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Seewarte

Das Ufergrundstück am Tegernsee wird regelmäßig überflutet. Deshalb wurde das Wohnhaus als Pfahlbau errichtet und stellt sich damit in die Tradition der Bauten am Wasser.

Ein Haus, das an die Typologie der Boots- und Fischerhauser anschließt, wie ein Blick in den Innenraum zeigt, aber in seiner Ausformung durch seine Großzügigkeit Lichtjahre vom traditionellen Hüttenwesen entfernt bleibt. Die Wohnfläche von knapp 300 Quadratmetern ist auf einer Ebene angelegt. Alles scheint das Lagernde, Horizontale unter dem weiten, auskragenden Kupferdach zu betonen. Ein umlaufender Steg, der sich seewärts zur Terrasse verbreitert, lässt nicht im Ungewissen: Man befindet sich in einer zauberhaften Landschaft, nur wenige Schritte und man ist am Tegernsee. Ein paar schlanke Stahlstützen behindern nicht den Ausblick, sie könnten schon zu den Masten der voraus ankernden Jachten gehören.

Das Bauwerk ist als Holzkonstruktion ausgeführt, überwiegend wurde heimische Weißtanne verwendet. Die Außenverkleidung ist mit waagrechten Rhombusleisten ausgeführt. Die Aufständerung auf Stahlstützen über dem leicht geneigten Ufergrundstück dient als Schutz vor dem Hochwasser. Lediglich ein unterirdischer Technikraum, den man über einen Abgang neben der Garage erreicht, verlangte einen marginalen Eingriff in den Baugrund. Sonst blieb der natürliche Geländeverlauf erhalten, ein Wiesenpassepartout säumt das Gebäude. Nach außen an dem umlaufenden Steg zeichnet sich die innere Organisation ab: Es gibt fünf Raumgruppen, die an den 3 Meter breiten, bis unter den Dachfirst reichenden Mittelflur anschließen. Er ist allseitig mit Holz ausgeschlagen.

Licht kommt zusätzlich über punktuelle Dachflächenverglasungen, die helle Felder auf die Vertäfelung zeichnen. Zur Stirnseite und zwischen den Kompartimenten gibt es jeweils eine Querverbindung zu dem Steg ins Freie. Vor dem zum See orientierten, über die gesamte Hausbreite reichenden Wohn- und Esszimmer weitet sich der Flur zu einer Kücheninsel. Hinter den bündig in die Holzwände eingesetzten Türen verbergen sich drei Kinderzimmer, der Elternbereich, zwei weitere Nassräume, schließlich ein Büro und der Block mit Garage, Waschküche und Gästezimmer.

Oben links: Der umlaufende Steg verbreitert sich vor den Austritten zu windgeschützten Nischen.

Oben rechts: Selbst in Querrichtung beeindruckt das Haus mit seiner verschwenderischen Fläche.

Unten: Der weite Dachüberstand beschattet die „Wohnplattform“.

Der Grundriss ist funktional in Nutzungsgruppen gegliedert. Licht kommt über Dachluken in den Flur, sie werfen changierende Flecken auf die Wände.

LAGEPLAN


ERDGESCHOSS


MASSSTAB M 1:400

1EINGANG

2KOCHEN

3ESSEN/WOHNEN

4ELTERN

5BAD

6KIND

7ARBEITEN

8WASCHEN

9GAST

10GARAGE

QUERSCHNITT


Standort: Bad Wiessee

Planungsbüro: Dietrich l Untertrifaller Architekten

Anzahl der Bewohner:

5

Wohnfläche (m2):

293

Grundstücksgröße (m2):

3.435

Bauweise: Holzbauweise

Heizwärmebedarf: 4 4,6 kWh/m2a

Fertigstellung: 2013

Feste Burg

Mit diesem Projekt kehren die Architekten zu den Grundlagen zurück: Räume und ihre Beziehung zueinander werden verstärkt durch den rauen und schlichten Charakter des Materials.

