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Lobet den Herren

Musik: Johann Crüger; Text: Paul Gerhardt


2. Der unser Leben, das er uns gegeben,

in dieser Nacht so väterlich bedecket

und aus dem Schlaf uns fröhlich auferwecket.

Lobet den Herren.

3. Gib, dass wir heute, Herr, durch dein Geleite

auf unsern Wegen unverhindert gehen

und überall in deiner Gnade stehen.

Lobet den Herren.

Begleite mich

In Gottes Namen steh’ ich auf,

Herr Jesus, leite meinen Lauf,

begleite mich mit deinem Segen,

behüte mich auf allen Wegen!

Hab Dank

Wie fröhlich bin ich aufgewacht,

wie hab ich geschlafen so sanft die Nacht.

Hab Dank, du lieber Vater mein,

dass du hast wollen bei mir sein.

Behüte mich auch diesen Tag,

dass mir kein Leid geschehen mag!

Morgengeflüster

Sonnenstrahlen fallen in mein Zimmer

und wecken mich fröhlich.

Vogelgesang dringt an mein Ohr

und lässt mich lauschen.

Der Duft von Kaffee steigt in meine Nase

und ich freue mich.

Brot mit Marmelade zergeht süß auf meiner Zunge

und ich genieße es.

Eine warme Hand streichelt mich zärtlich

und ich fühle Geborgenheit.

In allem bist du, Gott,

der mich nie verlässt.

Danke für den neuen Tag.

Karin Hermanns

Morgenstund hat Gold im Mund

Ich bin so knallvergnügt erwacht.

Ich klatsche meine Hüften.

Das Wasser lockt. Die Seife lacht.

Es dürstet mich nach Lüften.

Ein schmuckes Laken macht einen Knicks

und gratuliert mir zum Baden.

Zwei schwarze Schuhe in blankem Wichs

betiteln mich „Euer Gnaden“.

Aus meiner tiefsten Seele zieht

mit Nasenflügelbeben

ein ungeheurer Appetit

nach Frühstück und nach Leben.

Joachim Ringelnatz

Wach auf, meins Herzens Schöne

Musik: Johann Friedrich Reichardt; Text: Volksgut


2. Ich hör die Hahnen krähen

und spür den Tag dabei;

die kühlen Winde wehen,

die Sterne leuchten frei.

Singt uns Frau Nachtigalle,

singt uns ein süße Melodei,

sie meld’t den Tag mit Schalle.

Wenn morgens der Hahn kräht

Hahn Willibald rückte kurz flatternd sein Gefieder zurecht, um dann mit geschwollenem Kamm laut und durchdringend sein „Kikeriki“ über den Hof schallen zu lassen. Schließlich war es seine Aufgabe, die Hühnerdamenwelt und auch den Rest des Hofes aufzuwecken und dafür zu sorgen, dass alle Schlafmützen rechtzeitig an die Arbeit gingen. Helmut, der Bauer, knurrte und drückte sich sein Kopfkissen fest auf die Ohren, um den morgendlichen Krakeeler nicht hören zu müssen. „Ich dreh’ dir noch einmal den Hals um und lass dich im Suppentopf verschwinden“, schimpfte er auf Willibald, was nichts nützte, denn der konnte ihn sowieso nicht hören. Also setzte Helmut wohl oder übel einen Fuß aus dem Bett, gähnte noch einmal herzhaft und war dann ganz auf den Beinen. Etwas verschlafen – schließlich war es erst fünf Uhr in der Frühe – stapfte er in die große, noch ungeheizte Großküche, wo er sich am Spülstein erst einmal eine Ladung Wasser ins Gesicht spritzte. Puh, war das kalt, machte aber wenigstens wach. Draußen zog ein klarer Morgen herauf und die Sonne stieg als roter, glühender Ball am Horizont empor.

Schnell schlüpfte Helmut in Hemd und Jacke und marschierte dann in Holzpantinen in Richtung Kuhstall. Die Kühe, die ihn kommen hörten, begrüßten ihn mit lautem Gemuhe. Denn sie warteten darauf, endlich gemolken und mit frischem Futter versorgt zu werden. „Na, meine Gute“, tätschelte Helmut seine Lieblingskuh Emma, die ihm schon fünfmal ein Kalb zur Welt gebracht hatte, und entlockte ihr dann mit gekonnten Griffen die Milch aus ihrem Euter, die fett und warm aus den Zitzen in den untergestellten Eimer spritzte. Zum Glück standen jetzt auch Helmuts Knechte in der Stalltür und packten mit an. Bis alle Kühe gemolken und versorgt waren, dauerte es eine ganze Weile, aber Helmut war stolz, wenn die großen, vollen, blechernen Milchkannen dann alle in Reih und Glied auf dem Pferdewagen standen und zur Molkerei rollten.

