich das Oben“! – Das „Unten“ ist also genau genommen definiert als: „nicht Oben“ und umgekehrt.

Selbstverständlich ist der Himmel noch etwas mehr als nur "oben". Er spiegelt in seinem Ausdruck der Weite und steter Veränderlichkeit vor allem die Unbestimmtheit des Chaos, während GAIA in ihrer unendlichen Vielfalt der Erscheinungen dessen Potenz spiegelt.

… GAIA macht URANOS zu ihrem Geliebten…

Nun – man wäre fast geneigt festzustellen: Na gut… war ja auch sonst niemand da. Aber dann bedürfte es wohl kaum der Erwähnung in der Geschichte.

Der Hinweis, der hier gegeben ist, besteht in der Aussage, das zwischen ihr und URANUS eine unauflösliche Verbindung besteht, da er ja eben ein Teil ihrer Selbst ist (... aus sich selbst heraus). Damit befinden sie sich zwingend in einem steten Austausch bezüglich ihrer jeweiligen inneren Zustände. Sprich: Sie "lieben" sich.

Wir werden zu einem späteren Zeitpunkt die Liebe – diesen wohl am meisten missverstandenen Begriff der Welt genauer hinterfragen. Hier sei schon mal vorweggenommen, das sie jenes Prinzip der ursächlichen Ordnung definiert, den wir heute in den Naturwissenschaften unter dem Begriff der „Entropie“ innerhalb der „thermodynamischen Prinzipien“ fassen.

Die Voraussetzung und Ursache von „Liebe“ ist hier im Widerspruch – und damit in der Verletzung von Symmetrie angezeigt.

Auch dazu später mehr.

URANOS stößt seine Kinder immer wieder zurück in den Mutterleib …

Dies ist zunächst bereits augenscheinlich, wenn wir uns den „Himmel“ in seinen Erscheinungsformen näher betrachten:

Am Tage erhellt, verschwinden alle seine „Kinder“ – also die Sterne, als Potenzen seiner Selbst. Nur GAIA und URANOS selbst bleiben übrig. Die „Kinder“ werden von URANOS in die Unbestimmtheit des Chaos – uns damit in den Mutterleib GAIAS zurückgestoßen.

Nachts hingegen zeugt URANOS seine „Kinder“ immer wieder auf’s Neue (Der Sternenhimmel).

Das „Kind“ ist hier also als „Stern“ verstanden. Wie das Kind ist der Stern zunächst als bloße Potenz weitgehend undefiniert. Seine tatsächliche Natur ist nicht vorhersehbar und bestimmbar. Lediglich ein strukturloser weißer Punkt auf schwarzem Hintergrund deutet hier auf etwas Seiendes hin – gewissermaßen ein unbekanntes Samenkorn, aus dem etwas beliebiges erwachsen kann, aber noch nicht erwachsen ist.

Entsprechend der allseitigen Potenz des Chaos in der Widerspiegelung des URANOS, ist die Anzahl der potentiellen Möglichkeiten von Wirklichkeit – also seiner "Schöpfungen" – unbestimmt. Das unendliche Meer der Sterne beschreibt hier also den Ausdruck seiner unfasslichen Potenz, die im Einzelnen aber noch unbestimmt ist.

… aus der Liebschaft ging (unter anderen) KRONOS (SATURN) hervor …

Das bedeutet die beliebigen aufeinander treffenden unterschiedlichen Kräfte innerhalb des Chaos – genauer: die ihm notwendig innewohnenden potentiellen Symmetrieverletzungen agieren miteinander und beginnen sich gegeneinander auszugleichen!

Das hier angezeigte zwingende Resultat ist Kronos – ist die Ordnung – Raum und Zeit! Die Ordnung – Raum und Zeit – werden hier definiert als ein Produkt des Chaos. Wir werden später noch mehr darüber erfahren.

KRONOS entmachtet seinen Vater, indem er ihn kastriert …

Hier erfahren wir, das KRONOS seinen Vater (URANOS) und damit seine Ursache (seinen Erzeuger) nicht einfach irgendwie „umbringt“, sondern er beraubt ihn seiner Macht, indem er ihn „kastriert“!

Es wird hier folglich gesagt, das er ihn der Potenz beraubt, sich weiterhin als Chaos – und damit in seiner Unbestimmtheit – zu reproduzieren!

Wir kommen hier nicht umhin, den antiken Begriff des „Chaos“ noch einmal näher zu hinterfragen.