Das Haus steht in einer dicht und heterogen bebauten Gegend mit lauter unterschiedlichen Einfamilienhäusern. Ausgangspunkt für den Entwurf war die Idee, das gesamte Grundstück, auch die Außenräume, mit einer Bebauung zu definieren, die gesamte Parzelle also in das Architekturkonzept einzubeziehen.

Das ganz an die Nordkante gerückte Haus reicht dadurch scheinbar ringsum bis an die Grundstücksgrenzen. Dies wurde erreicht mit unterschiedlich hohen Gartenmauern, die die vom Rasterformat der Schaltafeln gezeichneten Betonfassaden als Polygon fortsetzen. Von außen sieht es aus, als faltete sich diese labyrinthisch geknickte Einfriedung schließlich zu einem kompakten schiefwinkligen Baukörper. Er verformt sich gemäß den gewünschten Bezügen zur Landschaft. Die innen von breiten Fensterzargen gerahmten „Durchbrüche“ in den zweischaligen, kerngedämmten Betonwänden orientieren sich zu den Alpengipfeln.

Besucher betreten das Haus über einen kurzen Wohnweg in einer Nische an der Nordseite, die Familie über den Eingang beim Carport. Hinter der Diele empfangen auf gleichem Niveau die Küche und der Essplatz mit einer langen Bank, deren Rückenlehne ist die betonierte Podestkante des höher gelegenen Wohnraums.

In Gegenrichtung erschließen einige Stufen eine Arbeitsbühne, die vom Elternzimmer mit eigenem Bad flankiert wird. Dieses Zwischengeschoss reicht bereits bis unter das Dach, von hier bieten sich „Sichtkorridore“ durch das Haus. Der weitere Treppenlauf endet auf einer Spielfläche vor den beiden Kinderzimmern, die sich ein zweites Bad teilen.

Innen und außen zeigt sich der Sichtbeton unverputzt. Seine plastischen Eigenschaften ermöglichten die Ausführung der vielfältigen dreidimensionalen Details. Der Beton inspirierte die Architekten zu Form und Maßstab des Gebäudes. Die Inneneinrichtung wurde in Eichenholz ausgeführt, um eine wohnlich-häusliche Dimension zu erreichen.

Zur Wärmeerzeugung für Heizung und Warmwasser reichen ein Pelletofen und einige Quadratmeter Sonnenkollektoren. Hinzu kommt eine mechanische Lüftung.


Oben links: Die Fensterzargen sind innen mit einem Stufenfalz angeschlagen, das verhindert Wärmebrücken und lässt das Haus von außen massiv und monolithisch erscheinen.

Oben rechts: Die Split-Level-Bauweise spart Verkehrsfläche. Der plastisch zu modellierende Beton inspirierte zu der „Wohnhöhle“ mit ihren vielfältigen Raumbeziehungen.

Unten links: Abweisend und bergend: Die Mauer sorgt für Geborgenheit im Hof. Die Fassade ist von den Schaltafeln wie mit Paketschnüren gezeichnet.

Unten rechts: Küche und Essplatz liegen auf einem Niveau, die Rückenlehne der Sitzbank stößt an die Kante des höher gelegenen Wohnraums.

LAGEPLAN


OBERGESCHOSS


ERDGESCHOSS


MASSSTAB M 1:400

1ZUGANG

2BAD/WC

3KOCHEN/ESSEN

4WOHNEN

5ARBEITEN

6ELTERN

7KIND

8SPIELEN

9CARPORT

10SITZPLATZ

SCHNITT


Standort: Conthey (CH)

Planungsbüro: savioz fabrizzi architectes

Anzahl der Bewohner:

4

Wohnfläche (m2):

210

Grundstücksgröße (m2):

759

Zusätzliche Nutzfläche (m2): 400

Heizwärmebedarf: 47, 8 kWh/m2a

Energiestandard: SIA 380/1 2009

Fertigstellung: 2014

Ein klassisches Steinhaus

„Gute Architektur macht viel Arbeit“, resümieren Petra und Paul Kahlfeldt ihre in Proportion und Erscheinungsbild stets klassischen Bauten.

