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Читать книгу: «Li Tai-pe», страница 3

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Der Dschau-yang-Palast im Frühling

 
Nun drückt der Schnee nicht mehr die Birnenzweige,
Der Frühlingswind erwacht im Weidenstrauch.
Der Vogel Ying stimmt seine helle Geige,
Die Schwalbe fliegt vom Dach wie grauer Rauch.
In Nacht selbst ist die Sonne noch vergossen,
Wie Wein verschüttet aus dem Überfluß.
Die Frauen sind gleich Blumen neu erschlossen,
Daß selbst der Mandarin erbeben muß.
 
 
Im Abenddunst verglüht des Wächters Panzer.
Der Morgen ist ja noch so meilenfern.
Und seiner fernsten Wolke Widerglanz – er
Erhöht die Freuden unserer jungen Herrn.
Die Blumen öffnen ihre Kelche lüstern,
Die Frauen senken die gefärbten Braun.
Im Morgenrot, im blauen Saale knistern
Die Seidentänze kaiserlicher Fraun.
 
 
Die schönsten Mädchen gehn am kaiserlichen Wagen,
Sie treten singend aus geheimem Tor.
Wer ist die Schönste, daß wir sie zur Sänfte tragen?
Es ist Fe-yän im silbergrünen Flor.
Ich neige meine Stirne tief zur Erde,
Daß sie durch ihres Kleides Saum beseligt werde …
Im Garten taumeln in den frischgefallnen Blütenschnee
Einsam entrückt zwei junge Liebende.
 

Der Hummer

 
Trinke dreihundert Becher guten Wein,
Und du wirst der Gattin Sorge ledig wie ein Junggeselle sein.
Groß ist die Zahl der Schmerzen und die Zahl der Becher klein:
Es bleibt nichts übrig, als ewig betrunken sein!
Weshalb sich seinen Ruhm wie Bei und Schu Tji erhungern ?
Wir wollen faul auf der Terrasse lungern.
Man spalte einen rotgesottenen Hummer!
Man spalte das Leid, man spalte die Qual und den Kummer!
Wir saugen sie aus bis auf die harten Schalen und häufen
Sie mit den Hummerscheren zu heiligen Hügeln –
Laßt trunken uns die Nacht mit ewigen Flügeln überflügeln!
 

Blick in den Spiegel

 
Mein Spiegel ist von Herbstnebeln blind. Ich kann nicht mehr in den Mai zurück.
Ich flechte aus meinen weißen Haaren mir einen langen Strick.
Ich schlinge ihn um das Horn des Mondes am Himmel fest,
Daß er nicht reißt, wenn mich der Frühwind tanzen läßt.
Meine Zunge wird mir aus den Zähnen jappen.
Reißt sie heraus, gönnt einem Hunde den Happen.
(Er wird fortan nur noch nach schönen Versen schnappen.)
 

Am Ufer des Yo-yä

 
Zwischen hohem Schilf in zierlichen Böten
Pflücken Mädchen Lotosblumen ihren Eltern zum Gebinde;
Bespritzen sich und zwitschern in tausend Nöten;
Ihre duftenden Ärmel wehen im Winde.
 
 
Oberhalb des Ufers durch die Weiden reiten mit galantem Rufe
Schöne Jünglinge zu dritt und viert.
Plötzlich bäumt ein Pferd, geht durch und galoppiert,
Und die gefallenen Blüten zerknirschen rasende Hufe.
 
 
Das eine Fräulein äugt entsetzt dem Pferde nach, und zart
Schlägt plötzlich dunkle Angst ihr Blut ins Angesicht –
Sie scheint ein roter Edelstein, der sich in schillernden Facetten bricht
Und den die goldne Fassung künstlich nur bewahrt.
 

Wanderer erwacht in der Herberge

 
Ich erwache leicht geblendet, ungewohnt
Eines fremden Lagers. Ist es Reif, der über Nacht den Boden weiß befiel?
Hebe das Haupt – blick in den strahlenden Mond,
Neige das Haupt – denk an mein Wanderziel …
 

Die Kaiserin

 
Die Jadetreppe glitzert weiß von Tau.
Es streift das schleppende Gewand der hohen Frau
Die Tropfen leise ab. Sie schattet mit der Linken ihr Gesicht,
Weil durch den Pavillon der Mondstrahl bricht.
 
 
Sie schlägt den Perlenteppich hinter sich zusammen.
 
 
Er rauscht, ein Wasserfall, im Mondlicht nieder.
Verrieselt. Über ihre schlanken Glieder
Zuckt grell des ersten Frostes Kälteschauer. –
 
 
Gefüllt mit einer unklagbaren Trauer
Betrachtet sie des Herbstmonds milde Flammen.
 
Возрастное ограничение:
0+
Дата выхода на Литрес:
10 декабря 2019
Объем:
16 стр. 1 иллюстрация
Правообладатель:
Public Domain

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