Unter Chaos verstehen wir einen Zustand der „Unordnung“. Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet, scheint es sich zuweilen genau anders herum zu verhalten. Selbst das unaufgeräumteste Zimmer enthielte noch immer ein hohes Maß an Ordnung. Dies ist nicht unbedingt sofort einsehbar, und steht dem normal-menschlichen Verständnis nicht erst beim Anblick der Kinderzimmers in der Regel sehr entgegen.

Es wird aber klar, wenn man einsehen muss, das ein unaufgeräumtes Zimmer noch immer sehr viel „Information“, und damit „Ordnung“ in seinem Durcheinander enthält.

Das größte Chaos ist hier erst erreicht, wenn ein solches Maß an Unordnung herrscht, das überhaupt keine Information mehr zugänglich ist (Entropie=1). Das Durcheinander wäre hier so groß, das nichts mehr voneinander unterscheidbar wäre.

Wenn es dem Sohnemann also gelingen wollte, das perfekte Chaos in seinem Zimmer anzurichten, würde es uns leer erscheinen. Dann würde es nun zwar nach unserem Verständnis sehr ordentlich aussehen, wäre aber tatsächlich das totale Chaos …

Um die Kommunikation mit seinen Freunden aufrechterhalten zu können, sei zur Beruhigung gesagt, das man unbenommen sein altes Verständnis der Sache aufrechterhalten kann, da die idealen Zustände von Ordnung und Chaos in der Natur nicht vorkommen können. Jede Erscheinung der Welt befindet sich in einem spezifischen und relativen Zustand der Ordnung bzw. der Unordnung – je nachdem, von welcher Seite man es betrachten will.

Nichts desto Trotz steht nun also das Chaos für die „Leere“ und das „Nichts“ – also für einem Zustand maximaler Unordnung, in der keinerlei Wechselwirkung, und somit keinerlei Information vorliegt. Von nix kommt nix – wie der Volksmund sagt, und es erscheint nicht unbedingt einsehbar, das ein Zustand der „Leere“ ausgerechnet die „Fülle“ der Erde hervorbringen sollte. Doch es macht tatsächlich Sinn.

Schwerlich vorstellbar ist es natürlich vor allem von daher, da es dem Chaos mangels Information an dem fehlen lässt, was überhaupt erst eine Bild in unseren Köpfen erzeugen kann: Raum und Zeit. Das Chaos kann über diese Attribute nicht verfügen, und ist somit nicht konkret Denkbar, geschweige denn, direkt sinnlich erfahrbar.

Wie immer in solchen Fällen, haben wir aber die Möglichkeit des Gedankenexperiments, um auf diese Weise einen Zugang zum Undenkbaren zu finden.

Als Synonym für das Chaos wählen wir hier den Begriff der „Leere“. Denken wir uns also einen Raum, der vollkommen leer erscheint. Was sagt uns ein solcher Raum bezüglich seines inneren Zustands?

Die „Leere“ beschreibt hier zunächst einen Zustand, in dem wir nichts finden, zu dem wir uns verhalten können! Aber ist er damit tatsächlich leer? Könnte sich nicht eine ganze Menge in einem „Leeren Raum“ befinden, ohne das wir es bemerken?

Sofort einsehbar ist wohl für jedermann, das in einem leeren Raum zumindest „Zeit“ aufgehoben sein muss. Jede beliebige Teilstrecke innerhalb des Leeren Raumes, als auch seine Summe beschreiben jeweils einen Energiewert, den es zu seiner Überwindung benötigt. Es muss also ohne Frage schon einmal eines „da“ sein im leeren Raum – eben „der Raum selbst!“.

Dies ist aber nicht, wonach wir suchen, und wir müssen uns hier auf das konzentrieren, was über den bloßen Raum hinaus sein könnte!

Zunächst einmal ist zu sagen: Alles, was man in einem „leer“ erscheinenden Raum zweifelsfrei feststellen kann, ist, das man in ihm nichts wahrnehmen kann! Das Wahrnehmen von etwas Seienden setzt aber im mindesten eine Kraft voraus, die sich zu uns (also dem Beobachter) in irgendeiner Weise verhält (und umgekehrt).

Was also nun, wenn diese Kräfte existieren, sich aber nicht zu uns Verhalten – oder dies möglicherweise in einer Weise tun, mit der unsere Bewusste Wahrnehmung überfordert ist?