Ein Haus, dessen Grundrisse sich wie ein Ornament einprägen. Und als Bekenntnis gelten, dass es in der Baukunst keinen Fortschritt geben kann, sondern nur eine Entwicklung unseres Denkens. So steht dieses Anwesen als Manifest gegen die zufällige Pluralität der Gegenwartsarchitektur, die von immer neuen Theorien gestützt wird und durch das Talent der Ingenieure Halt findet.

Dieses Haus wurde mit einer zweischaligen Fassade gebaut. Die äußere Hülle ist aus 14 Zentimeter dicken Crailsheimer Muschelkalk-Steinen geschichtet. Sie ist selbsttragend, lagert auf einem eigenen Fundament und wird nur am Dachrand gesichert. Nach einer dünnen Luftschicht folgt eine Foamglas-Dämmung, das tragende Mauerwerk ist aus Kalksandsteinen errichtet. In die Öffnungen sind Eichenholzfenster oder -türen eingesetzt, oder sie sind als blinde Vertiefungen verschlossen und rhythmisieren die Fassade. Alle gliedernden Profile und Gesimse sind aus dem Block gearbeitet und bilden so ein homogenes Materialgefüge. Die ruhige Textur des Muschelkalks verbindet die Teile zu einem Ganzen von strenger, herber Einfachheit.

Zum Garten löst sich das Volumen in Stützen und Balken auf; sie bilden Loggien, Terrassen, Balkone oder umschreiben großzügig verglaste Räume. Jedes Material übernimmt die Funktion, die es leisten kann. Das geneigte Dach aus Eifel-Schiefer endet an den seitlichen Terrassen, hier setzt sich die Schräge als senkrechte Außenwand fort, sodass die Gartenfront dreigeschossig erscheint. Auf dem Flachdach liegen Solarkollektoren, außerdem ist zeitgenössische Energiespartechnik installiert, die Fußbodenheizung und Kühldecken versorgt.

Den Haupteingang markiert ein Portal mit kantigen Pfeilern und schwerem Architrav. Außerdem gibt es an den Schmalseiten jeweils einen Zugang für die Anlieferung und zum Garten. Gleichartige Räume, die sich emblematisch um eine zentrale Halle ordnen, stehen als Salons für das gesellschaftliche Leben zur Verfügung. Im Obergeschoss liegen Schlafräume mit Ankleiden und Bädern.

Oben: In der Gartenansicht löst sich das schatullenartige Gebäude in offene Strukturen auf. Balkone, Terrassen und Loggien nähern sich dem von großen Bäumen gesäumten Garten.

Unten links: Die Eingangsseite wirkt hermetisch. Die Öffnungen lassen ihre Bedeutung deutlich erkennen.

Unten rechts: Wohnhalle mit Sitzgruppe zum Garten: Das Erdgeschoss verfügt über Aufenthaltsräume, für die das altmodische Wort „Salon“ wieder angebracht ist.

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OBERGESCHOSS


ERDGESCHOSS


MASSSTAB M 1:400

SCHNITT OHNE MASSSTAB


Standort: München-Bogenhausen

Planungsbüro: Petra und Paul Kahlfeldt Architekten

Anzahl der Bewohner:

3

Wohnfläche (m2):

707

Grundstücksgröße (m2):

1.519

Zusätzliche Nutzfläche (m2): 100

Bauweise: massiv

Fertigstellung: 2012

Haus 11 x 11

Dem Entwurf liegt die Idee zugrunde, ein in seiner äußeren Erscheinung kompaktes, in der Materialanmutung homogenes Haus mit sparsamer Hüllfläche, aber größtmöglicher Nutzfläche zu schaffen.