Nachdem die Schweine und Hühner gefüttert waren, kam das Beste des Morgens: das große Frühstück. Aus der Küche, in der Helmuts Frau inzwischen mit den Mägden den Ofen zum Bullern gebracht und das Frühstück bereitet hatte, wehte ein verheißungsvoller Duft nach Bratkartoffeln und heißer Blutwurst mit Zwiebeln zum Kuhstall herüber. Mägde, Knechte und die ganze Familie versammelten sich um den großen Küchentisch und nach dem Tischgebet war bald von allen Seiten nur noch ein lustvolles Schmatzen und Schlürfen zu hören. Es gab doch nichts Schöneres, als nach getaner Morgenarbeit ein herzhaftes Frühstück zu sich zu nehmen, dachte Helmut und füllte seinen Teller ein zweites Mal bis obenhin voll. „Nun, wer hart arbeitet, muss auch gut essen“, fand er, was bei allen auf Zustimmung stieß. Hart arbeiten würden sie müssen, denn der Tag war noch lange nicht zu Ende, die Felder bestellten sich nun einmal nicht von selbst und auch die vielen anderen Arbeiten auf dem Hof brauchten kraftvolle Hände. Helmut war trotzdem gern Bauer und daran würde selbst das frühe Wecken seines Hahns Willibald nichts ändern.

Bruder Jakob

Volkslied


Der Gast im Schlafsack

Bernd lag schon eine Weile wach und lauschte andächtig den Vögeln, die mit ihrem fröhlichen und immer lauter werdenden Gezwitscher den Morgen ankündigten. Axel, der neben ihm lag, hörte von alldem nichts, sondern schlief tief und fest, den Schlafsack bis zum Hals gezogen. Er schnarchte so laut, dass es Bernd nicht erstaunt hätte, wenn die Bäume rund um die Lichtung, auf der sie gestern Abend ihr Zweimannzelt aufgeschlagen hatten, einfach umgefallen wären. Sollte er ruhig noch eine Weile „sägen“, dachte Bernd, er würde derweil einen kleinen Morgenspaziergang machen und die Gegend inspizieren.

Leise öffnete Bernd den Zelteingang und schlich sich nach draußen. Die Luft war würzig frisch und roch nach Wald und Erde. Bernd atmete tief ein und streckte und reckte sich ausgiebig. Das tat seinen steifen Gliedern nach der Enge des Zeltes gut. Die Sonne kam gerade langsam hinter dem Horizont empor und tauchte mit ihren ersten Strahlen die Landschaft in ein fahles Licht. Der Himmel, auf dem kein einziges Wölkchen zu sehen war, verhieß einen strahlenden Sommertag und sie würden ihre Wanderung ohne Schwierigkeiten fortsetzen können. Bernds Füße taten zwar noch von dem Achtstundenmarsch weh, den sie am Vortag absolviert hatten, aber ein paar Schritte über die vom Tau feuchte Wiese wirkten auf seine nackten Füße wie eine erfrischende Kneippkur.

In der Ferne ließ sich das Klopfen eines Spechts hören, der wohl auf der Suche nach Frühstück war, und direkt neben Bernd zog gerade irgendein anderes Tier raschelnd seine Bahn. Wegen des hohen Grases konnte er nicht erkennen, worum es sich handelte, was ihn aber auch weiter nicht kümmerte. Er genoss den herrlichen unverbrauchten Morgen und fühlte Energie und Tatendrang in seiner Brust. Damit würde er allerdings wohl noch ein wenig warten müssen, denn er sah keine Chance, seinen Kameraden in dieser Herrgottsfrühe – es war gerade einmal vier Uhr – zum Aufstehen zu bewegen. Da er nur mit einer Unterhose bekleidet war, fing es ihn auch ein wenig an zu frösteln und so entschied er sich, es Axel gleichzutun und noch eine Runde zu schlafen.

So lautlos, wie er aus dem Zelt gekrochen war, so leise schlich er wieder hinein. Das Zelt war schrecklich eng und Bernd musste einige akrobatische Verrenkungen unternehmen, um in seinen Schlafsack schlüpfen zu können. Endlich hatte er es geschafft, an das offene Ende zu gelangen, und wollte sich gerade genüsslich hineingleiten lassen, als ein mörderischer Schmerz seinen linken Fuß erfasste. Verdammt, was war das denn? Bernd hörte die Englein singen und zog mit lautem Gejaule so schnell es ging seinen Fuß wieder aus dem Schlafsack. Axel, der durch das Geschrei aufgewacht war, beschwerte sich über die nächtliche Ruhestörung, ließ sich dann aber doch wegen des lauten Gejammers seines Freundes erweichen, der Sache auf den Grund zu gehen. Mit einem überlegenen „Lass mal den Fachmann ran!“ griff Axel noch etwas schlaftrunken in den Schlafsack. Kaum dass sein Arm darin verschwunden war, ertönte ein lauthalses „Aua“ und Axels Arm schnellte heraus. Zu allem Übel fing der Schlafsack sich jetzt auch noch zu bewegen an und es dauerte nicht lange, da schaute eine neugierig schnuppernde Igelnase hervor. Das angewärmte Quartier von Bernd hatte ihm wohl gefallen und jetzt spendierten die beiden jungen Herren ihm obendrein sogar noch ein Apfelfrühstück, natürlich nur, um ihn nach draußen zu locken. Das war dem Igel aber egal. Der saftige Apfel schien ihm eine angemessene Entschädigung für die Vertreibung aus dem warmen Paradies.