Nun – Ersteres kann ausgeschlossen werden, da eine beliebige Kraft zu einer beliebigen anderen Kraft sich nicht „nicht verhalten“ kann. Bleibt also nur die zweite Möglichkeit: Das angenommene „Etwas“ verhält sich in einer Weise, die unserer Beobachtung nicht zugänglich ist.

Das dieses Dilemma tatsächlich denkbar ist, soll ein einfaches Gedankenexperiment verdeutlichen.

Stellen wir uns vor, wir befinden uns mit einem futuristischen Flugkörper, der jede Beschleunigungskraft und dergleichen zu absorbieren vermag, in geringer Höhe über der Erde, und wir haben eine Kamera nach unten gerichtet. Unter uns ist deutlich ein Haus mit Vorgarten, Bäume, Sträucher, Straßen usw. zu erkennen.

Nun nehmen wir Fahrt auf. Das Haus verschwindet langsam aus unserem Blickfeld und beliebige andere Strukturen werden sichtbar.

Wir erhöhen nun das Tempo und gleiten mit zunehmender Geschwindigkeit – und dazu auch noch in einem zufälligen Zick-Zack Kurs – relativ dicht über den Boden um die Welt.

Wir werden nun in unserem Sucher bald keine erkennbaren Strukturen mehr ausmachen können. Chaotische Linien und Striche auf schnell wechselnden farbigen Hintergrund wären das Äußerste, was wir ausmachen könnten. Es wäre uns also gerade noch möglich, mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit die Richtung der Bewegung zu bestimmen, ohne eine Ahnung dessen, worüber wir gerade hinweggleiten.

Erhöhen wir unsere Geschwindigkeit weiter.

ab einer bestimmten Geschwindigkeit sind wir nicht einmal mehr in der Lage, Linien und Bewegungsmuster zu erkennen – ja nicht einmal mehr eine Farbigkeit. Alles was bleibt, ist ein eintöniges Rauschen. Weder Zuordnung noch Entwicklung des einen Bildpunktes zum anderen sind hier nunmehr auch nur erahnbar auszumachen. Wüssten wir nicht, das wir uns mit einer bestimmten Geschwindigkeit relativ zum Boden bewegen, bliebe uns nur die Vorstellung, das sich dort unten „Nichts“ befindet – eine „Leere“.

Der gleiche Effekt käme natürlich auch zustande, wenn nicht wir, sondern der Boden sich unter uns entsprechend verhielte.

Doch weiter:

Nun drücken wir irgendwann auf den Auslöser der Kamera, die über eine beliebig hohe Lichtempfindlichkeit und Verschlusszeit verfügt. Wenn wir nun die Aufnahme betrachten, sehen wir zu unserer großen Überraschung eine in allen Teilen definierbare strukturierte Ordnung (hier beispielsweise in Form einer Landschaft).

Klar abgegrenzte Farben und Objekte stehen hier in klaren Verhältnismäßigkeiten zueinander. Auch wenn wir das Bild nach vielen Stunden erneut betrachten, hat sich nichts darin Verändert.

Dies nun ist Ausdruck des potentiellen „KRONOS“ – einer potentiellen spezifischen Ordnung, und damit einer potentiellen Raum-Zeit. „Potentiell“ von daher, da wir hier lediglich einen einzigen Zeitpunkt in den Händen halten – herausgelöst aus einer beliebigen „Unzeit“ – dem Chaos (URANOS).

Wir erkennen also gerade einmal eine beliebige „Möglichkeit“ dessen, was sich in diesem scheinbaren „Nichts“ aufhält. Aber immerhin: Auf Grund unserer Erinnerung an vergleichbare Strukturen (aber auch nur darum), wissen wir nun schon, das sich hinter der Leere irgend etwas sinnvolles verbergen könnte.

Allerdings verhält sich die hier entdeckte spezifische potentielle Ordnung eben lediglich zu der des Beobachters – also des Interpreten, und seiner Kenntnis bezüglich vergleichbarer Strukturen, und sagt noch nichts über eine tatsächlich raum/zeitliche Wirklichkeit aus. Doch immerhin hat ja das Auslösen der Kamera das Chaos für einen Moment zumindest in Frage gestellt.

Nun wiederholen wir das Auslösen der Kamera in kurzen Abständen etliche Male und in gleichen zeitlichen Abständen. Auf diese Weise kreieren wir nun eine Kausalität – eine Reihe von aufeinanderfolgenden Zeitpunkten.