Das Haus ist als bewohnbare Skulptur für eine Familie mit zwei Kindern gedacht, sein Äußeres bildet die innere Organisation ab. Die Auftraggeber arbeiten in der Kommunikationsbranche, sie verstehen ihr Haus als Icon, als zeichenhaftes Manifest für etwas Neues.

Auf die Außenwände, eine Konstruktion aus Stahlbeton und Holz sowie ein vorfabriziertes Dach aus OSB-Holzplatten, das auf den Gratbalken aufliegt, wird eine mehrschichtige schwarze Flüssigabdichtung aufgebracht. Als sichtbarer Abschluss des Baukörpers folgt eine hochkant stehende 4-x-8-Zentimeter-Lattung aus farbig lasierter Douglasie im Abstand von 4 Zentimetern oder dreimal 4 Zentimetern, wobei jedes zweite Holz ausgespart wird. Die Leisten sind ohne Konterlattung auf 3500 sondergefertigte Alublöcke geschraubt. Der Vorteil dieser Ausführung ist, dass in den senkrecht zu Dachgefälle und Wänden ausgerichteten Lamellen weder Laub noch Schmutz haften bleiben, die Entwässerung bei Regen und Schnee funktioniert so simpel wie bei einem Schirm. Durch die Schraffur entsteht ein ausgeprägt grafischer Charakter, den die unterschiedlich dichten, sehr präzisen Abstände der Lamellen noch betonen. Die Holzfenster sind exakt in diese Geometrie eingebunden, sie überspielen die Haus- und Dachkanten, was den Baukörper größer wirken lässt und innenräumlich für attraktive Ausblicke und guten Lichteinfall sorgt.


Oben: Ein Haus, das mit der Typologie des klassischen Einfamilienhauses kokettiert und dessen Dimensionen frei interpretiert. Die unterschiedlichen Lamellenabstände ergeben zusammen mit der leichten Hangneigung eine irritierende Perspektive. Ihre Grafik verändert scheinbar die Dimensionen.

Unten links: Präzise Schreinerarbeit schraffiert Dachflächen und Außenwände. Auch die Fenster fügen sich in die Ordnung der senkrechten Lamellen. Die Fenster spielen mit den Kanten der Kubatur. Es gibt sprossenlose Festverglasungen und Öffnungsflügel.

Unten rechts: Übereck verglast und deshalb besonders hell präsentiert sich das Wohnzimmer.

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OBERGESCHOSS


ERDGESCHOSS


MASSSTAB M 1:400

1ZUGANG

2KOCHEN

3ESSEN

4WOHNEN

5KIND

6ELTERN

7BAD

8ANKLEIDE

SCHNITT


Standort: Wörthsee

Planungsbüro: Titus Bernhard Architekten

Anzahl der Bewohner:

4

Wohnfläche (m2):

182

Grundstücksgröße (m2):

1.300

Zusätzliche Nutzfläche (m2): 99

Bauweise: massiv, Stahlbeton

Heizwärmebedarf: 29,7 3 kWh/m2a

Primärenergiebedarf: 54 kWh/m2a

Fertigstellung: 2011

Umbau eines Stalls zum Wohnhaus

Vielleicht ist das typisch für die Schweiz: Was man historisch vorfindet, das will man erhalten. Was man selbst dazu beiträgt, gerade wenn es vom Durchschnittlichen abweicht, das muss man nicht nach außen zeigen.