Aus einem Schläfchen wurde natürlich nach dieser Aufregung nichts mehr und so entschieden sich Bernd und Axel, zu frühstücken und dann in den himmlischen Morgen zu wandern.

Der süße Brei

Es war einmal ein kleines Mädchen, das lebte mit seiner Mutter allein in einer winzigen Mansardenwohnung in der Stadt. Der Vater war im Krieg geblieben und so musste die Mutter sich und das Kind allein mit Näharbeiten durchbringen. Bis tief in die Nacht surrte die Nähmaschine der Mutter, aber das Geld reichte nie aus, um auch nur das Nötigste davon zu bezahlen. So war oft kein Brot im Haus und die beiden litten schrecklichen Hunger. Das Mädchen suchte einen Ausweg und betete, wenn es abends mit knurrendem Magen ins Bett ging, zu Gott, ihm und seiner Mutter doch zu helfen.

Als das Mädchen eines Tages in den Wald ging, um Kleinholz für den Ofen zu sammeln, begegnete ihm eine alte Frau mit schlohweißen Haaren. Die wusste um die Sorgen und den Hunger des Mädchens und schenkte ihm deshalb ein kleines Töpfchen. Dieses war kein gewöhnliches, sondern ein Zaubertöpfchen. Sagte man zu ihm „Töpfchen, koch!“, so kochte es einen duftenden, süßen Grießbrei, der so gut schmeckte, dass man nicht genug davon bekommen konnte. Sagte man zu ihm „Töpfchen, steh!“, hörte es auf zu kochen. Fröhlich lief das Mädchen mit dem Töpfchen nach Hause und schenkte es strahlend seiner Mutter. Sogleich probierte diese das Töpfchen aus und tatsächlich kochte es den leckersten Brei der Welt, mit dem sich die beiden den Bauch vollschlagen konnten, bis sie Bauchschmerzen bekamen. Von diesem Tag an mussten Mutter und Tochter nie wieder hungern und konnten sogar noch ihre Verwandten und Freunde einladen und satt machen.

Eines Tages musste das Mädchen Garn für seine Mutter in einer anderen Stadt besorgen und die Mutter war allein zu Hause. Als sie Hunger bekam, befahl sie dem Töpfchen, Brei zu kochen. Kaum hatte sie zu ihm „Töpfchen, koch!“ gesagt, kochte dieses wie gewohnt wunderbaren Brei und die Mutter konnte ihren Hunger stillen. Als sie satt war, wollte sie dem Töpfchen befehlen, wieder aufzuhören, Brei zu kochen, aber da die Mutter schon etwas älter war und deshalb ein bisschen vergesslich, wollte ihr partout das Kommando nicht mehr einfallen, mit dem sie das Töpfchen zum Anhalten bewegen konnte. Sie versuchte es mit allen möglichen Sätzen, aber da der richtige nicht dabei war, kochte das Töpfchen unaufhörlich weiter. Der süße Brei schwappte so bald über den Rand des Topfes, kleckerte dann auf den Küchenboden, erfüllte die ganze Wohnung, dann das ganze Haus, quoll unter der Haustüre heraus, strömte wie ein Fluss auf die Straße hinaus, überflutete das nächste Haus und dann alle, die es in der Stadt gab, bis nur noch ein einziges übrig war. Da kam zum Glück das Mädchen von seinen Besorgungen zurück und sah schon von Weitem die Bescherung. Schnell rief es aus vollem Halse: „Töpfchen, steh!“ und sofort hörte dieses auf, Brei zu machen.

Alle, die nun die Stadt besuchen wollten, mussten zusehen, wie sie in sie hineinkamen. Es half alles nichts. Ein jeder musste sich durch den Brei hindurchessen. Aber das war kein Problem, denn es dauerte nicht lange, da hatte sich die Geschichte herumgesprochen, und alle, die Hunger hatten, kamen in Scharen herbeigelaufen und aßen mit Vergnügen den Brei in Windeseile weg. Zufrieden und satt feierten dann alle zusammen ein Fest, sangen und tanzten und freuten sich des Lebens. So kann es auch mal etwas Gutes haben, wenn man etwas vergisst.

Nach den Gebrüdern Grimm

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Дата выхода на Литрес:
23 декабря 2023
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93 стр. 39 иллюстраций
ISBN:
9783780692191
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Правообладатель:
Автор
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