In der nahen zeitlichen Abfolge der Bilder ist „URANOS“ nunmehr aufgehoben und offenbar „entmachtet“ – "kastriert", und damit der Potenz seiner unendlichen Möglichkeiten beraubt – reduziert auf eine Einzige. Es ist entschieden (definiert), und damit getrennt von jeder beliebigen anderen Möglichkeit!

Nunmehr sind wir in der Lage, aus der tatsächlich unendlichen „Fülle“ des Chaos (URANOS), von einem Bild zum nächst Folgenden, einige Informationen abzugreifen, und können aus der Abfolge der Aufnahmen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit das jeweils darauf folgende Bild vorhersagen, das wir mit dem nächsten Auslösen der Kamera finden werden – und das wahrscheinlich wiederum darauf Folgende.

Über die Kausalität ist nun ein Zeit/Raum – eine Wirklichkeit „aus dem Nichts“ heraus geboren.

Die Prognose würde allerdings über die Größe des zeitlichen Abstandes von Bild zu Bild – hier zum Beispiel immer das erste und das letzte betrachtend – mehr und mehr an Beziehungsfähigkeit und Nachvollziehbarkeit einbüßen, bis letztlich nur noch reine Spekulation möglich wäre.

Um so größer der zeitliche Abstand der Bilder zueinander wäre (also von der Vergangenheit in die Gegenwart), um so näher kämen wir wieder unserem einmalig aufgenommenen Bild, womit die Wahrscheinlichkeit einer zutreffenden Vorhersage mehr und mehr abnähme.

Das bedeutet: Von der ersten Voraussage an sollte wieder „URANOS“ an Macht gewinnen, und damit wieder das Beliebige, Unvorhersehbare – was auch tatsächlich geschieht, wie die mythische Geschichte in ihrem weiteren Verlauf aufzeigen wird.

Wie wir aus Erfahrung wissen, währt im Gegensatz zu einem Foto in der Schublade eine solche Ordnung in der Wirklichkeit nicht besonders lange. „...verdammt kurz“ wäre bereits eine unverschämte Übertreibung. Der „Zeitpunkt“ verfügt über keinerlei „Länge“. Der „Punkt“ verfügt über keinerlei Ausdehnung, und damit über keine Raum/Zeit.

Das selbe gilt für das für sich genommene einzelne Foto – es ist in dem Moment seiner Aufnahme für den Aufnehmenden bereits ein bloßer Zeitpunkt in der Vergangenheit – genauer: Eine bloße Idee.

Das Geburtsbild (Horoskop des Geburtsmomentes) innerhalb der allgemeinen Astrologie beschreibt beispielsweise genau einen solchen Zustand einer hochauflösende Momentaufnahme innerhalb eines chaotischen und raum/zeitlosen Urzustandes – also eines spezifischen Zeitpunktes auf dem "Zeitpfeil" – bevor er sich aufgrund seiner inneren Symmetrieverletzungen als eine Raum/Zeit entfaltet. Ein Urknall!

Wir können nach dieser Betrachtung also nicht ausschließen, das sich „Leere“ von „Fülle“ aufgrund unserer spezifischen Beobachtungsmöglichkeit (der sinnliche Wahrnehmung einschließlich deren technischer Erweiterungen) tatsächlich nur dadurch unterscheidet, dass das Eine über Raum/Zeit verfügt (also Fülle – „Existenz“) und dadurch unseren auf der selben Grundlage beobachtenden Sinnen offen liegt, während das Andere nicht über einen solchen Zeit/Raum verfügt, und damit den Sinnen nicht zugänglich ist.

Oder einfacher ausgedrückt: Wir können nur beobachten, was sich relativ zu uns in einer Weise verhält, in der die Bedingungen unserer auf Zeit und Raum basierenden Beobachtungsmöglichkeiten erfüllt sind.

In der speziellen Astrologie spielt das Chaos als Potenzial eines unendlichen „Pools“ eine entsprechend zentrale Rolle. Aus diesem Grunde werde ich schon hier einen neuen Begriffe einführen müssen, um diesem Umstand gerecht zu werden:

Die „Inistenz“ – als den notwendigen Gegenpart zur „Existenz“. (s.Abb.02)

Der Begriff der Inistenz beschreibt den Zustand potentieller Wirklichkeit, mit der wir es nun nach speziell-astrologischem Verständnis beim Phänomen des Chaos zu tun haben.