Ein Stall am Dorfrand von Soglio, der noch bis in die späten Siebzigerjahre landwirtschaftlichen Zwecken diente, wurde zu einem Wohnhaus umgebaut. Obwohl das Gebäude schon einige Zeit leer stand, befand sich die Bausubstanz, Steinplattendach, Mauern und tragende Holzteile, noch in einem guten Zustand. Der rote Faden des Entwurfs bestand darin, die alte Scheune bestehen zu lassen und sich beim Ausbau an ihrer radikalen Materialreduktion zu orientieren. Zum einen waren äußere Einschränkungen maßgebend, weil man keinen Kran stellen konnte, zum anderen ging es darum, die alte Hülle mit den neuen Anforderungen zusammenwachsen zu lassen.

Für die Planer galt es, die Architektur auszubalancieren zwischen zeitgenössischen funktionalen Details, solidem Material und der verträglichen Annäherung an den erhaltenen alten Scheunenumriss. Der fehlende Kran und die groben Steinmauern führten zur Entscheidung, die Wände aus Stampfbeton und die Decken in Holz auszuführen. Damit ließ sich gleichzeitig die Anzahl der Materialien reduzieren. Nun stehen die Wände, gedämmt mit Schaumglas zwischen Beton und Stein, schwer und rau, ebenso massiv wirken die Ablageflächen. Im Eingangsbereich spürt man die Kieselsteine im Beton des Bodens, der sich mit Dielen aus rohem, unbehandeltem Eichenholz fortsetzt. Die Stahlfenster sind geschweißt. Die Außenmauern wurden restauriert, zu erneuernde Bretter wurden vor den Fenstern durch verstellbare Lamellen aus Eiche ersetzt. Auch für den kleinen Garten mit den beiden Innenhöfen wurden Stampfbeton für die Mauern und unbehauene Steine aus der Umgebung für eine einfache Pflasterung der Wege verwendet. Die rurale Bauweise mit ihren behäbigen Bossen und kunstlos gefügten Rundstämmen neben der scharfkantigen, jedoch ebenfalls fest und lagernd wirkenden modernen Fortsetzung ergab eine spannende Symbiose aus Alt und Neu. In einem offenen, zusätzlichen Wohnraum unterm Dach lässt sie sich hautnah erleben.

Oben: Wenn man nicht genau hinschaut, wird man die gediegene Wohnnutzung hinter den groben Stallwänden nicht entdecken. Nur die sauber betonierte Gartenmauer könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich hier mehr als landwirtschaftliche Lagerfläche verbirgt.

Stampfbeton, geschweißte Stahlfenster und unbehandelte Eichendielen setzen die rohe Anmutung der ehemaligen Scheune fort. Material, Abmessungen, Körnung und Farbe entsprechen dem vorgefundenen Gebäude.

Der Eingriff orientiert sich nicht an folkloristischer Gemütlichkeit, um noch mehr traditionellen „Stallgeruch“ zu erzeugen, sondern zeigt durch scharfkantige, glatte Oberflächen, dass in der Gegenwart weitergebaut wurde.

LAGEPLAN


1. OBERGESCHOSS


2. OBERGESCHOSS


ERDGESCHOSS


MASSSTAB M 1:400

1EINGANG

2SCHLAFEN

3WASCHKÜCHE

4WC/DUSCHE

5ABSTELLRAUM

6TECHNIK

7WOHNEN

8ESSEN

9KOCHEN

10BALKON/OFFENE TERRASSE

Standort: Soglio (CH)

Planungsbüro: Ruinelli Associati Architetti

Anzahl der Bewohner:

4–6

Wohnfläche (m2):

135

Grundstücksgröße (m2):

195

Zusätzliche Nutzfläche (m2): 30

Bauweise: massiv

Primärenergiebedarf: 11 kWh/m2a

Fertigstellung: 2009

Das Jahreszeitenhaus

Jahrtausendealt, modern interpretiert: Wohnen in Abhängigkeit von den Jahreszeiten.