Dieser Begriff soll unterscheiden zwischen einer sich „entfaltenden Raum/Zeit (Existenz)", und einer „gefalteten Raum/Zeit (Inistenz)".

Es ist übrigens auch absolut folgerichtig, das als Resultat der "Kastration" des URANOS – also des Chaos und damit des Unbestimmten – eine „APHRODITE“, und damit das Bestimmte hervorgeht. Wir erinnern uns: APHRODITE steht für das "Verführende" – Ausdruck und Erscheinungsform des sinnlich Objekthaften, und damit raum/zeitlichen. Konkret: Der Körper – die Materie.

Doch nun weiter im mythischen Text.

GAIA macht KRONOS zu ihrem Liebhaber …

Das Chaos (GAIA als Erscheinungsform des Chaos) – wird hier nunmehr im innigsten Austausch – sprich: sich "liebend" mit KRONOS – also der Ordnung – und damit im innigsten Austausch mit der raum/zeitlichen Existenz dargestellt(!) – das lässt nichts Gutes erahnen .... (s. Schluss des Gedankenexperiments).

Konkret ist hier wiederholt angezeigt, das Chaos und Ordnung keineswegs in ihren spezifischen Zustanden und Eigenschaften getrennt voneinander sind. Selbstverständlich findet auch hier ein steter Austausch zwischen ihnen statt. Genauer: Inistenz und Existenz (Chaos und Ordnung) sind miteinander "Verschränkt". Wir werden das noch genauer verstehen.

GAIA gebärt KRONOS viele Kinder …

Aus dem notwendigen Austausch von Chaos und Ordnung erwachsen immer wieder neuerliche Ordnungen (Kinder – hatten wir schon).

Genaugenommen müssen wir die Erscheinungsform des Chaos (GAIA) und die der Ordnung (KRONOS) als eine Einheit betrachten, wie vielleicht schon verstanden ist. Sie sind miteinander in sofern verschränkt, als das jede Verletzung der Symmetrie innerhalb des Chaos (GAIA) raum/zeitlich – und damit als Ordnung (KRONOS) in Erscheinung tritt.

Hier nun gelten die Gesetze der Kausalität und des Ausgleichs der differierenden Kräfte. Das bis hierher angezeigte bekommt nunmehr ein umgekehrten Vorzeichen – wie aus dem Chaos die Ordnung erwuchs, erwächst nunmehr aus der Ordnung das Chaos.

Mit zunehmender Reproduktion der Ordnung (KRONOS) im Austausch mit dem Chaos (GAIA), wächst die Unbestimmtheit innerhalb der Ordnung – und damit das Chaos.

Im Gedankenexperiment wäre das die Entsprechung zu der Abfolge der Bilder in der fortschreitenden Zeit. Die Vorhersagbarkeit der spezifischen Ordnung (Ausgangszeitpunkt) bezogen auf die ihm nachfolgenden Zeitpunkte nimmt mit der Entfernung stetig ab.

Tatsächlich erfolgt im Mythos schon der erste warnende Hinweis auf diesen Umstand:

GAIA prophezeit KRONOS, das auch sein Sohn ihn entmachten wird …

Der unvermeidliche Fortgang des Gedankenexperiments wird hier von GAIA, als die Widerspiegelung des Chaos unmissverständlich bekräftigt. Die Prophezeiung GAIAS erinnert noch einmal daran, das Ordnung und Chaos eine unbedingte Einheit bilden, und somit das Unbestimmte (das Chaos) in der Ordnung selbst aufgehoben sein muss und umgekehrt.

Die Überwindung (die Entmachtung) einer bestehenden Ordnung ist also immer nur eine Zeitfrage, und a priori unter keinen Umständen abwendbar – nichts bleibt, wie es ist. Ein solcher Konflikt ist ein unbedingtes Attribut des Wirklichen selbst.

Jeder von uns kennt die Warnung GAIAS aus eigener Erfahrung in Form des „Zweifels“ und des „Misstrauens“.

Der Zweifel (2-fel! – im Gegensatz zur Ein-fallt) tritt spätestens dann auf, wenn eine Erwartung nicht erfüllt wird, und dadurch der Beobachter in Widerspruch zu einer angenommenen Ordnung gerät.

KRONOS verschlingt alle seine Kinder …

Hier erfahren wir nun, das KRONOS (die Ordnung), in seinem Versuch sich vor der Prophezeiung zu bewahren – vergleichbar wie schon sein Vorgänger URANOS – nur mit umgekehrte Vorzeichen – alle seine Kinder "verdrängt" – hier allerdings, indem er sie verschlingt".