Ein Haus ist ein Haus ist ein Haus. Das trifft in der Regel auf eine Immobilie zu. Wie der Name schon sagt: Sie steht unverrückbar an einem Ort und verfügt über eine feste Zahl an Quadratmetern. Beim Haus am See ist das jedoch anders: Es bietet im Sommer 170 Quadratmeter, im Winter schrumpft es auf 85, im Herbst und Frühling können 105 Quadratmeter bewohnt werden. Jahreszeitenkonzept nennt das Architekt Jurek Brüggen.

Das neue Haus platzierte der Architekt im Hang, inmitten der Bestandsgebäude auf der Insel. Um dem historisch gewachsenen Ensemble zu begegnen, wählte er das Bild eines vorgefundenen, schon immer da gewesenen Steins, der zu einem Haus ausgebaut wird. Gefertigt wurde dieser Stein aus massivem Beton, der Ausbau erfolgte in Holz. Alle Konstruktionsmaterialien bleiben sichtbar; freistehende, hölzerne Trennwände unterteilen den Innenraum des Betonhohlkörpers. Innenliegende Holzfenster schützen vor der Witterung. Ein leichter, kleiner Holzpavillon sitzt auf dem betonierten Sockel auf, von der umlaufenden Terrasse blickt man auf die vorbeifließende Havel. Eine Holztreppe, die gleichzeitig als Bücherregal dient, verbindet beide Geschosse.

Das Haus wird je nach Jahreszeit unterschiedlich genutzt: Im Winter ziehen sich die Bewohner in das Gartengeschoss zurück, im Sommer kommen Pavillon und Terrasse hinzu und verdoppeln die Wohnfläche. Durch Falttüren wird der Pavillon im Sommer geöffnet und in den Übergangsjahreszeiten geschlossen, ein horizontales Schiebefenster trennt ihn im Winter vom Gartengeschoss. Die mobile Küche wandert mit den Bewohnern. Die sich verkleinernde Wohnfläche spart im Winter Ressourcen, Bau- und Heizkosten. Die Dämmung ist auf das Gartengeschoss reduziert, Nord-, Ost- und Westseite sind in den Hang eingegraben, durch die Erdschicht wird das Haus zusätzlich isoliert. Die Abwärme des beheizten Erdgeschosses ermöglicht es zudem, den Pavillon in kalten Jahreszeiten als Wintergarten für die Pflanzen zu nutzen. Der nicht beheizte Raum wird im Winter zur weiteren Isolationsschicht für das Gartengeschoss.


Oben: Das Haus am See ist inmitten von vier bereits bestehenden Gebäuden entstanden, zwei sind denkmalgeschützt. Die Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde war intensiv und ausgesprochen konstruktiv. Ausblick und Zugang der bestehenden Gebäude sollten zudem nicht beeinträchtigt werden.

Unten links: Im Winter ziehen sich die Bewohner in das Gartengeschoss zurück, rund um das Treppen-Lese-Regal. Im Sommer verbindet das horizontale Schiebefenster mit dem Pavillon.

Unten rechts: Durch die großen Schiebefenster betritt man den zum Fluss abfallenden Garten mit dem steinernen Außenbecken.

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OBERGESCHOSS


SOMMER


WINTER

ERDGESCHOSS


MASSSTAB M 1:400

1EINGANG

2KOCHEN/ESSEN/WOHNEN

3SCHLAFEN

4BAD

5WC

QUERSCHNITT


LÄNGSSCHNITT


Standort: Auf der Insel Werder

Planungsbüro: Jurek Brüggen Arch BSc ETH + KOSA Kopp Sailer Architekten

Anzahl der Bewohner:

2

Wohnfläche (m2):

85–170

Grundstücksgröße (m2):

5.000

Bauweise: Massivbauweise, Beton, Holzbauweise

Fertigstellung: 2017

2 201,49 ₽
Возрастное ограничение:
0+
Объем:
547 стр. 562 иллюстрации
ISBN:
9783766725493
Издатель:
Правообладатель:
Bookwire
Формат скачивания:
epub, fb2, fb3, ios.epub, mobi, pdf, txt, zip

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