Also auch er „vernichtet“ seine Kinder nicht etwa, wie man eigentlich annehmen wollte, wäre dies hier nur eine unterhaltsame Geschichte, sondern sie werden lediglich von ihm absorbiert (verschlungen), und verbleiben innerhalb seiner Ordnungsstruktur als in ihr „aufgehoben!“

Wenngleich also die Psychologie hier eine Verdrängung diagnostizieren würde, so ist dieser Umstand innerhalb einer jeweiligen Ordnungsstruktur mitnichten pathologisch zu bewerten, sondern dem entgegen unbedingtes systemimmanentes Verhalten von Ordnung. Dies näher Aufzuklären bleibt aber späteren Kapiteln vorenthalten.

Ich denke es wird inzwischen mehr und mehr erkennbar, das diese Geschichte nicht von „Guten“ und „Bösen“ handeln, sondern leidenschaftslos ursächliche Zusammenhänge des Wirklichen beschreibt.

Aber weiter:

GAIA reicht KRONOS anstelle eines der Kinder einen großen, in Windeln gewickelten Stein (bzw. Heuballen) zum verschlingen. ...

Hier nun finden wir den direkten Verweis auf den Umstand der Unvorhersehbarkeit GAIAS als Ausdruck eben jenes Chaos – jener letztlichen Unbestimmtheit bezogen auf ein zukünftiges Ereignis.

Wir erinnern uns des Gedankenexperiments bezüglich der zunehmenden zeitlichen Abstände zwischen den Bildern. Die Wahrscheinlichkeit der Vorhersage eines folgenden Ereignisses kann bereits vom ersten Bild/Kind an niemals 100% erreichen, und nimmt mit dem zeitlichen Abstand zwischen den Aufnahmen – oder hier eben der "Kinder" zunehmend ab. Nicht erst ein gelandetes UFO im Garten wäre auf einem späteren Bild eine echte Überraschung.

Solcherlei „Fehlinformationen“ (hier: Stein anstelle des "Kindes"), bezogen auf die spezifische Struktur der jeweiligen Ordnung, wachsen in seinem raum/zeitlichen Fortschreiten – seiner unablässigen Reinformation – notwendig stetig an, und liegen einem, wie wir bereits vom Rotkäppchen und dem bösen Wolf her wissen, irgendwann zuweilen wie Wackersteine, schwer im Magen…

Aber die spezifische Ausgangsordnung (KRONOS) ist mit dem Verschlingen der Konkurrenten zunächst einmal „gewahrt“ – die „ordentlich verschlungenen Kinder“ liegen als der Ordnung innewohnend, stabilisiert und lediglich als Potenzen vor. ... alles gut soweit.

GAIA versteckt das Kind (ZEUS) in einer Höhle.

hier nun der Verweis auf die Unkenntlichkeit – die Unbewusstheit, der in den „Tiefen der Ordnung Verborgenen“ Potenzen.

Die Zukunft – und damit die „Neue Zeit“ – hier personifiziert in ZEUS bzw. Jupiter, existiert dem Zugriff und der Kontrolle der Ordnung (KRONOS) entzogen, als unbestimmter Faktor im Unbewussten (siehe: Höhle).

Als Amme dient ihm eine Bergziege …

Wie wir später in der Auflösung der „Tierkreiszeichen“ noch genauer erfahren werden, wird mit der „Bergziege“ auf Kronos – die Ordnung als Solche – selbst verwiesen.

Diese Bergziege (heute „Steinbock“) finden wir im 10 Zeichen des Zodiakus, entsprechend der „höchsten Ordnungszahl“, dessen sogenannter „Herrscher“ bekanntlich KRONOS bzw. SATURN ist!

Die Bergziege bzw. der heutige Steinbock symbolisiert dort das „relative Gleichgewicht“ einer jeweiligen Ordnungsstruktur, wie wir in einem späteren Kapitel genauer erfahren werden.

Бесплатный фрагмент закончился.

769,15 ₽
Жанры и теги
Возрастное ограничение:
0+
Объем:
338 стр. 48 иллюстраций
ISBN:
9783750279674
Издатель:
Правообладатель:
Bookwire
Формат скачивания:
epub, fb2, fb3, ios.epub, mobi, pdf, txt, zip

С этой книгой читают